STÜRMER CÉSAR CARIGNANO REIST NICHT INS TRAININGSLAGER DES FCB - MURAT YAKIN GEHTS BESSER

Langsame Genesung. Noch immer plagen César Andres Carignano (r.) Schmerzen im Adduktorenbereich. Foto Hans-Jürgen Siegert
MARCELROHR
Mit 23 Spielern fliegt FCB-Coach Christian Gross heute ins zehntägige Trainingslager nach La Manga in Spanien. Der 24. könnte Murat Yakin heissen.
Immer lauter und immer öfter wird landauf, landab über das mögliche Karrierenende des Captains spekuliert - doch gestern sagte Gross nach einem Gespräch mit Murat Yakin: «Es sieht besser aus bei ihm.» Das heisst noch nicht, dass der Abwehrchef wie ein junges Reh durch die Gegend hüpft, zumal er noch nicht mit der Mannschaft trainieren kann. Aber die neue Therapieform, die der am Rücken lädierte Yakin vor knapp zwei Wochen gewählt hat, scheint anzuschlagen. Nach einem weiteren Check heute Mittag wird sich entscheiden, ob der seit Oktober 2004 verletzte Führungsspieler das gesamte Camp mitmacht. «Die Tendenz», verriet Gross gestern, «geht aber dahin, dass er für den zweiten Teil nach Spanien nachfliegt. Aber das entscheiden wir in Absprache mit den Ärzten.»
Wieder Pause.
Ebenfalls ins Flugzeug steigen wird bald schon César Andres Carignano. Doch seine Destination ist nicht Spanien, sondern Argentinien. Beim gross gewachsenen Stürmer zeichnet sich bald ein ähnlicher Leidensweg ab wie bei Yakin. Im April 2005 spielte er letztmals bei den Profis. Seither quälen ihn Schmerzen im Adduktorenbereich. Nach einigen Einsätzen im Spätherbst in der U21 des FCB kamen die Rückschläge, ebenso jetzt Anfang Jahr.
Gross: «Nach diesen Reaktionen haben wir entschieden, dass er sein Aufbautraining für die nächsten drei Wochen bei seinem Vertrauensarzt in Argentinien fortsetzen soll.» Gross betont dabei das Wort Aufbau, doch da sich die Genesung des teuersten Basler Einkaufs aller Zeiten - knapp vier Millionen Franken - schier unendlich in die Länge zieht, stellt sich die Frage immer dringender, ob und wann Carignano wieder voll belastbar sein wird. «Wir müssen Geduld haben», fordert Gross, «er ist noch jung, erst 23 Jahre alt. Es bringt nichts, wenn wir zu stark forcieren.»
Der HSVwartet.
Obwohl Carignano also nochmals mindestens drei Wochen ausfallen wird, hat für Gross die Verpflichtung eines neuen Stürmers nicht oberste Priorität. «Wir suchen für die linke Seite», stellt der Zürcher klar, «es kann sein, dass sich demnächst etwas tut.» Unabhängig davon wird Djamel Mesbah, der Ersatzmann auf der linken Aussenbahn, die Reise nach La Manga mitmachen. Ein konkretes Ausleihgeschäft mit Mesbah ist bis heute nicht spruchreif.
Mitfliegen werden auch die beiden Südamerikaner Felipe Caicedo (Stürmer, Ecuador) und Angel Martínez (Verteidiger, Paraguay), der im Camp auf Herz und Nieren getestet wird. Gelegenheit dafür bietet das erste Testspiel des Jahres am nächsten Dienstag gegen den Hamburger SV. Dieses Spiel wird abends ab 20.15 Uhr live auf dem deutschen Sportsender DSF zu sehen sein. Der zweite Trainingsmatch ist auf den Donnerstag terminiert, «der Gegner könnte dann Ciudad de Murcia heissen», sagt Gross, «aber das ist noch nicht definitiv». Ein weiteres Testspiel, dann wieder in Basel, ist am 7./8. Februar gegen Slavia Prag geplant, aber auch dieser Termin ist nur provisorisch.
Die Ziele.
Zunächst stehen für Gross die Tage unter der Sonne Spaniens im Vordergrund, es ist sein achtes Winter-Trainingslager seit seinem Amtsantritt im Sommer 1999 (2005 gab es zwei Camps). Das Hauptaugenmerk ist in La Manga auf die Ballarbeit und defensive Stabilität gerichtet, ohne dabei den Schwung für den Angriff zu verlieren.