

Herber Schlag für den Basler Strassenwischer und Publikumsliebling Dalip Singh Khalsa: Seine Tage hier zu Lande sind gezählt.
Basels berühmtester Strassenwischer, der indische Sikh Dalip Singh Khalsa (55, Bild), muss bis zum 31. Januar aus der Schweiz verschwinden. Davon wurde der Turbanträger gestern in Kenntnis gesetzt. Wie Peter Erismann, Personalleiter im Basler Baudepartement, gegenüber OnlineReports bestätigte, sei der Asylant gestern vom Entscheid des Bundesamtes für Migration in Kenntnis gesetzt worden.
"Damit haben wir nicht gerechnet", sagte Erismann. Man sei nun gezwungen, dem indischen Mitarbeiter den erst kürzlich ausgestellten und bis zum Ende der Euro 08 befristeten Arbeitsvertrag aufzukünden. Die Sozialhilfe der Stadt Basel, die sich um den betroffenen Asylanten kümmert, erfuhr erst durch die Nachforschungen von OnlineReports von der Order aus Bern.
Das für asylrechtliche Belange zuständige Bundesamt für Migration mochte sich am Telefon nicht zum Fall äussern. "Es sieht schlecht für Herrn Dalip Singh Khalsa aus", kommentierte hingegen Klaus Mannhart den Entscheid aus Bern. Der Sprecher des Basler Sicherheitsdepartements sprach von einem "komplexen Fall", der in letzter Instanz nun auch vom Bundesverwaltungsgericht negativ beurteilt worden sei. Habe der "Basler Sikh" bis Ende Monat das Land nicht verlassen, müsse mit seiner Ausschaffung gerechnet werden.
Dies könnte möglicherweise vom Sicherheitsdepartement verhindert werden. Denn in einem Schreiben vom letzten Oktober tönte es ganz anders aus dem Departement von Sicherheitsdirektor Hanspeter Gass. Damals beruhigte Mediensprecher André Auderset einen besorgten Leser von OnlineReports mit diesen Zeilen: "Herr D. ist weder aktuell noch in absehbarer Zeit von der Ausschaffung bedroht. Und lediglich im Zusammenhang mit seinem - zur Zeit völlig ungefährdeten - Aufenthaltsrecht in der Schweiz besteht eine Zuständigkeit des Sicherheitsdepartements."
Sikh Dalip Singh Khalsa hat die plötzliche Weisung, sofort sein Gastland zu verlassen, jedenfalls in Verzweiflung gestürzt. Er war nach elf Jahren Gefängnis als politisch Verfolgter in die Schweiz geflüchtet und hat seine Familie in der Heimatstadt Jammu seit bald 24 Jahren nicht mehr gesehen. Ein Artikel auf OnlineReports vom 4. Oktober 2007 über sein Schicksal hatte ihn schweizweit bekannt gemacht. Fernsehen und Zeitungen nahmen die Geschichte auf und berichteten über den warmherzigen Strassenwischer. Die Folgen: Das Basler Baudepartement wurde als Arbeitgeber von Anfragen und kontradiktorischen Kommentaren geradezu überflutet.