G8 Demo - Schwere Randale in Rostock
- Basel_myhome
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 196
- Registriert: 24.02.2007, 02:16
G-8: Polizei soll gezielt Krawalle provozieren
Gipfelgegner werfen der Polizei den Einsatz von Zivilbeamten zur gezielten Provokation von Krawallen vor. Die Demonstranten berichteten von einem Polizisten in Zivil zu Straftaten angestachelt worden zu sein.
Der Mann sei von Demonstranten aus Bremen als Bremer Polizist identifiziert worden, sagte Henning Obens von der Blockadegruppe Block G-8.
«Er gehörte zu einer Gruppe von fünf Leuten», sagte Obens in Rostock über den Vorfall vom Mittwoch am Blockadepunkt Rennbahn. Obens kündigte an, Fotos von dem Mann zu veröffentlichen, falls die Polizei den Vorfall nicht bestätige. Sprecher der Polizeisondereinheit Kavala wollten den Vorfall auf Nachfrage nicht bestätigen, aber auch nicht dementieren.
Laut Obens waren die fünf Männer in schwarz gekleidet mitsamt Kapuzenpullovern. Sie hätten versucht, eine Gruppe von tschechischen Autonomen aufzustacheln. «Er hat versucht, mit denen etwa loszumachen», sagte Obens. Daraufhin seien die Männer von anderen Demonstranten zur Rede gestellt worden.
Während vier von ihnen flüchten konnten, sei ein Mann umringt worden. «Wir haben ihn aufgefordert, sich auszuweisen oder zu sagen, von wo er kommt», sagte Obens. Daraufhin habe der Mann die übrigen Demonstranten nur noch mit «Sie» angesprochen und jede Auskunft verweigert. Als der mutmassliche Zivilpolizist beharrlich alle Angaben verweigerte, sei er zu Polizeikette geführt worden und dort einer Festnahmeeinheit übergeben worden. Ein anderer mutmasslicher Zivilpolizist aus der Gruppe sei schon vorher durch die Polizeikette verschwunden, sagte Obens.
Quelle: AP
http://www.20min.ch/news/dossier/geacht/story/16631112
Der Mann sei von Demonstranten aus Bremen als Bremer Polizist identifiziert worden, sagte Henning Obens von der Blockadegruppe Block G-8.
«Er gehörte zu einer Gruppe von fünf Leuten», sagte Obens in Rostock über den Vorfall vom Mittwoch am Blockadepunkt Rennbahn. Obens kündigte an, Fotos von dem Mann zu veröffentlichen, falls die Polizei den Vorfall nicht bestätige. Sprecher der Polizeisondereinheit Kavala wollten den Vorfall auf Nachfrage nicht bestätigen, aber auch nicht dementieren.
Laut Obens waren die fünf Männer in schwarz gekleidet mitsamt Kapuzenpullovern. Sie hätten versucht, eine Gruppe von tschechischen Autonomen aufzustacheln. «Er hat versucht, mit denen etwa loszumachen», sagte Obens. Daraufhin seien die Männer von anderen Demonstranten zur Rede gestellt worden.
Während vier von ihnen flüchten konnten, sei ein Mann umringt worden. «Wir haben ihn aufgefordert, sich auszuweisen oder zu sagen, von wo er kommt», sagte Obens. Daraufhin habe der Mann die übrigen Demonstranten nur noch mit «Sie» angesprochen und jede Auskunft verweigert. Als der mutmassliche Zivilpolizist beharrlich alle Angaben verweigerte, sei er zu Polizeikette geführt worden und dort einer Festnahmeeinheit übergeben worden. Ein anderer mutmasslicher Zivilpolizist aus der Gruppe sei schon vorher durch die Polizeikette verschwunden, sagte Obens.
Quelle: AP
http://www.20min.ch/news/dossier/geacht/story/16631112
- Basel_myhome
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 196
- Registriert: 24.02.2007, 02:16
Agent Provocateur enttarnt!
Agent Provocateur enttarnt!
+++ Heiligendamm, 20:42 Uhr +++
WELT-ONLINE-Reporterin Freia Peters berichtet, dass es gegen halb acht bei der Blockade des Haupttors des Zauns auf der Lindenallee fast zu einer Eskalation gekommen wäre. Ein schwarz gekleideter Vermummter stachelt zum Steine werfen auf. Schnell werden die Demonstranten skeptisch, er ist perfekt gekleidet. u201EDas ist ein Zivilbulle!u201C ruft einer. Hunderte rennen auf ihn zu und rufen u201Everpiss Dich!u201C, einige sammeln Steine im Kiesbecken der Molli-Bahn und ziehen ihre Vermummungen hoch. Block-G-8-Aktivist Henning Obens rennt mit seinem Megafon herbei und spricht den jungen Mann an, wo er herkomme, wie er heiße, doch er bleibt stumm, die Menge tobt.
Zeitgleich marschiert eine Hundertschaft von Süden auf die Straße in Richtung Zaun, vorbei den Blockierern. Obens schützt den Vermummten mit seinem Körper und zerrt ihn zur Polizei. Dort wird er von den Beamten in Empfang genommen und hinter die Polizeisperre gezogen. Offenbar war der Vermummte ein u201EAgent Provokateuru201C. Linke Gruppen werfen der Polizei vor, mit solchen Zivilpolizisten die Stimmung beim Gipfel in Genua angeheizt zu haben.
Um ein Haar wäre die Situation eskaliert, doch wenig später beruhigt sich die Menge wieder. Zeitgleich wird eine Blockade in Vorder Bollhagen von der Polizei mit Wasserwerfern geräumt. Es scheint, als wollen die Beamten auch am Haupttor räumen. Immer näher fahren zwei Wasserwerfer und ein Räumungsfahrzeug auf die Blockierer zu. Eigentlich gibt es keinen Grund dazu u2013 die Demonstranten sind friedlich
+++ Heiligendamm, 20:42 Uhr +++
WELT-ONLINE-Reporterin Freia Peters berichtet, dass es gegen halb acht bei der Blockade des Haupttors des Zauns auf der Lindenallee fast zu einer Eskalation gekommen wäre. Ein schwarz gekleideter Vermummter stachelt zum Steine werfen auf. Schnell werden die Demonstranten skeptisch, er ist perfekt gekleidet. u201EDas ist ein Zivilbulle!u201C ruft einer. Hunderte rennen auf ihn zu und rufen u201Everpiss Dich!u201C, einige sammeln Steine im Kiesbecken der Molli-Bahn und ziehen ihre Vermummungen hoch. Block-G-8-Aktivist Henning Obens rennt mit seinem Megafon herbei und spricht den jungen Mann an, wo er herkomme, wie er heiße, doch er bleibt stumm, die Menge tobt.
Zeitgleich marschiert eine Hundertschaft von Süden auf die Straße in Richtung Zaun, vorbei den Blockierern. Obens schützt den Vermummten mit seinem Körper und zerrt ihn zur Polizei. Dort wird er von den Beamten in Empfang genommen und hinter die Polizeisperre gezogen. Offenbar war der Vermummte ein u201EAgent Provokateuru201C. Linke Gruppen werfen der Polizei vor, mit solchen Zivilpolizisten die Stimmung beim Gipfel in Genua angeheizt zu haben.
Um ein Haar wäre die Situation eskaliert, doch wenig später beruhigt sich die Menge wieder. Zeitgleich wird eine Blockade in Vorder Bollhagen von der Polizei mit Wasserwerfern geräumt. Es scheint, als wollen die Beamten auch am Haupttor räumen. Immer näher fahren zwei Wasserwerfer und ein Räumungsfahrzeug auf die Blockierer zu. Eigentlich gibt es keinen Grund dazu u2013 die Demonstranten sind friedlich
iidrügglige film!!!Biedi hat geschrieben:Wenn die dütsche bulle die gliche Methode awände wie d Italiäner denn wunderets mi nid werum si jede dag vorgfiehrt wärde.
Gueti Doku über Genua!!
http://video.google.de/videoplay?docid=-8876259762606192748
- Hennes&Mauritz
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 849
- Registriert: 13.12.2004, 21:05
lueg witer. nochhär kömme viel hintergrund und wenig action.Hennes&Mauritz hat geschrieben:nach zwei minute abgstellt...macht aggressiv...
bulle und politiker hän dr tod vom giuliano bejublet und druff aagstosse. bestätigt d vizepolizeipräsidäntin und d präsidäntin vo dr region genua....
zudäm sin faschistischi lieder gsunge worde
abartig
polizia assassini
killer het genau gliich reagiert..de isch mr fascht and gurgle us wuet..
aber ebbe...
aber mr ka au d auge no länger verschliesse...
@baselmyhome
isch imfall vo geschtr...alles scho längschtens bekannt gmacht worde..
au scho jenschti videos drzue z seh..
aber ebbe...
aber mr ka au d auge no länger verschliesse...
@baselmyhome
isch imfall vo geschtr...alles scho längschtens bekannt gmacht worde..
au scho jenschti videos drzue z seh..
-- prime crime --
"L'important c'est pas la chute , mais l'atterissage"
"L'important c'est pas la chute , mais l'atterissage"
- Nur So...
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 1650
- Registriert: 07.12.2004, 10:41
- Wohnort: Basel
- Kontaktdaten:
Uralt dä Film... Nix neues...könig hat geschrieben:lueg witer. nochhär kömme viel hintergrund und wenig action.
bulle und politiker hän dr tod vom giuliano bejublet und druff aagstosse. bestätigt d vizepolizeipräsidäntin und d präsidäntin vo dr region genua....
zudäm sin faschistischi lieder gsunge worde
abartig
polizia assassini

Grüsse gehen an alle die es verdienen...
-
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 539
- Registriert: 11.07.2006, 00:38
-
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 659
- Registriert: 06.12.2004, 20:27
- Wohnort: santihans
- Huber
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 472
- Registriert: 08.12.2004, 12:57
- Wohnort: Mogadischu
- Kontaktdaten:
Genau. Und am besten hängt man noch die ganzen Familien der Polizisten auf!nidganzbache hat geschrieben:Huber
Wieso abschaffen? Vernichten - Jeden einzelnen!
Finde es übrigens 'härzig', wie man allen Berichten, die in die Welt gesetzt werden, glaubt.
Von mir aus könnte man jeden dieser verdammten Steinewerfer ein Jahr in die Kiste sperren.
Ein Mensch hat dreierlei Wege, klug zu handeln:
Erstens: Durch Nachdenken - das ist der edelste. Zweitens: Durch Nachahmen - das ist der leichteste. Drittens: Durch Erfahrung - das ist der bitterste.
Erstens: Durch Nachdenken - das ist der edelste. Zweitens: Durch Nachahmen - das ist der leichteste. Drittens: Durch Erfahrung - das ist der bitterste.
gege das seit jo niemer öpis...Huber hat geschrieben:Von mir aus könnte man jeden dieser verdammten Steinewerfer ein Jahr in die Kiste sperren.
wieso aber nid gliich sell mit dene verfahre wärde wo schloofendi lüüt
prügle, fraue mit perücke abetrampe und gfangeni würge und erniedrige
das kani nid ganz nochvollzieh...
das sin denn plötzlich alles ängeli wos z schütze gilt...
ps.hesch dr film gluegt? nid gäll!?
-- prime crime --
"L'important c'est pas la chute , mais l'atterissage"
"L'important c'est pas la chute , mais l'atterissage"
- crazychillbär
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 1299
- Registriert: 09.12.2004, 18:07
- Wohnort: z`Basel
Die führenden Industriestaaten und Russland (G8) gehen erstmals einen gemeinsamen Weg im Kampf gegen die bedrohliche Erderwärmung. Auch wenn die USA sich jeder Festlegungen entzogen, stimmte US-Präsident George W. Bush beim G8-Gipfel in Heiligendamm auf Druck von Bundeskanzlerin Angela Merkel doch bindenden Verhandlungen unter dem Dach der Vereinten Nationen zu. Dabei soll der Plan der Europäischen Union, Japans und Kanadas, bis 2050 den weltweiten Ausstoß schädlicher Treibhausgase zu halbieren, ernsthaft ins Auge gefasst werden, hieß es in der Gipfelerklärung. Umweltorganisationen kritisierten die Entscheidung als unzureichend.
Merkel sprach von einem «Riesenerfolg»: «Diesem Abkommen entkommt niemand, das ist ein Riesenschritt nach vorne.» Die Kanzlerin sagte: «Es haben sich viele bewegt. Das ist ein starkes Signal.» Nun sei für die Umweltminister der Weg frei, bei der UN-Klimakonferenz auf Bali Ende des Jahres über ein Kyoto-Nachfolgeabkommen zu verhandeln.
Die Europäer drängten US-Präsident George W. Bush in den Verhandlungen, konkreten Zielen zur Reduzierung von Treibhausgasen zuzustimmen. Bush erklärte sich bereit, an einem Kyoto-Nachfolgeabkommen für die Zeit ab 2012 im Rahmen der Vereinten Nationen mitzuwirken. Der US-Präsident hatte vergangene Woche vorgeschlagen, die 15 größten Produzenten von Treibhausgasen - darunter China und Indien - sollten bis Ende kommenden Jahres gemeinsame Ziele vereinbaren.
USA lenken ein
Merkel sagte vor Journalisten, dass die größten CO2-Produzenten einen Beitrag bis 2008 zum UN-Prozess leisten sollen. Damit gehe die amerikanische Initiative im Prozess der Vereinten Nationen auf. Alle inklusive der USA hätten den Bericht des Weltklimarates als Grundlage für das weitere Vorgehen anerkannt. Damit werde auch ein Bezug zur Begrenzung der Erderwärmung hergestellt. Die Vereinbarung des Gipfels sei ein Bekenntnis der gemeinsamen aber unterschiedlichen Verantwortung. Damit würden die Schwellenländer einbezogen, die Industrieländer übernähmen aber eine führende Rolle. Zur G8 gehören die USA, Kanada, Japan, Russland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland.
Die Kanzlerin sieht damit das derzeit maximal Mögliche für den Klimaschutz erreicht. Der Kompromiss sei «eine richtige Kehrtwende», sagte Merkel. Es gebe eine große Gemeinsamkeit der großen Industrienationen.
Vor allem US-Präsident George W. Bush hatte sich gegen konkrete Zielvorgaben im Abschlussdokument des Gipfels gesperrt. Unterstützung erhielt Merkel in Heiligendamm vor allem aus Frankreich, Großbritannien und Italien. Geteilte Reaktionen
Die US-Regierung lobte Merkel für die «bemerkenswerte Arbeit», die unterschiedlichen Positionen zusammengebracht zu haben. US- Sicherheitsberater Stephen Hadley sagte, eine Einigung auf konkrete Ziele sei nicht möglich gewesen, da wichtige Verschmutzer wie Indien oder China nicht zur G8 gehören. Es sei zu hoffen, dass bis 2009 Vereinbarungen unter dem Dach der Vereinten Nationen verabschiedet werden könnten.
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy äußerte sich zurückhaltend. Es handle sich zwar um ein «ziemlich bedeutsames Vorankommen», sagte er. «Ich hätte es vorgezogen, dass ein zwingendes Ziel vereinbart worden wäre.» Japans Regierungschef Shinzo Abe sieht in dem Kompromiss eine «solide Basis». Japan erwarte auf Grund vorausgegangener Konsultationen mit China und Indien, dass die Schwellenländer «eine positive Antwort» auf die Einigung geben werden.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon begrüßte den Klimaschutz-Beschluss «mit ganzem Herzen». Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hält den Klima-Kompromiss für ein richtungweisendes Signal.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace zeigte sich dagegen enttäuscht: «Das ist absolut zu wenig.» Verbindliche Ergebnisse hätten festgeschrieben werden müssen. Die globalisierungskritische Organisation Attac nannte die Einigung zynisch und heuchelerisch. Die Formulierung, man ziehe in Betracht, die CO2-Emissionen bis 2050 um 50 Prozent zu reduzieren, seien als Zielvorgaben «ein Witz».
Schwellenländer machen Front
Die wichtigsten Schwellenländer wollen am Freitag beim G8-Treffen in Heiligendamm mit einer abgestimmten Haltung auftreten. In einer Serie von bilateralen Gesprächen versuchten die Staatschefs von China, Indien, Mexiko, Brasilien und Südafrika am Donnerstag in Berlin, eine gemeinsame Linie zu finden. Vor einer gemeinsamen Runde zeichnete sich ab, dass die fünf Regierungen bei der erweiterten G8-Tagung gegen Forderungen nach zu hohen Klima- Auflagen Front machen wollen. Auf verbindliche Ziele zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen wollen sich die fünf Staaten der so genannten «Outreach»-Gruppe nicht einlassen.
Der Kampf gegen die Erderwärmung dürfe nicht auf Kosten des Wachstums in den fortgeschrittenen Entwicklungsländern gehen, hieß es nach einem Treffen von Indiens Präsident Manmohan Singh und Chinas Staatschef Hu Jintao in einem Berliner Hotel. Die Industrieländer trügen die Hauptverantwortung dafür. Sie müssten deshalb auch die Hauptlast tragen. Singh werde in Heiligendamm darauf hinweisen, dass sein Land bereits durch eigene Kraftanstrengungen den Kohlendioxid- Ausstoß um ein Viertel gesenkt habe. Bezogen auf die Bevölkerungszahl kämen nur vier Prozent der weltweiten Treibhausgase aus Indien.(N24.de, AP,dpa)
Merkel sprach von einem «Riesenerfolg»: «Diesem Abkommen entkommt niemand, das ist ein Riesenschritt nach vorne.» Die Kanzlerin sagte: «Es haben sich viele bewegt. Das ist ein starkes Signal.» Nun sei für die Umweltminister der Weg frei, bei der UN-Klimakonferenz auf Bali Ende des Jahres über ein Kyoto-Nachfolgeabkommen zu verhandeln.
Die Europäer drängten US-Präsident George W. Bush in den Verhandlungen, konkreten Zielen zur Reduzierung von Treibhausgasen zuzustimmen. Bush erklärte sich bereit, an einem Kyoto-Nachfolgeabkommen für die Zeit ab 2012 im Rahmen der Vereinten Nationen mitzuwirken. Der US-Präsident hatte vergangene Woche vorgeschlagen, die 15 größten Produzenten von Treibhausgasen - darunter China und Indien - sollten bis Ende kommenden Jahres gemeinsame Ziele vereinbaren.
USA lenken ein
Merkel sagte vor Journalisten, dass die größten CO2-Produzenten einen Beitrag bis 2008 zum UN-Prozess leisten sollen. Damit gehe die amerikanische Initiative im Prozess der Vereinten Nationen auf. Alle inklusive der USA hätten den Bericht des Weltklimarates als Grundlage für das weitere Vorgehen anerkannt. Damit werde auch ein Bezug zur Begrenzung der Erderwärmung hergestellt. Die Vereinbarung des Gipfels sei ein Bekenntnis der gemeinsamen aber unterschiedlichen Verantwortung. Damit würden die Schwellenländer einbezogen, die Industrieländer übernähmen aber eine führende Rolle. Zur G8 gehören die USA, Kanada, Japan, Russland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland.
Die Kanzlerin sieht damit das derzeit maximal Mögliche für den Klimaschutz erreicht. Der Kompromiss sei «eine richtige Kehrtwende», sagte Merkel. Es gebe eine große Gemeinsamkeit der großen Industrienationen.
Vor allem US-Präsident George W. Bush hatte sich gegen konkrete Zielvorgaben im Abschlussdokument des Gipfels gesperrt. Unterstützung erhielt Merkel in Heiligendamm vor allem aus Frankreich, Großbritannien und Italien. Geteilte Reaktionen
Die US-Regierung lobte Merkel für die «bemerkenswerte Arbeit», die unterschiedlichen Positionen zusammengebracht zu haben. US- Sicherheitsberater Stephen Hadley sagte, eine Einigung auf konkrete Ziele sei nicht möglich gewesen, da wichtige Verschmutzer wie Indien oder China nicht zur G8 gehören. Es sei zu hoffen, dass bis 2009 Vereinbarungen unter dem Dach der Vereinten Nationen verabschiedet werden könnten.
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy äußerte sich zurückhaltend. Es handle sich zwar um ein «ziemlich bedeutsames Vorankommen», sagte er. «Ich hätte es vorgezogen, dass ein zwingendes Ziel vereinbart worden wäre.» Japans Regierungschef Shinzo Abe sieht in dem Kompromiss eine «solide Basis». Japan erwarte auf Grund vorausgegangener Konsultationen mit China und Indien, dass die Schwellenländer «eine positive Antwort» auf die Einigung geben werden.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon begrüßte den Klimaschutz-Beschluss «mit ganzem Herzen». Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hält den Klima-Kompromiss für ein richtungweisendes Signal.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace zeigte sich dagegen enttäuscht: «Das ist absolut zu wenig.» Verbindliche Ergebnisse hätten festgeschrieben werden müssen. Die globalisierungskritische Organisation Attac nannte die Einigung zynisch und heuchelerisch. Die Formulierung, man ziehe in Betracht, die CO2-Emissionen bis 2050 um 50 Prozent zu reduzieren, seien als Zielvorgaben «ein Witz».
Schwellenländer machen Front
Die wichtigsten Schwellenländer wollen am Freitag beim G8-Treffen in Heiligendamm mit einer abgestimmten Haltung auftreten. In einer Serie von bilateralen Gesprächen versuchten die Staatschefs von China, Indien, Mexiko, Brasilien und Südafrika am Donnerstag in Berlin, eine gemeinsame Linie zu finden. Vor einer gemeinsamen Runde zeichnete sich ab, dass die fünf Regierungen bei der erweiterten G8-Tagung gegen Forderungen nach zu hohen Klima- Auflagen Front machen wollen. Auf verbindliche Ziele zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen wollen sich die fünf Staaten der so genannten «Outreach»-Gruppe nicht einlassen.
Der Kampf gegen die Erderwärmung dürfe nicht auf Kosten des Wachstums in den fortgeschrittenen Entwicklungsländern gehen, hieß es nach einem Treffen von Indiens Präsident Manmohan Singh und Chinas Staatschef Hu Jintao in einem Berliner Hotel. Die Industrieländer trügen die Hauptverantwortung dafür. Sie müssten deshalb auch die Hauptlast tragen. Singh werde in Heiligendamm darauf hinweisen, dass sein Land bereits durch eigene Kraftanstrengungen den Kohlendioxid- Ausstoß um ein Viertel gesenkt habe. Bezogen auf die Bevölkerungszahl kämen nur vier Prozent der weltweiten Treibhausgase aus Indien.(N24.de, AP,dpa)
Wenn der Rubel rollt, ist die Ethik am Arsch!!
Freeride isch me wie numme e Sport, es isch e Lydeschaft!!!
Freeride isch me wie numme e Sport, es isch e Lydeschaft!!!
- Huber
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 472
- Registriert: 08.12.2004, 12:57
- Wohnort: Mogadischu
- Kontaktdaten:
Du siehst Bilder, die wahllos zusammengeschnitten werden. Natürlich sieht's hart aus, wenn die Polizei auf jemanden losprügelt. Dies wird allerdings seine Gründe haben.cigán hat geschrieben:gege das seit jo niemer öpis...
wieso aber nid gliich sell mit dene verfahre wärde wo schloofendi lüüt
prügle, fraue mit perücke abetrampe und gfangeni würge und erniedrige
das kani nid ganz nochvollzieh...
das sin denn plötzlich alles ängeli wos z schütze gilt...
ps.hesch dr film gluegt? nid gäll!?
Es ist nun mal so. Die Polizei vertritt die Rechte des Staates. Wenn die Polizei 'A' sagt, gilt es 'A' zu tun. Macht man dann 'B', knallt's. Eigentlich ganz logisch.
Ich habe mir den Fred nicht durchgelesen, deshalb auch den Film nicht gesehen. Geht's im Film darum, was die Staatsmacht alles falsch macht, oder so?
Ein Mensch hat dreierlei Wege, klug zu handeln:
Erstens: Durch Nachdenken - das ist der edelste. Zweitens: Durch Nachahmen - das ist der leichteste. Drittens: Durch Erfahrung - das ist der bitterste.
Erstens: Durch Nachdenken - das ist der edelste. Zweitens: Durch Nachahmen - das ist der leichteste. Drittens: Durch Erfahrung - das ist der bitterste.
nid "oder so"...
lueg dr film und de wirsch seh wies lauft.....
ob in genoa vor baar joor oder hütte in liicht anderer form..
polizeigwalt isch nüt wo sich verheimliche losst und wo mr
ka rächtfertige....wer friedlich am boode hockt muess nid
"A" und nid "B" sage damits knallt....
zämmeschniide kamr villes....aber wer uf persone iischloht,
pfäfferspray sprützt oder sunscht gwalttätig vorgoht OHNI
gegewehr...de muess bestrooft wärde...egal ob mit oder
ohni uniform
lueg dr film und de wirsch seh wies lauft.....
ob in genoa vor baar joor oder hütte in liicht anderer form..
polizeigwalt isch nüt wo sich verheimliche losst und wo mr
ka rächtfertige....wer friedlich am boode hockt muess nid
"A" und nid "B" sage damits knallt....
zämmeschniide kamr villes....aber wer uf persone iischloht,
pfäfferspray sprützt oder sunscht gwalttätig vorgoht OHNI
gegewehr...de muess bestrooft wärde...egal ob mit oder
ohni uniform
-- prime crime --
"L'important c'est pas la chute , mais l'atterissage"
"L'important c'est pas la chute , mais l'atterissage"
- Huber
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 472
- Registriert: 08.12.2004, 12:57
- Wohnort: Mogadischu
- Kontaktdaten:
Ich hab mir jetzt mal fünf Minuten des besagten Filmes angesehen.cigán hat geschrieben:nid "oder so"...
lueg dr film und de wirsch seh wies lauft.....
ob in genoa vor baar joor oder hütte in liicht anderer form..
polizeigwalt isch nüt wo sich verheimliche losst und wo mr
ka rächtfertige....wer friedlich am boode hockt muess nid
"A" und nid "B" sage damits knallt....
zämmeschniide kamr villes....aber wer uf persone iischloht,
pfäfferspray sprützt oder sunscht gwalttätig vorgoht OHNI
gegewehr...de muess bestrooft wärde...egal ob mit oder
ohni uniform
Sicherlich sind darauf harte Szenen zu finden und kann ich es ebenfalls nicht goutieren, wenn ich sehe, wie Leute am Boden weiter mit Fusstritten malträtiert werden, auch wenn sie schon lange keine Gefahr mehr darstellen.
Auf der anderen Seite wissen wir nicht, ob die Leute in einer Sperrzone waren, wie sie sich vorher verhalten haben, ob sie Steine warfen, Dinge beschädigten etc.
Sitzt ein Demonstrant friedlich auf dem Boden ist dies sicherlich kein Vergehen. Sitzt ein Demonstrant friedlich auf dem Boden, wo er eigentlich nicht sitzen dürfte, da Verbotszone etc., knallt's dann halt irgendwann trotzdem. Zurecht! Und da gibt's dann auch keinen 'adäquaten' Gewalteinsatz.
Ein Mensch hat dreierlei Wege, klug zu handeln:
Erstens: Durch Nachdenken - das ist der edelste. Zweitens: Durch Nachahmen - das ist der leichteste. Drittens: Durch Erfahrung - das ist der bitterste.
Erstens: Durch Nachdenken - das ist der edelste. Zweitens: Durch Nachahmen - das ist der leichteste. Drittens: Durch Erfahrung - das ist der bitterste.
nei, dazumals isch d sperrzone mit schiffcontainer und 3 meter hochem
zuun abgsperrrt gsi..sperrzone wär jo sunscht die ganzi stadt gsi...
und vo wäge sperrzone...simmer eigentlich in dr ddr oder in israel dass mr
bestimmti randzone nid darf beträtte...bitte wo fiert das ane..
aber easy...wenn denn baar demonstriere und am bode hocke, denn packe
mr mol dr gummiknüppel us..schlöhn solang uf all die lüüt wo eifach nur dört
hocke ii..und irgendwenn...wenn sie denn zu matsch gschlage worde sin
hoole mr dr wasserwärfer und spiele se ab dr stroos...das isch ebbe no richtig!
du hesch doch ächt e riese schade....
tipp: nimm dr die ziit und lueg dr ganz film...denn verstosch au gwüssi lüüt und
ihri iistellig villicht bitz besser...
zuun abgsperrrt gsi..sperrzone wär jo sunscht die ganzi stadt gsi...
und vo wäge sperrzone...simmer eigentlich in dr ddr oder in israel dass mr
bestimmti randzone nid darf beträtte...bitte wo fiert das ane..
aber easy...wenn denn baar demonstriere und am bode hocke, denn packe
mr mol dr gummiknüppel us..schlöhn solang uf all die lüüt wo eifach nur dört
hocke ii..und irgendwenn...wenn sie denn zu matsch gschlage worde sin
hoole mr dr wasserwärfer und spiele se ab dr stroos...das isch ebbe no richtig!
du hesch doch ächt e riese schade....
tipp: nimm dr die ziit und lueg dr ganz film...denn verstosch au gwüssi lüüt und
ihri iistellig villicht bitz besser...
-- prime crime --
"L'important c'est pas la chute , mais l'atterissage"
"L'important c'est pas la chute , mais l'atterissage"
- das Orakel
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 623
- Registriert: 01.02.2005, 22:24
Hast Du auch schon mal so einen Knüppel abbekommen?cigán hat geschrieben:nei, dazumals isch d sperrzone mit schiffcontainer und 3 meter hochem
zuun abgsperrrt gsi..sperrzone wär jo sunscht die ganzi stadt gsi...
und vo wäge sperrzone...simmer eigentlich in dr ddr oder in israel dass mr
bestimmti randzone nid darf beträtte...bitte wo fiert das ane..
aber easy...wenn denn baar demonstriere und am bode hocke, denn packe
mr mol dr gummiknüppel us..schlöhn solang uf all die lüüt wo eifach nur dört
hocke ii..und irgendwenn...wenn sie denn zu matsch gschlage worde sin
hoole mr dr wasserwärfer und spiele se ab dr stroos...das isch ebbe no richtig!
du hesch doch ächt e riese schade....
tipp: nimm dr die ziit und lueg dr ganz film...denn verstosch au gwüssi lüüt und
ihri iistellig villicht bitz besser...

الله أَكْبَر
- Huber
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 472
- Registriert: 08.12.2004, 12:57
- Wohnort: Mogadischu
- Kontaktdaten:
Jedem seine eigene Meinung.
Ich hoffe schwer, du beteiligst dich politisch aktiv, anstatt nur hier im Forum rumzuheulen.

Ich hoffe schwer, du beteiligst dich politisch aktiv, anstatt nur hier im Forum rumzuheulen.
Sowas hab ich erst recht nicht nötig.cigán hat geschrieben: (...)du hesch doch ächt e riese schade....(...)

Ein Mensch hat dreierlei Wege, klug zu handeln:
Erstens: Durch Nachdenken - das ist der edelste. Zweitens: Durch Nachahmen - das ist der leichteste. Drittens: Durch Erfahrung - das ist der bitterste.
Erstens: Durch Nachdenken - das ist der edelste. Zweitens: Durch Nachahmen - das ist der leichteste. Drittens: Durch Erfahrung - das ist der bitterste.
dann glaub du mal schön den offiziellen polizeiberichten und den medien von axel springer, berlusconi und co. muss wirklich bequem sein..Huber hat geschrieben: Finde es übrigens 'härzig', wie man allen Berichten, die in die Welt gesetzt werden, glaubt...
einer meiner besten kollegen schlief übrigens in der berühmten schule in genua.. wahrscheinlich hat er sich selber die fresse eingeschlagen und den arm gebrochen um irgendwelche berichte in die welt zu setzen..
- Tolkien
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 134
- Registriert: 06.12.2004, 19:13
- Wohnort: Basel
- Kontaktdaten:
Traurig, dass Menschen derartig ignorant durch die Welt marschieren können.Du siehst Bilder, die wahllos zusammengeschnitten werden. Natürlich sieht's hart aus, wenn die Polizei auf jemanden losprügelt. Dies wird allerdings seine Gründe haben.
Es ist nun mal so. Die Polizei vertritt die Rechte des Staates. Wenn die Polizei 'A' sagt, gilt es 'A' zu tun. Macht man dann 'B', knallt's. Eigentlich ganz logisch.

[CENTER]Fortuna lächelt - doch sie mag
nur ungern voll beglücken:
Schenkt sie uns einen Sommertag,
schenkt sie uns auch Mücken.
- Wilhelm Busch
Wenn das Spiel vorbei ist, kommen König und Bauer in dieselbe Schachtel zurück. [/CENTER]
nur ungern voll beglücken:
Schenkt sie uns einen Sommertag,
schenkt sie uns auch Mücken.
- Wilhelm Busch
Wenn das Spiel vorbei ist, kommen König und Bauer in dieselbe Schachtel zurück. [/CENTER]
- bulldog™
- Beiträge: 1963
- Registriert: 06.12.2004, 21:18
- Wohnort: ... home sweet home ... my home is my castle ... here and there ...
quelle: :dradio.de
Eine "einsatztechnische Dummheit"
Polizeipsychologe Sieber verurteilt Rostocker Polizeieinsatz
Moderation: Eckhard Roelcke
Nach den schweren Krawallen bei der Anti-G8-Demonstration hat der Münchner Psychologe Georg Sieber die Polizei kritisiert. Die Beamten seien nach einer veralteten Taktik vorgegangen und hätten unverhältnismäßig reagiert, sagte Sieber.
Eckhard Roelcke: Rhetorisch wurde die Stimmung in den vergangenen Tagen und Wochen gehörig aufgeheizt, immer wieder wurde vor Chaoten gewarnt, Wohnungen wurden durchsucht, Schnüffelproben von potenziellen Gewalttätern wurden gesammelt, Post wurde ausgespäht. Der Zaun, die Polizei zu Land, zu Wasser und zu Luft, das Tagungszentrum in Heiligendamm ein Hochsicherheitstrakt. Ginge es nicht auch vielleicht eine Nummer kleiner, kann man sich fragen. Schaukelt sich da etwas hoch, was man mit einer effektiven Deeskalationsstrategie vielleicht in den Griff bekommen könnte. Darüber möchte ich nun mit dem Münchener Polizeipsychologen Georg Sieber sprechen. Guten Morgen, Herr Sieber.
Georg Sieber: Guten Morgen.
Roelcke: Wie sind denn die gewalttätigen Demonstrationen entstanden? Sie waren, glaube ich, nicht dabei bei den Polizeieinsätzen, aber Sie haben das natürlich genau verfolgt?
Sieber: Es ist so: Eine Eskalation bestand ja bereits, lange bevor das richtig anfing dort in Rostock. Was jeder sehen konnte, dass Polizeibeamte doch in sehr ungewöhnlicher Ausrüstung antraten, die konnte man glatt mit Marines im Irak verwechseln auf den ersten Blick. Und die Polizei reagierte sehr schnell auf Sachbeschädigung mit Körperverletzung. Und ich denke, da ist irgendwo ein Damm gebrochen, der jetzt natürlich nur sehr schwer wieder zu flicken ist.
Roelcke: Verstehe ich Sie richtig, Herr Sieber, die Eskalation ging von der Polizei aus?
Sieber: Es ist die Frage, was Sie unter Eskalation verstehen. Also eben sagten Sie selber, wie die Situation vorher war. Man hat äußerste Gefährdung vorgegeben oder tatsächlich empfunden, man hat zu Sicherheitsmaßnahmen gegriffen, die weit in die Rechte von Menschen eingriffen. Das nenne ich bereits eine Eskalation, das war höchste Eskalationsstufe eigentlich überhaupt. Und was mich gewundert hat: Die Demonstranten waren zu Beginn - wir hatten zwei Beobachter vor Ort, die gaben per Telefon durch, "das ist eine Stimmung hier wie bei der Loveparade". Da kann man eigentlich nicht sagen, dass die Demonstranten nun besonders sensibel reagiert hätten. Und richtig los ging es ja eigentlich erst, als ein Polizeiwagen beschädigt wurde. Und da ist doch sehr vieles passiert, was man unter Polizeibeamten als unverhältnismäßige Reaktion bezeichnen würde.
Roelcke: In einem der vielen Artikel, die heute in den Zeitungen über dieses Thema zu lesen sind, zu finden sind, habe ich gelesen, etwas versteckt, das heißt, der Einsatzleiter der Polizei, ein bayerischer Polizist, sei noch während des Einsatzes abgelöst worden. Können Sie das bestätigen? Und was sagt das denn nun aus über die Strategie der Polizei?
Sieber: Das kann ich leider nicht bestätigen, aber Tatsache ist, dass die Polizei in diesem Falle, also überhaupt Sicherheitskräfte, im geschlossenen Einsatz, fast ausschließlich im geschlossenen Einsatz vorgingen, was nun ungefähr seit den 70er Jahren einfach als einsatztechnische Dummheit bezeichnet wird.
Roelcke: Herr Sieber, das müssen Sie kurz erklären: Was ist ein geschlossener Einsatz?
Sieber: Ein geschlossener Einsatz ist, wenn sich also relativ junge Polizeibeamte - ich nehme an, es waren viele Beamte aus der Bereitschaftspolizei dabei - nicht als einzelne Personeneinsätze, sondern im geschlossenen Verband, also als Kette, als Stoßtrupp und so weiter.
Roelcke: Aber wenn man jetzt einem Schwarzen Block gegenübersteht, wäre das denn nicht geradezu leichtsinnig, Polizisten einzeln einzusetzen und nicht in diesem geschlossenen Verband?
Sieber: Das sind jetzt Fragen, die wir in den 70er Jahren eigentlich alle schon mal gelöst hatten. Vielleicht erinnern Sie sich noch, wenigsten vom Wort her, an die "Münchner Linie", da wurde auch immer behauptet, das geht gar nicht. Natürlich geht das. Aber man darf dann eben nicht Landesherrenattitüden annehmen und unbedingt Herr der Lage sein wollen. Eine Demonstration gehört den Demonstranten, das muss man nun mal wirklich so sagen.
Roelcke: Genau auf diese "Münchner Linie" wollte ich natürlich zu sprechen kommen, Herr Sieber. Sie haben ja da maßgeblich mit dran gearbeitet an dieser "Münchner Linie", können Sie vielleicht mit zwei, drei Sätzen umschreiben, was es damit auf sich hat?
Sieber: Das ist in Wirklichkeit eine ganz einfache Sache, das heißt: Einsatz psychologischer Mittel, unbedingter Vorrang psychologischer Mittel vor Anwendung unmittelbarer Gewalt. Dann kommen natürlich noch ein paar andere Grundsätze dazu, zum Beispiel, dass eine Demonstration eine Veranstaltung von Demonstranten ist, die natürlich sauer reagieren oder sich bedroht fühlen, wenn man ihnen die Straße wegnimmt oder wenn man ihnen den Platz verkleinert. Es ist eigentlich in Rostock alles lehrbuchgerecht so gemacht worden, wie es nicht sein soll. Und die Beamten lernen das natürlich auch auf der Polizeiakademie, dass man es so nicht macht. Also deswegen war dieser Einsatz von vornherein eigentlich daneben, sagt man einfach.
Roelcke: Herr Sieber, psychologische Mittel sollten eingesetzt werden, haben Sie gesagt - was sind das denn für Mittel, was kann man sich da vorstellen?
Sieber: Es ist zum Beispiel die sichere Kenntnis, an welchen Stellen sogenannte Aktionsstraftaten passieren. Also in jeder riesengroßen Versammlung - Oktoberfest oder was immer Sie nehmen wollen -, gibt es Leute, die diese Situation nutzen, um zum Beispiel eine Scheibe einzuwerfen, um Autolack zu beschädigen, um irgendwas kaputt zu machen. Und für diese Situation muss sich die Polizei so vorbereiten, dass sie in der Lage ist, diesen Aktionsstraftäter sofort zu begleiten. Sie muss ihn nicht demonstrativ festnehmen oder niederschlagen oder irgendetwas, aber so zu begleiten, dass man seine Personalien später hat. Und was mich sehr wundert, zum Beispiel dieser sogenannte Schwarze Block, von dem immer die Rede ist: Kein einziger von diesem Schwarzen Block wurde festgenommen, die Identität des Schwarzen Blocks ist bis heute noch nicht belegt oder bewiesen. Also das heißt, im geschlossenen Einsatz kann ich eigentlich bei einer Demonstration weder die Demonstranten schützen vor ihren eigenen Aktionstätern, noch die Bevölkerung.
Roelcke: Die Eskalation bedeutet ja auch, Herr Sieber, Fronten zu vermeiden. Wie kann das denn jetzt in den kommenden Tagen gelingen? Fronten, Sie haben es gesagt, gibt es unterschiedlicher Art, die wurden aufgebaut. Kann man die auch wieder einreißen?
Sieber: Ich denke, dass es eine sehr große politische Geste bräuchte, um das zu schaffen. Wir haben jetzt in Heiligendamm gewissermaßen eine überirdische Bunkeranlage. Das ist so ein sicherheitstechnisches Paradoxon. Durch die prominente Lage ist es natürlich sehr schwer, einen solchen Konferenzort gegen militärische Angriffe aus der Luft oder seeseitig oder auch vom Land zu schützen. Überdies gibt es eine Menge Schwachstellen. Also man müsste jetzt mal irgendwann sagen, wir machen diesen Zaun und diese ganzen demonstrativen Aggressionssymbole, die lassen wir mal ganz schnell wieder verschwinden. Aber das wird wahrscheinlich gar nicht möglich sein. Ich denke, dass die Situation wirklich verfahren ist.
Roelcke: Welche Rolle haben denn die Medien jetzt in der Berichterstattung der kommenden Tage, im Zusammenhang mit Demonstrationen, mit Gewaltbereitschaft?
Sieber: Die Medien haben natürlich ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten und ihre eigenen Bedürfnisse, und ich denke, dass sich das sehr schnell teilt. Es wird Medien geben, die zu Besonnenheit raten, und es wird Medien geben, die das Gegenteil versuchen. Jetzt zum Beispiel sieht man ja auch, die Dienstherren der Polizei bekommen auf allen Sendern die Gelegenheit, ihre Polizeibeamten jetzt kräftig zu loben für diesen Einsatz und sogar ihnen zu danken dafür. Das wirkt natürlich für jemanden, der sich auskennt, wirkt das natürlich richtig komisch, dass ich erst einen unsinnigen Einsatz zulasse und dann nachher die Beamten dafür belobige. Ich denke, da wird sich die Spreu vom Weizen ganz von selber trennen. Und der Einfluss der Medien ist natürlich groß, das wissen die Medien aber ganz gut selber, das muss Ihnen kein Psychologe erklären.
Roelcke: Das heißt aber in der letzten Konsequenz, Sie machen wirklich der Polizeispitze, der Einsatzleitung die Vorwürfe, nicht dem einfachen Polizisten?
Sieber: Nein, das ist kein Vorwurf, das ist ja womöglich sogar auch politisch so gewollt. Also das ist kein Vorwurf, das ist einfach eine Feststellung. Nur was immer ein bisschen nach Doppelmoral riecht, dass man jetzt sagt, oh, die Demonstranten haben es eskalieren lassen - und das ist natürlich gar nicht richtig. Das ist ganz objektiv so, dass es bis jetzt keine Großveranstaltung gab, die derartig im Vorfeld schon vorgeheizt und vorgesichert wurde.
Roelcke: Im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur war das der Psychologe, der Polizeipsychologe Georg Sieber aus München. Herr Sieber, vielen Dank.
Polizeipsychologe Sieber verurteilt Rostocker Polizeieinsatz
Moderation: Eckhard Roelcke
Nach den schweren Krawallen bei der Anti-G8-Demonstration hat der Münchner Psychologe Georg Sieber die Polizei kritisiert. Die Beamten seien nach einer veralteten Taktik vorgegangen und hätten unverhältnismäßig reagiert, sagte Sieber.
Eckhard Roelcke: Rhetorisch wurde die Stimmung in den vergangenen Tagen und Wochen gehörig aufgeheizt, immer wieder wurde vor Chaoten gewarnt, Wohnungen wurden durchsucht, Schnüffelproben von potenziellen Gewalttätern wurden gesammelt, Post wurde ausgespäht. Der Zaun, die Polizei zu Land, zu Wasser und zu Luft, das Tagungszentrum in Heiligendamm ein Hochsicherheitstrakt. Ginge es nicht auch vielleicht eine Nummer kleiner, kann man sich fragen. Schaukelt sich da etwas hoch, was man mit einer effektiven Deeskalationsstrategie vielleicht in den Griff bekommen könnte. Darüber möchte ich nun mit dem Münchener Polizeipsychologen Georg Sieber sprechen. Guten Morgen, Herr Sieber.
Georg Sieber: Guten Morgen.
Roelcke: Wie sind denn die gewalttätigen Demonstrationen entstanden? Sie waren, glaube ich, nicht dabei bei den Polizeieinsätzen, aber Sie haben das natürlich genau verfolgt?
Sieber: Es ist so: Eine Eskalation bestand ja bereits, lange bevor das richtig anfing dort in Rostock. Was jeder sehen konnte, dass Polizeibeamte doch in sehr ungewöhnlicher Ausrüstung antraten, die konnte man glatt mit Marines im Irak verwechseln auf den ersten Blick. Und die Polizei reagierte sehr schnell auf Sachbeschädigung mit Körperverletzung. Und ich denke, da ist irgendwo ein Damm gebrochen, der jetzt natürlich nur sehr schwer wieder zu flicken ist.
Roelcke: Verstehe ich Sie richtig, Herr Sieber, die Eskalation ging von der Polizei aus?
Sieber: Es ist die Frage, was Sie unter Eskalation verstehen. Also eben sagten Sie selber, wie die Situation vorher war. Man hat äußerste Gefährdung vorgegeben oder tatsächlich empfunden, man hat zu Sicherheitsmaßnahmen gegriffen, die weit in die Rechte von Menschen eingriffen. Das nenne ich bereits eine Eskalation, das war höchste Eskalationsstufe eigentlich überhaupt. Und was mich gewundert hat: Die Demonstranten waren zu Beginn - wir hatten zwei Beobachter vor Ort, die gaben per Telefon durch, "das ist eine Stimmung hier wie bei der Loveparade". Da kann man eigentlich nicht sagen, dass die Demonstranten nun besonders sensibel reagiert hätten. Und richtig los ging es ja eigentlich erst, als ein Polizeiwagen beschädigt wurde. Und da ist doch sehr vieles passiert, was man unter Polizeibeamten als unverhältnismäßige Reaktion bezeichnen würde.
Roelcke: In einem der vielen Artikel, die heute in den Zeitungen über dieses Thema zu lesen sind, zu finden sind, habe ich gelesen, etwas versteckt, das heißt, der Einsatzleiter der Polizei, ein bayerischer Polizist, sei noch während des Einsatzes abgelöst worden. Können Sie das bestätigen? Und was sagt das denn nun aus über die Strategie der Polizei?
Sieber: Das kann ich leider nicht bestätigen, aber Tatsache ist, dass die Polizei in diesem Falle, also überhaupt Sicherheitskräfte, im geschlossenen Einsatz, fast ausschließlich im geschlossenen Einsatz vorgingen, was nun ungefähr seit den 70er Jahren einfach als einsatztechnische Dummheit bezeichnet wird.
Roelcke: Herr Sieber, das müssen Sie kurz erklären: Was ist ein geschlossener Einsatz?
Sieber: Ein geschlossener Einsatz ist, wenn sich also relativ junge Polizeibeamte - ich nehme an, es waren viele Beamte aus der Bereitschaftspolizei dabei - nicht als einzelne Personeneinsätze, sondern im geschlossenen Verband, also als Kette, als Stoßtrupp und so weiter.
Roelcke: Aber wenn man jetzt einem Schwarzen Block gegenübersteht, wäre das denn nicht geradezu leichtsinnig, Polizisten einzeln einzusetzen und nicht in diesem geschlossenen Verband?
Sieber: Das sind jetzt Fragen, die wir in den 70er Jahren eigentlich alle schon mal gelöst hatten. Vielleicht erinnern Sie sich noch, wenigsten vom Wort her, an die "Münchner Linie", da wurde auch immer behauptet, das geht gar nicht. Natürlich geht das. Aber man darf dann eben nicht Landesherrenattitüden annehmen und unbedingt Herr der Lage sein wollen. Eine Demonstration gehört den Demonstranten, das muss man nun mal wirklich so sagen.
Roelcke: Genau auf diese "Münchner Linie" wollte ich natürlich zu sprechen kommen, Herr Sieber. Sie haben ja da maßgeblich mit dran gearbeitet an dieser "Münchner Linie", können Sie vielleicht mit zwei, drei Sätzen umschreiben, was es damit auf sich hat?
Sieber: Das ist in Wirklichkeit eine ganz einfache Sache, das heißt: Einsatz psychologischer Mittel, unbedingter Vorrang psychologischer Mittel vor Anwendung unmittelbarer Gewalt. Dann kommen natürlich noch ein paar andere Grundsätze dazu, zum Beispiel, dass eine Demonstration eine Veranstaltung von Demonstranten ist, die natürlich sauer reagieren oder sich bedroht fühlen, wenn man ihnen die Straße wegnimmt oder wenn man ihnen den Platz verkleinert. Es ist eigentlich in Rostock alles lehrbuchgerecht so gemacht worden, wie es nicht sein soll. Und die Beamten lernen das natürlich auch auf der Polizeiakademie, dass man es so nicht macht. Also deswegen war dieser Einsatz von vornherein eigentlich daneben, sagt man einfach.
Roelcke: Herr Sieber, psychologische Mittel sollten eingesetzt werden, haben Sie gesagt - was sind das denn für Mittel, was kann man sich da vorstellen?
Sieber: Es ist zum Beispiel die sichere Kenntnis, an welchen Stellen sogenannte Aktionsstraftaten passieren. Also in jeder riesengroßen Versammlung - Oktoberfest oder was immer Sie nehmen wollen -, gibt es Leute, die diese Situation nutzen, um zum Beispiel eine Scheibe einzuwerfen, um Autolack zu beschädigen, um irgendwas kaputt zu machen. Und für diese Situation muss sich die Polizei so vorbereiten, dass sie in der Lage ist, diesen Aktionsstraftäter sofort zu begleiten. Sie muss ihn nicht demonstrativ festnehmen oder niederschlagen oder irgendetwas, aber so zu begleiten, dass man seine Personalien später hat. Und was mich sehr wundert, zum Beispiel dieser sogenannte Schwarze Block, von dem immer die Rede ist: Kein einziger von diesem Schwarzen Block wurde festgenommen, die Identität des Schwarzen Blocks ist bis heute noch nicht belegt oder bewiesen. Also das heißt, im geschlossenen Einsatz kann ich eigentlich bei einer Demonstration weder die Demonstranten schützen vor ihren eigenen Aktionstätern, noch die Bevölkerung.
Roelcke: Die Eskalation bedeutet ja auch, Herr Sieber, Fronten zu vermeiden. Wie kann das denn jetzt in den kommenden Tagen gelingen? Fronten, Sie haben es gesagt, gibt es unterschiedlicher Art, die wurden aufgebaut. Kann man die auch wieder einreißen?
Sieber: Ich denke, dass es eine sehr große politische Geste bräuchte, um das zu schaffen. Wir haben jetzt in Heiligendamm gewissermaßen eine überirdische Bunkeranlage. Das ist so ein sicherheitstechnisches Paradoxon. Durch die prominente Lage ist es natürlich sehr schwer, einen solchen Konferenzort gegen militärische Angriffe aus der Luft oder seeseitig oder auch vom Land zu schützen. Überdies gibt es eine Menge Schwachstellen. Also man müsste jetzt mal irgendwann sagen, wir machen diesen Zaun und diese ganzen demonstrativen Aggressionssymbole, die lassen wir mal ganz schnell wieder verschwinden. Aber das wird wahrscheinlich gar nicht möglich sein. Ich denke, dass die Situation wirklich verfahren ist.
Roelcke: Welche Rolle haben denn die Medien jetzt in der Berichterstattung der kommenden Tage, im Zusammenhang mit Demonstrationen, mit Gewaltbereitschaft?
Sieber: Die Medien haben natürlich ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten und ihre eigenen Bedürfnisse, und ich denke, dass sich das sehr schnell teilt. Es wird Medien geben, die zu Besonnenheit raten, und es wird Medien geben, die das Gegenteil versuchen. Jetzt zum Beispiel sieht man ja auch, die Dienstherren der Polizei bekommen auf allen Sendern die Gelegenheit, ihre Polizeibeamten jetzt kräftig zu loben für diesen Einsatz und sogar ihnen zu danken dafür. Das wirkt natürlich für jemanden, der sich auskennt, wirkt das natürlich richtig komisch, dass ich erst einen unsinnigen Einsatz zulasse und dann nachher die Beamten dafür belobige. Ich denke, da wird sich die Spreu vom Weizen ganz von selber trennen. Und der Einfluss der Medien ist natürlich groß, das wissen die Medien aber ganz gut selber, das muss Ihnen kein Psychologe erklären.
Roelcke: Das heißt aber in der letzten Konsequenz, Sie machen wirklich der Polizeispitze, der Einsatzleitung die Vorwürfe, nicht dem einfachen Polizisten?
Sieber: Nein, das ist kein Vorwurf, das ist ja womöglich sogar auch politisch so gewollt. Also das ist kein Vorwurf, das ist einfach eine Feststellung. Nur was immer ein bisschen nach Doppelmoral riecht, dass man jetzt sagt, oh, die Demonstranten haben es eskalieren lassen - und das ist natürlich gar nicht richtig. Das ist ganz objektiv so, dass es bis jetzt keine Großveranstaltung gab, die derartig im Vorfeld schon vorgeheizt und vorgesichert wurde.
Roelcke: Im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur war das der Psychologe, der Polizeipsychologe Georg Sieber aus München. Herr Sieber, vielen Dank.
die ainte kenne mi und die andere könne mi ...
Wir sind Fans... Wir sind Kult... Wir sind Basler... und Stolz darauf...
Merke: " kommt der Kommerz ... geht die Fankultur ... Fussballfans sind keine Verbrecher ... Back to the roots ... !"
Wir sind Fans... Wir sind Kult... Wir sind Basler... und Stolz darauf...
Merke: " kommt der Kommerz ... geht die Fankultur ... Fussballfans sind keine Verbrecher ... Back to the roots ... !"
G8 Debatte
DER KOMMENTAR
Eskalierende Polizei-Pressearbeit
Am Mittwoch gab es zwei Realitäten in der Umgebung von Heiligendamm: Die Menschen, die bei den Blockaden dabei waren, erlebten tausende fröhliche, bunte Menschen, die - teils sitzend, teils tanzend - die Straßen blockierten. Entschlossen, aber friedlich, auch als die Polizei kurzzeitig Wasserwerfer, Schlagstöcke und Tränengas einsetzte. Die Menschen, die die Blockade-Meldungen von Polizei, Nachrichtenagenturen und Online-Medien am Computer verfolgten, bekamen ein ganz anderes Bild präsentiert: Dort wimmelte es von Steinwürfen, Ausschreitungen, vermummten Autonomen und Molotowcocktails.
Schuld an dieser verzerrten Version des Geschehens ist zum einen die Pressestelle der Polizei. Bei den großen Blockaden gab es keine Steinwürfe. Wenn es sie an anderer Stelle gegeben haben sollte, waren sie zumindest nicht im Geringsten repräsentativ für das Geschehen des Tages. Zum anderen haben einige Medien diese Berichte unkritisch und ungeprüft übernommen - selbst wenn die Korrespondenten vor Ort ganz andere Beobachtungen gemacht haben.
Die einseitigen Pressemeldungen der Polizei setzen dabei eine Reihe wenig seriöser Informationen fort. Von ursprünglich angeblich 30 schwer verletzten Polizisten am Samstag in Rostock ist mittlerweile einer übrig, der zumindest am Montag noch im Krankenhaus war. Die "Säure-Angriffe" durch die Demo-Clowns ließen sich nie bestätigen. Journalisten, denen bevorstehende Autonomen-Attacken angekündigt wurden, erlebten vor Ort ein friedliches Bild.
Die Einsätze der Polizei vor Ort waren an vielen Stellen tatsächlich deeskalierend. Auch die Pressestelle sollte sich daran beteiligen und auf Eskalation verzichten. MALTE KREUTZFELDT
taz vom 8.6.2007, S. V, 58 Z. (Kommentar), MALTE KREUTZFELDT
http://www.taz.de
DER KOMMENTAR
Eskalierende Polizei-Pressearbeit
Am Mittwoch gab es zwei Realitäten in der Umgebung von Heiligendamm: Die Menschen, die bei den Blockaden dabei waren, erlebten tausende fröhliche, bunte Menschen, die - teils sitzend, teils tanzend - die Straßen blockierten. Entschlossen, aber friedlich, auch als die Polizei kurzzeitig Wasserwerfer, Schlagstöcke und Tränengas einsetzte. Die Menschen, die die Blockade-Meldungen von Polizei, Nachrichtenagenturen und Online-Medien am Computer verfolgten, bekamen ein ganz anderes Bild präsentiert: Dort wimmelte es von Steinwürfen, Ausschreitungen, vermummten Autonomen und Molotowcocktails.
Schuld an dieser verzerrten Version des Geschehens ist zum einen die Pressestelle der Polizei. Bei den großen Blockaden gab es keine Steinwürfe. Wenn es sie an anderer Stelle gegeben haben sollte, waren sie zumindest nicht im Geringsten repräsentativ für das Geschehen des Tages. Zum anderen haben einige Medien diese Berichte unkritisch und ungeprüft übernommen - selbst wenn die Korrespondenten vor Ort ganz andere Beobachtungen gemacht haben.
Die einseitigen Pressemeldungen der Polizei setzen dabei eine Reihe wenig seriöser Informationen fort. Von ursprünglich angeblich 30 schwer verletzten Polizisten am Samstag in Rostock ist mittlerweile einer übrig, der zumindest am Montag noch im Krankenhaus war. Die "Säure-Angriffe" durch die Demo-Clowns ließen sich nie bestätigen. Journalisten, denen bevorstehende Autonomen-Attacken angekündigt wurden, erlebten vor Ort ein friedliches Bild.
Die Einsätze der Polizei vor Ort waren an vielen Stellen tatsächlich deeskalierend. Auch die Pressestelle sollte sich daran beteiligen und auf Eskalation verzichten. MALTE KREUTZFELDT
taz vom 8.6.2007, S. V, 58 Z. (Kommentar), MALTE KREUTZFELDT
http://www.taz.de
Bachtalo drom