Sehr wahre Worte von Angelo. Ich war zwar am 1. Mai nicht dabei, aber statt "1. Mai" könnte man auch "13. Mai" schreiben und der Satz ist genau so richtig. Auch da haben die Randale aufgehört, als sich die Polizei zurückgezogen hat (jedenfalls auf der Seite, wo ich's gesehen habe).Angelo hat geschrieben:Was ich am Einsatz ausserhalb des Stadion sehr bemängle ist, dass sie sich nachdem die Zürcher weg waren nicht zurückzogen hat. Entweder man geht richtig gegen Randalierer vor oder man zieht sich zurück und bietet keine Angriffsfläche mehr. Die Erfahrung (z.B. 1. Mai) zeigt, dass sobald sich die Polizei zurückzieht, die Randalen aufhören.
Sorry, aber das ist mir ein bisschen zu sehr ein "Äpfel vs. Birnen"-Vergleich. Wenn eingebrochen wird, dann gibt's einen Täter (Einbrecher), ein Opfer (Bestohlener) und die Polizei, die den Einbrecher verhaften soll, um ihn seiner Strafe zuzuführen. Das was am 13. Mai abgegangen ist, war eine "Schiesserei" A gegen B (Steine, Flaschen und Petarden vs. Tränengas und Gummigeschosse), wobei die eine Seite eben die Polizei selbst war. Ich möchte jetzt bewusst nicht beurteilen, wer "Täter" und wer "Opfer" war. Aber Tatsache ist halt, dass so eine "A gegen B"-Situation dann zu Ende ist, wenn entweder A oder B sich zurückzieht. Irgendwie noch logisch...Schugger hat geschrieben:Polizei zurückziehen? Wäre das nicht ein Zugeständnis an die Randalierenden, welche gegen Gesetze verstossen? Soll die Polizei gar nichts mehr tun? Sollen wir uns auch zurückziehen, wenn bei Dir eingebrochen wird??
Wenn die Polizei versucht hätte, die Randalierer zu verhaften, dann würde ich nichts sagen (d.h. dann wäre der Vergleich mit dem Einbruch gerechtfertigt).
Aber dieses stundenlange Katz- und Maus-Spiel hätte meiner Meinung (und Überzeugung) nach wirklich beendet werden können, wenn die Polizei das Spiel nicht mehr mitgemacht hätte.
Dieser Satz hat schon etwas, auch wenn er hier kritisiert wird. Mein Eindruck von Auswärtsspielen im Ausland ist jedenfalls auch, dass in andern Ländern (z.B. Grossbritannien) der Respekt vor der Polizei deutlich grösser ist bei uns. Die Polizei scheint bei uns (vor allem, aber nicht nur bei den Jungen) schon von Anfang an das "Feindbild" zu sein, bevor irgendwas abgeht.Dingo hat geschrieben:Die Polizei ist die Staatsgewalt, wird aber von niemandem mehr als solche wahrgenommen, vor allem von den Jungen.
Das soll jetzt aber nicht heissen, dass die Polizisten nur arme Opfer sind und die andern nur böse Täter. Sondern dieser (ich nenn's mal so) Mentalitätswandel hat dazu geführt, dass viele seriöse Polizisten die Motivation für ihren Job verlieren (neben andern Gründen wie schlechte Löhne und beschissene Arbeitszeiten]Jeder darf glotzen, ist nicht verboten. Aber danach soll man sich nicht wundern, wenn man eine Fresse voll Tränengas abbekommt. Was sich im und um das Stadion in Sachen Schaulustige (inkl. Kinder) abgespielt hat, ist einfach nur tragisch. Als die Polizei im Stadion auf den Rasen marschierte, war mir klar, dass es garantiert abgehen wird und somit der Punkt gekommen ist, das Stadion und dessen Umfeld auf sicherstem Weg zu verlassen. Ich blieb, weil ich gaffen wollte (im Stadion) und konnte danach draussen mit Glück gerade noch dem Gröbsten entkommen. Ich hätte aber nicht motzden dürfen, wenn ich mich mitten im Radau wiedergefunden hätte. Jeder hatte genug Zeit, sich in Sicherheit zu bringen, vor allem die Besucher im A, C und D![/QUOTE]
Ebenfalls sehr wahre Worte. Ich gebe zu, dass ich gelegentlich auch zuschaue, wenn es "abgeht". Nicht in erster Linie aus Sensationsgeilheit (die zwar unbewusst sicher auch eine Rolle spielt, auch wenn das viele nicht zugeben wollen, auch nicht vor sich selbst), sondern um mir danach eine eigene Meinung zu bilden und nicht auf die (sehr subjektiven bis tendenziösen bis teilweise falschen) Polizei- und Medienberichte angewiesen zu sein. Aber ich bin mir durchaus bewusst, dass ich dabei etwas abkriegen kann, und würde auch nicht rumheulen, wenn es mich tatsächlich mal erwischt. Schliesslich bin ich für mich selbst verantwortlich. Anders sieht es aus, wenn Eltern mit ihren kleinen Kindern "dabei sein" (gaffen) wollen. Da habe ich absolut Null Verständnis dafür.