Chabis. Die frage ist nur wer das Bezahlt....BadBlueBoy hat geschrieben: P.S. Die Helikopterkommentare spiegel buchstäblich puren Neid wieder. Den Neid der Besitzlosen.
Wir



Hat nix genutzt, sorry **schluchz**baslerstab hat geschrieben:(bitte an dieser stelle noch nicht weinen)
Er benutzt endlich sein Potenzial, er schlägt sich gut vor der Kamera, er erzielt schöne und endlich auch viele Tore, na dann wird ja endlich Alles gut...baslerstab hat geschrieben:auf mich macht klein-mladen mittlerweilen einen ganz sympathischen eindruck. und fussballerisch ist er, nach zu langen anlaufzeit, sein geld doch noch wert geworden.
Dass sie von den Fans (in Sachen #7) Dinge verlangt, die sie selber (in Sachen Hakan) mit Füssen tritt.baslerstab hat geschrieben:was wirfst du g-punkt oeri in sachen hackckan nochmals vor???????
ditoPippo Inzaghi hat geschrieben: Mein Status deckt sich in etwa mit dem von Scout Zuckerhut. Ich trenne sportliche Leistung und Antipathie mittlerweile relativ gut. Spielt er gut, bemerke ich das anerkennend, spielt er schlecht, ist es ein Genuss, ihn in der Luft zu zerreissen. Ich beteilige mich nicht an #7-Raus - Sprechchören, ich pfeife den Spieler nicht aus, uswusf, aber ich bejuble ihn auch nicht. Tore sind Tore des FcB und nicht Tore des #7. Ich freue mich - sportlicher Wert hin oder her, drauf geschissen - auf den Abgang des Spielers. Das ist nicht persönlich, sondern betrifft die Symbolik der Figur (bzw. der ganzen Transfergeschichte).
So schlängle ich mich durch die Sache wie die Schlange über das Minenfeld. Obs wohl gelingt?
alter sack hat geschrieben:ich bin schlicht und ergreifend der meinung, dass es okay ist, dem gegnerischen fan eins auf die fresse zu hauen
Jo da isch wenigstens öbbis aber s isch scho trurig das me z.B. gege Schaffuse scho dumm agfigt wird wen me e gepflegts Petric raus astimme will...cigán hat geschrieben:s einzig geile bi dem bricht über dr mladen p. die paar
lüt wo in dr kurve stöhn und sich kei milimeter bewege bim
gool woner schiesst...
PETRIC RAUS!
für was schlägt dein herz für spieler/vorstand oder die mannschaft?cigán hat geschrieben:s einzig geile bi dem bricht über dr mladen p. die paar
lüt wo in dr kurve stöhn und sich kei milimeter bewege bim
gool woner schiesst...
in diesem sinne, amnestie für m.p. (nein, keine vergötterung)scout zuckerhut hat geschrieben:liebe pharisäer,
jede missetat ist mal gesühnt. jedes SV läuft mal ab. jede dummheit ist mal vergeben. die asche von diesem stück textil ist längst verglimmt.
kein roter teppich für diesen herrn, keine vergötterung, aber genug der hasstiraden und verwünschungen.
wer von euch ist ohne sünde? wieviele fans stehen in der mk die vor 2001/2002 noch für andere farben gejubelt haben?
Klar mein Post steht nicht im engeren Sinn zum Thread.Pippo Inzaghi hat geschrieben:@Robotnik
Schönes Posting, aber ich sehe keinen Zusammenhang zum Thread?
klar freu ich mich auch wenn petric tore macht, ein anderer torschütze ist mir aber lieber!scout zuckerhut hat geschrieben:wen bejubelst du, den torschützen oder den fcb?
mein torjubel gehört dem fcb, nie einem spieler.
Mach ich seit längerem so.Pippo Inzaghi hat geschrieben: ---
Mein Status deckt sich in etwa mit dem von Scout Zuckerhut. Ich trenne sportliche Leistung und Antipathie mittlerweile relativ gut. Spielt er gut, bemerke ich das anerkennend, spielt er schlecht, ist es ein Genuss, ihn in der Luft zu zerreissen. Ich beteilige mich nicht an #7-Raus - Sprechchören, ich pfeife den Spieler nicht aus, uswusf, aber ich bejuble ihn auch nicht. Tore sind Tore des FcB und nicht Tore des #7. Ich freue mich - sportlicher Wert hin oder her, drauf geschissen - auf den Abgang des Spielers. Das ist nicht persönlich, sondern betrifft die Symbolik der Figur (bzw. der ganzen Transfergeschichte).
So schlängle ich mich durch die Sache wie die Schlange über das Minenfeld. Obs wohl gelingt?
Da muss ich teilweise widersprechen. Die Secondos der Generation Petric und ältere sind keine Flüchtlingskinder, sondern Nachkommen von gezielt rekrutierten Arbeitern im Ausland. Die CH Botschaften haben Ende der 60er bis mitte 70er aktiv Berufsleute aus diversen Ländern abgezogen und Ihnen den Reiseweg, die Unterkunft und eine stolze Anzahlung im voraus angeboten, wenn sie ihr Land verlassen und in der Schweiz anheuern. Viele junge Männer wurde nach der Ausbildung direkt von den CH Botschaften (auch in Zagreb) angeworben. Während Mladen mit Familie im fremden Land aufwuchs, verlor er nie den Bezug zur Heimat, die Sprache und auch den eingebrannten Fokus, eines Tages die Schweiz auch wieder zu verlassen. Dieser Wunsch ist in jungen Jahren markanter ausgeprägt als im reiferen Alter.Pippo Inzaghi hat geschrieben:Ok. Diskutieren ist zwar etwas viel gesagt, ich platziere einfach mal meine Meinung.
Allgemein gesprochen
Grundsätzlich gibt es für beide Entscheidungen Argumente und Motivationsfaktoren.
- Pro Ausland
Vaterland bleibt Vaterland, gerade als junger Mann empfindet man noch starke Bindung zur Heimat der Eltern, auch wenn man quasi nie dort war. Man fühlt sich zugehörg, selbst wenn man - ginge man vor Ort - dort völlig fremd wäre und keine Sau kenne würde.
-> Verständlich, dass man sich emotional gesehen für das Land seiner Eltern entscheiden möchte.- Pro Schweiz
Hier aufgewachsen, hier zuhause, hier die ganze Ausbildung genossen, hier Freiheit und Sicherheit gefunden (die meisten Secondos entstammen ja Familien, die in die Schweiz geflüchtet sind oder ähnlich). Fussballerisch hier entdeckt und ausgebildet worden.
Ich zB lebe seit Geburt ebenfalls in der Schweiz, würde das Land jedoch nie und nimmer als meine Heimat betrachten, auch wenn ich mich hier mehr oder weniger wohl fühle und ebenfalls beste Ausbildung geniessen durfte. Für mich absolut verständlich, dass daraus keine moralische Verpflichtung resultiert.Pippo Inzaghi hat geschrieben:-> Es gibt Gründe, sich für die Schweiz zu entscheiden. Heimat ist da, wo man sich zu Hause fühlt, sagt das Sprichwort. Natürlich kann man da jetzt eine moralische Verpflichtung herauslesen, wenn man möchte. Ich persönlich würde mal so formulieren, dass die Fairness gegenüber diesen Tatsachen ein gewisses Mass an Verpflichtung beinhaltet. Mir ist aber klar, dass diese Wertung höchst subjektiv ist und von Mann zu Mann stark schwanken kann.
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Man kann auch mutmassen, dass Mladen unentschlossen war, weil sein Herz für Kroatien spielen wollte, sein Kopf aber die Schweizer Nati bevorzugte. So wie ich es in Erinnerung habe, war das der wahre Grund für sein Zögern und nicht das Fähnlein im Fussballwind. Sportlich gesehen muss man zugeben, dass es für Mladen um Welten schwieriger war, ins Kroatenteam zu stossen, als in die CH Nati. In der Heimat kannte ihn kein Mensch, der Bedarf an international erfolgreichen Stürmern ist und war nie ein Problem dort. Es braucht eine gehörige Portion Mut, wenn man dieses Risiko eingeht, er hätte locker leer ausgehen können.Pippo Inzaghi hat geschrieben:Was mich stört, ist nicht der Entscheid für X oder Y, sondern das Kalkül dahinter. Abwägen, zögern, zuerst da zusagen, dann dort zusagen, dann wieder da, jenachdem, wo grad mehr dahinter ist oder sein könnte. Ich finde, diese Entscheidung sollte ganzheitlich getroffen werden.
Fühlt man sich als hier Aufgewachsener der Schweiz zugehörig und heimatlich verbunden, sollte man für die Schweiz spielen. Auch wenn sich bei Land Y für das nächste Turnier grad eher die Möglichkeit auftun könnte, aufgeboten zu werden.
Fühlt man sich als hier Aufgewachsener eher seiner alten Heimat (bzw. der Elternheimat) verbunden, sollta man sich für Land Y entscheiden. Auch wenn sich bei der Schweiz für das nächste Turnier grad eher die Möglichkeit auftun könnte, aufgeboten zu werden.
Die Motivationskünste von Davor Suker (God like in Kroatien) sind nicht zu unterschätzen, einem 18 Jährigen Sporn kann man damit gehörig den Kopf verdrehen. (Übrigens versucht momentan der Kroatische Fussballverband Ivan Rakitic für das Team zu rekrutieren, bisher mit mässigem Erfolg. Sein Mentor Mladen strahlt sicher einen gewissen Reiz auf ihn aus. Das selbe macht auch der SFV und andere.) Was ist falsch daran ?Pippo Inzaghi hat geschrieben:Opportunismus ist da meines Erachtens völlig fehl am Platz. Egoistische Entscheidungen für die Karriere kann man für eine Vereinssuche treffen (Daran haben sich die Fans ja leider gewöhnen müssen), die Nationalmannschaftskarriere sollte nicht so entschieden werden. Wer sich bei der Entscheidungsfindung dann noch von Mätzchen beeindrucken lässt wie "der berühmte Ex-Spieler XYZ (bei #7 war es Davor Suker) hat mich extra besucht, um mich zu überzeugen", macht meines Erachtens einen Fehler.
Ich möchte mal die Erwartungshaltung in Sachen Dankbarkeit verstehen.Pippo Inzaghi hat geschrieben:Ich bin der Meinung, ein Doppelbürger, der sich gegen die Schweiz entscheidet, sollte in der NLA als Ausländer eingestuft werden (belastet Ausländerkontingent). Wenn einem Spieler der Status als Nationalspieler Land XY so viel wert ist, wird er diesen Faktor in Kauf nehmen.
Ich denke einfach, dass Fairness und Dankbarkeit fragwürdig sind, wenn man die ganze Ausbildung und Fussballschule eines Verbandes in Anspruch nimmt, profitiert, die Juniorenauswahlen spielt, und dann nach der U21 einfach den dicken Stinkefinger hervornimmt und aus lauter Freude über die Unterstützung für ein anderes Land spielen geht, das vorher noch keinen Finger gerührt hat.
Du bringst es auf den Punkt!Stadtpolizischt hat geschrieben:... und erklärt u. a. die Niederlage gegen SH heute, die Offiziellen des FCB indes schweigen. Unerhört!!! Sind wir jetz so arrogant bei den Offiziellen, dass wir nichts mehr erklären brauchen?
- Eine Mäzenin, die kaum Geld in den Ferein fliessen lässt
- ein Scout, der (nur) Blech einkauft
- und ein Trainer, der nicht mehr viel bewegt offenbar...
Was braucht es noch bis gehandelt wird - und wer handelt???
Der Vogel hat kritisiert, dass eine, die kaum bis gar keine Ahnung vom Fussball hat soviel Macht in einem Verein hat.Echo hat geschrieben:Kannst Du etwas mehr darüber berichten?
Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht, es sei für die Auffrischung gedankt. Soll jetzt nicht weiter vertieft werden, aber die Leute kamen ja auch ganz gerne, da hier Lebensstandard höher, viel mehr Lohn, etc etc...BadBlueBoy hat geschrieben:Da muss ich teilweise widersprechen. Die Secondos der Generation Petric und ältere sind keine Flüchtlingskinder, sondern Nachkommen von gezielt rekrutierten Arbeitern im Ausland.
Wie kann ein Heimatgefühl haben für einen Ort, den man überhaupt nicht kennt? Verstehe ich nicht (aber verständlich, ich kenne die Lage nicht). Und ganz böse: Wenn man sich hier fremd und nicht zuhause fühlt, warum bleibt man dann da? Warum lässt man sich einbürgern? Ich hab mal in Liestal gewohnt. Ich hab mich nach anderthalb Jahren dermassen unwohl gefühlt dort, dass ich die Wohnung gekündigt habe, bevor ich eine Neue hatte (näher zu Basel), warum hätte ich dort bleiben sollen, wenn ich dort fremd und unwohl bin?BadBlueBoy hat geschrieben:Während Mladen mit Familie im fremden Land aufwuchs, verlor er nie den Bezug zur Heimat, die Sprache und auch den eingebrannten Fokus, eines Tages die Schweiz auch wieder zu verlassen.
Eben, über 'moralische Verpflichtung' kann man diskutieren. Vergleicht man aber, was man hier aufwachsend profitieren kann (und als Spitzensportler profitiert hat, Stichworte Ausbildung, Schulung, Möglichkeiten, etc), dann erachte ich eine gewisse Art von Verpflichtung einfach als gegeben. Wenn du einen Mitarbeiter von der Strasse einstellst, ihn jahrelang ausbildest, schulst, ihm deine besten Tricks zeigst, Vertrauen entgegenbringst und ihm den Rücken stärkst, reagierst du auch nicht erfreut, wenn er dann bei erstbester Gelegenheit zur Konkrrenz davonrennt.BadBlueBoy hat geschrieben:Ich zB lebe seit Geburt ebenfalls in der Schweiz, würde das Land jedoch nie und nimmer als meine Heimat betrachten, auch wenn ich mich hier mehr oder weniger wohl fühle und ebenfalls beste Ausbildung geniessen durfte. Für mich absolut verständlich, dass daraus keine moralische Verpflichtung resultiert.
Wobei man ja wissen sollte, dass ein WM-Halbfinale für Kroatien mehr als das Maximum darstellt. Weit über Potenzial (ohne despektierlich sein zu wollen)BadBlueBoy hat geschrieben:Als Mladen den Entscheid traf, spielte Kroatien im Halbfinale der Fussball WM in Frankreich, während der Schweizer Fussball "unter ferner liefen" rumdümpelte.
Das ist nicht der Punkt. Nur : Smiljanic, ebenfalls Neuenhof, spielt(e) für die Schweiz (wenn auch keine grosse Rolle)BadBlueBoy hat geschrieben:Neuenhof, das Kaff in dem er aufwuchs, ist nicht gerade als urchiges Schweizerdörfli bekannt, sondern als Secondo-Hochburg verschrien.
BadBlueBoy hat geschrieben:Die Motivationskünste von Davor Suker (God like in Kroatien) sind nicht zu unterschätzen, einem 18 Jährigen Sporn kann man damit gehörig den Kopf verdrehen.
Eben, dass er ihm den Kopf verdreht. Wer es nötig hat, mit Kopf-verdrehen und solchen Mätzchen zu arbeiten... Halte ich für unfairBadBlueBoy hat geschrieben:Was ist falsch daran ?
Nunja, der mit den Steuern dünkt mich doch gar billig. Oder gibts in Kroatien keine Steuern? Oder Italien, Sri Lanka, Schweden, Dänemark, Chile?BadBlueBoy hat geschrieben:Ich möchte mal die Erwartungshaltung in Sachen Dankbarkeit verstehen.
Wenn ein "Secondo" hierzulande eine Ausbildung geniessen darf, ist das zwar löblich, aber er macht das ja nicht nur für sich, sondern auch für die Wirtschaft und Zukunft seines Gastlandes. Man zahlt fleissig Steuern, entwickelt das Land weiter und gibt alles doppelt und dreifach wieder zurück, indem man das System an diversen Stellen aktiv unterstützt. Das heisst doch nicht, dass man sich von seinen Wurzeln abwenden soll und nur noch in dankbarer Unterwürfigkeit jedliche Heimatgefühle verleugnen muss.
Wieviel #7 wirklich Steuern zahlt, hängt wohl hauptsächlich davon ab, ob er clever genug ist, einen guten Steuerfuzzi anzustellen. Meiner Einschätzung nach ist #7 bei Weitem clever genug dazu.BadBlueBoy hat geschrieben:Mladen zahlt hier Steuern und wird zur Wertschöpfung um Faktoren mehr beitragen, als seine Ausbildung jemals kostete. Ich bin überzeugt, dass er in keinster Weise vergleichbares wie Deine "Stinkefinger Aussage" gemacht hat.
Ich denke, so direkt kann man das nicht vergleichen. Ein Umzug von Liestal nach Muttenz (nur so als Beispiel) ist sicher weit weniger schwerwiegend als von der Schweiz nach Kroatien (oder sonst ein Land). Grundsätzlich ist es ja so, dass es nicht Mladen's Entscheidung war in die Schweiz zu kommen bzw. er konnte ja nicht wählen wo er aufwächst. Später im Jugendalter, nachdem man fast sein ganzes Leben an einem bestimmten Ort verbracht hat, ist es bestimmt nicht so einfach, wieder an einem anderen Ort seine Zelte aufzubauen. Ich denke Mladen's Entscheidung für Kroatien zu spielen war eher eine Entscheidung FÜR Kroatien und absolut NICHT GEGEN die Schweiz. Diese Entscheidung werden wohl die meisten Secondos nachvollziehen können (aber ich kann in gewisser Weise verstehen, dass viele Schweizer das nicht ganz kapieren).Pippo Inzaghi hat geschrieben: Wie kann ein Heimatgefühl haben für einen Ort, den man überhaupt nicht kennt? Verstehe ich nicht (aber verständlich, ich kenne die Lage nicht). Und ganz böse: Wenn man sich hier fremd und nicht zuhause fühlt, warum bleibt man dann da? Warum lässt man sich einbürgern? Ich hab mal in Liestal gewohnt. Ich hab mich nach anderthalb Jahren dermassen unwohl gefühlt dort, dass ich die Wohnung gekündigt habe, bevor ich eine Neue hatte (näher zu Basel), warum hätte ich dort bleiben sollen, wenn ich dort fremd und unwohl bin?
Im Falle von Mladen ist natürlich die Frage, ob der kroatische Verband überhaupt etwas von ihm gehört hat bevor er angefangen hat in der NLA regelmässig zu spielen. Ab der U-21 spielte er ja dann für Kroatien.Pippo Inzaghi hat geschrieben: Ausserdem: Wenn Heimatland XY so toll ist, warum spielt man dann nicht schon die Juniorenauswahl für Land XY?
Eines vorweg, wir müssen ja auch gar nicht auf den selben Nenner kommen, ist nicht Ziel der Debatte, sondern ich erwünsche mir eine Sensibilisierung der Thematik "Papierlischweizer spielt lieber in einem anderen Nati-Team.. ergo ist er ein Verräter". Ich bin jedoch froh, dass Du Dich offen zeigst und neue Aspekte annerkennen kannst.Pippo Inzaghi hat geschrieben:Ich denke nicht, dass wir auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Ich hab durch deine Postings jedoch intressante Aspekte aus dem entgegengesetzten Blickwinkel erhalten können, was mir geholfen hat, einige Gedankengänge und Dinge zu verstehen. Ich hoffe, ich konnte dir ebenfalls einige Sichtweisen vermitteln.
Man muss den Ort ja auch nicht im Detail kennen, oder dort gewohnt haben. Man besucht ja regelmässig die Verwandten, lernt dort neue Freunde kennen und schon bald spürt man (obwohl man im Heimatland auch als "Der Schweizer" geneckt wird), dass ein tiefere Verbundenheit mit dem Land entsteht. In der Schweiz aufgewachsen, wird man automatisch mit der Endung "ic" in eine vordefinierte Schublade gesteckt (liegt wohl am Serbisch/Kosovarischem Einfluss im Lande). Erst nach näherem Kennenlernen erfährt man eine gewisse Zugehörigkeit von den Einheimischen (hängt stark davon ab, ob man den Dialekt spricht). Egal wer, oder was man ist. Diese teilweise negative Voreingenommenheit begegnet den Jungen in ihrer Heimat nicht. Der Umgang ist einiges kameradschaftlicher und herzlicher, die Gastfreundschaft ist anders (will der Schweiz aber keine Gastunfreundlichkeit unterstellen), daher vermute ich, dass ein gewisses Blockieren automatisch erfolgt. Wenn ich mal wieder für 3-4 Wochen in meine Heimat reise, habe ich effektiv grosse Mühe wieder zurückzukommen. Ich wage den Schritt noch nicht, weil ein gewisses Gewohnheitsgefühl (Verantwortung) obsiegt, bzw weil mir persönlich noch der Mut fehlt.Pippo Inzaghi hat geschrieben:Wie kann ein Heimatgefühl haben für einen Ort, den man überhaupt nicht kennt? Verstehe ich nicht (aber verständlich, ich kenne die Lage nicht).
So ist halt das Sportbusiness. Köbi Kuhn versucht auch verzweifelt Davide Chiumiento ans Rote Dress zu binden. Was ist schon fair oder unfair ?Pippo Inzaghi hat geschrieben:Eben, dass er ihm den Kopf verdreht. Wer es nötig hat, mit Kopf-verdrehen und solchen Mätzchen zu arbeiten... Halte ich für unfair
Ich sehe das etwas distanzierter. Ich zB habe schon viele junge Leute ausgebildet (Lehrlinge, Studenten etc), welche anschliessend teilweise zur Konkurrenz abmarschierten. Das ist normal und auch Ok so. Unsere FCB U21 Spieler werden oftmals auch zu anderen Clubs abgeschoben und trumpfen erst dann gross auf. Ich habe nie einen Groll gegen die Jungs gehegt, jeder soll sein Glück finden, manchmal gewinnt man, manchmal verliert man eine Top Kraft.Pippo Inzaghi hat geschrieben:.. sollte eher verdeutlichen, wie man sich ausgenutzt fühlen kann, wenn man Jmd eben - wie schon paar Mal runtergeleiert - jahrelang entwickelt, und dann - ganz böse gesagt - verraten und ausgebootet wird, weil der Spieler aus sich lauter Dankbarkeit für das Erhaltene einfach aus dem Staub macht.
Nun ganz einfach, weil U21 Auswahlen in der Regel im eigenen Land zusammengestellt werden, die Trainer haben nicht immer Kenntnisse von Spielern, welche im Ausland aufwuchsen (siehe auch Dado Prso, welcher erst in die Nati kam, als er in der CL mit Monaco brillierte). Das könnte man durchaus als Schwachpunkt im Kroatischen Nati Team betrachten. Aber sind wir mal ehrlich, wie oft passierte es schon Köbi Kuhn, dass er plötzlich Spieler aus dem Ausland aufbot, nachdem diese in ihren Clubs auf sich aufmerksam machten ?Pippo Inzaghi hat geschrieben:Ausserdem: Wenn Heimatland XY so toll ist, warum spielt man dann nicht schon die Juniorenauswahl für Land XY?
Das ist schicksalsgeprägtes Pech. Ich verstehe gut, dass Deine grünen Vaterlandswochen einiges an Frust aufbauten, welche nun ein Ventil erwünschen. Auslandschweizer (Secondos mit CH Pass im Outback) müssen meines Wissens aber auch nicht in den Militärdienst. Nebenbei erwähnt, ich zB wurde von zwei verfeindeten Armeen in den Krieg zitiert, obwohl ich hier aufwuchs.Eagle hat geschrieben:Mich hat früher schon extrem genervt, dass ich als Schweizer alle Pflichten zu erfüllen hatte (Aufgebot RS). Meine lieben ausländischen Kollegen und Freunde - die notabene besser Schweizerdeutsch sprechen als ich - wedelten derweil mit dem Pass aus dem Geburtsland ihrer Eltern und konnten in dieser Zeit sinnvolleren Beschäftigungen nachgehen.
Zum Beispiel ? Was erwartest Du persoenlich von einem Secondo hinsichtlich Tribut an die Dankbarkeit ? Dass er den Treueschwur ablegt und ein Stgw fasst ? Konkreter ...Eagle hat geschrieben:Wenn man jetzt wieder auf das Beispiel von Mladen Petric und die Argumentationen von BadBlueBoy zurückkommt, müsste doch der Mladen eigentlich auch noch ein paar andere Dinge für sein Heimatland tun, als nur die Nockenschuhe schnüren?
Tja, bei meinem letzten Auslandbesuch in London vor drei Wochen war der kroatische Reisepass wesentlich effizienter als der CH Pass, weil bei "other citizen" keine Sau anstand ]Jedenfalls bin ich der Meinung, dass mit dem aktuellen Ausbildungsmodell des SFV auch in Zukunft sehr viele Secondos die Auswahlen der aussterbenden Schweiz durchlaufen werden.[/QUOTE]Eagle hat geschrieben:an der Grenze mit dem EU-Pass zu wedeln und die Warteschlangen überholen
Oder auf Deutsch gesagt, weil die jeweiligen Länder sich einen Scheissdreck drum kümmern. Sie sitzen bildlich gesprochen vor dem Ausgang der U21 und warten ab, was ihnen auf dem Silbertablett präsentiert wird. Nennen wir das Kind doch beim Namen.Maverick hat geschrieben:Weil die jewiligen Länder zu Juniorenzeiten oft noch nicht wissen, welche Gastarbeiterkinder auch für das Heimatland ihrer Eltern spielen dürfen.