Mein Boss ist eine Frau
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Mein Boss ist eine Frau
Mein Boss ist eine Frau
VON EVA TEDESCO
09.05.2006 | 01:12:48
BASEL u2013 Nach Werner Edelmann, der seit Oktober 2002 den FCB führt, kandidiert Gigi Oeri heute an der 112. ordentlichen Generalversammlung für das Amt der Präsidentin. Dann steht ab morgen eine Chefin dem Schweizer Branchenleader vor u2013 als erste Frau in der Geschichte des Schweizer Profifussballs.
Seit dem Abgang des damaligen Sportchefs Roger Hegi leiten Christian Gross und Gigi Oeri Seite an Seite die Geschicke des FC Basel. Ausserordentlich erfolgreich zudem: drei Meistertitel (2002, 04, 05), der vierte steht kurz bevor, zwei Cupsiege (2002, 03), magische Nächte in der Champions League 2002 und spannende Auftritte im Uefa-Cup, wo der FCB 2006 erst in den Viertelfinals gescheitert ist. Bis heute war es ein Teamwork zwischen Trainer und Vize-Präsidentin. Ab morgen heisst es dann für Gross: Mein Boss ist eine Frau.
Gross: «Ich schätze es unheimlich, mit Gigi Oeri zusammenzuarbeiten, weil sie ein Mensch ist, der schnell entschlossen, erfolgs- und zielorientiert ist. Sie hat eine neue Dimension in die männliche Führungsebene gebracht: Sie entscheidet oft aus dem Bauch heraus, etwas, bei dem wir Männer uns schwer tun. Da ist sie eine Bereicherung mit ihren feinen Sensoren.»
Doch schnell geraten Frauen gerade wegen Bauchentscheiden in die Kritik. Wenn ihnen etwas nicht passt, können sie handkehrum auch resolut werden u2013 und werden von den männlichen Kollegen als launisch abgetan.
Gross über seine Chefin: «Sie ist geduldig, hört genau zu, wägt ab und handelt schnell. Aber sie macht keine Schnellschüsse. Dagegen sprechen allein die neuen Führungsstrukturen, die sie geschaffen hat: wenig Entscheidungsträger, kurze Entscheidungswege. Im internationalen Fussball heute unerlässlich.»
Ausbleibender Erfolg macht Gigi Oeri wütend. So liess die designierte Präsidentin nach schwachen Leistungen im Europacup-Spiel in Rom und dem Out im Schweizer Cup gegen den FCZ rhetorisch die Muskeln spielen.
Trifft Gigi Oeri mit Kritik ihrerseits den männlichen Stolz? Gross: «Das ist eine Frage der Akzeptanz. Man ist offener für Kritik, wenn die Akzeptanz da ist. Bedingung ist, dass man offen kommuniziert und offene Worte fallen.»
Gigi Oeri hat nie bereut, beim FCB einzusteigen. Eine ihrer Lebensphilosophien, wie sie einmal im Interview preisgab, lautet: Ich bereue lieber etwas, das ich gemacht habe, als etwas, das ich nicht gemacht habe.
Neue Frauenpower in der Männerdomäne? Oder bleibt die zierliche Mäzenin dank ihrer Millionen ein Einzelfall?
Gross: «Ich hoffe, dass die Wahl von Gigi Oeri als erste Präsidentin eines Profivereins Nachahmer findet und weitere Frauen ermutigt, sich in einer männerdominierten Sparte zu engagieren.»
quelle: http://www.blick.zh
VON EVA TEDESCO
09.05.2006 | 01:12:48
BASEL u2013 Nach Werner Edelmann, der seit Oktober 2002 den FCB führt, kandidiert Gigi Oeri heute an der 112. ordentlichen Generalversammlung für das Amt der Präsidentin. Dann steht ab morgen eine Chefin dem Schweizer Branchenleader vor u2013 als erste Frau in der Geschichte des Schweizer Profifussballs.
Seit dem Abgang des damaligen Sportchefs Roger Hegi leiten Christian Gross und Gigi Oeri Seite an Seite die Geschicke des FC Basel. Ausserordentlich erfolgreich zudem: drei Meistertitel (2002, 04, 05), der vierte steht kurz bevor, zwei Cupsiege (2002, 03), magische Nächte in der Champions League 2002 und spannende Auftritte im Uefa-Cup, wo der FCB 2006 erst in den Viertelfinals gescheitert ist. Bis heute war es ein Teamwork zwischen Trainer und Vize-Präsidentin. Ab morgen heisst es dann für Gross: Mein Boss ist eine Frau.
Gross: «Ich schätze es unheimlich, mit Gigi Oeri zusammenzuarbeiten, weil sie ein Mensch ist, der schnell entschlossen, erfolgs- und zielorientiert ist. Sie hat eine neue Dimension in die männliche Führungsebene gebracht: Sie entscheidet oft aus dem Bauch heraus, etwas, bei dem wir Männer uns schwer tun. Da ist sie eine Bereicherung mit ihren feinen Sensoren.»
Doch schnell geraten Frauen gerade wegen Bauchentscheiden in die Kritik. Wenn ihnen etwas nicht passt, können sie handkehrum auch resolut werden u2013 und werden von den männlichen Kollegen als launisch abgetan.
Gross über seine Chefin: «Sie ist geduldig, hört genau zu, wägt ab und handelt schnell. Aber sie macht keine Schnellschüsse. Dagegen sprechen allein die neuen Führungsstrukturen, die sie geschaffen hat: wenig Entscheidungsträger, kurze Entscheidungswege. Im internationalen Fussball heute unerlässlich.»
Ausbleibender Erfolg macht Gigi Oeri wütend. So liess die designierte Präsidentin nach schwachen Leistungen im Europacup-Spiel in Rom und dem Out im Schweizer Cup gegen den FCZ rhetorisch die Muskeln spielen.
Trifft Gigi Oeri mit Kritik ihrerseits den männlichen Stolz? Gross: «Das ist eine Frage der Akzeptanz. Man ist offener für Kritik, wenn die Akzeptanz da ist. Bedingung ist, dass man offen kommuniziert und offene Worte fallen.»
Gigi Oeri hat nie bereut, beim FCB einzusteigen. Eine ihrer Lebensphilosophien, wie sie einmal im Interview preisgab, lautet: Ich bereue lieber etwas, das ich gemacht habe, als etwas, das ich nicht gemacht habe.
Neue Frauenpower in der Männerdomäne? Oder bleibt die zierliche Mäzenin dank ihrer Millionen ein Einzelfall?
Gross: «Ich hoffe, dass die Wahl von Gigi Oeri als erste Präsidentin eines Profivereins Nachahmer findet und weitere Frauen ermutigt, sich in einer männerdominierten Sparte zu engagieren.»
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- chickens**t
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Weltwoche -- 21/2006
Liebe Gigi Oeri
Gigi Oeris Puppen-Museum: eine Zumutung fürs Auge
Ich wollte Ihnen schon vor zwei Wochen schreiben, weil ich zufällig Ihr Puppenstuben-Museum am Barfüsserplatz besucht habe. Und schon lange ein Faible für exzentrische Gattinnen von Superreichen sowie Witwen von bekannten Künstlern habe. Solche Frauen faszinieren mich, weil sie oft einen Willen zur Macht entwickeln, der sonst eher bei Männlein beobachtet werden kann. Ich habu2019s dann dummerweise aufgeschoben.
Jetzt ist dieser blöde Final dazwischengekommen. Mit den bedauerlichen Zwischenfällen, die nun wirklich nichts Puppenstubenhaftes hatten. Aber es wäre billig, einfach in den Chor der Kritiker einzustimmen, die Ihnen vorwerfen, als Neu-Präsidentin nicht sofort wie ein Mann hingestanden zu sein, auch vorher etwas blauäugig gewesen zu sein. Ich gestehe, dass ich aus Distanz gesehen sogar froh bin, dass diese Sauerei gerade den Baslern zugestossen ist und nicht etwa den Zürchern oder andern weniger beliebten Schweizern. Ich meine, bei den Türken hat man ja nach ähnlichen Szenen sofort Zusammenhänge zwischen dem Hooliganismus im Speziellen und dem nicht europakompatiblen türkischen Volkscharakter im Allgemeinen gezogen. Die «Schande von Basel» wird indessen keine Woche lang an den Baslern als solchen kleben. Niemand kann sagen, da haben wiru2019s! Nein, mit den Baslern istu2019s wie mit den Welschen, man hat sie einfach gern.
Und Sie persönlich fand ich schon immer eine glatte Nudel, eine sympathische, wenn auch eine überzogene. Also, glauben Sie mir, meine kritischen Überlegungen zum Puppenhaus-Museum habe ich im vollen Bewusstsein gemacht, dass der FCB Schweizer Meister wird. Darum muss es jetzt, trotz Tiefschlägen aus Zürich und Muttenzer Kurve, raus: Ich finde, Ihr Puppen-Museum ist eine Zumutung fürs Auge. Man weiss nicht mehr, wohin schauen. Es kam mir vor wie das chaotisch in Vitrinen gestopfte Resultat einer bulimischen Sammelwut. Es hat da so extrem viele Teddybären, dass kein einziger im Gedächtnis bleibt. Nur der Eindruck: zu viel des Guten! Zum Brechen! Im Hinterkopf dachte ich: So ist Gigi Oeri! Kriegt nie genug! Weiss kraft Vermögen einfach besser, wie man ein Museum macht. Aber, dachte ich weiter: Irgendwann kommt auch die noch auf die Welt. Dass Ihnen ausgerechnet Ihre härtesten Fans dabei helfen würden, hätte ich nie gedacht.
Mit herzlichen Grüssen
Peter Rothenbühler*
*Der Autor ist Chefredaktor von Le Matin.
Liebe Gigi Oeri
Gigi Oeris Puppen-Museum: eine Zumutung fürs Auge
Ich wollte Ihnen schon vor zwei Wochen schreiben, weil ich zufällig Ihr Puppenstuben-Museum am Barfüsserplatz besucht habe. Und schon lange ein Faible für exzentrische Gattinnen von Superreichen sowie Witwen von bekannten Künstlern habe. Solche Frauen faszinieren mich, weil sie oft einen Willen zur Macht entwickeln, der sonst eher bei Männlein beobachtet werden kann. Ich habu2019s dann dummerweise aufgeschoben.
Jetzt ist dieser blöde Final dazwischengekommen. Mit den bedauerlichen Zwischenfällen, die nun wirklich nichts Puppenstubenhaftes hatten. Aber es wäre billig, einfach in den Chor der Kritiker einzustimmen, die Ihnen vorwerfen, als Neu-Präsidentin nicht sofort wie ein Mann hingestanden zu sein, auch vorher etwas blauäugig gewesen zu sein. Ich gestehe, dass ich aus Distanz gesehen sogar froh bin, dass diese Sauerei gerade den Baslern zugestossen ist und nicht etwa den Zürchern oder andern weniger beliebten Schweizern. Ich meine, bei den Türken hat man ja nach ähnlichen Szenen sofort Zusammenhänge zwischen dem Hooliganismus im Speziellen und dem nicht europakompatiblen türkischen Volkscharakter im Allgemeinen gezogen. Die «Schande von Basel» wird indessen keine Woche lang an den Baslern als solchen kleben. Niemand kann sagen, da haben wiru2019s! Nein, mit den Baslern istu2019s wie mit den Welschen, man hat sie einfach gern.
Und Sie persönlich fand ich schon immer eine glatte Nudel, eine sympathische, wenn auch eine überzogene. Also, glauben Sie mir, meine kritischen Überlegungen zum Puppenhaus-Museum habe ich im vollen Bewusstsein gemacht, dass der FCB Schweizer Meister wird. Darum muss es jetzt, trotz Tiefschlägen aus Zürich und Muttenzer Kurve, raus: Ich finde, Ihr Puppen-Museum ist eine Zumutung fürs Auge. Man weiss nicht mehr, wohin schauen. Es kam mir vor wie das chaotisch in Vitrinen gestopfte Resultat einer bulimischen Sammelwut. Es hat da so extrem viele Teddybären, dass kein einziger im Gedächtnis bleibt. Nur der Eindruck: zu viel des Guten! Zum Brechen! Im Hinterkopf dachte ich: So ist Gigi Oeri! Kriegt nie genug! Weiss kraft Vermögen einfach besser, wie man ein Museum macht. Aber, dachte ich weiter: Irgendwann kommt auch die noch auf die Welt. Dass Ihnen ausgerechnet Ihre härtesten Fans dabei helfen würden, hätte ich nie gedacht.
Mit herzlichen Grüssen
Peter Rothenbühler*
*Der Autor ist Chefredaktor von Le Matin.
Reden ist Silber, Schreiben ist Gold.
- alter sack
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Huahuahua, einer der schon Chefredaktor bei der Schweizer Illustrierten und Programmleiter bei Roscheeees Fernsehsender war, meint er habe was zu melden; - und dann erst noch beim peinlichsten Möchtegernintelligenzblatt der CH.Ernesto hat geschrieben:Peter Rothenbühler
"Ich muss heute wieder einen Glückstag haben. Polizisten sind das Beste, was ich kenne - gleich nach Rhabarbergrütze."
P.V.R.P.E. Langstrumpf
P.V.R.P.E. Langstrumpf
[quote="IP-Lotto"]Huahuahua, einer der schon Chefredaktor bei der Schweizer Illustrierten und Programmleiter bei Roscheeees Fernsehsender war, meint er habe was zu melden]
Der Typ betreibt einen Riesenaufwand für die simple Aussage, dass er das Museum hässlich und Gigi geschmacklos findet. Aber nur weil er noch endlos drum rum textet, wirkt der Artikel auch nicht gehaltvoller. Zudem bin ich überrascht, dass der 13.5. schon dermassen ausgelutscht zu sein scheint, dass man in Zürich bereits wieder persönlich werden muss. Eigentlich hatte ich gedacht, dort sieht man die Städterivalität etwas entspannter.
Der Typ betreibt einen Riesenaufwand für die simple Aussage, dass er das Museum hässlich und Gigi geschmacklos findet. Aber nur weil er noch endlos drum rum textet, wirkt der Artikel auch nicht gehaltvoller. Zudem bin ich überrascht, dass der 13.5. schon dermassen ausgelutscht zu sein scheint, dass man in Zürich bereits wieder persönlich werden muss. Eigentlich hatte ich gedacht, dort sieht man die Städterivalität etwas entspannter.
Nun die Feindseligkeit, die ihr aus der Restschweiz entgegenschlägt, hat hier wohl kaum einen Einfluss auf ihre Popularität. Jetzt muss sie nur noch in den Job rein wachsen und die Parasiten von Verband und Medien auch wie solche zu behandeln lernen.kobra hat geschrieben:so jemand wünscht sich doch ein jeder fussballfan als präsidentin seines lieblingsclubs...![]()
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kobra hat geschrieben:so jemand wünscht sich doch ein jeder fussballfan als präsidentin seines lieblingsclubs...![]()
der start ins neue amt war ja zumindest schon mal vielversprechend...
blück hat geschrieben:20 Jahre lang schien es, als werfe er sein Geld aus dem Fenster. 20 Jahre lang schien es, als könnten der FCZ und sein Präsident Sven Hotz das Verlierer-Image nicht mehr abstreifen. Gestern erfuhr das Leben des Generalunternehmers eine glückliche Wendung. Erstmals durfte Sven Hotz den Meister-Kübel in den Händen halten –]
schnauze ganz tief ...![]()
die ainte kenne mi und die andere könne mi ...
Wir sind Fans... Wir sind Kult... Wir sind Basler... und Stolz darauf...
Merke: " kommt der Kommerz ... geht die Fankultur ... Fussballfans sind keine Verbrecher ... Back to the roots ... !"
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- chef-teleboy
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nicht doch! wenn ein tattriger, präseniler zittergreis in seiner freude eines einmaligen triumpfes, ein solch schönes tänzchen aufführt, nachdem er 20 jahre lang unten durch musste und für nichts und wieder nichts millionen aus dem fenster geworfen hat, dann ist man doch gefälligst gerührt ....bulldogu2122 hat geschrieben:schnauze ganz tief ...![]()
![]()

millionen für einen club ausgeben, wird offensichtlich nicht immer mit gleich langen ellen gemessen. aber was solls, nächste saison kommt für den FCZ und seinen präsidenten (falls in der zwischenzeit nicht gevätterchen sensemann an die türe klopft) wieder das derbe erwachen!
Alles, was ich sicher weiss über Moral und Pflicht, verdanke ich dem Fussball (Albert Camus)
- chef-teleboy
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ich auch nicht namentlich ...kobra hat geschrieben:ich habe in keinster weise den guten sven erwähnt...
was auch immer das topic war; ich muss allerdings gestehen, dass ich bei der einen oder anderen rothenbühler-kolumne in der weltwoche ansatzweise auch schon fast ein wenig geschmunzelt habe!!! und ja, der zweite teddy links in der 3. reihe im 2. schaufenster in der steinen ist tatsächlich zuviel des guten!kobra hat geschrieben: .... aber auch diese reaktion zeigt wieder, hauptsache schnell vom eigentlichen topic ablenken, verdrängen...
aber man dürfte durchaus das topic mal aufnehmen, warum auf gigi, die ein paar millionen in den FCB gebuttert hat, frischfröhlich eingedroschen wird, während man dies beim bis anhin mehr oder minder erfolglosen FCZ-zombie als netten spleen belächelt (hat), aber auch nicht ansatzweise gleich kritisiert (hat) ...
Alles, was ich sicher weiss über Moral und Pflicht, verdanke ich dem Fussball (Albert Camus)
- Der Schnitter
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In der Tat er sich auf der Liste nach vorne schleicht...chef-teleboy hat geschrieben:aber was solls, nächste saison kommt für den FCZ und seinen präsidenten (falls in der zwischenzeit nicht gevätterchen sensemann an die türe klopft) wieder das derbe erwachen!
Mögest du mit deinem eigenen Ende ebenfalls umgeh'n so leicht wie mit dem anderer Leut' Teleboy. Irgendwann hol' ich mir Alle.
[CENTER]Es ist ein Schnitter,
Der heißt Tod,
Hat G'walt vom großen Gott.
Heut wetzt er das Messer,
Es schneidt schon viel besser,
Bald wird er drein schneiden,
Wir müßens schon leiden.
Was heut noch grün
Und frisch dasteht,
Wird morgen weggemäht:
Viel hunderttausend
Ungezählt,
Trutz Tod, komm her,
Ich fürcht dich nit!
Komm her und tu den Schnitt![/CENTER]
Der heißt Tod,
Hat G'walt vom großen Gott.
Heut wetzt er das Messer,
Es schneidt schon viel besser,
Bald wird er drein schneiden,
Wir müßens schon leiden.
Was heut noch grün
Und frisch dasteht,
Wird morgen weggemäht:
Viel hunderttausend
Ungezählt,
Trutz Tod, komm her,
Ich fürcht dich nit!
Komm her und tu den Schnitt![/CENTER]
- chef-teleboy
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das weiss ich doch ...Der Schnitter hat geschrieben: ... Irgendwann hol' ich mir Alle.
Holedio (Text: Endo Anaconda, Musik: Balts Nill)
Einisch bin i der Aare naa
Ha nümme wölle läbe
I ha nes brochnigs Härz gha
Im ne Novämberräge
I ha mi totegrau gfüehlt
Ha eifach wölle ga
U d Aare hätt mi furtgspüelt
Wär nid der Fährimaa
Wo seit:
I holedi holedi holedi holedi holedi holedi oo
I holedi holedi holedi holedi holedi holedi oo
I holedi oo
Dä Typ dä isch brandmager gsy
Fasch nume Hut u Chnoche
I ha ne gfragt: "Hesch niemer meh
Wo der chli guet tuet choche?"
Aber är het mit ere Sichle gstichlet
"Grüessgott, i bi der Tod!"
U das het mi fasch ds Tod verchlüpft
Will gäge Tod het me ke Brot
U är singt:
I holedi holedi holedi holedi holedi holedi oo
I holedi holedi holedi holedi holedi holedi oo
I holedi oo
Jo jo
I holedi oo
Warum är mi tüeg rette
Hani vonem welle wüsse
Will i nid uf der Liischte syg
U nid öppe wägem schlächte Gwüsse
Ob ig em nid es Zigi heig
E Marlboro oder eso
Obwohl s extrem tüeg schade
Ihm miech das nüt
Är sygi eh scho tot u Rouch
Syg guet gäg d Made
I holedi holedi holedi holedi holedi holedi oo
I holedi holedi holedi holedi holedi holedi oo
Diri a di ria diri a di ria diri a di ria hoo I holediooooooo! I hole di o Jololo jolololo
Jololo...
I holedio i holedi holedi o
U di holi o u di holi o u di holi o jo jololo...
I hole di o
I hole di o
Är het so himutruurig gluegt
Dä armi Chnochemaa
Früecher heig me aube no Respäkt gha
Aber hütt wöll ne ja niemer meh ha
Är läbi vom Sozialamt, he
Als Tod heig är nüt z lache
U die won är wett näh
Die wärde uralt wäg dene neue siebe Sache
Är singt:
I hole se scho i hole se scho i holese holese scho
I hole se scho, i hole se scho
Jo jo
Diri a di ria hoo!
Zum Glück läbeni immer no
Todglücklech, zäi u wild
U i bi em Tod so dankbar
U gseh immer no das Bild
Vo däm arme Tod im Toteboot
Är het mir so lang no gwunke
U we hütt no niemer gstorben isch
När isch är bestimmt ertrunke
U singt:
Diri a di ria diri a di ria hoo!
Jolololo...
I holedi holedi ooooo, i hole di oo
Jolololo...
Jolololo...
I holedi holedi oo, i holedi holedi ooo
I holedi holedi oo
Iiii holedi oo
Iiii holedi oo
I holedi holedi holedi hololo...
I holedi oo
Iiii holedi oo
I hole di o
Alles, was ich sicher weiss über Moral und Pflicht, verdanke ich dem Fussball (Albert Camus)
Interview mit Gigi Oeri (1. Teil)
Tagesanzeiger -- 31.05.2006
«Es heisst: Wir brauchen Sie, Frau Oeri»
Die Präsidentin des FC Basel hat seit den Krawallen keinen schönen Moment mehr erlebt. Trotzdem will Gigi Oeri weiter für den Klub leben, Geld locker machen - und Spieler umarmen.
Mit Gigi Oeri sprachen Niels Walter und René Staubli
Frau Oeri, der Sturm um die Basler Krawalle nach dem Spiel gegen den FC Zürich am 13. Mai hat sich gelegt - was bleibt?
Auch wenn die Ereignisse dramatisch waren und wir den Skandal keinesfalls schönreden wollen, sind wir doch froh, dass man darüber nun endlich sachlich diskutieren kann. Schlagzeilen wie «Katastrophe von Basel» oder «Schlimmer als in Istanbul» waren überrissen. Sicherwaren wir nicht gut auf diesen Tagvorbereitet, es lief eine ganze Menge schief, worauf sich - verbunden mit der verständlichen sportlichen Enttäuschung - teilweise entsetzliche Emotionen entwickelten. Doch für alles nur den FC Basel verantwortlich zu machen, wäre zu einfach. Immerhin haben andere Klubs in den letzten Jahren etliche Vorschläge von unserer Seite zum Umgang mit problematischen Fans unter Verweis auf denDatenschutz abgeblockt.
Hat der Vorstand des FC Basel in den vergangenen zwei Wochen konkrete Beschlüsse zum künftigen Umgang mit dem Gewaltproblem gefasst?
Wenn der Vorstand solche Beschlüsse aus dem Ärmel schütteln könnte, wäre das der Beleg dafür, dass er in den letzten sechs Jahren nichts getan hat. Wir stellen seit langer Zeit intensive Überlegungen zum Gewaltthema an und haben verschiedenste Dinge ausprobiert, aber bislang kein Patentrezept gefunden.
Hatten Sie seit dem 13. Mai jemals persönlichen Kontakt mit Randalierern?
Ich selber nicht, denn ich begleitete ja unsere Mannschaft nach Malta. Das Thema Sicherheit gehört im Vorstand nicht zu meinen operativen Dossiers, da kümmern sich andere Mitglieder darum, auch wenn ich als Präsidentin natürlich die letzte Verantwortung trage.
Kennen Sie solche Hooligans persönlich?
Jene, die aufs Feld stürmten, kenne ich nicht. Kontakte hatte ich vor dem 13. Mai vor allem mit Fangruppierungen und dort auch mit Leuten, die sich als gewaltbereit bezeichnen. In diesen Gesprächen ging es aber meist um die Frage «Pyro oder nicht Pyro?», also um das Problem derFeuerwerkskörper im Stadion. Mit Gewalt hatten wir in Basel bislang wenig Probleme. Wenn einem dann Fans versichern, sie würden zwar mit Pyro zündeln, sich ansonsten aber an die Regeln halten, gibt man sich zufrieden, offenbar zu schnell. Man darf nicht vergessen, wie leicht es ist, an ein Basler Trikot heranzukommen, auch als «Fan» aus dem Ausland. Da wird es fast unmöglich für uns, Verantwortung zu übernehmen. Solche Leute kommen nicht ins Stadion, um sich ein Spiel anzusehen, sondern um zuzuschlagen.
Das Problem mit diesen Fans ist ja, . . .
(unterbricht) . . . reden Sie nicht von Fans! Unterscheiden Sie bitte zwischen Fans und Hooligans oder Chaoten! Wenn ich Fans meine, denke ich an die Tausenden von hervorragenden FCB-Supportern. Ein Fan kommt nicht schwarz vermummt zum Spiel.
Das ist vielleicht das Problem: Sie wollen nicht wahrhaben, dass es auch unter den Basler Fans Gewalttätige gibt.
Da haben Sie mich falsch verstanden. Ich sage nicht, dass wir uns um diese Leute foutieren können. Ich sage nur, dass ich mich weigere, sie als Fans des FC Basel zu bezeichnen. Ein echter Fan des FC Basel schadet seinem Klub nicht. Die Muttenzer Kurve setzt sich zu mehr als 90 Prozent aus anständigen Leuten zusammen, die mit Krawallen nichts im Sinn haben, sondern hervorragende Choreos und Stimmung machen.
Der Verband wird den FCB bestrafen. Würden Sie zehn Minuspunkte beim Start in die Meisterschaft als Strafe akzeptieren?
Was heisst akzeptieren? Wir haben gar keine Wahl. Aber ein solcher Punkteabzug wäre unverhältnismässig.
Was wäre verhältnismässig?
Ich finde es fair, dass uns der Verband zu Wort kommen lässt und nicht einfach Sanktionen verhängt. Wir hoffen, dass die Lage realistisch beurteilt wird. Man kann nicht sagen, die Gewaltbereitschaft sei ein spezifisches Problem des FC Basel. Sie ist ein gesellschaftliches Phänomen. Selbst der Staat ist dagegen immer wieder machtlos - denken Sie nur an den 1. Mai in Zürich oder die Feiern auf dem Rütli. Die Schule tut sich ebenfalls schwer. Wie soll nun ausgerechnet ein Sportklub damit klarkommen, wo die Emotionen im Stadion doch viel höher gehen und die Risiken ungleich grösser sind? Dass wir eine Strafe verdient haben, steht ausser Zweifel. Ich hoffe aber, dass sie den Verlauf der nächsten Meisterschaft für uns nicht kompromittiert.
Haben Sie seit dem Spiel gegen den FC Zürich auch schöne Momente erlebt?
Nein.
Sie sind Teil der besseren Basler Gesellschaft. Wie begegnet man Ihnen im so genannten «Daig» seit den Krawallen.
Sehr differenziert. Zwar heisst niemand gut, was geschehen ist, im Gegenteil. Dennoch habe ich fast nur aufmunternde Worte gehört, Aufforderungen, weiterzumachen und das Problem zu lösen. Niemand macht mich persönlich verantwortlich für das, was am 13. Mai passiert ist.
Wie sehr haben die Vorfälle Ihren fussballerischen Enthusiasmus gedämpft?
Ich muss zugeben, dass ich mir einen schöneren Start als Präsidentin vorgestellt habe. Allerdings bin ich seit sieben Jahren im Klub dabei, und es gab viele schöne Momente. Nun hat es für einmal grausam «reingehagelt», aber ich bin nicht der Typ, der nun sagt: «Macht euer Ding allein.» Den FCB lasse ich nicht im Stich, jetzt erst recht nicht.
Sie sagten einst, Sie würden keine «tödliche Ämterhäufung» anstreben. Heute haben Sie als Präsidentin, Geldgeberin und Transferchefin die uneingeschränkte Macht. Warum dieser Sinneswandel?
Es ist kein Sinneswandel. Vielmehr hatte ich schon als Vizepräsidentin diese Macht und das Sagen. Es ist nur logisch, dass ich jetzt Präsidentin bin. Basel ist ja kein Verein mehr, sondern eine Aktiengesellschaft, die aus dem Verein und der Marketing AG hervorgegangen ist. Bei dieser war ich schon vorher Inhaberin und Verwaltungsratspräsidentin.
So viel Macht für eine Person, ist das gut?
Der Klub ist damit bisher nicht schlecht gefahren. Ich bin ja keine Diktatorin. Ich lege grossen Wert darauf, dass auch meine Vorstandskollegen in alle wichtigen Entscheide mit eingebunden sind.
Der FCB, ja ganz Fussball-Basel, ist heute von Ihnen abhängig.
Ich wollte ja nur den FCB unterstützen, mehr nicht. Dass sich dies alles nun so entwickelt hat, war nicht meine Absicht, und ich habe dies auch nicht gesucht; machtgierig oder profilsüchtig bin ich schon gar nicht. Aber irgendwann kam der Punkt, an dem ich nicht mehr zurückkonnte, wo ich sah: Wenn ich A gesagt habe, muss ich nun auch B sagen. Der Druck von aussen ist enorm. Es heisst: «Wir brauchen Sie, Frau Oeri.» Natürlich tut es auch gut, das zu hören. Aber ich habe das nie ausgenutzt für mich. Der FC Basel ist von mir abhängig, weil ich so hohe sportliche Ziele setze. Weil ich das tue, muss ich auch die Verantwortung übernehmen.
Das heisst vor allem: Geld locker- machen?
Ja, der Klub kann die Ausgaben nicht allein erwirtschaften. Aber Geld geben ist nur das eine; ich hänge mich da persönlich voll rein, arbeite sehr viel für den Klub. Aber es ist schon so, wenn ich jemals aufhöre und sich kein Nachfolger mit einem ähnlichen Profil findet, wird sich der FC Basel einschränken müssen - das weiss man im Klub. Auf normalem schweizerischem Niveau kann er aber auch ohne mich existieren.
Das heisst: Ohne Gigi Oeri wird der FCB wieder Mittelmass. In Basel will doch das niemand.
Basel musste dieses Mittelmass vor meiner Zeit 23 Jahre lang mitmachen, ohne eine einzige Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb. Ich kann den Klub auch wieder einmal so zurücklassen.
Spielen Sie mit dem Gedanken?
So lange es mir Spass macht, ich mich fähig fühle und mich die Leute hier brauchen, mache ich weiter.
Das klingt nach einer Präsidentschaft auf Lebenszeit.
Das wird sicher nicht so sein. Ich bin ein Mensch, der aufhören kann, wenn er es nicht mehr im Griff hat oder sieht, dass andere es besser können.
Solche Sätze erinnern uns an den FCZ-Präsidenten Sven Hotz. Der zahlt seit 20 Jahren Millionen.
Ich kann nur sagen, dass ich den FCB nicht von heute auf morgen allein lassen werde. Wann ich gehe, ist offen. Das kann in zwei Jahren sein oder in zehn, ich weiss es nicht.
«Es heisst: Wir brauchen Sie, Frau Oeri»
Die Präsidentin des FC Basel hat seit den Krawallen keinen schönen Moment mehr erlebt. Trotzdem will Gigi Oeri weiter für den Klub leben, Geld locker machen - und Spieler umarmen.
Mit Gigi Oeri sprachen Niels Walter und René Staubli
Frau Oeri, der Sturm um die Basler Krawalle nach dem Spiel gegen den FC Zürich am 13. Mai hat sich gelegt - was bleibt?
Auch wenn die Ereignisse dramatisch waren und wir den Skandal keinesfalls schönreden wollen, sind wir doch froh, dass man darüber nun endlich sachlich diskutieren kann. Schlagzeilen wie «Katastrophe von Basel» oder «Schlimmer als in Istanbul» waren überrissen. Sicherwaren wir nicht gut auf diesen Tagvorbereitet, es lief eine ganze Menge schief, worauf sich - verbunden mit der verständlichen sportlichen Enttäuschung - teilweise entsetzliche Emotionen entwickelten. Doch für alles nur den FC Basel verantwortlich zu machen, wäre zu einfach. Immerhin haben andere Klubs in den letzten Jahren etliche Vorschläge von unserer Seite zum Umgang mit problematischen Fans unter Verweis auf denDatenschutz abgeblockt.
Hat der Vorstand des FC Basel in den vergangenen zwei Wochen konkrete Beschlüsse zum künftigen Umgang mit dem Gewaltproblem gefasst?
Wenn der Vorstand solche Beschlüsse aus dem Ärmel schütteln könnte, wäre das der Beleg dafür, dass er in den letzten sechs Jahren nichts getan hat. Wir stellen seit langer Zeit intensive Überlegungen zum Gewaltthema an und haben verschiedenste Dinge ausprobiert, aber bislang kein Patentrezept gefunden.
Hatten Sie seit dem 13. Mai jemals persönlichen Kontakt mit Randalierern?
Ich selber nicht, denn ich begleitete ja unsere Mannschaft nach Malta. Das Thema Sicherheit gehört im Vorstand nicht zu meinen operativen Dossiers, da kümmern sich andere Mitglieder darum, auch wenn ich als Präsidentin natürlich die letzte Verantwortung trage.
Kennen Sie solche Hooligans persönlich?
Jene, die aufs Feld stürmten, kenne ich nicht. Kontakte hatte ich vor dem 13. Mai vor allem mit Fangruppierungen und dort auch mit Leuten, die sich als gewaltbereit bezeichnen. In diesen Gesprächen ging es aber meist um die Frage «Pyro oder nicht Pyro?», also um das Problem derFeuerwerkskörper im Stadion. Mit Gewalt hatten wir in Basel bislang wenig Probleme. Wenn einem dann Fans versichern, sie würden zwar mit Pyro zündeln, sich ansonsten aber an die Regeln halten, gibt man sich zufrieden, offenbar zu schnell. Man darf nicht vergessen, wie leicht es ist, an ein Basler Trikot heranzukommen, auch als «Fan» aus dem Ausland. Da wird es fast unmöglich für uns, Verantwortung zu übernehmen. Solche Leute kommen nicht ins Stadion, um sich ein Spiel anzusehen, sondern um zuzuschlagen.
Das Problem mit diesen Fans ist ja, . . .
(unterbricht) . . . reden Sie nicht von Fans! Unterscheiden Sie bitte zwischen Fans und Hooligans oder Chaoten! Wenn ich Fans meine, denke ich an die Tausenden von hervorragenden FCB-Supportern. Ein Fan kommt nicht schwarz vermummt zum Spiel.
Das ist vielleicht das Problem: Sie wollen nicht wahrhaben, dass es auch unter den Basler Fans Gewalttätige gibt.
Da haben Sie mich falsch verstanden. Ich sage nicht, dass wir uns um diese Leute foutieren können. Ich sage nur, dass ich mich weigere, sie als Fans des FC Basel zu bezeichnen. Ein echter Fan des FC Basel schadet seinem Klub nicht. Die Muttenzer Kurve setzt sich zu mehr als 90 Prozent aus anständigen Leuten zusammen, die mit Krawallen nichts im Sinn haben, sondern hervorragende Choreos und Stimmung machen.
Der Verband wird den FCB bestrafen. Würden Sie zehn Minuspunkte beim Start in die Meisterschaft als Strafe akzeptieren?
Was heisst akzeptieren? Wir haben gar keine Wahl. Aber ein solcher Punkteabzug wäre unverhältnismässig.
Was wäre verhältnismässig?
Ich finde es fair, dass uns der Verband zu Wort kommen lässt und nicht einfach Sanktionen verhängt. Wir hoffen, dass die Lage realistisch beurteilt wird. Man kann nicht sagen, die Gewaltbereitschaft sei ein spezifisches Problem des FC Basel. Sie ist ein gesellschaftliches Phänomen. Selbst der Staat ist dagegen immer wieder machtlos - denken Sie nur an den 1. Mai in Zürich oder die Feiern auf dem Rütli. Die Schule tut sich ebenfalls schwer. Wie soll nun ausgerechnet ein Sportklub damit klarkommen, wo die Emotionen im Stadion doch viel höher gehen und die Risiken ungleich grösser sind? Dass wir eine Strafe verdient haben, steht ausser Zweifel. Ich hoffe aber, dass sie den Verlauf der nächsten Meisterschaft für uns nicht kompromittiert.
Haben Sie seit dem Spiel gegen den FC Zürich auch schöne Momente erlebt?
Nein.
Sie sind Teil der besseren Basler Gesellschaft. Wie begegnet man Ihnen im so genannten «Daig» seit den Krawallen.
Sehr differenziert. Zwar heisst niemand gut, was geschehen ist, im Gegenteil. Dennoch habe ich fast nur aufmunternde Worte gehört, Aufforderungen, weiterzumachen und das Problem zu lösen. Niemand macht mich persönlich verantwortlich für das, was am 13. Mai passiert ist.
Wie sehr haben die Vorfälle Ihren fussballerischen Enthusiasmus gedämpft?
Ich muss zugeben, dass ich mir einen schöneren Start als Präsidentin vorgestellt habe. Allerdings bin ich seit sieben Jahren im Klub dabei, und es gab viele schöne Momente. Nun hat es für einmal grausam «reingehagelt», aber ich bin nicht der Typ, der nun sagt: «Macht euer Ding allein.» Den FCB lasse ich nicht im Stich, jetzt erst recht nicht.
Sie sagten einst, Sie würden keine «tödliche Ämterhäufung» anstreben. Heute haben Sie als Präsidentin, Geldgeberin und Transferchefin die uneingeschränkte Macht. Warum dieser Sinneswandel?
Es ist kein Sinneswandel. Vielmehr hatte ich schon als Vizepräsidentin diese Macht und das Sagen. Es ist nur logisch, dass ich jetzt Präsidentin bin. Basel ist ja kein Verein mehr, sondern eine Aktiengesellschaft, die aus dem Verein und der Marketing AG hervorgegangen ist. Bei dieser war ich schon vorher Inhaberin und Verwaltungsratspräsidentin.
So viel Macht für eine Person, ist das gut?
Der Klub ist damit bisher nicht schlecht gefahren. Ich bin ja keine Diktatorin. Ich lege grossen Wert darauf, dass auch meine Vorstandskollegen in alle wichtigen Entscheide mit eingebunden sind.
Der FCB, ja ganz Fussball-Basel, ist heute von Ihnen abhängig.
Ich wollte ja nur den FCB unterstützen, mehr nicht. Dass sich dies alles nun so entwickelt hat, war nicht meine Absicht, und ich habe dies auch nicht gesucht; machtgierig oder profilsüchtig bin ich schon gar nicht. Aber irgendwann kam der Punkt, an dem ich nicht mehr zurückkonnte, wo ich sah: Wenn ich A gesagt habe, muss ich nun auch B sagen. Der Druck von aussen ist enorm. Es heisst: «Wir brauchen Sie, Frau Oeri.» Natürlich tut es auch gut, das zu hören. Aber ich habe das nie ausgenutzt für mich. Der FC Basel ist von mir abhängig, weil ich so hohe sportliche Ziele setze. Weil ich das tue, muss ich auch die Verantwortung übernehmen.
Das heisst vor allem: Geld locker- machen?
Ja, der Klub kann die Ausgaben nicht allein erwirtschaften. Aber Geld geben ist nur das eine; ich hänge mich da persönlich voll rein, arbeite sehr viel für den Klub. Aber es ist schon so, wenn ich jemals aufhöre und sich kein Nachfolger mit einem ähnlichen Profil findet, wird sich der FC Basel einschränken müssen - das weiss man im Klub. Auf normalem schweizerischem Niveau kann er aber auch ohne mich existieren.
Das heisst: Ohne Gigi Oeri wird der FCB wieder Mittelmass. In Basel will doch das niemand.
Basel musste dieses Mittelmass vor meiner Zeit 23 Jahre lang mitmachen, ohne eine einzige Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb. Ich kann den Klub auch wieder einmal so zurücklassen.
Spielen Sie mit dem Gedanken?
So lange es mir Spass macht, ich mich fähig fühle und mich die Leute hier brauchen, mache ich weiter.
Das klingt nach einer Präsidentschaft auf Lebenszeit.
Das wird sicher nicht so sein. Ich bin ein Mensch, der aufhören kann, wenn er es nicht mehr im Griff hat oder sieht, dass andere es besser können.
Solche Sätze erinnern uns an den FCZ-Präsidenten Sven Hotz. Der zahlt seit 20 Jahren Millionen.
Ich kann nur sagen, dass ich den FCB nicht von heute auf morgen allein lassen werde. Wann ich gehe, ist offen. Das kann in zwei Jahren sein oder in zehn, ich weiss es nicht.
Reden ist Silber, Schreiben ist Gold.
Interview mit Gigi Oeri (2. Teil)
Welchen persönlichen Gewinn ziehen Sie aus diesem Engagement?
So blöd es klingt: Ich habe gelernt zu verlieren. Es geht mir aber gar nicht um meinen persönlichen Gewinn. Meine Meinung ist: Wenn jemand das Privileg hat, reich zu sein, ist er verpflichtet, damit etwas zu machen, etwas an die Bevölkerung weiterzugeben. Ich engagiere mich im Fussball, da habe ich einen Bezug, verstehe etwas davon, weil ich mein Leben lang Sport getrieben habe. Der Rest unserer Familie engagiert sich mehr in der Kultur.
Sie haben viel Geld, reden aber nicht gerne darüber. Warum eigentlich?
Es geht niemanden etwas an, wie viel Geld ich in den FC Basel investiere. Jetzt, mit der Aktiengesellschaft, muss man gewisse Zahlen offen legen. Also weiss nun jeder, dass ich letzte Saison ein Loch in der Kasse mit fünf Millionen Franken gestopft habe. Freiwillig würde ich das nie öffentlich machen, aber ich kann damit leben, dass es jetzt so ist.
Reizt Sie nicht auch das süsse Gefühl der Macht, wenn Sie sehen, was Sie alles bewegen können in der Stadt?
Glauben Sie mir, ich habe es viel mehr genossen, als ich früher noch ungestört in mein Puppenhausmuseum gehen konnte. Es ist heute für mich sehr aufwändig, von A nach B zu kommen - auch wenn die Leute sehr positiv auf mich reagieren. Wenn ich in Bangkok in ein Taxi steige, spricht mich der Fahrer auf den FC Basel an. Wenn ich in Thailand Ferien mache, bittet mich der Hotelmanager um eine Autogrammstunde für die 250 Mitglieder des örtlichen FCB-Fanklubs - alles Thailänder.
Sie haben sich mit Fussball ja bewusst ein Spielfeld im Scheinwerferlicht ausgesucht.
Es wäre mir lieber, im Stillen zu wirken. Nur hat sich gezeigt, dass der Fussball in Basel meine Person braucht, um jene Wirkung auszulösen, die wir ja alle wollten.
Eine oft extravagant auftretende Person wie Sie würde lieber im Stillen wirken?
Ja, das ist doch kein Widerspruch. Ich brauche weder den FCB noch die Öffentlichkeit, um meine Extravaganzen auszuleben. Ich bin seit je gerne ein bisschen anders als normal, habe meinen eigenen Stil. Meine Mutter war Schneiderin und nähte mir meine Kleider, heute entwerfe ich sie selber. Markenkleider finde ich den absoluten Horror.
Wenn Sie Ihre Stars vor der Haupttribüne umarmen und abküssen, fragt man sich zuweilen: Liebt da eine Frau die Show?
Sicher nicht. Es ist nicht sehr lustig, verschwitzte Spieler in den Arm zu nehmen. Ich mag sie wirklich, und die Umarmungen sind ein abergläubisches Ritual. Einmal war ich nicht bei einem Spiel, und die Mannschaft verlor. Da sagten alle: Gigi, wenn du nicht runter an den Spielfeldrand kommst, holen wir dich. In der Kabine würde das Ritual niemand mitbekommen. Doch da darf ich nicht hin, weil Trainer Christian Gross glaubt, ich hätte noch nie einen nackten Mann gesehen. Im Ernst: Ich akzeptiere natürlich seinen Entscheid. Ich esse übrigens vor jedem Match auch mit allen Spielern Spaghetti. Diese Nähe ist mir einfach wichtig.
Sie sprechen von guten Gefühlen für Menschen, die in einem knallharten Geschäft von heute auf morgen den FCB verlassen, wenn das Angebot stimmt?
Ja, das ist so. Umso mehr muss man ein gutes Verhältnis pflegen in der Zeit, in der sie bei Basel spielen. Emotionen sind gerade in diesem Geschäft sehr wichtig.
Sie kaufen sich Emotionen.
Nein, ich muss mir doch keine Emotionen kaufen. Ich habe die auch, wenn ich mich nicht bei einem Fussballklub engagieren würde. Etwa wenn ich ein schönes Auto sehe oder Roger Federer beim Tennisspielen. Klar: Ohne gutes Geld kriegt man keine guten Spieler. Aber ich habe in den letzten Jahren auch erlebt, dass trotz Transfers ins Ausland gute Beziehungen bestehen bleiben können.
Was macht Ihnen mehr Freude: ein wertvoller Teddybär für Ihr Puppenhausmuseum oder ein neuer Spieler für den FCB?
Das sind zwei total verschiedene Sachen. Beides macht Freude, deshalb mache ich ja auch beides.
Verleiht der FCB Ihrem Leben Sinn?
Der Klub beansprucht auf jeden Fall den grössten Teil meiner Zeit und meiner Emotionen. So gesehen, gibt er meinem Leben einen grossen Sinn - wäre es nicht so, würde ich mich nicht derart engagieren.
Gibt es Momente, in denen Sie sich nach der einfachen Welt sehnen, aus der Sie ursprünglich kommen?
Ich lebe in einer sehr einfachen Welt. Ich könnte ja jetzt auf einer Jacht im Mittelmeer Champagner trinken, aber nein, was mache ich? Ich sitze hier in einem Fussballstadion in düsteren Räumen, habe Vorstandssitzungen und diskutiere über Hooligans. Was soll daran glamourös sein? Der einzige Luxus, den ich mir leiste, ist ein eigenes Flugzeug - ich würde sonst nicht in angemessener Zeit von A nach B kommen. In Basel fahre ich «Drämmli», da habe ich ein Jahresabo, ich gehe oft zu Fuss - also nichts von einem Leben in Luxus. Ich bin ein ganz normaler Mensch.
Stichwort Privatjet: Fliegen Sie damit zu Spielen an der Fussballweltmeisterschaft?
Nach Stuttgart fahre ich mit dem Auto. Sonst werde ich mir aber wohl schon das eine oder andere Spiel anschauen.
Auch den Final in Berlin?
Ja, auch den.
ZUR PERSON
Die 50-jährige Gisela «Gigi» Oeri ist seit 1999 im Vorstand des FC Basel. Seit dem 9. Mai ist die Mehrheitsaktionärin, Mäzenin und Transferchefin auch Präsidentin des Fussballvereins, der heute eine Aktiengesellschaft ist. Die Frau, die sich gerne in extravagante Eigenkreationen kleidet, hat auch eine grosse Liebe zu Teddybären. Ihre 2000 gesammelten Bären sind in ihrem eigenen Puppenhausmuseum ausgestellt, das sie 1998 eröffnet hat.
Seit 1978 ist sie mit Andreas Oeri verheiratet, dem Erben und Mehrheitsaktionär des Chemiemultis Roche. Das Ehepaar hat keine Kinder. Aufgewachsen ist die 1.54 Meter kleine Frau in einer mittelständischen Familie im Südbadischen Bad Säckingen. In ihrer Jugend war sie eine ambitionierte Kunstturnerin. Gigi Oeri ist ausgebildete Physiotherapeutin.
So blöd es klingt: Ich habe gelernt zu verlieren. Es geht mir aber gar nicht um meinen persönlichen Gewinn. Meine Meinung ist: Wenn jemand das Privileg hat, reich zu sein, ist er verpflichtet, damit etwas zu machen, etwas an die Bevölkerung weiterzugeben. Ich engagiere mich im Fussball, da habe ich einen Bezug, verstehe etwas davon, weil ich mein Leben lang Sport getrieben habe. Der Rest unserer Familie engagiert sich mehr in der Kultur.
Sie haben viel Geld, reden aber nicht gerne darüber. Warum eigentlich?
Es geht niemanden etwas an, wie viel Geld ich in den FC Basel investiere. Jetzt, mit der Aktiengesellschaft, muss man gewisse Zahlen offen legen. Also weiss nun jeder, dass ich letzte Saison ein Loch in der Kasse mit fünf Millionen Franken gestopft habe. Freiwillig würde ich das nie öffentlich machen, aber ich kann damit leben, dass es jetzt so ist.
Reizt Sie nicht auch das süsse Gefühl der Macht, wenn Sie sehen, was Sie alles bewegen können in der Stadt?
Glauben Sie mir, ich habe es viel mehr genossen, als ich früher noch ungestört in mein Puppenhausmuseum gehen konnte. Es ist heute für mich sehr aufwändig, von A nach B zu kommen - auch wenn die Leute sehr positiv auf mich reagieren. Wenn ich in Bangkok in ein Taxi steige, spricht mich der Fahrer auf den FC Basel an. Wenn ich in Thailand Ferien mache, bittet mich der Hotelmanager um eine Autogrammstunde für die 250 Mitglieder des örtlichen FCB-Fanklubs - alles Thailänder.
Sie haben sich mit Fussball ja bewusst ein Spielfeld im Scheinwerferlicht ausgesucht.
Es wäre mir lieber, im Stillen zu wirken. Nur hat sich gezeigt, dass der Fussball in Basel meine Person braucht, um jene Wirkung auszulösen, die wir ja alle wollten.
Eine oft extravagant auftretende Person wie Sie würde lieber im Stillen wirken?
Ja, das ist doch kein Widerspruch. Ich brauche weder den FCB noch die Öffentlichkeit, um meine Extravaganzen auszuleben. Ich bin seit je gerne ein bisschen anders als normal, habe meinen eigenen Stil. Meine Mutter war Schneiderin und nähte mir meine Kleider, heute entwerfe ich sie selber. Markenkleider finde ich den absoluten Horror.
Wenn Sie Ihre Stars vor der Haupttribüne umarmen und abküssen, fragt man sich zuweilen: Liebt da eine Frau die Show?
Sicher nicht. Es ist nicht sehr lustig, verschwitzte Spieler in den Arm zu nehmen. Ich mag sie wirklich, und die Umarmungen sind ein abergläubisches Ritual. Einmal war ich nicht bei einem Spiel, und die Mannschaft verlor. Da sagten alle: Gigi, wenn du nicht runter an den Spielfeldrand kommst, holen wir dich. In der Kabine würde das Ritual niemand mitbekommen. Doch da darf ich nicht hin, weil Trainer Christian Gross glaubt, ich hätte noch nie einen nackten Mann gesehen. Im Ernst: Ich akzeptiere natürlich seinen Entscheid. Ich esse übrigens vor jedem Match auch mit allen Spielern Spaghetti. Diese Nähe ist mir einfach wichtig.
Sie sprechen von guten Gefühlen für Menschen, die in einem knallharten Geschäft von heute auf morgen den FCB verlassen, wenn das Angebot stimmt?
Ja, das ist so. Umso mehr muss man ein gutes Verhältnis pflegen in der Zeit, in der sie bei Basel spielen. Emotionen sind gerade in diesem Geschäft sehr wichtig.
Sie kaufen sich Emotionen.
Nein, ich muss mir doch keine Emotionen kaufen. Ich habe die auch, wenn ich mich nicht bei einem Fussballklub engagieren würde. Etwa wenn ich ein schönes Auto sehe oder Roger Federer beim Tennisspielen. Klar: Ohne gutes Geld kriegt man keine guten Spieler. Aber ich habe in den letzten Jahren auch erlebt, dass trotz Transfers ins Ausland gute Beziehungen bestehen bleiben können.
Was macht Ihnen mehr Freude: ein wertvoller Teddybär für Ihr Puppenhausmuseum oder ein neuer Spieler für den FCB?
Das sind zwei total verschiedene Sachen. Beides macht Freude, deshalb mache ich ja auch beides.
Verleiht der FCB Ihrem Leben Sinn?
Der Klub beansprucht auf jeden Fall den grössten Teil meiner Zeit und meiner Emotionen. So gesehen, gibt er meinem Leben einen grossen Sinn - wäre es nicht so, würde ich mich nicht derart engagieren.
Gibt es Momente, in denen Sie sich nach der einfachen Welt sehnen, aus der Sie ursprünglich kommen?
Ich lebe in einer sehr einfachen Welt. Ich könnte ja jetzt auf einer Jacht im Mittelmeer Champagner trinken, aber nein, was mache ich? Ich sitze hier in einem Fussballstadion in düsteren Räumen, habe Vorstandssitzungen und diskutiere über Hooligans. Was soll daran glamourös sein? Der einzige Luxus, den ich mir leiste, ist ein eigenes Flugzeug - ich würde sonst nicht in angemessener Zeit von A nach B kommen. In Basel fahre ich «Drämmli», da habe ich ein Jahresabo, ich gehe oft zu Fuss - also nichts von einem Leben in Luxus. Ich bin ein ganz normaler Mensch.
Stichwort Privatjet: Fliegen Sie damit zu Spielen an der Fussballweltmeisterschaft?
Nach Stuttgart fahre ich mit dem Auto. Sonst werde ich mir aber wohl schon das eine oder andere Spiel anschauen.
Auch den Final in Berlin?
Ja, auch den.
ZUR PERSON
Die 50-jährige Gisela «Gigi» Oeri ist seit 1999 im Vorstand des FC Basel. Seit dem 9. Mai ist die Mehrheitsaktionärin, Mäzenin und Transferchefin auch Präsidentin des Fussballvereins, der heute eine Aktiengesellschaft ist. Die Frau, die sich gerne in extravagante Eigenkreationen kleidet, hat auch eine grosse Liebe zu Teddybären. Ihre 2000 gesammelten Bären sind in ihrem eigenen Puppenhausmuseum ausgestellt, das sie 1998 eröffnet hat.
Seit 1978 ist sie mit Andreas Oeri verheiratet, dem Erben und Mehrheitsaktionär des Chemiemultis Roche. Das Ehepaar hat keine Kinder. Aufgewachsen ist die 1.54 Meter kleine Frau in einer mittelständischen Familie im Südbadischen Bad Säckingen. In ihrer Jugend war sie eine ambitionierte Kunstturnerin. Gigi Oeri ist ausgebildete Physiotherapeutin.
Reden ist Silber, Schreiben ist Gold.
Finde ich noch krass dass Gigi letzes Jahr 5 Mio. locker machen musste. Mit dieser Kohle kommt mancher NLA-Verein über die Runden.
Ingesamt habe ich nach dem Interview eher ein ungutes Gefühl. Besonders Schade, dass Gigi mit dem Abgang koketiert. Ist völlig unnötig. Gigi muss niemandem klar machen wie wichitg sie für den FCB ist. Peinlich leider auch die Aussage, dass sie eine ganz normale Person sei um danach zu sagen, dass der einzige Luxus ein Privat-Jet ist.
Ingesamt habe ich nach dem Interview eher ein ungutes Gefühl. Besonders Schade, dass Gigi mit dem Abgang koketiert. Ist völlig unnötig. Gigi muss niemandem klar machen wie wichitg sie für den FCB ist. Peinlich leider auch die Aussage, dass sie eine ganz normale Person sei um danach zu sagen, dass der einzige Luxus ein Privat-Jet ist.
ich finde gigi oeri hat einmal mehr respekt verdient für dieses interview. es zeigt auch, dass sie es trotz all dem geld doch auch noch menschlich versucht mit der nähe zur mannschaft. bei vielen anderen clubs ist dies überhaupt nicht der fall.
und dass irgendwann mal das ende kommt ist klar, man sollte das ganze nicht tabuisieren. sie erwähnt, dass sie sich nicht vom einen tag auf den anderen verabschiedet, also sollte man auch genügend zeit haben, um die zukunft zu planen. aber das kommt erst in ein paar jahren(hoffentlich)...
und dass irgendwann mal das ende kommt ist klar, man sollte das ganze nicht tabuisieren. sie erwähnt, dass sie sich nicht vom einen tag auf den anderen verabschiedet, also sollte man auch genügend zeit haben, um die zukunft zu planen. aber das kommt erst in ein paar jahren(hoffentlich)...
Wirklich, Gigi verdient Respekt, alleine schon wegen ihres Nervenkostüms angesichts der dummen bis saudummen Fangfragen eines hirnamputierten Ziiri-Journalisten.
Sie hat das Interview glänzend gemeistert, womit wieder einmal mehr bewiesen wäre, dass man Madame Gigi nie unterschätzen sollte!
Und jetzt ab an d'WM go iikaufe Gigilein!!!!!!!!!
Sie hat das Interview glänzend gemeistert, womit wieder einmal mehr bewiesen wäre, dass man Madame Gigi nie unterschätzen sollte!
Und jetzt ab an d'WM go iikaufe Gigilein!!!!!!!!!
Tja, vielleicht wurde sie ja auch von einem FCB-Pressesprecher darauf aufmerksam gemacht, dass man das Recht hat Interviews gegenzulesen...Phebus hat geschrieben:Wirklich, Gigi verdient Respekt, alleine schon wegen ihres Nervenkostüms angesichts der dummen bis saudummen Fangfragen eines hirnamputierten Ziiri-Journalisten.
Sie hat das Interview glänzend gemeistert, womit wieder einmal mehr bewiesen wäre, dass man Madame Gigi nie unterschätzen sollte!
Und jetzt ab an d'WM go iikaufe Gigilein!!!!!!!!!
Süddeutsche Zeitung
Club der Milliardäre
Fußball spielen lassen, Steuern sparen, berühmt werden - wohlhabende Geldgeber wirbeln die europäische Vereinselite durcheinander.
Von Markus Balser
Gigi Oeri denkt nicht gerne an diesen Moment. Die Niederlage bringt die Präsidentin des FC Basel noch immer in Rage. Kurz vor dem Abpfiff Mitte Mai war alles auf den zwölften Meistertitel vorbereitet.
Doch dann kam die Flanke in den Strafraum, wo Iulian Filipescu vom Gegner FC Zürich stand. "Das Tor hätte nicht fallen dürfen", ärgert sich Oeri noch zwei Wochen später. Der Ball hielt sich nicht dran und flog am Torwart vorbei ins Netz. Die Meisterschaft war futsch - verloren in den letzten Sekunden des letzten Spiels.
Oeri geht das nahe, schließlich geht es um "ihren" Verein, was in diesem Fall durchaus wörtlich zu nehmen ist. Die 50-jährige Mäzenin des FC Basel hatte in der vergangenen Saison einiges für den Erfolg getan: Spielergehälter bezahlt, Transfers ausgehandelt, bis zu 100 Stunden Arbeit pro Woche in den Club gesteckt - und gegen die finanzielle Schieflage fünf Millionen Franken aus dem Privatvermögen ihrer Familie in die Kassen des Vereins fließen lassen.
"Es geht hier um Spaß"
Verloren, findet Oeri, sei die Saison dennoch nicht. Denn der FC hat in Europa eine kleine Revolution angezettelt. Mit den Millionen der Familie Oeri, die als Miteigentümerin des Schweizer Pharmakonzerns Roche reich wurde, mischte der Schweizer Club die europäische Fußball-Elite aus London, München und Barcelona auf.
Erst im Viertelfinale scheiterte Basel im Uefa-Pokal - das gab es in der mehr als 100-jährigen Clubgeschichte noch nie. In der europäischen Vereinsrangliste hat der FC Basel inzwischen auch Traditionsclubs wie den Hamburger SV überholt.
Angesichts solcher Statistiken wird manchem Offiziellen im europäischen Vereinsfußball blümerant. Zitieren lassen mag sich niemand. Doch dass schwerreiche Geldgeber über Nacht eine Jahrzehnte gewachsene Fußball-Arithmetik aushebeln können, kommt nicht gut an - weder bei der Konkurrenz noch den europäischer Verbänden.
"Nur machen", sagt ein Funktionär, "lässt sich dagegen ohnehin nichts". Gigi Oeri versteht den Wirbel nicht und sieht sich als Nothelferin. Seit Jahren finanziere die Roche-Familie Oeri in ihrer Heimatstadt Basel schon Theater- und Kulturveranstaltungen.
Als dem örtlichen Fußballclub ein wichtiger Geldgeber abhanden kam, sprang Oeri ein - gegen anfängliche Bedenken ihrer Familie. Denn Schweizer Milliardäre scheuen die Öffentlichkeit wie der Teufel das Weihwasser. Aber die Zeit drängte. "Ausländische Investoren waren am Einstieg interessiert. Ziel war es auch, das zu verhindern", sagt Oeri.
Eine attraktive Kapitalanlage ist der globalisierte Profisport selten. Nur wenige Spitzenvereine erzielen hohe Renditen. Dennoch profitieren überall in Europa Vereine von einer neuen Spendabilität wohlhabender Geldgeber. Oft bestehen zwischen den Fußballvereinen und ihren wirtschaftlichen und politischen Patronen mehr als nur finanzielle Verbindungen.
Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi machte mit seinem Engagement beim AC Mailand vor, wie sich das eigene Prestige steigern lässt - bis hin zum Sozialvertrag mit wahlberechtigten Fußballanhängern. Im roten Luxusschlitten der Marke Maybach fährt der millionenschwere rumänische Geschäftsmann Gigi Becali zu den Spielen von Steaua Bukarest und hofft auf einen ähnlichen Effekt.
Der Eigentümer des rumänischen Spitzenvereins ist auch Gründer einer nationalistischen Splitterpartei. Ein paar Stimmen könnten da nicht schaden. Roman Abramowitsch, russischer Finanzier des britischen Erstligaclubs FC Chelsea, machte nach seinem Einstieg unmissverständlich klar, was er unter guter Publicity durch seine schwitzenden Angestellten auf dem Platz versteht: "Ich habe nicht vor, mein Geld wegzuwerfen. Es geht hier um Spaß - und das heißt, um sportlichen Erfolg und Pokale."
Steuern sparen
Der Sport, das betonen alle Mäzene, sei ihnen äußerst wichtig. Doch die Stadion-Hausherren wissen auch die steuersparenden Effekte ihrer sportlichen Engagements zu schätzen. Bei vielen Übernahmen im internationalen Clubgeschäft sind auch solche Investmentvehikel im Spiel, die ihren Geschäftssitz in Steuerparadiesen wie den Virgin Islands haben.
In der deutschen Bundesliga hat sich bislang nur der Nürnberger Teppichunternehmer Michael A. Roth einen Namen als finanzkräftiger Funktionär gemacht. Nach über 15 Jahren Amtszeit zählt Roth zu den erfahrensten Bundesliga-Präsidenten - und den prominentesten Teppichhändlern überhaupt.
"Der Bekanntheitsgrad steigt mit einem solchen Amt", weiß Roth, der dem 1. FC Nürnberg mit Sponsorenverträgen und Bürgschaften mehrfach aus der Klemme half. Doch die Abhängigkeit von einzelnen Geldgebern ist riskant. Denn wenn Eigentümer wie Calisto Tanzi von Parmalat in existenzielle Nöte geraten, stehen auch ihre Clubs am Abgrund.
Das Beispiel des englischen Erstligisten FC Fulham macht deutlich, welche Folgen schon leichte Stimmungsschwankungen wohlhabender Fußballfans haben können.
Mohamed Al Fayed, Eigentümer des britischen Nobelkaufhauses "Harrods" und des feudalen Hotels "Ritz" in Paris hatte sich 1997 den damals zweitklassigen Fußballverein aus dem Süden Londons für zehn Millionen Pfund einverleibt und dann in die Spitzenliga gehievt.
Doch mittlerweile scheint das Interesse des Millionärs aus Ägypten an Geschäften in Großbritannien und damit auch am heimischen Fußball erloschen zu sein.
Nach jahrelangem Streit mit britischen Finanzbehörden zog sich Al Fayed schmollend in die Schweiz zurück. Falls er einen Käufer findet, heißt es, würde er sich von seinem Klub trennen.
(SZ vom 2.6.2006)
Club der Milliardäre
Fußball spielen lassen, Steuern sparen, berühmt werden - wohlhabende Geldgeber wirbeln die europäische Vereinselite durcheinander.
Von Markus Balser
Gigi Oeri denkt nicht gerne an diesen Moment. Die Niederlage bringt die Präsidentin des FC Basel noch immer in Rage. Kurz vor dem Abpfiff Mitte Mai war alles auf den zwölften Meistertitel vorbereitet.
Doch dann kam die Flanke in den Strafraum, wo Iulian Filipescu vom Gegner FC Zürich stand. "Das Tor hätte nicht fallen dürfen", ärgert sich Oeri noch zwei Wochen später. Der Ball hielt sich nicht dran und flog am Torwart vorbei ins Netz. Die Meisterschaft war futsch - verloren in den letzten Sekunden des letzten Spiels.
Oeri geht das nahe, schließlich geht es um "ihren" Verein, was in diesem Fall durchaus wörtlich zu nehmen ist. Die 50-jährige Mäzenin des FC Basel hatte in der vergangenen Saison einiges für den Erfolg getan: Spielergehälter bezahlt, Transfers ausgehandelt, bis zu 100 Stunden Arbeit pro Woche in den Club gesteckt - und gegen die finanzielle Schieflage fünf Millionen Franken aus dem Privatvermögen ihrer Familie in die Kassen des Vereins fließen lassen.
"Es geht hier um Spaß"
Verloren, findet Oeri, sei die Saison dennoch nicht. Denn der FC hat in Europa eine kleine Revolution angezettelt. Mit den Millionen der Familie Oeri, die als Miteigentümerin des Schweizer Pharmakonzerns Roche reich wurde, mischte der Schweizer Club die europäische Fußball-Elite aus London, München und Barcelona auf.
Erst im Viertelfinale scheiterte Basel im Uefa-Pokal - das gab es in der mehr als 100-jährigen Clubgeschichte noch nie. In der europäischen Vereinsrangliste hat der FC Basel inzwischen auch Traditionsclubs wie den Hamburger SV überholt.
Angesichts solcher Statistiken wird manchem Offiziellen im europäischen Vereinsfußball blümerant. Zitieren lassen mag sich niemand. Doch dass schwerreiche Geldgeber über Nacht eine Jahrzehnte gewachsene Fußball-Arithmetik aushebeln können, kommt nicht gut an - weder bei der Konkurrenz noch den europäischer Verbänden.
"Nur machen", sagt ein Funktionär, "lässt sich dagegen ohnehin nichts". Gigi Oeri versteht den Wirbel nicht und sieht sich als Nothelferin. Seit Jahren finanziere die Roche-Familie Oeri in ihrer Heimatstadt Basel schon Theater- und Kulturveranstaltungen.
Als dem örtlichen Fußballclub ein wichtiger Geldgeber abhanden kam, sprang Oeri ein - gegen anfängliche Bedenken ihrer Familie. Denn Schweizer Milliardäre scheuen die Öffentlichkeit wie der Teufel das Weihwasser. Aber die Zeit drängte. "Ausländische Investoren waren am Einstieg interessiert. Ziel war es auch, das zu verhindern", sagt Oeri.
Eine attraktive Kapitalanlage ist der globalisierte Profisport selten. Nur wenige Spitzenvereine erzielen hohe Renditen. Dennoch profitieren überall in Europa Vereine von einer neuen Spendabilität wohlhabender Geldgeber. Oft bestehen zwischen den Fußballvereinen und ihren wirtschaftlichen und politischen Patronen mehr als nur finanzielle Verbindungen.
Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi machte mit seinem Engagement beim AC Mailand vor, wie sich das eigene Prestige steigern lässt - bis hin zum Sozialvertrag mit wahlberechtigten Fußballanhängern. Im roten Luxusschlitten der Marke Maybach fährt der millionenschwere rumänische Geschäftsmann Gigi Becali zu den Spielen von Steaua Bukarest und hofft auf einen ähnlichen Effekt.
Der Eigentümer des rumänischen Spitzenvereins ist auch Gründer einer nationalistischen Splitterpartei. Ein paar Stimmen könnten da nicht schaden. Roman Abramowitsch, russischer Finanzier des britischen Erstligaclubs FC Chelsea, machte nach seinem Einstieg unmissverständlich klar, was er unter guter Publicity durch seine schwitzenden Angestellten auf dem Platz versteht: "Ich habe nicht vor, mein Geld wegzuwerfen. Es geht hier um Spaß - und das heißt, um sportlichen Erfolg und Pokale."
Steuern sparen
Der Sport, das betonen alle Mäzene, sei ihnen äußerst wichtig. Doch die Stadion-Hausherren wissen auch die steuersparenden Effekte ihrer sportlichen Engagements zu schätzen. Bei vielen Übernahmen im internationalen Clubgeschäft sind auch solche Investmentvehikel im Spiel, die ihren Geschäftssitz in Steuerparadiesen wie den Virgin Islands haben.
In der deutschen Bundesliga hat sich bislang nur der Nürnberger Teppichunternehmer Michael A. Roth einen Namen als finanzkräftiger Funktionär gemacht. Nach über 15 Jahren Amtszeit zählt Roth zu den erfahrensten Bundesliga-Präsidenten - und den prominentesten Teppichhändlern überhaupt.
"Der Bekanntheitsgrad steigt mit einem solchen Amt", weiß Roth, der dem 1. FC Nürnberg mit Sponsorenverträgen und Bürgschaften mehrfach aus der Klemme half. Doch die Abhängigkeit von einzelnen Geldgebern ist riskant. Denn wenn Eigentümer wie Calisto Tanzi von Parmalat in existenzielle Nöte geraten, stehen auch ihre Clubs am Abgrund.
Das Beispiel des englischen Erstligisten FC Fulham macht deutlich, welche Folgen schon leichte Stimmungsschwankungen wohlhabender Fußballfans haben können.
Mohamed Al Fayed, Eigentümer des britischen Nobelkaufhauses "Harrods" und des feudalen Hotels "Ritz" in Paris hatte sich 1997 den damals zweitklassigen Fußballverein aus dem Süden Londons für zehn Millionen Pfund einverleibt und dann in die Spitzenliga gehievt.
Doch mittlerweile scheint das Interesse des Millionärs aus Ägypten an Geschäften in Großbritannien und damit auch am heimischen Fußball erloschen zu sein.
Nach jahrelangem Streit mit britischen Finanzbehörden zog sich Al Fayed schmollend in die Schweiz zurück. Falls er einen Käufer findet, heißt es, würde er sich von seinem Klub trennen.
(SZ vom 2.6.2006)
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