Ich hab die Zahlen aus einer der letzten Folien eines Vortrags von Rolf Hilmes im Panzermuseum. Für dich wohl weniger lehrreich, als für Laien.Lusti hat geschrieben: ↑06.04.2022, 12:29 Meine Zahlen beziehen sich auf Analysen des Friedenforschungsinstituts in Stockholm. Eine genaue Einschätzung ob 2015 wirklich 12'000 Kampfpanzer vorhanden waren ist nicht mehr möglich, ich halte die Zahl an brauchbarem Material (aktiv oder eingelagert) aber für deutlich geringer. Nimmt man die Anzahl taktischer Batallione (deren 172) und nimmt reine Infanterieverbände raus, so kommen so um die 4000-5000 Kampfpanzer zusammen. Plus nioh etwas eingelagerte Reserve denke ich eine Stückzahl von 7000 kommt wohl heran.
Das Bestreben, die Streitkräfte zu Modernisierung ist ja beinahe konstant. Aber die Entwicklung des T-14 und das Ratnik Programm starteten zu einem ähnlichen Zeitpunkt und deuten auf einen Wandel der Doktrin hin. Klar ist dies alles Bling-Bling, solange die Doktrin noch nicht umgesetzt werden kann. Mir ist auch klar, dass dies Jahre in Anspruch nehmen wird. Ich zweifle aber nicht daran, dass die Absicht diesen Doktrin-Wechsel zu vollziehen, ernsthaft ist.Lusti hat geschrieben: ↑06.04.2022, 12:29Der T-14 ist genau ein Produkt der Bling-Bling Abteilung der Armee. Auf dem Reissbrett ein veritabler Gegner für westliche Kampfpanzer. Aber wie bereits richtig schlussfolgerst. Ein valables Einsatzmittel zu haben (wenn es denn kommt) ist eines, dieses einsatzfähig zu machen und dann die Doktrin an dieses Mittel anpassen, dass sind Dinge die viel Planung und Ideenreichtum erfodern. Nimmt man die Abrams, Merkavas oder Leopards dieser Welt, so sind diese kampferprobt, durchgetestet und werden von den jeweiligen Einsatzkräften optimal verwendet. Da hat der T-14 noch einen langen Weg vor sich. In der Breite werden wir diesen Kampfpanzer wohl nie sehen.
Ich denke gerade in einem anderen Zeithorizont.Lusti hat geschrieben: ↑06.04.2022, 12:29Nein kann er nicht. Die Angst ist das eine, aber für die Modernisierung braucht es Zeit und vor allem Geld, Geld, Geld. Seit Putin an der Macht ist, modernisiert er diesen Sauhaufen und das Resultat ist aktuell zu sehen. Wie gesagt, einige Bling-Bling Einheiten für Paraden, aber in der Breite und in der Organisation ist die RU-Armee bestefall auf dem Stand der späten 80er oder frühen 90er. Das sind 30 Jahre Rückstand.
Es gibt noch viele brachliegende Ergas- und Erdölvorkommen auf Ukrainischem Staatsgebiet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Rohstoffe nicht Teil von Putins Überlegung und Langzeitstrategie sind. Die Kontrolle von Doneszk und der Küstenlinie bis Transnistrien wäre ein – aus imperialistischer Sicht betrachtet – erstrebenswertes Zwischenziel. Danach könnte man sich wieder friedlich gebahren und mit dem Verkauf des Öls die Modernisierung weiter vorantreiben.
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