Rotblau hat geschrieben:Es wurde auch höchste Zeit, dass die Polizei die Öffentlichkeit um Mithilfe bittet, so wie bei anderen Verbrechern auch.
Solche Aktionen der Polizei werden hoffentlich abschreckend wirken. Dann wäre zumindest das Ziel teilweise erreicht.
Da in einer Demokratie das Volk der Souverän stellt, dürfen einzelne untergebene Organe nicht in solcher Weise "Vorverurteilungen" vornehmen. Es muss die Unschuldsvermutung gelten bis der Angeklagte von einem Gericht für Schuldig gesprochen wird und somit ist jegliche mediale Verunglimpfung verwerflich. Die Unschuldsvermutung ist ein Grundpfeiler jeder Demokratie.
Das Ziel ist überhaupt nicht erreicht.
Erstens: Es können Unschuldige diffamiert und geschädigt werden (Bsp. Eine gezündete Petarde wird neben dir liegen gelassen, du willst sie lediglich weglegen, Personen/Polizei machen ein Foto von dir mit Petarde und veröffentlichen dieses). Kein Arbeitgeber wird dich, wenn er dieses Foto gesehen hat, einstellen. Egal ob du eine erfolgreiche Klage dagegen im Nachhinein erwirkt hast.
Zweitens: Wirklich Schuldige, können die mediale Vorverurteilung Einsetzen um die allfällige Strafe enorm zu mindern (möglich sogar bei verurteilten Vergewaltigern welche sich an minderjährigen Mädchen vergriffen haben und medial vorverurteilt wurden; wie letztes Jahr geschehen). Jegliche Veröffentlichung von Personen in Zusammenhang zu einer Straftat, welche noch nicht nachgewiesen wurde, kann Strafmindernd wirken.
Alles in Allem ist somit ein solches Vorgehen nichts anderes als grober Unfug.
"Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt." - Thomas Mann, Der Zauberberg