Mundharmonika hat geschrieben:Das grosse Problem von Basel ist, dass in der Innerstadt Leute wohnen, wie z.B. ich...
Als Bewohner einer Stadt bin ich mir natürlich bewusst, dass es nicht so ruhig ist wie auf dem Land. Soll es ja auch nicht. Gerade deshalb wohne ich ja in der Stadt und nicht auf dem Land. Aber der Mix muss stimmen. Wenn die ganze Stadt oder das ganze Rheinufer zu einer einzigen Party-Meile verkommt, dann stimmt es für mich auch nicht mehr. Den richtigen Mix zu finden, ist natürlich gar nicht so einfach.
Es gibt aber gewisse Zonen, wo man dies möglicherweise ohne all zu grössere Probleme mit den Anwohnern lösen könnte.
-> Das Kasernenareal wäre eines, wobei ich es auch ein wenig bedauern würde, wenn dieser aus meiner Sicht schöne Bau teilweise verschwinden würde.
-> Das ehemalige Gelände der alten Stadtgärtnerei, der St. Johannspark: dort hätte es doch am Rheinufer noch Platz für ein paar nette Kaffees. Die würden sich am Schiffssteg auch ganz gut machen. Ich schäme mich immer ein wenig, wenn dort Leute aus aller Welt ankommen, in Basel aussteigen und vor sich nur ein paar Bäume und einen Park sehen. Das macht schon einen ziemlich provinziellen Eindruck.
-> Oder auf der Halbinsel im Klybeck. Da bestünde die Möglichkeit, etwas ganz Tolles hinzustellen.
Weil diese Gebiete nicht durchgehend sind, könnte man auch die Anzahl Wassertaxis erhöhen, um diese "Strandgebiete" miteinander zu verbinden.
Bei der Kaserne bin ich auch hin und her gerissen. Aber aktuell ist im hinteren Teil einfach ein riesen Beton Platz, der nach meinem Wissen keinen Nutzen hat. Ausser natürlich das Tattoo, was ich eine tolle Sache finde, aber nicht berücksichtigen kann, da es nur eine Woche im Jahr stattfindet. Das Tattoo zählt für mich nicht als Argument. Man müsste auf jedenfall eine gute Nutzenplanung machen, sonst verkommt der Platz zum Treffpunkt für Dealer, Junkies und anderes Gesocks.
Der St. Johannspark ist halt schon ziemlich dezentral, aber im Sommer ist die Wiese doch schon ganz gut belegt. Wenn man was trinken will hat's da ja gleich die Cargo Bar bei der Brücke. Aber da ist sicher auch noch Potential.
Und bei der Insel gebe ich dir absolut Recht, irgendetwas muss da passieren. Auch beim Hafen, wo sie immer mit diesen Zwischenlösungen am kämpfen sind. Jetzt haben Skater da einen riesen Park gebaut, was ich eine richtig geile Sache finde. Ich hoffe, die können den da noch lange stehen lassen.
Es ist so viel Potential da, aber es passiert einfach nichts. Clubs schliessen (Nordstern, Hinterhof), Bars auch (Balz), Buvetten hatten unglaubliche Bewilligungsprobleme. In der Grossbasler Innerstadt hats langsam nur noch Läden wie der H&M, nur der Spalenberg ist noch die tolle Ausnahme. Basel muss doch Gesicht zeigen, dem Volk, ob jung oder alt, etwas bieten. Ich meine damit nicht Freiraum für einen Wagenpark oder so einen Scheiss, sondern Flächen wo tolle Angebote entwickelt werden können, wo Junge Unternehmer eine Chance haben etwas aufzubauen, wo es Plätze gibt für junge um sich auszutoben wie dieser Skatepark. Und für Leute die's gerne etwas ruhiger haben soll es tolle Kaffees und stilvolle Bars geben, wo man sich gediegen mit Freunden treffen kann.
Selbstverständlich will ich auch keine Partymeile am Rhein, mit lauter Musik und so. Das braucht es aber auch nicht zum geniessen und dafür reicht das Floss. Es geht darum, das Rheinufer zu einer kulinarischen und kulturellen Topmeile zu machen.