US-Präsidentschaftswahl 2016

Der Rest...
Rey2
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Beitrag von Rey2 »

Mundharmonika hat geschrieben: Die Grenzlinie zwischen der USA und Mexiko ist rund 3'200 km lang. Etwa 1'050 km oder ein Drittel der Grenze ist bereits durch einen Schutzwall abgesichert
Der Rio Grande bildet mehrere hundert Km Grenze. Der Zaun müsste insgesamt "nur" in etwa 1600 Km lang sein, doch selbst dann ist es fast nicht finanzierbar. Dies würde gemäss der Expertise eines spezialisierten Bauunternehmens zwischen $15 und $25 Milliarden kosten, wobei ein Ausschuss des US-Kongress die Unterhaltskosten auf zusätzliche ca. 3.5 Milliarden jährlich berechnet hat.... Also ist allein der Unterhalt fast so teuer wie Trumps gesamtes Vermögen, dies nur als Anmerkung für die nationalkonservativen Deppen, die Trump eine Eigenfinanzierung zutrauen.
Tipp: Die Baukosten liessen sich durch das Anheuern mexikanischer Unternehmen noch etwas drücken. :D

Trumps "genialer" Plan: Er möchte der mexikanischen Regierung drohen, er würde den Geldfluss der Gehälter sämtlicher mexikanischer Migranten blockieren, welcher mit jährlichen 24 Mia. eine wichtige Einnahmequelle für die dortige Wirtschaft sei, wenn sie nicht eine einmalige Zahlung von "5-10 Mia." für den Zaun auslösen würden.
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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Lesenswert:
http://cicero.de/weltbuehne/uspraesiden ... das-system

Die Wahrheit ist: Die Globalisierung geschieht. Und Regierungen können bestenfalls Leitplanken einziehen und darauf achten, dass diese halten. Viel mehr von ihnen zu erwarten ist naiv. Trump aber hat diese naive Vorstellung genährt. Er will den Kohlekumpeln in West-Virginia ihre Jobs zurückgeben. Chinesische Importe mit hohen Zöllen belegen. Amerikanische Firmen privilegiert behandeln. Er tut so, als sei dies alles per Dekret ins Werk zu setzen.

Sie [Clinton] hat gleich mehrfach verloren: Gegen Trump und seine Gefolgsleute, gegen die Sanders-Fraktion in den eigenen Reihen, vor allem aber gegen die Illusion, einer allein könne es nun richten. Die Illusion hat nun gewonnen. Das immerhin ist sehr amerikanisch.
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!

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Nii
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Beitrag von Nii »

Nur die wenigsten mögen Hillary Clinton, selbst unter ihren Wählern. Die meisten haben wohl Clinton gewählt, um Donald Trump zu verhindern und nicht, weil sie Clinton für eine gute Präsidentin halten. Trump hingegen hatte sehr viele Anhänger.

Ich denke, dass Bernie Sanders als Präsident gewählt worden wäre, wenn er die Vorwahlen gewonnen hätte.
Die Demokraten sind völlig selbst schuld and der Wahlniederlage, wenn sie denken, dass sie mit einer derart unbeliebten Kandidatin gewinnen können.

Wäre ich stimmberechtigt, hätte ich keinen der beiden gewählt.

Edit:
Richtig nervig finde ich das Geheule der Menschen (insbesondere Europäer) im Internet und in den Medien. "Mimimi, nur Idioten wählen Trump, die Welt steht vor dem Abgrund." Get over it!

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Sean Lionn
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Beitrag von Sean Lionn »

Ja, es braucht neue Ideen/Visionen von links. Anders wird man den Vormarsch der rassistischen Rechten nicht stoppen können.
[RIGHT]«In den 1980er-Jahren war es noch ein Lebensziel, so viel zu arbeiten, dass man eines Tages nicht mehr arbeiten muss. Dieser Tag ist längst eingetreten, aber mit der Arbeit aufgehört hat niemand.»
Franzobel[/RIGHT]

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Brausebad
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Beitrag von Brausebad »

boroboro hat geschrieben:Auch wenn ich Clinton wirklich nicht mag, wie kann man mit einem gesunden Menschenverstand seine Stimme Trump geben. Der hat ja wirklich nicht alle Tassen im Schrank.. Ein notorischer unanaständiger Lügner und Rassist..
...das sind doch alle Politiker. Von links bis rechts, von oben bis unten.
Wie Sigi und Ceccaroni, wie Hauser und Knup träum’ auch ich manchmal ganz leise davon, dass es dem FCB einst wieder besser gehen möge. Es muss nicht gerade ein Titel sein oder gar eine Teilnahme im Europacup, behüte nein, nur so, dass der FCB zu Hause gegen Bulle gewinnt, einfach gewinnt. JOZ 1988

Fulehung
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Beitrag von Fulehung »

Clinton will um 16.30 Uhr endlich ihre Abschiedsrede halten.

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Konter
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Beitrag von Konter »

Es ist absolute Realsatire, wie die Leute bei CNN reagieren. Die haben wohl den Knall nach wie vor nicht gehört und machen mit der genau gleichen Rhetorik weiter. Ich gönne diesen selbstherrlichen Schwätzern diese 4 Jahre Trump, dann werden die wohl mal aus ihrer Blase rauskommen und sich hoffentlich seriösem Journalismus zuwenden.
Nid füre Lohn, für d'Region
LordTamtam hat geschrieben:Ich freu mich auf morgen früh. Dann geht das gejammer um Trump nochmals 4 Jahre weiter.:D

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Admiral von Schneider
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Beitrag von Admiral von Schneider »

Die Demokraten haben fundamental versagt.

Jeder andere Kandidat hätte diesen Schaumschläger haushoch geschlagen, aber man wollte ja unbedingt Hillary...
&quot hat geschrieben:The trouble with Internet quotes is that they are pretty much impossible to verify.
&quot hat geschrieben:Sich selbst zu zitieren ist ein Zeichen wahrer Grösse.

irgend
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Beitrag von irgend »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Lesenswert:
http://cicero.de/weltbuehne/uspraesiden ... das-system

Die Wahrheit ist: Die Globalisierung geschieht. Und Regierungen können bestenfalls Leitplanken einziehen und darauf achten, dass diese halten. Viel mehr von ihnen zu erwarten ist naiv. Trump aber hat diese naive Vorstellung genährt. Er will den Kohlekumpeln in West-Virginia ihre Jobs zurückgeben. Chinesische Importe mit hohen Zöllen belegen. Amerikanische Firmen privilegiert behandeln. Er tut so, als sei dies alles per Dekret ins Werk zu setzen.

Sie [Clinton] hat gleich mehrfach verloren: Gegen Trump und seine Gefolgsleute, gegen die Sanders-Fraktion in den eigenen Reihen, vor allem aber gegen die Illusion, einer allein könne es nun richten. Die Illusion hat nun gewonnen. Das immerhin ist sehr amerikanisch.
Das exakt selbe, elitäre Geschwafel das uns weismachen will dass diese neoliberale Form der Globalisierung alternativlos ist, das zur Wahl von Trump geführt hat. Die deutsche Presse und Regierung ist wohl darauf erpicht, damit unbedingt solange weiterzumachen, bis sie ihrenen eigenen Trump oder Brexit erreicht haben.

RvP_10
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Beitrag von RvP_10 »

Sean Lionn hat geschrieben:Ja, es braucht neue Ideen/Visionen von links. Anders wird man den Vormarsch der rassistischen Rechten nicht stoppen können.
Seit wann sind alle Rechten Rassisten? :confused:

Eine typische Aussage von einem Linksextremisten. Kann man nicht einfach eine nichtlinke Meinung haben, ohne gleich ein Rassist zu sein?

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Konter
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Beitrag von Konter »

RvP_10 hat geschrieben:Seit wann sind alle Rechten Rassisten? :confused:

Eine typische Aussage von einem Linksextremisten. Kann man nicht einfach eine nichtlinke Meinung haben, ohne gleich ein Rassist zu sein?
Trump ist definitiv einer.
Nid füre Lohn, für d'Region
LordTamtam hat geschrieben:Ich freu mich auf morgen früh. Dann geht das gejammer um Trump nochmals 4 Jahre weiter.:D

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MichaelMason
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Beitrag von MichaelMason »

RvP_10 hat geschrieben:Seit wann sind alle Rechten Rassisten? :confused:

Eine typische Aussage von einem Linksextremisten. Kann man nicht einfach eine nichtlinke Meinung haben, ohne gleich ein Rassist zu sein?
Das ist genau diese Arroganz der Linken (und linken Medien), welche Trump so viele Stimmen gebracht hat.

Dazu passend:
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Sean Lionn
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Beitrag von Sean Lionn »

RvP_10 hat geschrieben:Seit wann sind alle Rechten Rassisten? :confused:

Eine typische Aussage von einem Linksextremisten. Kann man nicht einfach eine nichtlinke Meinung haben, ohne gleich ein Rassist zu sein?
Überhaupt nicht, aber ist es nicht vor allem der Rassismus, welcher der kleinste gemeinsame Nenner zwischen den rechten Parteien und einem beachtlichen Teil ihrer Wählerschaft ist? Glaubst du Trump wird eine Sozialpolitik betreiben, welche die Lage der unteren Mittelschicht tatsächlich verbessern wird? Ist ja hier in der Schweiz genau das gleiche: Solange sich die SVP beim Thema Ausländer als Retterin des Vaterlands aufspielen kann, fliegen ihr die Stimmen nur so zu und im Hintergrund kann sie in aller Ruhe ihre Klientelpolitik in Wirtschaftsfragen betreiben und dank gütiger Mithilfe der FDP und CVP sogar noch die Sozialleistungen kürzen (Baselland lässt grüssen).
MichaelMason hat geschrieben:Das ist genau diese Arroganz der Linken (und linken Medien), welche Trump so viele Stimmen gebracht hat.
Das wirklich tragische an der Geschichte ist halt, dass es tatsächlich ein hausgemachtes Problem der sogenannten "Mainstreammedien" ist. Sobald ein Trump, Blocher oder Glarner wieder einmal eine "pikante" Aussage tätigen wird das tagelang ausgeschlachtet, nur um in den sozialen Medien Klicks zu generieren. Und so rücken wenig überraschend viele wichtige Debatten weit in den Hintergrund. Bestes Beispiel ist dabei übrigens die Arena vom "linken" Staatssender. Dort wird gefühlt jedes 2. Mal über Asylanten, Ausländer, christliche Werte oder sonst einem SVP-Thema diskutiert (wird hier gut analysiert).
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RvP_10
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Beitrag von RvP_10 »

Konter hat geschrieben:Trump ist definitiv einer.
Diesbezüglich habe ich nie das Gegenteil behauptet. ;)

Ich habe nur Mühe, wenn jemand alle in einen Topf steckt. Das wäre so, wie wenn man behaupten würde, dass alle Muslime Terroristen wären. Sind sie aber nicht.

Da Sean Lionn es aber nicht so gemeint und seine Meinung erläutert hat, ist die Diskussion für mich beendet.

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Aficionado
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Beitrag von Aficionado »

Fulehung hat geschrieben:Clinton will um 16.30 Uhr endlich ihre Abschiedsrede halten.
Billi Boy tut mir einfach leid, wenn er die alte Hexe nun 24h um sich hat :-)

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Marek
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Beitrag von Marek »

Aficionado hat geschrieben:Billi Boy tut mir einfach leid, wenn er die alte Hexe nun 24h um sich hat :-)
Sie hätte im oval office ihm die Lewinski Affäre heimzahlen können - mit einem jungen, eifrigen und zungenfertigen Praktikanten!

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Somnium
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Beitrag von Somnium »

Marek hat geschrieben:Sie hätte im oval office ihm die Lewinski Affäre heimzahlen können - mit einem jungen, eifrigen und zungenfertigen Praktikanten!
Du kennst die South Park Episode über Hillys Pussy nicht, oder?

https://en.wikipedia.org/wiki/The_Snuke

H. Clinton hat hochverdient verloren! Unpopulärer als diese Establishmentkönigin kann ein Kandidat nicht mehr sein. Trump hatte nichts zu verlieren und Clinton hatte nie eine Chance, dieses Rennen zu gewinnen.
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

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Käppelijoch
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Beitrag von Käppelijoch »

Somnium hat geschrieben: Trump hatte nichts zu verlieren und Clinton hatte nie eine Chance, dieses Rennen zu gewinnen.
Schade, dass diese Prognosen alle erst nach der Wahl kommen und nicht vor der Wahl. Sonst wären sie auf einmal glaubwürdig. Aber so ist es nur dummes Geschwätz à la "Leute, ich habs ja schon immer gewusst".
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Somnium
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Beitrag von Somnium »

Käppelijoch hat geschrieben:Schade, dass diese Prognosen alle erst nach der Wahl kommen und nicht vor der Wahl. Sonst wären sie auf einmal glaubwürdig. Aber so ist es nur dummes Geschwätz à la "Leute, ich habs ja schon immer gewusst".
Michael Moore hatte schon im Juli schlüssig den Sieg von Trump vorausgesagt. Ich war und bin Pro Trump. Das mit Hilly war ein Hype und das sah man kommen, wenn man ein wenig nüchtern denkt.

So what.

http://michaelmoore.com/trumpwillwin/
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Aficionado
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Beitrag von Aficionado »

Marek hat geschrieben:Sie hätte im oval office ihm die Lewinski Affäre heimzahlen können - mit einem jungen, eifrigen und zungenfertigen Praktikanten!
Ja, im oral office. Das wäre die Chance für diese elitäre Kuh gewesen.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Der Ausgang erinnert mich sehr an die MEI und Brexit: Teil eines wachsenden anti-Elitismus.


Hillary Clinton studierte in den 60ern an einer Elite Uni und war dort Praesidentin der Republikaner, studierte dann an Yale Jura und verfasste akademische Artikel ueber die Rechte der Kinder, bevor sie dann auch noch bei der Watergate Untersuchung mitwirkte. Als First Lady war sie massgebend an einer riesen Gesundheitsreform beteiligt ("Hillarycare"), welches weitgehend dem Schweizer System entsprach -- und welches daraufhin von Republikanern (u.a. Mitt Romney) aufgenommen wurde und schliesslich mit Aenderungen zu Obamacare wurde. Dann war sie als Senatorin mitverantwortlich fuer zahlreichende Kommissionen (u.a. Bilung, Umwelt, das Militaer, Budget, und Sicherheit in Europa), bevor sie als Ausseministerin an unzaehligen Verhandlungen beteiligt war. In rund 18 Monaten wurden ihr ueber $11 Millionen fuer ihre Expertenansichten bezahlt, und sie und ihr Mann spendeten ueber 7 Jahre rund 15 Millionen Dollar.


Auf der anderen Seite steht ein Milliardaer, der wohlgemerkt viel Geld im Immobilienhandel verdient hat -- aber der auch mehrere Klagen am Hals hat, weil er Rechnungen fuer geleistete Arbeit nicht leistet. Mit seiner "Trump University" knoepfte er Leuten zehntausende von Dollars ab und versprach ihnen Reichtum im Immobilienhandel -- ein Reichtum, der natuerlich nie kam. Er ist ein Experte im Schueren von Hoffnungen: jeder will zu seinem Reichtum kommen, den er auch ganz unverschaemt zur Schau stellt. Bekannt fuehlen sich arme Amerikaner ja nicht arm, sondern einfach auf dem Weg in die Mittel- und Oberschicht (und meinen sie enden fast sicher dort, wenn die statistischen Chancen bei einzelnen Prozentpunkten sind). Konkretes gibt es nie: als ob man z.B. Arbeitsstellen von Bangladesh (Durchschnittseinkommen in der Textilbranche: 1 Franken pro Tag) in die USA holen koennte (minimum 80 Franken pro Tag + soziale Leistungen wie AHV und Ferientage): bei diesen Preisen wird einfach automatisiert, wenn der freie Handel unterbunden wird.


Aber bekanntlich machen Leute, die Pyramidensysteme gruenden, massiv Geld. John Oliver hat ein fantastisches Segment zu "Multi-level marketing," der neue Begriff fuer solche, in denen man vermeindbar ein Produkt verkauft, aber wirklich nur andere Verkaeufer rekrutiert. Die haben Millionen von fanatischen Mitgliedern, obwohl praktisch niemand je einen Franken davon sieht. Trump scheint mir die politische Version der gleichen falschen Hoffnung zu sein.


Die naechsten 4 Jahre werden zeigen, was die Folgen sind. Ich gehe davon aus, dass wir bedeutend mehr Ungleichheit in den USA haben werden. Bereits heute hat mein Arbeitgeber z.B. eine private Ambulanz und Artspraxen, zusammen mit einer anderen Institution ein top Spital, wie auch eine eigene Polizei (vom Staat anerkannt, also mit vollen polizeilichen Befugnissen). Chaos wird es hier keines geben. Ich profitiere dann wohl auch noch von tieferen Steuern. Aber Sorgen mache ich mir um verlorenes Potential: Leute in Armut werden es z.B. noch schwerer haben, eine gute Ausbildung zu erhalten, oder medizinische Leistungen zu beziehen. Das stoert mich aus ethischen Gruenden, aber auch ganz praktikablen Gruenden: das ist einfach verlorenes Wirtschaftswachstum, wenn moegliche Forscher nie eine brauchbare Schule besuchen konnten. Dazu kommt natuerlich der Klimawandel, der gerade Leute, die gegen mehr Einwanderung sind, interessieren sollte: Voelkerwanderungen in der Geschichte wurden durch das Klima verursacht -- und auch heute sehen wir Duerren gefolgt von politischer Instabilitaet und Migration. Diese kommt dann eben auch bis nach Europa... jetzt erst der Anfang!

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Fenta
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Beitrag von Fenta »

Der erste Abschnitt über Hillary ist die positiv-Liste, aber du weisst schon, dass die negativ-Liste um einiges länger ist.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Es ging mir nur um Qualifikationen fuer das Amt. Eine "smoking gun" bei Clinton wurde eben nie gefunden... was war das staerkste Argument gegen sie? In der Kampagne waren die Anschuldigungen eine lange Liste von Halbwahrheiten, die in einem ewigen hin-und-her immer laenger wurden. Aber ganz alleine schien mir kein Argument stichkraeftig.

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Sean Lionn
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Beitrag von Sean Lionn »

Guter Text, der an uns alle adressiert ist: "Um den Hass zu bekämpfen, müssen wir aus unserer Bubble raus."
http://www.jetzt.de/us-wahl/was-koennen ... ahl-lernen
[RIGHT]«In den 1980er-Jahren war es noch ein Lebensziel, so viel zu arbeiten, dass man eines Tages nicht mehr arbeiten muss. Dieser Tag ist längst eingetreten, aber mit der Arbeit aufgehört hat niemand.»
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footbâle
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Beitrag von footbâle »

Soriak hat geschrieben:Der Ausgang erinnert mich sehr an die MEI und Brexit: Teil eines wachsenden anti-Elitismus.

Die naechsten 4 Jahre werden zeigen, was die Folgen sind. Ich gehe davon aus, dass wir bedeutend mehr Ungleichheit in den USA haben werden. Bereits heute hat mein Arbeitgeber z.B. eine private Ambulanz und Artspraxen, zusammen mit einer anderen Institution ein top Spital, wie auch eine eigene Polizei (vom Staat anerkannt, also mit vollen polizeilichen Befugnissen). Chaos wird es hier keines geben. Ich profitiere dann wohl auch noch von tieferen Steuern. Aber Sorgen mache ich mir um verlorenes Potential: Leute in Armut werden es z.B. noch schwerer haben, eine gute Ausbildung zu erhalten, oder medizinische Leistungen zu beziehen. Das stoert mich aus ethischen Gruenden, aber auch ganz praktikablen Gruenden: das ist einfach verlorenes Wirtschaftswachstum, wenn moegliche Forscher nie eine brauchbare Schule besuchen konnten. Dazu kommt natuerlich der Klimawandel, der gerade Leute, die gegen mehr Einwanderung sind, interessieren sollte: Voelkerwanderungen in der Geschichte wurden durch das Klima verursacht -- und auch heute sehen wir Duerren gefolgt von politischer Instabilitaet und Migration. Diese kommt dann eben auch bis nach Europa... jetzt erst der Anfang!
Habe nur den letzten Abschnitt zitiert - aber aus meiner Sicht in der Summe ein hervorragender Beitrag. Danke Kairos :)
"Dump Trump" könnte schon in 1-2 Jahren das Motto vieler US Bürger sein, die ihn gestern gewählt haben. Und die sich vielleicht dann wünschen werden, dass die Mehrheit der Wählenden entschieden hätte. Obwohl ich sagen muss, dass Hillary Rodham halt das perfekte Opfer war für die Trump Kampagne. Sie strahlt keinerlei Wärme oder Glaubwürdigkeit aus. In einem Land, das primär emotional entscheidet, ist das ein Problem.
Interessant sind aus meiner Sicht die Parallelen zur SVP in der Schweiz. Beide Länder sind föderalistische Bundesstaaten, an der Spitze beider 'Bewegungen' stehen senile, faktenresistente Milliardäre, die rein ideologisch getrieben sind und deren einziger Ehrgeiz es ist, sich einen Platz in den Geschichtsbüchern zu sichern, und in beiden Fällen resultiert der Erfolg aus einem hohen Mobilisierungsgrad ihrer identischen Stammwählerschaft - männlich, in der zweiten Lebenshälfte, auf dem Land lebend, tiefes Bildungsniveau, tiefes Einkommen, xenophob - um dem Label 'rassistisch' auszuweichen -, intolerant, engstirnig, weitgehend von negativer Energie beseelt, auf der Suche nach klaren Feindbildern und einfachen Denkmustern, um in einer an Komplexität erstickenden Welt irgendwie überleben zu können. Der Gegenentwurf zur Globalisierung ist der Rückzug. Man will unter sich sein. In seinem Dorf, seinem Bezirk, seinem Staat, seiner Nation. Und Rückzug bedingt nun mal Ab- und Ausgrenzung.
Diese Wahl ist ein ganz übler Albtraum und führt zur Paarung von Ignoranz und Macht sowohl in den USA wie auch in Russland. Beide Grossmächte werden jetzt von einfältigen, aufgeblasenen, machtbesessenen Psychopathen regiert. Man kann der Welt an dieser Stelle nur noch alles Gute wünschen.
Aber eben - die Donkeys hätten eine faire Chance gehabt, das zu verhindern, hatten aber eine geborene Verliererin am Start, die für einen wie Trump bestenfalls zum Frühstück taugt. Armes Amerika. On s'est TRUMPé.. aber das Kernproblem liegt beim politischen Gegner.

arto
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Beitrag von arto »

footbâle hat geschrieben:Beide Grossmächte werden jetzt von einfältigen, aufgeblasenen, machtbesessenen Psychopathen regiert. Man kann der Welt an dieser Stelle nur noch alles Gute wünschen.
Über Trump's Einfältigkeit kann man durchaus geteilter Meinung sein (ich würde ihn eher als unanständig denn einfältig bezeichnen), aber Putin ist ja wohl alles andere als einfältig.

hemmliglunggi
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Beitrag von hemmliglunggi »

footbâle hat geschrieben:...Interessant sind aus meiner Sicht die Parallelen zur SVP in der Schweiz. ... senile, faktenresistente Milliardäre, ...ihrer identischen Stammwählerschaft - männlich, in der zweiten Lebenshälfte, auf dem Land lebend, tiefes Bildungsniveau, tiefes Einkommen, xenophob - um dem Label 'rassistisch' auszuweichen -, intolerant, engstirnig, weitgehend von negativer Energie beseelt, auf der Suche nach klaren Feindbildern und einfachen Denkmustern, um in einer an Komplexität erstickenden Welt irgendwie überleben zu können. Der Gegenentwurf zur Globalisierung ist der Rückzug. Man will unter sich sein. In seinem Dorf, seinem Bezirk, seinem Staat, seiner Nation. Und Rückzug bedingt nun mal Ab- und Ausgrenzung.
Mit vielem einverstanden. Aber die Klientel besteht eben nicht nur aus alten Männern. Auf FB folgendes Bild der aktuellen CH-Album-Charts gefunden. Eine Jugend auf dem Rückzug! G'fürchig.[ATTACH]22927[/ATTACH]
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MichaelMason
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Beitrag von MichaelMason »

footbâle hat geschrieben:männlich, in der zweiten Lebenshälfte, auf dem Land lebend, tiefes Bildungsniveau, tiefes Einkommen, xenophob - um dem Label 'rassistisch' auszuweichen -, intolerant, engstirnig, weitgehend von negativer Energie beseelt, auf der Suche nach klaren Feindbildern und einfachen Denkmustern, um in einer an Komplexität erstickenden Welt irgendwie überleben zu können.
So siehst Du über 30% der wählenden Schweizer Bevölkerung?

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Sean Lionn
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Beitrag von Sean Lionn »

hemmliglunggi hat geschrieben:Auf FB folgendes Bild der aktuellen CH-Album-Charts gefunden. Eine Jugend auf dem Rückzug! G'fürchig.[ATTACH]22927[/ATTACH]
Vor 15 Jahren hätte ich deine Aussage noch unterschrieben, aber 2016 ist es definitiv nicht die Jugend, welche die Alben kauft.
[RIGHT]«In den 1980er-Jahren war es noch ein Lebensziel, so viel zu arbeiten, dass man eines Tages nicht mehr arbeiten muss. Dieser Tag ist längst eingetreten, aber mit der Arbeit aufgehört hat niemand.»
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hemmliglunggi
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Beitrag von hemmliglunggi »

Sean Lionn hat geschrieben:Vor 15 Jahren hätte ich deine Aussage noch unterschrieben, aber 2016 ist es definitiv nicht die Jugend, welche die Alben kauft.
Da hast du natürlich recht. Aber jünger als ich= Jugend. Ich kenne keinen gleichaltrigen, der so Zeug hört.

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