Feiert ihr hier in Basel auch Fasching? *undwegduck*
Ein Mensch hat dreierlei Wege, klug zu handeln:
Erstens: Durch Nachdenken - das ist der edelste. Zweitens: Durch Nachahmen - das ist der leichteste. Drittens: Durch Erfahrung - das ist der bitterste.
Die ersten spürbaren Anzeichen des Baseler Faschings sind die bunten Abzeichen, die die Baseler ab Januar an Ihren zivilen Anzügen und Mänteln tragen. Da gibt es dann rote, chromfarbene und chromfarbene mit einem gelben Klecks in der Mitte.
Beim Gang durch die Baseler Altstadt hört man abends aus den Gewölben die musizierenden Künstler wie sie auf ihren kleinen Querflöten üben.
Der eigentliche Beginn des Baseler Faschings wird normalerweise verschlafen, da der Rosenmontag bereits um 4 Uhr morgens beginnt. Da wird dann um Punkt 4 Uhr die gesamte Strassenbeleuchtung in Basel ausgeschaltet. Aus allen Gassen strömen dann die diversen Narrenzünfte mit Ihren Lampions, den Querflötisten und den Trommlern. Die Laienkünstler sind dabei alle maskiert und kostümiert. Die Masken haben meistens ein Motiv, den sogenannten "Vakkys" (vermutlich ein Ausdruck aus dem nahen französischsprachgen Jura, obwohl er zur Schweiz gehört). Die Musikanten begrüssen Sie am Besten mit Beifall und dem Werfen von Konfetti. Luftschlangen sollten Sie vermeiden da diese insbesondere die Flötisten stören könnten. - Zum Abschluss dieses morgendlichen Ereignisses wird dann eine milchige, hellbraune Flüssigkeit in den diversen Gaststätten getrunken. Diese "Suppe" wird zuvor oben mit Käse bestreut, sodass das Ganze beim Genuss lange Fäden zieht und die Kostüme bereits nach diesem ersten Ereignis runiniert.
Die Narren ziehen dann den ganzen Tag durch die Strassen, trommeln und flötieren und sind ausgelassen und fröhlich (vergleichbar mit dem Rheinischen Karneval).
An einem Tag findet dann der grosse Rosenmontagsumzug statt. Da gibt es dann eine grosse Parade auf dem Marktplatz wo dann die Narrenzünfte mit Ihren Laternen bewertet werden. Oft mischen sich dann auch kleine Scheissdreckzüge unter die offiziellen Narrenzünfte. Alles in allem macht das Ganze einen unorganisierten Eindruck, scheint den Baselern aber Spass zu machen.
Am Besten geniesst man den Karneval in Basel wenn man sich unerkannt unter die Einheimischen mischt. Die weltoffenen Baseler (Basel liegt direkt an der Grenze zum Elsass - das ja einmal Deutsch war! - und Baden) freuen sich über jeden Touristen der sich während der tollen Tage anpasst, sich Irgendwo vorab telefonisch einen Tisch zum Essen bestellt (dies ist unbedingt erforderlich, da gerade die Scheissdreckzüge unangemeldet in die Restaurants einfallen) und dann das Lokal mit dem ortsüblichen Gruss "
Grützi" betritt. Das übliche Getränk hier ist - wie in Deutschland - das Pils. Als Alternative bietet sich der Schassellas an, ein leichter Weisswein aus der französischen Schweiz. Die übliche Speise ist dann eine dicke Wurst die so richtig klopft und spritzt wenn man mit dem Messer und der Gabel hineinsticht. Die Wurst ist mit unserer Fleischwurst vergleichbar.
Mit diesen Hinweisen sollte es Ihnen gelingen sich unerkannt unter die Baseler zu mischen und die drei tollsten Tage so richtig zu geniessen. Sollte Sie trotz dieser Hinweise ein Baseler mit "SauSchwoob" bezeichnen, haben Sie vielleicht vergessen Ihre Narrenkappe vor Betreten des Lokals vom Kopf zu ziehen (diese wird nur in Deutschland getragen).
Und denken Sie daran, möglich machts nur NECKERMANN!