
MIAMI – Wie muss die 14-jährige Marlie Casseus bloss leiden. Sie trägt einen 7 Kilo schweren Tumor im Gesicht. Jetzt befreien sie Ärzte von der Pein.
Die Chirurgen haben soeben damit begonnen, der armen Marlie die riesige, tumorartige Wucherung aus dem Gesicht zu entfernen. Die Operation soll 14 Stunden dauern. Die 14-Jährige leidet an einer seltenen Form einer genetischen Krankheit, bei der Knochen zu «einer grossen Geleekugel mit ein bisschen Knochen darin» anschwellen können, wie der Chirurg Jesus Gomez erklärt.
Seinen Angaben zufolge ist weltweit bei etwa 150´000 Menschen Polyostotic Fibrous Dysplasia diagnostiziert, doch nur drei Prozent von ihnen leiden an so schweren Symptomen wie das junge Mädchen aus Haiti.
Neben den Schmerzen musste Marlie noch mehr Leid ertragen. In ihrer Heimat sei sie wie ein Tier behandelt worden, sagte Gomez.
Die Organisation der Guten Samariter für ein besseres Leben brachte Marlie im September zur Behandlung in die USA, wo ihr Ärzte zunächst eine Atemsonde einsetzten. Die erste Operation wird durch Spenden bezahlt, die Chirurgen verzichteten auf ihr Honorar. Bei einem Erfolg soll dann die andere Gesichtshälfte des Mädchens wiederhergestellt werden und anschliessend ihr Kiefer.