Presse: Schweiz - Türkei

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Magoo
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Presse: Schweiz - Türkei

Beitrag von Magoo »

Daum schwärmt: Sensationell, wie die gespielt haben
2:0! Schweiz stürmt die Türken weg

So wird die Schweiz die Überraschung bei unserer WM.

Mit vier Bundesliga-Legionären (Magnin, Streller, Barnetta, Degen) gibtu2019s ein 2:0 in Bern gegen die Türkei. Die erste WM-Teilnahme seit 1994 ist fast geschafft!

Das Spiel des Jahres im neuen Wankdorf-Stadion.

100000 Fans wollten Karten, nur 31000 kommen rein. Ex-Nationalstürmer Kalle Riedle, heute TV-Experte in der Schweiz: u201ESolch eine Stimmung habe ich hier noch nicht erlebt.u201C

Türken-Star Hakan Sükür (46 Tore in 100 Länderspielen) tönt: u201EWir werden die Sache im Hinspiel erledigen.u201C Von wegen.

Torhüter Volkan rettet die Türken noch gegen Frei (4.), Magnin (13.) und den Doppel-Versuch von Streller/Senderos (22.). Dann werden die Türken von zwei Bubis vermöbelt.

41. Minute: Philippe Senderos (20) köpft aus 11 Metern zum 1:0. Senderos (Arsenal London) ist der Shootingstar der Schweizer. Der Abwehr-Riese macht sein 2. Tor im 8. Länderspiel.

86. Minute: Valon Behrami (20), seit Saisonbeginn bei Lazio Rom, trifft aus neun Metern zum 2:0. Der Joker (83. für Barnetta) hat insgesamt erst fünf Minuten für die Schweiz gespielt.

Die besten Chancen der Türken verballerte Sükür (38/73.). Trainer Fatih Terim, der bei verpaßter WM zurücktritt, brachte Lauterns Halil Altintop (10 Bundesliga-Tore) erst 13 Minuten vor Schluß. Fernerbahce-Trainer Christoph Daum: u201ESensationell, wie die Schweiz gespielt hat.u201C

P.S.: Ihr WM-Quartier in Deutschland können auch die Spanier schon mal buchen. In ihrem u201EGlücksstadionu201C in Madrid fegte die Truppe um Superstar Raul die Slowaken mit 5:1 weg.

bild.de
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Sensationell - 2:0 dank Senderos und Behrami

BERN u2013 Die Schweizer Nati war so heiss wie ein Vulkan! Und nur ein Volkan im Türken-Tor verhinderte, dass die Schweiz «nur» 2:0 im Barrage-Hinspiel gewinnen konnte. Eine sensationelle Ausgangslage fürs Rückspiel.

Was für eine Stimmung in Stade de Suisse: Über 31´000 Fans (davon 4000 Türken), fast so viele Schweizer Fahnen, 22 Spieler und ein Ziel: Sich für die WM 2006 in Deutschland zu qualifizieren.

Und darum wurde sofort vorwärts marschiert. Mit einer ersten Chance allerdings für die Türken nach 137 Sekunden: Doch Zubi verschaffte sich nach einem Corner mit einer Glanztat auf der Linie selbst die nötige Sicherheit.

Kurz darauf drei gute Schweizer Chancen im Minuten-Takt: Türken-Goalie Volkan hatte mit einem 25-m-Freistoss von Alex Frei keine Mühe (4.), Daniel Gygax suchte nach toller Vorarbeit von Tranquillo Barnetta und Alex Frei zu überhastet den Abschluss (5.), dafür vertändelte Marco Streller eine gute Schussgelegenheit (6.).

Die 13. Minute wäre dann fast zur ersten Glücksminute für die Schweiz geworden: Frei drosch einen Freistoss aus 17 m in die Mauer, den Nachschuss von Ludovic Magnin benutzte Volkan dazu, mit einer Glanzparade sämtlichen Leuten den Mund zu stopfen, die in ihm einen Unsicherheits-Faktor gesehen hatte.

Der «rote» Sturmlauf auf ein Tor ging weiter. In der 20. Minute sündigte Stuttgart-Söldner Streller erneut, als er völlig freistehend aus 15 Metern mit dem Aussenrist verzog. Zwei Minuten später nach einem Barnetta-Eckball verhinderte Teufelskerl Volkan gegen Streller und Senderos erneut einen Rückstand.

Die Türken konnten erst nach einer halben Stunde das Spiel etwas ausgeglichener gestalten. Und da im Schweizer Tor auch Zuberbühler so heiss wie Volkan war, landeten der Aufsetzer von Tuncay (36.) und ein Schuss vom 34-jährigen Altstars Hakan Sükür (44 Tore in 100 Länderspielen) nicht im Tor.

In der 41. Minute wars endlich soweit: Freistoss für die Schweiz. Diesmal trat u2013 wie beim 1:1 gegen Frankreich u2013 Magnin an. Senderos verlängerte aus 11 Metern mit der Scheitel ins lange Eck u2013 1:0. Da war auch der Volkan machtlos.

Was muss Türkei-Coach Fatih Terim in der Pause geschimpft haben: Seine Spieler kamen wie verwandelt aus der Kabine, setzten die Schweizer in den ersten zehn Minuten gehörig unter Druck. Aber nicht für lange.

57. Minute: Magnin passt in bekannter Manier von links flach vors Tor u2013 und sein Stuttgart-Kollege Marco Streller bringt es fertig, diesen Ball aus 5 Metern nicht an Volkan vorbeizuschieben u2013 eine 99,9-Prozent-Chance!

In der 66. Minute fischt Volkan einen Cabanas-Freistoss aus 20 Metern aus der Ecke, beim anschliessenden Nachsetzen trifft Streller Volkan unabsichtlich am Kopf und sieht Gelb.

Doch nicht diese Verwarnung tut der Köbi-Mannschaft weh, sondern jene drei Minuten später. Ludovic Magnin fehlt nach einem Foul an Tümer an der Seitenlinie am nächsten Mittwoch im Rückspiel. Christoph Spycher kann sich auf der linken Abwehrseite schon mal warmlaufen.

Die Türken suchen nun etwas vehementer den Ausgleich. Das eröffnete der Schweiz Konterchancen. Und Valon Behrami, der Lazio-Söldner, der erst zwei Minuten für die Schweiz gespielt hat und in der 83. Minute für Barnetta eingewechselt wurde (in der 77. Minute kam schon Vonlanthen für Streller), nahm einen Frei-Pass aus 9 Metern direkt mit rechts ab u2013 2:0!

Was für ein Tor. Was für eine starke Schweizer Mannschaft ohne Ausfall, was für eine Ausgangslage fürs Rückspiel. Wer zweifelt jetzt noch, dass die Schweiz 2006 nicht in Deutschland dabei ist?


blick.ch
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Schweiz mit einem Bein an der WM
Überzeugender Auftritt in Bern - 2:0-Sieg gegen enttäuschende Türken

Mit einem 2:0 gegen die Türkei in Bern hat sich die Schweizer Fussball-Auswahl eine vorzügliche Ausgangslage für das Rückspiel am nächsten Mittwoch in Istanbul geschaffen. Philippe Senderos traf in der 41. Minute mit dem Kopf zum 1:0, Valon Behrami erhöhte in der 86. Minute zum hochverdienten 2:0. Die Türken enttäuschten auf der ganzen Linie.

(si)/mro. Die Schweizer Fussballer reisen mit guten Polster in die Türkei. Sie schufen sich mit dem 2:0 im Stade de Suisse eine exzellente Ausgangslage für die WM-Qualifikation. Im Barrage-Hinspiel siegte die SFV-Auswahl absolut verdient 2:0 und kann dem Rückspiel am Mittwoch in der Türkei zuversichtlich entgegenblicken.

Die Tore gelangen Verteidiger Philippe Senderos (41.) und Valon Behrami (86.). Senderos profitierte von einem ideal getretenen Freistoss Ludovic Magnins und köpfte den Ball in die tiefe linke Torecke. Goalie Volkan war für einmal chancenlos. Zuvor hatte der fälschlicherweise als Schwachpunkt titulierte Keeper seine Mannschaft wiederholt vor einem früheren Rückstand bewahrt.

Schweizer mit mehr Spielanteilen
Die SFV-Auswahl war bis zur Führung deutlich überlegen, hatte wesentlich mehr Spielanteile als die Türkei, ohne diese Dominanz gewinnbringend umsetzen zu können. Dies lag einerseits am zum Teil überragenden türkischen Schlussmann, anderseits an gewissen Ungenauigkeiten im Schweizer Spiel. Vor allem Marco Streller als zweiter Stürmer bot einen enttäuschenden Auftritt.

Die Türkei kam nie richtig ins Spiel. Selbst als sich die Schweizer nach dem 1:0 aufs Konterspiel verlegten, hatten sie die besten Torchancen: Streller scheiterte kurz nach der Pause nach einer exzellenten flachen Hereingabe Magnins freistehend und innerhalb des Fünfmeterraums an Volkan, bevor Behrami in seinem zweiten Länderspiel-Einsatz und nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung aus der guten, eine hervorragende Ausgangslage machte.

Kuhn: «Dieses 2:0 ist phantastisch»
Trainer Köbi Kuhn: «Dieses 2:0 ist phantastisch. Wichtig ist vor allem, dass wir kein Gegentor erhalten haben. Ich kann meiner Mannschaft nur gratulieren. Sie hat grossartig gekämpft, die Gruppe ist so stark. Dieser Sieg ist sehr viel wert. Noch sind wir aber nicht an der WM. Wir sind auch fähig, auch auswärts Tore zu schiessen. Die Türken sind nun wohl verunsichert.»

Marco Streller: «Das 2:0 ist unser Wunschresultat. Ich vergab noch eine Riesenchance. Den Pass von Magnin hätte ich verwerten müssen. Nach meinem Missgeschick hätte ich in den Boden versinken können. Aber, wir haben gewonnen. Nur das zählt.»

Johann Vogel: «Wir haben uns eine Super-Ausgangslage geschaffen. Der Sieg ist hoch verdient. Wir waren aggressiver und gewannen mehr Zweikämpfe. Gesamthaft zeigten wir eine hervorragende Leistung. Vor allem in der Abwehr waren wir souverän.»

Schweiz - Türkei 2:0 (1:0)
Stade de Suisse, Bern. - 31'130 Zuschauer (ausverkauft). - Schiedsrichter: Michel (Slowakei). - Tore: 41. Senderos 1:0. 86. Behrami 2:0.

Schweiz: Zuberbühler; Philipp Degen, Müller, Senderos, Magnin; Gygax, Cabanas, Vogel, Barnetta (83. Behrami); Frei, Streller (77. Vonlanthen).

Türkei: Volkan; Serkan, Alpay, Toraman, Ümit Özat (77. Halil Altintop); Hüseyin; Nihat (46. Okan), Selçuk, Tümer, Tuncay (83. Ergün); Hakan Sükür.

Bemerkungen: Schweiz ohne Smiljanic (verletzt), Wicky (gesperrt), Lonfat und Jakupovic (Tribüne). Nicht eingesetzt: Coltorti, Grichting, Huggel, Spycher, Vonlanthen, Lustrinelli, Behrami. Türkei ohne Bastürk, Hasan Sas, Akin (alle verletzt), Hamit Altintop und Emre (beide gesperrt). Verwarnungen: 23. Hüseyin (Foul/im Rückspiel gesperrt), 65. Serkan (Foul), 66. Streller (Foul), 68. Magnin (Foul/im Rückspiel gesperrt).

nzz.ch
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In der Baz fast die gleichen Worte von Streller:

Marco Streller: «Das 2:0 ist unser Wunschresultat. Ich vergab noch eine Riesenchance. Den Pass von Magnin hätte ich verwerten müssen. Nach meinem Missgeschick hätte ich in den Boden versinken können. Aber, wir haben gewonnen. Nur das zählt. Nach dem Spiel kam es unter den Aktiven zu Handgreiflichkeiten.»

Magoo
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Beitrag von Magoo »

Swiss roll on towards finals

Philippe Senderos and Valon Behrami were both on target as Switzerland took a two-goal cushion from the first leg of their FIFA World Cup qualifying play-off against Turkey in Berne.

Measured performance
Arsenal FC defender Senderos broke the deadlock five minutes before the interval, sending a looping header over Turkey goalkeeper Volkan Demirel. It was the culmination of a measured first-half performance by the home side, and they were similarly unhurried after the restart, waiting until Turkish coach Fatih Terim finally let his guard down and replaced defender Ümit Özat with striker Halil Altintop on 80 minutes, six minutes before Behrami scored a second for the Swiss.

Emre missed
The two-goal margin was reward for Switzerland's domination for large swathes of the encounter, the home team comfortably controlling a midfield lacking the bustling presence of Turkey's Emre Belözoglu, who was suspended. At the same time, Jakob Kuhn's side were reluctant to commit too many players forward and it came as little surprise that the opening goal came from a set-piece. With five minutes of the opening period remaining, Swiss centre-back Senderos sent his header sailing over the stranded goalkeeper after meeting Ludovic Magnin's perfectly-flighted free-kick.

Behrami punishment
The second half started as the first had ended, Switzerland dominating possession and, although scoring opportunities were at a premium, Marco Streller did force Volkan into one smart save. With time running out Fatih decided for one last gamble in an attempt to earn a valuable away goal but it backfired when his weakened defence allowed S.S. Lazio defender Behrami to slip through and double the home side's advantage.

Second leg
Turkey will now have to score at least twice in the second leg in Istanbul on Wednesday, and must do so without Trabzonspor midfield player Hüseyin Çimşir, who is suspended after being booked at the Stade de Suisse.

uefa.com
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Edberg
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Beitrag von Edberg »

Kann jemand bei Gelegenheit aus der Sonntagszeitung den "Sven der Woche" noch einscannen?

:D
[CENTER].
.

FC BASEL - immer noch die teuerste PLAUSCHMANNSCHAFT der Welt!!![/CENTER]
[CENTER]..[/CENTER]

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smd
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Ein 2: 0 zum Träumen

Beitrag von smd »

«SonntagsZeitung» vom 13.11.2005, Seite 33


Ein 2: 0 zum Träumen

Die Schweiz gewann das erste Barrage- Spiel gegen die Türkei

VON THOMAS SCHIFFERLE
BERN Die Stimmung war schon den ganzen Abend wunderbar, und als er seinem Ende nahte, erreichte sie südländische Qualität. 27 000 Schweizer winkten mit ihren Fähnchen und sangen, und kaum einen hielt es noch auf seinem Plastiksitz. Die Eruption der Gefühle hatte Valon Behrami zu verantworten. In der 86. Minute erzielte er das 2: 0 – das Tor, das von unschätzbarem Wert sein kann, das Tor, das die WM 2006 so nahe bringt. Behrami, der 20- jährige Kosovo- Albaner aus dem Tessin, ist der Kurzarbeiter im Schweizer Team. Gegen Frankreich hatte er sein Einminutendebüt gegeben, gestern schaute er 82 Minuten lang von aussen zu, bis Köbi Kuhn die Eingebung hatte und ihn auf den Platz schickte. Das Gespür liess den Coach nicht im Stich, Degen mit seinem Steilpass und Frei mit seinem Querpass besorgten schliesslich die Vorarbeit für Behramis fantastischen Einstand.

Das 2: 0 lässt die Schweizer träumen, und keine Frage: Es war verdient, mehr als verdient, weil es das Ergebnis einer aufopferungsvollen Leistung war, das Resultat einer vor allem hervorra- genden ersten Halbzeit, die Folge beherzten Widerstands danach. Eine Mannschaft erspielte und erarbeitete sich den Sieg. Und es war eine Mannschaft, die kaum Fehler machte, schon gar keine folgenschweren, und die von vielen guten Einzelspielern lebte.
Zuberbühler war im Tor der Rückhalt, den es brauchte
Zuberbühler war der Rückhalt, den es brauchte, Senderos war wieder so gut wie gegen Frankreich oder in Irland, unbeeindruckt und unüberwindbar von den Türken, Müller war stark, Degen halt der Degen, der so gerne stürmt und am Ende seinen Teil zum zweiten Tor beitrug, Magnin kämpfte auf seine bekannte Art grossartig. Vogel war nicht so dominant wie zuletzt, aber ein wahrer Organisator ohne Fehler, Cabanas machte ein gutes Spiel, unermüdlich unterwegs und mit vielen guten Pässen, Barnetta spielte eine überragende erste Halbzeit, Gygax verpasste es, mit besseren Flanken...

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Jubel nach dem 1: 0: Barnetta ( rechts) umarmt den Torschützen Senderos. Streller ( 11) eilt dazu, im Hintergrund jubelt Cabanas
FOTO: DIETER SEEGER

...mehr Ertrag zu erzielen. Streller hatte seine Defizite im Abschluss, Frei hatte die eine oder andere glücklose Szene, aber am Ende zahlte sich seine grosse Qualität aus: kämpfen und rennen bis zum letzten Meter. Anders hätte es das 2: 0 nicht gegeben.
Kuhn hatte die erwartete Mannschaft nominiert, mit Gygax für den gesperrten Wicky und Streller an Stelle Vonlanthens.
Obwohl es ein unfreundlich kühler Abend war, brauchten die Schweizer nicht lange, um ihre Betriebstemperatur zu finden. Eine heikle Szene, als Alpay frei zum Schuss kam, überstanden sie dank Zuberbühlers sicherer Parade. Dann stürmten lange nur noch sie.
Sie dominierten den Gegner, überforderten ihn mit schnellen Passfolgen, mit ihrem Tempospiel, mit ihrer Unbeschwertheit, die keiner besser verkörperte als Barnetta. Zeitweise trugen sie mit fast jedem ihrer Angriffe Gefahr vor das türkische Goal. Was ihnen fehlte, war der krönende Abschluss, war die Ruhe beim letzten Pass oder die Kaltblütigkeit beim Torschuss. Gygax schoss überhastet weit neben das Tor. Streller zögerte und zögerte, bis sein Schuss geblockt werden konnte. Magnin kam nach einem Freistoss Freis zum Nachschuss, scheiterte aber an Volkan. Nach 20 Minuten schon die nächste Chance für Streller, er hatte nach dem Zuspiel von Frei allen Platz und alle Zeit, aber traf neben das Tor. Barnetta zog in die Mitte, kam aus guter Position zum Abschluss und holte nur einen Eckball heraus. Streller, wieder er, diesmal nach einem Corner, prüfte Volkan aus drei, vier Metern und hatte das Pech, dass der Türke exzellent reagierte.
Senderos verlängerte geschickt den Ball von Magnin
Zu diesem Zeitpunkt war erst die Hälfte der ersten Halbzeit vorbei. Dass es weiterhin 0: 0 stand, war das Glück der Türken. Sie selbst waren erst nach 36, 37 Minuten wieder einmal zu Zuckungen im Offensivspiel fähig, Tuncay prüfte Zuberbühler aus 20 Metern, Hakan Sükür seitlich aus kurzer Distanz, der Basler hielt weiterhin sicher. Das Schweizer Tor, das so überfällig war, fiel in der 41.

Minute. Und es war ein Produkt der Defensivspieler. Magnin zog einen Freistoss aus 40 Metern in den Strafraum, der aufgerückte Senderos verlängerte den Ball geschickt mit dem Kopf in die entfernte tiefe Ecke. So wie zuvor konnte es in der zweiten Halbzeit nicht weitergehen, die Schweizer mussten das Tempo reduzieren, die Türken gingen offensiv engagierter ans Werk, und doch blieb eines gleich: Gefährlich waren in allererster Linie die Schweizer. Magnin war wieder einmal weit nach vorne gestürmt, er passte perfekt zur Mitte, wo Streller völlig frei stand. Der « Stuttgarter » brachte den Ball aus fünf Metern nicht an Volkan vorbei.

Die Ambiance wurde zuweilen gereizter, der türkische Coach Fatih Terim gestikulierte wild bei jeder Aktion, Volkan provozierte die Fans hinter seinem Tor mit einer Schauspieleinlage, als Streller an ihn geraten war. Der Match gewann weiter an Intensität, an Spannung, an Dramatik. Frei verpasste einen Steilpass von Gygax um Millimeter, er wäre allein vor Volkan gestanden.

Fünf Minuten später hatte Valon Behrami seinen grossen Moment.

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smd
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« Es ist noch nicht vorbei »

Beitrag von smd »

«SonntagsZeitung» vom 13.11.2005, Seite 34


« Es ist noch nicht vorbei »

Köbi Kuhn ist fürs Erste zufrieden u2013 doch er warnt vor Euphorie

VON PETER BÜHLER
BERN Mit einem 0: 0 könne er unter Umständen leben, hatte Köbi Kuhn in den Tagen vor dem Spiel gegen die Türkei immer wieder betont. Ein Blick auf die Statistik hatte den Schweizer Nationalcoach zu dieser Aussage bewogen.

Die Türken spielten in der WMQualifikation auswärts viel stärker als im eigenen Land. Zuhause kamen sie in 6 Spielen auf 9 Punkte, in der Fremde hingegen resultierten aus sechs Partien 14 Punkte. Und mit Auswärtssiegen in der Ukraine, beim Sieger ihrer WMGruppe, und danach in Albanien erreichten die Türken in ihren letzten beiden Spielen erst die Qualifikation für die Barrage.

Schon zur Pause hatten die Schweizer Spieler die Vorgabe ihres Trainers mehr als erfüllt. Sie hatten das von Kuhn so vehement geforderte « zu Null » gehalten, sie hatten durch Senderos sogar das 1: 0 erzielt und so gespielt, wie Kuhn der Coach das verlangt hatte: Ohne Angst und ohne Komplexe.
« Ich habe die Aufgabe, Ruhe in die Mannschaft zu bringen »
Die Darbietung hatte Kuhn offensichtlich gefallen. Mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht und die Hände tief in die Manteltaschen gesteckt, trottete er zur Halbzeit in die Kabine. Er wirkte dabei so gelassen wie unmittelbar vor dem Anpfiff. Da hatte er erklärt: « Ich habe auch die Aufgabe, Ruhe in die Mannschaft zu bringen. Die Spieler haben auf dem Platz noch genug Hektik. » Nach 86 Minuten zeigte sogar der besonnene Kuhn wie emotional er werden kann. Das 2: 0 von Behrami feierte er mit seinen Assistenten Michel Pont und Erich Burgener auf Trainerbank ziemlich ausgelassen.
Ein gelöster Köbi Kuhn bei der Pressekonferenz
An der Pressekonferenz nach dem Spiel schien er dann völlig gelöst zu sein. Die Anspannung war weg, umso grösser dafür die Erleichterung. « Dieses 2: 0 ist ein gutes Resultat » , sagte der Nationalcoach, « wichtig ist vor allem, dass wir ohne Gegentreffer blieben. » Kuhn geht davon aus, « dass wir gut genug sind, um auch in Istanbul ein Tor zu erzielen. » Dass ausgerechnet dem kurz zuvor eingewechselten Valon Behrami das 2: 0 gelungen war, war für Kuhn « eine glückliche Fügung. » Allerdings, so der Coach, hätten die Schweizer zuvor genügend Gelegenheiten gehabt, den zweiten Treffer zu erzielen.

« Es ist noch nicht vorbei » , mahnte Kuhn. Am Mittwoch folgt das zweite Spiel. « Das wird ein schweres Stück Arbeit für uns gegen eine türkische Mannschaft, die sich unbedingt rehabilitieren will. » Magnin ist dann gesperrt.

« Spycher wird ihn ersetzen » , kündigte Kuhn an. Und wie auch immer die Partie in Istanbul ausgehen wird. Ein erstes Kompliment ihres Coaches haben sich die Schweizer Spieler nach diesem 2: 0 verdient: « Sie haben hervorragend gekämpft und ausgezeichnet gespielt. »

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Anspannung auf der Schweizer Bank u2013 und ein zuversichtlicher Köbi Kuhn ( 2. von links) FOTO: DIETER SEEGER

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Rackern mit Alex Frei

Beitrag von smd »

SonntagsZeitung» vom 13.11.2005, Seite 35


Rackern mit Alex Frei

Der Stürmer bereitete das 2: 0 Behramis vor

VON UELI KÄGI
BERN Jetzt steht er einfach nur noch da vor der Eckfahne. Das Spiel ist aus. Seine Mimik könnte einen Augenblick lang vom Weltuntergang erzählen, es kann nur die totale Erschöpfung sein. Dann kommt Behrami angerannt, kommen die anderen, alle. Bilden sie den Pulk, umarmen sie sich. Mittendrin steht er, Alex Frei, ausgepresst. « Ich habe für diesen Match keinen Traum » , hatte Frei vor diesem Spiel gesagt, « aber ich möchte nach dem Ende sagen können: Wir haben alles gemacht, um gegen die Türkei den ersten Schritt zu tun. » Und jetzt lässt sich die Mannschaft feiern, schwenken sie oben auf den Rängen zum letzten Mal die zehntausend Fahnen. Was für ein Abend, was für ein Kampf. Aufgeopfert für 2 Tore. 90 Minuten und ein paar Momente lang.

215 Sekunden sind an diesem Abend im Stade de Suisse vorbei, als Frei zum ersten Mal nach dem Tor lechzt. Vor ihm der Ball und die türkische Mauer. Freistoss, 21, 22 Meter. Seinen Schuss dreht er aufs Tor, aber nicht gefährlich genug, um Goalie Volkan in Nöte zu bringen. Und dann wieder Freistoss, noch keine 13 Minuten gespielt. Der Ball kommt bis zur Mauer.

In den letzten Augenblicken vor dem Anpfiff heizte Frei das Team an. Stand er zwar still für das Mannschaftsfoto, sein Mundwerk aber war in voller Fahrt. Aufputschmittel.
Alex Frei ist der Versicherer dieser Mannschaft
Jetzt rollt die Schweizer Welle der Angriffe, mit Frei mittendrin u2013 aber meist doch nicht ganz im Zentrum. Gygax hat seine Chan- ce, Streller auch u2013 von Frei in die Tiefe lanciert, Barnetta schiesst, Volkan wehrt gegen Streller ab. Und dann zieht Gygax eine Flanke in den Strafraum, liegt Frei plötzlich am Boden, Penalty will er, Penalty bekommt er nicht. Alex Frei, 22 Tore in 40 Länderspielen, ist eigentlich der Versicherer dieser Mannschaft. Philippe Senderos der Rückversicherer. Sein Kopftor führt die Schweiz mit dem 1: 0 in die Pause. Alex Frei stand in dieser Woche in der Hotellobby in Feusisberg. Zu den Journalisten sagte er am Dienstag und sagte er am Mittwoch: « Hey, lasst mich doch einmal atmen. » Er hatte die ersten Tage der Woche als Ruhezeit für sich vorgesehen. Bis Donnerstag jasse er lieber, als über dieses Spiel gegen die Türkei nachzudenken.

In der Sauna auch verbrachte er die Abende. « Nicht Ferien machen » war das für ihn, « aber die Batterien aufladen. » Aber natürlich hat er auch an den Match gedacht, von Dienstag an. Irgendwann sagte er: « Wir haben Big- Point- Spiele. Nach einem Match kann alles vorbei sein u2013 oder alles für dich sprechen. »
« Die Euphorie des Publikums gibt mir den letzten Zwick »
Den Match bereitete er vor, wie er es immer tut. Mit seinen Worten heisst das: « Schlafen, essen, trainieren. Essen, schlafen, trainieren. » Gestern Samstag ist ihm das Kribbeln richtig in den Bauch gekrochen, hat er sich heiss gemacht auf den Match. Wie er das tut, kann er nicht erklären, will er auch nicht, weil er das zu intim findet. Und dann, mit dem Bus auf dem Weg zum Stadion, hat er die Euphorie des strömenden Publikums in sich aufgesogen. Er sagt: « Das gibt mir den letzten Zwick. » Die zweite Halbzeit ist gekommen. Frei zeigt die Facetten des Stürmerspiels: Laufen. Rackern.

Grätschen. Sprinten. Zurückfallen. Er ist Antreiber und Vorarbeiter und Strafraumspieler und Haareraufer. Magnin flankt und Streller bringt den Ball nicht an Volkan vorbei. Wer wäre hinter Streller bereit gestanden? Wer hätte es vielleicht besser gemacht.

Frei spekuliert auch. Seine nächste Chance kommt, keine 60 Sekunden später. Nur: Den Kopfball setzt er in Volkans Hände. Marco Streller geht, Alex Frei kommt u2013 immer wieder. Gygax lanciert den steilen, zu steilen Steilpass. Und dann Degens Zuspiel: Frei ist wieder auf die rechte Seite ausgewichen, zieht in Richtung Grundlinie, spielt den Pass in den Rücken der Türken, Behramis erzielt das 2: 0. Mehr als ein schöner, schöner Traum.

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smd
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« Deutschland sehr nahe »

Beitrag von smd »

«SonntagsZeitung» vom 13.11.2005, Seite 35


« Deutschland sehr nahe »

Reaktionen nach dem Schweizer Sieg gegen die Türkei

BERN In diesem Moment war Urs Schönenberger nicht Trainer, sondern ein echter Fan wie alle Trainer der Super- League- Vereine, die in seiner unmittelbaren Nähe sassen. Der Coach von Champions- League- Teilnehmer FC Thun trug einen rot- weissen Schal um den Hals, erhob sich von seinem Sitz auf der Haupttribüne, sang mit, schwenkte eine Schweizer Fahne und fasste die Vorstellung der Nationalmannschaft gegen die Türkei mit einem Wort zusammen: « Sensationell. » Dass ein 2: 0 herausgekommen war, wie es Schönenberger beim vereinsinternen Toto in Thun vorausgesagt hatte, begründete der Zürcher mit der perfekten Einstellung: « Die Schweizer arbeiteten genau mit jener Aggressivität, die es gegen einen solchen Gegner braucht. » Besonderes Lob erteilte er Senderos und Müller, den beiden fehlerfreien Innenverteidigern. « Wenn die Defensive in Istanbul noch einmal zu einer gleichen Leistung in der Lage ist, haben es die Türken ganz schwer » , sagte er und befand: « Die Schweiz ist Deutschland nahe, sehr nahe. » Und weiter oben, im TV- Studio des Schweizer Fernsehens, zollte auch Fenerbahces deutscher Trainer Christoph Daum der SFV- Auswahl Anerkennung: « Das Spiel wurde hinten entschieden und vorne gewonnen. »
Vogel: « Auf uns wartet in Istanbul noch reichlich Arbeit »
Die Begeisterung war gross, die Genugtuung, die Türkei 2: 0 geschlagen zu haben, hörbar. « Das ist ein wunderbares Resultat » , sagte Stürmer Marco Streller, der selber nach 57 Minuten eine grossartige Möglichkeit zu seinem ersten Länderspieltor ausgelassen hatte. « Ich hätte im Boden versinken können, als ich sah, dass Volkan den Ball abwehrte » , bemerkte der 24- Jährige.

Daf ¨ ür traf der 20- jährige Valon Behrami von Lazio Rom kurz nach der Einwechslung mit seinem ersten Tor im zweiten Länderspiel für die Schweizer. « Das ist ein unglaubliches Gefühl, vor dieser Kulisse und in einem der- art bedeutenden Spiel zu treffen. Ich bin überzeugt, dass wir am nächsten Mittwoch alles klar machen können. » Für Johann Vogel legten die Schweizer im ein Reifezeugnis ab: « Wir haben zwei Tore erzielt und dem Gegner kaum eine Chance zugestanden. Das war souverän. » Sprachs und warnte umgehend: « Jetzt ist erst Halbzeit. Auf uns wartet in Istanbul noch reichlich Arbeit. » Der Türke Hamit Altintop, der am Mittwoch nach seiner Sperre wieder spielberechtigt sein wird, gab den Schweizern umgehend zu verstehen, dass sie im Rückspiel ein anderer Gegner erwarten wird. « Wir haben ein oder zwei Mal pro Jahr ein Blackout.

Heute hatten wir eines » , sagte Altintop, « wenn wir vor unserem Publikum schnell 1: 0 in Führung gehen können, sind wir fähig, uns noch zu qualifizieren. Die Sache ist noch lange nicht entschieden. » Coach Fatih Terim hingegen verzichtete mit der Begründung auf die Pressekonferenz, die Sicherheit sei nicht gewährleistet.


PETER M. BIRRER

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smd
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Der erste Schritt zum Sieg: Senderosu2019 ( nicht auf dem Bild) Kopfball fliegt ins Tor FOTO: RETO OESCHGER

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Kein Tor aus mehreren Chancen: Marco Streller

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Komm in meine Arme: Ludovic Magnin ( links) feiert Valon Behrami, der sein erstes Länderspieltor zum 2: 0 erzielte FOTO: RETO OESCHGER

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Tadellos: Pascal Zuberbühler hat den Ball sicher im Griff


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Goalie Volkan ist geschlagen, während die Schweizer zum Jubel über das 2: 0 ansetzen FOTO: DIETER SEEGER

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«SonntagsZeitung» vom 13.11.2005, Seite 33


BRENNPUNKT
Magnin, das Symbol
Was für ein Jubel! Was für ein Spiel! Und was für eine riesige Chance für die Schweizer Fussballer! Sie haben gestern in einer aufwühlenden und mitreissenden Ambiance im Stade de Suisse einen grossen Schritt zur WM 2006 in Deutschland gemacht. Sie haben die Tür weit, weit geöffnet, sie stehen an der Grenze, mit einem Fuss schon darüber.

Aber noch fehlen 90 Minuten. Noch fehlt der allerletzte Schritt, noch wartet auf dem langen Weg quer durch Europa die letzte Station am Mittwoch in Istanbul. Und es werden im Sükrü Sarcoglu Stadyumu 90 lange, lange und schwierige Minuten, vor heissblütigen Fans, gegen eine türkische Mannschaft, die jetzt mit dem Rücken zur Wand steht, die aber gereizt sein und alles versuchen wird, mit allen Mitteln und dann verstärkt, weil gestern wichtige Spieler ( Emre vor allem, auch Hamit Altintop) gesperrt waren.
Auch bei den Schweizern wird einer fehlen. Ludovic Magnin, der Mann, der so sehr das Team von Köbi Kuhn verkörpert, mit seinem Einsatz, mit seinem unerschrockenen Spiel, seinem Selbstbewusstein, seinem Punch, war auch gestern wieder auffallend, bereitete das 1: 0 und eine grosse Chance für Streller vor, doch er wurde verwarnt und ist damit in Istanbul gesperrt. Ohne Magnin also, aber wieder mit Wicky, doch dass diese Gruppe unter Köbi Kuhn nicht nur aus elf Namen besteht, bewies sie auch gestern: Valon Behrami, erst 20, zuvor erst eine Minute im Nationaldress, kam nach 83 Minuten und schoss drei Minuten später das 2: 0.

Ein hochverdientes 2: 0. Das reichen sollte. Unter normalen Umständen.

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2: 0- Sieg gegen Türken: Riesenschritt Richtung WM

Beitrag von smd »

«SonntagsZeitung» vom 13.11.2005, Seite 1


2: 0- Sieg gegen Türken: Riesenschritt Richtung WM

Starke Leistung der Schweizer Fussball- Nationalmannschaft in Bern

VON RETO GERBER
BERN Deutschland rückt näher. Vor einer grossartigen Kulisse mit über 31000 Zuschauern siegte die Nationalmannschaft im Berner Stade de Suisse gegen die Türkei gestern Abend mit 2: 0. Die Tore erzielten Senderos in der 41. und Behrami in der 86. Minute.

Das Resultat ist hochverdient, dominierten die Schweizer die Türken doch beinahe über die gesamten 90 Minuten. Bundespräsident Samuel Schmid, der das Spiel an der WM- Party von Töffstar Tom Lüthi in Linden ( BE) am Rand mitverfolgte, zeigte sich hocherfreut über das Resultat: « Ich möchte unserer Nationalmannschaft und Coach Köbi Kuhn herzlich gratulieren. »
Behrami traf drei Minuten nach seiner Einwechslung
Begonnen hatte das Barrage- Spiel mit einer Schrecksekunde. Gut zwei Minuten waren vorbei, als Torhüter Pascal Zuberbühler einen verdeckten Schuss auf der Linie abwehrte. Danach übernahmen die Schweizer das Diktat. Nach fünf Minuten verpasste Daniel Gygax den ersten Treffer knapp, als er u2013 statt sich den Ball vorzulegen u2013 am Rand des Strafraums eine Direktabnahme wagte. Angriff um Angriff lancierte die Nationalmannschaft über die rechte Seite, blitzschnell waren Gygax und Degen. Hätten sie nur einen der zahlreichen Flanken sauber platziert, die Schweiz hätte schon früh ein Tor auf sicher gehabt. Über die linke Seite vermochten die Schweizer wenig zu brillieren. Kämpferisch und allgegenwärtig war Barnetta, unbeholfen agierte Streller, dem es offensichtlich an Spielpraxis mangelt. Nach 30 Minuten liess der Druck der Schweizer nach und die Türken konnten sich drei, vier Chancen erspielen, bei denen Zuberbühler aber kaum ernsthaft getestet wurde. Und wenn, hielt Zubi die Bälle sicher. Die Erlösung kam nach 41 Minuten. Magnin trat aus 35 Metern einen Freistoss, den Senderos mit einem Kopfstoss mit dem Rücken zum Tor versenkte. Ein Wermutstropfen: Wegen einer gelben Karte fehlt Passgeber Magnin beim Rückspiel am Mittwoch in Istanbul. Auch nach der Pause gaben die Schweizer meistens den Takt an. In der 57. Minute verpasste Streller eine sichere Chance. Es folgte eine Phase, in der das Spiel hin und her wogte, bevor die Schweizer zur Schlussoffensive ansetzten. Drei Minuten nach seiner Einwechslung krönte Behrami die Schweizer Mannschaftsleistung in der 86. Minute auf Pass von Degen mit dem zweiten Treffer. « Es war eine grossartig kämpfende Mannschaft » , freute sich nach dem Spiel Coach Köbi Kuhn. Und Alt- Bundesrat Adolf Ogi sagte: « Es freut mich, dass die Schweizer dem starken Druck standhalten konnten. » Vollends begeistert war der 47- fache Internationale Adrian Knup « Das ist eine fantastische Vorlage. » Für Knup ist klar: « Mit diesem Resultat wird sich die Schweiz qualifizieren. »
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Die Männer des Spiels: Valon Behrami ( l) und Philippe Senderos feiern den Treffer zum 2: 0
FOTO: F. COFFRINI/ AFP

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Beitrag von smd »

Edberg hat geschrieben:Kann jemand bei Gelegenheit aus der Sonntagszeitung den "Sven der Woche" noch einscannen?

:D
Voilà

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Schweiz mit einem Bein an der WM

Beitrag von smd »

13. November 2005, 09:18, NZZ Online


Schweiz mit einem Bein an der WM

Überzeugender Auftritt in Bern - 2:0-Sieg gegen enttäuschende Türken

Mit einem 2:0 gegen die Türkei in Bern hat sich die Schweizer Fussball-Auswahl eine vorzügliche Ausgangslage für das Rückspiel am nächsten Mittwoch in Istanbul geschaffen. Philippe Senderos traf in der 41. Minute mit dem Kopf zum 1:0, Valon Behrami erhöhte in der 86. Minute zum hochverdienten 2:0. Die Türken enttäuschten auf der ganzen Linie.



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Magnin hält Nihat zurück. (Bild epa)


(si)/mro. Die Schweizer Fussballer reisen mit guten Polster in die Türkei. Sie schufen sich mit dem 2:0 im Stade de Suisse eine exzellente Ausgangslage für die WM-Qualifikation. Im Barrage-Hinspiel siegte die SFV-Auswahl absolut verdient 2:0 und kann dem Rückspiel am Mittwoch in der Türkei zuversichtlich entgegenblicken.

Die Tore gelangen Verteidiger Philippe Senderos (41.) und Valon Behrami (86.). Senderos profitierte von einem ideal getretenen Freistoss Ludovic Magnins und köpfte den Ball in die tiefe linke Torecke. Goalie Volkan war für einmal chancenlos. Zuvor hatte der fälschlicherweise als Schwachpunkt titulierte Keeper seine Mannschaft wiederholt vor einem früheren Rückstand bewahrt.

Schweizer mit mehr Spielanteilen
Die SFV-Auswahl war bis zur Führung deutlich überlegen, hatte wesentlich mehr Spielanteile als die Türkei, ohne diese Dominanz gewinnbringend umsetzen zu können. Dies lag einerseits am zum Teil überragenden türkischen Schlussmann, anderseits an gewissen Ungenauigkeiten im Schweizer Spiel. Vor allem Marco Streller als zweiter Stürmer bot einen enttäuschenden Auftritt.

Die Türkei kam nie richtig ins Spiel. Selbst als sich die Schweizer nach dem 1:0 aufs Konterspiel verlegten, hatten sie die besten Torchancen: Streller scheiterte kurz nach der Pause nach einer exzellenten flachen Hereingabe Magnins freistehend und innerhalb des Fünfmeterraums an Volkan, bevor Behrami in seinem zweiten Länderspiel-Einsatz und nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung aus der guten, eine hervorragende Ausgangslage machte.

Kuhn: «Dieses 2:0 ist phantastisch»
Trainer Köbi Kuhn: «Dieses 2:0 ist phantastisch. Wichtig ist vor allem, dass wir kein Gegentor erhalten haben. Ich kann meiner Mannschaft nur gratulieren. Sie hat grossartig gekämpft, die Gruppe ist so stark. Dieser Sieg ist sehr viel wert. Noch sind wir aber nicht an der WM. Wir sind auch fähig, auch auswärts Tore zu schiessen. Die Türken sind nun wohl verunsichert.»

Marco Streller: «Das 2:0 ist unser Wunschresultat. Ich vergab noch eine Riesenchance. Den Pass von Magnin hätte ich verwerten müssen. Nach meinem Missgeschick hätte ich in den Boden versinken können. Aber, wir haben gewonnen. Nur das zählt.»

Johann Vogel: «Wir haben uns eine Super-Ausgangslage geschaffen. Der Sieg ist hoch verdient. Wir waren aggressiver und gewannen mehr Zweikämpfe. Gesamthaft zeigten wir eine hervorragende Leistung. Vor allem in der Abwehr waren wir souverän.»

Schweiz - Türkei 2:0 (1:0)
Stade de Suisse, Bern. - 31'130 Zuschauer (ausverkauft). - Schiedsrichter: Michel (Slowakei). - Tore: 41. Senderos 1:0. 86. Behrami 2:0.

Schweiz: Zuberbühler; Philipp Degen, Müller, Senderos, Magnin; Gygax, Cabanas, Vogel, Barnetta (83. Behrami); Frei, Streller (77. Vonlanthen).

Türkei: Volkan; Serkan, Alpay, Toraman, Ümit Özat (77. Halil Altintop); Hüseyin; Nihat (46. Okan), Selçuk, Tümer, Tuncay (83. Ergün); Hakan Sükür.

Bemerkungen: Schweiz ohne Smiljanic (verletzt), Wicky (gesperrt), Lonfat und Jakupovic (Tribüne). Nicht eingesetzt: Coltorti, Grichting, Huggel, Spycher, Vonlanthen, Lustrinelli, Behrami. Türkei ohne Bastürk, Hasan Sas, Akin (alle verletzt), Hamit Altintop und Emre (beide gesperrt). Verwarnungen: 23. Hüseyin (Foul/im Rückspiel gesperrt), 65. Serkan (Foul), 66. Streller (Foul), 68. Magnin (Foul/im Rückspiel gesperrt).

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Ein Sieg als Sprungbrett

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13. November 2005, NZZ am Sonntag



Ein Sieg als Sprungbrett

Schweizer Fussballer fahren mit dem Wunschresultat an den Bosporus

Das Schweizer Fussballteam kann noch gegen «grosse» Teams gewinnen. In Bern stiess es beim 2:0 gegen die Türken aber auf mässigen Widerstand.




Felix Reidhaar, Bern

Die Tür zum WM-Turnier nächsten Sommer im nördlichen Nachbarland ist mehr als einen Spalt aufgegangen. Die Schweizer Auswahl blieb im Play- off-Hinspiel gegen die Türken nicht nur zum 14. Mal hintereinander - eine Bestmarke - ohne Niederlage. Sie rang auch den WM-Dritten 2002 in Ostasien dank zwei jeweils in der Schlussphase der beiden Hälften erzielten Toren mit dem Wunschresultat 2:0 nieder und verschaffte sich damit eine günstige Ausgangslage für eine Qualifikation.

Obwohl ihr an diesem kühlen Abend keineswegs alles nach Wunsch gelungen und von einigen Teamstützen nur geringer Einfluss ausgegangen war, erreichte sie das Ziel. Dazu war Konzentration bis zum Schluss ebenso erforderlich wie Kampfgeist und Siegeswillen. Dank diesen Fähigkeiten überstanden die Schweizer in beiden Hälften je eine Schwächephase, in der sie dem Konkurrenten vorübergehend mehr Raum und Entfaltungsmöglichkeiten offerierten. Aber im entscheidenden Moment, jeweils rund fünf Minuten vor Ende der Halbzeiten, waren sie präsent. Zuerst durch Senderos, der unbemerkt bei einem Freistoss in den Strafraum vorgedrungen war, dann, in der 86. Minute durch den kurz zuvor eingetretenen Behrami, der das Vertrauen des Coachs rechtfertigte.

Der Ausnahmezustand im Fussballland Schweiz dauert damit an. Den etwas sarkastischen Begriff der Remisspezialisten braucht sich die Mannschaft Kuhns nicht länger anzuhören. Sie kann insofern auch beruhigt an den Bosporus reisen und dem Rückspiel vom nächsten Mittwochabend im Fenerbahce-Stadion auf der asiatischen Seite der Millionenstadt Istanbul entgegensehen, als die türkische Equipe mindestens in Bern viele - spielerische wie konditionelle und mentale - Wünsche offen liess. Von ihr ging nur sehr sporadisch Offensivwirkung und Gefahr aus, sie musste den läuferisch und athletisch überzeugenderen Schweizern die Initiative während der meisten Zeit überlassen und setzte nur sehr wenige Akzente.

Ungeachtet des hocherfreulichen, weil selten genug gewordenen Sieges im «elften» Qualifikationsmatch vermittelten die Schweizer aber doch nicht mehr denselben Eindruck eines ausgeglichenen und geschlossen auftretenden Teams. Sie hatten jeweils zu Spielbeginn und nach der Pause beträchtliche Mühe, auf Touren zu kommen und leisteten sich dabei einige sonst selten zu sehende Missverständnisse. Die beiden Sturmspitzen Frei und Streller vermochten sich kaum durchzusetzen, Barnetta baute nach der Pause ab, Cabanas trat wenig in Erscheinung, und in der Defensive beging Degen viele Konzentrationsfehler.

Vor der Pause hatte man schon die abermals mangelhafte Réussite der Mannschaft Kuhns zu bedauern begonnen, als das Eis nach einer vorübergehenden spielerischen «Verhärtung» schweizerischerseits doch noch brach. Bezeichnenderweise nach einer Standardsituation (41. Min.), wie sie auf ähnliche Art und Weise schon zu Treffern geführt hatte. Auf die scharf und hoch geschlagenen Freistossflanke Magnins aus mehr als 40 Metern schraubte sich Senderos im Strafraum in die Höhe und lenkte den Ball mit dem Hinterkopf in die entfernte Torecke. Die Führung entsprach definitiv dem Verlauf und der Überlegenheit der SFV-Equipe, die zwar nervös und etwas schläfrig in den Match gegangen waren, ab der zweiten Viertelstunde aber das Tempo merklich verschärfte.

Mit druckvollen und schnell über über die Aussenseiten vorgetragenen Angriffen rissen die Schweizer das Publikum von den Sitzen - und die türkische Abwehr aus der Ruhe. Gygax, Magnin, Streller und zweimal Frei probten innert kurzer Zeit den Abschluss, entweder nach Abprallern oder Flanken vornehmlich von rechts, meist aus Kombinationen heraus, aber Entschlossenheit ging ihnen ebenso ab wie Präzision. Zweimal rettete auch Keeper Volkan in höchster Not.

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Beitrag von smd »

13. November 2005, NZZ am Sonntag



Dem Fifa-Offiziellen noch näher als dem Spiel
Terim macht eine nette Bekanntschaft




Christof Gertsch, Bern

Fatih Terim, der «Teknik Direktörü» der Türken, hat viele Namen. In Italien, wo er zur Jahrtausendwende für Milan und die AC Florenz arbeitete, nennen sie ihn «Imperatore»; im Heimatland Türkei, wo er in den 70er Jahren ein guter Libero war, in den 90er Jahren ein noch besserer Trainer (im Nationalteam und bei Galatasaray Istanbul), ist er «der Kaiser vom Bosporus»; im Ausland der «Diktator» oder «Guru». Keiner der Übernahmen dürfte das Wesen des Fatih Terim im Kern treffen - aber weil jedes Gerücht etwas Wahrheit hat, ist anzunehmen, dass einige Dinge stimmen, die man sich erzählt. Terim wird als selbstherrlich beschrieben und streng, als einer mit grossem Selbstvertrauen und als ein Mann ohne Faible für flauschige Führungsmodelle.

Gut möglich, dass vieles davon Maske ist. In der Türkei Trainer zu sein, ist noch weniger ein Zuckerschlecken als sonstwo auf der Welt. Jetzt, an diesem Samstag in Bern, taucht Fatih Terim als einer der letzten bei der Spielerbank auf. Rote Krawatte, weisses Hemd, glänzende Schuhe. Der dunkelblaue Mantel ist bis oben zugeknöpft. Sofort wird er von Fotografen und Kamerateams belagert. Zur Nationalhymne bewegt er leicht den Mund, sonst bleibt er stoisch. Vor Spielbeginn setzt er sich auf einen Mauervorsprung, tritt später nach vorne - und wird dort den ganzen Abend bleiben.

Nach zwei Minuten wird Fatih Terim vom Fifa-Offiziellen erstmals auf die Grenzen des Betätigungsfeldes hingewiesen. Bald wird klar, dass nicht viel von der Partie hat, wer den Fokus auf den Türken richtet. Er gestikuliert, verwirft die Arme, um sie umgehend und umständlich wieder zu verschränken. Er geht mit dem Ball wie ein Linienrichter - und ginge noch viel weiter, wenn er dürfte. Manchmal ist der Ansatz eines kickenden Fusses zu erkennen, dann wendet er sich wieder ab und sucht Bestätigung von der Spielerbank. Als Hüseyin Cismir am Rand gepflegt wird, treibt er die Assistenten zur Eile. Der Fifa-Offizielle, der ihn schon wieder zurückweisen muss, gewöhnt sich rasch an ihn und wird im Verlauf der Partie zum Gesprächspartner und Empfänger von Verwünschungen. Man kann nicht verstehen, was der Coach sagt, aber ein paar Mal wird er wütend. Er applaudiert. Aber nur einmal. Mehr Anlass dazu hat er nicht.

Dennoch: Was das Publikum für die Schweiz, ist Terim für die Türkei: der zwölfte Mann. Inzwischen hat der Fifa- Offizielle gelernt, in welchen Situationen er sich um ihn bemühen muss - nach Fouls, vor Freistössen und bei guten Torchancen nähert er sich der Trainerbank bereits, wenn Terim noch gar nichts unternommen hat. Beim 1:0 für die Schweiz bleibt er ruhig, um hernach bei jeder aus seiner Sicht falschen Entscheidung des Schiedsrichters vielsagend zur gegnerischen Bank zu blicken und vielleicht ausdrücken zu wollen: «Aha, so läuft das bei euch.»

Schon im Vorfeld der Partie hatte Fatih Terim seiner unfreundlichsten Seite freien Lauf gelassen, als er sich an einer Medienkonferenz über schlechte Trainingsplätze in Yverdon beklagt hatte. Beim 2:0 kommt dieser Aspekt des undurchdringlichen Wesens wieder zum Vorschein. Er, der sich dem Linienrichter ungebührlich nähert, muss vom Fifa-Offiziellen, einem zweiten Helfer und vom Schiedsrichter zurückgewiesen werden. Nach Spielschluss verlässt er den Rasen an der Spitze seiner Delegation und verschwindet in den Katakomben wie ein Feldherr nach verlorener Schlacht. Den Medien wollte er sich nicht stellen. In den Katakomben soll er später dem Vernehmen nach indes noch Zeit gefunden haben, mit Alex Frei ein Wortgefecht auszutragen. Kein schöner Abgang des «Königs vom Bosporus».






«Vielen Dank, Herr Terim»
Mit schnellen Schritten stürmte der türkische Nationalcoach Fatih Terim nach dem Spiel Richtung Kabine. Den wartenden türkischen Fernsehreportern wollte er nur so viel in die Mikrofone diktieren: «Wir bereiten uns jetzt auf Istanbul vor. Es gibt noch ein Rückspiel, es ist noch nicht vorbei.»

Von den türkischen Spieler gab es unmittelbar nach der Niederlage keinen Kommentar. Die türkischen TV-Journalisten mussten sich damit begnügen, sich in Bern gegenseitig zu interviewen. Die Analyse des Spiels fiel entsprechend deprimierend aus. Onur Belge, Vorsitzender des Verbandes der Sportjournalisten, war besonders entsetzt über den wirkungslosen Angriff der türkischen Mannschaft: «Hakan Sükür hätte ausgewechselt werden müssen. Jetzt muss die Mannschaft im Rückspiel so tun als hätte es dieses Hinspiel nicht gegeben.» Die meisten Kommentatoren sind sich allerdings einig: Das wird gegen eine so stark aufspielende Schweizer Mannschaft nicht ganz einfach werden.

Der Sportjournalist Gürcan Bilgic im Nachrichtensender NTV: «Ich bin sehr enttäuscht. Wir hatten Glück. Die Niederlage hätte sogar noch höher ausfallen können. Unsere Mannschaft hatte kaum richtige Torchancen.» Einige Fans machten ihrem Ärger nach dem verlorenen Spiel auf der Internetseite der Tageszeitung «Hürriyet» Luft: «Eine so schlechte Nationalmannschaft möchte ich nicht bei der Weltmeisterschaft in Deutschland spielen sehen», schreibt ein Zafer Cagdas. Und Zeki Bozkurt aus Deutschland ergänzt: «Vielen Dank, Herr Terim, dafür, dass sie uns neunzig Minuten geboten haben, in denen ihre Spieler so gut wie gar nicht gespielt haben.» Gunnar Köhne, Istanbul

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smd
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Beitrag von smd »

13. November 2005, NZZ am Sonntag



Wichtig ist das orchestrierte Fahnenmeer
Das Rahmenprogramm macht Lärm




Peter B. Birrer, Bern

Das Lob kennt keine Grenzen. Es laufe ihm kalt den Rücken hinunter, sagt der Nationaltrainer Köbi Kuhn, vom rotweissen Fahnenmeer schwärmend, das im Länderspiel gegen Frankreich und jetzt auch gegen die Türkei im Stade de Suisse zu sehen war. Die Spieler tun kollektiv kund: «Phantastisch!» Ralph Zloczower, als Präsident des Schweizerischen Fussballverbands SFV der Veranstalter, spricht von «Meilensteinen». Das Schweizer Volk sei nicht so spontan und müsse das lernen - bis zur Euro 2008 müsse die Stimmung «in Fleisch und Blut» übergehen.

Die Teams laufen ein, auf Kommando begrüsst sie das Fahnen schwenkende Publikum, was ein Teil des Rahmenprogramms «Stadiomotion» ist. Präsentierten sich früher die Verbandssponsoren «nur» im «Swiss Soccer Village» vor dem Stadion, geht's neuerdings im Innern weiter. Stefan Brütsch von der Vermarktungs-Agentur Sportart spricht von einer «konzeptionellen Weiterführung», die mit den Annehmlichkeiten in modernen Arenen möglich geworden sei. Es ist am Fussballspiel, als wäre Fernsehen: Grosse Bilder auf Screens, Moderator, Wettbewerbe, Interviews - alles über Lautsprecher verstärkt, über den Köpfen dröhnend, an einigen Orten zu laut.

Der Moderator ist Georges Lüchinger, der auch als Tour-de-Suisse-Speaker und im Medien-Team der Radsportgruppe Phonak amtet. Lüchinger sieht sich «weder als Clown noch als Animator». Er hüte sich davor, «das Publikum sektorenweise aufzuhetzen». Da sei an Länderspielen Vorsicht geboten, ergänzt Harri Kunz, der mit seiner Agentur die Umsetzung des Konzepts verantwortet. Während die Stimmung an Klub-Spielen auf Schalke und in München «bis zum Gehtnichtmehr» parteiisch aufgeheizt werde, sagt Kunz, sei die Ambiance in England oder Irland natürlicher. In der Schweiz müsse hingegen etwas inszeniert werden, sagen die Promotoren. Die Aufbereitung funktioniere bis zum Anpfiff, wirft Lüchinger ein, «dann spielt die Eigendynamik der Sportart». Kunz geht noch weiter: Die Kritik an ihrer Show stehe und falle mit der Schweizer Leistung.

Deutschland ist in diesem Fall nicht nachahmenswert. Am WM-Barrage- Spiel Deutschland-Ukraine 2001 wurde das Publikum im Dortmunder Westfalenstadion richtiggehend missbraucht (Schreiender Einpeitscher: «Wooooo ist diese Kurve hier? Woooooooo ist Deutschland?»). Hansruedi Hasler, der technische Direktor des SFV, besuchte kürzlich das Bundesliga-Spiel HSV- Bayern - und war «schockiert». Die Gründe: unerträglicher Pausenclown, künstlicher Lärm, Aggressivität. «Das kann nicht die Zukunft des Fussballs sein», bilanziert Hasler. Das, was in der Schweiz laufe, sei «zwar an der oberen Grenze, aber noch vertretbar». Am Samstag schreit Lüchinger um 20 Uhr erstmals: «Wo sind die Fahnen?» Während im türkischen Sektor die Stimmung von sich aus keimt, kommen die aufgeforderten Schweizer langsamer in die Gänge. Um exakt 20.38 Uhr, nach ein paar unerwarteten Sekunden ohne Konserven-Stimmung, schreiten die Teams ins Meer der Fahnen. Das Timing stimmt. Alle zusammen, rotweiss.

Die Beteiligten orten im Begleitprogramm null Probleme. Ernst Lämmli, der Delegierte des Nationalteams, sagt: «Alles, was der Einstimmung dient, ist gut.» Stefan Brütsch: «Der Zuschauer kann konsumieren - oder eben nicht.» Der SFV-Generalsekretär Peter Gilliéron: «Das Publikum will das kollektive Erlebnis. Warum ist das schlecht? Im Theater klatschen auch alle.» Die Show kostet, obschon die bestehende Infrastruktur viel erleichtert. Für die Partie gegen Israel lagen 15 000 Fahnen bereit, gegen Frankreich und gegen die Türkei waren es je 25 000. Mit dem Play-off wurde nicht gerechnet, weshalb sich die Fahnen verteuerten. Aus Zeitgründen kamen sie nicht mehr per Schiff aus Fernost, sondern per Flugzeug. Die Kosten pro Stück stiegen von 1.55 auf 3.30 Franken. Die Sponsoren und der Verband übernehmen die rund 100 000 Franken. Wichtig ist ihnen das orchestrierte Fahnenmeer.

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smd
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Beitrag von smd »

13. November 2005, NZZ am Sonntag


Kommentar Das Glück ist zurück


2:0 im Barrage-Hinspiel gegen die Türkei, eine solide Performance - und das Wichtigste vor allem: Die Schweiz liess kein Gegentor zu, was im nach der Europacup-Formel gespielten Vergleich nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Erzielt die SFV-Auswahl in Istanbul ein Tor, steht die Türe zum World Cup 2006 weit offen, weil die Türkei in diesem Fall auf vier Tore angewiesen wäre. Was auch immer geschieht: Die WM-Kampagne der Schweiz lässt sich sehen - ungeachtet des Ausgangs im Play-Off.

Von den 51 an der Qualifikation teilnehmenden Ländern des europäischen Fussballverbands Uefa ist das Team von Trainer Köbi Kuhn schon jetzt unter den besten sechzehn Ländern qualifiziert, was im Fall einer Euro beispielsweise die Teilnahme bedeutete. Die Schweizer haben zwar keines der zehn Qualifikationsspiele verloren, aber - bis zum Türkei-Spiel - auch keinen Exploit geschafft wie im Anlauf zur Euro 2004 mit dem 2:1-Sieg in Irland. Im Vergleich zu jener Mannschaft fehlen heute die (auch spielerische) Extravaganz der verletzten Yakins, die Schlauheit Chapuisats und die Energie Stiels. Dafür aber hat die verjüngte Auswahl an Konstanz und Solidität gewonnen. Sie gewann den schlechten Match zu Hause gegen Zypern in extremis, als sie vom Publikum ausgepfiffen wurde; sie reagierte auf das 0:1 gegen Frankreich mit dem 1:1; sie überstand sowohl die Polemik um den Goalie Zuberbühler wie den dürftigen Auftritt auf Zypern (3:1-Sieg); sie fiel letztlich nie um.

Das Fazit kann in der gegenwärtigen Aufregung nicht genug wiederholt werden, weil es immer Gültigkeit hat. Will sich die kleine Fussball-Schweiz für eine Endrunde qualifizieren, braucht sie «gute Jahrgänge» und «günstige Konstellationen», wie Hansruedi Hasler, der Technische Direktor des Verbands, betont. Und sie benötigt Schwächen der Konkurrenz - und Wettkampfglück. Letzteres fehlte ihr am 12. Oktober in Irland, als der Stürmer Alex Frei zwei Matchbälle vergab. Letzteres holte sie sich jetzt gegen die Türkei zurück. (bir.)

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Diggi_Eier
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Beitrag von Diggi_Eier »

Die türkische Presse würde mich jetzt aber interessieren :D
A*schelo hat geschrieben:Ha ha, da beklagt sich jemand der mehrere Pseudos hat. Armselig.

Wem's nicht passt, kann gehen....
Antwort Eierli, wenn der Thread nicht gerade gesperrt worden wäre hat geschrieben:Armselig ist, wer nicht mit gleichen Ellen messen kann. Machs gut, Spaghetti.

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Mutter Theresa
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Beitrag von Mutter Theresa »

Diggi_Eier hat geschrieben:Die türkische Presse würde mich jetzt aber interessieren :D
Do! Uss em Hürriyet. Übersetze kasch es sälber :D



[INDENT]&#350]

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AJBS
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Beitrag von AJBS »

smd hat geschrieben:Voilà

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SWEN ZUR WOCHE
e herrlichi karrikatur! :) :D

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joggeliwurscht
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Beitrag von joggeliwurscht »

Türkei-Coach Terim: Verbale Fouls nach 0:2


BERN – Gäbe es für verbale Fouls rote Karten, müsste Fatih Terim das Barrage-Rückspiel gegen die Schweiz im Fernsehsessel ansehen.


Der türkische Nationalcoach, der sich schon im Vorfeld der Partie im Berner Stade de Suisse über die Ticket-Politik des SFV beklagt hatte, holte nach der 0:2-Schlappe seiner Mannschaft zum Rundumschlag aus.

Die offizielle Pressekonferenz nach Spielschluss schwänzte Terim und diktierte den Journalisten aus der Heimat seine Tiraden im Teamhotel Bellevue in die Notizblöcke.

Er sei mehrfach von den Schweizer Spielern beleidigt worden, so Terim. «Die Schweiz ist eigentlich ein zivilisiertes Land, aber was in diesem Spiel passierte, passt nicht in ein zivilisiertes Land», ereiferte er sich.

Auch der Schiedsrichter bekam sein Fett weg. O-Ton Terim: «Er war gegen uns und hat uns einen klaren Penalty verweigert.» Ausserdem hätte die SFV-Auswahl «mit allen Mitteln und jenseits des Fairplays» versucht, die Partie zu gewinnen.

Im Rückspiel will er unserer Nati die Hölle heiss machen. Die Schweiz habe zwar das Hinspiel gewonnen, «aber wer am Ende lacht, werden wir ja noch sehen», so Terim.

blick.ch

:rolleyes:

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Fenta
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Beitrag von Fenta »

joggeliwurscht hat geschrieben:Türkei-Coach Terim: Verbale Fouls nach 0:2


BERN &#8211]

Der türkische Nationalcoach, der sich schon im Vorfeld der Partie im Berner Stade de Suisse über die Ticket-Politik des SFV beklagt hatte, holte nach der 0:2-Schlappe seiner Mannschaft zum Rundumschlag aus.

Die offizielle Pressekonferenz nach Spielschluss schwänzte Terim und diktierte den Journalisten aus der Heimat seine Tiraden im Teamhotel Bellevue in die Notizblöcke.

Er sei mehrfach von den Schweizer Spielern beleidigt worden, so Terim. «Die Schweiz ist eigentlich ein zivilisiertes Land, aber was in diesem Spiel passierte, passt nicht in ein zivilisiertes Land», ereiferte er sich.

Auch der Schiedsrichter bekam sein Fett weg. O-Ton Terim: «Er war gegen uns und hat uns einen klaren Penalty verweigert.» Ausserdem hätte die SFV-Auswahl «mit allen Mitteln und jenseits des Fairplays» versucht, die Partie zu gewinnen.

Im Rückspiel will er unserer Nati die Hölle heiss machen. Die Schweiz habe zwar das Hinspiel gewonnen, «aber wer am Ende lacht, werden wir ja noch sehen», so Terim.

blick.ch

:rolleyes:


Spielerisch reicht es den Türken nicht, jetzt versuchen sie es halt so...

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gruusigeSiech
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Beitrag von gruusigeSiech »

Mutter Theresa hat geschrieben:Do! Uss em H&#252]Şükran K., 24 yıllık eşi Cengiz K’nın son 4 yıldır sürekli ‘tango’ yaptığını, bu yüzden kendisini ve çocuklarını ihmal ettiğini öne sürerek boşanma davası açtı. Milli Takımımız, daha iyi organize olan rakibi karşısında kötü bir futbol sergiledi. Senderos ve Behrami’nin golleriyle yıkıldı. Bir penaltımız verilmedi. 16 Kasım’daki rövanşa 3 fark için kilitlendi.

10 yıl önce 1996 Avrupa Şampiyonası vizesiyle ayrıldığımız Bern’den bu kez boynu bükük ayrıldık. A Milli Takımımız, 2006 Dünya Kupası Play-Off’undaki ilk maçında İsviçre’ye 2-0 yenilerek, 16 Kasım Çarşamba günü oynanacak rövanş öncesi finallere katılma şansını zora soktu.

Karşılaşmanın ilk dakikaları tam istediğimiz gibi geçti. Ancak, ağır adamlardan kurulu defansımızın ‘çizgi’ halinde oynadığını gören İsviçreliler, sürekli savunmamızın arkasına top atınca oyunun seyri değişti. Cabanas’ın önderliğinde hızlı bir oyun sergileyen ve kanatları mükemmel kullanan İsviçreliler, ilk 45 dakikada peş peşe gol pozisyonları üretti.

Kontrolü ele geçirebilmemiz için tempoyu düşürmemiz lazımdı. İşte Emre ve Yıldıray’ın Milli Takımımız için ne kadar önemli oldukları bu noktada ortaya çıktı. Topu bir türlü ayağımızda tutamadığımız için iyi organize olamadık.

1-0 yenik kapadığımız ilk yarının ardından çok şeyin değişmesini bekledik. Ancak işler yine umduğumuz gibi gitmedi. Fatih Terim’in, oyunu lehimize çevirmek için yaptığı Nihat-Okan, Ümit-Halil ve Tuncay-Ergün değişiklikleri hiçbir işe yaramadı. Plan baştan yanlış yapılmıştı bir kere... Çizgi defansımız 86. dakikada İsviçre’ye bir gol daha hediye etti...

Maçtan dakikalar

3. dakikada ceza alanı içinde oluşan karambolde Alpay’ın vuruşunda, kaleci Zuberbühler meşin yuvarlağı yatarak kontrol etti.

13. dakikada ceza alanı dışında Frei’nin kullandığı serbest vuruşta, barajdan dönen topu önünde bulan Magnin’in sert şutunda, kaleci Volkan uzanarak topu kornere çeldi.

36. dakikada Hakan Şükür’ün kafayla indirdiği topu ceza alanı dışında kontrol eden Tuncay’ın vuruşunda, top kaleci Zuberbühler’de kaldı.

41. dakikada Magnin’in sol taraftan kullandığı serbest vuruşta, ceza alanı içinde topa iyi yükselen Senderos, kafayla meşin yuvarlağı direğin dibinden filelere gönderdi: 1-0.

57. dakikada kalemizde iki net gol tehlikesi yaşadık. İyi gününde olan Volkan, önce Streller’in, ardından Frei’nin vuruşlarında gole izin vermedi.

66. dakikada Senderos’un ceza alanı dışından sert şutunda, kaleci Volkan uzanarak topu çeldi.

86. dakikada ani gelişen İsviçre atağında İbrahim Toraman’ın ıskaladığı topu önünde bulan Frei’nin sağdan ortasında Behrami, yerden bir vuruşla fileleri havalandırdı: 2-0.

İSVİÇRE : 2 TÜRKİYE : 0

STAT: Wankdorf

HAKEMLER: Lubos Michel (4), Martin Balko (4), Marian Ruzbarsky (4)

GOLLER: Dk.41 Senderos, Dk.86 Behrami SARI KARTLAR: Dk. 22 Hüseyin, Dk.64 Serkan, Dk.67 Streller, Dk.68 Senderos[/INDENT]
İSVİÇRE
Zuberbühler (6)
Magnin (9)
Vogel (8)
Cabanas (8)
Barnetta (6)
(Dk.82 Behrami 3)
Müller (7)
Gygax (9)
Senderos (8)
Degen (8)
Frei (7)
Streller (5)
(Dk.76 Vonlanthen 4)

TÜRKİYE
Volkan (7)
Serkan (5)
Alpay (4)
İ.Toraman (4)
Ümit (5)
(Dk.76 Halil)
Selçuk (5)
Hüseyin (5)
Nihat (3)
(Dk.46 Okan 4)
Tümer (5)
Tuncay (5)
(Dk.82 Ergün )
Hakan (4)
İsmail ER
[LEFT][/LEFT]
[CENTER]© gruusigeSiech[/CENTER]
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Diggi_Eier
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Beitrag von Diggi_Eier »

joggeliwurscht hat geschrieben:T&#252]


BERN – Gäbe es für verbale Fouls rote Karten, müsste Fatih Terim das Barrage-Rückspiel gegen die Schweiz im Fernsehsessel ansehen.


Der türkische Nationalcoach, der sich schon im Vorfeld der Partie im Berner Stade de Suisse über die Ticket-Politik des SFV beklagt hatte, holte nach der 0:2-Schlappe seiner Mannschaft zum Rundumschlag aus.

Die offizielle Pressekonferenz nach Spielschluss schwänzte Terim und diktierte den Journalisten aus der Heimat seine Tiraden im Teamhotel Bellevue in die Notizblöcke.

Er sei mehrfach von den Schweizer Spielern beleidigt worden, so Terim. «Die Schweiz ist eigentlich ein zivilisiertes Land, aber was in diesem Spiel passierte, passt nicht in ein zivilisiertes Land», ereiferte er sich.

Auch der Schiedsrichter bekam sein Fett weg. O-Ton Terim: «Er war gegen uns und hat uns einen klaren Penalty verweigert.» Ausserdem hätte die SFV-Auswahl «mit allen Mitteln und jenseits des Fairplays» versucht, die Partie zu gewinnen.

Im Rückspiel will er unserer Nati die Hölle heiss machen. Die Schweiz habe zwar das Hinspiel gewonnen, «aber wer am Ende lacht, werden wir ja noch sehen», so Terim.

blick.ch

:rolleyes:


Auch wenn er beschumpfen wurde, so kann er sich ja auch so verbal zur Wehr setzen, statt in seinem Lieblingsschundblatt rumzuheulen.
Schlechte Verlierer erkennt man eben auch daran, dass sie die Schuld bei anderen suchen. Terim wird so oder so in nächster Zeit den Stuhl räumen müssen und wenn sich die Türkei nicht qualifiziert, hat er selbst den Rücktritt angekündigt.

Für seine Aussagen über ein sogenanntes "unzivilisiertes Land" würde ich ihm am liebsten selbst eins in die Fresse schlagen. In einem Land, in dem die Todesstrafe für "politische Verbrecher" noch für legitim gehalten wird und sich in keinster Weise um Geschlechtergleichstellung bemüht und es sogar noch mit Gewalt unterdrückt würde ich eher solche Zustände vermuten als bei uns in der Schweiz.

Ich hoffe er wird nach Schweizer Qualifikation auf offener Strasse von seinen Landsleuten verprügelt, denn so sieht's dort aus und da kann er noch froh über Beschimpfungen sein.
A*schelo hat geschrieben:Ha ha, da beklagt sich jemand der mehrere Pseudos hat. Armselig.

Wem's nicht passt, kann gehen....
Antwort Eierli, wenn der Thread nicht gerade gesperrt worden wäre hat geschrieben:Armselig ist, wer nicht mit gleichen Ellen messen kann. Machs gut, Spaghetti.

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Madlox
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Beitrag von Madlox »

Diggi_Eier hat geschrieben:Auch wenn er beschumpfen wurde, so kann er sich ja auch so verbal zur Wehr setzen, statt in seinem Lieblingsschundblatt rumzuheulen.
Schlechte Verlierer erkennt man eben auch daran, dass sie die Schuld bei anderen suchen. Terim wird so oder so in nächster Zeit den Stuhl räumen müssen und wenn sich die Türkei nicht qualifiziert, hat er selbst den Rücktritt angekündigt.

Für seine Aussagen über ein sogenanntes "unzivilisiertes Land" würde ich ihm am liebsten selbst eins in die Fresse schlagen. In einem Land, in dem die Todesstrafe für "politische Verbrecher" noch für legitim gehalten wird und sich in keinster Weise um Geschlechtergleichstellung bemüht und es sogar noch mit Gewalt unterdrückt würde ich eher solche Zustände vermuten als bei uns in der Schweiz.

Ich hoffe er wird nach Schweizer Qualifikation auf offener Strasse von seinen Landsleuten verprügelt, denn so sieht's dort aus und da kann er noch froh über Beschimpfungen sein.
Wo du Recht hast, hast du Recht. Schön gesagt...

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Madlox
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Beitrag von Madlox »

WM-Qualifikation, Europa, Playoff-Hinspiel: Schweiz - Türkei 2:0 (1:0) - 12.11.2005 22:45
Behrami lässt die Schweizer träumen

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War's das für die Türkei? Der WM-Dritte von 2002 scheint wie schon im Vorfeld der EURO 2004, als das Team an Lettland scheiterte, auch diesmal in den Playoffs zu scheitern. Zumindest steht die Elf von Trainer Fatih Terim nach dem 0:2 in der Schweiz mit dem Rücken zur Wand. Senderos und Berahmi sorgten für Jubelstürme in Bern.
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"Die Zeit ist reif für einen Coup", hatte Nationaltrainer Köbi Kuhn vor der Partie in Bern ausgerufen und mit Magnin, Streller (beide Stuttgart), Barnetta (Leverkusen) und Degen (Dortmund) gleich vier Bundesliga-Profis in seiner Startelf aufgeboten, in der Torjäger Alex Frei für die nötigen Treffer sorgen sollte. Der türkische Coach Fatih Terim hatte zunächst auf den Lauterer Torjäger Halil Altintop verzichtet, dafür den formschwachen Routinier Hakan Sükür aufgeboten. Auch der angeschlagene Herthaner Spielmacher Yildiray Bastürk fehlte, während Kölns Alpay mit von der Partie war.

Im ausverkauften Stade de Suisse legte Arsenal-Youngster Philippe Senderos kurz vor der Pause den Grundstein für die Eidgenossen. Der Verteidiger der "Gunners" bezwang mit einem Kopfball nach Magnin-Freistoß den türkischen Keeper Volkan Demirel (41.). Bereits im ersten Durchgang enttäuschten die ohne die Gelb-gesperrten Emre und Hamit Altintop angetretenen Türken. Lediglich Alpay vergab in der Anfangsphase eine gute Schusschance, Zuberbühler parierte glänzend. Auf der anderen Seite vergaben Senderos und der bärenstarke Magnin gute Möglichkeiten.

Die erste türkische Auswärts-Niederlage in der laufenden WM-Qualifikation war dann vier Minuten vor dem Ende perfekt, als der eingewechselte Nachwuchsstar Valon Behrami von Lazio Rom per Abstauber zum 2:0 einsandte und im zweiten Spiel für die "Nati" sein erstes Tor erzielte. Die Elf von Köbi Kuhn ist somit seit 14 Partien unbesiegt.

Damit steht die Schweiz, EM-Gastgeber von 2008, kurz vor ihrer achten WM-Teilnahme in der Verbandsgeschichte. Das Rückspiel, in dem Magnin Gelb-gesperrt fehlt, findet am Mittwoch in Istanbul statt. Der Stuttgarter betonte nach dem Spiel, dass er "unbedingt bei der WM in Deutschland dabei sein" wolle. "Der zweite Schritt ist jedoch immer der schwerere", so Magnin, während sein Gegenüber Halil Altintop sichtlich enttäuscht war, die Hoffnung jedoch noch nicht aufgegeben hat. "Im Rückspiel spielen wir vor 60.000 Zuschauern, dann wird alles anders."

Quelle: kicker.de

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Éder de Assis
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Beitrag von Éder de Assis »

Terim boykottiert die obligate Pressekonferenz vor versammelten(einheimischen)Medien mir der Begründung, die Sicherheit wäre nicht gewährleistet. :p
Bankrotterklärung gegenüber den türkischen Verbandsleuten, Club-Vertretern, Fan-Club-Vertretern, die ein Interesse daran haben, dass die Türkei ein gutes Licht abgibt.
So explosiv waren die türkischen Supporter nicht,dass er sich wie ein Angsthase aus dem Staub machen musste, passt aber zum braven(Zitat:Altintop) Angsthasenfussball von Türkiye. :p :D

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