Corona Virus

Der Rest...
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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

nobilissa hat geschrieben:Wegen der gegen Influenzaviren vorhandenen (Teil-)immunität würde auch dieser Vergleich hinken.
Für den medizinischen Vergleich bestimmt. Aber hier geht es ja vor allem um einen politischen Vergleich, welcher die Verhältnismässigkeit der Massnahmen in Frage stellen soll. Dass der neue Coronavirus auf eine immun-naive Bevölkerung treffen würde, ist ja Teil der Begründung der Massnahmen. Daher finde ich die Formulierung angebracht.

Edit
Ich gehe davon aus, dass man einem neuartigen Influenzavirus (ohne bestehende Immunität in der Bevölkerung) auch anders begegnen würde, als einem endemischen Virus. Die Massnahmen sind ja nicht ausschliesslich auf der Wirkung des Virus begründet, sondern auf der Kombination mit der nicht vorhandenen Immunität. Sonst hätte sich COVID-19 kaum zu einer Pandemie entwickeln können.
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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

Back in town hat geschrieben:Das heisst aber nicht, dass man sich die Massnahmen hätte sparen können.
Hab ich ja auch nicht behauptet. Aufgrund der Ungewissheit, was alles hätte passieren können, waren die Massnahmen durchaus gerechtfertigt.
Back in town hat geschrieben:Die Übersterblickeit ist in vielen Welt-Regionen deutlich messbar, ausser in Staaten mit einer relativ frühen und guten Umsetzung der Massnahmen, einem guten Gesundheitssystem, allgemein gesunder Bevölkerung und vermutlich vielen weiteren Faktoren, die wir noch nicht kennen.
Die Zahlen sollte man Ende Jahr wieder anschauen und nicht jetzt. Verursacht durch das Corona-Virus dürften viele Personen gestorben sein, die unter anderen Umständen vielleicht erst in drei oder vier Monaten gestorben wären. Dies wiederum würde heissen, dass in den nächsten Monaten dafür weniger sterben. Oder vielleicht verhält es sich auch nicht so. Die Zahlen Ende Jahr werden Aufschluss darüber geben. Ich meinerseits gehe davon aus, dass sich in Ländern mit einer mehr oder weniger guten medizinischen Versorgung die Zahl der Todesfälle im normalen Rahmen halten werden.
Lällekönig hat geschrieben:… und ich würde wetten, dass dies mit den Massnahmen zusammenhängt. ;)
Da die Massnahmen ja in Kürze gelockert und bis Ende Jahr wohl ganz aufgehoben werden, kannst Du dieses Argument dann auch rauchen.

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Spencer
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Beitrag von Spencer »

Mundharmonika hat geschrieben:Da die Massnahmen ja in Kürze gelockert und bis Ende Jahr wohl ganz aufgehoben werden, kannst Du dieses Argument dann auch rauchen.
Echt jetzt? Nicht dein Ernst?
"Ich habe einmal geglaubt, ich hätte unrecht, aber dann hab ich später rausgefunden, dass ich mich geirrt hatte." Edward Abbey

tango
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Beitrag von tango »

Wissen wir nicht erst nach dem Abflauten der erwarteten 2. Welle, woran wir in etwa sind?

Diesbezüglich sind wir ja noch immer im Blindflug. Wir wissen ja noch nicht einmal, wann wir mit ihr rechnen können/müssen.

Die einen meinen bereits 4 bis 5 Wochen nach den ersten Lockerungen. Andere meinen im Herbst oder Winter.

Was wenn beide Parteien recht behalten? Und somit jene im Herbst oder Winter die 3. Welle ist, und danach......?

Was wenn das Virus dermassen schnell mutieren kann, sodass wir betreffend Impfstoff schlicht weg nicht mithalten können?

Die einzelne Fledermaus soll ja gleichzeitig mehreren Arten von Corona-Viren als Wirt dienen können, bzw. soll das so aktuell ja schon.

Ist es wirklich nur eine Krise? Oder bricht ein neues Zeitalter an?

Fragen über Fragen. Ich bin damit absolut überfordert! Und das hasse ich wie die Pest (ups - sorry).

Beim Asiaten eine Flasche Vodka bestellen, und mich heute damit abschiessen? Und damit Gefahr laufen, nach Jahrzehnten wieder, der Trunksucht zu verfallen?

Aber dann hätte das Virus ja jetzt schon über mich gesiegt.

Scheiss Spiel. :mad:
Manche Leute spüren den Regen. Andere werden einfach nur nass. (Bob Marley)

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Spencer
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Beitrag von Spencer »

Habe mir eben Desinfektionsmittel injiziert, phoomph! whack! phoom! bram! eeeehaaaa...
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Schwarzbueb
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Beitrag von Schwarzbueb »

Spencer hat geschrieben:Habe mir eben Desinfektionsmittel injiziert, phoomph! whack! phoom! bram! eeeehaaaa...
Du hättest auch schlauer starkes licht in den körper gebracht!

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Somnium
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Beitrag von Somnium »

BLAUES Licht. Alles andere ist Pipifax.
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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Mundharmonika hat geschrieben:Hab ich ja auch nicht behauptet. Aufgrund der Ungewissheit, was alles hätte passieren können, waren die Massnahmen durchaus gerechtfertigt.
Und wie sieht es mit der Frage aus, ob etwas hätte passieren können? Glaubst also dass etwas ohne Massnahmen passiert wäre oder eher nicht?
Mundharmonika hat geschrieben: Die Zahlen sollte man Ende Jahr wieder anschauen und nicht jetzt. Verursacht durch das Corona-Virus dürften viele Personen gestorben sein, die unter anderen Umständen vielleicht erst in drei oder vier Monaten gestorben wären. Dies wiederum würde heissen, dass in den nächsten Monaten dafür weniger sterben. Oder vielleicht verhält es sich auch nicht so. Die Zahlen Ende Jahr werden Aufschluss darüber geben. Ich meinerseits gehe davon aus, dass sich in Ländern mit einer mehr oder weniger guten medizinischen Versorgung die Zahl der Todesfälle im normalen Rahmen halten werden.
Und worauf möchtest du damit hinaus? Je länger man einen Zeitraum wählt, desto weniger signifikant tritt ein Ereignis in Erscheinung. Natürlich werden sich die Zahlen über einen bestimmten Zeitraum im Rahmen halten. Etwas anderes würde überhaupt keinen Sinn machen. Es tauchen ja nicht plötzlich mehr Leute auf, die zusätzlich sterben könnten.
Mundharmonika hat geschrieben: Da die Massnahmen ja in Kürze gelockert und bis Ende Jahr wohl ganz aufgehoben werden, kannst Du dieses Argument dann auch rauchen.
Indem du oben die Massnahmen auf Grund der Ungewissheit rechtfertigst, bist du fein raus und musst ihnen weder einen Effekt noch Wirkungslosigkeit attestieren. Dadurch kannst du sehr bequem darauf wetten, dass die Übersterblichkeit sich nicht signifikant bemerkbar machen wird. Vor allem, wenn du den Zeitraum dehnst und vom gesamtschweizerischen Schnitt ausgehst, der wenig betroffene Gebiete miteinschliesst.

Aber um behaupten zu können, dass die Massnahmen dieses Ergebnis nicht beeinflusst haben, reicht es nicht. Dazu müsste man sich eben mit anderen Vergleichen herumschlagen. Welche vielleicht ein wenig unbequemer sind. Einen Vorschlag habe ich dir ja gemacht:Wie sieht also die Übersterblichkeit in einem Gebiet ohne Massnahmen gegen die Verbreitung des neuen Coronavirus, im Vergleich zu einem Gebiet ohne Massnahmen gegen die Verbreitung der Influenza aus? Wenn in so einem Vergleich keine wesentlichen Unterschiede feststellbar sind, dann könnte ich mein Argumente rauchen.

Wenn du in einem Wagen den Abhang hinunterrollst und zwischenzeitlich abbremst. Wirst du unten mit einer anderen Geschwindigkeit ankommen, als wenn du gar nicht gebremst hättest. Warum sollte die zwischenzeitliche Bremsung als Argument für die Geschwindigkeit am Ende nicht zählen, nur weil man am Schluss ohne angezogene Bremsen ausrollen lässt?
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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

Spencer hat geschrieben:Echt jetzt? Nicht dein Ernst?
Aber sicher ist das mein Ernst. Vielleicht mit ein paar Einschränkungen was z.B. der Sicherheitsabstand oder die Hygienevorschriften in gewissen öffentlichen Gebäuden oder Transportmitteln betrifft, aber im Grossen und Ganzen werden wir bis dann zur Normalität zurück kehren. Wenn nicht, dürfte es in der Schweiz sehr unruhig werden und phasenweise zu bürgerkriegsähnlichen Situationen kommen.
tango hat geschrieben:Wissen wir nicht erst nach dem Abflauten der erwarteten 2. Welle, woran wir in etwa sind?
Mit Verlaub, aber gab es denn in der Schweiz (vielleicht mit Ausnahme des Tessins) überhaupt eine richtige 1. Welle?
Lällekönig hat geschrieben:Und wie sieht es mit der Frage aus, ob etwas hätte passieren können? Glaubst also dass etwas ohne Massnahmen passiert wäre oder eher nicht?
Ohne Massnahmen hätten wir aktuell mit ziemlicher Sicherheit mehr Infektionen und mehr Todesfälle und in den Spitälern hätte es keine leeren Betten.
Lällekönig hat geschrieben:Und worauf möchtest du damit hinaus? Je länger man einen Zeitraum wählt, desto weniger signifikant tritt ein Ereignis in Erscheinung.
Statistiken basieren nun einmal in der Regel auf Zahlen eines ganzen Jahres: Einwohnerzahlen, Klima, Arbeitslosigkeit, Scheidungen, Geburten, Todesfälle usw. Die Zahlen werden dadurch nicht weniger signifikant, aber über den Zeitraum eines Jahres relativieren sich unerwartete Schwankungen nach oben oder unten wieder.

Wenn wir also z.B. im Februar 1 Woche mit Temperaturen um 25 Grad haben, der Rest des Jahres aber mehr oder weniger den Durchschnittswerten entspricht, dann wird man wegen dieser einen Woche nicht von einem aussergewöhnlich heissen Jahr sprechen. Gleich verhält es sich mit Corona: um die tatsächlichen Auswirkungen von Corona realistisch beurteilen zu können, müssen wir Ende Jahr abwarten, um die Todesraten mit den Zahlen der Vorjahre vergleichen zu können. Liegen wir dann bei den Todesfällen signifikant über den Todesraten, die erwartet wurden, dann wird man wahrscheinlich zu Recht behaupten können, dass Corona im Jahre 2020 für den Anstieg der Todesfälle verantwortlich gemacht werden kann. Liegen wir aber im Durchschnitt, dann hat Corona, was die Sterberaten betrifft, "lediglich" das bewirkt, für was in anderen Jahren Grippen, Lungenentzündungen u.ä. verantwortlich waren.
Lällekönig hat geschrieben:Dadurch kannst du sehr bequem darauf wetten, dass die Übersterblichkeit sich nicht signifikant bemerkbar machen wird. Vor allem, wenn du den Zeitraum dehnst und vom gesamtschweizerischen Schnitt ausgehst, der wenig betroffene Gebiete miteinschliesst.
Nicht ich will den Zeitraum dehnen, Du willst den Zeitraum einschränken. :rolleyes: Du kannst dem Bundesamt für Statistik in der Schweiz ja einmal vorschlagen, dass Du die Kriterien für Statistiken anpassen möchtest, sodass dabei das Resultat rauskommt, das Du Dir wünschst.
Lällekönig hat geschrieben:Aber um behaupten zu können, dass die Massnahmen dieses Ergebnis nicht beeinflusst haben, reicht es nicht. Dazu müsste man sich eben mit anderen Vergleichen herumschlagen. Welche vielleicht ein wenig unbequemer sind. Einen Vorschlag habe ich dir ja gemacht:Wie sieht also die Übersterblichkeit in einem Gebiet ohne Massnahmen gegen die Verbreitung des neuen Coronavirus, im Vergleich zu einem Gebiet ohne Massnahmen gegen die Verbreitung der Influenza aus? Wenn in so einem Vergleich keine wesentlichen Unterschiede feststellbar sind, dann könnte ich mein Argumente rauchen.
Wenn Du den von Back in town geposteten Link https://www.nytimes.com/interactive/202 ... eaths.html anklickst, wirst Du erstaunlicherweise feststellen, dass ausgerechnet in Schweden, wo in Europa bisher am wenigsten Massnahmen getroffen wurden, die Übersterblichkeit prozentual bisher am geringsten ist. Aber auch da müsste man das Ende des Jahres abwarten, um eine realistische Bilanz ziehen zu können.

Aber um überhaupt mit anderen Ländern oder auch mit der normalen Grippe vergleichen zu können, müsste man zuerst auch einmal länderübergreifend definieren, was ein Tod durch Covid-19 überhaupt ist. So lange hier jeder Krebspatient, der zuvor während Monaten im Endstadium dahin vegetierte, bei Corona-Infektion als Todesursache Covid-19 deklariert bekommt, während er bei Tod verursacht durch eine Grippe "nur" als Krebstoter in der Statistik geführt worden wäre, wird man sich mit all diesen Zahlen ohnehin nur ein ungefähres Bild machen können.

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Mundharmonika hat geschrieben:Ohne Massnahmen hätten wir aktuell mit ziemlicher Sicherheit mehr Infektionen und mehr Todesfälle und in den Spitälern hätte es keine leeren Betten.
OK, dann sind wir uns in diesem Teil einig.
Mundharmonika hat geschrieben:Statistiken basieren nun einmal in der Regel auf Zahlen eines ganzen Jahres: Einwohnerzahlen, Klima, Arbeitslosigkeit, Scheidungen, Geburten, Todesfälle usw. Die Zahlen werden dadurch nicht weniger signifikant, aber über den Zeitraum eines Jahres relativieren sich unerwartete Schwankungen nach oben oder unten wieder.

Wenn wir also z.B. im Februar 1 Woche mit Temperaturen um 25 Grad haben, der Rest des Jahres aber mehr oder weniger den Durchschnittswerten entspricht, dann wird man wegen dieser einen Woche nicht von einem aussergewöhnlich heissen Jahr sprechen.
Nein. Jahresstatistiken basieren auf einem ganzen Jahr.

Aber nicht jede Jahresstatistik ist dazu geeignet, ein zeitlich eingeschränktes Phänomen zu beurteilen. Wenn die beiden kältesten Winter den heissesten Sommer begleiten, so sind dürrebedingte Ernteausfälle, Waldbrände und Baumsterben wegen Trockenheit, Hitzetote, etc. trotzdem eine nicht wegzuleugnende Tatsache. Auch wenn die durchschnittliche Jahrestemperatur keinen signifikanten Unterschied zu den Vorjahren aufzeigt. Du wirst doch wohl noch wissen, was man aus einer Statistik lesen kann und was nicht?
Mundharmonika hat geschrieben:Gleich verhält es sich mit Corona: um die tatsächlichen Auswirkungen von Corona realistisch beurteilen zu können, müssen wir Ende Jahr abwarten, um die Todesraten mit den Zahlen der Vorjahre vergleichen zu können. Liegen wir dann bei den Todesfällen signifikant über den Todesraten, die erwartet wurden, dann wird man wahrscheinlich zu Recht behaupten können, dass Corona im Jahre 2020 für den Anstieg der Todesfälle verantwortlich gemacht werden kann. Liegen wir aber im Durchschnitt, dann hat Corona, was die Sterberaten betrifft, "lediglich" das bewirkt, für was in anderen Jahren Grippen, Lungenentzündungen u.ä. verantwortlich waren.
Eben nicht. Du schreibst den Massnahmen einen Effekt zu. Dann hat Corona inklusive der Massnahmen zur Eindämmung der Verbreitung «lediglich» das bewirkt, für was in anderen Jahren Grippen, Lungenentzündungen, u.ä. verantwortlich waren.
Mundharmonika hat geschrieben:Nicht ich will den Zeitraum dehnen, Du willst den Zeitraum einschränken. :rolleyes: Du kannst dem Bundesamt für Statistik in der Schweiz ja einmal vorschlagen, dass Du die Kriterien für Statistiken anpassen möchtest, sodass dabei das Resultat rauskommt, das Du Dir wünschst.
Es wären zwei verschiedene Fragen. Willst du feststellen, wie gut die Schweiz durch die Pandemie gekommen ist, dann wird die Jahresstatistik gut Auskunft darüber geben können. Willst du aber feststellen ob die Massnahmen gerechtfertigt waren, dann müsstest du anders vorgehen. Ich zweifle nicht die Statistik an, nur was du daraus herzuleiten gedenkst. Ich glaube schon, dass das Bundesamt für Statistik weiss, was man aus ihren Zahlen lesen kann und was nicht. Hingegen habe ich den Eindruck, dass du dir die Statistik sehr stark nach deiner Argumentation auslegen willst. ;)
Mundharmonika hat geschrieben:Wenn Du den von Back in town geposteten Link https://www.nytimes.com/interactive/202 ... eaths.html anklickst, wirst Du erstaunlicherweise feststellen, dass ausgerechnet in Schweden, wo in Europa bisher am wenigsten Massnahmen getroffen wurden, die Übersterblichkeit prozentual bisher am geringsten ist. Aber auch da müsste man das Ende des Jahres abwarten, um eine realistische Bilanz ziehen zu können.
Schweden hat aber ähnlich wie die Schweiz stark auf Information der Bevölkerung gesetzt. Berset hat es bereits formuliert, als autoritärere Verbote gefordert wurden. «Es sind nicht die Verbote, welche die Verbreitung stoppen, es ist das Verhalten der Menschen.» (oder so ähnlich). Das Modell Schweden, also keine Verbote aussprechen, funktioniert also nur, solange die Eigenverantwortung wahrgenommen wird. Da bin ich immer noch der gleichen Meinung, mir ist der Weg ohne Verbote auch viel lieber. Aber der bedingt eben, dass man sich der Tatsache bewusst ist und nicht irgendwie auszublenden versucht. Warst du zu Beginn nicht eher für den autoritäreren Weg, während ich genau diesen Weg der Eigenverantwortung vertreten habe?

Item. Schweden hat im Vergleich zu den restlichen Skandinavischen Ländern relativ hohe Fall- und Todeszahlen. Aber auch Anders Tegnell, der schwedische Epidemiologe, welcher für die jetztige Strategie verantwortlich ist, sieht die aktuelle Entwicklung (das allzu lockere Verhalten der Bevölkerung) mit Sorge. Es ist davon auszugehen, dass die Bevölkerung sich selbst stärker disziplinieren muss oder andernfalls strengere Massnahmen folgen.
Mundharmonika hat geschrieben:Aber um überhaupt mit anderen Ländern oder auch mit der normalen Grippe vergleichen zu können, müsste man zuerst auch einmal länderübergreifend definieren, was ein Tod durch Covid-19 überhaupt ist. So lange hier jeder Krebspatient, der zuvor während Monaten im Endstadium dahin vegetierte, bei Corona-Infektion als Todesursache Covid-19 deklariert bekommt, während er bei Tod verursacht durch eine Grippe "nur" als Krebstoter in der Statistik geführt worden wäre, wird man sich mit all diesen Zahlen ohnehin nur ein ungefähres Bild machen können.
Eine eindeutige Zuschreibung wird nicht möglich sein. Das hatten wir doch schon.

Edit:
Link zur Tageschau und dem Beispiel Schweden eingefügt.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

Rotblau
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Beitrag von Rotblau »

Ich ungünstigsten Fall wird gegen Virus wie Covid-19 kein Impfmittel gefunden und Infizierte nicht immun werden. Dann stellt sich die Frage, ob weltweit für immer und weg Massenveranstaltungen verboten bleiben sollen, um möglichst vielen Menschen einen vorzeitigen Tod zu ersparen oder ob man sich sagt, dass das normale Leben weitergehen soll und jeder soll selber schauen, dass er sich nicht infiziert.

Hier noch ein Link:
https://www.blick.ch/meinung/thema-der- ... 60633.html

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Tsunami
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Beitrag von Tsunami »

Lällekönig hat geschrieben: Schweden hat aber ähnlich wie die Schweiz stark auf Information der Bevölkerung gesetzt. Berset hat es bereits formuliert, als autoritärere Verbote gefordert wurden. «Es sind nicht die Verbote, welche die Verbreitung stoppen, es ist das Verhalten der Menschen.» (oder so ähnlich). Das Modell Schweden, also keine Verbote aussprechen, funktioniert also nur, solange die Eigenverantwortung wahrgenommen wird. Da bin ich immer noch der gleichen Meinung, mir ist der Weg ohne Verbote auch viel lieber. Aber der bedingt eben, dass man sich der Tatsache bewusst ist und nicht irgendwie auszublenden versucht. Warst du zu Beginn nicht eher für den autoritäreren Weg, während ich genau diesen Weg der Eigenverantwortung vertreten habe?

Item. Schweden hat im Vergleich zu den restlichen Skandinavischen Ländern relativ hohe Fall- und Todeszahlen. Aber auch Anders Tegnell, der schwedische Epidemiologe, welcher für die jetztige Strategie verantwortlich ist, sieht die aktuelle Entwicklung (das allzu lockere Verhalten der Bevölkerung) mit Sorge. Es ist davon auszugehen, dass die Bevölkerung sich selbst stärker disziplinieren muss oder andernfalls strengere Massnahmen folgen.

Eine eindeutige Zuschreibung wird nicht möglich sein. Das hatten wir doch schon.

Edit:
Link zur Tageschau und dem Beispiel Schweden eingefügt.
Die Statistik der Übersterblichkeit mit dem Vergleich S - CH, auf welche sich Mundharmonika beruft ist ja sowas von irrelevant! Diese beziehen sich auf die Zeit von Angfang März - 5. (CH) und 12. (S) April. Da begannen die Massnahmen in der CH ja erst zu wirken! Man muss sich je jetzt hur die Zahlen anschauen, wieviele Tote S und die CH in den letzten 10 Tagen zu beklagen hatten:
S 120/Tag, CH ca. 110, ie CH 38. Die Anzahl erkrankten darf man nicht vergleichen, da die CH viel mehr testete. Zudem ist die Tendenz ganz eindeutig zu sehen: Die CH im Sinkflug betreffend den Neuinfektionen, aktiv Infizierten und hospitalisierten. Während man Scheden immer noch eine Zunahme der Fälle zu verzeichnen hat.

Somit ist deutlich sichtbar, wie sich die unterschiedliche Taktik auf die Zahlen verhält.

Und trotzdem würde ich jetzt auch etwas mutiger zur Normalität zurückkehren:
- Kindergarten - 9. Klassen sowie die Maturaklassen ab 4. Mai öffnen. Maturaprüfungen durchführen.
- Alle Läden ab 4. Mai öffnen
- Den Restaurantbesitzern es offen lassen, ob sie öffnen wollen oder nicht.
- Bahnen und ÖV: Freigeben unter Einhaltung der Hygieneregeln. Das Tragen von Masken soll hier dringend empfohlen werden
- Grenze: Nur für Grenzgänger offen halten
- Sämtliche Geschäfte müssen zwingen die Hygieneregeln einhalten, welche zwischen Bund und den entsprechendenVerbänden vereinbart werden. Bei Nichteinhalten gibt es zuerst eine Verwarnung, beim 2. Mal wird für eine zu bestimmende Zeit der Betrieb geschlossen.

Die Wichtigsten Massnahmen überhaupt müssen zwingend eingehalten werden: Abstand halten (in Geschäften, wo dies nicht möglich ist (Coiffeure Physio etc. sind Schutzmasken Pflicht), Hände waschen, Kranke bleiben zuhause.

Ich bin überzeugt, dass damit ein Gleichgewicht zwischen Gesundheit und Wirtschaft gehalten werden kann.

Die Massnahmen, welche in der CH getroffen worden sind waren richtig! Das Öffnungszenario haben Verbesserungspotential.

pete boyle
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Beitrag von pete boyle »

plutokennedy hat geschrieben:Und mittlerweile haben Mediziner viel zu viel Gewicht bekommen: ich möchte auch noch ein wenig selber über mein Leben entscheiden.
Zudem wehre ich mich entschieden gegen die Infantilisierung und Lenkung durch Medien und Politik.
schön auf den punkt gebracht. danke!
ayrton_michael_legends hat geschrieben:sei doch, verdammt nochmal, froh und happy dass bei uns in BS und BL nichts davon eingetroffen ist!

frag doch mal im tessin nach was die so meinen. oder in bergamo oder in madrid oder in NYC.

du siehst nur bis zu deiner eigenen nasenspitze, wenn überhaupt so weit. so was von stur und faktenresistent, das gibt es gar nicht.
ich persönlich finde es eher etwas beschränkt, wenn immer wieder auf orte wie bergamo, madrid oder nyc verwiesen wird. es sind szenarien, die auf der welt eingetreten sind, die sind aber meilenweit (im doppelten sinne) von den begebenheiten in der schweiz im allgemeinen und noch meilenweiter von denen in grossen teilen der schweiz im speziellen entfernt.
Rotblau hat geschrieben:Ich ungünstigsten Fall wird gegen Virus wie Covid-19 kein Impfmittel gefunden und Infizierte nicht immun werden. Dann stellt sich die Frage, ob weltweit für immer und weg Massenveranstaltungen verboten bleiben sollen, um möglichst vielen Menschen einen vorzeitigen Tod zu ersparen oder ob man sich sagt, dass das normale Leben weitergehen soll und jeder soll selber schauen, dass er sich nicht infiziert.
hätte ich nichts dagegen. status quo bis 2050 für die, die es wünschen. normalität (auf eigenes risiko) für alle, die es wünschen. träumerei, aber wie begegnet man sonst noch der aussichtslosen vernunftspolitik? auch langfristig keine massenveranstaltungen mehr, WEIL WIR AN EINEM VIRUS STERBEN KÖNNTEN? ich fühle mich immer mehr im falschen film...

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Käppelijoch
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Beitrag von Käppelijoch »

Ich bin extrem über die Aluhüte fasziniert aber auch schockiert.

Was da alles an Bill Gates-Verschwörungen herumgeistern und dies mit Impf-"Skepsis" (Eigentlich ist es keine Skepsis, sondern eine Ablehnung) gepaart. Die homöopathischen Aluhüte haben jetzt eine richtig gute Zeit.
Und dann ist über allem 5G, welches auch an Corona schuld sein soll.

Und die rechten Aluhüte schmollen in der Ecke, weil ihnen niemand zuhört, dass alles eine jüdische Weltverschwörung mit George Soros als Führer sei.

Herr, lass Hirn regnen!

Das Allerschlimmste: Ich kenne studierte Mediziner und Pharmazeuten, welche die homöopathische Aluhuttheorie voll vertreten. Gut, ihre einzige Hauptzeitung ist die Weltwoche, da wird man empfänglich für solche Theorien. Hauptsache man ist dagegen.
Heusler.

Alla sätt är bra utom de dåliga.

"Zürich ist doppelt so gross wie der Wiener Zentralfriedhof - aber nur halb so lustig."

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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

Lällekönig hat geschrieben:Aber nicht jede Jahresstatistik ist dazu geeignet, ein zeitlich eingeschränktes Phänomen zu beurteilen.
Es geht ja auch nicht darum, ein zeitlich eingeschränktes Phänomen zu beurteilen. Ganz im Gegenteil.

Im Normalfall sterben in der Schweiz durchschnittlich x Menschen. (Gewisse Schwankungen in der Statistik sind aufgrund geburtenstarken oder geburtenschwachen Jahrgängen voraussehbar.) In der Jahresstatistik wird sich weisen, ob im Jahre 2020 signifikant mehr Menschen gestorben sind oder nicht. Bei einem (klaren) JA dürfte man wohl davon ausgehen können, dass Corona den Unterschied ausgemacht hat. Bei einem NEIN dürfte man hingegen wohl folgern, dass Corona lediglich für das gesorgt hat, was sonst von anderen Krankheiten wie Lungenentzündung, Grippe u.a. "erledigt" wird.
Lällekönig hat geschrieben:Du schreibst den Massnahmen einen Effekt zu.
Alles andere wäre ja dumm. Logischerweise können weniger Leute krank werden, wenn die meisten zuhause eingesperrt zuhause sind.

Aber da es sich immer wie mehr bestätigt, dass es sich bei den meisten Todesfällen um Menschen über 80 handelt, die zudem an irgendeiner Vorerkrankung litten, haben die Massnahmen in erster Linie bewirkt, dass gewisse Menschen, die dieses Jahr - auch ohne Corona - ohnehin noch sterben werden, eben nicht schon jetzt an diesem neuartigen Virus gestorben sind, sondern halt erst in ein paar Wochen oder Monaten. Daher wird es auch interessant sein zu sehen, wie die Jahresstatistik der Todesfälle 2020 aussieht.
Lällekönig hat geschrieben:Ich glaube schon, dass das Bundesamt für Statistik weiss, was man aus ihren Zahlen lesen kann und was nicht.
Davon gehe ich auch aus. Sie veröffentlichen ja schliesslich die Statistik. :rolleyes:
Lällekönig hat geschrieben:Hingegen habe ich den Eindruck, dass du dir die Statistik sehr stark nach deiner Argumentation auslegen willst. ;)
Das Gegenteil ist der Fall. Du willst Dir da irgendetwas zusammenbasteln, um den von Dir mitgetragenen Corona-Hype irgendwie zu rechtfertigen. Wenn man in ein paar Jahren auf die Todeszahlen 2020 zurückblicken wird, dann wird man dafür die Jahresstatistik in die Hand nehmen. Bei einer grossen Übersterblichkeit wird man dafür dann - mit Wahrscheinlichkeit zu Recht - Corona als Erklärung nehmen. Bei normalen Todeszahlen hingegen wird man höchstens darauf hinweisen, dass in gewissen Monaten die Todesrate aufgrund von Corona höher lag als üblich, was sich dann im Verlauf des Jahres aber wieder ausglich.

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PadrePio
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Beitrag von PadrePio »

Irrenhaus Schweiz. Heute war ich einkaufen und sah Leute die mit Gasmasken einkaufen. Geht doch nach Tschernobyl :o

ayrton_michael_legends
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Beitrag von ayrton_michael_legends »

eure diskussion macht - mit verlaub - wenig sinn.

in TI/GE/VD gibt es momentan sicher und auch per ende jahr mit grosser wahrscheinlichkeit eine übersterblichkeit wegen covid-19.
die anderen gebiete in der CH sind bisher (touch wood) zum glück und vor allem auch dank der massnahmen zu wenig stark betroffen dafür.

auch ist das mit der übersterblichkeit so eine sache. es gibt keine vorgegebene vergleichsgrösse für 2020 wie es ohne corona aussehen würde.
vielleicht wäre es ja ein jahr mit starker untersterblichkeit? dementsprechend sind rückschlüsse nur bedingt tauglich.

wie ich bereits geschrieben habe muss die übersterblichkeit wenn schon regional beschränkt auf stark betroffene gebiete verglichen werden.
nur dort ist der direkte zusammenhang mit covid-19 auch wirklich gegeben und dadurch macht der vergleich erst sinn.

und nochwas, @lällekönig ist wohl eher weniger ein mitträger des "corona-hypes". viel neutraler als er kann man kaum sein ;)
STAYTHEFUCKSAFE!!!

... erkennt die gefährlichkeit des virus aber lasst euch nicht von all den unseriösen prognosen der experten verunsichern...

... eine kurz- oder mittelfristige lösung dieser pandemie und infodemie ist utopisch...

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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

ayrton_michael_legends hat geschrieben:eure diskussion macht - mit verlaub - wenig sinn.

in TI/GE/VD gibt es momentan sicher und auch per ende jahr mit grosser wahrscheinlichkeit eine übersterblichkeit wegen covid-19.
Man kann die Statistik gesamtschweizerisch anschauen oder sich die Kantone natürlich einzeln ansehen. Dafür werden solche Statistiken schliesslich gemacht. Ich habe allerdings meine Zweifel, ob in den von Dir erwähnten Kantonen Ende Jahr tatsächlich soviel mehr Tote zu beklagen sein werden.
ayrton_michael_legends hat geschrieben:auch ist das mit der übersterblichkeit so eine sache. es gibt keine vorgegebene vergleichsgrösse für 2020 wie es ohne corona aussehen würde. vielleicht wäre es ja ein jahr mit starker untersterblichkeit? dementsprechend sind rückschlüsse nur bedingt tauglich.
Natürlich gibt es da Vergleichsgrössen. Da haben wir einerseits die Zahlen der Vorjahre und im weiteren spielt die Alterspyramide sowie die Bevölkerungszahl noch eine Rolle. Möglicherweise fliessen da noch andere Kriterien mit rein.
ayrton_michael_legends hat geschrieben:wie ich bereits geschrieben habe muss die übersterblichkeit wenn schon regional beschränkt auf stark betroffene gebiete verglichen werden. nur dort ist der direkte zusammenhang mit covid-19 auch wirklich gegeben und dadurch macht der vergleich erst sinn.
Es macht also für Dich also erst dann Sinn, wenn man nicht oder weniger betroffene Gebiete ausklammert, damit nur die betroffenenen Gebiete berücksichtigt werden und man Corona als die todbringende Seuche untermauern kann, wie sie von Dir und vielen anderen propagiert wird?
ayrton_michael_legends hat geschrieben:und nochwas, @lällekönig ist wohl eher weniger ein mitträger des "corona-hypes". viel neutraler als er kann man kaum sein ;)
Ach bitte, jeder gefühlte dritte Post in diesem Faden ist von Lällekönig. Egal, was seine Meinung ist, er scheint die Berichterstattung über Corona zu seinem - hoffentlich temporären - Lebensmittelpunkt gemacht zu haben. Wenn das kein Hype ist.

Und neutral ist in diesem Faden kaum einer: nicht Lällekönig, nicht ich und auch nicht Du.

plutokennedy
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Beitrag von plutokennedy »

Lällekönig hat geschrieben:Ja. Man kommt sich in einem Schachtel-Denner beim Einkaufen nahe. Aber nicht jeder nahe Kontakt führt zu einer Ansteckung, solange die Verbreitung unter Kontrolle und so gering gehalten ist.
Du argumentierst anständig, und ich komme Dir insofern entgegen, dass der Knackpunkt die grösseren Veranstaltungen sind, wo sich viele Menschen über längere Zeit massieren.
Hier wird der Virus auch an gewissen Orten sich am stärksten ausgebreitet haben, und das erklärt vielleicht, warum wir weitgehend verschont wurden, weil wir diese früher als andere (ich denke auch an den Fussball) abgesagt haben.
Aber ich denke das nicht gerne. Nicht, weil mir ein Zacken aus der Krone fällt (weil es ja nicht darum geht, recht zu haben), sondern weil das für Massenveranstaltungen nichts Gutes verheisst.
Die Hoffnung bleibt (stirbt zuletzt), dass der Virus dafür jetzt zu schwach ist.
Aber wird die Politik den Mut haben, es in absehbarer Zukunft wieder einmal zu wagen?
Oder müssen wir wirklich auf dieses Impfmittel warten bis dahin?
Wenn ich "gegen" diesen Virus schreibe, scheibe ich auch für meine Welt, die ich gerne habe und die ich bedroht sehe.

ayrton_michael_legends
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Beitrag von ayrton_michael_legends »

Mundharmonika hat geschrieben:Man kann die Statistik gesamtschweizerisch anschauen oder sich die Kantone natürlich einzeln ansehen. Dafür werden solche Statistiken schliesslich gemacht. Ich habe allerdings meine Zweifel, ob in den von Dir erwähnten Kantonen Ende Jahr tatsächlich soviel mehr Tote zu beklagen sein werden.
das wird sich zeigen.

Natürlich gibt es da Vergleichsgrössen. Da haben wir einerseits die Zahlen der Vorjahre und im weiteren spielt die Alterspyramide sowie die Bevölkerungszahl noch eine Rolle. Möglicherweise fliessen da noch andere Kriterien mit rein.
ja eben, es kann genauso gut eine übersterblichkeit auftreten, ohne dass man dafür direkt covid-19 verantwortlich machen kann.
mein argument ist in beide richtungen gültig.


Es macht also für Dich also erst dann Sinn, wenn m,,an nicht oder weniger betroffene Gebiete ausklammert, damit nur die betroffenenen Gebiete berücksichtigt werden und man Corona als die todbringende Seuche untermauern kann, wie sie von Dir und vielen anderen propagiert wird?
nein, es macht darum nur dort sinn, weil sich mittlererweile glücklicherweise herausgestellt hat dass covid-19 nur dort wirklich "wütet".

Ach bitte, jeder gefühlte dritte Post in diesem Faden ist von Lällekönig. Egal, was seine Meinung ist, er scheint die Berichterstattung über Corona zu seinem - hoffentlich temporären - Lebensmittelpunkt gemacht zu haben. Wenn das kein Hype ist.
wenn du "hype" so gemeint hast, dann schon eher ;)

Und neutral ist in diesem Faden kaum einer: nicht Lällekönig, nicht ich und auch nicht Du.
anfügen möchte ich noch etwas:

die sogenannten experten haben sich mittlererweile schon in einigen punkten erheblich getäuscht.
es muss also nicht zwingend der worst case eintreten. auch in bezug auf die zweite welle nicht.
und vor allem besteht momentan die möglichkeit, zumindest mal über den sommer, hierzulande von weiteren stärkeren ausbrüchen verschont zu bleiben.


edit: generell habe ich einen, aus meinen rückschlüssen gefolgerten, wunsch:

es wäre mmn nach wichtig, von der jeweils gesamt nationalen politischen "bekämpfung" ein wenig abzurücken und sich einzugestehen, dass es sich um ein lokal sehr stark auftretendes virus handelt, das aber scheinbar mit dem beschränken von regionenübergreifender mobilität gut eingedämmt werden kann.

dementsprechend müsste in zukunft in erster linie lokal stark und schnell reagiert werden, ohne gleich die ganze nation miteinzuschränken.

weitere kritische punkte sind ganz sicher der ÖV generell. aber auch die schulen. man weiss beim thema kinder einfach zu wenig.
STAYTHEFUCKSAFE!!!

... erkennt die gefährlichkeit des virus aber lasst euch nicht von all den unseriösen prognosen der experten verunsichern...

... eine kurz- oder mittelfristige lösung dieser pandemie und infodemie ist utopisch...

rotblau91
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Beitrag von rotblau91 »


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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

Mundharmonika hat geschrieben:Es geht ja auch nicht darum, ein zeitlich eingeschränktes Phänomen zu beurteilen. Ganz im Gegenteil.
Was tust du dann im nächsten Abschnitt?
Mundharmonika hat geschrieben:Im Normalfall sterben in der Schweiz durchschnittlich x Menschen. (Gewisse Schwankungen in der Statistik sind aufgrund geburtenstarken oder geburtenschwachen Jahrgängen voraussehbar.) In der Jahresstatistik wird sich weisen, ob im Jahre 2020 signifikant mehr Menschen gestorben sind oder nicht. Bei einem (klaren) JA dürfte man wohl davon ausgehen können, dass Corona den Unterschied ausgemacht hat. Bei einem NEIN dürfte man hingegen wohl folgern, dass Corona lediglich für das gesorgt hat, was sonst von anderen Krankheiten wie Lungenentzündung, Grippe u.a. "erledigt" wird.
Wenn das nicht ein einzelnes, zeitlich eingeschränktes Phänomen, welches zusätzlich mit bisher nie da gewesenen Massnahmen zur Eindämmung der Verbreitung war, dann weiss ich auch nicht.
Mundharmonika hat geschrieben:Alles andere wäre ja dumm. Logischerweise können weniger Leute krank werden, wenn die meisten zuhause eingesperrt zuhause sind.
Korrekt.
Mundharmonika hat geschrieben:Aber da es sich immer wie mehr bestätigt, dass es sich bei den meisten Todesfällen um Menschen über 80 handelt, die zudem an irgendeiner Vorerkrankung litten, haben die Massnahmen in erster Linie bewirkt, dass gewisse Menschen, die dieses Jahr - auch ohne Corona - ohnehin noch sterben werden, eben nicht schon jetzt an diesem neuartigen Virus gestorben sind, sondern halt erst in ein paar Wochen oder Monaten. Daher wird es auch interessant sein zu sehen, wie die Jahresstatistik der Todesfälle 2020 aussieht.
Hier konstruierst du was, indem du deine Betrachtung auf die am stärksten betroffene Gruppe(n) beschränkst und die anderen ausklammerst, obwohl du oben zugegeben hast, dass die Massnahmen Wirkung gezeigt haben. Die weniger stark betroffenen Gruppen würden sich also auch stärker in der Statistik niederschlagen.

Mundharmonika hat geschrieben:Das Gegenteil ist der Fall. Du willst Dir da irgendetwas zusammenbasteln, um den von Dir mitgetragenen Corona-Hype irgendwie zu rechtfertigen. Wenn man in ein paar Jahren auf die Todeszahlen 2020 zurückblicken wird, dann wird man dafür die Jahresstatistik in die Hand nehmen. Bei einer grossen Übersterblichkeit wird man dafür dann - mit Wahrscheinlichkeit zu Recht - Corona als Erklärung nehmen. Bei normalen Todeszahlen hingegen wird man höchstens darauf hinweisen, dass in gewissen Monaten die Todesrate aufgrund von Corona höher lag als üblich, was sich dann im Verlauf des Jahres aber wieder ausglich.
Rückblickend wird man aus der Jahresstatistik folgendes lesen können: Ob die Schweiz mit den Massnahmen gut durch die Corona-Pandemie gekommen ist, falls die Übersterblichkeit sich im Rahmen hält. Oder ob sich in der Schweiz trotz Massnahmen die Corona-Toten in der Statistik bemerkbar machen.

Ich bin für einen lockeren und aufgeklärteren Umgang mit diesem Virus und der daraus resultierenden Krankheit. Das Leben ist tödlich und es lassen sich nicht sämtliche Todesursachen auf Immer und Ewig vermeiden. Aber das geht nicht, indem man die Auswirkungen des Virus kleiner redet, als sie sind. Eine Normalisierung ist aus meiner Sicht nur möglich, wenn man den Virus und seine Folgen einigermassen korrekt einschätzt und sich bereit erklärt, dieses Risiko zu akzeptieren. Wenn du auf dieser Schiene argumentiertest, wäre ich nicht weit von dir entfernt. Indem du aber aus den Zahlen nach einer Corona-Vollbremsung versuchst herzuleiten, dass diese Zahlen nun Corona repräsentieren, indem du die Vollbremsung ignorierst, verhinderst du meiner Meinung nach, eine sachliche Einschätzung und verzögerst den Diskurs, ob wir bereit wären, dieses Risiko zu akzeptieren oder nicht, ob wir eine neue Normalität betreten oder nicht.

Ist eine Normalisierung des Alltagsleben unmöglich, wenn der Virus doch gefährlicher wäre, als du ihn darstellst?
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

plutokennedy
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Beitrag von plutokennedy »

(aus "Inside Paradeplatz" von Klaus J. Stöhlker - war früher auch noch häufig auf dem Bildschirm und bekannt als böse Zunge)

"Erstmals seit 80 Jahren dient Staatspropaganda in unseren Medien dazu, das Volk zu Schafen und Hammeln zu machen
Das gab es noch nie in unserem Land: Zwei Bundesräte, Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und Innenminister Alain Berset, haben die Schweizer Bevölkerung ins Chaos gestürzt.

Angetrieben von überforderten Beamten des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), wo ein vor dem Rücktritt stehender Chefbeamter, Daniel Koch, Sternstunden öffentlichen Ansehens erlebte.

Seine murmelnden Beschwörungen „Wir stehen vor der ersten Welle, bald kommt die zweite Welle“ faszinierten Politiker, alle Schweizer Medien, darunter auch NZZ, Tages-Anzeiger, CH-Media, Blick und Sonntagsblick von Ringier.

Beide SP-Bundesräte liessen sich im Sonnenlicht von Medien feiern, die keine Wissenschaftsredaktoren mehr hatten, um alle Vorgaben kritisch zu überprüfen.

Ein wenig zitterte die Bundespräsidentin am Ostersamstag, als sie verlauten liess: „Ich sehe einen Lichtblick“, um dann ihr Volk wieder aufzufordern, brav zuhause zu bleiben.

Sie verteidigt sich: „Kaum ein Land handelte so schnell wie wir“, ohne die Frage zu stellen, ob der Bundesrat auch vernünftig handelte.

Bundesrätin Karin Keller-Suter hechelte dem hinterher mit der beschwörenden Aussage: „Auch ich bleibe mit meinem Mann zu Hause.“ Sie schaffte es bisher nicht, den medialen Abstand zu Simonetta Sommaruga zu verkürzen.

Die populistischen Storyschreiber mit Christian Dorer, dem Chefredaktor des „Blick“ zuvorderst, steigerten die Auflagen mit Alarmismus. Die Zahlen lieferte der Staat; sie wurden ungeprüft übernommen."

plutokennedy
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Beitrag von plutokennedy »

(Fortsetzung)

"Noch sehe ich keine bewusst gesteuerte Manipulation, eher stütze ich mich auf die Erfahrung, dass Massen zu Massenwahnsinn, auch und gerade in der Politik, führen können. Wir müssen uns nur an die dramatischen Ereignisse im letzten Jahrhundert erinnern.

Nicht zuletzt denke ich an den Ehrgeiz schwankender Spitzenpolitiker, ihre Völker unter Kontrolle zu bringen.

Verstummt sind in Europa die Protestbewegungen. Wer kann, zieht seinem Volk eine Maske über. Wieder einmal ist Schweden weit und breit die einzige Ausnahme, ein kleines Volk am Rande Europas.

Es ist ein Witz: Der Bundesrat gibt Milliarden Franken aus (auch wenn sie nur geliehen sind) und stürzt Hunderttausende, ja Millionen von Schweizern in Unsicherheit und unternehmerisches wie berufliches Unglück, weil ihm die Fähigkeit abgeht, eine Krankheit richtig zu erkennen.

Weshalb auch beruflich erfolgreiche und selbstbewusste Schweizer dieser Politiker-Panik Folge leisten, sagte mir ein geistig völlig gesunder Deutschschweizer: „Me muess doch folge.“

In diesem Fall sind es Spätschäden der alten schweizerischen militärischen Ausbildung, weshalb gerade die ältere Generation immer noch geistig stramm steht.

Die junge Generation der bis zu 50jährigen ist nicht viel besser. Vielfach ist dort wenig Wissen über politische Zusammenhänge und wissenschaftliche Manipulation vorhanden. Diese Generation ist völlig von dem abhängig, was in den Medien steht."

Rotblau
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Beitrag von Rotblau »

US-Präsident Donald Trump hat seinem Volk erklärt, dass man Desinfektionsmittel einnehmen kann, um sich nicht mit dem Coronavirus anzustecken. Dann haben Fachleute massiv Druck auf Trump geübt, die Aussage zurückzuziehen. Er hat das dann getan und erklärt, er habe nur einen Witz gemacht. Aber unterdessen haben 30 seiner Schäfchen diese Flüssigkeit getrunken. Wie dumm muss man eigentlich sein, um derartigen Mist des USA-Präsidenten zu glauben und danach zu handeln?

https://beta.20min.ch/story/30-amerikan ... 4229231361

Unterdessen gehen gemäss Umfragen in den USA die Sympathiewerte von Donald Trump derart zurück, dass seine Wiederwahl unwahrscheinlich wird. Dabei war er vor Ausbruch der Corona-Krise Sinne Wiederwahl laut Umfragen ungefährdet.

tango
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Beitrag von tango »

Gestern wo aufgeschnappt:

Die oekonomischen Aspekte sind bestimmt auch wesentlich.

Schade nur hat das Virus nie Oekonomie studiert.

Nice ;)
Manche Leute spüren den Regen. Andere werden einfach nur nass. (Bob Marley)

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Somnium
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Beitrag von Somnium »

@Plutokennedy: Danke für diese Posts!

Und das Resultat dieser "Politik" ist, wenn du zu Recht kritisch dieser "Massensuggestition" gegenüber bist, wirst du niedergeschriehen, auch von vormals kritischen Stimmen. Was wir jetzt erleben, ist 1933 light.
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

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Lällekönig
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Beitrag von Lällekönig »

plutokennedy hat geschrieben:Du argumentierst anständig, und ich komme Dir insofern entgegen, dass der Knackpunkt die grösseren Veranstaltungen sind, wo sich viele Menschen über längere Zeit massieren.
Hier wird der Virus auch an gewissen Orten sich am stärksten ausgebreitet haben, und das erklärt vielleicht, warum wir weitgehend verschont wurden, weil wir diese früher als andere (ich denke auch an den Fussball) abgesagt haben.
Aber ich denke das nicht gerne. Nicht, weil mir ein Zacken aus der Krone fällt (weil es ja nicht darum geht, recht zu haben), sondern weil das für Massenveranstaltungen nichts Gutes verheisst.
Die Hoffnung bleibt (stirbt zuletzt), dass der Virus dafür jetzt zu schwach ist.
Aber wird die Politik den Mut haben, es in absehbarer Zukunft wieder einmal zu wagen?
Oder müssen wir wirklich auf dieses Impfmittel warten bis dahin?
Wenn ich "gegen" diesen Virus schreibe, scheibe ich auch für meine Welt, die ich gerne habe und die ich bedroht sehe.
Wir sind auch die Politik. Um aber Mut beweisen zu können, muss man die Gefahr akzeptieren. Unterschätzt man die Gefahr, ist es Leichtsinn oder Ignoranz. Überschätzt man sie, lähmt die Angst oder man verfällt in Panik. Wenn die Menschen sich im Klaren sind, was ihnen wertvoll ist und was sie dafür bereit zu riskieren sind, dann erst kann Mut entstehen. Aber das hiesse auch, sich der Konsequenzen und der eigenen Sterblichkeit bewusst zu sein.

Solange wir die Gefahr über- oder unterschätzen, werden wir und in der Folge auch unsere Politik keinen Mut beweisen können. Das ungute Gefühl, dass wir auf das verzichten, was uns wertvoll erscheint, bleibt hingegen bestehen. Die unangenehme Tatsache, dass uns der fehlende eigene Mut davon abhält, verdrängen wir gerne.

Wenn man sich nicht auf den Mut zubewegen will, bleiben die Wege vom Mut weg, um vorwärts zu kommen. Also die Angst verringern (geringere Gefahr durch Impfstoff=geringere Angst) oder den Leichtsinn erhöhen (Verluste in Kauf nehmen, indem man die Augen schliesst und sich überraschen lässt). Solange sich diese beiden Lager die Waagschale halten, stagniert alles. Wenn man sich aufeinander zu bewegte, würde man sich dort, wo der Mut entstehen könnte, treffen. Aber indem man sich nicht bewegt und durch lautes Zurufen die Leute auf seine Seite zu ziehen versucht, erreicht man ausser einem erhöhten Lärmpegel nicht viel.

Bei dir habe ich nicht den Eindruck, dass du die Konsequenzen nicht zu tragen bereit wärst. Du bist näher in der Mitte, wo der Mut liegt. Dies entnahm ich bereits der Art, wie du gegen dieses Virus schreibst und deine Aussage bestätigt meine Annahme.
Meine Vision des FCB: Die heterogene Einheit.

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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

Lällekönig hat geschrieben:Was tust du dann im nächsten Abschnitt?
...
Wenn das nicht ein einzelnes, zeitlich eingeschränktes Phänomen, welches zusätzlich mit bisher nie da gewesenen Massnahmen zur Eindämmung der Verbreitung war, dann weiss ich auch nicht.
Nochmals, Geburtenraten und Todesfälle - wie viele anderen Sachen auch - werden vom BFS normalerweise als Jahresstatistik erfasst. Das mag aus Deiner Sicht vielleicht auch eine zeitlich eingeschränkte Form sein, aber es ist halt jene, die normalerweise für die Betrachtung zur Anwendung kommt. Es macht auch deutlich mehr Sinn, dafür eine Jahresstatistik anstatt zwei über- oder unterdurchschnittliche Monate zu nehmen, um mit diesen dann einen Normalzustand vorzugaukeln.
Lällekönig hat geschrieben:Hier konstruierst du was, indem du deine Betrachtung auf die am stärksten betroffene Gruppe(n) beschränkst und die anderen ausklammerst ...
Da wird doch rein gar nichts konstruiert oder ausgeklammert... :rolleyes: Es ist nunmal eine Tatsache, dass bei den Todesfällen weltweit in erster Linie ältere Leute mit Vorerkrankungen betroffen sind und waren und zwar egal, ob Massnahmen frühzeitig, eher zu spät oder gar nicht getroffen wurden.
Lällekönig hat geschrieben:... obwohl du oben zugegeben hast, dass die Massnahmen Wirkung gezeigt haben.
Es wird niemand ernsthaft abstreiten können, dass die Massnahmen Wirkungen gezeigt haben. Ob die Wirkungen letztlich aber sinnvoll und für die Todesfälle relevant sind oder waren, ist hingegen ein ganz anderes Thema. Ich behaupte jetzt einfach einmal, dass wir Ende Jahr ohne Massnahmen nicht oder nicht bedeutend mehr Tote als statistisch erwartet gehabt hätten als mit den Massnahmen. Natürlich ist das eine rein hypothetische Annahme, die ich nicht beweisen kann, so wie Du mir aber auch das Gegenteil nie wirst beweisen können.
Lällekönig hat geschrieben:Die weniger stark betroffenen Gruppen würden sich also auch stärker in der Statistik niederschlagen.
Wieso denn auch? Man darf davon ausgehen, dass die Altersverteilung der Corona-Todesfälle mit Massnahmen oder ohne Massnahmen prozentual genau gleich gelagert wäre.
Lällekönig hat geschrieben:Aber das geht nicht, indem man die Auswirkungen des Virus kleiner redet, als sie sind.
Wie gross oder klein die Auswirkungen wirklich sind oder waren, wird sich erst nach einer Zeit mit einer gewissen Distanz zeigen. Tatsache ist im Moment aber, dass bei uns in der Region und in der Schweiz grundsätzlich zu keinem Zeitpunkt Zustände herrschten, die nicht mehr kontrollierbar gewesen wären und das liegt nicht ausschliesslich an den Massnahmen, sondern auch an der medizinischen Versorgung und finanziellen Möglichkeiten unseres Landes.
Lällekönig hat geschrieben:Ist eine Normalisierung des Alltagsleben unmöglich, wenn der Virus doch gefährlicher wäre, als du ihn darstellst?
Ist eine baldige Normalisierung des Alltagslebens unmöglich, wenn das Virus doch weniger gefährlicher wäre, als du es darstellst?

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footbâle
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Beitrag von footbâle »

Mundharmonika hat geschrieben: Ist eine baldige Normalisierung des Alltagslebens unmöglich, wenn das Virus doch weniger gefährlicher wäre, ...
Sehe alles ziemlich ähnlich. Und selbst wenn das Virus tatsächlich extrem gefährlich ist, muss ein Weg der Normalisierung gefunden werden. Sprich: Breite Akzeptanz eines vertretbaren Restrisikos.
Das Land gegen die Wand zu fahren ist keine Option. Wir werden also lernen müssen, eine Weile damit zu leben. Mit einigen Einschränkungen, aber ohne "Lockdown". Es können nicht alle abtauchen, bis ein Impfstoff verfügbar ist. Das fliegt nicht. Unsere Jugend soll sich nicht 10, 20 Jahre mit den wirtschaftlichen Folgen dieser Episode rumschlagen müssen.

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