Eine weitere grandiose Saison ist zu Ende gegangen. Unsere Uebermannschaft war so stark, dass sie praktisch alles niedergewalzt hat was ihr in den Weg gekommen ist. Sieg um Sieg um Sieg um Sieg.. Man hätte den FCB wohl für den Eurovision Songcontest anmelden können und wir hätten sowohl den Final wie auch den Sieg geholt.
Irgendwie halt.
Nun haben wir ja seit dieser Saison die FCB Charta und müssen uns als Fan gegenüber Gegner respektvoll verhalten. Dies fällt mir nach dieser Saison sehr schwer.. ..ehrlich gesagt scheiss ich da auch darauf. Denn Respekt soll erhalten, wer Respekt verdient. Und als Fan bin ich ohnehin niemandem verpflichtet mich in eine „gewünschte“ Art zu verhalten… Ich lebe das Fan-sein so wie es mir passt und möchte auch in diesem Rückblick die Schwächen unserer Feinde scharf kommentieren. Ein Dank, jetzt schon, an dieser Stelle an Dragovic. Danke, dass du an der Meisterfeier ehrlich warst und deine Meinung zur Maurer Sache von dir gegeben hast. Danke an alle Fussballprofil die Mensch geblieben sind. Danke, dass ihr euch nicht in ein Muster pressen lässt und nur noch das von euch gibt, was der Medienchef von euch verlangt. Sorry Josef. Aber mir ist ein Fussballer der auch mal Schiri (da werde ich den Eindruck ohnehin nicht los, dass unsere Spieler die Regeln besser kennen als die Männer mit der Pfeife), Gegenspieler (oder nennen wir sie in dieser Saison „Mitspieler“) oder SFV kritisiert. Auch wenn es zu unserem Nachteil sein könnte, sollen sich die Spieler wehren und das Wort ergreifen, wenn sie es für richtig halten. Denn die Medien tun’s für den FCB ohnehin nicht. Die Medien haben bis heute ja auch nicht erkannt, was für ein Wunderteam wir haben. Der Lob für die Mannschaft müsste ein ganz anderer sein nach dieser Saison.. ..stattdessen hackt man lieber auf den Drago rum.
Zurück zum Fussball. Unsere Jungs haben 2011/2012 eine Saison für die Geschichte gespielt. Abgesehen von den positiven Resultaten durften wir eine Mannschaft miterleben, die wirklich EINE Mannschaft war. Selten hatte ich als Fan das Gefühl, dass dort unten auf dem Rasen jeder für jeden kämpft und das sich jeder gegenseitig alles gönnt. Eine Symbiose aus Team, Fans und Vereinsführung hat sich gebildete, die beweist, dass Geld nicht alles ist. Die beweist, dass Geld alleine nicht zum Erfolg führt. Das Gemeinschaftsgefühl war es, die uns den Exploit gegen Bayern und Manchester U ermöglicht hat. Dieser Einsatz für einander und für die Fans hat mir gezeigt, dass das Team rotblau „fühlt“. Bevor wir uns dem erbärmlichen Rest der Liga zuwenden, noch einige Worte zu einzelnen
Helden.
Y. Sommer: Für mich die klare Nr. 1 der Schweiz. Benaglio & Co. Sollen sich schon mal mit der Ersatzbank anfreunden. Ein Fussballbanause wer das nicht sieht. Neben seinem Können hat sich Yan mit seiner Lällenkönig Aktion unsterblich gemacht. Es ist DIE Aktion, die mir vom Cupfinal ewig in Erinnerung bleiben wird. Pokale haben wir nun ja schon etliche gewonnen in den letzten Jahren.. ..aber im Penaltyschiessen nach solch einer Aktion noch nie. Mir gingen während dem Cupfinal die Luzerner Bauern auf den Sack. Immer wieder haben die mit ihren Anti-Basel Lieder provoziert.. ..was mich leicht aufschäumen liess. Da unsere Kurve es nicht für nötig hielt mit ein paar Schmähgesänge zu kontern, hat sich bei mir alles aufgestaut. Alleine konnten die Bauern mich ja nicht hören. Danach dieser Sieg im Elfmeterschiessen und haufenweise entäuschte Luzerner… Im Block nebenan die LU-Deppen die zuvor noch den Max gemacht haben. Herrlich, wie die wieder gedemüdigt wurden.
J. Park: Für mich der Teddybär der Liga. Würde er nicht spielen, müsste man ihn als Glücksbringer in Sommer’s Tor stellen. Der sympathische Koreaner scheint die Sonne in sich zu tragen. Auch wenn es bei Interviews den Anschein machen könnte, dass er halb bekifft und halb zurück geblieben ist, so wissen wir alle was wir an ihm haben. Ein Fighter vom feinsten.
Dragovic/Abraham: Eines der besten Innenerdeitiger Duos Europas. Beide mit der nötigen Aggressivität, teilweise mit „psychopathischen“ Zügen. Halt so, wie man es sich von einem Innenverteidiger wünscht. Das Ziel den gegnerischen Stürmer zu stoppen.. ..im Notfall „egal wie“. Abraham’s Tacklings werde ich vermissen. Drago bleibt uns hoffentlich treu. Sein jungendlicher Uebermut am Cupfinal und an der Meisterfeier sei ihm verziehen. Das Ueli Maurer dort stand war halt reiner Zufall. Es hätte auch die Queen, Mutter Theresa oder Hannibal Lector dort stehen können.. ..Drago hätte wohl jedem das Köpfchen gestreichelt. Es war ein Spässchen, mehr nicht. Auch ein Bundesrat sollte das Recht haben verarscht zu werden. Seit also nicht so untolerant ihm gegenüber. Dem Ueli mein ich.
Steini: Der Lattenschuss macht ihn zur Kultfigur. Doch ich bin mir sicher.. ..Cecca hätte dies im gleichen Spiel zweimal geschafft. Trotzdem: Respekt für die stabile Saison!
Shaqiri/Granit: Nun sind sie weg. Für mich kein Grund um auf sie böse zu sein. Zuviel haben diese Jungs bereits erreicht für den FCB. Es sei ihnen gegönnt, dass sie nun ihre Sporen in einer richtigen Liga abverdienen können. Es ist verständlich, dass es irgendwann den Reiz verliert Jahr für Jahr jeden Titel für den FCB zu holen.. ..klar, dass man das dann halt mit Bayern oder Gladbach in Deutschland probieren will. Ihre Klasse spricht für sie. Weshalb sich diese mittel-talentierten Gegenspieler von YB, GC und Co. weiterhin antun, wenn man sich mit Weltstars messen kann? Danke für euren Einsatz Jungs!
Streller/Frei: Danke Gott für dieses Sturmduo! Jeder Verein auf der Welt hätte seine Freude daran. Es ist ja nicht nur so, dass die beiden am Laufmeter treffen und perfekt aufeinander abgestimmt sind nein, es sind unsere Jungs!
Welcher Verein kann auf diesem Niveau kann von sich behaupten zwei „eigene“ als Torgaranten in den Reihen zu haben? Vorbildlich im Einsatz nicht nur auf dem Feld, spielen sie auch neben dem Feld eine Hauptrolle. Perfekt schaffen sie es, den neuen, ausländischen FCB Spieler aufzuzeigen was es heisst für Rotblau, für Basel in den Kampf zu ziehen. Diese Identifikation zum Club scheint abzufärben. Es würde mich nicht wundern, wenn in ein bis zwei Jahre sogar Yan Sommer das „Z’Basel am mim Rhy“ in fehlerfreien Akzent von sich gibt. Und diesbezüglich nehme ich besonders Alex Frei in die Verantwortung.. Nimm dir den jungen mal vor und prügle ihm das Baseldeutsch ein. Du kannst das besser als Streller..

Beni/Chippy: Als „niemand“ gekommen, zu Helden gewachsen, als Legenden gegangen! Besonderen Dank geht an diese beiden Jungs. Wer mit so viel Herzblut und Identifikation über Jahre für den FCB seine Knochen hinhält, dem gebührt Respekt! Vermissen werde ich diese Jungs. Vor allem Chippy. Für mich der Profifussballer schlechthin.
Und zwar aus der Sicht eines Fan’s. Kämpfend bis zum Umfallen, sich selbst treu geblieben und gleich noch mit eigenem Nachwuchs (sein Sohn) für den Weiterbestand dieser guten Gene beim FCB gesorgt. Sollte sein Sohn mit 10, 11 Jahren nicht dem Alkohol verfallen, so wird es in die erste Mannschaft schaffen… Ich träume schon. Aber was wäre das für ein Chipperfield Comeback, wenn sein Sohn mit der Nummer des Vaters eines Tages für Rotblau auflaufen würde. Man stelle sich vor.. ..weitere 15 Jahren ein Chipperfield im Team.
Mir kommen die Tränen, wenn ich daran denke, auf diese beiden Spieler verzichten zu müssen.
Auch Beni.. ..du hast über Jahren den Rasen und die Terrasse gerockt! Dies zu Freude von uns Basler.. ..ja, und zum Leidwesen der anderen. Doch du wusstest immer die Prioritäten richtig zu setzen.