Volksabstimmung vom 28. September 2014

Der Rest...
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Pro Sportchef bim FCB
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Volksabstimmung vom 28. September 2014

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

http://www.parlament.ch/d/wahlen-abstim ... fault.aspx
12.074
«Schluss mit der MwSt-Diskriminierung des Gastgewerbes!» Volksinitiative
mehr
13.079
«Für eine öffentliche Krankenkasse». Volksinitiative
mehr

Zur zweiten Abstimmung habe ich heute auf Comparis einen Rechner gefunden, wo man seine Einheitsprämie berechnen kann.
https://www.comparis.ch/krankenkassen/i ... ankenkasse

Dazu gibts folgende Beschreibung, da die Berechnungsgrundlagen von den Gegnern der Initiative kommen:
Die Gegner der Einheitskasse haben sich in der «Alliance Santé» zusammengeschlossen. Sie gehen davon aus, dass eine Einheitskasse folgende Änderungen bringen würde:
keine Prämienregionen innerhalb eines Kantons
keine Rabatte für Wahlfranchisen
keine Rabatte für alternative Versicherungsmodelle
keine tieferen Prämien für Kinder und Jugendliche
Damit würden ihrer Meinung nach wichtige Sparanreize für die Versicherten wegfallen, was zu Mehrkosten mit Auswirkungen auf die Prämienhöhe führen würde.
Sie gehen weiter davon aus, dass mit dem Wegfall des Wettbewerbs Bundestarife zur Anwendung kämen. Mehrkosten verursachen würden ihrer Meinung nach zudem der Umbau des Systems sowie die durch die Trennung von Grund- und Zusatzversicherungen bedingten Synergieverluste. Einen Spareffekt haben sie bei Werbung, Provisionen und Kassenwechsel eingerechnet. Unter dem Strich gehen die Gegner von 4,6 Milliarden Franken Mehrkosten pro Jahr zulasten der Versicherten aus. Dies entspricht einem Prämienanstieg von 17 Prozent, wenn man die Zahlen von 2014 als Basis nimmt.
Modellannahmen bei einem Übergang zu einer Einheitskasse

Die Annahmen beziehen sich auf einen Bericht des emeritierten Zürcher Wirtschaftsprofessors Peter Zweifel zu Handen der Alliance Santé.
Den kompletten Bericht finden Sie hier.
http://alliance-sante.ch/category/studien-gutachten/
Bild
Warum es keine Berechnung der Befürworter gibt:
Die Befürworter der Einheitskasse hatten comparis.ch die Berechnungsgrundlagen für die Prämien der Einheitskasse zugesagt. Anschliessend schwenkten sie um und weigerten sich, comparis.ch die Fragen für die Prämienberechnung zu beantworten.
Als Argument führten die Befürworter gegenüber comparis.ch zuerst an, nicht über genügend Ressourcen für die entsprechenden Berechnungen zu verfügen. Gefragt waren aber keineswegs Berechnungen, sondern nur die Grundlagen, mit denen sich die Einheitsprämien gemäss den Initianten berechnen liessen.
Befürworter geben Ball an Parlament weiter

Nachdem dieses Missverständnis geklärt war, wollten die Initianten comparis.ch keine Plattform für einen Einheitskassen-Prämienrechner geben, weil comparis.ch die Legitimation dafür nicht habe. Sie wiesen darauf hin, dass die positiven Auswirkungen für die Versicherten nicht alle in einem Jahresprämienrechner simuliert werden könnten. Ausserdem lasse sich jetzt noch nicht auf die Kommastelle genau vorhersagen, wie sich die Prämien mit der öffentlichen Krankenkasse entwickeln – zumal eine Einheitskasse frühestens in drei Jahren umgesetzt werden würde. Das Parlament entscheide über die genaue Ausgestaltung einer Einheitskasse. Beim vorliegenden Rechner handelt es sich jedoch nicht um ein Prognose-Instrument, sondern um eine Simulation, die zeigt, welche Auswirkungen eine Einheitskasse heute auf die Prämien haben könnte.
Positive Auswirkungen für Prämienzahler erwartet

Die Initianten rechnen bei einer Einheitskasse kurzfristig mit einem jährlichen Sparpotenzial von rund 300 Millionen Franken durch den Wegfall von Marketing- und Werbekosten und mittelfristig mit Einsparungen von jährlich rund 2 Milliarden Franken durch mehr integrierte Versorgung, Koordination und Prävention. Die Frage, was die genauen Auswirkungen auf die individuellen Prämien sind, lassen sie unbeantwortet. Sie gehen davon aus, dass Rabatte für Kinder und Jugendliche sowie alternative Versicherungsmodelle weiterhin möglich wären. Die Gesundheitskosten würden ihrer Meinung nach sinken und für die Prämienzahler wären positive Folgen zu erwarten.
comparis.ch bedauert sehr, dass die Befürworter keine Aussagen dazu machen wollen, wie die individuellen Prämien berechnet werden, und somit beispielsweise offen bleibt, welche Rabatte für welche Modelle bei einer Einheitskasse gelten sollen. Mit diesen Angaben könnte die emotionale Diskussion über die Volksinitiative versachlicht werden.
Dazu ein kleiner Newsartikel:
http://www.basellandschaftlichezeitung. ... -128240933

Man sieht, es ist schwierig hier eine Voraussage zu machen. Gibt es aber einen Einheitstarif pro Kanton, würden die Sparer (jung, Alternativmodell, hohe Franchise) schlecht dastehen. Gibt es keinen Anreiz für eine höhere Franchise, würden die Gesundheitskosten aus meiner Sicht sogar steigen, bei einer Franchise von 300 Franken würde ich sicherlich schneller und öfter zum Arzt als mit einer 2500 Franchise.

Weiter habe ich mich aber nicht damit befasst.


Zur Zweiten Initiative. Habe mich nicht gross damit befasst, nur ein paar Artikel bei der NZZ gelesen. Finde ok dass die Waren im Restaurant anders besteuert werden, also in einem Laden, da die Leistungen anders sind.
Finde hingegen nicht ok, dass Takeaways den reduzierten Satz zahlen.

Aber wie gesagt, habe mich noch nicht gross informiert und bin auf Diskussionen gespannt.
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Asmodeus
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Beitrag von Asmodeus »

Netter Rechner.

Ich würde also unter der Einheitskrankenkasse rund 60 CH weniger im Monat ausgeben.... Trotzdem bin ich mir noch ned so sicher ob ich es für ne gute Idee halte.
Asmodeus hat geschrieben:Ich bin ehrlich. Ich hatte ein schlechtes Gefühl mit der neuen Führung. Ich habe befürchtet, dass der Ruf von Streller, Frei und Wicky noch schlimmer ruiniert würde als es damals bei Yakin geschehen ist.

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Blutengel
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Beitrag von Blutengel »

Bei mir wären es bei der Einheitskasse ca. 115 Franken mehr im Monat ...
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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Asmodeus hat geschrieben:Netter Rechner.

Ich würde also unter der Einheitskrankenkasse rund 60 CH weniger im Monat ausgeben.... Trotzdem bin ich mir noch ned so sicher ob ich es für ne gute Idee halte.
Ich knapp 200 mehr :D Aber eben, ist mit Vorsicht zu geniessen bzw. eine Voraussage ist wohl kaum machbar.
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Brausebad
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Beitrag von Brausebad »

Wenn der Rechner stimmt, bezahle ich 600.- mehr pro Monat mit der 3 Köpfigen Familie... :eek:

Ich galube auch, dass Leute mit tiefen Franchisen schneller zum Arzt gehen. Unser Gesundheitssystem ist krank. Jedes Spital hat die neuste Technologie. Nicht die Krankheiten/Unfälle kosten Geld, sondern die überteuerte und überdimensionierte Infrastruktur und die teils überrissene Medikamentenpreise. Klar investiert die Pharma Mrd in die Entwicklung, aber man sieht auch anhand der absurden Mrd Gewinne das die Margen zu hoch sind. Wir können uns nur glücklich schätzen, dass wir als Kanton BS davon noch direkt profitieren. Dann hört es aber auch schon auf.

Die KK Preise steigen im Verhältnis zu der Teuerung und den Gehaltsanstiegen ungeachtet stark an. Wo wir in 10 - 15 Jahren stehen... wer weiss das. Irgend etwas muss gehen, aber an die Einheitskasse glaube ich auch nicht. Wie gesagt, wäre ich eher dafür, dass man spezialisierte Gesundheitszentren macht. Nicht jedes Regionalspital braucht Spezialgeräte. Wenn jemand ernsthaft erkrankt und Untersuchungen nötig sind, dann ist es egal ob man 30 Km (erzähl das mal einem Deutschen oder Franzosen) fahren muss, was ja immernoch einen Katzensprung ist. Die Regionalspitäler sollen sich auf Allgemeinmedizin konzentrieren und Voruntersuchungen durchführen.
Wie Sigi und Ceccaroni, wie Hauser und Knup träum’ auch ich manchmal ganz leise davon, dass es dem FCB einst wieder besser gehen möge. Es muss nicht gerade ein Titel sein oder gar eine Teilnahme im Europacup, behüte nein, nur so, dass der FCB zu Hause gegen Bulle gewinnt, einfach gewinnt. JOZ 1988

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Blutengel
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Beitrag von Blutengel »

So lange die Leute an einem Samstag abend um 2200 Uhr das Gefühl haben sie müssen in der Notaufnahme einen Husten zeigen, den sie seit 3 Wochen haben wird das Ganze auch so nicht viel günstiger. Und das ist kein Einzelfall. Ich denke gerade in einem Spital sind die Personalkosten wesentlich höher als die Kosten für die Infrastruktur (ohne jetzt die Zahlen vom Unispital zu kennen).

Edit:
Hatte den fett markierten und eigentlich wichtigsten Teil vergessen :o
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Beitrag von Admin »

Also ich entscheide immer noch Unabhängig von der Franchise ob ich zum Arzt gehe oder nicht. WTF?!

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BloodMagic
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Beitrag von BloodMagic »

225CHF ohne - 430 mit Einheitskrankenkasse

Dachte ich mir schon...

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Beitrag von Admin »

Blutengel hat geschrieben:So lange die Leute an einem Samstag abend um 2200 Uhr das Gefühl haben sie müssen einen Husten zeigen, den sie seit 3 Wochen haben wird das Ganze auch so nicht viel günstiger. Und das ist kein Einzelfall. Ich denke gerade in einem Spital sind die Personalkosten wesentlich höher als die Kosten für die Infrastruktur (ohne jetzt die Zahlen vom Unispital zu kennen).
Man muss beachten, dass viele Länder das Hausarzt-Modell wie bei uns gar nicht kennen und die Leute deshalb direkt ins Spital gehen.

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Blutengel
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Beitrag von Blutengel »

Admin hat geschrieben:Man muss beachten, dass viele Länder das Hausarzt-Modell wie bei uns gar nicht kennen und die Leute deshalb direkt ins Spital gehen.
Das ist mir schon klar - aber das muss ja nicht nach 3 Wochen am Samstag abend, 2200 Uhr in der Notaufnahme sein. Man sich ja die ganze Woche in der Polyklinik im Kantonsspital melden.
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SubComandante
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Beitrag von SubComandante »

Klar Pro Einheitskasse. Und für das Anschauen der Angstmachpropaganda der Gegner habe ich keine Zeit und Lust. Es geht ums Prinzip einer Einheitskasse. Ich finde nur, dass man sich auch mal einen Blick auf die Kosten gegenüber der Pharmaindustrie gönnt in der Zukunft. Wenn das Medikament hierzulande unverhältnismässig viel mehr kostet als nur schon in Deutschland, sehe ich in diesem Punkt immer noch das grösste Problem. Dies und nebenbei noch notorische Arztbesucher, die eher mal den Gang zum Psychiater wagen sollten...

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Beitrag von team17 »

Wieso sollte in einer Einheitskasse keine verschiedenen Modelle bezüglich Franchise, Hausarzt, Telmed etc. existieren? Steht das so in der Initiative bzw. wurde das so von den befürwortenden Politikern gesagt? Oder ist das einfach ein sehr simpler Trick der Gegner weil man somit praktischen allnen steigende Prämien vorrechnen kann?


Edit: Man könnte auch einfach selber schnell googeln als Faul zu fragen :D Falls es sonst jemanden Interessiert: Die Initianten sprechen weiterhin von der Möglichkeit von verschiedenen Modellen. Die Gegner beziehen sich auf ein Gutachten eines Prof. Kiesler, welche meint im Initiativtext stehe "einheitliche Prämie pro Kanton" und somit seien keine Modelle möchglich. Intressant dass da die Gegner plötzlich sturr auf das "einheitlich" bestehen, wären doch solche Modelle selbst bei einer Annahme auch für ihre Interessen von Vorteil. Dann wäre wohl aber auch der Rechner vom Comparis absoluter nonsens...

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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Brausebad hat geschrieben:Wie gesagt, wäre ich eher dafür, dass man spezialisierte Gesundheitszentren macht. Nicht jedes Regionalspital braucht Spezialgeräte. Wenn jemand ernsthaft erkrankt und Untersuchungen nötig sind, dann ist es egal ob man 30 Km (erzähl das mal einem Deutschen oder Franzosen) fahren muss, was ja immernoch einen Katzensprung ist. Die Regionalspitäler sollen sich auf Allgemeinmedizin konzentrieren und Voruntersuchungen durchführen.
Mit genügend Kapazität würde ja ein "Spezialgerätzentrum" in Zürich für die gesamte Deutschschweiz reichen. Zürich erreicht man von Bern-Basel-St.Gallen aus in einer Stunde. Aber keine Ahnung ob so eine Zentralisierung möglich wäre und mit welchen Leistungen.
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

SubComandante hat geschrieben:Klar Pro Einheitskasse. Und für das Anschauen der Angstmachpropaganda der Gegner habe ich keine Zeit und Lust. Es geht ums Prinzip einer Einheitskasse.
Was ist denn das für eine Argumentation?
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Käppelijoch
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Beitrag von Käppelijoch »

Admin hat geschrieben:Man muss beachten, dass viele Länder das Hausarzt-Modell wie bei uns gar nicht kennen und die Leute deshalb direkt ins Spital gehen.
Viele Bagatellsachen kann man auch locker mit einem Apothekenbesuch lösen. Eben...lästiger Husten, grippale Zustände, roter Popo des Kleinkindes etc. Für in der Nacht gibt es ja noch die Notfallapotheke am Petersgraben. Da ist eine klare Aufklärung der Migranten dringend nötig.

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Beitrag von team17 »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Mit genügend Kapazität würde ja ein "Spezialgerätzentrum" in Zürich für die gesamte Deutschschweiz reichen. Zürich erreicht man von Bern-Basel-St.Gallen aus in einer Stunde. Aber keine Ahnung ob so eine Zentralisierung möglich wäre und mit welchen Leistungen.
Zentralisierung? In der Schweiz? Ja klar... Wir schaffen es vielleicht nicht einmal zwei Halbkantone zusammen zu führen. Dann wollen wir noch nicht mal darüber nachdenken wie eine deutschweizweite Zusammenarbeite funktionieren soll. Der richtige Ansatz wäre es aber ganz bestimmt.

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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

team17 hat geschrieben:Wieso sollte in einer Einheitskasse keine verschiedenen Modelle bezüglich Franchise, Hausarzt, Telmed etc. existieren? Steht das so in der Initiative bzw. wurde das so von den befürwortenden Politikern gesagt? Oder ist das einfach ein sehr simpler Trick der Gegner weil man somit praktischen allnen steigende Prämien vorrechnen kann?


Edit: Man könnte auch einfach selber schnell googeln als Faul zu fragen :D Falls es sonst jemanden Interessiert: Die Initianten sprechen weiterhin von der Möglichkeit von verschiedenen Modellen. Die Gegner beziehen sich auf ein Gutachen eines Prof. Kiesler, welche meint im Initiativtext stehe "einheitliche Prämie pro Kanton" und somit seien keine Modelle möchglich. Intressant dass da die Gegner plötzlich sturr auf das "einheitlich" bestehen, wären doch solche Modelle selbst bei einer Annahme auch für ihre Interessen von Vorteil. Dann wäre wohl aber auch der Rechner vom Comparis absoluter nonsens...
Gibts eigentlich keine Webseite der Pro Seite?

Hab nur gerade einen Flyer zur Abstimmung 2007 (?) gefunden:
http://www.parlament.ch/d/dokumentation ... -pro-d.pdf

Da steht nur: einkommens- und vermögensgerechte Krankenkassenprämien. Aber damals waren die ganzen alternativen Modelle auch noch nicht so beliebt bzw. es gab sie noch gar nicht.

Das Problem ist halt, die Initiative regelt eben nix. Alles wird dem Parlament überlassen. Was wenn die dann finden, Franchisen braucht man nicht?

Auf den Comparis Rechner habe ich mehrmals hingewiesen :)

Wie sieht es denn mit den anderen Kostensteigerungen aus, die in diesem Chart in meinem Eröffnungspost genannt werden? Sind die realistisch?
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Asmodeus
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Beitrag von Asmodeus »

Brausebad hat geschrieben:Ich glaube auch, dass Leute mit tiefen Franchisen schneller zum Arzt gehen. Unser Gesundheitssystem ist krank. Jedes Spital hat die neuste Technologie. Nicht die Krankheiten/Unfälle kosten Geld, sondern die überteuerte und überdimensionierte Infrastruktur und die teils überrissene Medikamentenpreise.
1. Sieh es anders. Leute die oft zum Arzt gehen müssen wegen chronischen Krankheiten wären bescheuert wenn sie nicht die tiefsten Franchisen wählen würden.

Ich hatte vor einigen Jahren einen Autounfall und die SUVA wollte irgendwann nicht mehr die Kosten für die Behandlung übernehmen. Also muss nun alles via Krankenkasse geregelt werden.

Ein simples MRI (welches bei Wirbelsäulenschäden immer mal wieder gemacht werden muss um die Entwicklung verfolgen zu können) kostet zwischen 500 und 1000 CHF.
Physiotherapie, Chiropraktiker, Arzttermine etc. etc. etc. gehen schnell ins Geld.


2. Ausgerechnet die chronisch Kranken sind meistens auch diejenigen die es sich am wenigsten leisten können die hohen Franchisen zu bezahlen. Viele chronisch Kranke können nur 50-60% arbeiten, erhalten von der IV jedoch keine Zuschüsse da diese sich nicht verantwortlich fühlt. Oder man müsste 100% IV beziehen und dürfte dann gar nichts mehr arbeiten (würde also dem Staat noch mehr auf der Tasche liegen).



3. Die Krankenhäuser sind super darin ihren Job nicht richtig zu machen. Aus Angst vor den Versicherungen wird nur das nötigste gemacht, dafür allerdings mehrmals. Das Unispital Basel ist in der Hinsicht ein Paradebeispiel.
Man wird Notfallmässig eingeliefert, untersucht und zur Nachuntersuchung aufgeboten.... irgendwann in den nächsten 2 Monaten. Man geht vergessen. Muss selber nachhaken wann man kommen kann, bei der Untersuchung wird nichts festgestellt und man erhält einen Termin für ne weitere Untersuchung irgendwann wieder in 2 Monaten. Dieses Mal bei nem anderen Arzt der keine Ahnung hat weswegen man überhaupt da ist und der/die dieselbe Untersuchung wie vor 4 Monaten beantragt, welche auch erst in 2 Monaten stattfinden wird.

Dazwischen wird einem noch ein Fahrverbot aufgedrückt (obwohl man nicht begründen kann weswegen) nur damit man gezwungen ist sich diesen Behandlungen zu unterziehen.

Auf diese Weise entstehen tausende von CHF an Kosten die an den Patienten, respektive seine Versicherung abgewälzt werden.

Vor allem wenn die Kosten komplett falsch aufgeschrieben werden und die Versicherungen es ohne nachzusehen bezahlen.




Eine Einheitskrankenkasse wird an diesen Punkten nichts ändern können. Und die Lobbyisten (früher nannte man sowas einfach Bestechung) sorgen schon dafür, dass die Pharmapreise nicht sinken müssen und querimporte illegal bleiben.
Asmodeus hat geschrieben:Ich bin ehrlich. Ich hatte ein schlechtes Gefühl mit der neuen Führung. Ich habe befürchtet, dass der Ruf von Streller, Frei und Wicky noch schlimmer ruiniert würde als es damals bei Yakin geschehen ist.

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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Asmodeus hat geschrieben:3. Die Krankenhäuser sind super darin ihren Job nicht richtig zu machen. Aus Angst vor den Versicherungen wird nur das nötigste gemacht, dafür allerdings mehrmals. Das Unispital Basel ist in der Hinsicht ein Paradebeispiel.
Man wird Notfallmässig eingeliefert, untersucht und zur Nachuntersuchung aufgeboten.... irgendwann in den nächsten 2 Monaten. Man geht vergessen. Muss selber nachhaken wann man kommen kann, bei der Untersuchung wird nichts festgestellt und man erhält einen Termin für ne weitere Untersuchung irgendwann wieder in 2 Monaten. Dieses Mal bei nem anderen Arzt der keine Ahnung hat weswegen man überhaupt da ist und der/die dieselbe Untersuchung wie vor 4 Monaten beantragt, welche auch erst in 2 Monaten stattfinden wird.

Dazwischen wird einem noch ein Fahrverbot aufgedrückt (obwohl man nicht begründen kann weswegen) nur damit man gezwungen ist sich diesen Behandlungen zu unterziehen.

Auf diese Weise entstehen tausende von CHF an Kosten die an den Patienten, respektive seine Versicherung abgewälzt werden.
hm, ist das nicht eher System? Hängt mit den Fallpauschalen zusammen?

Termin für Nachbehandlung -> gleicher Fall, durch Fallpauschale bereits bezahlt, keine Mehreinnahmen (aus Sicht Spital)
Fall 1 abgeschlossen -> neuer Fall wird eröffnet, Fallpauschale wird wieder fällig, Mehreinnahmen für gleichen Aufwand

Möchte da niemandem was unterstellen, vielleicht versteh ichs auch falsch.
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Brausebad
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Beitrag von Brausebad »

Admin hat geschrieben:Also ich entscheide immer noch Unabhängig von der Franchise ob ich zum Arzt gehe oder nicht. WTF?!
Du und ich schon. Aber es gibt auch genug Hyochonder, und solche die auf bestem Weg sind, die lieber mit 300.- Franchise eine hohe Prämie in Kauf nehmen, dafür jederzeit zum Arzt gehen. Als ich letztes Jahr zu meinem Hausarzt wegen eine anhaltenden Sehnenscheidenentzündung (hat sich als Senkfuss herausgestellt) im Unterschenkel ging, musste ich mich erstmals vorstellen.
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Mit genügend Kapazität würde ja ein "Spezialgerätzentrum" in Zürich für die gesamte Deutschschweiz reichen. Zürich erreicht man von Bern-Basel-St.Gallen aus in einer Stunde. Aber keine Ahnung ob so eine Zentralisierung möglich wäre und mit welchen Leistungen.
Die Idee ist eher, dass sich gewisse Sptäler spezialisieren für Medizi die es nicht in der Breite braucht. Ein Zentrum reicht für die ganze Schweiz wohl eher nicht aus. Ich denke eher, dass Genf, Lausanne, Bern, Basel, Lugano und Zürich je ein solches Zentrum haben. Wenn ich wegen einem Hirntumor nach Bern müsste, reisst mir das auch als Basler kein Bein aus. Heutzutage haben viele Regionalspitäler (Rheinfelden, Laufenburg, Laufen etc.) eine enorme Bandbreite an Geräten. Ich bin nicht vom Fach, habe aber einmal einen Bericht in der NZZ? BaZ? gelesen wie Kostenintensiv das ist das jedes Spital Geräte hat die Sie nicht auslasten können und daher eher zuviel Untersuchungen machen die nicht nötig sind. Diese Geräte sind wie Computer. Kaufst du heute einen, ist er morgen veraltet (Achtung, leicht übertrieben). Dei Auslastung und das Angebot müssen koordiniert und optimiert werden.*Edith: Nicht im Spital, sondern national über die gesamte Gesundheitsversorgung.
Wie Sigi und Ceccaroni, wie Hauser und Knup träum’ auch ich manchmal ganz leise davon, dass es dem FCB einst wieder besser gehen möge. Es muss nicht gerade ein Titel sein oder gar eine Teilnahme im Europacup, behüte nein, nur so, dass der FCB zu Hause gegen Bulle gewinnt, einfach gewinnt. JOZ 1988

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Käsebrot
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Beitrag von Käsebrot »

SubComandante hat geschrieben:Klar Pro Einheitskasse. Und für das Anschauen der Angstmachpropaganda der Gegner habe ich keine Zeit und Lust. Es geht ums Prinzip einer Einheitskasse. Ich finde nur, dass man sich auch mal einen Blick auf die Kosten gegenüber der Pharmaindustrie gönnt in der Zukunft. Wenn das Medikament hierzulande unverhältnismässig viel mehr kostet als nur schon in Deutschland, sehe ich in diesem Punkt immer noch das grösste Problem. Dies und nebenbei noch notorische Arztbesucher, die eher mal den Gang zum Psychiater wagen sollten...
+1

Allein schon die Tatsache, dass auf einmal vermehrt Politiker Verwaltungsratsmandate bei Krankenkassen haben und dass die Krankenkassen in ihren "Info-Heftlis" gegen die Einheitskasse argumentieren - das alles finanziert durch die Prämienzahlenden - macht mir die Entscheidung relativ einfach.

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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Brausebad hat geschrieben:Du und ich schon. Aber es gibt auch genug Hyochonder, und solche die auf bestem Weg sind, die lieber mit 300.- Franchise eine hohe Prämie in Kauf nehmen, dafür jederzeit zum Arzt gehen. Als ich letztes Jahr zu meinem Hausarzt wegen eine anhaltenden Sehnenscheidenentzündung (hat sich als Senkfuss herausgestellt) im Unterschenkel ging, musste ich mich erstmals vorstellen.



Die Idee ist eher, dass sich gewisse Sptäler spezialisieren für Medizi die es nicht in der Breite braucht. Ein Zentrum reicht für die ganze Schweiz wohl eher nicht aus. Ich denke eher, dass Genf, Lausanne, Bern, Basel, Lugano und Zürich je ein solches Zentrum haben. Wenn ich wegen einem Hirntumor nach Bern müsste, reisst mir das auch als Basler kein Bein aus. Heutzutage haben viele Regionalspitäler (Rheinfelden, Laufenburg, Laufen etc.) eine enorme Bandbreite an Geräten. Ich bin nicht vom Fach, habe aber einmal einen Bericht in der NZZ? BaZ? gelesen wie Kostenintensiv das ist das jedes Spital Geräte hat die Sie nicht auslasten können und daher eher zuviel Untersuchungen machen die nicht nötig sind. Diese Geräte sind wie Computer. Kaufst du heute einen, ist er morgen veraltet (Achtung, leicht übertrieben). Dei Auslastung und das Angebot müssen koordiniert und optimiert werden.
Ganze Schweiz nicht, aber Lausanne, Lugano und Zürich würden doch rein geografisch gesehen ausreichen?

Die Kosten für die Systemumstellung zur Einheitskasse könnte man ja dazu verwenden :D
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team17
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Beitrag von team17 »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: Wie sieht es denn mit den anderen Kostensteigerungen aus, die in diesem Chart in meinem Eröffnungspost genannt werden? Sind die realistisch?
Ist natürlich schon sehr abhängig von der Frage ob es verschiedene Modelle gibt oder nicht. Von den 4582 Mio Mehrkosten sind 3766 Mio durch das Wegfallen von solchen Modellen/Franchisen. Wenn das nicht eintrifft, sieht die ganze Geschichte völlig anders aus.

Der einzige hohe Betrag ist dann noch "Anwendung des Bundestarif". Weis ich aber nicht was ich mir darunter vorstellen soll und finde auf die schnell auch keine Infos dazu.

Denke sowieso dass wir hier nicht gross über die Kosten sprechen müssen. Wer kann die schon voraussagen? Da könnte man wohl x Finanzexperten Gutachten erarbeiten lassen und es würden völlig verschiedene Ergebnisse dabei rauskommen. Denke das ist zu Komplex um es wirklich vorraussagen zu können.

Die Frage ist doch wollen wir dass die Gesundheitsabsicherung durch den Staat geregelt wird oder das private Firmen einen Wettbewerb damit betreiben dürfen. Beide Varianten haben sicher ihre Vor und Nachteile. Schlussendlich wird das wohl ne Prinzipfrage sein...

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Blutengel
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Beitrag von Blutengel »

Was natürlich die Kosten auch hoch hält:

Ich bin an einem Abend (nach dem Nachtessen) im Spital aufgenommen worden. Am nächsten Tag hatte ich die OP und musste 2 Tage bleiben. Am dritten Tag konnte ich vor dem Morgenessen gehen. Am Ende wurden komplette 4 Tage Aufenthalt verrechnet! Also die komplette Pauschale, welche auch die Mahlzeiten beinhaltet die ich gar nicht bekommen habe. Somit konnte das Bett am Ein bzw. Austrittstag 2x verrechnet werden. Ich habe dies dann meiner KK mitgeteilt, aber da wollte man nichts davon wissen, da dies so normal sei.
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marc.d
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Beitrag von marc.d »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: Man sieht, es ist schwierig hier eine Voraussage zu machen. Gibt es aber einen Einheitstarif pro Kanton, würden die Sparer (jung, Alternativmodell, hohe Franchise) schlecht dastehen. Gibt es keinen Anreiz für eine höhere Franchise, würden die Gesundheitskosten aus meiner Sicht sogar steigen, bei einer Franchise von 300 Franken würde ich sicherlich schneller und öfter zum Arzt als mit einer 2500 Franchise.

Weiter habe ich mich aber nicht damit befasst.

Das ist meiner Meinung nach schwachsinn! Ich habe eine Franchise von 300.- und bezahle gut über 350.-/Mt. Deswegen bin ich selten öfter als 1-2mal im Jahr beim Arzt! Bedenke, es gibt Menschen welche jeden Monat Medikamente (bei mir im Wert von 150.-) benötigen. Die wären ja extrem blöd, würden sie die Fanchiese erhöhen damit sich zwar die Prämien senken, Du dafür aber sämmtliche Medis selber bezahlst.... Glaub mir, ich habe die Rechnung gemacht, es käme definitiv teurer!
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hanfueli
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Beitrag von hanfueli »

Was hat es mit der MwSt Initiative genau auf sich? Grundsätzlich ist es nicht verständlich, weshalb das Take-Away Essen günstiger besteuert sein soll als eine Mahlzeit im Restaurant.

Die Argumente der Befürworter sind allerdings ziemlich schwach:

Umweltpolitik: Mahlzeit im Restaurant verursacht weniger Abfall als Take-Away. Der Energieverbrauch der Lokalität, erhöhter Platzbedarf und Anfahrtswege der Gäste (Imbissbuden liegen eventuell zentraler und näher an den Arbeitsplätzen) werden ignoriert.

Arbeitsplätze: Auch Take-Away schafft Arbeitsplätze für weniger qualifizierte. Dass Imbissbuden weniger Personal pro Gast benötigen ist ein natürlicher Wettbewerbsvorteil.

Die Kaviar Argumentation ist auch nett. GastroSuisse macht auf Klassenkampf.

Hat jemand ein stichhaltiges Argument, warum Restaurants höher besteuert werden sollen? Ohne die Überlegung hinter dieser Differenzierung zu kennen ist es schwierig, sich wirklich ein Urteil zu bilden.
...reden Sie nur weiter, es wird schon noch etwas intelligentes dabei sein.

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marc.d
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Beitrag von marc.d »

hanfueli hat geschrieben: Hat jemand ein stichhaltiges Argument, warum Restaurants höher besteuert werden sollen? Ohne die Überlegung hinter dieser Differenzierung zu kennen ist es schwierig, sich wirklich ein Urteil zu bilden.
Laut unserem Schlumpf im Bundehaus ist die MwSt. im Restaurant höher da "auswärts essen gehen" quasi ein Luxusgut ist, hingegen Lebensmittel (darunter zählt sie auch die Imbis-Buden) zum "lebensnotwendigem Gut" zählt. Daher müsse auch die MwSt. so bleiben wie sie jetzt ist.

Möchte hiermit noch kurz unterstreichen, dass dies lediglich die Worte vom Schlumpf sind welche ich in keinster Weise unterstütze!

s'Edit meint noch: Ich hab mir hierzu noch keine Meinung gebildet da ich mich bis jetzt noch überhaupt nicht mit dem Thema befasst habe. Daher möchte ich auch noch nichts zu diesem Thema sagen....
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

hanfueli hat geschrieben:Was hat es mit der MwSt Initiative genau auf sich? Grundsätzlich ist es nicht verständlich, weshalb das Take-Away Essen günstiger besteuert sein soll als eine Mahlzeit im Restaurant.

Die Argumente der Befürworter sind allerdings ziemlich schwach:

Umweltpolitik: Mahlzeit im Restaurant verursacht weniger Abfall als Take-Away. Der Energieverbrauch der Lokalität, erhöhter Platzbedarf und Anfahrtswege der Gäste (Imbissbuden liegen eventuell zentraler und näher an den Arbeitsplätzen) werden ignoriert.

Arbeitsplätze: Auch Take-Away schafft Arbeitsplätze für weniger qualifizierte. Dass Imbissbuden weniger Personal pro Gast benötigen ist ein natürlicher Wettbewerbsvorteil.

Die Kaviar Argumentation ist auch nett. GastroSuisse macht auf Klassenkampf.

Hat jemand ein stichhaltiges Argument, warum Restaurants höher besteuert werden sollen? Ohne die Überlegung hinter dieser Differenzierung zu kennen ist es schwierig, sich wirklich ein Urteil zu bilden.
Restaurant = Dienstleistung (du wirst an deinem Platz bedient, hast einen Sitzplatz, bezahlst für das ganze Restauranterlebnis)
Take-Away = keine Dienstleistung (du wirst zwar am Stand bedient, allerdings ist die Dienstleistung stark beschränkt, hast in der Regel keinen Sitzplatz, bezahlst nur für das Essen und Zubereitung)

Das ist aber meine Argumentation, wies gesetzlich aussieht weiss ich nicht.
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!

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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

marc.d hat geschrieben:Das ist meiner Meinung nach schwachsinn! Ich habe eine Franchise von 300.- und bezahle gut über 350.-/Mt. Deswegen bin ich selten öfter als 1-2mal im Jahr beim Arzt! Bedenke, es gibt Menschen welche jeden Monat Medikamente (bei mir im Wert von 150.-) benötigen. Die wären ja extrem blöd, würden sie die Fanchiese erhöhen damit sich zwar die Prämien senken, Du dafür aber sämmtliche Medis selber bezahlst.... Glaub mir, ich habe die Rechnung gemacht, es käme definitiv teurer!
Ich meinte das ein wenig anders. Wenn ich die Franchise von 300 schon erreicht habe und mit einem Husten / Unwohlsein kämpfe, gehe ich sehr wahrscheinlich früher / überhaupt zum Arzt, da der Besuch sowieso "gratis" ist. Die höhere Prämie bezahle ich ja so oder so für dieses Jahr.
Im nächsten Jahr könnte ich mir dann natürlich Gedanken machen, dass ich nicht mehr wegen jedem Unwohlsein zum Arzt muss und die Franchise erhöhen, das ist klar.
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!

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marc.d
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Beitrag von marc.d »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Ich meinte das ein wenig anders. Wenn ich die Franchise von 300 schon erreicht habe und mit einem Husten / Unwohlsein kämpfe, gehe ich sehr wahrscheinlich früher / überhaupt zum Arzt, da der Besuch sowieso "gratis" ist. Die höhere Prämie bezahle ich ja so oder so für dieses Jahr.
Im nächsten Jahr könnte ich mir dann natürlich Gedanken machen, dass ich nicht mehr wegen jedem Unwohlsein zum Arzt muss und die Franchise erhöhen, das ist klar.
Leider gibt es bestimmt Menschen die das sicher so machen, da geb ich Dir recht. Wobei kaum der Besuch beim Hausarzt unsere Gesundheitskosten so derart in die Höhe treiben. Von daher sehe ich die Franchise nicht als grosses Problem.
Ich sehe das Problem eher bei den Spitäler, was diese in Rechnung stellen ist absurd! Letztes Jahr musste ich wegen Verdacht auf Hirnblutung oder Hinhautenzündung in die Notfallaufnahme. Ich war 6 Stunden dort, 5.5 verbrachte ich mit warten. In den anderen 30 Minuten musste ich 2x ins MRI (das 2. mal weil die nur den Kopf ohne Nacken gescannt haben --> Fehler vom Spital), danach wurde mir noch Flüssigkeit aus dem Rückenmark entnommen und untersucht. Der ganze Spuk kostete schlussendlich 3000.-!!! Wohlgemerkt wurde mir das MRI 2x verrechnet obwohl es ein Fehler vom Spital war. Meine Krankenkasse zahlte alles ohne zu murren... Eigentlich hätte ich erwartet, dass sich die Krankekasse wehrt betreffend fehler vom Spital. War aber nicht so. Wiso ich das alles erzähle... Ich finde dies ein top Beispiel um zu sehen wie im Gesunheitswesen Gelder verschläudert werden und keiner, weder Krankenkasse noch Spital stört es!
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