Russland

Der Rest...
Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

Faniella Diwani hat geschrieben: 16.07.2022, 11:49
Lällekönig hat geschrieben: 15.07.2022, 12:28 Spannend ist, wie es dazu gekommen ist. Finden Diktaturen mehr fossile Ressourcen? Stellen sie diese selber her? Oder führt das Vorhandensein von fossilen Rohstoffen zwangsläufig in eine Diktatur?

Zweiteres. Regierungen die nicht auf Hirn, Arbeitskraft und Kooperation der Bevölkerung angewiesen sind um ihre Macht zu erhalten, tendieren eher zu autokratischen Systemen und Korruption.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ressourcenfluch
Merci. Wusste nicht, dass dies schon so gut untersucht wird.

Aber meinst du nicht Dritteres? Falls nicht, könntest du das ein wenig ausführen, denn dann verstünde ich dich nicht ganz.


Edit
Musst schmunzeln, als ich im Abschnitt Empirische Forschung unter den Gegenbeispielen folgendes las:
Als außergewöhnlich gilt auch die wirtschaftlich vergleichsweise stabile Entwicklung von Malaysia. Mögliche Gründe dafür liegen in der Nichtbefolgung der wirtschaftsliberalen Veränderungsvorschläge des IWF, in umfangreichen Bildungsinvestitionen und effektiven Programmen zur Förderung von Minderheiten.
;)

Benutzeravatar
Faniella Diwani
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 3109
Registriert: 28.03.2014, 10:25

Re: Russland

Beitrag von Faniella Diwani »

Lällekönig hat geschrieben: 16.07.2022, 15:27
Faniella Diwani hat geschrieben: 16.07.2022, 11:49
Lällekönig hat geschrieben: 15.07.2022, 12:28 Spannend ist, wie es dazu gekommen ist. Finden Diktaturen mehr fossile Ressourcen? Stellen sie diese selber her? Oder führt das Vorhandensein von fossilen Rohstoffen zwangsläufig in eine Diktatur?

Zweiteres.
Aber meinst du nicht Dritteres?
Ja, dritteres natürlich. Manchmal habe ich Mühe beim Zählen.

Benutzeravatar
Somnium
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 4462
Registriert: 13.12.2004, 17:28
Wohnort: Bebbihausen

Re: Russland

Beitrag von Somnium »

@Lällekönig

Was auch immer Putin antreibt, rationale Gründe für die Invadion gibt es nicht. Das dieser Despot noch lebt, beweist wie gut seine Machterhaltungsstrukturen funktionieren.

Genau diese Strukturen sind es aber auch, die für zukünftige Regierungen zur Hypothek werden können. Im Gegensatz zum Dritten Reich wird es keine Kapitulationserklärung geben, auf der man einen neuen Rechtsstaat aufbauen wird können. Das wird ein sehr übles, sehr internes „Blutbad“ werden. Der Kater am Morgen nach Putin wird beispiellos sein.

Es wird eher keine langfristige, „seriöse“ Aufarbeitung der Ereignisse geben. Von daher wird wohl lange Zeit eine geopolitische Instabilität die Weltpolitik lähmen. Und das ist, im Angesicht der Klimakrise, eher sehr suboptimal, diese Perspektive.

Das alles ist zum verzweifeln deprimierend.
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

Somnium hat geschrieben: 17.07.2022, 02:15 @Lällekönig

Was auch immer Putin antreibt, rationale Gründe für die Invadion gibt es nicht. Das dieser Despot noch lebt, beweist wie gut seine Machterhaltungsstrukturen funktionieren.

Genau diese Strukturen sind es aber auch, die für zukünftige Regierungen zur Hypothek werden können. Im Gegensatz zum Dritten Reich wird es keine Kapitulationserklärung geben, auf der man einen neuen Rechtsstaat aufbauen wird können. Das wird ein sehr übles, sehr internes „Blutbad“ werden. Der Kater am Morgen nach Putin wird beispiellos sein.

Es wird eher keine langfristige, „seriöse“ Aufarbeitung der Ereignisse geben. Von daher wird wohl lange Zeit eine geopolitische Instabilität die Weltpolitik lähmen. Und das ist, im Angesicht der Klimakrise, eher sehr suboptimal, diese Perspektive.

Das alles ist zum verzweifeln deprimierend.
Da scheinen wir anderer Ansicht zu sein. Ich sehe sehr wohl rationale Gründe für die Invasion, aber auch Fehleinschätzungen. Wenn ich Putins «Wahnsinn» begründen müsste, schriebe ich diese seiner Unmenschlichkeit (Morallosigkeit) oder seinen Fehleinschätzungen zu, nicht seiner Irrationalität.

Was verstehst du unter seinen Machterhaltungsstrukturen?

Ich verstehe darunter ein System der brutalen und angsteinflössenden Unterdrückung jeglicher Opposition, jeder Gegenstimme die Zweifel am Kurs der Regierung schüren könnte. Ein unmoralisches System der Kleptokratie, in dem sich nicht nur Putin selbst bereichert, sondern extrem viel Reichtum und Macht auch mit ganz wenigen anderen Verbündeten geteilt wird. Diese hängen somit derart tief mit drin, dass es zu ihrem existenziellen Interesse wird, dieses System aufrecht zu erhalten, da ihnen sonst der Prozess gemacht wird. Ich finde man kann Chodorkowskis Vergleich von Putin mit einem Gangsterboss auch auf die geschaffene Struktur zuschreiben. Eine über Korruption und Mittäterschaft verbundene Seilschaft.

Daher bin ich der Ansicht, dass der Nachfolger Putins – sollte dieser in Folge eines Anschlags von Ausserhalb, Krankheit oder Unfalls sterben – aus den Reihen dieses Systems kommen wird und es somit stabil halten und weiterführen will.

Zu einem «Blutbad» könnte es meiner Meinung nach dann kommen, wenn das System selbst militärisch oder demokratisch angegriffen wird, also Putin zum Beispiel durch einen revolutionären Akt gestürzt, getötet oder abgewählt würde. Das System würde sich wehren, um sich schlagen und an der Macht festhalten wollen. Es würde die Revolution niederschlagen oder die Abwahl nicht anerkennen wollen. Aber selbst dann sehe ich das «Blutbad» nicht als zwingende, aber dennoch als wahrscheinliche Konsequenz. Hängt halt davon ab, wie knapp das Verhältnis ausfällt.

Chodokowski verknüpft zwar auch das Ende der Invasion mit Putins Tod, ich sehe dies aber als den im letzten Abschnitt beschriebenen revolutionären Akt, welcher meiner Meinung nach nicht die einzige Möglichkeit darstellt.

Benutzeravatar
Somnium
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 4462
Registriert: 13.12.2004, 17:28
Wohnort: Bebbihausen

Re: Russland

Beitrag von Somnium »

@Lällekönig

Meines Erachtens ist die ganze offizielle russische Politik gewissermassen wie eine Mafia strukturiert. Mit Putin als Mittelpunkt, Motor. (Ähnlich wie die SVP mit Blocher, die im Vergleich mit Putin-Russland aber eher Streichelzoo-Niveau hat).

Die Mafia ist um Putin gewachsen. Putin und Mafia halten sich gegenseitig am Leben. Das ist die gewachsene Machterhaltungsstruktur. Wenn Putin verschwindet, verschwindet seine Mafiastruktur, weil ein Machtvakuum entsteht.

Es ist sehr realistisch, dass sich bereits heute Personal mit eigenen Ambitionen im inneren Zirkel von Putin befindet. Dieses Personal, es ist gewissermassen Ironie, hält gleichzeitig Putin (noch) den Rücken frei und an der Macht, weil „schwächere“ Kandidaten bereits an diesem Filter scheitern. Für Putin ist das gleich doppelt extrasuper: Er muss nur diejenigen im Auge behalten, deren Ambitionen zu offensichtlich auf Nachfolgeabsichten zielen.

Jetzt hat aber keiner der dereinst möglichen Putin-Erben eine gewachsene Struktur, die es ihm ermöglicht, mittelfristig an der Macht zu bleiben. Zu viele Köpfe warten schon zu lange auf ihre Chance. Jeder Fehlversuch an der bestehenden Struktur zu ändern, kann individuell verheerende Konsequenzen haben. Der Weg nach unten/ins Arbeitslager ist ungleich kürzer als umgekehrt!

Nochmals: Lawrow und Schoigu und der innerste Zirkel werden relativ schnell ihrem Heiland folgen. Niemand im Regierungsapparat wird eine Putin-Kopie an der Spitze dulden.

Ich bleibe dabei: Die Messer werden/sind gewetzt. Was es letztlich braucht, bis sie zum Einsatz kommen: Eine Frage der Zeit.
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

Benutzeravatar
SubComandante
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 14547
Registriert: 07.12.2004, 08:55
Wohnort: Fig da Foz

Re: Russland

Beitrag von SubComandante »

-----
Zuletzt geändert von SubComandante am 18.07.2022, 12:10, insgesamt 1-mal geändert.

Waldfest
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2737
Registriert: 19.07.2018, 15:33

Re: Russland

Beitrag von Waldfest »


Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

Abgesehen von der Zuspitzung der Konsequenzen in 22/26 (Nuklearer Winter), finde ich es eine sehr nachvollziehbare Einschätzung der Absichten/Strategien Putins und der möglichen Reaktionen des Westens.

Ich finde es schade, dass die Opposition und die Russische Bevölkerung komplett in diesem Narrativ fehlen. Wo sie steht, was sie denkt und was sie tun könnten. Gerade von Volkov würde ich gerne lesen, was die Opposition für eine Rolle spielen könnte oder was die Russische Bevölkerung zB bräuchte, um ihre Angst abzulegen, damit sie die Rolle des passiven Zuschauers abwerfen und jene eines aktiven Protagonisten einnehmen könnte. Volkov ist immerhin Stabschef von Navalny und Vorsitzender der Anti-Corruption Foundation.

Benutzeravatar
Faniella Diwani
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 3109
Registriert: 28.03.2014, 10:25

Re: Russland

Beitrag von Faniella Diwani »

Lällekönig hat geschrieben: 18.07.2022, 13:04
Abgesehen von der Zuspitzung der Konsequenzen in 22/26 (Nuklearer Winter), finde ich es eine sehr nachvollziehbare Einschätzung der Absichten/Strategien Putins und der möglichen Reaktionen des Westens.

Ich finde es schade, dass die Opposition und die Russische Bevölkerung komplett in diesem Narrativ fehlen. Wo sie steht, was sie denkt und was sie tun könnten. Gerade von Volkov würde ich gerne lesen, was die Opposition für eine Rolle spielen könnte oder was die Russische Bevölkerung zB bräuchte, um ihre Angst abzulegen, damit sie die Rolle des passiven Zuschauers abwerfen und jene eines aktiven Protagonisten einnehmen könnte. Volkov ist immerhin Stabschef von Navalny und Vorsitzender der Anti-Corruption Foundation.

Die Bevölkerung Russlands spielt im Moment etwa eine so wichtige Rolle wie die Bevölkerung Deutschlands vor 1945. Die war auch erst nach 1945 "nie wirklich für den Hitler" gewesen. Und auch nachher waren die Autobahnen toll.

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

Faniella Diwani hat geschrieben: 18.07.2022, 13:44 Die Bevölkerung Russlands spielt im Moment etwa eine so wichtige Rolle wie die Bevölkerung Deutschlands vor 1945. Die war auch erst nach 1945 "nie wirklich für den Hitler" gewesen. Und auch nachher waren die Autobahnen toll.
So wie die Westlichen Staatsoberhäupter abhängig von der Zustimmung ihrer Bevölkerung sind, ist auch Putin abhängig von der durch Angst gelähmten Teilnahmslosigkeit seiner eigenen Bevölkerung. Die Russische Bevölkerung spielt also nur so lange keine wichtige Rolle, so lange sie passiv bleibt und keine spielt. Also das, was der Grossteil der Deutschen gemacht hat. Aber die Geschichte muss sich ja nicht wiederholen, oder doch?

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

@Somnium
Nach meinem Eindruck ist der Regierungsapparat so stark von der Mafiastruktur durchdrungen, dass man sie praktisch gleichsetzen könnte. Die Gefahr des rasanten Abstiegs geht immer von den Positionen über einem aus. Klar könnte ein Machtkampf um die Position an der Spitze diese Mafiastruktur auseinanderbrechen lassen, sollte der Kopf plötzlich ableben. Aber wenn die Position über einem unbesetzt ist (davon also keine Gefahr ausgeht), könnte der Selbsterhaltungstrieb jedes Teilnehmers auch dazu führen, dass einfach alle brav in der Hierarchie eine Stufe nachrücken, statt die Struktur als Ganzes herauszufordern. Dieser Gedanke scheint mir jedenfalls nicht allzu abwegig.

Benutzeravatar
LeTinou
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1002
Registriert: 15.03.2018, 09:18

Re: Russland

Beitrag von LeTinou »

footbâle hat geschrieben: 14.07.2022, 02:10
Aficionado hat geschrieben: 13.07.2022, 17:06
Lällekönig hat geschrieben:

1) Seine Argumentation bzgl. Zugeständnissen beruht ja auf seine Annahme, dass die Ukraine mitärisch nicht gewinnen kann.
2) So wie ich die Ukrainer kennengelernt habe, sterben die aber lieber, als von den Russen interniert zu werden.
1) Diese Annahme ist auch aus meiner Sicht 100% richtig. Wie soll die Ukraine militärisch "gewinnen"? Russland kann immer noch eine Schippe nachlegen, und nochmal, und nochmal. Man müsste sich auch mal auf ein Szenario verständigen, was einen militärischen "Sieg" für UKR überhaupt kennzeichnen würde. Rückeroberung der Krim? Oder 'nur' der besetzten Gebiete im Osten und Süden? Aus meiner Sicht wäre ein Ende des Krieges, unter Verzicht auf Maximalforderungen, das Beste für RUS, UKR und den gesamten Planeten. Ich denke, wenn die NATO nicht direkt eingreift und damit eine Super-Eskalation riskiert, ist das Ding militärisch gegessen. Reine Zeitfrage.

2) Genau, sie sterben lieber, die Ukrainer. Und das werden sie auch. Überleitung zu 1) -> Wie kann man sterben und "gewinnen"? Natürlich werden auch viele Russen sterben, aber sie haben einfach viel mehr 'Menschenmaterial', um das durchzuziehen. Ein radikaler Machtwechsel im Kreml wäre wohl die einzige Chance für die UKR, wieder annährend dazu zu werden, was sie einmal war. Wie hat Stalin im WKII die Deutschen in die Knie gezwungen? Er sagte: OK, es werden doppelt so viele von uns draufgehen wie von euch, aber wir sind viermal überlegen.

Frieden ist alternativlos. Und genau weil er das ist, muss er auch mit allen Mitteln angestrebt werden. Diese Maxime steht m.E. über Stereotypen wie Recht und Unrecht, Opfer und Täter,  Verteidiger und Aggressor. Ich sehe 3 Möglichkeiten, bin aber offen für eine vierte und fünfte.
1) Die NATO tritt die Russen mit Anlauf in den Arsch. Das wäre irgendwie unklug und wird auch nicht passieren.
2) Es geht noch sehr lange so weiter wie bisher. Dann wird die UKR am Ende ein ziemlich grosser Parkplatz sein, ohne Infrastruktur und praktisch ohne Bevölkerung.
3) Man versucht immer wieder, "ergebnisoffen" (Zitat Bäumle) zu verhandeln und ist zu Konzessionen bereit. 

 

1) Wie soll denn Russland gewinnen? Selbst wenn sie temporär gewisse Gebiete kontrollieren (nachdem sie alles dem Erdboden gleichgemacht haben), willkommen werden sie dort nie sein. Der Kampf wird nie enden solange sie dort sind. Und nein, sie können auch nicht ewig nachlegen. Irgendwann wird auch intern der Widerstand zu gross, Leute in einem sinnlosen Krieg ohne Perspektive zu opfern, nur um die Allmachtsfanatsien des menschlichen Abschaums Putin zu befriedigen, bevor der möglichst qualvoll und leidend abkratzt.

2) Der Unterschied: Die Ukrainer wissen, wofür sie ihr Leben aufs Spiel setzen, die Russen nicht. Und die völlig verabscheuungswürdige, unfassbar kriminelle Art wie Russland den Krieg führt wird den Wehrwillen und die Moral sehr sehr hoch halten. Die kommen in die Dörfer, töten deine Kinder, vergewaltigen deine Frauen...das ist wirklich menschlicher Abschaum und das abgrundtief Böse.

3) Nachhaltigen Frieden wird es erst geben, wenn das momentane Regime inkl. aller Bastarde (Lavrow, Medwedew und wie all der Kriegsverbrecherabschaum heisst) vom Antlitz der Erde geti...äääh abgesetzt und/oder entsorgt wurden, sowie Russland nuklear abgerüstet und die Nato-Präsenz an den Aussengrenzen massiv verstärkt wurde.

Benutzeravatar
LeTinou
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1002
Registriert: 15.03.2018, 09:18

Re: Russland

Beitrag von LeTinou »

BaslerBasilisk hat geschrieben: 14.07.2022, 09:05
Waldfest hat geschrieben: 14.07.2022, 08:54 ...
WENN jemand Zugeständnisse machen muss, dann Adolf Putler und niemand anderes. 
Bin ich der einzige der solche Äusserungen zum Fremdschämen oder um neu Deutsch zu sagen "cringey" findet?
 

Ja.

Benutzeravatar
LeTinou
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1002
Registriert: 15.03.2018, 09:18

Re: Russland

Beitrag von LeTinou »

Back in town hat geschrieben: 14.07.2022, 23:53 Man kann den Terror-Angriff Russlands auf die Ukraine nicht mit dem 2. WK vergleichen. Die Russen hatten auch eine Übermacht in Afghanistan und scheiterten kläglich, als die Amis den Talibans Stingers lieferten und ihre Luftüberlegenheit brachen.
Die Ukrainer sind Wehrbauern, wehrhafte Kosaken, welche ihre Heimat und Boden verteidigen, während der Russensoldat nur niedere Gründe wie Gier als Motivation kennt. Solange der Westen weiter aktiv unterstützt und geeignete Waffen und Aufklärung liefert, kann der Russe auf Dauer gar nicht gewinnen. Die Ukraine hat 900'000 Soldaten und Potential für nochmal so viele Kämpfer. Und als freier Mensch ist es besser für sein Vaterland und die Zukunft seiner Kinder zu kämpfen, als in Sklaverei zu gelangen und früher oder später in einem Gulag so oder so verenden. Sie haben nichts mehr zu verlieren und was zerstört wurde, kann und wird man wieder mit Hilfe der EU und des Westens aufbauen und besser machen, als es war.

Den Russen geht so langsam das Material aus, sie müssten eine Generalmobilmachung ausrufen und ihr modernster Gerät aufbieten um noch eine Chancen zu haben und das wird das russische Volk nicht dulden, da man nicht auf eigenem Boden angegriffen wurde und ihre Existenz nicht bedroht ist.
Es wäre an der Zeit, dass die NATO direkt eingreift und über der Ukraine eine Flugverbotszone und einen humanitären Korridor erzwingt. Eine direkte Konfrontation würden die Russen nicht wagen, da ihnen bewusst ist, dass sie chancenlos wären und sich zurückziehen. Es muss deswegen nicht zum 3. Weltkrieg kommen, da die Integrität Russland in diesem Fall nicht bedroht wäre. Es wäre eine humanitärer Akt wie damals, als die NATO die Serben zerbombte. Das ist die einzige Sprache, die diese Regimes verstehen. Und wir hoffen alle immer noch auf einen Diktatoren-Meuchler.. irgendein "Stauffenberg" Russe wird wohl soviel Ehre haben und die Welt von diesem Tyrannen befreien, nur schon um Russland eine Zukunft zu ermöglichen, in der sie nicht von der ganzen Welt für immer geächtet werden und wie Nordkorea verlumpen.

 

Genau so ist es.

Benutzeravatar
Somnium
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 4462
Registriert: 13.12.2004, 17:28
Wohnort: Bebbihausen

Re: Russland

Beitrag von Somnium »

Erdolf lässt Putler dumm dastehen...

https://www.spiegel.de/ausland/wladimir ... c972#QZSwy (Abo-frei!)
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

Cabrakadabra
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 373
Registriert: 09.02.2022, 02:44

Re: Russland

Beitrag von Cabrakadabra »

Ganz klar imperialistischer Feldzug, keine Geheimoperation.
Putin will Regierung in Kiew vernichten und neu einsetzen.
Auch eroberte Gebiete notfalls zerstören und wieder aufbauen.
Demgegenüber steht der eiserne Kampfeswille der Ukrainer.
Auch kommen viel Vertriebene wieder zurück in ihre zerstörten Dörfer, und argumentieren, sie werden ja nirgends
so gut empfangen, dass sie bleiben wollen. Flüchtlingspolitik versagt eher wieder mal.
In Basel gibt es ab sofort einen Wolf zu bestaunen: Benvenuto Riccardo Calafiori!!

Cabrakadabra
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 373
Registriert: 09.02.2022, 02:44

Re: Russland

Beitrag von Cabrakadabra »

So und nun legt ab ihr Getreidefrachter.
Schon unglaublich wie gebannt man das mitverfolgt. Das erste von 20 Schiffen konnte endlich den Hafen in Odessa verlassen, ist aber noch nicht weiter als durch den Bosporus im Mittelmeer auf dem Weg nach Libanon.
Libanon muss wahrscheinlich als einziges Land dokumentiert haben, dass es ohne weiteren Zwischenfälle auf sicheren Zugangswegen Getreide weiter fördert in nahen Osten, das andere Land könnte Tunesien sein mit ersten vorgelagerten Inseln und Hafen auf Festland. Liefert verdammt nochmal das Getreide in die ärmsten Regionen, damit diese Waffe der Russen nach und nach entschärft wird. Und Schröder soll sein Lästermaul halten und nicht für eine Nordstream-Pipeline werben und Zusagen, 
die auf seinem Mist gewachsen sind und zur Abhängigkeit erst geführt haben. So ein Heuchler, als ob er sich darum scheren würde, ob und wann der erste Engpass der Gasversorgung eintritt. 
In Basel gibt es ab sofort einen Wolf zu bestaunen: Benvenuto Riccardo Calafiori!!

Benutzeravatar
LeTinou
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1002
Registriert: 15.03.2018, 09:18

Re: Russland

Beitrag von LeTinou »

Hat der menschliche Abschaum Putin eigentlich keinen Balkon?
https://www.swr3.de/aktuell/nachrichten ... a-100.html

Lusti
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 471
Registriert: 09.12.2004, 14:00
Wohnort: Berner Exil

Re: Russland

Beitrag von Lusti »

Cabrakadabra hat geschrieben: 26.07.2022, 10:42 Ganz klar imperialistischer Feldzug, keine Geheimoperation.
Putin will Regierung in Kiew vernichten und neu einsetzen.
Auch eroberte Gebiete notfalls zerstören und wieder aufbauen.
Demgegenüber steht der eiserne Kampfeswille der Ukrainer.
Auch kommen viel Vertriebene wieder zurück in ihre zerstörten Dörfer, und argumentieren, sie werden ja nirgends
so gut empfangen, dass sie bleiben wollen. Flüchtlingspolitik versagt eher wieder mal.
Im wesentlichen geht es in diesem Feldzug einfach um Bodenschätze. Die umkämpften Gebiete im Osten der Ukraine erzeugten vor dem Krieg und der Besetzung im 2014 gegen 80% der Wirtschaftsleistung der Ukraine. Auch daher ist eine Abgabe/Übergabe dieser Gebiete für einen Friendensvertrag kaum absehbar, es würde die Ukraine ohne Mittel für einen Wideraufbau zurücklassen, wärend sich Russland an der reichhaltigen Ressourcen laben und gesundstossen kann. Und auch weil das grossrussische Reich, ob es ihm passt oder nicht, die Souveränität und Zugehörigkeit dieser Gebiete zur Ukraine völkerrechtlich in diversen Verträgen verbrieft hat.
Begreift man diese Kontext so wurde auch schnell klar, das nach dem gescheiterten Enthauptungschlag in den ersten Tagen des Krieges, der Fokus klar auf die Regionen im Osten verlagert wurden. Russland hat kein Interesse an den Städten und Dörfern in dem besetzten Gebieten, eher sind sie Mittel zum Zweck oder wahlweise auch ein zu beseitigendes Übel. Die Ressource Mensch oder Infrastruktur ist zu vernachlässigen.

So bleibt der eisenharte Widerstand der Ukrainer und der Blutzoll den sie dafür zu zahlen haben, aber auch den Blutzoll den sie dafür verlangen. Die Armee der Ukraine ist weder taktisch noch personell dieselbe wie im 2014. Luftlandeeinheiten wurde in schnelle und schwerer bewaffnete Eingreiftruppen umgewandelt (notabene ein Grund, warum der Enthauptungsschlag nicht erfolgreich war). Die viel beschworene Eskalation des Konflikes durch Lieferungen des Westens ist ausgeblieben. Der Krieg ist und bleibt ein zermürbender Stellungskrieg und ein Artilleriegefecht. Welchen Einfluss gerade die weitrechenden und sehr präzisen westlichen Artilleriesysteme haben ist gerade in der Region Cherson und der Krim zu beachten.
Diese Operation im Süden des Landes führt aktuell zu mehreren positiven Resultaten für die Ukraine. Einerseits wird der reichen Elite der Russen welche auf der Krim ihre Ferienhäuschen haben der Krieg gerade etwas näher gebracht. Andererseits sind die Truppen auf dem Krim gerade etwas dünn an Mann und Material. Die weitreichende Bombardierung von vorhandenem Nachschub und der Nachschublinien hilft, diesen Umstand auch so beizubehalten. Das widerum führt dazu, dass die Russen Truppen aus dem Osten in diese Region verlagern müssen. Das entlastet die Verteidigung im Osten, das Momentum dort ist sowieso verloren. Zusätzlich müssen jetzt abgeriebene Truppen mit mehr als 100 Tagen an der Offensivfront in defensive Stellungen gehen, um frischen Truppen der Ukraine entgegenzutreten.
Die aktuelle Bombardements der Ukraine im Süden ist eine klare Vorbereitung einer Offensive. Das Aufweichen von Defensivstellungen und das unterbrechen von Verschiebungs- und Nachschublinien ist ein Marker dafür. Gehst du in die offensive so ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg die Tatsache, dass der Verteidiger hinter der Linien nicht verschieben und schwergewichte bilden kann. So schaffts du Angriffskanäle in welchen du Durchbrechen, Flankieren, Umgehen und Umfassen kannst. Die Ukraine führt gerade um Cherson eine sehr überlegte taktische Vorbereitung.

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 10034
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Russland

Beitrag von Aficionado »

Wie dumm oder krank im Kopf muss man sein um ein KKW (das grösste in Europa) mit Raketen zu beschiessen? Verdammte HuSos.

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 10034
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Russland

Beitrag von Aficionado »



Lusti hat geschrieben:
Cabrakadabra hat geschrieben: 26.07.2022, 10:42 Ganz klar imperialistischer Feldzug, keine Geheimoperation.
Putin will Regierung in Kiew vernichten und neu einsetzen.
Auch eroberte Gebiete notfalls zerstören und wieder aufbauen.
Demgegenüber steht der eiserne Kampfeswille der Ukrainer.
Auch kommen viel Vertriebene wieder zurück in ihre zerstörten Dörfer, und argumentieren, sie werden ja nirgends
so gut empfangen, dass sie bleiben wollen. Flüchtlingspolitik versagt eher wieder mal.
Im wesentlichen geht es in diesem Feldzug einfach um Bodenschätze. Die umkämpften Gebiete im Osten der Ukraine erzeugten vor dem Krieg und der Besetzung im 2014 gegen 80% der Wirtschaftsleistung der Ukraine. Auch daher ist eine Abgabe/Übergabe dieser Gebiete für einen Friendensvertrag kaum absehbar, es würde die Ukraine ohne Mittel für einen Wideraufbau zurücklassen, wärend sich Russland an der reichhaltigen Ressourcen laben und gesundstossen kann. Und auch weil das grossrussische Reich, ob es ihm passt oder nicht, die Souveränität und Zugehörigkeit dieser Gebiete zur Ukraine völkerrechtlich in diversen Verträgen verbrieft hat.
Begreift man diese Kontext so wurde auch schnell klar, das nach dem gescheiterten Enthauptungschlag in den ersten Tagen des Krieges, der Fokus klar auf die Regionen im Osten verlagert wurden. Russland hat kein Interesse an den Städten und Dörfern in dem besetzten Gebieten, eher sind sie Mittel zum Zweck oder wahlweise auch ein zu beseitigendes Übel. Die Ressource Mensch oder Infrastruktur ist zu vernachlässigen.

So bleibt der eisenharte Widerstand der Ukrainer und der Blutzoll den sie dafür zu zahlen haben, aber auch den Blutzoll den sie dafür verlangen. Die Armee der Ukraine ist weder taktisch noch personell dieselbe wie im 2014. Luftlandeeinheiten wurde in schnelle und schwerer bewaffnete Eingreiftruppen umgewandelt (notabene ein Grund, warum der Enthauptungsschlag nicht erfolgreich war). Die viel beschworene Eskalation des Konflikes durch Lieferungen des Westens ist ausgeblieben. Der Krieg ist und bleibt ein zermürbender Stellungskrieg und ein Artilleriegefecht. Welchen Einfluss gerade die weitrechenden und sehr präzisen westlichen Artilleriesysteme haben ist gerade in der Region Cherson und der Krim zu beachten.
Diese Operation im Süden des Landes führt aktuell zu mehreren positiven Resultaten für die Ukraine. Einerseits wird der reichen Elite der Russen welche auf der Krim ihre Ferienhäuschen haben der Krieg gerade etwas näher gebracht. Andererseits sind die Truppen auf dem Krim gerade etwas dünn an Mann und Material. Die weitreichende Bombardierung von vorhandenem Nachschub und der Nachschublinien hilft, diesen Umstand auch so beizubehalten. Das widerum führt dazu, dass die Russen Truppen aus dem Osten in diese Region verlagern müssen. Das entlastet die Verteidigung im Osten, das Momentum dort ist sowieso verloren. Zusätzlich müssen jetzt abgeriebene Truppen mit mehr als 100 Tagen an der Offensivfront in defensive Stellungen gehen, um frischen Truppen der Ukraine entgegenzutreten.
Die aktuelle Bombardements der Ukraine im Süden ist eine klare Vorbereitung einer Offensive. Das Aufweichen von Defensivstellungen und das unterbrechen von Verschiebungs- und Nachschublinien ist ein Marker dafür. Gehst du in die offensive so ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg die Tatsache, dass der Verteidiger hinter der Linien nicht verschieben und schwergewichte bilden kann. So schaffts du Angriffskanäle in welchen du Durchbrechen, Flankieren, Umgehen und Umfassen kannst. Die Ukraine führt gerade um Cherson eine sehr überlegte taktische Vorbereitung.

Glaube nicht, dass Bodenschätze der Initiator für die putinistische Spezialoperation sind. Viel mehr ist es doch seine kranke Ideologie die dazu geführt hat. Der kranke Typ will die Sowjetunion wieder erschaffen.


Benutzeravatar
SubComandante
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 14547
Registriert: 07.12.2004, 08:55
Wohnort: Fig da Foz

Re: Russland

Beitrag von SubComandante »

Aficionado hat geschrieben: 16.08.2022, 18:47 Glaube nicht, dass Bodenschätze der Initiator für die putinistische Spezialoperation sind. Viel mehr ist es doch seine kranke Ideologie die dazu geführt hat. Der kranke Typ will die Sowjetunion wieder erschaffen.
Sicher auch. Oder vermutlich deshalb. Aber Bodenschätze sind sicher ein Grund, um den Osten behalten zu können. Aber ja, er will die ganze Ukraine und danach weiter machen. Gleichzeitig noch in Bosnien-Herzegowina mitmischen und in Syrien wieder richtig loslegen. Destabilisierung des Westens.

Benutzeravatar
footbâle
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 8700
Registriert: 18.12.2004, 10:45

Re: Russland

Beitrag von footbâle »

Aficionado hat geschrieben: 16.08.2022, 18:47
Lusti hat geschrieben:
Cabrakadabra hat geschrieben: 26.07.2022, 10:42  

Glaube nicht, dass Bodenschätze der Initiator für die putinistische Spezialoperation sind. Viel mehr ist es doch seine kranke Ideologie die dazu geführt hat. Der kranke Typ will die Sowjetunion wieder erschaffen.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass Putin eher durch strategisches und ökonomisches Kalkül getrieben ist, als durch die reine Lust an der Vorstellung, die alte UdSSR (territorial) wieder aufleben zu lassen. Man kann ja eigentlich kein gutes Haar an Putin lassen, aber eines ist für mich unbestritten: Der alte Präsident der USA war ein Spinner. Der neue ist ein Schwächling. Putin ist weder das eine noch das andere. Er hat eine sehr offensichtliche Schwächephase des Westens sehr gezielt ausgenutzt, um Fakten zu schaffen und seine Ziele ( welche auch immer ) zu verfolgen. Und bisher wurde er ja auch nicht gestoppt. 
Die westlichen Demokratien mögen moralisch im Recht sein, aber sie sind verweichlicht und weitgehend verblödet. Wir züchten Generationen von unterhaltungssüchtigen Idioten heran, die keine anderen Werte mehr kennen als die Freiheit und Rechte des Individuums, obwohl viele nicht mal verstehen würden, was damit gemeint ist. Das ist die traurige Wahrheit. Und die führt letztlich einfach dazu, dass der gewinnt, der den höheren Einsatz spielt.
 

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 10034
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Russland

Beitrag von Aficionado »



footbâle hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 16.08.2022, 18:47
Lusti hat geschrieben:

Glaube nicht, dass Bodenschätze der Initiator für die putinistische Spezialoperation sind. Viel mehr ist es doch seine kranke Ideologie die dazu geführt hat. Der kranke Typ will die Sowjetunion wieder erschaffen.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass Putin eher durch strategisches und ökonomisches Kalkül getrieben ist, als durch die reine Lust an der Vorstellung, die alte UdSSR (territorial) wieder aufleben zu lassen. Man kann ja eigentlich kein gutes Haar an Putin lassen, aber eines ist für mich unbestritten: Der alte Präsident der USA war ein Spinner. Der neue ist ein Schwächling. Putin ist weder das eine noch das andere. Er hat eine sehr offensichtliche Schwächephase des Westens sehr gezielt ausgenutzt, um Fakten zu schaffen und seine Ziele ( welche auch immer ) zu verfolgen. Und bisher wurde er ja auch nicht gestoppt. 
Die westlichen Demokratien mögen moralisch im Recht sein, aber sie sind verweichlicht und weitgehend verblödet. Wir züchten Generationen von unterhaltungssüchtigen Idioten heran, die keine anderen Werte mehr kennen als die Freiheit und Rechte des Individuums, obwohl viele nicht mal verstehen würden, was damit gemeint ist. Das ist die traurige Wahrheit. Und die führt letztlich einfach dazu, dass der gewinnt, der den höheren Einsatz spielt.
 

Du zählst dich aber nicht selber dazu (ich meine zu den unterhaltungssüchtigen Idioten)?
Ja, der Westen war btrf. Russland zu naiv. Niemand scheint es dem Psychopathen zugetraut zu haben, dass er Krieg in Europa führen wird.

Vielleicht liege ich falsch, dann korrigiere mich bitte.
Aber kann es sein, dass du mit der westlichen Wertegemeinschaft (Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Gleichheit, Individualismus und Toleranz) so deine Múhe hast?
Sollen Jungs wieder mit Kriegsspielzeug aufwachsen und Mädchen mit blonden Puppen spielen? Frau an den Herd und Homophobie ausleben wie frúher?

Der «Osten« soll sich doch weiterentwickeln und nicht umgekehrt.
Was ich aber schon immer befúrchtet habe ist, dass der Kontrast zwischen dem Westen und dem Rest immer grösser wird. Sprich die Spannung nimmt laufend zu (bis es halt so richtig knallt. Das haben wir nun).

Auch ich überreagiere gelegentlich und verwende Ausdrücke wie «kaputte Gesellschaft. Diesen Influenzerdreck den die Leute zu noch mehr Konsum von unnötigem Scheissdreck animieren soll geht mir sowas von auf den Sack. Diese Form von Marketing geht mir schlicht zu weit.
Nun, dies ist aber bloss ein Detail. Ich verabscheue ganz allg. die Form von Kapitalismus, wie wir sie aufoktroyiert (u.a. von den Yankees) bekommen.

Zuletzt geändert von Aficionado am 17.08.2022, 10:26, insgesamt 1-mal geändert.

Lusti
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 471
Registriert: 09.12.2004, 14:00
Wohnort: Berner Exil

Re: Russland

Beitrag von Lusti »

Aficionado hat geschrieben: 16.08.2022, 18:47 Glaube nicht, dass Bodenschätze der Initiator für die putinistische Spezialoperation sind. Viel mehr ist es doch seine kranke Ideologie die dazu geführt hat. Der kranke Typ will die Sowjetunion wieder erschaffen.
Deiner Aussage stehen aber folgende Fakten gegenüber:
- Annektion von Abchasien und Südossetien in Georgien: Gold und Kupferminen
- Annektion der Krim 2014: Sicherung des Hafens in Sewastopol und damit den Zugriff auf das strategisch wichtige Schwarzmeer.
- Annektion des Donezk (Dombass) und Luhansk: Exakt jene Gebiete mit den grössten Erdgasvorkommen.
- Krieg 2022: Versuchte Enthauptung der Ukraine und die totale Machtübernahme, auch über Odessa als wichtigen Hafen und die Gasvorkommen weiter im Westen der Ukraine.
Man muss klar die Absicht und die Propaganda unterscheiden. Dem Volk zu erklären, dass man Krieg führt damit die Oligarchenpariahs im inneren Zirkel von Putin noch mehr Geld und Macht anhäufen können, ist nicht wirklich salonfähig. Da ist es doch einfacher an die Volkseele zu appellieren, verklärte und alte Grösse wiederherstellen zu wollen. Da kriegt der Stammwähler von Putins Partei noch einen Halbsteifen hoch. Dafür lohnt es sich doch, die Söhne und Töchter Russlands in den Fleischwolf zu werfen.

Putin ist ein Arschloch, ein Despot, ein Demagoge. Auch ist er ein Kind der Sowietzeit, hat es aber immer verstanden seine Pfründe zu sichern. Der Imperialsmus mag ihm gefallen und der Ausbau des grossrussischen Reiches ist sicher ein netter Nebeneffekt, aber die Realität beweist, dass Putin immer zuerst die monetäre Seite eines Feldzuges im Auge hat.

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 10034
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Russland

Beitrag von Aficionado »

Lusti hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 16.08.2022, 18:47 Glaube nicht, dass Bodenschätze der Initiator für die putinistische Spezialoperation sind. Viel mehr ist es doch seine kranke Ideologie die dazu geführt hat. Der kranke Typ will die Sowjetunion wieder erschaffen.
Deiner Aussage stehen aber folgende Fakten gegenüber:
- Annektion von Abchasien und Südossetien in Georgien: Gold und Kupferminen
- Annektion der Krim 2014: Sicherung des Hafens in Sewastopol und damit den Zugriff auf das strategisch wichtige Schwarzmeer.
- Annektion des Donezk (Dombass) und Luhansk: Exakt jene Gebiete mit den grössten Erdgasvorkommen.
- Krieg 2022: Versuchte Enthauptung der Ukraine und die totale Machtübernahme, auch über Odessa als wichtigen Hafen und die Gasvorkommen weiter im Westen der Ukraine.
Man muss klar die Absicht und die Propaganda unterscheiden. Dem Volk zu erklären, dass man Krieg führt damit die Oligarchenpariahs im inneren Zirkel von Putin noch mehr Geld und Macht anhäufen können, ist nicht wirklich salonfähig. Da ist es doch einfacher an die Volkseele zu appellieren, verklärte und alte Grösse wiederherstellen zu wollen. Da kriegt der Stammwähler von Putins Partei noch einen Halbsteifen hoch. Dafür lohnt es sich doch, die Söhne und Töchter Russlands in den Fleischwolf zu werfen.

Putin ist ein Arschloch, ein Despot, ein Demagoge. Auch ist er ein Kind der Sowietzeit, hat es aber immer verstanden seine Pfründe zu sichern. Der Imperialsmus mag ihm gefallen und der Ausbau des grossrussischen Reiches ist sicher ein netter Nebeneffekt, aber die Realität beweist, dass Putin immer zuerst die monetäre Seite eines Feldzuges im Auge hat.
Die Rechnung kann aber nur sehr schwer aufgehen wenn er seinen Krempel bald nur noch an Indien, China und einigen Schurkenstaaten verticken kann zu Spottpreisen. Die Energiewende wird in den nächsten 50 Jahren im Westen eintreffen. China muss technologisch mitziehen. Indien ist noch knapp hinter China. Wenn der Planet noch existiert in hundert Jahren, werden kaum mehr fossile Energieträger benótigt. Das haben die Saudis u. a. Fórderstaaten im mittleren Osten schon lange begriffen.

Nachtrag:
Ok, kann mich natürlich auch täuschen. Die Wagner Truppe in Mali (wirklich nur in Mali?) entspricht eher deiner These, gebe ich zu. Nebst den Bodenschätzen geht es dort jedoch primär um Propaganda und Stimmung gegen die Europäer. Die Kuper/Goldvorkommnisse in Georgien kann schon das Hauptmotiv für die Annektion der entsprechenden Gebiete sein. Möchte ich auch nicht bestreiten.


Benutzeravatar
footbâle
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 8700
Registriert: 18.12.2004, 10:45

Re: Russland

Beitrag von footbâle »

Aficionado hat geschrieben: 17.08.2022, 10:26
footbâle hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 16.08.2022, 18:47

Glaube nicht, dass Bodenschätze der Initiator für die putinistische Spezialoperation sind. Viel mehr ist es doch seine kranke Ideologie die dazu geführt hat. Der kranke Typ will die Sowjetunion wieder erschaffen.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass Putin eher durch strategisches und ökonomisches Kalkül getrieben ist, als durch die reine Lust an der Vorstellung, die alte UdSSR (territorial) wieder aufleben zu lassen. Man kann ja eigentlich kein gutes Haar an Putin lassen, aber eines ist für mich unbestritten: Der alte Präsident der USA war ein Spinner. Der neue ist ein Schwächling. Putin ist weder das eine noch das andere. Er hat eine sehr offensichtliche Schwächephase des Westens sehr gezielt ausgenutzt, um Fakten zu schaffen und seine Ziele ( welche auch immer ) zu verfolgen. Und bisher wurde er ja auch nicht gestoppt. 
Die westlichen Demokratien mögen moralisch im Recht sein, aber sie sind verweichlicht und weitgehend verblödet. Wir züchten Generationen von unterhaltungssüchtigen Idioten heran, die keine anderen Werte mehr kennen als die Freiheit und Rechte des Individuums, obwohl viele nicht mal verstehen würden, was damit gemeint ist. Das ist die traurige Wahrheit. Und die führt letztlich einfach dazu, dass der gewinnt, der den höheren Einsatz spielt.

Du zählst dich aber nicht selber dazu (ich meine zu den unterhaltungssüchtigen Idioten)?
Falls ich ein Idiot wäre, würde meine Antwort auf diese Frage nicht sehr viel Gewicht haben. Wäre ich keiner, würde ich die Frage nicht beatworten. Ich überlasse das Urteil dir. Aber die Ansicht, dass ich ein Idiot bin, ist auf jeden Fall vertretbar.

Vielleicht liege ich falsch, dann korrigiere mich bitte. Aber kann es sein, dass du mit der westlichen Wertegemeinschaft (Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Gleichheit, Individualismus und Toleranz) so deine Múhe hast? Sollen Jungs wieder mit Kriegsspielzeug aufwachsen und Mädchen mit blonden Puppen spielen? Frau an den Herd und Homophobie ausleben wie frúher?
Keine Ahnung, wo du in meinem Beitrag Homophobie erkannt hast. Du wirst es mir verraten. Mit der westlichen Wertegemeinschaft habe ich in der Tat 'so meine Mühe'. Weil die Werte im Begriff sind, sich in Luft aufzulösen. Wertegemeinschaft ohne gemeinsame Werte ist m.E. eine reine Worthülse. Was du oben beschrieben hast ist ganz hübsch, bedeutet aber für mich de facto primär Egoismus, Opportunismus, Intoleranz, Ignoranz, Abgrenzung, Polarisierung, und leider auch eine zunehmende Abwesenheit von humanistischer Bildung. Ich bin insbesondere ein Gegner der direkten Demokratie, weil in diesem System komplett uninformierte Laien über komplexe Sachverhalte entscheiden müssen. Die meisten unserer Landsleute wissen oft nur rudimentär Bescheid, worum es geht, wenn sie ihr Ja/Nein ins Formular kritzeln. Sie sind in hohem Masse instrumentalisierbar. Ich bin im übrigen auch nicht für Diktaturen, sondern für parlamentarische Demokratien, wohl wissend, dass auch dieses Modell Schwächen aufweist. 

Der «Osten« soll sich doch weiterentwickeln und nicht umgekehrt. Was ich aber schon immer befúrchtet habe ist, dass der Kontrast zwischen dem Westen und dem Rest immer grösser wird. Sprich die Spannung nimmt laufend zu (bis es halt so richtig knallt. Das haben wir nun).
Ich sehe mittelfristig eine Vermengung des Nord-/Süd-Gefälles mit der West-/Ost-Problematik als kritisch. Die Übervorteilung, Ausbeutung und wirtschaftliche Kolonialisierung der weniger leistungsfähigen Länder durch den Norden/Westen spielt Russland und China in die Karten. Was wir schon bei uns sehen, nämlich dass sich die Schere zwischen 'reich' und 'arm' immer weiter öffnet, sehen wir auch global, in ganz anderen Dimensionen. Eine meiner Grundüberzeugungen lautet: Nur eine gerechte Welt kann eine nachhaltig sichere Welt sein. Ohne Gerechtigkeit keine Sicherheit.  

Auch ich überreagiere gelegentlich und verwende Ausdrücke wie «kaputte Gesellschaft. Diesen Influenzerdreck den die Leute zu noch mehr Konsum von unnötigem Scheissdreck animieren soll geht mir sowas von auf den Sack. Diese Form von Marketing geht mir schlicht zu weit. Nun, dies ist aber bloss ein Detail. Ich verabscheue ganz allg. die Form von Kapitalismus, wie wir sie aufoktroyiert (u.a. von den Yankees) bekommen.
Da kommen wir uns näher. Mein Reizthema ist aber eher die Globalisierung. Leider unaufhaltsam, aber ein grosser Schritt in die falsche Richtung. Diese Denkweise wird sich aber erst durchsetzen, wenn es längst zu spät ist. Denn zu spät ist es wohl schon heute.
Sorry für die etwas unkonventionelle Form der Beantwortung. Aber Narrenfreiheit ist eines der ganz wenigen Privilegien, welches insbesondere Idioten für sich in Anspruch nehmen können. ;)
 

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 10034
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Russland

Beitrag von Aficionado »

footbâle hat geschrieben: 17.08.2022, 21:20
Aficionado hat geschrieben: 17.08.2022, 10:26
footbâle hat geschrieben:
Ich könnte mir schon vorstellen, dass Putin eher durch strategisches und ökonomisches Kalkül getrieben ist, als durch die reine Lust an der Vorstellung, die alte UdSSR (territorial) wieder aufleben zu lassen. Man kann ja eigentlich kein gutes Haar an Putin lassen, aber eines ist für mich unbestritten: Der alte Präsident der USA war ein Spinner. Der neue ist ein Schwächling. Putin ist weder das eine noch das andere. Er hat eine sehr offensichtliche Schwächephase des Westens sehr gezielt ausgenutzt, um Fakten zu schaffen und seine Ziele ( welche auch immer ) zu verfolgen. Und bisher wurde er ja auch nicht gestoppt.
Die westlichen Demokratien mögen moralisch im Recht sein, aber sie sind verweichlicht und weitgehend verblödet. Wir züchten Generationen von unterhaltungssüchtigen Idioten heran, die keine anderen Werte mehr kennen als die Freiheit und Rechte des Individuums, obwohl viele nicht mal verstehen würden, was damit gemeint ist. Das ist die traurige Wahrheit. Und die führt letztlich einfach dazu, dass der gewinnt, der den höheren Einsatz spielt.

Du zählst dich aber nicht selber dazu (ich meine zu den unterhaltungssüchtigen Idioten)?
Falls ich ein Idiot wäre, würde meine Antwort auf diese Frage nicht sehr viel Gewicht haben. Wäre ich keiner, würde ich die Frage nicht beatworten. Ich überlasse das Urteil dir. Aber die Ansicht, dass ich ein Idiot bin, ist auf jeden Fall vertretbar.

Dass du sprachgewandt bist footbâle, brauchst du mir nicht zu beweisen. Aber trotzdem immer wieder amüsant. :p
Sind wir das denn nicht alle in unserem System? Jede/r auf seine Weise? Kultur, Sport, Freizeit,.... Was ist daran schlecht? Ja, du bist ein Idiot nach deiner Definition, der vermutlich nur sehr sehr sehr ungern auf Fussball verzichtet, genau wie ich (beruhige dich, aus meiner Sicht bist du kein Idiot). Aber was heisst schon Idiot. Jedes menschliche Individuum hat so seine Macken. Man sollte sich selber auch nicht zu wichtigt nehmen finde ich.
Du hast in einem anderen Beitrag das Wort "verweichlicht" schon verwendet und das entspricht mE so ziemlich der SVP Rhetorik (Frau an den Herd, ...). Hat mich einfach überrascht, dass von dir zu lesen. Physisch womöglich verweichlicht, ja. Aber die Physis verliert im Laufe der Evolution an Bedeutung. Die psychische Belastung steigt hingegen von Generation zu Generation.
"Rechte des Individuums". Zu viele Menschen sch.. eben auf die Solidarität, haben wir bei Corona und Impfung ja bestens kennengelernt. Jeder nimmt sich selber halt zu wichtig und schaut zuerst für sein eigenes Wohlergehen.


Vielleicht liege ich falsch, dann korrigiere mich bitte. Aber kann es sein, dass du mit der westlichen Wertegemeinschaft (Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Gleichheit, Individualismus und Toleranz) so deine Múhe hast? Sollen Jungs wieder mit Kriegsspielzeug aufwachsen und Mädchen mit blonden Puppen spielen? Frau an den Herd und Homophobie ausleben wie frúher?
Keine Ahnung, wo du in meinem Beitrag Homophobie erkannt hast. Du wirst es mir verraten. Mit der westlichen Wertegemeinschaft habe ich in der Tat 'so meine Mühe'. Weil die Werte im Begriff sind, sich in Luft aufzulösen. Wertegemeinschaft ohne gemeinsame Werte ist m.E. eine reine Worthülse. Was du oben beschrieben hast ist ganz hübsch, bedeutet aber für mich de facto primär Egoismus, Opportunismus, Intoleranz, Ignoranz, Abgrenzung, Polarisierung, und leider auch eine zunehmende Abwesenheit von humanistischer Bildung. Ich bin insbesondere ein Gegner der direkten Demokratie, weil in diesem System komplett uninformierte Laien über komplexe Sachverhalte entscheiden müssen. Die meisten unserer Landsleute wissen oft nur rudimentär Bescheid, worum es geht, wenn sie ihr Ja/Nein ins Formular kritzeln. Sie sind in hohem Masse instrumentalisierbar. Ich bin im übrigen auch nicht für Diktaturen, sondern für parlamentarische Demokratien, wohl wissend, dass auch dieses Modell Schwächen aufweist.

Ja, die direkte Demokratie hat zweifelsohne auch seine Nachteile. Nämlich exakt die von dir genannten. Ausserdem haben wir ein äusserst träges System. Aber du scheinst ja leider auch kein Freund von etwas mehr "Staat" zu sein, so wie ich dich einschätze.

Der «Osten« soll sich doch weiterentwickeln und nicht umgekehrt. Was ich aber schon immer befürchtet habe ist, dass der Kontrast zwischen dem Westen und dem Rest immer grösser wird. Sprich die Spannung nimmt laufend zu (bis es halt so richtig knallt. Das haben wir nun).
Ich sehe mittelfristig eine Vermengung des Nord-/Süd-Gefälles mit der West-/Ost-Problematik als kritisch. Die Übervorteilung, Ausbeutung und wirtschaftliche Kolonialisierung der weniger leistungsfähigen Länder durch den Norden/Westen spielt Russland und China in die Karten. Was wir schon bei uns sehen, nämlich dass sich die Schere zwischen 'reich' und 'arm' immer weiter öffnet, sehen wir auch global, in ganz anderen Dimensionen. Eine meiner Grundüberzeugungen lautet: Nur eine gerechte Welt kann eine nachhaltig sichere Welt sein. Ohne Gerechtigkeit keine Sicherheit.
Habe ich auf die westlichen Werte bezogen, welche aus meiner Sicht noch immer die vernünftigeren sind als die des "Antipoden" (Unterdrückung der Frau, der Gleichberechtigung, Homophobie, digitaler Freiheitsentzug, Indoktrination, keine Meinungsfreiheit...). Das alles ist dir gewährt/bleibt dir erspart in einer Demokratie nach westlichem Vorbild. Dem was du hier schreibst kann ich aber voll zustimmen und habe ich auch schon angesprochen in anderen Faden.

Auch ich überreagiere gelegentlich und verwende Ausdrücke wie «kaputte Gesellschaft. Diesen Influenzerdreck den die Leute zu noch mehr Konsum von unnötigem Scheissdreck animieren soll geht mir sowas von auf den Sack. Diese Form von Marketing geht mir schlicht zu weit. Nun, dies ist aber bloss ein Detail. Ich verabscheue ganz allg. die Form von Kapitalismus, wie wir sie aufoktroyiert (u.a. von den Yankees) bekommen.
Da kommen wir uns näher. Mein Reizthema ist aber eher die Globalisierung. Leider unaufhaltsam, aber ein grosser Schritt in die falsche Richtung. Diese Denkweise wird sich aber erst durchsetzen, wenn es längst zu spät ist. Denn zu spät ist es wohl schon heute.
Sorry für die etwas unkonventionelle Form der Beantwortung. Aber Narrenfreiheit ist eines der ganz wenigen Privilegien, welches insbesondere Idioten für sich in Anspruch nehmen können. ;)

Agree.
Für die Mächtigen dieser Welt bringt die Globalisierung sehr wohl was. Die Verlierer sind wir




Benutzeravatar
repplyfire
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1817
Registriert: 07.12.2004, 15:20
Wohnort: 4450
Kontaktdaten:

Re: Russland

Beitrag von repplyfire »

Diese kuriosen "Selbstmorde" immer wieder
Lukoil-Chef stirbt nach Sturz aus dem FensterDer Vorsitzende des Verwaltungsrats des russischen Mineralölkonzerns Lukoil, Rawil Maganow, ist am Donnerstag ums Leben gekommen. Wie russische Medien berichten, ist der 67-jährige Topmanager aus dem Fenster im sechsten Stock eines Krankenhauses in Moskau gestürzt. Beim Spital handelt es sich um das Zentralklinikum in Moskau – die wichtigste medizinische Einrichtung der russischen Präsidialverwaltung. Dort ist auch Michail Gorbatschow am Dienstag nach einer langen Krankheit verstorben.
Die Hintergründe des Fenstersturzes sind derzeit noch unklar. Anfang März forderte der Vorstand von Lukoil öffentlich ein Ende des «bewaffneten Konflikts» in der Ukraine. In der Mitteilung des Unternehmens wurde die «Besorgnis über die anhaltenden tragischen Ereignisse in der Ukraine und das tiefe Mitgefühl für alle von dieser Tragödie Betroffenen» zum Ausdruck gebracht.

Benutzeravatar
Tsunami
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 6885
Registriert: 09.01.2005, 18:32

Re: Russland

Beitrag von Tsunami »

repplyfire hat geschrieben: 01.09.2022, 10:16 Diese kuriosen "Selbstmorde" immer wieder
Lukoil-Chef stirbt nach Sturz aus dem Fenster
Der Vorsitzende des Verwaltungsrats des russischen Mineralölkonzerns Lukoil, Rawil Maganow, ist am Donnerstag ums Leben gekommen. Wie russische Medien berichten, ist der 67-jährige Topmanager aus dem Fenster im sechsten Stock eines Krankenhauses in Moskau gestürzt. Beim Spital handelt es sich um das Zentralklinikum in Moskau – die wichtigste medizinische Einrichtung der russischen Präsidialverwaltung. Dort ist auch Michail Gorbatschow am Dienstag nach einer langen Krankheit verstorben.
Die Hintergründe des Fenstersturzes sind derzeit noch unklar. Anfang März forderte der Vorstand von Lukoil öffentlich ein Ende des «bewaffneten Konflikts» in der Ukraine. In der Mitteilung des Unternehmens wurde die «Besorgnis über die anhaltenden tragischen Ereignisse in der Ukraine und das tiefe Mitgefühl für alle von dieser Tragödie Betroffenen» zum Ausdruck gebracht.
Er scheint sich mit seinen Aussagen vom März zu weit aus dem Fenster gelehnt zu haben.
 

Antworten