Lällekönig hat geschrieben: 03.07.2022, 16:55Mit dieser Frage wollte ich eigentlich herausfinden, worauf Rotblau2 genau hinaus wollte. Ich verstehe seine Aussage unter anderem so: Schuld an der Klimakrise haben auch Leute aus der Dritten Welt, welche sich anmassen Anrecht auf den gleich masslosen Lebensstil wie wir zu haben und daher migrieren.
Im Grundsatz ja nicht falsch, kann aber kaum alles sein, was er meinte. Lösungsorientierter wäre aus meiner Sicht die eigenen Ansprüche zu drosseln. Denn wenn wir nicht so masslos wären, bliebe mehr für andere übrig und Migrationsgründe würden abnehmen.
Mit oder ohne Migration, es ändert grundsätzlich nichts, ausser das es ohne Migration ein paar Jahre länger gehen würde bis zum Kollaps.
Die reichen Länder im Westen haben zwar einen höheren Ressourcen-Verbrauch, tun aber dafür viel mehr für die Umwelt (mehr Recycling, umweltfreundliche Gesetze und daher sauberere Luft und saubereres Wasser.
Ein Nicht-Mehr-Zunahme der Anzahl Menschen auf der Erde ist die Basis für das Überleben. Sollte sich die Weltbevölkerung alle 100 Jahre verdoppeln, würden alle Umwelt-Massnahmen den Kollaps nur hinauszögern und nicht verhindern. Bei 120 Milliarden Menschen in 400 Jahren müsste man wohl alle Wälder abholzen zu Gunsten der Agrarwirtschaft, um die Menschen zu ernähren, selbst wenn bis dann kein Fleisch mehr industriell erzeugt wird.
Nun kommt das Argument, mit einem höheren Lebensstandard nähme die Weltbevölkerung nicht mehr zu. Fakt ist, dass sich arme Länder wie Japan, Südkorea, China und neuerdings Vietnam dank einer fleissigen Bevölkerung aus der Armut befreit haben und nun ihre Bevölkerung halbwegs stabil ist. Afrika, Lateinamerika und Teile von Asien sind weit davon entfernt.
Zu deiner Bemerkung "die eigenen Ansprüche drosseln". Beim Fleisch ja, bei der Kinderproduktion ja. Bei anderen Dingen ist mit Technik sehr viel erreichbar. Aber es ist nicht so, dass Verzicht bei uns bedeutet, dass mehr für arme Länder bleibt. Die 4 von mir erwähnten Länder wurden reich dank Fleiss, ohne dass in der reichen Welt verzichtet wurde.