Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Diskussionen rund um den FCB.
Waldfest
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Waldfest »

Wenn kein Gewinn herausschaut, war es wohl eben dann doch kein erfolgreiches Geschäftsjahr...

Erfolgreich ists wohl erst, wenn das Defizit 5 Mio. oder weniger beträgt.

JackR
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von JackR »

BaslerBasilisk hat geschrieben: 21.12.2023, 08:36 Weisst du was mich sauer macht?
Dass wir trotz diesem Erfolgreichen Geschäftsjahr, mit allen Sparmassnahmen und Verkäufen, keinen Gewinn erzielen werden. 

Ja das macht mich auch sauer. Gerade wenn man im Sommer so viel Geld raushaut (25 Mio; bspw. 11 Mio für Veiga, Jovanovic und Barry), muss sich dies auch bemerkbar machen. Oder man nimmt den Gewinn und schaut, dass der Verein für die nächsten Jahre ein Polster hat. Nun hat man gar nichts von beidem.

Mich stört mehr dieser Unterton - den ich durch diverse Passagen "herausspüre" - dass er mehr Dankbarkeit erwartet.

In Deutschland oder England würde jemand, der so viel investiert und gemacht hat für einen Verein, gefeiert. Auch in Italien oder Spanien. Ich will nicht gefeiert werden, aber auch nicht an allem schuld sein. Ich werde verrissen für Personalentscheide. Und manchmal fehlt mir einfach der Respekt.

cht, wie ich als Mensch bin, welche Werte ich verkörpere. In meiner Funktion als FCB-Präsident aber ist genau das entscheidend. Darum sage ich: Es gibt viele, die über mich urteilen, ohne mich zu kennen, die mir in dieser Funktion nie eine Chance gegeben haben.

Es sind bald drei Jahre, seit Sie den FCB übernommen haben. Gibt es Tage, an denen Sie das bereut haben?
David Degen: Die Übernahme bereue ich überhaupt nicht, aber es hat immer wieder Momente gegeben, wo ich mich gefragt habe: Warum tue ich mir das an? Ich wurde in eine Situation versetzt, mich dauernd rechtfertigen zu müssen. Irgendwann wird man müde.
Rechtfertigen wofür?
Ich habe mit Kritik keine Mühe, wenn aber in den Medien nur Gerüchte gestreut werden und Leute Unwahrheiten erzählen, dann hat mich das lange Zeit belastet. Bis ich mir gesagt habe: Ich lese das nicht mehr, ich brauche mir nicht von sogenannten Experten Dinge vorhalten zu lassen, von denen sie keine Ahnung haben und die nicht wissen, wer ich bin und wofür ich stehe. Es ist leider so: 99 Prozent der Leute wissen nicht, wie ich ticke.

Sie tun es aus Leidenschaft.
Ja. Aber das müssen die Leute auch mal hören: Ich habe keinen Return. Wenn es nicht gut läuft, bin ich der Allererste, der einen hohen Preis dafür bezahlt. Ich habe mich – wie auch die anderen Eigentümer – auf eigenes Risiko engagiert, das Ego und die Selbstdarstellung, die mir unterstellt werden, sind das Letzte, worum es hier geht. Es geht mir einzig und allein um den Klub. Und dann von Aussenstehenden belehrt zu werden, welche die Hintergründe nicht kennen, das brauche ich nicht.

Die Realität ist, dass er zu Beginn gefühlt bei 99% der Fans einen guten Stand hatte. Das hat er sich nun mal über die Zeit schlichtweg verspielt. Und nun kommt quasi der Fingerzeig an die Fans. Ist für mich einfach peinlich. Gerade auch wenn man die ellenlange Fehlerliste im sportlichen Bereich dazunimmt & die damit verbundene zusätzliche Sorgen. Ist doch logisch, dass dies nicht goutiert wird.

Und folgender Bereich ist für mich halt auch problematisch:

Es gibt keine Gigi Oeris mehr – aber ausländische Investoren.
Ja, die würden dann den FCB in ein internationales Konstrukt einbringen. Der würde dort hervorragend passen. Denn der FCB ist eine Perle. Was die Fans angeht, die Möglichkeiten, die Spieler, der Akademie. Diese Ausländer würden dafür auch genug zahlen. Es gibt Interessenten, aber das ist Stand heute keine Option für uns.

Natürlich hat Burgener schlechte Finanzen übergeben. Aber wir leben im hier und jetzt. Und die Realität sieht nun mal so aus, dass der FCB wsh. nach wie vor kurz vor einem Bankrott steht. Und wenn ich diese Aussage sehe, gäbe es schon eine Lösung. Viele finden diese Aussage wohl löblich. Und trotzdem ist das ein selbst gewählter Bankrott - denn die naheliegende Lösung will man nicht.

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SubComandante
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von SubComandante »

Danke Dave für die Arbeit. Die Mühe wird es irgendwann wert sein. Und niemand macht keine Fehler.

Quo
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Quo »

JackR hat geschrieben: 21.12.2023, 07:56 Dieses Interview macht mich hässig. Ich fasse mal zusammen:

- Er hat die Finanzen halbwegs in Ordnung gebracht.
- Mimimi in andere Ländern werden Leute wie ich gefeiert.
- Das entscheidende Jahr (finanziell) ist 2025. Letztes Jahr war es 2024 und vorletztes Jahr 2023.
- Das Stadion ist eine enorme Last und Besserung ist nicht wirklich in Sicht (bzw. deutlich zu langsam).
- Demut und sein Erfolgswille passen irgendwie nicht zusammen.

Die schönste Passage in meinen Augen:
Fühlen Sie sich von der Öffentlichkeit falsch verstanden?
Von vielen Leuten, ja. Aber noch einmal: Es geht nicht um mich. Wenn ich das Problem bin, übergebe ich den Schlüssel und bin weg. Ich brauche das hier nicht für mich, und ich werde niemandem im Weg stehen. Aber wer nicht weiss, wofür ich stehe, kann und will das nicht sehen.

Ja bitte. Dann geh doch ... jetzt.
Und du übernimmst?
 

Landei
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Landei »

Das Mimimi sehe ich auf der Fan Seite.

Eigentlich eine Schande so über den eigenen Präsi zu schreiben, der so viel in diesen Club investiert (hat).

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Sven4057
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Sven4057 »

FCB-Boss Degen will eigenes Stadion: «Ich würde aus dem Joggeli ausziehen – sofort»

https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... ck_app_ios


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JjJ
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von JjJ »

JackR hat geschrieben: 21.12.2023, 09:26
Es gibt keine Gigi Oeris mehr – aber ausländische Investoren.
Ja, die würden dann den FCB in ein internationales Konstrukt einbringen. Der würde dort hervorragend passen. Denn der FCB ist eine Perle. Was die Fans angeht, die Möglichkeiten, die Spieler, der Akademie. Diese Ausländer würden dafür auch genug zahlen. Es gibt Interessenten, aber das ist Stand heute keine Option für uns.

Natürlich hat Burgener schlechte Finanzen übergeben. Aber wir leben im hier und jetzt. Und die Realität sieht nun mal so aus, dass der FCB wsh. nach wie vor kurz vor einem Bankrott steht. Und wenn ich diese Aussage sehe, gäbe es schon eine Lösung. Viele finden diese Aussage wohl löblich. Und trotzdem ist das ein selbst gewählter Bankrott - denn die naheliegende Lösung will man nicht.


Was wäre denn die naheliegende Lösung. Nach dem unglaublich, attraktiven Model von Manchester City oder Hertha BSC. Da bleibe ich lieber bei Degen mit seinem Charakter sagt, die Fans seine das wichtigste Gut. 

Rojoazul
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Rojoazul »

Es ist bei jedem DD-Interview dasselbe. Ich glaube ihm, dass er das Beste für den FCB will, dass er den Job nicht für sein Ego oder seinen eigenen Vorteil macht. Ich glaube ihm auch, dass er wirklich hart dafür arbeitet, den FCB auf finanziell gesunde Beine zu stellen.

Aber gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass er immer wieder mit seiner Verbissenheit, seiner Zappeligkeit und den fehlenden Kommunikationsskills sich selbst im Weg steht.

DD packt schon die richtigen Problemfelder an. Das strukturelle Defizit (bei den 55 Mio Transfereinnahmen muss man auch immer bedenken, dass dem 35 Mio Transferausgaben gegenüber stehen). Die Nachwuchsinfrastruktur. Die Stadion-Situation.
Im sportlichen Bereich ist er jedoch zu hyperaktiv.

In der Stadionsache packt DD nun den verbalen Zweihänder aus. Mal schauen obs das bringt, ich bin skeptisch. Der Heusler-Weg (still das Geld scheffeln um das Stadion zu kaufen) hatte allerdings auch nicht viel Erfolg gebracht.

St.Jakobs Park
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von St.Jakobs Park »

Wikinger1975 hat geschrieben: 21.12.2023, 07:39 FC-Basel-Präsident David Degen schlägt Alarm: «Wir können uns den St. Jakob-Park bei weitem nicht leisten»Die finanziellen Probleme des FCB scheinen fast unlösbar. Jetzt bringt Präsident David Degen das teure Stadion aufs Tapet. Und er wird persönlich wie nie, er fühlt sich missverstanden: «Ich habe viel Geld dafür bezahlt, dass ich mich hier zum Deppen mache.»
 Es sind bald drei Jahre, seit Sie den FCB übernommen haben. Gibt es Tage, an denen Sie das bereut haben?
David Degen: Die Übernahme bereue ich überhaupt nicht, aber es hat immer wieder Momente gegeben, wo ich mich gefragt habe: Warum tue ich mir das an? Ich wurde in eine Situation versetzt, mich dauernd rechtfertigen zu müssen. Irgendwann wird man müde.
Rechtfertigen wofür?
Ich habe mit Kritik keine Mühe, wenn aber in den Medien nur Gerüchte gestreut werden und Leute Unwahrheiten erzählen, dann hat mich das lange Zeit belastet. Bis ich mir gesagt habe: Ich lese das nicht mehr, ich brauche mir nicht von sogenannten Experten Dinge vorhalten zu lassen, von denen sie keine Ahnung haben und die nicht wissen, wer ich bin und wofür ich stehe. Es ist leider so: 99 Prozent der Leute wissen nicht, wie ich ticke.
 
Wirklich? Man kennt Sie seit langem, Sie waren Spieler und mussten da auch schon Kritik ertragen – etwa die Noten nach den Matches.
Da konnte man beurteilen, wie ich auf dem Platz war. Aber nicht, wie ich als Mensch bin, welche Werte ich verkörpere. In meiner Funktion als FCB-Präsident aber ist genau das entscheidend. Darum sage ich: Es gibt viele, die über mich urteilen, ohne mich zu kennen, die mir in dieser Funktion nie eine Chance gegeben haben.
 
Wieso haben Sie die Aufgabe dann überhaupt angenommen?
Weil ich den Aktionärsvertrag hatte mit dem damaligen FCB-Präsidenten Bernhard Burgener. Ich habe sehr, sehr viel Geld von meinem Vermögen investiert. Wieso ich dermassen All-in ging? Das weiss ich bis heute nicht.
Sie tun es aus Leidenschaft.
Ja. Aber das müssen die Leute auch mal hören: Ich habe keinen Return. Wenn es nicht gut läuft, bin ich der Allererste, der einen hohen Preis dafür bezahlt. Ich habe mich – wie auch die anderen Eigentümer – auf eigenes Risiko engagiert, das Ego und die Selbstdarstellung, die mir unterstellt werden, sind das Letzte, worum es hier geht. Es geht mir einzig und allein um den Klub. Und dann von Aussenstehenden belehrt zu werden, welche die Hintergründe nicht kennen, das brauche ich nicht.
 
Und Sie schaffen es jetzt, alles auszublenden?
Wenn am Morgen das Mail mit dem Medienspiegel kommt, klicke ich direkt auf Löschen. Ciao! Aber ich bekomme natürlich trotzdem vieles mit, weil es mir alle zuschicken.
 Fühlen Sie sich von der Öffentlichkeit falsch verstanden?
Von vielen Leuten, ja. Aber noch einmal: Es geht nicht um mich. Wenn ich das Problem bin, übergebe ich den Schlüssel und bin weg. Ich brauche das hier nicht für mich, und ich werde niemandem im Weg stehen. Aber wer nicht weiss, wofür ich stehe, kann und will das nicht sehen.
Wofür stehen Sie denn?
Ich bin einer, der seine volle Energie dafür gibt, Erfolg zu haben. Das beginnt ab dem Moment, wo ich am Morgen aufstehe. Mir sind Offenheit und Transparenz wichtig, und ja: Ich lebe meine Emotionen, trage manchmal mein Herz auf der Zunge. In der Schweizer Mentalität wird diese Mischung schnell mal als arrogant empfunden.
Wie meinen Sie das?
Ich will das Beste, ich will Erfolg haben: Das wird bei uns oft als «unschweizerisch» wahrgenommen.
Vielleicht kommt es auch auf die Pace an. Wollten Sie zu schnell zu viel?
Als ich ankündigte, dass ich 90 Prozent der Mannschaft zusammenhalten möchte? Oder als ich sagte, ich wolle Schweizer Meister werden vor eineinhalb Jahren?
Sie sagten unlängst selbst, dass man demütiger hätte sein sollen. Von Beginn weg schon. Und es spielt sicher auch mit rein, wie Sie durchs Leben gehen, dass Sie immer gewinnen wollen, der Beste sein wollen.
Dass wir demütiger hätten sein sollen, das stimmt. Aber die Erfolgsorientierung, die macht mich aus, und genau das wird mir jetzt um den Kopf gehauen. Jeden Tag.
 
Weil Ansage und Realität auseinanderklaffen. Sportlich läuft es beim FCB gar nicht, und finanziell kriegt es der Klub auch nicht auf die Reihe.
Ihre zweite Aussage lasse ich so nicht gelten. Wenn Sie wüssten, was wir hier nach der Übernahme finanziell vorgefunden haben, dann würden Sie sagen: Die haben in zweieinhalb Jahren so viel aufgeräumt, wie andere in fünf Jahren. Wir hatten unter den Spielern acht Gehaltsmillionäre, als ich übernommen habe. Das wird es unter meiner Regie nicht annähernd mehr geben. Weil das einfach nicht gesund ist.
 Hätten Sie nicht wissen müssen, als Sie den FCB übernahmen, dass die Erwartungshaltung beim grössten Klub der Schweiz enorm ist - finanziell und emotional?
In Deutschland oder England würde jemand, der so viel investiert und gemacht hat für einen Verein, gefeiert. Auch in Italien oder Spanien. Ich will nicht gefeiert werden, aber auch nicht an allem schuld sein. Ich werde verrissen für Personalentscheide. Und manchmal fehlt mir einfach der Respekt.
Als Chef und Hauptaktionär sind Sie letztlich für alles verantwortlich.
Schauen wir das grosse Ganze an. Verglichen mit der Situation vor zweieinhalb Jahren hat sich die finanzielle Lage in die richtige Richtung bewegt. Heute könnte ich den Klub jemandem übergeben und der würde sich bei mir bedanken für die Sanierungsarbeit. Aber der Weg ist noch weit.
Das strukturelle Defizit fiel von 35 Millionen auf 15 Millionen und nun auf 8 Millionen Franken, aber reicht das?
Wir konnten es senken, weil wir uns mit Leihgeschäften über Wasser gehalten haben. Wir haben schlicht keine Reserven. Im Gegenteil: Wir haben sogar noch Bundesdarlehen in den Büchern aus den Coronazeiten, die wir abzahlen müssen. Ich weiss nicht, ob ich dieses Geld genommen hätte. Für mich ist 2025 das entscheidende Jahr. Dann müssen wir gewisse Ziele erreicht haben.
Also weitere Spielerverkäufe?
Ich weiss, welche Spieler ich im Sommer verkaufen kann. Das gibt eine gewisse Berechenbarkeit. Aber es ist wie im Hamsterrad. Du läufst und läufst und läufst - doch irgendwann musst du dich befreien. Wir müssen irgendwann in gesunde Bahnen kommen. Bei einem strukturellen Defizit von 5 Millionen Franken sieht es einigermassen gut aus, damit können wir beim FCB leben. Weil wir gewisse Komponenten haben, die immer reinkommen: Solidaritätsbeiträge, Ausbildungsentschädigungen und Beteiligungen an Weitertransfers.
Zu den erfolgreichen Champions-League-Zeiten hatte der Klub ein Budget von 80 Millionen Franken. Und jetzt ist es noch die Hälfte?
Um die 45 Millionen. Planen ist schwierig, bis auf den kleinen TV-Rechte-Beitrag von 1,4 Millionen ist kaum etwas genau kalkulierbar.
 
Wie sieht das konkrete Ergebnis für 2023 aus?
Wir werden eine schwarze Null erreichen. Dieses Mal kann ich das wirklich sagen. Und das auch noch mit dem Hintergrund, dass wir im Februar im Verwaltungsrat zusammengesessen sind und nicht wussten, wie wir es schaffen sollen. Da stellst du dann vieles in Frage und hast einige schlaflose Nächte…
 
Sah es so aussichtslos aus?
Wir haben so viele Altlasten, die nur mühsam abzubauen sind. Ich habe mir oft überlegt: Wie würden wir den FCB auf der grünen Wiese bauen? Klar ist: Ich würde aus dem Stadion ausziehen. Sofort. Der St. Jakob-Park in allen Ehren, das Joggeli ist das schönste und tollste Stadion der Schweiz. Aber: Es ist für uns nicht finanzierbar. Ein Stadion mit 25’000 Plätzen wäre eine perfekte Grösse für den FCB. Aber es wäre das Beste, ein Stadion, das dem Klub gehört. Die einzige andere Option: Es gehört der öffentlichen Hand, und wir zahlen einen moderaten Betrag von maximal einer Million pro Jahr.
 Wo steht die Diskussion mit den Kantonen über das grosse Sanierungspaket für das Stadion?
Das müssen Sie die Politik fragen. Die kantonalen Mühlen mahlen etwas sehr langsam, was dem schnellen Fussballalltag komplett widerspricht. Es braucht schnellere Entscheidungen zugunsten einer guten Lösung. Basel-Stadt und Baselland sind sich in zu vielen Themen uneinig. Es wäre wünschenswert für die Zukunft des FCB, dass sie sich bald einig werden. Fakt ist, es wird in Zukunft keine Gigi Oeris mehr geben, die einfach Geld reinschütten und jeder kann profitieren. Der Klub muss im weiteren Sinn selbsttragend werden, und das geht nicht mit den aktuellen Stadionverhältnissen.
 
Es gibt keine Gigi Oeris mehr – aber ausländische Investoren.
Ja, die würden dann den FCB in ein internationales Konstrukt einbringen. Der würde dort hervorragend passen. Denn der FCB ist eine Perle. Was die Fans angeht, die Möglichkeiten, die Spieler, der Akademie. Diese Ausländer würden dafür auch genug zahlen. Es gibt Interessenten, aber das ist Stand heute keine Option für uns.
Ist das Stadion wirklich das zentrale Problem?
Wir können uns dieses Stadion bei weitem nicht leisten. Es frisst uns alle Ticketeinnahmen weg – inklusive Hospitality. Ich finde das Stadion mega, aber mit dem ganzen Konstrukt rund um die Genossenschaft ist das nicht finanzierbar. Wir bekommen beispielsweise Stromrechnungen, aus denen nicht ersichtlich ist, was vom Einkaufszentrum, was vom Tertianum und was von uns generiert wurde. Das hat alles 365 Tage im Jahr offen, wir haben alle 2 Wochen ein Heimspiel, aber haben horrende Rechnungen!
 
Hat sich das nicht entspannt mit der Übernahme des Innenraums? Der FCB wollte mit dieser Massnahme, die er im Frühling kommuniziert hat, doch die Kosten deutlich senken.
Wirklich entspannt hat es sich nicht. Es macht vielleicht eine Million aus. Es war ein erster Schritt, mehr nicht. Die Lösung ist noch weit weg, weil die Politik sich in gewissen Bereichen nicht schnell genug bewegt. Und 2025 kommt die Frauen-EM. Auch da gibt es noch Gesprächsbedarf zwischen der Uefa, der Stadt und dem Klub. Es muss für uns aufgehen. Wenn es das nicht tut, sorge ich höchstpersönlich dafür, dass die Türe zum Stadion zu bleibt. Nur so viel: Der Kanton stellt 12,9 Millionen zur Verfügung, aber davon ist nichts für notwendige Investitionen in die Infrastruktur im und ums Stadion vorgesehen. Es kann nicht sein, dass der FCB als Klub für eine Europameisterschaft draufzahlt.
Eine Einnahmequelle wäre der Verkauf des Stadionnamens, wie beim ZSC mit der Swiss Life Arena.
Das ist eine berechtigte Diskussion. Und ich gebe Ihnen eine ehrliche Antwort: Der FCB bräuchte diese Einnahmen. Er kann es sich eigentlich nicht erlauben, auf derartige Einnahmen zu verzichten. Aber ob das mit den Fans zu machen ist? Sie sind das höchste Gut des FCB.
 
Was ist der Stadionname ungefähr wert?
1 bis 2,5 Millionen Franken sind realistisch.
 
Ein Teil dieses Betrags würde mit der aktuellen Konstellation an die Genossenschaft fliessen, richtig?
Ja. Obwohl ein Sponsor ja nicht die Genossenschaft, sondern den FC Basel bezahlen möchte. Hier sehen Sie das Problem: Es käme Geld in ein Konstrukt, das so nicht funktioniert.
Kann der FCB mit diesen Sachzwängen rund ums Stadion überhaupt finanziell ins Gleichgewicht kommen?
Fussball ist heute die schönste Nebensache der Welt. In Frankreich, Spanien, England, Italien oder Deutschland schaffen es Klubs, nicht nur selbsttragend zu sein, sondern grosse Gewinne zu machen. Das wäre, auf kleinerem Niveau, auch in der Schweiz möglich. Ich appelliere an die Genossenschaft und die Politik, eine nachhaltige Lösung für die nächsten 20, 30 oder 50 Jahre zu finden. Gelingt das nicht, wird sich der FCB nicht aus dem Hamsterrad befreien können. Denn ich sage Ihnen: Der FCB hat die letzten Jahre im Schnitt 16 Millionen Plus gemacht mit Spielertransfers. Die finanzielle Schieflage liegt unter anderem auch am aus unserer Sicht längst überholten Stadion-Konstrukt.
 Eine schwarze Null, wie Sie es nun ankündigen, ist auf den ersten Blick gar nicht so schlecht. Aber wenn man bedenkt, dass der FCB in diesem Jahr 55 Millionen Franken einnahm aus Spielerverkäufen, ist das nicht gerade toll.
Ich sage es klipp und klar: Angesichts unserer Verkäufe ist die schwarze Null ungenügend, ja eigentlich eine Katastrophe. Aber das ist aktuell noch die Realität.
 
Hat der Europacup nicht einiges an Geld abgeworfen?
In der Conference League gibt das nicht viel. Vielleicht zwei Millionen, doch davon geht der Mammut-Teil als Prämien an die Spieler. Dann kommen noch die Sicherheitskosten dazu. Gegen Nizza betrug die Polizeirechnung 90’000 Franken, gegen Florenz das Doppelte, rund 180’000 Franken. Wieso so hoch? Keine Ahnung. Wir können ja nicht entscheiden, wie viele Polizisten im Einsatz sind.
 
Dann macht ja alles wenig Sinn: Man kommt europäisch in den Halbfinal, verkauft Spieler für 55 Millionen - und am Ende resultiert dennoch nur eine schwarze Null. Wird man da nicht verrückt im Hamsterrad?
An gewissen Tagen schon... Darum weise ich auf das Stadionproblem hin. Wir müssen den FCB endlich aus den Sachzwängen befreien, um wieder handlungsfähig zu werden.
 
Wenn aus diesem Jahr nur eine schwarze Null resultiert, was erwartet den FCB dann 2024?
Wir haben die Kosten runtergebracht, haben etwa 20 Millionen gut gemacht. Aber die aktuelle sportliche Lage ist eine Belastung. Es geht jetzt darum, nicht ganz unten zu sein. Wir sind im Abstiegskampf
 
Es geht ums nackte Überleben.
Sportlich definitiv. Finanziell – da kenne ich nichts anderes als den Überlebenskampf, seit wir übernommen haben.
 
Was ist in der Winterpause angedacht? Wird sich der FCB punktuell verstärken?
Wir werden sicher das eine oder andere machen. Aber nicht zu viel. Wir werden das intensiv diskutieren in der Sportkommission, und auch mit dem Trainer. Ich habe mich auf gewisse Dinge eingelassen, wir haben Fehler gemacht und müssen Korrekturen vornehmen. Wir haben gewisse Spieler falsch ausgewählt, für die wir sehr wahrscheinlich Lösungen suchen müssen.
 
Sie haben sich auf etwas eingelassen heisst, auf Ideen des damaligen Sportchefs Heiko Vogel, von denen Sie nicht überzeugt waren?
Er tat alles für den Erfolg, am Schluss fehlten ihm die Werkzeuge dafür. Er hat seine Verdienste, etwa beim Erreichen des Halbfinals in der Conference League, auch wenn man während dieses europäischen Höhenfluges die Meisterschaft vernachlässigte. Leuten, die gut sind, lasse ich enorme Freiheiten. Daniel Stucki, unserem Nachwuchschef zum Beispiel. Wir möchten starke, gute Leute – sodass es uns als Klub-Eigentümer operativ nicht mehr braucht. Dann machen wir den Job richtig. Wir als Eigentümer müssen Persönlichkeiten haben, die den FCB tragen.
 
Wie viele Stunden befassen Sie sich täglich mit dem FCB?
Eigentlich 24 Stunden. Abschalten kann ich kaum. Manchmal denke ich: Ich habe viel Geld dafür bezahlt, dass ich mich hier zum Deppen mache. Darum ärgere ich mich vielleicht, wenn es wieder heisst: Du hast den falschen Trainer ausgewählt. Glaubt denn wirklich jemand, ich wolle mir selbst schaden? Ich leide bei solchen Entscheidungen doch am meisten mit!
 
Wie finden Sie einen Ausgleich, wann gönnen Sie sich mal was?
Was gönne ich mir? (Überlegt) Wie meinen Sie das?
 
Auswärts essen gehen, schöne Ferien…
Ferien ja, aber nur zwei, drei Tage. Längere Ferien hatte ich schon lange nicht mehr.
 
Man weiss, abgesehen von Ihrer Fussball-Leidenschaft, kaum etwas über Sie als Person. Was machen Sie neben dem FCB?
Da ist nicht viel mehr. Es gibt Wichtigeres als den FCB, klar, zum Beispiel die Gesundheit, ich treibe auch viel Sport. Aber ich habe echt nicht viel nebenher.
 
Keine Pläne, zum Beispiel eine Familie zu gründen?
Eine Familie hätte ich irgendwann schon noch gerne. Aber zwischen Menschen lässt sich nichts erzwingen. Es passt, wenn es passt. Ich werde nie etwas eingehen, von dem ich am nächsten Morgen weiss, es ist das Falsche. In eine Beziehung muss man viel investieren, da mache ich keine halbherzigen Sachen. Damit bin ich gut gefahren. Ich habe im Leben zum Glück keine ernsthaften Probleme. Tauchen welche auf, löse ich sie immer so schnell wie möglich.
 
Privat geht das wohl, aber in einem Klub lassen sich die Probleme nicht einfach so lösen - obwohl Sie auch schon als Alleinherrscher bezeichnet wurden.
Genau. Als würde ich sogar noch die Aufstellung bestimmen. Absurd. Da rede ich nicht drein. Auch wenn es zugegebenermassen nicht immer einfach ist, nur zuzuschauen.
 
Wäre denn die Aufstellung dieselbe, wenn Sie sie machen würden?
Zumindest bis vor kurzem nicht unbedingt (lacht). Wobei ich bei unserem neuen Trainer Fabio Celestini manchmal fast unheimlich finde, wie ich selbst beim Zeitpunkt der Auswechslungen sehr ähnlich handeln würde. Einen Trainer wie ihn hatten wir hier noch nie. Er ist auf positive Art und Weise ein Workaholic.
 
Als Fussballer hat man oft ein Idol. Haben Sie als Präsident ein Vorbild?
Ich war immer sehr beeindruckt, was Uli Hoeness aus dem FC Bayern gemacht hat. Er hat einen Weltklub erschaffen.
 
Und ist im Gefängnis gelandet.
Ich wusste, dass Ihr jetzt damit kommt. Das ist eine andere Geschichte. Ich beziehe mich auf die Leistung von Hoeness beim FC Bayern. Das sucht seinesgleichen.

Danke dir Wikinger :-)

Schall&Rauch
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Schall&Rauch »

Das Grundproblem von DD ist anscheinend, dass er "All-in" gegangen ist und das Risiko ein CHer Club der Grössenordnung eines FCBs zu führen, unterschätzt hat.
Zum Wiederholten mal: ein CHer Club mit den Ansprüchen eines FCBs ohne Anschubfinanzierung in den grünen Bereich (Bspe: FCB in den Nuller- und Zehner-Jahren, YB) zu bringen ist m.E. nur mit viel Glück und v.a. ohne Fehlerserien möglich.
Bezüglich Stadion: hier versucht DD mit diesem Interview Druck gegenüber BS/BL und der Genossenschaft aufzubauen - Business as usual!
Nebenbei: wer soll denn das neue Stadion finanzieren? Reiner Irrsinn zwei Fussballstadion in der NWS..... 🍻

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Baslerbueb
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Baslerbueb »

SubComandante hat geschrieben: 21.12.2023, 09:38 Danke Dave für die Arbeit. Die Mühe wird es irgendwann wert sein. Und niemand macht keine Fehler.
+1893
 

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BaslerBasilisk
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von BaslerBasilisk »

Schall&Rauch hat geschrieben: 21.12.2023, 10:06 Das Grundproblem von DD ist anscheinend, dass er "All-in" gegangen ist und das Risiko ein CHer Club der Grössenordnung eines FCBs zu führen, unterschätzt hat.
Zum Wiederholten mal: ein CHer Club mit den Ansprüchen eines FCBs ohne Anschubfinanzierung in den grünen Bereich (Bspe: FCB in den Nuller- und Zehner-Jahren, YB) zu bringen ist m.E. nur mit viel Glück und v.a. ohne Fehlerserien möglich.
Bezüglich Stadion: hier versucht DD mit diesem Interview Druck gegenüber BS/BL und der Genossenschaft aufzubauen - Business as usual!
Nebenbei: wer soll denn das neue Stadion finanzieren? Reiner Irrsinn zwei Fussballstadion in der NWS..... 🍻
Wie viel Investiert eigentlich ein Canepa (oder Constantin um ein Negativbeispiel zu bringen)?
 
#Erfolg isch nit alles im Läbe
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Wikinger1975 »

JackR hat geschrieben: 21.12.2023, 09:26
BaslerBasilisk hat geschrieben: 21.12.2023, 08:36 Weisst du was mich sauer macht?
Dass wir trotz diesem Erfolgreichen Geschäftsjahr, mit allen Sparmassnahmen und Verkäufen, keinen Gewinn erzielen werden. 

Ja das macht mich auch sauer. Gerade wenn man im Sommer so viel Geld raushaut (25 Mio; bspw. 11 Mio für Veiga, Jovanovic und Barry), muss sich dies auch bemerkbar machen. Oder man nimmt den Gewinn und schaut, dass der Verein für die nächsten Jahre ein Polster hat. Nun hat man gar nichts von beidem.

Mich stört mehr dieser Unterton - den ich durch diverse Passagen "herausspüre" - dass er mehr Dankbarkeit erwartet.
In Deutschland oder England würde jemand, der so viel investiert und gemacht hat für einen Verein, gefeiert. Auch in Italien oder Spanien. Ich will nicht gefeiert werden, aber auch nicht an allem schuld sein. Ich werde verrissen für Personalentscheide. Und manchmal fehlt mir einfach der Respekt.
 
cht, wie ich als Mensch bin, welche Werte ich verkörpere. In meiner Funktion als FCB-Präsident aber ist genau das entscheidend. Darum sage ich: Es gibt viele, die über mich urteilen, ohne mich zu kennen, die mir in dieser Funktion nie eine Chance gegeben haben.
 
Es sind bald drei Jahre, seit Sie den FCB übernommen haben. Gibt es Tage, an denen Sie das bereut haben?
David Degen: Die Übernahme bereue ich überhaupt nicht, aber es hat immer wieder Momente gegeben, wo ich mich gefragt habe: Warum tue ich mir das an? Ich wurde in eine Situation versetzt, mich dauernd rechtfertigen zu müssen. Irgendwann wird man müde.
Rechtfertigen wofür?
Ich habe mit Kritik keine Mühe, wenn aber in den Medien nur Gerüchte gestreut werden und Leute Unwahrheiten erzählen, dann hat mich das lange Zeit belastet. Bis ich mir gesagt habe: Ich lese das nicht mehr, ich brauche mir nicht von sogenannten Experten Dinge vorhalten zu lassen, von denen sie keine Ahnung haben und die nicht wissen, wer ich bin und wofür ich stehe. Es ist leider so: 99 Prozent der Leute wissen nicht, wie ich ticke.
 
Sie tun es aus Leidenschaft.
Ja. Aber das müssen die Leute auch mal hören: Ich habe keinen Return. Wenn es nicht gut läuft, bin ich der Allererste, der einen hohen Preis dafür bezahlt. Ich habe mich – wie auch die anderen Eigentümer – auf eigenes Risiko engagiert, das Ego und die Selbstdarstellung, die mir unterstellt werden, sind das Letzte, worum es hier geht. Es geht mir einzig und allein um den Klub. Und dann von Aussenstehenden belehrt zu werden, welche die Hintergründe nicht kennen, das brauche ich nicht.

Die Realität ist, dass er zu Beginn gefühlt bei 99% der Fans einen guten Stand hatte. Das hat er sich nun mal über die Zeit schlichtweg verspielt. Und nun kommt quasi der Fingerzeig an die Fans. Ist für mich einfach peinlich. Gerade auch wenn man die ellenlange Fehlerliste im sportlichen Bereich dazunimmt & die damit verbundene zusätzliche Sorgen. Ist doch logisch, dass dies nicht goutiert wird.

Und folgender Bereich ist für mich halt auch problematisch:
Es gibt keine Gigi Oeris mehr – aber ausländische Investoren.
Ja, die würden dann den FCB in ein internationales Konstrukt einbringen. Der würde dort hervorragend passen. Denn der FCB ist eine Perle. Was die Fans angeht, die Möglichkeiten, die Spieler, der Akademie. Diese Ausländer würden dafür auch genug zahlen. Es gibt Interessenten, aber das ist Stand heute keine Option für uns.

Natürlich hat Burgener schlechte Finanzen übergeben. Aber wir leben im hier und jetzt. Und die Realität sieht nun mal so aus, dass der FCB wsh. nach wie vor kurz vor einem Bankrott steht. Und wenn ich diese Aussage sehe, gäbe es schon eine Lösung. Viele finden diese Aussage wohl löblich. Und trotzdem ist das ein selbst gewählter Bankrott - denn die naheliegende Lösung will man nicht.



Bring mal einen Lösungsansatz und NEIN, den Verein in ausländische Hände zu geben ist KEIN Lösungsansatz! Das Gemotze ist nun seit langer Zeit unsäglich. Bequem aus der Ferne und dem behüteten Nest aus der Hüfte zu schiessen ist einfach. 

Das Fehler im sportlichen Bereich gemacht wurden und werden, ist selbstredend. Aber ich finde auch nicht, dass sich Degen da aus der Verantwortung zu ziehen versucht. 

Die Stadionfrage ist inzwischen seit über 10 Jahren ein ungelöstes Problem. Das man da nun mehr und mehr Druck macht, verstehe ich. Ich bin da voll bei Degen, da braucht es ein entgegenkommen auf politischer Seite. Zudem, sosehr ich Romantiker bin... den Stadionnamen zu verkaufen ist inzwischen überfällig. Die fehlenden Einnahmen daraus können wir uns eigentlich nicht leisten. Das Stadion wird im Volksmund sowieso immer "Joggeli" heissen. 
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Rojoazul
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Rojoazul »

Schall&Rauch hat geschrieben: 21.12.2023, 10:06
Nebenbei: wer soll denn das neue Stadion finanzieren? Reiner Irrsinn zwei Fussballstadion in der NWS..... 🍻

Das ist ja kein konkretes Projekt sondern nur ein rhetorisches Bild

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Wikinger1975
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Wikinger1975 »

Rojoazul hat geschrieben: 21.12.2023, 10:39
Schall&Rauch hat geschrieben: 21.12.2023, 10:06
Nebenbei: wer soll denn das neue Stadion finanzieren? Reiner Irrsinn zwei Fussballstadion in der NWS..... 🍻

Das ist ja kein konkretes Projekt sondern nur ein rhetorisches Bild

Das Problem unserer Zeit... Lesen kann man, verstehen aber nicht! Danke Rojoazul!
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stacheldraht
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von stacheldraht »

Klare und sachliche Worte von Dave. Weitermachen! 

Für Erfolgsfans und die Dauerfrustrierten natürlich ein Schlag in die Fresse. Gut so. 
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PEZZO
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von PEZZO »

stacheldraht hat geschrieben: 21.12.2023, 11:01 Klare und sachliche Worte von Dave. Weitermachen! 

Für Erfolgsfans und die Dauerfrustrierten natürlich ein Schlag in die Fresse. Gut so. 
Genau! 
 

Yazid
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Yazid »

Dass User JackR einen ausländischen Investor, am besten noch verbunden mit einer Teilnahme an der (mittlerweile wieder realistischeren) Super League befürworten würde, ist ja schon länger klar. Dass Degen für ihn an so ziemlich allem schuld ist ebenso.

Waldfest
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Waldfest »

Die Aufstockung des Joggelis für die EM war ein Fehler.

scharteflue
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von scharteflue »

Rojoazul hat geschrieben: 21.12.2023, 10:39
Schall&Rauch hat geschrieben: 21.12.2023, 10:06
Nebenbei: wer soll denn das neue Stadion finanzieren? Reiner Irrsinn zwei Fussballstadion in der NWS..... 🍻

Das ist ja kein konkretes Projekt sondern nur ein rhetorisches Bild



Es ist der klägliche Versuch über die Medien Druck aufzubauen.

Hat DD schonmal erklärt inwiefern er das Stadion effizienter/günstiger betreiben kann? Woher er die Kohle für den Kauf/Betrieb/Unterhalt hernehmen würde?

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BaslerBasilisk
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von BaslerBasilisk »

Waldfest hat geschrieben: 21.12.2023, 11:24 Die Aufstockung des Joggelis für die EM war ein Fehler.
Man darf nicht vergessen, dass wir in den Erfolgreichen Jahren manche Spiele mit mehr als 27k zuschauern hatten. Vondemher.
Es interessierte nur wenige, als es dem FCB noch lief (auch finanziell)
 
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stacheldraht
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von stacheldraht »

scharteflue hat geschrieben: 21.12.2023, 11:24
Rojoazul hat geschrieben: 21.12.2023, 10:39
Schall&Rauch hat geschrieben: 21.12.2023, 10:06
Nebenbei: wer soll denn das neue Stadion finanzieren? Reiner Irrsinn zwei Fussballstadion in der NWS..... 🍻

Das ist ja kein konkretes Projekt sondern nur ein rhetorisches Bild



Es ist der klägliche Versuch über die Medien Druck aufzubauen.

Hat DD schonmal erklärt inwiefern er das Stadion effizienter/günstiger betreiben kann? Woher er die Kohle für den Kauf/Betrieb/Unterhalt hernehmen würde?

Hast du dir das Interview durchgelesen? 
Bei den Aussagen geht es um das Gesamtkonstrukt St.Jakob-Park, welches ja nicht nur einen Fussballplatz beinhaltet. Die Frage kannst du dir dann eigentlich auch selbst beantworten. Die Aussage mit einem "eigenen" Stadion ist als rhetorischer Vergleich zu verstehen, Stadion mit 25'000 Plätzen vs. Genossenschaftskonstrukt mit Shopping-Center und weiss was ich nicht was alles noch in der Hütte ist mittlerweile. 
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Pro Sportchef bim FCB
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Aus meiner Sicht hat DD (uns ein Führungsteam) einen einzigen riesengrossen Fehler gemacht: Heiko Vogel als Sportchef einzusetzen.

Dies war der Ursprung für so einige Folgeprobleme:
Trainer Heiko, der es nicht geschafft hat das Tagesgeschäft Liga erfolgreich zu gestalten
Sportchef Heiko mit seiner katastrophalen Transferperiode im Sommer, in der sowohl Zeitpunkt der Transfers als auch Qualität der Spieler trotz viel Geld nicht stimmte
Trainer Schultz der von A-Z überfordert war mit der Aufgabe und schlichtweg nicht die Qualität dazu hatte
Trainer Heiko der von A-ZZ überfordert war mit der Aufgabe

Sicherlich gab es noch mehr kleine Fehler, aber das gibt es immer und überall. Wo gehobelt wird fallen Späne. Der grobe Schnitzer mit Heiko ist aus meiner Sicht dafür hauptverantwortlich, dass wir sportlich abgestürzt sind.

Schall&Rauch
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Schall&Rauch »

Wikinger1975 hat geschrieben: 21.12.2023, 10:46
Rojoazul hat geschrieben: 21.12.2023, 10:39
Schall&Rauch hat geschrieben: 21.12.2023, 10:06
Nebenbei: wer soll denn das neue Stadion finanzieren? Reiner Irrsinn zwei Fussballstadion in der NWS..... 🍻

Das ist ja kein konkretes Projekt sondern nur ein rhetorisches Bild

Das Problem unserer Zeit... Lesen kann man, verstehen aber nicht! Danke Rojoazul!
Ja, sicher, lesen und verstehen: Drohkulisse aufbauen!
Aber mit solch' plumpen Mitteln :confused:
"Schwarze Null" wohl auch nur ein rhetorisches Bild... :D
Zuletzt geändert von Schall&Rauch am 21.12.2023, 12:21, insgesamt 2-mal geändert.

Valeska
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Valeska »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 21.12.2023, 11:56 Aus meiner Sicht hat DD (uns ein Führungsteam) einen einzigen riesengrossen Fehler gemacht: Heiko Vogel als Sportchef einzusetzen.

Dies war der Ursprung für so einige Folgeprobleme:
Trainer Heiko, der es nicht geschafft hat das Tagesgeschäft Liga erfolgreich zu gestalten
Sportchef Heiko mit seiner katastrophalen Transferperiode im Sommer, in der sowohl Zeitpunkt der Transfers als auch Qualität der Spieler trotz viel Geld nicht stimmte
Trainer Schultz der von A-Z überfordert war mit der Aufgabe und schlichtweg nicht die Qualität dazu hatte
Trainer Heiko der von A-ZZ überfordert war mit der Aufgabe

Sicherlich gab es noch mehr kleine Fehler, aber das gibt es immer und überall. Wo gehobelt wird fallen Späne. Der grobe Schnitzer mit Heiko ist aus meiner Sicht dafür hauptverantwortlich, dass wir sportlich abgestürzt sind.

Kann man so unterschreiben.

Für mich auch der grösste Fehler, dass er diesem Idiot Vogel so viel Macht gegeben hat. Daran kauen wir noch heute.

Und kommt mir nun nicht mit "mümümü, dank Heiko waren wir in Florenz"  :o . Das interessiert mich bei einem letzten Platz und Abstiegssorgen überhaupt nicht. Die Liga ist das Tagesgeschäft. Alles andere ist Bonus. 

Das ist wie bei Burgener: Ich werde ihm niemals verzeihen, dass er Ciri eingestellt hat. Nie! 

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BaslerBasilisk
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von BaslerBasilisk »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 21.12.2023, 11:56 Aus meiner Sicht hat DD (uns ein Führungsteam) einen einzigen riesengrossen Fehler gemacht: Heiko Vogel als Sportchef einzusetzen.
...
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAmen.. Das sehen viele noch immer nicht.
 
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Schall&Rauch
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Schall&Rauch »

stacheldraht hat geschrieben: 21.12.2023, 11:53
scharteflue hat geschrieben: 21.12.2023, 11:24
Rojoazul hat geschrieben: 21.12.2023, 10:39

Das ist ja kein konkretes Projekt sondern nur ein rhetorisches Bild



Es ist der klägliche Versuch über die Medien Druck aufzubauen.

Hat DD schonmal erklärt inwiefern er das Stadion effizienter/günstiger betreiben kann? Woher er die Kohle für den Kauf/Betrieb/Unterhalt hernehmen würde?

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Bei den Aussagen geht es um das Gesamtkonstrukt St.Jakob-Park, welches ja nicht nur einen Fussballplatz beinhaltet. Die Frage kannst du dir dann eigentlich auch selbst beantworten. Die Aussage mit einem "eigenen" Stadion ist als rhetorischer Vergleich zu verstehen, Stadion mit 25'000 Plätzen vs. Genossenschaftskonstrukt mit Shopping-Center und weiss was ich nicht was alles noch in der Hütte ist mittlerweile. 
"Shopping-Center und weiss was ich nicht was alles noch in der Hütte ist mittlerweile": gehört nicht der Genossenschaft!
Nebenbei: Dass der FCB seit Jahren die Stromrechnung vom Einkaufszentrum und Tertianum zahlen soll, kann ich mir kaum vorstellen. Aber eben, dies ist vermutlich auch nur so "ein rhetorisches Bild". Oder sonst halt von der IWB mal Zähler einbauen lassen....

Adebayor's Ball
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Adebayor's Ball »

Ich denke mit der Thematik Stadion liegt DD schon richtig. Ohne eigenes Stadion wird der FC Basel wohl nie mehr konkurrenzfähig sein.

Es wäre ideal gewesen wenn Frau Oehri damals das Stadion finanziert hätte. Im Nachhinein hat man ja das immer bereut und betont wenn man den Hype hätte kommen sehen, hätte man selbst investiert. Denke das war der erste ganz grosse strategische Fehler

Ein notweniger Neubau (das Stadion ist ja langsam auch wieder in die Jahre gekommen), der dem FC Basel gehört, kann ich nur befürworten. Allerdings denke ich, dass sich dafür kein Kreditgeber finden lassen würde und die Abschreibungen und Zinsen die Bücher wohl über Jahrzehnte für eine negative Erfolgsrechnung sorgen würden
Zuletzt geändert von Adebayor's Ball am 21.12.2023, 12:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Adebayor's Ball
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Adebayor's Ball »

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Waldfest
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Waldfest »

BaslerBasilisk hat geschrieben: 21.12.2023, 11:40
Waldfest hat geschrieben: 21.12.2023, 11:24 Die Aufstockung des Joggelis für die EM war ein Fehler.
Man darf nicht vergessen, dass wir in den Erfolgreichen Jahren manche Spiele mit mehr als 27k zuschauern hatten. Vondemher.
Es interessierte nur wenige, als es dem FCB noch lief (auch finanziell)

Das ist sicherlich richtig, ja.

Nur glaube ich kaum, dass dies jemals wieder der Fall sein wird.

Nicht nur wegen des Erfolgs, der wird früher oder später zurückkehren.

Aber die Zeiten sind andere, die jungen Generationen lockst du so kaum noch ins Stadion.
 

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