Grounding

Der Rest...
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Rankhof
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Grounding

Beitrag von Rankhof »

NZZ hat geschrieben:'Ein mitreissender Doku-Thriller...'
Blick hat geschrieben:'Packend und erschreckend zugleich ... Realität und Fiktion genial verstrickt. Dramatik pur!... Meisterhaft inszeniert... Ein Lehrstück darüber, wie es nie mehr sein darf.'
Berner Zeitung hat geschrieben:'Eine stilvolle und komplexe Chronik der Geschehnisse im Herbst 2001. Ein grosses Darsteller-Ensemble... Ab ins Kino!'
Tages Anzeiger hat geschrieben:'Ein rasantes Dokudrama mit Herzschmerz... Gute Besetzung, hervorragende Kamera.'
Basler Zeitung hat geschrieben:'Ein aussergewöhnlicher Film, der viel Aufsehen erregen wird.'
Der Bund hat geschrieben:'Mit 'Grounding' ist Steiner eine effektsichere Dramatisierung des letzten Swissair-Kapitels gelungen.'
20 Minuten hat geschrieben:'"Super, hervorragend, grandios", so tönte es nach der Premiere von Grounding.'
24 heures hat geschrieben:'Audacieux et émouvant... Les longueurs sont inexistantes pour ce film d'un genre nouveau, entre documentaire et film d'action.'
Outnow.ch hat geschrieben:Fünf von sechs Sternen: 'Das Kinojahr 2006 fängt toll an, denn Grounding ist wahrhaft ein erstes Highlight!'
Zisch hat geschrieben:'In rasant inszenierten, äusserst kurzweiligen zwei Stunden erzählt "Grounding" nun vom Kampf des ehemaligen Nestlé-Finanzchefs Mario Corti.'
Züritipp hat geschrieben:'Und er ist enorm spannend &#8211]

Habe diesen Film gesehen und kann ihn nur jedem wärmstens empfehlen! Gut 2 Stunden Hochspannung, ein Wirtschafts-Thriller der Extraklasse! Der beste Schweizer Film seit Jahren! Nur die fiktive Nebengeschichte hätte besser sein dürfen...

Nicht verpassen!

täglich

14.30 / 17.30 / 20.30 Capitol 1, Basel
20.15 Uhr Oris, Liestal
20.15 Uhr Monti, Frick


www.grounding.ch

Inhalt

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Der Film "Grounding" erzählt, wie im Untertitel erwähnt, von den letzten Tagen der Schweizer Fluggesellschaft Swissair, vom historischen Grounding ihrer Flotte am 2. Oktober 2001 und davon, wie es überhaupt soweit hat kommen können. Gleichzeitig schildert der Film das mit diesen Ereignissen unzertrennlich verbundene reale Schicksal des Topmanagers Mario A. Corti, dem letzten, glücklosen Chef der traditionsreichen Airline, aber ebenso das tragische Los namenloser Menschen, die im Sog des "Swissair"-Niedergangs beinahe alles verlieren: Job, Haus und ihren Glauben an die bisherige Schweiz.

Als der bisherige Nestlé-Finanzchef Mario Corti im März 2001 den Posten des "Swissair"-Chefs übernimmt, ist er auf dem Höhepunkt seiner Karriere angelangt. Schon kurz nach Amtsantritt landet er aber auf dem harten Boden der Realität: Während er das Gros des "Swissair"-Personals für sich und seine Pläne gewinnen kann, fühlt sich Corti von einem Teil des Managements im Stich gelassen, das immer noch in der goldenen Vergangenheit lebt und für sein Versagen während der Ära Philippe Bruggisser nicht zur Verantwortung gezogen werden will. Da nützt es Corti wenig, eine alte und treue Verbündete an Bord zu holen, die zähe Texanerin und Nestlé-Finanzfrau Jacqualyn Fouse. In der riesigen "Swissair"-Zentrale am Klotener Balsberg kämpft das verwegene Duo den ganzen Sommer über gegen Windmühlen, denn das Erbe Bruggisser gleicht einem Chaos. Es zeichnet sich ab, dass Corti, dem bislang der Ruf des souveränen Steuermannes vorausgeeilt ist, sich diesmal überschätzt hat. Unter dem enormen öffentlichen und wirtschaftlichen Druck, der sich nach den New Yorker Terroranschlägen vom 11. September 2001 nur noch verschärft, entsteht deshalb ein unternehmerischer Kompromiss: "Swiss Air Lines" unter der Führung von André Dosé. Als dieses Konzept aber am mangelnden Goodwill der Banken scheitert und der "Swissair" Ende September 2001 die Illiquidität droht, steht Corti definitiv mit dem Rücken zur Wand.

Dramatischer Höhepunkt dieses emotionalen Thrillers bilden das Grounding vom Dienstag, 2. Oktober 2001, sowie die Ereignisse der vorangehenden drei Tage, die es in ihrer unglücklichen und intrigenhaften Verkettung verursacht haben. In der Folge entbrennt ein heftiger, dramatischer und offener Machtkampf zwischen der Zürcher Wirtschaftselite rund um den CS-Chef Lukas Mühlemann einerseits und dem Basler Establishment anderseits, zwischen zwei Firmenkulturen, zwischen zwei Management-Generationen, zwischen Staatsräson und New Economy, bis der Konflikt in jene Katastrophe mündet, die auch die Bundesräte Kaspar Villiger und Moritz Leuenberger nicht mehr verhindern: Der "Swissair" geht das Geld aus, ihre Flotte bleibt am Boden, und die Bilder dieses denkwürdigen Tages gehen um die Welt.

Nicht nur ein Unternehmen, das jahrzehntelang den Ruf einer "fliegenden Bank" hatte, bricht an diesem Tag zusammen, tausende Menschen sind betroffen, verlieren Job und Zukunftsperspektiven, erleben Dramen und Tragödien und verzweifeln an einer Welt, die sie nicht mehr verstehen. Auch ihr Schicksal wird realitätsnah in die Filmhandlung verwoben. So entsteht anhand des "Fall Swissair" das Bild einer Schweiz, wie man sie bisher nie wahrgenommen hat, einer Schweiz, die für den Grössenwahn der New Economy der 90er Jahre und die Arroganz von Macht und Geld die Quittung bekommt.

 
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Hobbes
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Beitrag von Hobbes »

Kann mich nur anschliessen. Sehr empfehlenswert und nachdenklich stimmend...

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Seraph
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Beitrag von Seraph »

Wie hiess der ***-Anwalt von der UBS schon wieder?
(Wobii dä je nach Standpunkt e geile Aawalt isch...)


Sehr empfehlenswerter Film; unbedingt anschauen!
alles, was den schwoben schadet, kann nur zum vorteil der restlichen menschheit sein.

Mr. T
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Beitrag von Mr. T »

Scheiss Nebengeschichte, aber der Rest ist super :)

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Rankhof
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Beitrag von Rankhof »

Seraph hat geschrieben:Wie hiess der ***-Anwalt von der UBS schon wieder?
(Wobii dä je nach Standpunkt e geile Aawalt isch...)
im Film: Prader

die Rolle, die von der selbstverständlich absolut total und komplett fiktiven Figur Prader im Film dargestellt wird, hatte in Wahrheit inne: UBS Group General Counsel Dr. lic. iur Peter Kurer, Mitglied der Konzernleitung
http://www.ubs.com/1/g/investors/boards/geb.html

(auch auf einen Zufall ist es zurück zu führen, dass Kurer Bünder ist und Prader Bündner Dialekt spricht ;) )
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Tüllhuffe
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Beitrag von Tüllhuffe »

Zürcher Propagandasaich (drum han en nit gsee und wird en au nit go luege - dä zaigt jo nüt neus sondern numme Sache falsch wo me scho lengschtens waiss ass sy nit esoo gsii sinn in Bilanz, Wältwuchen, Rundschau und die Wuche jo sogar im Facts). Kai Blasse wievyl Stutz me no in der Kasse het und denn alles der UBS ind Schue schiebe - aber isch jo aigentlig nit verwunderlig ass so ain in der Schwyz no als Held aanegstellt wird: zwar kai Aanig, aber hey, immerhin het ers guet gmaint.

Tom Lüthi - Mario Corti - Sven Epiney. Achse der Schweizer Bünzlihelden - Liste beliebig fortführbar.
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Seraph
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Beitrag von Seraph »

@Rankhof:
Danke
alles, was den schwoben schadet, kann nur zum vorteil der restlichen menschheit sein.

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Rankhof
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Beitrag von Rankhof »

Tüllhuffe hat geschrieben:Zürcher Propagandasaich (drum han en nit gsee und wird en au nit go luege - dä zaigt jo nüt neus sondern numme Sache falsch wo me scho lengschtens waiss ass sy nit esoo gsii sinn in Bilanz, Wältwuchen, Rundschau und die Wuche jo sogar im Facts). Kai Blasse wievyl Stutz me no in der Kasse het und denn alles der UBS ind Schue schiebe - aber isch jo aigentlig nit verwunderlig ass so ain in der Schwyz no als Held aanegstellt wird: zwar kai Aanig, aber hey, immerhin het ers guet gmaint.

Tom Lüthi - Mario Corti - Sven Epiney. Achse der Schweizer Bünzlihelden - Liste beliebig fortführbar.
1. Erst wenn man etwas gesehen hat, kann man darüber urteilen. Ganz grundsätzlich, egal ob jetzt Grounding gut oder schlecht ist. Über was man nicht kennt, kann man nicht urteilen.

2. Folgendes sind TATSACHEN und lassen sich u.a. auf http://www.swissair-grounding.net nachlesen (diese Site hat nichts mit dem Film zu tun):
  • Die Herren Bruggisser und Honegger und der damalige VR haben die Swissair dermassen heruntergewirtschaftet, dass sie Pleite ging / gehen musste - das ist nicht Schuld der Banken
  • das Grounding jedoch erfolgte aufgrund fehlender liquider Mittel
  • dieses fehlende Geld haben die Banken nicht gesprochen, obwohl der Untergang der Swissair als Gesellschaft beschlossen war und die Verträge für das Projekt Phoenix (Auskauf der Crossair aus der Swissair, Crossair übernimmt operatives Geschäft der Swissair) unterschriftsreif waren
  • CS und Bundesrat waren bereit, am 2.10.01 die fehlenden liquiden Mittel zu sprechen, nicht aber die UBS, die die Swissair hinhielt und auf Zeit spielte, wohl wissend, dass die Swissair keine Zeit mehr hatte
  • CS und v.a. die UBS waren an einem Grounding interessiert, da dies den Wert der SAirGroup nochmals sinken liess und sie so diese bzw. die Crossair zu günstigeren Konditionen übernehmen konnten und damit konnten die Banken ihren eigenen Verlust minimieren wenn nicht sogar Profit heraus holen
  • Ospel hat Bundesrat Villiger bzw. Lukas Mühlemann/CS wichtige Infos am Vorabend des Groundings nicht weitergeleitet
  • Die UBS verwaltet derzeit 2.2 BILLIONEN Fr. (2'200'000'000'000 Fr.) Kundengelder und kann - theoretisch - in dieser Maximalhöhe Kredite gewähren. Der letzte Jahresgewinn der UBS betrug 8 Milliarden (8'000'000'000) Franken, der Börsenwert der UBS beträgt zur Zeit gut 100 Milliarden (100'000'000'000) Franken. Die Swissair benötigte - um das Grounding zu verhindern - von der UBS 125 Millionen (125'000'000) Franken, die die UBS sowieso hätte zahlen müssen (einfach erst einen Tag später). 125 Millionen ist für die UBS nichts, ein Klacks. Das sind 1.5 % des Jahresgewinns, oder 0.125% des Werts der UBS oder 0.0056% der Gesamtkundengelder...
3. Der Film zeigt ganz klar, wie die Zürcher den Karren in den Dreck gezogen haben und es der UBS, der CS, dem Bund und v.a. Moritz Suter mitsamt Crossair zu verdanken ist, dass es überhaupt noch eine (mittlerweile deutsche) Schweizer Fluggesellschaft gibt!
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Tüllhuffe
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Beitrag von Tüllhuffe »

Rankhof hat geschrieben:1. Erst wenn man etwas gesehen hat, kann man darüber urteilen. Ganz grundsätzlich, egal ob jetzt Grounding gut oder schlecht ist. Über was man nicht kennt, kann man nicht urteilen.[/LIST]
Musste ja kommen. ]
[*]das Grounding jedoch erfolgte aufgrund fehlender liquider Mittel
[/QUOTE]

Der E & Y Bericht ist da gänzlich anderer Meinung. Zudem hat die UBS schon lange davor gewarnt, aber getan hat man nix, nein, man zahlt gar noch horrende Honorare an KPMG.
Rankhof hat geschrieben: [*]CS und Bundesrat waren bereit, am 2.10.01 die fehlenden liquiden Mittel zu sprechen, nicht aber die UBS, die die Swissair hinhielt und auf Zeit spielte, wohl wissend, dass die Swissair keine Zeit mehr hatte
[/LIST]
Natürlich war die CS daran interessiert - das Involviertsein von Mühlemann wirkte ja doch etwas peinlich. Die UBS hat das einzig Richtige gemacht (nur dann leider später nicht durchgezogen) - schlechtem Geld nicht noch schlechteres nachzuschmeissen. Wie erfolgreich sich Luftfahrt aus der Schweiz betreiben lässt hat die Swiss ja exemplarisch nachgewiesen - aber das ist dann wohl eine ordnungspolitische Diskussion. Die Swissair wusste ganz genau Bescheid, dass sie in den Abgrund schlitterte, aber nahm dies wohl einfach nicht zu ernst im Glauben es würde sich um leere Drohungen handeln.

Schau, du hast ja einen überdurchschnittlich fundierten Background und es ist dein gutes Recht nach Abwägung der sich widersprechenden Dokumente und Behauptungen zu dem Schluss zu kommen - dazu mag es auch hilfreich sein sich den Film (notabene kritsch) anzuschauen, kein Problem. Aber der Durchschnitts-eigentlich-interessier-ich-mich-ja-nicht-so-für-Business-Zuschauer hat von Hunter-Strategie, Versagen des Zürcher Wirtschaftsfilzes etc. keinen Blassen und meint der werte Marcel sei persönlich auf die Startbahn gestanden um die Swissair zu Fall zu bringen, dabei wären die nun als pöhse Jungz dastehenden Protagonisten ohne die verheerenden Vorgänge in den Monaten und Jahren davor gar nie mit dieser Situation konfrontiert worden. Ich hätte mir gewünscht, die andere Perspektive auch jenen "Unvorinfomierten" zugänglich zu machen - was zum einen dramaturgisch für einen Film wohl kaum möglich ist, zum anderen aber halt auch einen schmalen Beigeschmack hinterlässt und den Vorwurf der Parteilichkeit und Profitorientierung mittels Vereinfachung aufkommen lässt.

Für mich ist es einfach stossend, dass die Swissair vom Zürcher Wirtschaftfilz heruntergewirtschaftet wird, die UBS unter den Ersten ist die dies bemerkt und vehement Sanierung fordert und dann der böse Basler den Buhmann spielen muss. Ja, auch ich bin parteiisch, habe aber keinen Züri-Komplex sondern auch schon problemlos da gearbeitet - u.a. mit dem einen oder anderen Swissair-Geschassten, wobei mir durchaus bewusst ist, dass da immer noch gewisse bedauerlich Wunden inkl. Wehmut vorhanden sind. Allerdings macht man dafür kaum die Banken verantwortlich (siehe auch Dosé).

Tante EDITH hat gerade das 3. entdeckt. Sie sagt mir das solle mich etwas versöhnlicher stimmen und dies würde dein 1. verstärken. Ich denke aber dennoch, dass dieser Punkt in der Erregung über das andere ziemlich unterzugehen droht/scheint.
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Rankhof
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Beitrag von Rankhof »

@Tüllhuffe:

Es muss klar getrennt werden zwischen Rettung der Swissair als Unternehmen und Rettung des operativen Flugbetriebs, somit des Ansehens der Marke Swissair und der Schweiz.

Das Unternehmen war klinisch tot und die UBS hat auf dies schon früh hingewiesen, richtig. Dass das Unternehmen nicht mehr zu retten war, wussten spätestens am 1.10.01 alle wichtigen Leute (inkl. Corti), der Auskauf der Crossair und der Konkurs der Swissair waren ja beschlossene Sache. Die Swissair hätte jedoch noch ein paar Tage, ev. eine Woche oder so durchhalten müssen, bis die Crossair den operativen Flugbetrieb hätte komplett übernehmen können.
Pro Tag kostete der operative Flugbetrieb die Swissair ca. 17 Millionen Franken und das hätte mit den UBS-Millionen sowie jenen der CS und des Bundes locker gereicht. Als jedoch durchsickerte, dass die Swissair nicht mehr liquid war, gab niemand mehr der Swissair Ware auf Kredit, sondern nur auf Barzahlung, womit sich der Tagesbedarf an Geld für den 2.10.01 auf über 100 Millionen erhöhte, zudem wurden noch vorhandene Gelder der Swissair blockiert. So hatte die Swissair am Morgen des 2.10.01 noch gerademal 14 Millionen liquid zur Verfügung, was natürlich nicht reichte.
Die Verhinderung des Groundings hätte summa summarum wohl ca. 300 Millionen Franken gekostet. Der Gegenwert wäre eben "nur" die Verhinderung des Groundings gewesen, die Verhinderung des Imageverlusts. Niemand kann sagen, wieviel dieser Imageverlust die Crossair und spätere Swiss dann kostete. Fakt ist aber weiterhin, dass Staat und Banken Milliarden Franken später in die Swiss investierten, davon gingen 2.2 Milliarden komplett verloren. Die Swiss wäre ohne Grounding erfolgreicher gewesen, da bin ich sicher. Und hätte wahrscheinlich mehr als 300 Millionen mehr Ertrag eingefahren. Womit die 300 Millionen, die für die Grounding-Verhinderung nötig gewesen wären, wieder drin gewesen wären. Aber das ist natürlich spekulativ.

Diese Fakten stimmen im Übrigen mit den Behauptungen im Film überein.

Natürlich ist es legitim von der UBS, nicht in ein Fass ohne Boden investieren zu wollen. CS und Villiger aber auflaufen zu lassen, ja fast schon zu verarschen, das ist höchst unfein und es gibt viele Indizien, die darauf hindeuten.

Ich rate dir dennoch, den Film schauen zu gehen. Er ist in erster Linie eine Abrechnung mit Bruggisser und Co, viel weniger mit den Banken.
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Rankhof
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Beitrag von Rankhof »

Tüllhuffe hat geschrieben: Tante EDITH hat gerade das 3. entdeckt. Sie sagt mir das solle mich etwas versöhnlicher stimmen und dies würde dein 1. verstärken. Ich denke aber dennoch, dass dieser Punkt in der Erregung über das andere ziemlich unterzugehen droht/scheint.
und ich meine, du hast ein falsches Vorurteil vom Film. Natürlich ist Corti der pure Held (so ist es halt im Filmbusiness), aber ein relativ grosser Teil des Films dreht sich darum, wie Corti von Tag zu Tag neue Machenschaften des Bruggisser-Clans erfährt. Zudem wird die Hunterstrategie und die Idiotie darin im Film auch deutlich gezeigt.

Also, geh den Film schauen und dann kannst du weiterschimpfen! Ok? ;)
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Heaven Underground
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Beitrag von Heaven Underground »

1.) Der Film kommt bald im TV. :D

2.) Man hätte die Swissair mit läppischen 190Mio CHF. retten können (weniger als im Euromillionsjackpot ist). :mad:

3.) Wird es niemals rauskommen, wieso die Banken den Niedergang der Swissair nicht verhindert haben. Lieber geben sie bei einem Abgang eines Versagers noch Millionen CHF für Abfindungen aus. :eek:

4.) Zürcher sind Versager.

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ultio
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Beitrag von ultio »

Heaven Underground hat geschrieben:... bei einem Abgang eines Versagers noch Millionen CHF ...
Ich dachte Corti hätte sich diese vertraglich gesichert.
Trans(fair)

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Diggi_Eier
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Beitrag von Diggi_Eier »

Die Unschuld einer Bank

SUSANNE MÜHLEMANN, MARKUS GUHN, BARBARA LIENHARD UND PETER EXINGER
22.01.2006 | 00:22:15


Riesenkrach um den Skandalfilm «Grounding – Die letzten Tage der Swissair». Die Grossbank UBS wirft der Film-Crew vor, die Wahrheit zu verfälschen und munitioniert ihre Mitarbeiter mit Gegenargumenten.

Der Film «Grounding – Die letzten Tage der Swissair» stellt nicht die Realität dar. Er bedient sich zwar realer Vorgänge, aber in weiten Teilen handelt es sich um eine Fiktion», sagt UBS-Sprecher Michael Willi (39) diplomatisch. Dabei ist man in der UBS über die Umsetzung stinksauer.

«Die UBS hat sich bemüht zu retten, was zu retten ist. Dass sie dann so angeschossen wird, ist traurig, bitter.
Marcel Ospel am 7. 10. 2001 im SonntagsBlick

Ein UBS-Verwaltungsrat: «Die Macher sollen doch endlich aufhören zu behaupten, sie würden die Wahrheit zeigen. Nicht die UBS ist schuld am Grounding, sondern Mario Corti. Er hätte nie Hals über Kopf den Flugbetrieb einstellen dürfen.»

Das UBS-Personal wird nun mit Argumentationshilfen munitioniert: «Mitarbeiter wurden bereits von Kunden auf den Film angesprochen. Damit sie allfälligen Vorwürfen entgegentreten können, haben wir am vergangenen Montag einige Fakten auf unserem Intranet zusammengestellt», sagt Willi. Die UBS argumentiert unter anderem:




  • In den entscheidenden Jahren war die UBS nicht im Swissair-Verwaltungsrat vertreten.
  • Im März 2001 hat die Bank die SAir-Group gewarnt, dass das Unternehmen nicht mehr lebensfähig sei. Dies wollte aber damals niemand hören.
  • Die UBS wurde gerufen, als es bereits zu spät war.
  • Ein vorübergehendes Grounding von Teilen der Flotte war unvermeidlich. Herr Corti hätte dies nach Absprache an der Pressekonferenz sagen sollen. Er hat sich aber geweigert.
  • Herr Ospel hat sich bereits in der «Arena»-Sendung vom 5. Oktober 2001 öffentlich entschuldigt. Diese Szene ist im Film herausgeschnitten worden.
  • Die UBS-Mitarbeiter werden die Argumente brauchen, denn «Grounding» verspricht zum Kassenschlager zu werden: In den ersten drei Tagen waren die 53 Kinos, die den Film in der Deutschschweiz zeigen, rammelvoll. Die zentrale Botschaft des 135-Minuten-Werks: UBS-Präsident Marcel Ospel trägt die Hauptschuld am Stillstand der einst so stolzen Swissair-Flotte. Seine Bank hat das Grounding sogar erzwungen.



«Natürlich ist das unangenehm, sehr sogar. Aber ich bin gar nicht so wichtig. Ich bedaure es für die Bank.» Marcel Ospel am 7. 10. 2001 im SonntagsBlick

Gilles Tschudi (49), der Marcel Ospel spielt, war zwar selber «ein bisschen überrascht» über seine Wirkung. Dass er einen der mächtigsten Männer im Land so überzeugend zum Fiesling macht, bereitet ihm aber kein Bauchweh. Im Gegensatz zu einem Kinobesucher, der den Film im Internet-Forum kommentiert: «Eine Beleidigung für alle Mitarbeitenden der Bank».

Produzent Fueter lässt die Vorwürfe nicht auf sich sitzen: «Alle Handlungen sind im Begleitbuch zum Film ‹Swissair – Mythos und Grounding› mit Dokumenten belegt. Die UBS soll uns erst mal nachweisen, dass die Fakten nicht stichhaltig sind.»

Vor rechtlichen Schritten brauchen sich die Macher aber nicht zu fürchten. «Öffentliche Personen müssen sich in Bezug auf ihre öffentliche Rolle in Filmen mehr gefallen lassen als Privatpersonen», erklärt Urs Saxer (48), Rechtsanwalt und Dozent an der Universität Zürich. Der UBS-Sprecher Willi jedoch stellt klar: «Dass wir keine rechtlichen Einwände gegen den Spielfilm erheben, darf nicht als Zustimmung interpretiert werden.»

Im Film und damit auch beim Zuschauer bleibt der Eindruck hängen, dass Mario Corti, der die Swissair in ihrem letzten halben Jahr retten sollte, als einsamer Held am Widerstand der Banken scheiterte. Nur: Fueter kann man vorwerfen, nicht unabhängig zu sein. Wie BLICK berichtete, ist Corti der Cousin von Fueters Frau.

«Wir haben das Richtige gemacht.»
Marcel Ospel am 7. 10. 2001 im SonntagsBlick

Im SonntagsBlick: Lesen Sie «Meine Woche» des Grounding-Regisseurs Michael Steiner!
A*schelo hat geschrieben:Ha ha, da beklagt sich jemand der mehrere Pseudos hat. Armselig.

Wem's nicht passt, kann gehen....
Antwort Eierli, wenn der Thread nicht gerade gesperrt worden wäre hat geschrieben:Armselig ist, wer nicht mit gleichen Ellen messen kann. Machs gut, Spaghetti.

Sisko
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Beitrag von Sisko »

wer in dem thread schafft bi dr ubs :D
wohl schos intranet durchforscht. achtung die sind unter uns

Dingo
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Beitrag von Dingo »

Wie BLICK berichtete, ist Corti der Cousin von Fueters Frau.


Diese Tatsache genügt mir, um zu wissen, dass dieser Film vielleicht spannend gemacht sein mag, aber mit der Realität wohl nicht sehr viel zu tun haben kann.

Ich arbeite nicht (mehr) bei der UBS und Herr Ospel ist für mich kein Sympathieträger. Aber im Falle Swissair hat er, oder besser gesagt seine Führungsriege (er wird wohl kaum selbst alle Informationen beschafft und dann auf Grund dieser alleine entschieden haben) das Richtige getan. Rankhofs Milchbüchlein-Rechnung über die Potenz der UBS in Ehren, aber diese durch und durch "kranke" Fluggesellschaft hätte auch mit ein paar hundert Millionen nicht gerettet werden können.

Auch als Juniorpartner der Lufthansa wird es die Swiss schwer haben, der Seniorpartner hat nämlich selbst dicke Probleme in diesem globalen Verdrängungswettbewerb.

Vergesst mal das mit dem Imageschaden, das interessiert keine Sau mehr im Ausland. Wir Schweizer machen uns da selbst die grössten Vorwürfe.

Und Herr Corti soll sich endlich abregen. Kaum einer hätte diese Airline aus diesem Sumpf von gegenläufigen Interessen herausmanövrieren können. Also Mario, Schnurre halte jetzt, bisch e Liebe!!!!!

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Rankhof
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Beitrag von Rankhof »

@dingo

Auch nochmal für dich: NIEMAND, der einigermassen vernünftig im Kopf ist, gibt der UBS die Schuld an der Pleite der Swissair als Unternehmen. Wohl aber am Grounding, d.h. der Einstellung des operativen Geschäfts. Ein Geschäft, das Tage später von der Crossair übernommen wurde. Nur ein paar Tage hätte die Swissair durchhalten müssen um das operative Geschäft durchgehend aufrecht erhalten zu können.

Die Swissair hätte auch mit Milliarden nicht mehr gerettet werden können. Der Flugbetrieb, das Ansehen der Marke Swissair (und der Nachfolgerin Swiss) und der Schweiz hätte mit etwas gutem Willen und ein paar Millionen verhindert werden können. Bundesrat und CS waren mit im Boot, aber die UBS wollte die Swissair am Boden zerstört. (Ob die Verhinderung des Groundings diese ca. 100-300 Mio. Fr. wert gewesen wäre, steht auf einem anderen Blatt.)
Rankhof - seit 2002 da und noch immer nicht weg

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Mendez
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Beitrag von Mendez »

Ich ha dr film gseh. Isch guet gmacht, aber d'nebegschickt isch unnötig, dass mit dere stewardess und dere italienische familie.

Ospel wird als absolut arrogants arschloch dargstellt, die ganzi zyt e zigarette in dr schnuure, und so ne arrogants dauer-smile im gsicht.

Und sie bringe im film au d'rivalität zwüsche basel und züri guet übere, dr suter seit eimol "die söttsch alli in rhy schmeisse", oder zum ospel (glaub dr mühlemann seits) "jo, nur wyl an dr basler fasnacht guggemusik spielsch, muesch nid meine ..." oder so ähnlich.

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DerZensor
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Beitrag von DerZensor »

Rankhof, wo arbeitest du? Bei der Filmcrew? Beim Verleiher? Selber mitgespielt? Beim Anti-Swissair-Kommando?

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São Paulino
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Beitrag von São Paulino »

Sisko hat geschrieben:wer in dem thread schafft bi dr ubs :D
wohl schos intranet durchforscht. achtung die sind unter uns
Bild

Ich weiss es, ich weiss es! :D
(Du hast wohl nicht unrecht.)
"Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben." (A. Einstein)

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Rankhof
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Beitrag von Rankhof »

DerZensor hat geschrieben:Rankhof, wo arbeitest du? Bei der Filmcrew? Beim Verleiher? Selber mitgespielt? Beim Anti-Swissair-Kommando?
habe überhaupt keine Verbindungen zum Film. Die noch nächste Verbindung zum Film liegt darin, dass ich mal mit Crossair geflogen bin und UBS-Konten sowie UBS-Aktien habe. Und zudem ich zu einer grösseren Menge First-Class-Equipment der Swissair zu Spottpreisen aus dem Liquidationsverkauf gekommen bin. Als Schnäppchenjäger und UBS-Shareholder sollte ich mich also ganz direkt über den Ruin der Swissair freuen (rein finanziell).

Es gibt halt einfach Dinge, die man nicht wegdiskutieren kann.

Zürcher haben die Swissair ruiniert.
Zürcher wollten das Grounding verhindern. Einige Basler nicht.
Baslern ist es zu verdanken, dass es überhaupt noch eine "Schweizer" Fluggesellschaft gibt.

Ob es nun gut oder schlecht war, dass die UBS das Grounding erzwungen hat, darüber kann man geteilter Meinung sein.
Rankhof - seit 2002 da und noch immer nicht weg

allerdings wegen "Datenbankproblemen" von 2/09 bis 4/11 seiner virtuellen Existenz beraubt...

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alter sack
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Beitrag von alter sack »

ich ha chämpfet wie-n-en leu!!!!
Das größte Problem beim Fussball sind die Spieler.
Wenn wir die abschaffen könnten, wäre alles gut. (Helmut Schulte)

Dingo
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Beitrag von Dingo »

Rankhof hat geschrieben:@dingo

Auch nochmal für dich: NIEMAND, der einigermassen vernünftig im Kopf ist, gibt der UBS die Schuld an der Pleite der Swissair als Unternehmen. Wohl aber am Grounding, d.h. der Einstellung des operativen Geschäfts. Ein Geschäft, das Tage später von der Crossair übernommen wurde. Nur ein paar Tage hätte die Swissair durchhalten müssen um das operative Geschäft durchgehend aufrecht erhalten zu können.

Die Swissair hätte auch mit Milliarden nicht mehr gerettet werden können. Der Flugbetrieb, das Ansehen der Marke Swissair (und der Nachfolgerin Swiss) und der Schweiz hätte mit etwas gutem Willen und ein paar Millionen verhindert werden können. Bundesrat und CS waren mit im Boot, aber die UBS wollte die Swissair am Boden zerstört. (Ob die Verhinderung des Groundings diese ca. 100-300 Mio. Fr. wert gewesen wäre, steht auf einem anderen Blatt.)
aber die UBS wollte die Swissair am Boden zerstört.

Reine Spekulation! Die UBS wollte kein Geld mehr verschwenden. Dass das dann zum Grounding führte, war nicht mehr abzuwenden. Die UBS hat dies aber schon eine ganze Weile früher schon kommuniziert, nicht erst im Herbst !

Wenn dann unter diesen 0.0000irgendwas% der verwalteten Vermögen der UBS, welche Du ja geraedzu als Verpflichtung der UBS zur Rettung der Swissair darstellst, dann auch Dein Sparbatzen noch dabeigewesen wäre???? "Tschuldigung, Herr Rankhof, wir haben Ihre CHF X für die Deckung eines schwarzen Loches bei der Swissair eingesetzt, das war doch in Ihrem Interesse, oder nicht?"

Und das dann der Bund noch soviel Kohle eingeschossen hat, zeigt ja auch nochmal auf, wie verblendet alle in Sachen Swissair waren/sind. Kollektiver Realitätsverlust!!!!

Ich sage nur:

Frühpensionierte Piloten, welche am Schluss ihrer Karriere bis zu einer Viertel Kiste abgeräumt haben (nebst anderen Zückerchen), (HOHE KOSTEN)

UND

Mühlemann-Politik-Filz, ohne den geringsten Sachverstand im VR und so weiter, (MISSMANAGEMENT)

UND

Schweizer Bünzli, welche meinten, Ihre Airline sei gaaanz etwas besonderes (FALSCHE WAHRNEHMUNG DES UNTENEHMENS IN DER UMWELT, SCHLECHTE KOMMUNIKATION)

= NICHT WETTBEWERBFAEHIGES UNTERNEHMEN IM UMFELD VON MARGENDRUCK!!

Vergesst das Jahr 2001, der Untergang wurde schon von langer Hand "eingeleitet".

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Rankhof
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Beitrag von Rankhof »

nochmals, weil du es scheinbar nicht verstehen kannst/willst: Die UBS wollte, konnte und sollte die Swissair nicht retten! Das wäre Milliarden in den Sand gesetzt. Es geht mir einzig und allein um den Umstand, welche Rolle die UBS beim Grounding, der Einstellung des operativen Geschäfts, gehabt hat.

Und nun zu deinem Statement:

das einzige Geld, dass der Bund für die Swissair aufwarf, war die Fortführung des operativen Flugbetriebs, das waren ca. 100 Millionen.

Alle anderen Bundesgelder gingen in die Crossair/Swiss, in welche auch die UBS wieder kräftig mitinvestierte. Und die Swiss ist/war ein grosser Fehler, ein Loch ohne Boden!

Die UBS erwarb die Crossair und bedeutende Namen- und Markenrechte zu einem absoluten Spottpreis, die Crossair war weit mehr wert als 250 Millionen Franken (CS und UBS je 125 Mio). Alleine ein marktgerechter und sofort bezahlter Kaufpreis für die Crossair hätte schon das Grounding verhindert. Aber eine nichtfliegende Swissair war für die UBS halt finanziell vorteilhafter.

Und im Übrigen ist es absolut stossend, dass CS und UBS die Crossair billigst kaufen konnten, dann aber der Bund a fonds perdu den operativen Betrieb bis Mitte Oktober finanzierte...

Hätte man rechtzeitig auf die UBS gehört, hätte - vielleicht - die Swisssair (als Unternehmen) gerettet werden können. Doch auch wenn man das nicht gemacht hat, gibt das der UBS trotzdem moralisch nicht das Recht, sich am Untergang der Swissair zu bereichern bzw. schadlos zu halten.

Dass nicht meine Kundengelder gefährdet gewesen wären, sondern "nur" der Betriebsgewinn und sich somit meine Dividende um vielleicht 1 Rappen pro Aktie oder so verkleinert hätte, weisst du wohl auch. Und diese paar Franken wärs mir wert gewesen.

Übrigens: Bist du UBS-Mitarbeiter?
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Heaven Underground
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Beitrag von Heaven Underground »



Mann muss nicht das Finanzgenie sein um zu merken: Hätte es für die UBS und co. Vorteile gebracht, wenn die SWISSAIR weitergeflogen wäre, so hätten die Banken alles darangesetzt die SWISSAIR weiterfligen zu lassen. Die Banken schauen zuerst für sich und dan für niemand anderen mehr.


Wer denkt, die Banken nehmen rücksicht, dann nur so lange bis sie haben was sie wollen.

Dingo
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Beitrag von Dingo »

Rankhof hat geschrieben:Es geht mir einzig und allein um den Umstand, welche Rolle die UBS beim Grounding, der Einstellung des operativen Geschäfts, gehabt hat.

Hätte man rechtzeitig auf die UBS gehört, hätte - vielleicht - die Swisssair (als Unternehmen) gerettet werden können. Doch auch wenn man das nicht gemacht hat, gibt das der UBS trotzdem moralisch nicht das Recht, sich am Untergang der Swissair zu bereichern bzw. schadlos zu halten.

Übrigens: Bist du UBS-Mitarbeiter?
Was ist Dir denn da dran so wichtig? Und wenn jetzt die UBS da wirklich "schuld" daran war? Was durchaus sein kann, ich aber nicht glaube, weil Super-Mario und sein Truppe höchstwahrscheinlich einfach den Ueberblick verloren haben. Sollen die jetzt die dummen sein, welche als einzige den Mut hatten, die Lage auch richtig darzustellen??

Bereichern, schadlos halten?? Das ist wohl ein schlechter Witz. Meinst Du für die UBS wäre das von Ihnen vorgeschlagene Modell ein super Geschäft gewesen???

Die Frage nach meiner Beziehung zur UBS wird Dir weiter oben beantwortet.

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Beitrag von Dingo »

Heaven Underground hat geschrieben:

Mann muss nicht das Finanzgenie sein um zu merken: Hätte es für die UBS und co. Vorteile gebracht, wenn die SWISSAIR weitergeflogen wäre, so hätten die Banken alles darangesetzt die SWISSAIR weiterfligen zu lassen. Die Banken schauen zuerst für sich und dan für niemand anderen mehr.


Wer denkt, die Banken nehmen rücksicht, dann nur so lange bis sie haben was sie wollen.
Singen wir jetzt noch zusammen die Internationale, oder was???

Noch besoffen von gestern?

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Heaven Underground
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Beitrag von Heaven Underground »

Dingo hat geschrieben:Singen wir jetzt noch zusammen die Internationale, oder was???

Noch besoffen von gestern?

Verteidige deinen Arbeitgeber, der ist Stolz auf dich, solange du Ihm nützlich bist.

Dingo
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Beitrag von Dingo »

Heaven Underground hat geschrieben:
Verteidige deinen Arbeitgeber, der ist Stolz auf dich, solange du Ihm nützlich bist.
Also, nochmals für Langsamdenker:

Ich arbeite nicht (mehr) bei der UBS und Herr Ospel ist für mich kein Sympathieträger.

Mein Bäcker gibt mir das Brot auch nicht gratis und interessiert sich einen Scheiss für mich, wenn ich nur bei ihm im Laden rumstehe und nix kaufe.

DIE BANKEN (und da gibt es für den Kenner auch noch andere als UBS und CS) sind ganz normale, gewinnorientierte Unternehmen.

Das Gegenmodell wäre die Kolchose!

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São Paulino
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Beitrag von São Paulino »

Rankhof hat geschrieben:(...)
Übrigens: Bist du UBS-Mitarbeiter?
Ich vermute sogar, dass User Dingo Ospels direkter Berater in Sachen Swissair war und nach dem Grounding (und damit getaner Arbeit) seine Sachen bei der UBS packte - natürlich mit einem schönen Erfolgsbonus in der Hintertasche. ]P.S.: @Dingo: Ich habe deine Aussage bezüglich deiner Anstellung bei UBS gelesen.[/size]
"Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben." (A. Einstein)

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