u201EMit mir wären wir Weltmeister gewordenu201C
u201EMit mir wären wir Weltmeister gewordenu201C
Kahn erzählt uns sein Weihnachtsmärchen
u201EMit mir wären wir Weltmeister gewordenu201C
Es war einmal die WM 2006 in Deutschland.
Die ganze Welt feierte bei uns ein unvergessliches Fußball-Fest.
Die DFB-Elf verzauberte uns mit Platz 3, scheiterte nach großem Kampf im Halbfinale am späteren Champion Italien (0:2 n.V.).
Deutschland u2013 ein Sommermärchen.
Jetzt folgt Kahn u2013 das Weihnachtsmärchen!
In einem u201ESternu201C-Interview beantwortet Bayern-Torwart Oliver Kahn (37) die Frage, ob Deutschland mit ihm im Kasten Weltmeister geworden wäre, klipp und klar: u201EJa.u201C
Kahns wundersame Erklärung: u201EDas ist auch überhaupt keine Kritik an Jens Lehmann. Nein, es liegt einfach am Verlauf meiner Karriere, dass ich diese Überzeugung habe. Ich bin 1994 mit dem Karlsruher SC im Halbfinale des Uefa-Cups gescheitert, zwei Jahre später habe ich mit dem FC Bayern diesen Pokal geholt. Ich habe 1999 die Champions League auf brutalste Weise verloren, und dann habe ich sie zwei Jahre später gewonnen, wie man sie nicht schöner gewinnen kann. Ich habe 2002 die WM im Finale unglücklich gespielt. Diese Logik, und an solche Phänomene glaube ich immer noch, hätte sich bei der WM 2006 fortgesetzt.u201C
Er hat auch Klinsmann damit vor der WM konfrontiert: u201EAber diesen Punkt hat er nicht erkannt oder nicht erkennen wollen. Ich habe zu ihm gesagt: ,Ich verstehe nicht, dass du das nicht erkennst.u2019u201C
Wären wir mit Kahn Weltmeister geworden?
Torwart-Trainer Andreas Köpke:
u201EEine interessante Theorie von Oliver. Aber es gibt natürlich keinen Gegenbeweis. Und wir haben die Mannschaft bei der WM ja nicht nach Phänomenen aufgestellt.u201C
Manager Oliver Bierhoff:
u201EWir haben die Torwart-Entscheidung damals nach bestem Wissen und Gewissen gefällt. Da ist es natürlich müßig, heute darüber zu diskutieren, was gewesen wäre, wenn wir uns anders entschieden hätten.u201C
BILD-Kolumnist Günter Netzer:
u201EDiese Theorie ist durch nichts belegbar. Deshalb ist es schwierig, dazu etwas zu sagen.u201C
Uli Stein, Ex-Nationaltorwart:
u201EDas ist ein herrliches Stammtisch-Thema. Ich habe ja auch immer gesagt, dass wir mit mir im Tor 1986 Weltmeister geworden wären. Das Dumme war nur, dass ich das nie beweisen konnte.u201C
Und Ex-Nationaltorwart Eike Immel sagt:
u201EOlli hat sich bei der WM sensationell verhalten. Da sollte er solche Äußerungen jetzt lassen, sie werfen nur einen Schatten auf ihn.u201C
Kahns Weihnachtsmärchen. Und wenn wir nicht verloren hätten, dann hätten wir es nie gehört...
Quelle: http://www.bild.t-online.de/BTO/sport/a ... ister.html
u201EMit mir wären wir Weltmeister gewordenu201C
Es war einmal die WM 2006 in Deutschland.
Die ganze Welt feierte bei uns ein unvergessliches Fußball-Fest.
Die DFB-Elf verzauberte uns mit Platz 3, scheiterte nach großem Kampf im Halbfinale am späteren Champion Italien (0:2 n.V.).
Deutschland u2013 ein Sommermärchen.
Jetzt folgt Kahn u2013 das Weihnachtsmärchen!
In einem u201ESternu201C-Interview beantwortet Bayern-Torwart Oliver Kahn (37) die Frage, ob Deutschland mit ihm im Kasten Weltmeister geworden wäre, klipp und klar: u201EJa.u201C
Kahns wundersame Erklärung: u201EDas ist auch überhaupt keine Kritik an Jens Lehmann. Nein, es liegt einfach am Verlauf meiner Karriere, dass ich diese Überzeugung habe. Ich bin 1994 mit dem Karlsruher SC im Halbfinale des Uefa-Cups gescheitert, zwei Jahre später habe ich mit dem FC Bayern diesen Pokal geholt. Ich habe 1999 die Champions League auf brutalste Weise verloren, und dann habe ich sie zwei Jahre später gewonnen, wie man sie nicht schöner gewinnen kann. Ich habe 2002 die WM im Finale unglücklich gespielt. Diese Logik, und an solche Phänomene glaube ich immer noch, hätte sich bei der WM 2006 fortgesetzt.u201C
Er hat auch Klinsmann damit vor der WM konfrontiert: u201EAber diesen Punkt hat er nicht erkannt oder nicht erkennen wollen. Ich habe zu ihm gesagt: ,Ich verstehe nicht, dass du das nicht erkennst.u2019u201C
Wären wir mit Kahn Weltmeister geworden?
Torwart-Trainer Andreas Köpke:
u201EEine interessante Theorie von Oliver. Aber es gibt natürlich keinen Gegenbeweis. Und wir haben die Mannschaft bei der WM ja nicht nach Phänomenen aufgestellt.u201C
Manager Oliver Bierhoff:
u201EWir haben die Torwart-Entscheidung damals nach bestem Wissen und Gewissen gefällt. Da ist es natürlich müßig, heute darüber zu diskutieren, was gewesen wäre, wenn wir uns anders entschieden hätten.u201C
BILD-Kolumnist Günter Netzer:
u201EDiese Theorie ist durch nichts belegbar. Deshalb ist es schwierig, dazu etwas zu sagen.u201C
Uli Stein, Ex-Nationaltorwart:
u201EDas ist ein herrliches Stammtisch-Thema. Ich habe ja auch immer gesagt, dass wir mit mir im Tor 1986 Weltmeister geworden wären. Das Dumme war nur, dass ich das nie beweisen konnte.u201C
Und Ex-Nationaltorwart Eike Immel sagt:
u201EOlli hat sich bei der WM sensationell verhalten. Da sollte er solche Äußerungen jetzt lassen, sie werfen nur einen Schatten auf ihn.u201C
Kahns Weihnachtsmärchen. Und wenn wir nicht verloren hätten, dann hätten wir es nie gehört...
Quelle: http://www.bild.t-online.de/BTO/sport/a ... ister.html
- das Orakel
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Bierhoff fängt einen Satz nicht mit "Na gut..." an!??ScHaTt hat geschrieben:Manager Oliver Bierhoff:
u201EWir haben die Torwart-Entscheidung damals nach bestem Wissen und Gewissen gefällt. Da ist es natürlich müßig, heute darüber zu diskutieren, was gewesen wäre, wenn wir uns anders entschieden hätten.u201C
Entweder war das ein Versprecher seinerseits, oder am Text ist schwer rumgedöckterlet worden!
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RHINO ON'S JOBS is an anagram for BORIS JOHNSON
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also 2030 wieder ein Sieg - das ist genügend weit in der Fernemaldini hat geschrieben:aber sie waren dann jeweils im finale und gewinnen jedes zweite.....
Rankhof - seit 2002 da und noch immer nicht weg
allerdings wegen "Datenbankproblemen" von 2/09 bis 4/11 seiner virtuellen Existenz beraubt...
allerdings wegen "Datenbankproblemen" von 2/09 bis 4/11 seiner virtuellen Existenz beraubt...
Für 2030 hab ich eine andere Hoffnung... von mir aus auch 2054...Rankhof hat geschrieben:also 2030 wieder ein Sieg - das ist genügend weit in der Ferne
Cooli Trikots hänn si immerhi scho..CdaMVvWgS hat geschrieben:Für 2030 hab ich eine andere Hoffnung... von mir aus auch 2054...
Leider hed mr d Zit gfählt, weniger z schribe.
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quelle:BaZ.ch
«Und wir knallen sie durch die Wand»
KLINSMANN FÜR ANFÄNGER: EINE ANLEITUNG, WIE MAN FAST WELTMEISTER WIRD
«Der Tevez muss deinen Atem spüren.» Der deutsche Bundestrainer Jürgen Klinsmann (stehend) bei der Kabinenpredigt während der WM 2006. Foto Cinetext
Christoph Kieslich
Die Kamera von Sönke Wortmann gewährt im dokumentarartigen Film «Deutschland. Ein Sommermärchen» einen Blick hinter die Kulissen der deutschen Nationalmannschaft während der Weltmeisterschaft.
Was der frühere Semiprofi und erfolgreiche Regisseur von «Das Wunder von Bern» in den acht Wochen an Material sammelte, ergab einen emotionsbeladenen 108-minütigen Streifen, in dessen Mittelpunkt ein Mann steht:Bundestrainer Jürgen Klinsmann. Seine Kabinenansprachen an die Mannschaft fanden ein sehr unterschiedliches Echo: Die einen fanden es faszinierend, andere höchst banal bis erschütternd. Zum Erfolg wurde der Film allemal: Fast vier Millionen sahen ihn in deutschen Kinos, und die ARD verzeichnete bei der TV-Erstaustrahlung am 6. Dezember eine länderspielreife Einschaltquote von 10,5 Millionen Zuschauern. In zum Teil gekürzter Fassung hat die baz Jürgen Klinsmann im Originalton zusammengestellt.
21. Mai, Genf, Trainingsquartier
«12 Uhr abends ist jeder auf seinem Zimmer. Eines liegt mir und dem Jogi (Löw) ganz besonders am Herzen: Was medial auf euch zukommt, auf alle zukommt, ist in dieser Form noch nie dagewesen. Es ist wirklich so: Alles, was in den nächsten Wochen geschrieben, im Fernsehen gezeigt wird, egal, wo berichtet wird, ist im Prinzip uninteressant. Es ist unwichtig, weil es nichts damit zu tun hat, wie wir letzten Endes Fussball spielen. Für uns Trainer, ich sag das ganz ehrlich, ist es absolut egal, was wo in der Zeitung steht.»
5. Juni, Berlin, Training im Mommsenstadion
«Männer, herzlich willkommen in Berlin, die Kiste geht los, das wird richtig spannend. Nur wenn wir totales Engagement bringen, haben wir eine Chance, bei dieser WM weiterzukommen. Wenn wir nicht aus uns jeden Tag das Maximum rausziehen, ob das im Training ist oder im Spiel, ob es im Miteinanderumgehen ist - dann werden wir uns frühzeitig verabschieden von dieser WM. Und ihr wisst, was dann los ist - aber das wird uns nicht passieren.»
7. Juni, München, Deutschland gewinnt das Eröffnungsspiel gegen Costa Rica mit 4:2 und Klinsmann begrüsst Thorsten Frings, Schütze eines wunderschönen Weitschusstores zum 4:2
«Super! Leck mich am Arsch, du. (Pause, Klinsmann hat die Hände lässig in den Hosentaschen) Hey, Jungs, eine Sekunde. Glückwunsch! (schreit) Glückwunsch zur ersten Feier bei dieser WM. Geil! Affengeil! Das nimmt uns keiner mehr weg, keiner mehr.»
13. Juni, Dortmund, einen Tag vor Deutschland-Polen
(ganz sanft) «Jungs, hier brennt morgen der Baum, egal ob einer von Anfang spielt oder auch nur auf der Bank sitzt - dann brennt der Baum. Und das spüren wir untereinander, wir sind füreinander da, dann packen wir das. Dann sind wir im Achtelfinal, Jungs, und das lassen wir uns von keinem nehmen, von niemand - schon gar nicht von den Polen.»
Irgendwann nach der WM, Kalifornien, zu Hause bei Jürgen Klinsmann in Huntington Beach, im Hintergrund rauscht der Pazifik
«Wir haben vielleicht in Deutschland ein bisschen die Mentalität, dass wir, ähm, wir wollen festhalten, was erreicht wurde, nicht mehr loslassen, aber nicht mehr das Gleiche an Aufwand opfern, um das nächste grosse Ziel zu erreichen. Und dann ist Stillstand.»
14. Juni, Dortmund, kurz vor dem Anpfiff von Deutschland-Polen
«Männer, das ist was ganz Besonderes heute, das ist ein Endspiel, ein Endspiel um die Gruppe. Wenn wir das packen, und das packen wir heute, dann sind wir einen Riesenschritt, einen Riesenschritt weiter, meine Herren. (wird lauter) Das wird eine ganz besondere WM - für uns alle. Wir fiebern mit auf der Bank, und der Rest passiert auf dem Platz, Freunde, okay? (faltet die Hände) Und sollte was schief gehen, kann passieren, dass die 1:0 in Führung gehen. Absolut kein Problem. Es ist kein Problem. Körpersprache. Wie ist dann die Körpersprache, Lukas (Podolski)? Brust raus! Wenn was passiert: Brust raus - und sofort nachsetzen. Gar kein Problem. Und wir haben den Vorteil im Kopf: Die stehen mit dem Rücken zur Wand, und wir knallen sie durch die Wand durch.»
Wieder am kalifornischen Strand
«Ich glaube das Tor von Oliver Neuville gegen Polen war der Schulterschluss zwischen Fans und Mannschaft. Von da an sind wir auf einer Welle der Euphorie weitergeschwommen. Deshalb glaube ich, dass es der wichtigste Moment dieser WM war - und der schönste.»
20. Juni, Berlin, in der Kabine vor Deutschland-Ecuador
«Wir sind angekommen an einem Punkt, Männer, wo es drum geht, dass jeder, der bei diesem Turnier dabei ist, Respekt vor uns bekommt. Und deswegen (wird lauter), absolutes Muss: Von der ersten Sekunde an macht jeder, aber auch jeder hier draussen seinen Job. Und wenn einer meint, wir können es locker angehen, dann ist er nach 20 Minuten vom Platz. Wenn wir sehen, der Jogi und ich, da läuft was nicht, dann ist einer so schnell drin, so schnell könnt ihr gar nicht schauen. Deswegen bitte ich euch: Lasst uns denen den Schneid abkaufen. Und allen Nationen, die da draussen zuschauen, Respekt einflössen, allen Nationen. Ich sage euch, dann will keiner mehr gegen Deutschland spielen, keiner mehr, ob es England, Schweden oder sonstwer ist, Aber zuerst müssen wir denen auf die Fresse geben.»
25. Juni, Berlin, Mannschaftshotel
«Was ihr da veranstaltet habt, das war was ganz Aussergewöhnliches. Die erste halbe Stunde war die geilste, die eine deutsche Nationalmannschaft je gespielt hat. Und es ist nicht dahergeredet: Unser Dank gilt denen, die bisher noch nicht zum Zug gekommen sind. Das ist die Gruppe hier, die lebt, die lebt brutal, und wir wollen noch zwei Wochen so weitermachen.»
30. Juni, der Morgen vor dem Viertelfinal Deutschland-Argentinien
«Argentinien ist eine Mentalität, eine elitäre Mentalität, die meinen, sie besitzen das Spiel. In dem Moment, wo man ihnen ihr Lieblingsspielzeug wegnimmt, den Ball, wenn man ihnen Druck gibt, wenn man ihnen Feuer gibt, wenn sie den Tiger in unseren Augen sehen, dann verlieren sie ihre Spielweise. Und dann schlagen wir zu, aber brutal. Brutal schlagen wir da zu. Jungs, wir haben drei Spiele, drei Spiele, die für uns die Welt bedeuten, es sind unsere Spiele, nur unsere Spiele. Allen Respekt für jeden, der da draussen noch mitspielen darf, aber das entscheiden wir, wer noch mitspielen darf, nicht die.
Später, in der Kabine
«Die haben Muffe, die haben Muffe vor euch. Die wollen uns auskontern, weil sie sich in die Hose machen. Das heisst für uns: Die lassen wir gar nicht zum Atmen kommen. Arne (Friedrich), der Tevez, der spürt deinen Atem. Wir ziehen alles zusammen, da ist dicht, da kommt keiner durch (tippt auf die Taktiktafel). In Bewegung, wir sind immer in Bewegung (tänzelt), wir sind immer da, immer auf Tuchfühlung, es geht darum zuzubeissen, kontrolliert, höchst aggressiv, aber diszipliniert. Deswegen haben wir unseren Capitano, den kennen sie noch gar nicht. Zweimal haben wir sie am Rande gehabt, zweimal, ohne Micha (Ballack). Aber heute sind sie fällig, ich schwörs euch, die sind fällig, absolut fällig. (schreit) Okay, Micha?! (Mannschaft bricht johlend in Applaus aus) Hochkonzentriert, bis in die Haarspitzen.»
Spielende, Deutschland gewinnt im Elfmeterschiessen
(die Spieler tanzen ausgelassen in der Kabine) «Jungs, eine Sekunde geschwind. Nachher ist Party angesagt, alles okay. Aber lasst uns die Regeneration durchziehen, okay? Ganz wichtig: In vier Tagen ist das nächste Spiel unseres Lebens. Wir wollen mehr, wir wollen das Ding da. Okay? Riesenkompliment, affengeil. Regeneration.» (Jubel in der Kabine)
4. Juli, Dortmund, Halbfinal Deutschland-Italien
«Heute sind 70000 da draussen, die warten auf euch, wie ihr kämpft, wir ihr euer Herz auspackt. Und dann hauen wir die Italiener weg. 80 Millionen habt ihr fasziniert, 80 Millionen, und die nehmen wir mit bis Sonntagnacht. (ruft) Wir sind... (Mannschaft stimmt ein: «...ein Team, wir sind ein Team, wir sind ein Team.»)
Halbzeit
«Jungs, wir sind dran, es ist verdammt viel Arbeit, aber es geht auch nicht anders. (...) Lukas hat ein Auge auf den Pirlo, in dem Moment kann sich Kehli (Sebastian Kehl) besser um den Totti kümmern, wenn der sich im Mittelfeld rumtreibt. Okay, auf Jungs! Wer hungriger ist, der geht hier als Sieger vom Platz - und das sind wir.»
Halbzeit der Verlängerung
«Ihr seid Winner, die haben nichts mehr drauf. Das holen wir uns jetzt.»
Spielende, Deutschland ist ausgeschieden
(es herrscht völlige Stille in der Kabine) Bundespräsident Horst Köhler schüttelt jedem Spieler die Hand und sagt: «Schönen Dank». Bundeskanzlerin Angela Merkel sagt, zu Klinsmann aufblickend: «Kann Schlimmeres passieren, als Dritter zu werden.»
KLINSMANN FÜR ANFÄNGER: EINE ANLEITUNG, WIE MAN FAST WELTMEISTER WIRD
«Der Tevez muss deinen Atem spüren.» Der deutsche Bundestrainer Jürgen Klinsmann (stehend) bei der Kabinenpredigt während der WM 2006. Foto Cinetext
Christoph Kieslich
Die Kamera von Sönke Wortmann gewährt im dokumentarartigen Film «Deutschland. Ein Sommermärchen» einen Blick hinter die Kulissen der deutschen Nationalmannschaft während der Weltmeisterschaft.
Was der frühere Semiprofi und erfolgreiche Regisseur von «Das Wunder von Bern» in den acht Wochen an Material sammelte, ergab einen emotionsbeladenen 108-minütigen Streifen, in dessen Mittelpunkt ein Mann steht:Bundestrainer Jürgen Klinsmann. Seine Kabinenansprachen an die Mannschaft fanden ein sehr unterschiedliches Echo: Die einen fanden es faszinierend, andere höchst banal bis erschütternd. Zum Erfolg wurde der Film allemal: Fast vier Millionen sahen ihn in deutschen Kinos, und die ARD verzeichnete bei der TV-Erstaustrahlung am 6. Dezember eine länderspielreife Einschaltquote von 10,5 Millionen Zuschauern. In zum Teil gekürzter Fassung hat die baz Jürgen Klinsmann im Originalton zusammengestellt.
21. Mai, Genf, Trainingsquartier
«12 Uhr abends ist jeder auf seinem Zimmer. Eines liegt mir und dem Jogi (Löw) ganz besonders am Herzen: Was medial auf euch zukommt, auf alle zukommt, ist in dieser Form noch nie dagewesen. Es ist wirklich so: Alles, was in den nächsten Wochen geschrieben, im Fernsehen gezeigt wird, egal, wo berichtet wird, ist im Prinzip uninteressant. Es ist unwichtig, weil es nichts damit zu tun hat, wie wir letzten Endes Fussball spielen. Für uns Trainer, ich sag das ganz ehrlich, ist es absolut egal, was wo in der Zeitung steht.»
5. Juni, Berlin, Training im Mommsenstadion
«Männer, herzlich willkommen in Berlin, die Kiste geht los, das wird richtig spannend. Nur wenn wir totales Engagement bringen, haben wir eine Chance, bei dieser WM weiterzukommen. Wenn wir nicht aus uns jeden Tag das Maximum rausziehen, ob das im Training ist oder im Spiel, ob es im Miteinanderumgehen ist - dann werden wir uns frühzeitig verabschieden von dieser WM. Und ihr wisst, was dann los ist - aber das wird uns nicht passieren.»
7. Juni, München, Deutschland gewinnt das Eröffnungsspiel gegen Costa Rica mit 4:2 und Klinsmann begrüsst Thorsten Frings, Schütze eines wunderschönen Weitschusstores zum 4:2
«Super! Leck mich am Arsch, du. (Pause, Klinsmann hat die Hände lässig in den Hosentaschen) Hey, Jungs, eine Sekunde. Glückwunsch! (schreit) Glückwunsch zur ersten Feier bei dieser WM. Geil! Affengeil! Das nimmt uns keiner mehr weg, keiner mehr.»
13. Juni, Dortmund, einen Tag vor Deutschland-Polen
(ganz sanft) «Jungs, hier brennt morgen der Baum, egal ob einer von Anfang spielt oder auch nur auf der Bank sitzt - dann brennt der Baum. Und das spüren wir untereinander, wir sind füreinander da, dann packen wir das. Dann sind wir im Achtelfinal, Jungs, und das lassen wir uns von keinem nehmen, von niemand - schon gar nicht von den Polen.»
Irgendwann nach der WM, Kalifornien, zu Hause bei Jürgen Klinsmann in Huntington Beach, im Hintergrund rauscht der Pazifik
«Wir haben vielleicht in Deutschland ein bisschen die Mentalität, dass wir, ähm, wir wollen festhalten, was erreicht wurde, nicht mehr loslassen, aber nicht mehr das Gleiche an Aufwand opfern, um das nächste grosse Ziel zu erreichen. Und dann ist Stillstand.»
14. Juni, Dortmund, kurz vor dem Anpfiff von Deutschland-Polen
«Männer, das ist was ganz Besonderes heute, das ist ein Endspiel, ein Endspiel um die Gruppe. Wenn wir das packen, und das packen wir heute, dann sind wir einen Riesenschritt, einen Riesenschritt weiter, meine Herren. (wird lauter) Das wird eine ganz besondere WM - für uns alle. Wir fiebern mit auf der Bank, und der Rest passiert auf dem Platz, Freunde, okay? (faltet die Hände) Und sollte was schief gehen, kann passieren, dass die 1:0 in Führung gehen. Absolut kein Problem. Es ist kein Problem. Körpersprache. Wie ist dann die Körpersprache, Lukas (Podolski)? Brust raus! Wenn was passiert: Brust raus - und sofort nachsetzen. Gar kein Problem. Und wir haben den Vorteil im Kopf: Die stehen mit dem Rücken zur Wand, und wir knallen sie durch die Wand durch.»
Wieder am kalifornischen Strand
«Ich glaube das Tor von Oliver Neuville gegen Polen war der Schulterschluss zwischen Fans und Mannschaft. Von da an sind wir auf einer Welle der Euphorie weitergeschwommen. Deshalb glaube ich, dass es der wichtigste Moment dieser WM war - und der schönste.»
20. Juni, Berlin, in der Kabine vor Deutschland-Ecuador
«Wir sind angekommen an einem Punkt, Männer, wo es drum geht, dass jeder, der bei diesem Turnier dabei ist, Respekt vor uns bekommt. Und deswegen (wird lauter), absolutes Muss: Von der ersten Sekunde an macht jeder, aber auch jeder hier draussen seinen Job. Und wenn einer meint, wir können es locker angehen, dann ist er nach 20 Minuten vom Platz. Wenn wir sehen, der Jogi und ich, da läuft was nicht, dann ist einer so schnell drin, so schnell könnt ihr gar nicht schauen. Deswegen bitte ich euch: Lasst uns denen den Schneid abkaufen. Und allen Nationen, die da draussen zuschauen, Respekt einflössen, allen Nationen. Ich sage euch, dann will keiner mehr gegen Deutschland spielen, keiner mehr, ob es England, Schweden oder sonstwer ist, Aber zuerst müssen wir denen auf die Fresse geben.»
25. Juni, Berlin, Mannschaftshotel
«Was ihr da veranstaltet habt, das war was ganz Aussergewöhnliches. Die erste halbe Stunde war die geilste, die eine deutsche Nationalmannschaft je gespielt hat. Und es ist nicht dahergeredet: Unser Dank gilt denen, die bisher noch nicht zum Zug gekommen sind. Das ist die Gruppe hier, die lebt, die lebt brutal, und wir wollen noch zwei Wochen so weitermachen.»
30. Juni, der Morgen vor dem Viertelfinal Deutschland-Argentinien
«Argentinien ist eine Mentalität, eine elitäre Mentalität, die meinen, sie besitzen das Spiel. In dem Moment, wo man ihnen ihr Lieblingsspielzeug wegnimmt, den Ball, wenn man ihnen Druck gibt, wenn man ihnen Feuer gibt, wenn sie den Tiger in unseren Augen sehen, dann verlieren sie ihre Spielweise. Und dann schlagen wir zu, aber brutal. Brutal schlagen wir da zu. Jungs, wir haben drei Spiele, drei Spiele, die für uns die Welt bedeuten, es sind unsere Spiele, nur unsere Spiele. Allen Respekt für jeden, der da draussen noch mitspielen darf, aber das entscheiden wir, wer noch mitspielen darf, nicht die.
Später, in der Kabine
«Die haben Muffe, die haben Muffe vor euch. Die wollen uns auskontern, weil sie sich in die Hose machen. Das heisst für uns: Die lassen wir gar nicht zum Atmen kommen. Arne (Friedrich), der Tevez, der spürt deinen Atem. Wir ziehen alles zusammen, da ist dicht, da kommt keiner durch (tippt auf die Taktiktafel). In Bewegung, wir sind immer in Bewegung (tänzelt), wir sind immer da, immer auf Tuchfühlung, es geht darum zuzubeissen, kontrolliert, höchst aggressiv, aber diszipliniert. Deswegen haben wir unseren Capitano, den kennen sie noch gar nicht. Zweimal haben wir sie am Rande gehabt, zweimal, ohne Micha (Ballack). Aber heute sind sie fällig, ich schwörs euch, die sind fällig, absolut fällig. (schreit) Okay, Micha?! (Mannschaft bricht johlend in Applaus aus) Hochkonzentriert, bis in die Haarspitzen.»
Spielende, Deutschland gewinnt im Elfmeterschiessen
(die Spieler tanzen ausgelassen in der Kabine) «Jungs, eine Sekunde geschwind. Nachher ist Party angesagt, alles okay. Aber lasst uns die Regeneration durchziehen, okay? Ganz wichtig: In vier Tagen ist das nächste Spiel unseres Lebens. Wir wollen mehr, wir wollen das Ding da. Okay? Riesenkompliment, affengeil. Regeneration.» (Jubel in der Kabine)
4. Juli, Dortmund, Halbfinal Deutschland-Italien
«Heute sind 70000 da draussen, die warten auf euch, wie ihr kämpft, wir ihr euer Herz auspackt. Und dann hauen wir die Italiener weg. 80 Millionen habt ihr fasziniert, 80 Millionen, und die nehmen wir mit bis Sonntagnacht. (ruft) Wir sind... (Mannschaft stimmt ein: «...ein Team, wir sind ein Team, wir sind ein Team.»)
Halbzeit
«Jungs, wir sind dran, es ist verdammt viel Arbeit, aber es geht auch nicht anders. (...) Lukas hat ein Auge auf den Pirlo, in dem Moment kann sich Kehli (Sebastian Kehl) besser um den Totti kümmern, wenn der sich im Mittelfeld rumtreibt. Okay, auf Jungs! Wer hungriger ist, der geht hier als Sieger vom Platz - und das sind wir.»
Halbzeit der Verlängerung
«Ihr seid Winner, die haben nichts mehr drauf. Das holen wir uns jetzt.»
Spielende, Deutschland ist ausgeschieden
(es herrscht völlige Stille in der Kabine) Bundespräsident Horst Köhler schüttelt jedem Spieler die Hand und sagt: «Schönen Dank». Bundeskanzlerin Angela Merkel sagt, zu Klinsmann aufblickend: «Kann Schlimmeres passieren, als Dritter zu werden.»
die ainte kenne mi und die andere könne mi ...
Wir sind Fans... Wir sind Kult... Wir sind Basler... und Stolz darauf...
Merke: " kommt der Kommerz ... geht die Fankultur ... Fussballfans sind keine Verbrecher ... Back to the roots ... !"
Wir sind Fans... Wir sind Kult... Wir sind Basler... und Stolz darauf...
Merke: " kommt der Kommerz ... geht die Fankultur ... Fussballfans sind keine Verbrecher ... Back to the roots ... !"
Ein wenig OT: Coole Artikel übrigens in der WP! Warst du denn schon mal in Nauru oder planst du eine Reise?CdaMVvWgS hat geschrieben:Für 2030 hab ich eine andere Hoffnung... von mir aus auch 2054...