Aus dem Z-Forum:
Kopfschüttelnd mussten wir am Montag über die Medien und ein weiteres Mal nicht intern von einem wiederholten Schnellschuss unseres Vereins erfahren. Jegliche jahrelangen Bemühungen eines fairen Ablaufs bei Erteilung eines Stadionverbots werden durch die angekündigten Massnahmen des Vereins (Verbote ganzer Gruppierungen) mit Füssen getreten. Repression dieser Art war nie die Sprache für eine Förderung von Fankultur, wie im Communique geschrieben, sondern ihr Todesurteil, wie viele Beispiele im In- und Ausland beweisen.
Ganze Fankreise werden kollektiv bestraft. Zu bestimmen, wer genau zu welcher Gruppe gehört, bereitet zum Teil selbst in Fankreisen Mühe. Es ist deshalb vorherzusehen, dass Gruppenzugehörigkeit von Personen aufgrund von Aussehen bestimmt wird. Diese Personen sollen daraufhin, wie im Communique beschrieben, mit Stadionverbot belegt werden. In diesem Fall kann südländisches Aussehen oder alternativer Kleidungsstil bereits genügen um ein solches zu erhalten. Diese Massnahmen könnten also einen Grossteil der Südkurvengänger treffen. Somit wird der Willkür Tür und Tor geöffnet!
Bei der Polizeiaktion vom Samstag wurden zum Beispiel Personen vier Stunden lang inhaftiert, welche während den im Polizeirapport als Grund für die Festnahmen aufgeführten Vorfällen am Derby, im Ausland weilten. Grund für die Auseinandersetzung während des Derbys im Stadion war die rüde Verhaftung eines ebenfalls fälschlicherweise beschuldigten Fans, welcher, sich nicht wehrend, auf den Boden gedrückt und vom Sicherheitsdienst mit einem Faustschlag traktiert wurde. An dieses Beispiel reihen sich weitere Vorfälle der nahen Vergangenheit. Auch dabei wurden zu Unrecht Personen (aufgrund ihres Aussehens) verdächtigt, an Ausschreitungen teilgenommen zu haben und mit Stadionverboten belegt. In einem Fall versuchte die bestrafte Person gar ein paar aufgebrachte Fans zu beschwichtigen.
Zu erwähnen ist, dass die Vorfälle vom Derby, welche zu dieser jüngsten repressiven Aktion führten, ausserhalb des Stadions und lange nach dem Spiel geschahen. Auslöser war eine verbale Auseinandersetzung einer Einzelperson mit einem Zivilpolizisten, die dazu führte, dass auch der Freundeskreis des betroffenen Fans Opfer dieser Privatfehde wurde.
Schon seit über zwei Jahren wird von unserer Seite nicht mehr gefordert als eine gerechte Behandlung jedes FCZ Fans, sowie die Anerkennung unseres Einsatzes für unseren Verein. Während der Verein in den Medien die Professionalisierung seiner Fanarbeit propagiert, arbeitet der dafür neu eingesetzte Fanbeauftragte während den Heimspielen am Merchandisingstand. Ein weiteres Mal wurden wir dabei bei diesem Entscheid vom Verein vor vollendete Tatsachen gestellt. Konstruktive Vorschläge unsererseits werden von Vereinsseite kaum erwidert. Präventives Arbeiten wird nicht unterstützt.
Die auch im Vereinscommunique erwähnte Vielfalt ist durch diese neuerlichen repressiven Massnahmen massiv bedroht, und stellt einen weiteren Schritt in Richtung Sterilisierung unserer Fankultur dar. Was mit dem Ausschluss zweier nicht genau definierbaren Personenkreise anfängt, kann im Untergang unserer Südkurve enden, wenn wir nicht gemeinsam diesen willkürlichen Vorgehensweisen entschlossen entgegentreten.
Daher fordern wir:
- Die Aufhebung des angedrohten kollektiven Ausschlusses der beiden genannten u201EGruppenu201C.
- Eine Anhörung aller Personen, welche zur Zeit oder zukünftig von einem Stadionverbot betroffen sind/ sein werden, sowie eine faire Prüfung der Beweislage.
Unser FCZ soll solange vor einer leeren Südkurve spielen (an Heim u2013 und Auswärtsspielen), bis die oben genannten Forderungen erfüllt sind.
Somit soll unmissverständlich gezeigt werden, dass wir als Fans keine Kunden darstellen, welche brav ihren Gratis-Dienst leisten und so für den Verein gleichzeitig die Werbetrommel rühren. Vielmehr sind wir Teil des Vereins. Fügt man diesem Teil Schaden zu (wie dies mit diesen Massnahmen seitens des Vereins eindeutig der Fall ist), fällt dieser Schaden auf den ganzen Verein zurück, und zwingt uns in die Lage, unsere Mannschaft nicht so, wie wir es uns als Südkurve gewohnt sind, unterstützen zu können.
Die Carreise nach Sion ist somit abgesagt. Der Gästeblock in Sion soll leer bleiben!
Lange genug wurden wir als Fans nicht ernst genommen. Leider sind diese auch für uns harten Massnahmen die einzige Sprache, welche die Verantwortlichen zu verstehen scheinen und mit welcher wir gemeinsam als Südkurve unseren Anliegen das nötige Gewicht für verleihen können.
Sollten sich die Umstände ändern, wird sofort informiert werden!
Zürcher Südkurve
Gmeinsam unufhaltsam
igang3@suedkurve.ch