SVP ohne Bundesrat

Der Rest...
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z basel a mym ryy
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SVP ohne Bundesrat

Beitrag von z basel a mym ryy »

Schlupf raus
Schmid raus

RESPECT findi ganz geili sach

Bundesrat Samuel Schmid wird künftig nicht mehr zur SVP Schweiz gehören. Er unterstützt ausdrücklich den Antrag einer Gruppe von Berner SVP-Mitgliedern auf den Austritt der Berner SVP aus der SVP Schweiz. Sollte dies nicht zum Erfolg führen, sei man gewillt, eine neue Partei zu gründen, heisst es in einer schriftlichen Stellungnahme Samuel Schmids. Er sei bereit, nach "Kenntnisnahme der programmatischen Ziele einer solchen Gruppierung beizutreten. Weitere 35 Berner SVP-Mitglieder gehören der Gruppe an, die einen separaten Weg für die Kantonalpartei anvisieren.
Fussballmafia SFV
Im SFV finden sich viele ausgezeichnete Jasser. Ob die Herren auch andere Fähigkeiten besitzen, muss bezweifelt werden

[CENTER]MITKÄMPFER & ANTREIBER
Ivan Ergic
Scott Chipperfield[/CENTER]

jetzt starte mr international duure,wärs nid glaubt, kriegt eins uf d schnuure [Huggel]
©z basel a mym ryy

sergipe
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Beitrag von sergipe »

Und der Toni: War halt schwer mit der Initiative da alle gegen uns sind.

Tja, das ist halt in der Oppsition so.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Ein Lob an Schmid, dass er bei diesem Kindergarten der SVP nicht mitmacht.

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hansy
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Beitrag von hansy »

find ich gut von schmid, endlich macht er das, was man ihm immer vorgeworfen hat.
“The scientists of today think deeply instead of clearly. One must be sane to think clearly, but one can think deeply and be quite insane.”
― Nikola Tesla

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São Paulino
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Beitrag von São Paulino »

Erst schmeissen sie gestern definitiv die Bündner raus, dann verlieren sie haushoch bei den Abstimmungen und jetzt wollen auch noch die Berner (oder zumindest Teile davon) austreten und eine neue Partei gründen.

SVP - da geht 'was :D
"Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben." (A. Einstein)

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

São Paulino hat geschrieben:Erst schmeissen sie gestern definitiv die Bündner raus, dann verlieren sie haushoch bei den Abstimmungen und jetzt wollen auch noch die Berner (oder zumindest Teile davon) austreten und eine neue Partei gründen.
Auslöser dürfte wohl sein, dass ihr gottähnlich verehrter "Führer" ins bodenlose abgestürzt ist und durch nichtssagende Nullen ersetzt wurde ...

Schweizerische Verlierer Partei :D :D :D

jakobiner
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Beitrag von jakobiner »

Respekt für die neue Schlumpf-Partei: Noch nicht mal richtig gegründet, aber schon zwei Bundesratssitze im Trockenen! :D

Lupinin
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Beitrag von Lupinin »

Kawa hat geschrieben:Auslöser dürfte wohl sein, dass ihr gottähnlich verehrter "Führer" ins bodenlose abgestürzt ist und durch nichtssagende Nullen ersetzt wurde ...
Marionetten, Hampelmänner? :D

sergipe
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Beitrag von sergipe »

Der Führer ging und nun heisst's statt Guets Mörgeli nur noch gute Nacht. :D

Hösch!
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Beitrag von Hösch! »

Tja, der gute Toni kann einem schon fast leid tun. Den Jungen hat man da in was reingstossen, dem er hinten und vorne nicht gewachsen ist. Ohne seine Einflüsterer ist er auch nur ein Bauer (bezieht sich auf seinen Beruf) aus dem Toggenburg.

Die SVP
Im Herbst noch die grosse Wahlsiegerin, dann überheblich bis zur Schmerzgrenze und heute die Lachnummer der Nation!
Tja, so schnell kann's gehen!
67/02/08/10

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andreas
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Beitrag von andreas »

jakobiner hat geschrieben:Respekt für die neue Schlumpf-Partei: Noch nicht mal richtig gegründet, aber schon zwei Bundesratssitze im Trockenen! :D
Ja und nachher schliessen sie einen Bund mit der FDP und voilà, dominieren die
Schweiz. :p

Im Ernst: wer die SVP jetzt abschreibt, sollte vorsichtig sein. Das kann bös um-
kippen...
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Gustavo
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Beitrag von Gustavo »

Hösch! hat geschrieben:Die SVP
Im Herbst noch die grosse Wahlsiegerin, dann überheblich bis zur Schmerzgrenze und heute die Lachnummer der Nation!
Tja, so schnell kann's gehen!
Warts ab, bis zu den nächsten Parlamentswahlen dauerts noch 3.5 Jahre. Es wäre sehr verfrüht, die SVP jetzt schon abzuschreiben.
Das ganze Oppositionstraritrara zieht halt momentan noch viel aufmerksamkeit auf sich. Wenn die Sache mit dem Parteiausschluss endlich vom Tisch sein und sich das ganze beruhigen wird, siehts dann wieder etwas anders aus.
B6X & Durchschnittsuser 2004


Rettet die Wälder - Esst mehr Biber!

Lupinin
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Beitrag von Lupinin »

Lustigerweise ist es ja gerade die SVP die mit dem Ausschluss von Schlumpf und der Bündner SVP so ein Drama injiziert und sich lächerlich macht, und je länger es geht, desto eher wird dieses Oppositionsgetue zur Lachnummer, die SVP zieht sich mit diesen zwei Themen selber in den Sumpf, gut so.

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SwissFox
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Beitrag von SwissFox »

Kawa hat geschrieben:Auslöser dürfte wohl sein, dass ihr gottähnlich verehrter "Führer" ins bodenlose abgestürzt ist und durch nichtssagende Nullen ersetzt wurde ...

Schweizerische Verlierer Partei :D :D :D
Wer wie ich Blocher in der "Arena" zu den letzten Abstimmungen gesehen hat, kann das nur vollumfänglich unterstützen. Kein Pfupf, keine Verve, keine Argumente, keine anständige Satzbildung, rein gar nichts. Der Tank ist leer.

Der arme Kerl erreicht so langsam die Senilitätsgrenze. Ist zwar hart, ist aber so.
Und ohne den Christoffel wird die SVP bald wieder einem Abwärtstrend entgegensehen.
Once a fox, always a fox - Leicester City forever!

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Latteknaller
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Beitrag von Latteknaller »

sergipe hat geschrieben:Und der Toni: War halt schwer mit der Initiative da alle gegen uns sind.

Tja, das ist halt in der Oppsition so.
das problem der svp ist, dass sie ihre eigene propaganda glauben. nach den nationalratswahlen haben sie immer wieder betont, dass die mehrheit der schweizer blocher als bundesrat will etc. irgendwie haben die noch nicht bemerkt, dass knapp 30% eben keine mehrheit sind und damit keine abstimmungen gewonnen werden.

die äusserung, man werde sich jetzt mehr auf referenden denn auf initiativen konzentrieren, passt ausserdem hervorragend zur schweizerischen verhinderungs partei
"Glauben Sie nicht jenen, die nie in ein Stadion gehen, dass ein Fussballspiel ein Hochrisiko-Anlass sei." Bernhard Heusler im Spiegel

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Spucknapf
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Beitrag von Spucknapf »

Peinlicher gots bald nümm, aber mir sölls rächt si düen si sich sälber chli verarsche. Wieso au anderi mache loh, wemme sich sälber ins Bei schiesse cha? :D

Aber wie scho erwähnt worde isch, i würd d svp noni abschribe, au wenns momentan sehr drnoch usseht...
I mag die luschis zwar nid, aber immerhin hesch gwüsst wärde gtha hesch. Jetzt chasch nur abwarte wies witergoht. Aber tendenziell würdi sage e neui + d'svp wosi sälber gegesiti weh mache anstatt zämme an eim Strang zieh.

Weiss nid aber das blinde dem "Führer" nach, het doch scho vor 70 Johr nid gfunzt, hänsi denn nüd glernt die Lusbuebe? :rolleyes:

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Goofy
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Beitrag von Goofy »

Knaller, sie haben doch sogar gesagt, sie vertreten die Volksmeinung.... Ich frage mich seit letzten Sonntag einfach, von welchem Volk sie nun genau sprechen....

Ah s Edith isch grad ko und meint s heissi nid Schweizer Volkspartei sondern Schwyzer Volkspartei und mit em Volk sig dr Kanton Schwyz gmeint und nid "die Schweiz".... ;)
Denn wer Spiele gegen Basel für wirklich gefährlich hält, glaubt auch noch an den Osterhasen
Mika Buka http://blogs.zentralplus.ch/de/blogs/ts ... log/16906/

sergipe
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Beitrag von sergipe »

Jetzt glüstels auch noch die Zürcher SVP'ler:

http://tagi.ch/dyn/news/zuerich/880389.html

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snatch
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Beitrag von snatch »

schmid ist ein feigling, das hätte er schon lange vorher tun müssen. jetzt im zuge des ausschlusses der bündner svp und den abspaltungsgedanken der berner hat er all seinen mut (viel scheint er nicht zu haben) zusammengenommen und diesen schritt gewagt.

wie gesagt ich finds gut, jedoch viel zu spät. sowieso ist er einer der bundesräte die ich mir schon lange weg wünsche. (parteiunabhängig betrachtet)
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São Paulino
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Beitrag von São Paulino »

snatch hat geschrieben:schmid ist ein feigling, das hätte er schon lange vorher tun müssen. jetzt im zuge des ausschlusses der bündner svp und den abspaltungsgedanken der berner hat er all seinen mut (viel scheint er nicht zu haben) zusammengenommen und diesen schritt gewagt.

wie gesagt ich finds gut, jedoch viel zu spät. sowieso ist er einer der bundesräte die ich mir schon lange weg wünsche. (parteiunabhängig betrachtet)
Gemäss deiner Partei war er ja schon immer nur ein halber Bundesrat. Wieso also sich so aufregen? ;)
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sancho pancho
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Beitrag von sancho pancho »

Es ist logisch, dass es zuerst einen Auslöser braucht, um so einen Schritt zu wagen. Der (erzwungene) Abschied der SVP GR und die Ankündigung der Bündner, eine neue Partei zu gründen, war dieser Auslöser. Unzufriedene SVP'ler in allen Kantonen wissen jetzt, dass sie nicht alleine dastehen werden. Das könnte eine Sogwirkung erzeugen.

Von daher verständlich, dass Schmid und andere latent Unzufriedene (davon dürfte es noch viel mehr geben) erst jetzt und nicht schon vorher Nägel mit Köpfen machen.

Fazit: Der Ausschluss der SVP GR war ein klassisches Eigentor der Parteispitze.

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snatch
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Beitrag von snatch »

São Paulino hat geschrieben:Gemäss deiner Partei war er ja schon immer nur ein halber Bundesrat. Wieso also sich so aufregen? ;)
du unterstellst mir jetzt etwas, was nicht stimmt!
FREYSTAATBASEL 2003

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SeBaselOnMyRhein
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Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

Fazit: Der Ausschluss der SVP GR war ein klassisches Eigentor der Parteispitze.
Fand den Ausschluss konsequent. Es ist halt so wie immer wenn Menschen Politik machen, sobald jemand ein bisschen Schwäche zeigt oder durch eine schwierige Phase geht, wenden sich die Hosenscheisser und Opportunisten schleunigst ab.

Aber die jetzt ziemlich überheblich feiernden Gegner der SVP (bzw. von Blocher) freuen sich zu früh, in 2-3 Monaten ist Gras über die Sache gewachsen und die SVP wird weiterhin die stärkste Partei in der Schweiz bleiben.

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e Härzigs
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Beitrag von e Härzigs »

SeBaselOnMyRhein hat geschrieben: die SVP wird weiterhin die stärkste Partei in der Schweiz bleiben.
Bin ich nicht so sicher. Ein grosser Teil der SVP Wähler sind Modewähler. Die kehren der Partei schnell den Rücken wenn sich kein Erfolg mehr einstellt. Die nächste Niederlage gibt es mit der Abstimmung Rumänien/Bulgarien.

Läggerlifreak
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Beitrag von Läggerlifreak »

SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Fand den Ausschluss konsequent. Es ist halt so wie immer wenn Menschen Politik machen, sobald jemand ein bisschen Schwäche zeigt oder durch eine schwierige Phase geht, wenden sich die Hosenscheisser und Opportunisten schleunigst ab.

Aber die jetzt ziemlich überheblich feiernden Gegner der SVP (bzw. von Blocher) freuen sich zu früh, in 2-3 Monaten ist Gras über die Sache gewachsen und die SVP wird weiterhin die stärkste Partei in der Schweiz bleiben.
Ich behaupte mal , dass auch das Szenario von einer 10-12% möglich ist, überall regt sich etwas Wiederstand, wunder mich, dass sich die ehemalige Bürgerpartei in Basel noch nicht gemeldet hat... War doch auch mal so ein Fall der sich hier anschliesssen könnte, nur wer in der Restschweiz weiss dies noch?
Rony hat geschrieben:Basel ist ein bevölkertes Museum mit museumsreifer Bevölkerung.

Lupinin
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Beitrag von Lupinin »

SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:SVP wird weiterhin die stärkste Partei in der Schweiz bleiben.
Ob die SVP die stärkste Partei ist oder nicht interessiert anscheinend keine Sau, erstens weil sie mit ihrer radikalen Tour alleine dastehen und Entscheide im Parlament und Abstimmungsvorlagen immer noch von der Mehrheit gefällt wird, solang die SVP da nicht 51% beherrscht scheint sie nicht viel anrichten zu können. Und überheblich ist genau das Getue der SVP-Spitze, die meinen sich alles erlauben zu können und jeden Gegner deformieren zu können, auch unter der Gürtellinie, jetzt erhalten sie die ersten Resultate vom Parlament (Abwahl Blocher) und anscheinend auch bei den Abstimmungen (letztes Wochenende) :cool:

Malinalco
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Beitrag von Malinalco »

Eigentlich sind es mehr als 51% , glaub so zwischen 60-70 % wenn du das Ständemehr einrechnest. Nützt dir nämlich nichts, wenn du zwar das Ja durchkriegst, aber genügend Kantone nein sagen... ;)

Und ich denke, wir können uns getrost zurücklehnen. Nochmals verdoppeln (von 30 auf 60 % wird sich die SVP nicht könnnen ;)

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Malko
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Us em Tagi

Beitrag von Malko »

Interesanter Artikel us em Tagi
04. Juni 2008, 19:00 u2013 Von Philipp Löpfe
ANALYSE
SVP: Der amerikanische Alptraum
Die SVP setzt auf die Rezepte der US-Republikaner. Das brachte ihr lange Erfolg. Wird es ihr jetzt zum Verhängnis?

Ausgelöst sind die aktuellen Wirren innerhalb der SVP selbstverständlich durch die Abwahl von Christoph Blocher und die vermeintliche «Verräterin» Eveline Widmer-Schlumpf. Die Schwierigkeiten der SVP haben aber auch tiefer liegende Gründe: Ihre Rezepte stimmen nicht mehr mit der Wirklichkeit überein. Diese Rezepte stammen ohnehin zu einem guten Teil aus Übersee. Das fällt jedem an Politik interessierten Schweizer auf, der in den USA weilt. Die Sprüche der konservativen Populisten wie Rush Limbaugh oder Bill O'Reilly sind ihm bestens vertraut. Die linken Medien, die dekandenten 68er, die faulen Linken, Kuschelpädagogik, Gutmenschen etc., all dies hat man bis zum Überdruss von den SVP-Scharfmachern wie Christoph Mörgeli gehört. Das ist kein Zufall, die SVP hat den Aufstieg der konservativen Republikaner nicht nur sehr genau studiert, sie hat auch ihre Erfolgsrezepte teilweise eins zu eins abgekupfert. Der «Vertrag mit den Wählern» beispielsweise, ein zentrales Element der letzten SVP-Wahlkampagne, ist eine beinahe Original getreue Kopie des «Contract with America», mit der Newt Gingerich die konservative Wende in den Neunzigerjahre eingeleitet hat.
Mit den US-Republikanern verbindet die SVP nicht nur die Methoden, sondern auch die Inhalte. Beide vereinen ein neoliberales Wirtschaftsprogramm mit sozial-konservativen Werten und Fremdenfeindlichkeit. Lange war dies überaus erfolgreich. «Die Republikaner waren in der Lage, Präsidentschaftswahlen zu gewinnen und die Kontrolle im Kongress zu übernehmen, weil es ihnen gelang, via Rassenfrage die politische Dominanz im Süden zu erreichen», schreibt der Ökonom und Kolumnist der «New York Times», Paul Krugman, in seinem Buch «Nach Bush».
Die Formel «Fremdenphobie plus Neoliberalismus» scheint jedoch ihre Wirkung in den USA zu verlieren. «Rassismus und soziale Intoleranz sind im Niedergang begriffen», stellt Krugman fest. Das belegt nicht nur der aktuelle Sieg des demokratische Präsidentschaftskandidaten Barack Obama über Hillary Clinton. Auch die beiden derzeit beliebtesten Amerikaner, der Golfspieler Tiger Woods und die TV-Moderatorin Oprah Winfrey, sind schwarz. Die Rassenfrage wird derzeit von anderen Problemen in den Hintergrund geschoben. «Bedenken über die steigende Ungleichheit und die wirtschaftlichen Unsicherheit nehmen an Bedeutung zu», stellt Krugman fest.
Offensichtlich trifft dieser Befund auch auf die Schweiz zu. Das zeigt die deutliche Niederlage der Einbürgerungsinitiative, bei der die SVP einmal mehr auf die Karte Fremdenfeindlichkeit gesetzt hat. Die unerwartete Klatsche deutet darauf hin, dass mit der SVP genau das geschieht, was sie bisher ihren Gegnern bisher vorgeworfen hat: Sie verliert die Bedürfnisse der Wählerinnen und Wähler aus den Augen.
Besonders deutlich zeigt sich dies etwa in der Gesellschaftspolitik: Die SVP lehnt nach wie Mutterschaftsversicherung, Krippen, Tagesschulen und Horte vehement ab. Sie setzt damit implizit voraus, dass Frauen primär Mütter sind, zumindest solange ihre Kinder klein sind. Heute sind jedoch nicht mehr bloss emanzipierte Frauen berufstätig, sondern alle. Sei es, weil sie es so wollen, sei es, weil es finanziell anders gar nicht geht. Deshalb sind Tagesschulen und erschwingliche Krippenplätze für junge Eltern keine ideologische, sondern sehr pragmatische Fragen geworden. Ähnlich sieht es in der Verkehrspolitik aus: Die Opposition der SVP gegen den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und ihre Forderung nach mehr Strassen werden lächerlicher mit jedem Dollar, um den das Fass Rohöl teuerer wird.
Der SVP fällt es immer schwerer, Sündenböcke zu finden. Selbst einfache Bürgerinnen und Bürger erkennen, dass die Klimaerwärmung kein Hirngespinst grüner Spinner ist, das sich mit einem Hinweis auf das Waldsterben erledigen liesse. Jeder kann selbst sehen, wie die Gletscher schmelzen, und jeder ahnt zumindest, dass sich dieses Problem nicht mit einer Steuersenkung beheben lässt. Überhaupt wird die Mehrzweckwaffe Steuersenkung immer mehr zum Rohrkrepierer. Erstens, weil von tiefen Steuern Menschen profitieren, die auch bei der SVP-Basis mässig beliebt sind, Marcel Ospel beispielsweise. Und zweitens haben die endlosen Steuerdiskussionen auch die Einsicht wachsen lassen, dass der Staat auf diese Einnahmen angewiesen ist, wenn er seinen Verpflichtungen nachkommen will. So haben die Tessiner am Wochenende eine Steuersenkungs-Initiative der Lega, einer Art SVP-Ultras, verworfen.
«Neoliberalismus plus Fremdenphobie» ist keine Einheitsformel konservativer Parteien, es sind sehr unterschiedliche Entwicklungen möglich. Die britischen Tories beispielsweise waren in der Thatcher/Reagan-Ära ebenfalls ideologische Zwillinge der Republikaner. Sie waren stur EU-feindlich und neoliberal. Das hat sie beinahe in die politische Bedeutungslosigkeit geführt. Jetzt werden die Konservativen im vereinigten Königreich wieder eine Ernst zu nehmende Macht. Voraussetzung dafür war ein Bruch mit dem Gedankengut der US-Republikaner. David Cameron, Parteichef und neuer Hoffnungsträger, hat dem Thatcherismus abgeschworen und setzt auf Ökologie und Gemeinschaftssinn.
Davon ist die SVP noch weit entfernt. Sie hat sich im Gegenteil radikalisiert und wird heute von Ideologen beherrscht, die alles rückgängig machen wollen, was an sozialem Fortschritt und gesellschaftlicher Emanzipation in den letzten Jahrzehnten erreicht worden ist. Deshalb der tiefe Hass auf die Alt-68er, auf die «Linken und Netten» und die «Cüpli-Sozialisten». Deshalb auch die ideologische Nähe zu den US-Republikanern. Diese befinden sich bereits in der Krise, die SVP ist auf dem besten Weg dorthin. Daran wird auch der Ausschluss von «Verräterinnen» und der Absprung von «Verrätern» nichts ändern. Im Gegenteil: Wenn es den Abtrünnigen gelingt, eine SVP nach dem Vorbild der englischen Tories zu gestalten, einer Partei, die bürgerlich-konservativ politisiert, aber auch das Gemeinwesen und die Umwelt nicht aus den Augen verliert, wird es für die SVP gefährlich. Eveline Widmer-Schlumpf hat offensichtlich das Potenzial, zu einer Galionsfigur einer solch «modernen» konservativen Partei der Schweiz zu werden. Gelingt dies, haben Christoph Blocher und seine Hardliner wirklich ein Problem.
Quelle
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SeBaselOnMyRhein
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Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

Lupinin hat geschrieben:Ob die SVP die stärkste Partei ist oder nicht interessiert anscheinend keine Sau, erstens weil sie mit ihrer radikalen Tour alleine dastehen und Entscheide im Parlament und Abstimmungsvorlagen immer noch von der Mehrheit gefällt wird, solang die SVP da nicht 51% beherrscht scheint sie nicht viel anrichten zu können.
Eine Partei ist ja dazu da, eine bestimmte politische Linie und ein klar definiertes Gedankengut zu vertreten. Dies macht die SVP vorbildlich - ob man mit ihren Ansichten nun einverstanden ist oder nicht, ist eine andere Frage. Wenn es nur darum gehen würde Abstimmungen zu gewinnen, dann könnte man sich als Partei ja einfach nach dem Wind richten.
Lupinin hat geschrieben:Und überheblich ist genau das Getue der SVP-Spitze, die meinen sich alles erlauben zu können und jeden Gegner deformieren zu können, auch unter der Gürtellinie, jetzt erhalten sie die ersten Resultate vom Parlament (Abwahl Blocher) und anscheinend auch bei den Abstimmungen (letztes Wochenende) :cool:
Deformiert haben sie soviel ich weiss noch keinen politischen Gegner. :D ;) Die SVP kann selber entscheiden, welche Mitglieder sie haben möchte und wen sie (aus verständlichen Gründen) ausschliessen will. Wer die Medien kritisch beobachtet hat, der hat bemerkt, dass es vor allem die Blocher/SVP-Gegner waren (z.B. Blick, Tagesanzeiger, linke SF Journalisten) welche das Schlumpf-Theater genüsslich aufbauschten, die SVP-internen Intrigen angestachelt haben und jetzt die SVP-"Schlappe" zum Parteiuntergang hochstilisieren.

Lupinin
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Beitrag von Lupinin »

SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Eine Partei ist ja dazu da, eine bestimmte politische Linie und ein klar definiertes Gedankengut zu vertreten. Dies macht die SVP vorbildlich - ob man mit ihren Ansichten nun einverstanden ist oder nicht, ist eine andere Frage. Wenn es nur darum gehen würde Abstimmungen zu gewinnen, dann könnte man sich als Partei ja einfach nach dem Wind richten.
Ja aber eine Partei sollte auch mit anderen Parteien und Partnern zusammenarbeiten können und nicht ständig Verhöhnungen und Drohungen ausstossen, wenn ihr dies nicht macht, gehen wir in die Opposition und solches Zeugs. Kein Wunder wenn es denn anderen Parteien da zuviel wird und sich gegen die SVP zusammenschliessen, CVP ist daran, und die FDP ist auch meistens nicht auf der gleichen Linie wie die SVP. :cool:

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