Buchpreisbindung

Der Rest...

Ich stimme

Ja
11
14%
Nein
51
66%
Noch unentschlossen
9
12%
nicht ab
6
8%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 77

rhybrugg
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Beitrag von rhybrugg »

Hier noch was zum Thema England.
Throughout 2011, 14 stores closed each day across the UK…across the board. Bookshops, electricals, home furnishings, menswear, off-licenses, bars/pubs…you name it.
Das wären dann 14 * 365 Läden => 5110 wurden geschlossen.

Davon waren aber gerade mal 72 Buchläden also 1.4%.
New figures from the Local Data Company, on behalf of tax and accountancy firm PricewaterhouseCoopers (PwC), revealed that 72 bookshops closed across the UK in 2011, as reported by TheBookseller.com.
Und dazu wurden 57 Buchhandlungen eröffnet.
But wait – 57 bookstores opened, which means there was an overall reduction of just 15.
Ob man diesen Zahlen nun mehr glauben soll ....
Für mich macht aber eigentlich auch die Aussicht auf Händler die Ihren Laden schliessen müssen keinen Unterschied, dass ich eine Preisbindung falsch finden würde.


http://thenextweb.com/media/2012/02/18/ ... -to-blame/

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Auf Amazon.com:

Portfolios of the Poor: How the World's Poor Live on $2 a Day
Digital List Price: $19.95
Print List Price: $37.50
Kindle Price: $9.99

Ebook also 75% Rabatt gegenueber dem Listenpreis des Buches.

Poor Economics: A Radical Rethinking of the Way to Fight Global Poverty
Digital List Price: $26.99
Print List Price: $26.99
Kindle Price: $9.45

65% Rabatt auf den Listenpreis.

2 eBooks, die ich heute spontan gekauft habe. Haette ich (mit Buchpreisbindung) satte $60 dafuer zahlen muessen, haette ich mir das Buch von der Universitaetsibliothek besorgen lassen. (Gratis - entweder heute, oder wenn es ausgeliehen ist, dann haetten sie es mir von anderso bestellt und ich haette es spaetestens am Mittwoch.)

Nebenbei: die New York Public Library (und andere Bibliotheken in den USA) leihen nun auch eBooks aus. Das 2. Buch, z.B. koennte ich mir gratis auf meinen Kindle senden lassen: http://ebooks.nypl.org/02AADE07-8B6B-42 ... 919F3EF8F1

Die Ausleihdauer ist, wenn ich mich richtig erinnere, 2 Wochen. Wenn diese ablaufen, kann ich das Buch entweder spaeter nochmals ausleihen, oder es direkt von Amazon kaufen. Alle highlights und Notizen bleiben erhalten. Dieses Angebot ist ein Resultat des Wettbewerbes zwischen Amazon und Barnes and Nobles. Letzterer hat das Ausleihen von Buechern zuerst moeglich gemacht, was fuer viele ein Grund war deren Reader und eBooks zu kaufen. Also schloss Amazon Partnerschaften mit Bibliotheken ab. Leser profitieren.

Es bleibt fuer mich fraglich, wie eine Buchhandlung da mithalten will. Daher haette ich es viel lieber, wenn wir Bibliotheken in der Schweiz ausbauen wuerden. Kuerzere Wartezeiten, mehr Buecher, eBooks im Angebot, regelmaessige Vorlesungen... dafuer darf man ruhig Steuergelder ausgeben. Denn das foerdert Kultur wirklich. Ist viel besser als privaten Unternehmen einen Gewinn zu sichern und sie von der Konkurrenz zu schuetzen. Nebenbei: Mitgliedschaft bei der NYPL ist fuer jeden Einwohner New Yorks (aller 5 boroughs) gratis. Die fehlende Preisbindung fuehrt kaum zu mangelndem Angebot an Buechern oder mangelnder Vielfalt. Die NYPL alleine hat ueber 50 millionen Artikel. Eines dieser Buecher ist von Pedro Lenz: Plötzlech hets di am Füdle. Also auch hier kaum mangelndes Angebot fuer wenig nachgefragte Buecher...


Nebenbei: wenn die Buchpreisbindung ziehen wuerde, muesste man Fachbuecher auf amazon.de guenstiger finden als auf amazon.com - das ist schliesslich der gewuenschte Effekt, oder? Die teureren Bestseller (und die meisten Buecher sind auf amazon.de teurer als auf amazon.com) sollten schliesslich andere Buecher verguenstigen. Scheint aber nicht der Fall zu sein: teurere Buecher sind im besten Fall gleich teuer, waehrend die Rabatte auf .com weit groesser sind als in Deutschland.

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

Soriak hat geschrieben:Die Ausleihdauer ist, wenn ich mich richtig erinnere, 2 Wochen. Wenn diese ablaufen, kann ich das Buch entweder spaeter nochmals ausleihen, oder es direkt von Amazon kaufen. Alle highlights und Notizen bleiben erhalten. Dieses Angebot ist ein Resultat des Wettbewerbes zwischen Amazon und Barnes and Nobles. Letzterer hat das Ausleihen von Buechern zuerst moeglich gemacht, was fuer viele ein Grund war deren Reader und eBooks zu kaufen. Also schloss Amazon Partnerschaften mit Bibliotheken ab. Leser profitieren.
Schönes Beispiel wie Konkurrenz den Markt belebt und zu kundenfreundlicheren Angeboten (Preise und/oder Leistungen) führt.

Das ist aber eben nicht das Ziel der Buchpreisbindung. Diese will auf Kosten der Konsumenten die immer mehr aufkommende unliebsame Konkurrenz (Grosshändler wie Ex Libris) abwürgen zugunsten immer weniger konkurrenzfähiger Kleinsthandelsstrukturen. Verpackt wurde das Mogelpaket unter Schlagwörtern wie Kulturförderung und Erhalt der Büchervielfalt.

Sogar unser Hardcore-Befürworter gibt's ja zu ;)
RALE BALE hat geschrieben:viele kleinere Buchhandlungen kämpfen mit allem was sie haben ums überleben und bezahlen sich einen beschissenen Lohn . Nun liegt ein Gesetz vor, dass es ihnen leichter machen würde ein Auskommen zu generieren. Und "nur" aufgrund liberalen Weisheiten sagt man nein dazu?

Lupinin
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Beitrag von Lupinin »

Gestern die STimmunterlagen ausgefüllt und ein deftiges Nein hingeschrieben. Keine Monopole, und sicher nicht solche schwachsinningen.

Fulehung
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Beitrag von Fulehung »

RALE BALE hat geschrieben: Diese Legi kannte ich nicht, gute Sache. Aber warum denkst du sollte das wegfallen?
Ich sage ja nicht, dass die Legi wegfällt. Tatsache ist, dass einem Wenigverdiener z.B. 50 Prozent Rabatt auf den Eintritt an den Solothurner Filmtagen gewährt wird, er aber künftig über die Grenze fahren muss, um beim Bücherkauf ein günstiges Angebot zu finden.
RALE BALE hat geschrieben: Die Lehrmittel werden ja nicht zwingend teurer, wieso meinst Du das? und ganz ehrlich, wenn du für eine Ausbildung z.b. 20' CHF bezahlst, solltest duch auch 2 CHF für ein Buch ausgeben können
Ich musste kürzlich mein Französisch aufbessern und bestellte für 87.40 sFr bei der kleinen Wiler Buchhandlung ad:hoc ein Paket aus Wörterbuch, Briefvorlagenheft und CD. Auf der Homepage des Basler Buchhändlers heisst es "Neuauflage in Bearbeitung, jetzt vorbestellen" (Artikel ist also weder im Laden, noch im Internet verfügbar - welch Überraschung...), bei Orell Füssli kostet das Buch 109 Franken.
Ja, ich will jetzt bestimmt ab Mitte März 23 Franken mehr für das gleiche Französisch-Lernpaket ausgeben. Oder denkst du, der Verlag senkt den empfohlenen Preis aus reinem Goodwil auf 87,40 Franken? Und komm mir jetzt ja nicht mit dem Argument, ohne Buchpreisbindung gibt es künftig keine Wörterbücher mehr.

RALE BALE
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Beitrag von RALE BALE »

Kawa hat geschrieben:Schönes Beispiel wie Konkurrenz den Markt belebt und zu kundenfreundlicheren Angeboten (Preise und/oder Leistungen) führt.

Das ist aber eben nicht das Ziel der Buchpreisbindung. Diese will auf Kosten der Konsumenten die immer mehr aufkommende unliebsame Konkurrenz (Grosshändler wie Ex Libris) abwürgen zugunsten immer weniger konkurrenzfähiger Kleinsthandelsstrukturen. Verpackt wurde das Mogelpaket unter Schlagwörtern wie Kulturförderung und Erhalt der Büchervielfalt.

Sogar unser Hardcore-Befürworter gibt's ja zu ;)
wenn du ein Zitat von mir nimmst, musst du es zuerst verstehen ansonsten lieber darauf verzichten!

RALE BALE
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Beitrag von RALE BALE »

Fulehung hat geschrieben:Ich sage ja nicht, dass die Legi wegfällt. Tatsache ist, dass einem Wenigverdiener z.B. 50 Prozent Rabatt auf den Eintritt an den Solothurner Filmtagen gewährt wird, er aber künftig über die Grenze fahren muss, um beim Bücherkauf ein günstiges Angebot zu finden.



Ich musste kürzlich mein Französisch aufbessern und bestellte für 87.40 sFr bei der kleinen Wiler Buchhandlung ad:hoc ein Paket aus Wörterbuch, Briefvorlagenheft und CD. Auf der Homepage des Basler Buchhändlers heisst es "Neuauflage in Bearbeitung, jetzt vorbestellen" (Artikel ist also weder im Laden, noch im Internet verfügbar - welch Überraschung...), bei Orell Füssli kostet das Buch 109 Franken.
Ja, ich will jetzt bestimmt ab Mitte März 23 Franken mehr für das gleiche Französisch-Lernpaket ausgeben. Oder denkst du, der Verlag senkt den empfohlenen Preis aus reinem Goodwil auf 87,40 Franken? Und komm mir jetzt ja nicht mit dem Argument, ohne Buchpreisbindung gibt es künftig keine Wörterbücher mehr.
und warum hast du nicht bereits jetzt das Lehrmittel in Deutschland gekauft?

RALE BALE
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Beitrag von RALE BALE »

Kawa hat geschrieben:Stimmt schlicht nicht, für die private Einfuhr würde sich gar nichts ändern da das neue Gesetz für diese schlicht und ergreifend nicht gilt !
http://www.admin.ch/ch/d/ff/2011/2703.pdf

Es ist mir auch klar, dass das nicht dem eigentlichen Zweck der Vorlage (künstliche Erhaltung der kleinen Buchläden) entspricht, aber der eindeutige Wortlaut des Gesetzes ist nun mal bindend und über diesen wird ja auch abgestimmt.

Man kann es auch so sagen : die Buchhändler waren zu blöde einen sauberen Gesetzestext zu formulieren und haben sich damit mit scharfer Munition ins eigene Bein geschossen :p
und die Rechtssprechung in der Vergangenheit zeigt klar, dass der Wille des Parlaments gilt. Also versteife dich nicht zu fest auf dieses Thema

Fulehung
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Beitrag von Fulehung »

RALE BALE hat geschrieben:und warum hast du nicht bereits jetzt das Lehrmittel in Deutschland gekauft?
In Deutschland kostet das Buch 70 Euro. Aber solange ich es mir leisten kann, kaufe ich in der Schweiz ein - zumal in diesem Fall nicht das Preisgefälle Deutschland/Schweiz sondern das Preisgefälle kundenfreundlicher Schweizer Anbieter/durchschnittlicher Schweizer Anbieter hoch war.

Woher nimmst aber du die Überzeugung, dass die Lehrmittel künftig einigermassen das Preislevel von günstigen Schweizer Anbietern bzw. von deutschen Buchhandlungen erreichen?

rhybrugg
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Beitrag von rhybrugg »

RALE BALE hat geschrieben:und die Rechtssprechung in der Vergangenheit zeigt klar, dass der Wille des Parlaments gilt. Also versteife dich nicht zu fest auf dieses Thema
Kannst du mir das mal erklären/ausführen? Oder sonstjemand?

Ich kaufe ein Buch bei ralebale.de (einer Firma mit Sitz in DE). Diese Firma muss sich dann also an die CH-Buchpreisbindungsgesetze halten? Das Benachteiligt ja die nicht-CH Händler massiv.
Sollte dies so sein: könnte ein Händler aus DE dagegen klagen?

Was bedeutet "der Kauf findet in CH statt"? Und wenn der Kauf in CH stattfindet ...warum muss ich das dann trotzdem noch verzollen;-)

Mag jetzt etwas naiv tönen... aber ich Juristendeutsch ist eine Fremdsprache für mich.

JohnFranklin
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Beitrag von JohnFranklin »

RALE BALE hat geschrieben:***
was mi mol wurd interessiere: hesch du eigentlich syt neuschtem e buechlade? ha gmeint, bisch bi de finanze bliibe?

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

RALE BALE hat geschrieben:und die Rechtssprechung in der Vergangenheit zeigt klar, dass der Wille des Parlaments gilt.
Das ist nur so, wenn etwas unklar, zweideutig oder lückenhaft formuliert ist !

Hier ist es aber so klar formuliert, dass eine Aenderung schlicht Missachtung des Volkswillens wäre. Dass die private Einfuhr nicht unter dieses Preisbindungsgesetz fällt ist ja klarer Bestandteil der Abstimmungsfrage. Die Bevölkerung wird gefragt, ob sie das abgedruckte Gesetz annehmen will, also kann man dieses Gesetz nicht nachträglich in sehr wesentlichen Bestandteilen abändern.

---------------------------------------
Wollen Sie das Bundesgesetz vom 18. März 2011 über die
Buchpreisbindung (BuPG) annehmen?

Bundesgesetz über die Buchpreisbindung (BuPG)

Art. 2 Geltungsbereich

Dieses Gesetz regelt die Preise von ungebrauchten und mängelfreien Büchern in den
Schweizer Landessprachen, die:
a. in der Schweiz verlegt werden;
b. gewerbsmässig in die Schweiz eingeführt werden; oder
c. in der Schweiz gehandelt werden.

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

rhybrugg hat geschrieben:Ich kaufe ein Buch bei ralebale.de (einer Firma mit Sitz in DE). Diese Firma muss sich dann also an die CH-Buchpreisbindungsgesetze halten?
Natürlich nicht, CH-Recht gilt nicht weltweit :p
rhybrugg hat geschrieben:Und wenn der Kauf in CH stattfindet ...warum muss ich das dann trotzdem noch verzollen;-)
Weil schon immer entscheidend war wo der Verkauf stattfand und weil die Ware ja in die CH eingeführt wird. Das ist ja nichts neues, auch vor dem Internet wurde schon tel. bestellt ;)

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

JohnFranklin hat geschrieben:was mi mol wurd interessiere: hesch du eigentlich syt neuschtem e buechlade? ha gmeint, bisch bi de finanze bliibe?
Wenn man in der Finanzbranche scheitert läuft man nachher mit einem Koffer Bücher von Tür zu Tür :D

RALE BALE
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Beitrag von RALE BALE »

Kawa hat geschrieben:Wenn man in der Finanzbranche scheitert läuft man nachher mit einem Koffer Bücher von Tür zu Tür :D
KAWA nur mitreden, wenn man weiss um was es geht und ne bin den Finanzen treu geblieben

RALE BALE
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Beitrag von RALE BALE »

So liebe Buchfreunde, hier ein paar efreuliche News.

Euch ist es sicher auch bereits aufgefallen? Den Gegnern der Buchpreisbindung gehen die Argumente aus. Auch mit ganzseitigen Inseraten im Migros Magazin lässt sich nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass ihre Argumente jeder Substanz entbehren. Gebetsmühlenartig wird gepredigt: Der Online-Handel sei nicht Teil des Buchpreisbindungsgesetzes. Dabei ist klar: Ein Internethändler der mit einer .ch-Adresse arbeitet (bspw. amazon.ch<http://amazon.ch>) oder in seinen Geschäftsbedingungen ausdrücklich Lieferbedingungen für Kunden in der Schweiz festhält (so auch amazon.de<http://amazon.de> oder buch.de<http://buch.de>) betreibt aus der Sicht des Schweizer Marktrechts (UWG) Handel in der Schweiz und hat sich entsprechend an die Schweizer Marktvorschriften zu halten.



Auch die Gegner der Preisbindung stellen fest: Ohne Buchpreisbindung schaut der Schweizer Konsument in die Röhre, statt ein Buch zu lesen
Dass wir uns auf der Zielgerade befinden, liebe Komitee-Mitglieder, zeigen auch die jüngsten Eingeständnisse, die uns die Gegner der Buchpreisbindung machen. So finden sie mittlerweile, dass man Schweizer Verlage und Autoren mit Direktzahlungen fördern solle.
Wie ernst es diesen Damen und Herren mit dem Kultursupport tatsächlich ist, haben sie letzten Sommer bewiesen als sie eine Verlagsförderung von drei Millionen Franken bachab schickten. Die anscheinend humorvoll agierenden Vertreter der Gegenpartei wiederum fordern im Gegenzug – ganz abgesehen von Subventionen und Schutzzöllen während der Ernte – eine Birnenpreisbindung. Wir müssen schon sagen: Wenn wir Birnen und Äpfel vergleichen wollen, dann schmökern wir lieber im Argumentarium unserer Gegner, die nicht wirklich wissen, weshalb sie für Ex Libris in die Bresche springen.

Heute zitieren wir gerne von Seite 4: „Der Schweizer Konsument verliert heute doppelt. Einerseits werden die Wechselkursgewinne nicht konsequent weitergeben, andererseits wird der Schweizer Konsument auch bei Schweizer Büchern gegenüber dem Ausland diskriminiert.“ Was soll man sagen? Die Gegner haben recht: Im freien Markt, wie die Liberalen es auch schön mit Beispielen unterlegen, gibt es grosse Preisunterschiede. Der Preiswettbewerb vergünstigt Bestseller und verteuert die 85 Prozent des Zusatzsortiments. Die Preisspanne für ein einzelnes Buch kann immens sein. Und wer wie Ex Libris Dauertiefstpreise anbietet, bezahlt dies teuer: Mit über 30 Millionen Franken hat der Discounter in den letzten Jahren seine Politik der Kampfpreise subventioniert. Das kann sich kein Buchhändler leisten – und wie die Zahlen für 2011 von Ex Libris zeigen, werden wohl auch die Migros-Chefs damit nicht glücklich.


Bericht von der Basis: Mit Hansrudolf Frey auf der «JA zum Buch»-Tour de Suisse
Hansrudolf Frey war bis 2011 Verleger des Huber-Verlags in Frauenfeld. Er ist gelernter Buchhändler und Marketingfachmann und heute als Kulturmanager unterwegs. Für das «JA zum Buch» reist er durch die ganze Schweiz und berichtet über den Abstimmungskampf im Buchhandel.

Muri AG, Buchhandlung Colibri
Eine kleine Landbuchhandlung im Schatten der berühmten Klosterkirche, die am Kämpfen ist. Damit es klar ist: Nicht die Kirche … Dennoch – oder gerade deshalb: Frau Bachmann berichtet von sehr guten Gesprächen mit ihren Kunden, die ihr und uns allen die Stange halten würden. Das Heidi leuchtet von weitem am Fenster und drinnen liegen Folder und Buchzeichen auf. Ein typischer Fall: Die Sortimenterin, die die Unterstützung durch ihre treuen Kunden für einmal auch verbal erfährt. Paradox: Die Abstimmung bestärkt viele Sortimenterinnen und Sortimenter in ihrer langjährigen Berufsarbeit! Dank unseren Gegnern erfahren viele Buchhändler jetzt Anerkennung und Unterstützung von nicht geahnter Intensität.

Stans, Buchhandlung von Matt
Herr von Matt kämpft mit seinem Team an vorderster Front, mit unglaublichem Elan, mit sportlichem Ehrgeiz und mit dem Charme des Bücherfreaks. Der Mann, dem es gelungen ist, die kantonale FDP vom Migros-Saulus zum Bücher-Paulus zu machen, der Mann, der die Nidwaldner SVP in den Grundfesten erschüttert – und dies nicht nur hochprofessionell, sondern auch lustvoll und freudvoll! Man möchte sich mehr von diesen fröhlichen Matten Männern in der Branche wünschen. Wieder einer, der ganz klar ein M besser ist ...


PS Kawa in wellem Loch stecksch? imne gratis Wasserloch?

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

Diese Propagandaschrift (notabene ohne Quellenangabe) interessiert doch keine Sau mehr, schätzungsweise 90% haben doch schon (Nein :p ) lange abgestimmt ...
Lächerlicher Versuch noch was retten zu wollen.

RALE BALE
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Beitrag von RALE BALE »

Kawa hat geschrieben:Diese Propagandaschrift (notabene ohne Quellenangabe) interessiert doch keine Sau mehr, schätzungsweise 90% haben doch schon (Nein :p ) lange abgestimmt ...
Lächerlicher Versuch noch was retten zu wollen.
Propagandaschrift? UWG also Propaganda?

Quelle ist das das Comite Ja zum Buch, hilft dir das? wahrscheinlich nicht du Banause


PS und eben, es steht sogar oben geschrieben, dass ihr keine Argumente mehr habt. Du bestätigst das ja perfekt. DANKE

Soriak
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Beitrag von Soriak »

"Ja zum Buch" ist ja kaum eine neutrale Quelle... wenn die schreiben, dass die Gegner keine Argumente haben, ist das weder ueberraschend, noch informativ. Ich denke, wir Gegner der Buchpreisbindung haben sehr wohl Argumente gebracht, die die Gegenseite nie widerlegt hat. Die Sache ist wohl gelaufen. Wuerde mich aber wundernehmen, warum keine Umfragen zu diesen Abstimmungen gemacht werden.

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

RALE BALE hat geschrieben:Propagandaschrift? UWG also Propaganda?
Quelle ist das das Comite Ja zum Buch, hilft dir das? wahrscheinlich nicht du Banause
Das "Komitee Ja zum Buch" betreibt doch klare Wahlpropaganda, also erzähl keinen Blödsinn ...

Ich habe nie behauptet das UWG würde Propaganda betreiben, das ist "Ja zum Buch" das die missbraucht. Zeig mir besser wo steht, dass das UWG mit eurer abstrusen Sicht einverstanden ist ...

Und wieso sollte ich alle Argumente nochmals wiederholen, kannst ja in den Faden zurückblättern. Du hats ja auch absolut nichts neues gebracht.

Fulehung
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Beitrag von Fulehung »

@Rale Bale: Beantworte doch bitte noch untenstehende Frage. Wahlweise kannst du aber auch nochmals ausführen, warum es so wertvoll für unsere Gesellschaft ist, dass alle, die sich aus- oder weiterbilden, künftig mehr Geld für ihre Bücher bezahlen sollen, damit (angeblich) mehr Romane und Poesiebüchlein erscheinen können.
Fulehung hat geschrieben:Woher nimmst aber du die Überzeugung, dass die Lehrmittel künftig einigermassen das Preislevel von günstigen Schweizer Anbietern bzw. von deutschen Buchhandlungen erreichen?
Hier übrigens mal wieder ein Empfehlung vom Buchhändler meiner Nicht-Wahl:
Felicitas erhofft sich eine bessere Welt, als sie sich mit 34 umbringt, nachdem Domenico, der Geliebte, sie verlassen hat. Doch das erhoffte Paradies bleibt aus. Sie landet in einer harten Arbeitswelt, in der einzig Korbflechten und gute Gedanken der Hinterbliebenen zählen. Für beides fehlen ihr die Voraussetzungen. So packt sie ihr zweites Leben an und entdeckt sich neu: als Managerin einer von ihr geschaffenen Männerabteilung - mit einem Platz für Domenico.
Zimmer 307 handelt von einer intelligenten attraktiven Frau, die sich in die (Verführungs-) Macht eines Mannes begibt und als Gegenmittel nur Selbstzerstörung oder gewalttätige Rache - entwickelt in einer anderen Welt - sieht.
Zimmer 307 von Sandra Hughes
Solche männer- und kirchenfeindlichen Literaturperlen gilt es wahrhaft gesetzlich zu schützen! :cool:

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Rüdiger
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Beitrag von Rüdiger »

wahrliche Probleme haben wir in der Schweiz

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

RALE BALE hat geschrieben:So liebe Buchfreunde, hier ein paar efreuliche News.
Euch ist es sicher auch bereits aufgefallen? Den Gegnern der Buchpreisbindung gehen die Argumente aus. Auch mit ganzseitigen Inseraten im Migros Magazin lässt sich nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass ihre Argumente jeder Substanz entbehren.
Der Stimmbürger sieht's anders ....
An Unterstützung verliert auch die Wiedereinführung der Buchpreisbindung. Hier überwiegen inzwischen die Gegner mit 47 Prozent (+8%). Die Befürworter machen noch 40 Prozent (-8%) aus.
:D

Soriak
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Beitrag von Soriak »

So klar ist der Ausgang aber auch wieder nicht...

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

Tendenz ist klar (und sonst kauf ich nur noch bei Amazon :D )

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

RALE BALE hat geschrieben:So liebe Buchfreunde, hier ein paar eefreuliche News.
Euch ist es sicher auch bereits aufgefallen? Den Gegnern der Buchpreisbindung gehen die Argumente aus.
Im Gegenteil, es sind die Befürworter die mit offensichtlichen Lügen daherkommen ...
-----------------
«Das ist eine dreiste Lüge»
Im Abstimmungskampf zur Buchpreisbindung sind alle Mittel recht. So behaupteten die Befürworter auf ihrer Website, die Erziehungsdirektoren seien für fixe Bücherpreise. Eine Falschaussage.
------------------
In der Sendung «Doppelpunkt» auf DRS 1 habe SP-Nationalrat Hans-Jürg Fehr behauptet, dass nur eine Partei gegen die Buchpreisbindung sei. «Das ist eine dreiste Lüge. In Tat und Wahrheit sind es FDP, SVP, BDP, GLP und 15 Sektionen der CVP».

Quelle
http://bazonline.ch/schweiz/standard/Da ... y/28709865

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Benji
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Beitrag von Benji »

Kawa hat geschrieben:Im Gegenteil, es sind die Befürworter die mit offensichtlichen Lügen daherkommen ...
-----------------
«Das ist eine dreiste Lüge»
Im Abstimmungskampf zur Buchpreisbindung sind alle Mittel recht. So behaupteten die Befürworter auf ihrer Website, die Erziehungsdirektoren seien für fixe Bücherpreise. Eine Falschaussage.
------------------
In der Sendung «Doppelpunkt» auf DRS 1 habe SP-Nationalrat Hans-Jürg Fehr behauptet, dass nur eine Partei gegen die Buchpreisbindung sei. «Das ist eine dreiste Lüge. In Tat und Wahrheit sind es FDP, SVP, BDP, GLP und 15 Sektionen der CVP».

Quelle
http://bazonline.ch/schweiz/standard/Da ... y/28709865
Die Befürworter scheinen mir generell recht verzweifelt zu sein. Die Nein-Tendenz ist ihnen offenbar auch nicht entgangen.

Kleines Beispiel noch dafür von Philip Karger, der als Gegner in der Arena zu Gast war.
Gestern 10.2.2012 war der ‚Arena’-Abend. Beide Lager hatten sich im Gebäude der SRG vorbereitet und als es Zeit wurde ins Studio zu gehen traf man sich vor dem Lift. Es stellten sich alle vor und gaben sich die Hand auch mir ausser ... raten sie mal, natürlich Frau Sax, als ich ihr die Hand hinstreckte drehte sie sich um!! Nach der Veranstaltung begann das gleiche Spiel, ich musste ihr hinterher laufen um mich zu verabschieden.

...

Nach der ‚Arena’ bin ich wie alle erst noch einwenig rumgestanden und bin dann zusammen mit Herrn Fritsch von Diogenes Verlag zum Nachtessen das SF offerierte gegangen, als mich plötzlich Herr Inhauser stoppte mir erst massiv verbal drohte und anbot mir „eine Faust in die Schnörre zu hauen“, was er vielleicht versucht hätte wenn Herr Fritsch nicht dazwischen gegangen wäre. Herr Inhauser lies sich auch von Herrn Fritsch kaum mehr beruhigen....
http://www.politnetz.ch/beitrag/13781

:o

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

Zw.resultat 67% Nein :)

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BloodMagic
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Beitrag von BloodMagic »

Kawa hat geschrieben:Zw.resultat 67% Nein :)
Auch hier ... ich frage mich gerade was die welschen so rauchen?!? Alle welschen Kantone mit einem Ja bis jetzt.

Gabs da ne spezielle Kampagne für Idioten oder mögen die den freien Markt nicht?
Es chund sehr guet © C. Sfoza 2021, LG Dave

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

In der Romandie und im Tessin ist die Situation völlig anders. Dort gibt's seit 1990 keine Preisbindung mehr (im Tessin noch nie), in der Deutschschweiz aber erst seit 2007.

Unsere Konsumenten konnten daher die positiven Effekte (billigere Bücher) in den letzten paar Jahren deutlich sehen, die Welschen hingegen setzen einfach auf das Prinzip Hoffnung ...

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