Streit um die Sicherheit der Euro 08

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dongga
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Streit um die Sicherheit der Euro 08

Beitrag von dongga »

«Tages-Anzeiger» vom 11.12.2004, Seite 3

Streit um die Sicherheit der Euro 08


Die öffentliche Sicherheit während der Euro 08 kostet die Schweiz 53 Millionen Franken mehr als geplant. Der Bund will, dass der Fussballverband mitzahlt. Doch dieser will nicht.

Von Verena Vonarburg, Bern

Osama Bin Laden macht die Euro 08 in Bern, Basel, Genf und allenfalls Zürich viel teurer als geplant. Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 gelten solche Grossveranstaltungen als Sicherheitsrisiko ersten Ranges und müssen entsprechend gesichert und bewacht werden.

Die Verantwortlichen der Euro 08 haben ihre Rechnungen, die sie vor dem 11. September aufgestellt hatten, denn auch massiv korrigiert: Nicht weniger als 53 Millionen Franken sind für Sicherheitsmassnahmen zusätzlich nötig, um diesen « weltweit drittgrössten Sportanlass zusammen mit Österreich kompetent realisieren zu können » . Dies sagte Sportminister Samuel Schmid gestern dem Bundesrat und danach den Medien. Die Landesregierung habe von den « zusätzlichen Finanzbedürfnissen » Kenntnis genommen. Anfänglich waren bloss 3,5 Millionen für die Euro budgetiert.

10 der 53 Millionen werden zu Lasten von Schmids eigenem Departement anfallen; so viel dürfte nämlich der Grosseinsatz der Armee mit ein paar Tausend Mann kosten; finanziert wird er voraussichtlich aus dem normalen VBS- Budget.

« Höchstens ein Drittel »

Die restlichen 43 Millionen will der Bund « höchstens zu einem Drittel » übernehmen, und mindestens zwei Drittel sollen nach Vorstellung des Bundesrats die betroffenen Kantone und Städte tragen, sind sie es doch, die in der Schweiz für die innere Sicherheit zu sorgen haben.

Der Bund will aber auch den Veranstalter um Geld angehen: Mit dem Schweizerischen Fussballverband ( SFV) soll « eine angemessene Beteiligung » diskutiert werden; keinen symbolischen Beitrag erwartet der Sportminister, sondern einen « effektiven » .

Doch der SFV will davon nichts wissen. Er stellt sich auf den Standpunkt, für die Sicherheit ausserhalb der Stadien müsse der Staat sorgen, weshalb auch dieser zu bezahlen habe. In den Stadien selbst ist der SFV für sichere Verhältnisse verantwortlich. Sein Verband werde mit der Euro 08 ohnehin kaum Gewinn, sondern womöglich einen kleinen Verlust schreiben, sagt der SFV- Generalsekretär Peter Gilliéron dem « Tages- Anzeiger » ; eine Beteiligung an den Kosten wäre deshalb « schwierig » .

Der SFV schlägt Verhandlungen zwar nicht explizit aus, es ist aber klar: Die Fussballfunktionäre wollen nicht zahlen. Die Öffentlichkeit solle lieber den « enormen » volkswirtschaftlichen Nutzen der Euro 08 zur Kenntnis nehmen, sagt Gilliéron; eine hauseigene Studie prognostiziert ihn auf eine halbe Milliarde Franken. Auch die Kantone zeigen wenig Begeisterung zum Zahlen. Es sei wohl « ein Wunschdenken » , dass die Kantone sich zu zwei Dritteln beteiligen, sagt Canisius Braun, Sekretär der Konferenz der Kantonsregierungen. Er will sich aber nicht festlegen, denn primär liegt die Angelegenheit bei den Justiz- und Polizeidirektoren. Deren Präsident, Markus Notter, war gestern nicht erreichbar.

Die Kantone hatten sich ursprünglich bereit erklärt, 7 Millionen beizusteuern. Der Bund zahlt im Kontext mit der Euro 08 übrigens nicht nur für Sicherheit mehr Geld: Um Zürich als Austragungsort zu unterstützen, will er nach den Problemen mit dem Hardturm- Projekt maximal 8 Millionen an ein neues Letzigrund- Stadion beisteuern. Und höchstens 6,8 Millionen gibt er für Medienarbeitsplätze in den vier Stadien aus. Diese beiden Beträge sind laut Schmid durch einen anderen nicht aufgebrauchten Kredit im VBS gedeckt.

Im nächsten Jahr muss das Departement Schmid im Detail beschreiben, wofür all das zusätzliche Steuergeld verwendet werden soll, und Bundesrat sowie Parlament werden über diesen Zusatzkredit entscheiden müssen. Zu entscheiden gibt es allerdings wenig: Das Sicherheitsrisiko Euro 08 kommt ohnehin.

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örjan berg
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Beitrag von örjan berg »

I geseh s cho, ar euro 2008 wird d armee fürd sicherheit müässe sorge, d polizei chasch eh nit bruche und d armee cha jo am WEF chli go üebe.

Edberg
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Beitrag von Edberg »

Das würde dem SFV so passen und sich einfach aus seiner Verantwortung stehlen - die sind nicht nur dumm sondern auch noch arrogant. Und die Aussage, dass kein Gewinn erziehlt wird, ist einfach erbärmlich und schreit deren Inkompetenz geradezu in die Welt hinaus. Aber selber wohnen sie in Luxuxhotels, fressen sich an den Buffets voll, beschenken sich gegenseitig mit "Kleinigkeiten" und benehmen sich wie die letzten Despoten. Keine Frage, Funktionäre gerhören zu den primitivsten Menschenrassen auf dieser Welt. :mad:

Betreffend der Aufteilung finde ich folgende Variante akzeptabel:

1/3 Austragungskantone plus SFV (wobei BL und VD auch dazu gehören)
1/3 Restliche Kantone der Schweiz (profiteren auch vom Standortmarketing Schweiz)

klibo
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Beitrag von klibo »

örjan berg hat geschrieben:I geseh s cho, ar euro 2008 wird d armee fürd sicherheit müässe sorge, d polizei chasch eh nit bruche und d armee cha jo am WEF chli go üebe.
stimmt, die sollen nur üben gehen

maurizio
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Beitrag von maurizio »

Typisch Schwez.Fussballverband: Kassieren aber nicht investieren

Richturd

was soll denn das?

Beitrag von Richturd »

klibo hat geschrieben:stimmt, die sollen nur üben gehen
Ist schon befremdent, so eine Antwort!

Bilde dich mal weiter: Armeeeinsätze auch mit Toten

mm_fcb
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Beitrag von mm_fcb »

maurizio hat geschrieben:Typisch Schwez.Fussballverband: Kassieren aber nicht investieren
ich wage mal zu behaupten, dass die schweizer wirtschaft (spez. gastro-gewerbe) deutlich mehr einnahmen durch die euro2008 haben wird als der sfv oder die organisatoren.

wenn man als kleines land so eine chance hat, sollte man auch bereit sein, vergleichsweise "peanuts" wie diese 53 mio. für die sicherheit zu investieren. das geld wird der schweiz mehrfach zurückkommen. die schweiz ist wohl das einzige land der em-geschichte, wo die em als gräuel (sicherheitskosten, stadien, umweltverschmutzung, polizeiübung zh-altstetten) angesehen wird.... und sowas will sich dann noch für olympische spiele bewerben....

das einzige, was man dieser altherrenrunde vorwerfen kann ist, dass sie nichts gegen das negative bild der euro2008 in der schweiz tut und nach aussen abgekapselt arbeitet.

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