Russland

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whizzkid
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Re: Russland

Beitrag von whizzkid »

boroboro hat geschrieben: 24.03.2022, 00:57
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 22.03.2022, 14:05 Langsam wird eher relevant, was er erreichen kann.

Mittlerweile sollen ja schon 6 Generäle gestorben sein. Zum Vergleich, die USA hat im ganzen zweiten Weltkrieg ca. 20 Generäle verloren.

Kremlin nahe Medien berichten auch schon von aktualisierten Opferzahlen, Quelle war das Verteidigungsministerium.
Angeblich sind schon 10'000 Soldaten umgekommen, 16'000 wurden verletzt. Dazu soll es bei dieser "privaten" Schattenarmee Wagner 4'000 Tote gegeben haben.

Weiter wird geschätzt, dass 1/3 der gesamten russischen Armee nicht mehr einsatzkräftig ist aufgrund fehlendem, fehlerhaften oder zerstörtem Equipment. Wenn man noch bedenkt dass vermutlich nicht die ganzen restlichen 2/3 für den Ukraineeinsatz bereitstehen, scheint die Armee bald kriegsunfähig.

Putin wird bald nur noch zwei Optionen haben: Rückzug oder Kriegsverbrechen intensiveren, indem alles in Schutt und Asche gebombt wird.
Ich kann deinen "Optimismus" nicht teilen. Ich befürchte, dass die Russen noch weit weg von einer militärischen Niederlage sind.

Ob die Russen nun ein Logistikproblem haben oder nicht, finde ich nicht wirklich relevant. Immerhin kontrollieren die Russen nun die Hälfte der Ukrainischen Küste und dringen täglich weiter ins Land ein. Wenn sie alle Zufahrten zu den Grossen Städten kontrollieren, werden diese spätestens fallen sobald die Resourcen knapp werden.

Ich fand dieses Interview auf SRF sehr interessant: https://www.srf.ch/news/international/k ... lze-setzen
 F: Immer wieder war die Rede davon, dass Russland Mühe hat mit dem Nachschub für die eigenen Streitkräfte. Wie ist die Situation?

A: Ganz generell ist die Nachrichtenlage sehr dünn. Es sind vor allem westliche Quellen, die darüber berichten. Das wird auch gemacht, um im Informationskrieg zu zeigen, dass die russische Armee schwächer unterwegs ist, als man glaubt. Es ist aber tatsächlich so, dass gewisse Dinge unaufgeräumt erscheinen, zum Beispiel hat man Bilder von Panzern gesehen, die liegengeblieben sind, weil sie zu wenig Treibstoff hatten. Aber man muss sich im Klaren sein: Die russischen Truppen sind vorangekommen, sie haben ihre Vorstösse immer machen können.


Russland hat den blutigen Krieg noch gar nicht begonnen. Von den modernen Raketen wurden erst wenige eingesetzt. Ich denke die Russen werden momentan in den Medien stark unterschätzt. Putin kann früher oder später die Option zwei wählen und ein paar Bomben starten um den Druck auf die Ukraine zu erhöhen.
Diese Befürchtung habe ich leider auch.
 

I'm all in
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Re: Russland

Beitrag von I'm all in »

boroboro hat geschrieben: 24.03.2022, 00:57
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 22.03.2022, 14:05 Langsam wird eher relevant, was er erreichen kann.

Mittlerweile sollen ja schon 6 Generäle gestorben sein. Zum Vergleich, die USA hat im ganzen zweiten Weltkrieg ca. 20 Generäle verloren.

Kremlin nahe Medien berichten auch schon von aktualisierten Opferzahlen, Quelle war das Verteidigungsministerium.
Angeblich sind schon 10'000 Soldaten umgekommen, 16'000 wurden verletzt. Dazu soll es bei dieser "privaten" Schattenarmee Wagner 4'000 Tote gegeben haben.

Weiter wird geschätzt, dass 1/3 der gesamten russischen Armee nicht mehr einsatzkräftig ist aufgrund fehlendem, fehlerhaften oder zerstörtem Equipment. Wenn man noch bedenkt dass vermutlich nicht die ganzen restlichen 2/3 für den Ukraineeinsatz bereitstehen, scheint die Armee bald kriegsunfähig.

Putin wird bald nur noch zwei Optionen haben: Rückzug oder Kriegsverbrechen intensiveren, indem alles in Schutt und Asche gebombt wird.
Ich kann deinen "Optimismus" nicht teilen. Ich befürchte, dass die Russen noch weit weg von einer militärischen Niederlage sind.

Ob die Russen nun ein Logistikproblem haben oder nicht, finde ich nicht wirklich relevant. Immerhin kontrollieren die Russen nun die Hälfte der Ukrainischen Küste und dringen täglich weiter ins Land ein. Wenn sie alle Zufahrten zu den Grossen Städten kontrollieren, werden diese spätestens fallen sobald die Resourcen knapp werden.

Ich fand dieses Interview auf SRF sehr interessant: https://www.srf.ch/news/international/k ... lze-setzen
 F: Immer wieder war die Rede davon, dass Russland Mühe hat mit dem Nachschub für die eigenen Streitkräfte. Wie ist die Situation?

A: Ganz generell ist die Nachrichtenlage sehr dünn. Es sind vor allem westliche Quellen, die darüber berichten. Das wird auch gemacht, um im Informationskrieg zu zeigen, dass die russische Armee schwächer unterwegs ist, als man glaubt. Es ist aber tatsächlich so, dass gewisse Dinge unaufgeräumt erscheinen, zum Beispiel hat man Bilder von Panzern gesehen, die liegengeblieben sind, weil sie zu wenig Treibstoff hatten. Aber man muss sich im Klaren sein: Die russischen Truppen sind vorangekommen, sie haben ihre Vorstösse immer machen können.


Russland hat den blutigen Krieg noch gar nicht begonnen. Von den modernen Raketen wurden erst wenige eingesetzt. Ich denke die Russen werden momentan in den Medien stark unterschätzt. Putin kann früher oder später die Option zwei wählen und ein paar Bomben starten um den Druck auf die Ukraine zu erhöhen.
Richtig. Man liest jeden Tag aufs Neue in unseren (Boulevard-)Medien, dass die Russen kurz vor dem Aus sind. "Experten" haben schon zu Beginn gesagt, dass Russland nur 2-3 Wochen einen Krieg führen können. Es scheint sich nicht zu bewahrheiten.

Ganz viel Propaganda, vor allem zum Leid der ukrainischer Bevölkerung. Sie kämpfen tapfer, aber man gibt ihnen viel mehr Hoffnung als es der Realität entspricht. 

 

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Baslerbueb
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Re: Russland

Beitrag von Baslerbueb »

Kann mir mal irgendjemand erklären was die rechtlichen Grundlagen sind um die Oligarche zu sanktionieren?
Nicht das ich dagegen bin. 
Aber was ist die Legitimation eine Luxusjacht nicht auslaufen zu lassen oder zu beschlagnahmen?
 

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LeTinou
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Re: Russland

Beitrag von LeTinou »

boroboro hat geschrieben: 24.03.2022, 00:57

Russland hat den blutigen Krieg noch gar nicht begonnen. Von den modernen Raketen wurden erst wenige eingesetzt. Ich denke die Russen werden momentan in den Medien stark unterschätzt. Putin kann früher oder später die Option zwei wählen und ein paar Bomben starten um den Druck auf die Ukraine zu erhöhen.

Um was zu erreichen? Die Ukraine müsste auf unbestimmte Zeit besetzt werden, und diese Zeit hat er nicht. Die einzige Chance ist ein als Sieg zu verkaufendes Resultat am Verhandlungstisch. Und seine Position ist äussert ungünstig geworden. Wenn dies Putin nicht bewusst ist, dann sicher seinem Nachfolger, sobald er aus dem Weg geräumt wurde.

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Pro Sportchef bim FCB
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Re: Russland

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

boroboro hat geschrieben: 24.03.2022, 00:57
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 22.03.2022, 14:05 Langsam wird eher relevant, was er erreichen kann.

Mittlerweile sollen ja schon 6 Generäle gestorben sein. Zum Vergleich, die USA hat im ganzen zweiten Weltkrieg ca. 20 Generäle verloren.

Kremlin nahe Medien berichten auch schon von aktualisierten Opferzahlen, Quelle war das Verteidigungsministerium.
Angeblich sind schon 10'000 Soldaten umgekommen, 16'000 wurden verletzt. Dazu soll es bei dieser "privaten" Schattenarmee Wagner 4'000 Tote gegeben haben.

Weiter wird geschätzt, dass 1/3 der gesamten russischen Armee nicht mehr einsatzkräftig ist aufgrund fehlendem, fehlerhaften oder zerstörtem Equipment. Wenn man noch bedenkt dass vermutlich nicht die ganzen restlichen 2/3 für den Ukraineeinsatz bereitstehen, scheint die Armee bald kriegsunfähig.

Putin wird bald nur noch zwei Optionen haben: Rückzug oder Kriegsverbrechen intensiveren, indem alles in Schutt und Asche gebombt wird.
Ich kann deinen "Optimismus" nicht teilen. Ich befürchte, dass die Russen noch weit weg von einer militärischen Niederlage sind.

Ob die Russen nun ein Logistikproblem haben oder nicht, finde ich nicht wirklich relevant. Immerhin kontrollieren die Russen nun die Hälfte der Ukrainischen Küste und dringen täglich weiter ins Land ein. Wenn sie alle Zufahrten zu den Grossen Städten kontrollieren, werden diese spätestens fallen sobald die Resourcen knapp werden.

Ich fand dieses Interview auf SRF sehr interessant: https://www.srf.ch/news/international/k ... lze-setzen
 F: Immer wieder war die Rede davon, dass Russland Mühe hat mit dem Nachschub für die eigenen Streitkräfte. Wie ist die Situation?

A: Ganz generell ist die Nachrichtenlage sehr dünn. Es sind vor allem westliche Quellen, die darüber berichten. Das wird auch gemacht, um im Informationskrieg zu zeigen, dass die russische Armee schwächer unterwegs ist, als man glaubt. Es ist aber tatsächlich so, dass gewisse Dinge unaufgeräumt erscheinen, zum Beispiel hat man Bilder von Panzern gesehen, die liegengeblieben sind, weil sie zu wenig Treibstoff hatten. Aber man muss sich im Klaren sein: Die russischen Truppen sind vorangekommen, sie haben ihre Vorstösse immer machen können.


Russland hat den blutigen Krieg noch gar nicht begonnen. Von den modernen Raketen wurden erst wenige eingesetzt. Ich denke die Russen werden momentan in den Medien stark unterschätzt. Putin kann früher oder später die Option zwei wählen und ein paar Bomben starten um den Druck auf die Ukraine zu erhöhen.

Seit Tagen gibt es kaum Vorankommen und erfolgreiche Eroberungen von Städten.

Natürlich sind es die westlichen Quellen die berichten. Wer sonst? Die russischen? Die sprechen ja noch immer von 500 Toten und Nazis...

Und die westlichen Quellen sind ja nicht einfach Anfänger und Hobbyexperten. Die Quellen sind Geheimdienstberichte von den besten Geheimdiensten der Welt. Und ukrainische Quellen die vor Ort sind.
Geheimdienste die übrigens ziemlich genau, einige Tage zu früh, die Invasion vorausgesagt haben.

Und bezüglich deinem letzten Absatz, ich habe ja nichts andere gesagt:
"Putin wird bald nur noch zwei Optionen haben: Rückzug oder Kriegsverbrechen intensiveren, indem alles in Schutt und Asche gebombt wird."

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Pro Sportchef bim FCB
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Re: Russland

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

https://twitter.com/trbrtc/status/15067 ... sv_vDexo-w

Sowas hat überhaupt nichts mit dünner Nachrichtenlage, Informationskrieg oder Boulevardmedien zu tun. Das ist eine unglaublich seriös recherchiert Quelle.

Und generell immer daran denken:
Die eine Seite besteht aus der ganzen Welt. Ja, auch aus der Ukraine die einen Teil Informationskrieg führt. Aber auch aus allen westlichen Geheimdiensten, Armeen, Regierungen, Hilfsorganisationen, Rechercheorganisationen usw.

Die andere Seite besteht aus dem russischen Staat. Punkt.

Übrigens kommt der Link vom gleichen Team von der NYT, das auch die russischen Kriegsverbrechen in Syrien, gezielte Angriffe auf geschützte Spitäler, beweisen konnte.

I'm all in
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Re: Russland

Beitrag von I'm all in »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 24.03.2022, 12:31 Und generell immer daran denken:
Die eine Seite besteht aus der ganzen Welt. Ja, auch aus der Ukraine die einen Teil Informationskrieg führt. Aber auch aus allen westlichen Geheimdiensten, Armeen, Regierungen, Hilfsorganisationen, Rechercheorganisationen usw.

Ich  muss schon immer wieder schmunzeln, wenn du das Gefühl hast, dass der Westen der Rest der Welt ist. Wir haben ja auch immer noch China, Indien usw. Aber ich weiss schon, was du meinst  ;)

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Konter
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Re: Russland

Beitrag von Konter »

@Sportchef

Deine Gutgläubigkeit in westliche Geheimdienste in Ehren, aber es ist gerade mal etwas mehr bald 20 Jahre her, als westliche Geheimdienste die ganze Welt belogen, um einen illegalen Angriffskrieg zu starten. 

Ja, Putin betreibt Propaganda und startete den Krieg auf Grund einer Lüge, aber wenn du glaubst der Westen würde dies nicht tun bist du einfach nur naiv. 

Es ist Krieg und wie lautet da, das bekannte Sprichwort bezüglich der Wahrheit. Das gilt sicherlich nicht nur für eine Seite. 
 

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Pro Sportchef bim FCB
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Re: Russland

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Konter hat geschrieben: 24.03.2022, 12:59 @Sportchef

Deine Gutgläubigkeit in westliche Geheimdienste in Ehren, aber es ist gerade mal etwas mehr bald 20 Jahre her, als westliche Geheimdienste die ganze Welt belogen, um einen illegalen Angriffskrieg zu starten. 
Das ist schlichtweg falsch.

Nicht die Geheimdienste haben gelogen, die Politiker der Bush Administration haben gelogen. Ein sehr sehr grosser Unterschied.

Ich bin auch nicht naiv und glaube alles was der Westen publiziert.

Aber 1. ist zwischen übertreiben und lügen ein grosser Unterschied.

Und 2. wenn mehrere unabhängige Quellen das Gleiche berichten oder es in seriöser Recherche geprüft wird, ist die Chance gross dass es die Wahrheit ist.

Deshalb glaube ich dem Westen aktuell 1000 Mal mehr als Putin's Staat. Auch wenn ich dem Westen nicht 100% glaube.

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Konter
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Re: Russland

Beitrag von Konter »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 24.03.2022, 13:09
Konter hat geschrieben: 24.03.2022, 12:59 @Sportchef

Deine Gutgläubigkeit in westliche Geheimdienste in Ehren, aber es ist gerade mal etwas mehr bald 20 Jahre her, als westliche Geheimdienste die ganze Welt belogen, um einen illegalen Angriffskrieg zu starten. 
Das ist schlichtweg falsch.

Nicht die Geheimdienste haben gelogen, die Politiker der Bush Administration haben gelogen. Ein sehr sehr grosser Unterschied.

Ich bin auch nicht naiv und glaube alles was der Westen publiziert.

Aber 1. ist zwischen übertreiben und lügen ein grosser Unterschied.

Und 2. wenn mehrere unabhängige Quellen das Gleiche berichten oder es in seriöser Recherche geprüft wird, ist die Chance gross dass es die Wahrheit ist.

Deshalb glaube ich dem Westen aktuell 1000 Mal mehr als Putin's Staat. Auch wenn ich dem Westen nicht 100% glaube.

Befass dich nochmals ein wenig mit diesen Ereignissen. Ja, die Lüge wurde von Politikern ausgesprochen. Die Berichte wurde von Geheimdiensten gefälscht. 

Du findest sicherlich mehrere seriöse westliche Quellen, die dir das bestätigen. 

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Aficionado
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Re: Russland

Beitrag von Aficionado »

Rotblau2 hat geschrieben:
Kuma12 hat geschrieben: 23.03.2022, 14:35 @lusti

Russland hat eine bewegende Geschichte, die Menschen sind auesserst angenehm und sehr viel gebildeter als der durchschnittsami zb..


Hoppla. Wer ist denn dominant auf der Welt? Wo sind die besten Unis der Welt? Woher stammt die Computer-Technik?

Ohne Dünger, Erdöl und Erdgas würde Russland am Hungertuch nagen. In Sachen Fortschritt muss man ja nur die Autos von Lada und die des Westens vergleichen. Ohne Technik-Import könnten die Russen nicht mal ihre Bodenschätze zu Gewinn machen. Höchstens in Sachen Militärtechnik haben die Russen ein brauchbares Niveau, auch wenn sie diesbezüglich den Amis das Wasser nicht reichen können. Seit Mitte der 60er Jahren des letzten Jahrhunderts geht es bergab mit Russlands technischen Innovationen. Russland hatte damals zuerst den ersten Satelliten im Weltall, dann den ersten Menschen (Juri Gagarin) und dann das erste Überschallflugzeug Tupolew. Dann läutete die Mondlandung der Amis den russischen Techniksinkflug ein. 

Ich habe nichts gegen Russland. Im Gegenteil, das Land ist hochinteressant, Moskau und St.Petersburg sind mehrfache Reisen wert. Aber Kriegsverbrecher Putin hat das Mass überzogen. Je früher er entmachtet wird, um so besser nicht nur für die Welt, sondern auch für Russland selbst. 
Für ein beinahe isoliertes Land (nicht erst seit heute) sind sie technologisch betrachtet vorne dabei. USA holt sich halt die besten Leute (Inder, Chinesen, Europäer). Geh doch einmal an eine Eliteuni in USA und du wirst feststellen, dass vorwiegend Ausländer dort studieren.

Russland hat im Rekordtempo einen brauchbaren Impfstoff entwickelt (China, welches auch intensive Industriespionage betreibt, merkwürdigerweise nicht).

Punkto Nukleartechnogie (Physik allgemein) könnten sie locker mithalten. Aber wenn man beim Bau eben spart und nicht auf die richtigen Leute hört (Fall Tschernobyl), bringen die besten Erkenntnisse nichts.

Dass der Durchschnittsrusse intelligenter ist als der Ami, weiss ich nicht. Der Unterschied ist allerdings der, dass in USA ca. 50% der Bevölkerung trotz Demokratie einen Schwachkopf unterstützen und vergöttern. In RUS hingegen werden die Menschen dazu gezwungen.

PS; Der meiste Dünger kommt ja gerade aus Russland (Düngerherstellung benötigt viel Erdgas). Ein weiteres Problem für ärmere Länder nebst fehlendem Getreide.

Und auch wir Schweizer könnten ohne die Deutschen btrf. Naturwissenschaften zusammenpacken.

Lusti
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Re: Russland

Beitrag von Lusti »

Kuma12 hat geschrieben: 23.03.2022, 14:35 @lusti
Entweder stellst du dich absichtlich bloede, oder du hast wirklich keine Ahnung ueber die Geschichte der SU... begreift ihr "Putin"-Gegner endlich einmal, dass es gar nicht um Putin geht. Der ist eh so etwas von unwichtig.

"Invasion" der Krime durch Russland???????? So einen Unsinn habe ich noch selten gelesen. Weisst Du , dass es Chrutschow war, welcher im Jahre 1964 die Krime der Ukraine zugeordnet hat? Und zwar aus rein administrativen Gruenden, denn damals gab es Diskussionen um annektierte Gebiete in der SU nicht, es bestand auch kein Bedarf...
Und mit dem Budapester Memorandum 1994 gab die Ukraine ihre Atomwaffen ab, als Gegenzug garantierte unter anderen auch Russland die Souveränität und die bestehenden Grenzen der Ukraine. Die Krim wurde mit diesem Abkommen auch von Russland offiziell als ukrainisches Hoheitsgebiet anerkannt. Oder für dich langsam zum Mitlesen: Russland selbst hat die Krim als ukrainisches Staatsgebiet anerkannt.. Du solltest mal dein Geschichtswissen auf den aktuellen Stand bringen.

Kuma12 hat geschrieben: 23.03.2022, 14:35Tu mir bitte einen Gefallen. Versuche doch bitte, Dich von jeglichen Animositaeten gegen RU zu befreien,und versuche doch mal ein paar Lektionen ueber das Russland vor 1917 , "reinzuholen". Russland hat eine bewegende Geschichte, die Menschen sind auesserst angenehm und sehr viel gebildeter als der durchschnittsami zb..
Die Zeit der Sowjetunion, also von ca. 1917 bis 1990 ist gepraegt vom Stalinismus, dessen Maxime aus purer Unterdrueckung und Volksterror bestand. Ich kenne Dein Alter nicht, lusti, gehe davon aus, dass du nach der Zerschlagung der SU geboren bist.
En contraire: Ich wurde 1980 gebohren, habe den Fall der Mauer miterlebt, den Fall der Sowietunion, die GUS und das daraus enstandene Russland. Auch hatte ich in meiner erweiterten Familie Mensch die in der DDR aufgewachsen sind. Ich habe die Lehren von Karl Marx gelesen, ich habe "den Archipel Gulag" gelesen, ich verehre Juri Gagarin und Valentina Tereschkowa als Exemplare des Forschritts der Menschheit, ich höre heute noch gerne Tschaikowski und Suslin. Oh und by the way auch noch Tolstoi's Werk "Krieg und Frieden" oder in seiner putinschen Neufassung: Militärische Spezialoperation und Frieden.

Kuma12 hat geschrieben: 23.03.2022, 14:35Ich hingegen, hatte das Privileg, waehrend der gesamten  Jugend alles zu vedammen, was aus dem Osten kam. Wir waren (und sind es noch jetzt) 100%ige Antikommunisten...und jetzt sind wir halt nur noch antii-Sozialisten....(gruss an wermuth....)
Und da du den Unterschied nicht zu kennen scheinst:
Die Lehren von Karl Marx berschreiben den Solzialismus. Die Lehren von Lenin beschreiben den Kommunismus. Kommunismus ist die Vorstufe zum Sozialismus. Im Kommunismus muss eine starke Regierung die alten Gesellschaftsformen zerbrechen. Ist dieses Ziel erreicht, übergibt diese "allmächtige" Regierung alle Macht der sozialistischen Gesellschaft. Diese wird dann utopischerweise ohnen Anführer ihren Geschäften nachgehen. Man ist nicht Anti-Kommusit oder Anti-Sozialist, man ist enweder beides oder keines davon.
Das politische Links/Rehcts Spektrum ist keineswegs eine Linie, es ist ein Kreis. Die extreme Rechte macht Identitäspolitik mit der Rassen, die extreme Linke macht Identitätspolitik mit Reichtum, gesellschaftlichem Status und neuerdings auch mit Geschlecht. Die Methoden sind austauschbar. Einzig ist der Rechtsextreme leichter zu erkennen, da er Rassenideologie arbeitet. Bei den Linksextreme ist die Linie nicht so klar ersichtlich, die Grenzen zwischen "gut gemeint" und "Identitäspolitik" sind teilweise schwach ausgeprägt. Ich bin aber mehr gegen Linksextreme da man hier besser aufpassen muss und auch einfach weil die Linksextrmee Politik ind er Geschichte eine multiples an Leid angerichtet hat als der Rechtsextremismus.

Kuma12 hat geschrieben: 23.03.2022, 14:35noch zum abschluss ein wortzu putin.
putin ist leider noch ein  produkt der KGB Schule..Ert hat bekanntlich die gesamte Ausbildung als KGB Agent durchla8ufen und wurde entsprechend anti-westlich indoktriniert. Genau dies ist es doch, was ihm saemtliche Sympathien im Westen kostet.
Glaubt du wirklich im Ernst, dass Putin wirklich Krieg will? Er kann ja nur verlieren...Aber genau dies ist doch wahnsinnig gefaehrlich..
Ja ich glaube im ernst, das Putin den Befehl zum Einmarsch in die Ukraine gegeben hat. Er wollte auf jeden Fall nicht diesen Krieg den er jetzt bekommt, aber er wollte die Ukraine. Wenn du geschichtlich so bewandert bist, so wirst du auch Wissen das der Westen auf die Wahl Putin erst positiv reagiert hat. Die Sympathien hat er nicht durch seine Herkunft verloren, sondern durch siene Taten als Präsident von Russland.

Edit: Schreibfehler, ohn mein Gott so viele Schreibfehler.

händsche
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Re: Russland

Beitrag von händsche »

Lusti hat geschrieben: 24.03.2022, 15:08 Und da du den Unterschied nicht zu kennen scheinst:
Die Lehren von Karl Marx berschreiben den Solzialismus. Die Lehren von Lenin beschreiben den Kommunismus. Kommunismus ist die Vorstufe zum Sozialismus. Im Kommunismus muss eine starke Regierung die alten Gesellschaftsformen zerbrechen.

Isch lang här, woni mi mit däm befasst ha... Aber dr Lenin het mines wissens ebbe grad dr Sozialismus als Vorstuefe zum Kommunismus beschriebe. Im Sozialismus wirds verstaatlicht (Diktatur des Proletariats) und im Kommunismus het me e klasseloosi Gsellschaft.



Lusti hat geschrieben: 24.03.2022, 15:08 Ich bin aber mehr gegen Linksextreme da man hier besser aufpassen muss und auch einfach weil die Linksextrmee Politik ind er Geschichte eine multiples an Leid angerichtet hat als der Rechtsextremismus.

Also bi dinere Mässig vom Leid, rächnisch dämfall dr 2. Wältkrieg und sini Folge nid im Rächtsextremismus ah?

Oder gohsch nochem berühemte Historiker Joseph Köppel (eehh Roger, ich mein Roger!). Wo dr Meinig isch, dass Nationalsozialischte jo linggi sige, will im Name jo Sozialist vorkunnt?

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Lällekönig
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Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

Lusti hat geschrieben: 24.03.2022, 15:08 Die Lehren von Karl Marx berschreiben den Solzialismus. Die Lehren von Lenin beschreiben den Kommunismus. Kommunismus ist die Vorstufe zum Sozialismus. Im Kommunismus muss eine starke Regierung die alten Gesellschaftsformen zerbrechen. Ist dieses Ziel erreicht, übergibt diese "allmächtige" Regierung alle Macht der sozialistischen Gesellschaft. Diese wird dann utopischerweise ohnen Anführer ihren Geschäften nachgehen. Man ist nicht Anti-Kommusit oder Anti-Sozialist, man ist enweder beides oder keines davon.
Das politische Links/Rehcts Spektrum ist keineswegs eine Linie, es ist ein Kreis. Die extreme Rechte macht Identitäspolitik mit der Rassen, die extreme Linke macht Identitätspolitik mit Reichtum, gesellschaftlichem Status und neuerdings auch mit Geschlecht. Die Methoden sind austauschbar. Einzig ist der Rechtsextreme leichter zu erkennen, da er Rassenideologie arbeitet. Bei den Linksextreme ist die Linie nicht so klar ersichtlich, die Grenzen zwischen "gut gemeint" und "Identitäspolitik" sind teilweise schwach ausgeprägt. Ich bin aber mehr gegen Linksextreme da man hier besser aufpassen muss und auch einfach weil die Linksextrmee Politik ind er Geschichte eine multiples an Leid angerichtet hat als der Rechtsextremismus.

Kommunismus und Sozialismus beschreiben in erster Linie unterschiedliche Idealzustände (im Sinne von «idealisierte Zustände»). Zusätzlich wurden diese Zustände auch immer in narrative Kontexte eingebunden (wie man sie erreichen kann oder wohin es von dort aus weitergehen könnte).

Wie diese Idealzustände in einen narrativen Kontext Verwendung finden («Zuerst mildere Vorstufe um das radikalere Ziel zu erreichen» oder «Zuerst die radikalere Zwischenstufe um das mildere Ziel zu ermöglichen») hat doch keinen Einfluss darauf, wie ich die jeweiligen Idealzustände bewerte? Ich kann doch einen der beiden Idealzustände erstrebenswert finden und den anderen verachten?

Es ist doch einzig das narrative Beiwerk, welches mich dazu zwingen würde, einen der beiden Zustände als notwendiges Übel für das andere hinzunehmen. Ich kann aber auch einen anderen Weg vor Augen haben, den von mir favorisierten Zustand zu erreichen, ohne über den anderen, von mir verachteten zu gehen (respektive den favorisierten Zustand zu erreichen und dort inne zu halten, statt weiter in den verachteten Zustand zu driften).

Um der Vielfalt politischen Ansichten gerecht zu werden, müsste wohl mindestens ein dreidimensionaler Darstellungsraum in Betracht gezogen werden (vielleicht genügte nicht mal das). Daher halte ich den Versuch, eine politische Position einzig anhand eines einzelnen Kriteriums (zB Links/Rechts) für eine absurde Vereinfachung. Was du mit dem Bild des Kreises ja bestätigst. Ich glaube auch, dass sich demokratische Rechte und Linke zB viel näher sind, als demokratische und antidemokratische Aussenpositionen dieser vermeintlichen Links/Rechts Lager. Daher konnte ich die Reduktion auf Links/Rechts noch nie verstehen.

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Re: Russland

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Konter hat geschrieben: 24.03.2022, 13:16
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 24.03.2022, 13:09
Konter hat geschrieben: 24.03.2022, 12:59 @Sportchef

Deine Gutgläubigkeit in westliche Geheimdienste in Ehren, aber es ist gerade mal etwas mehr bald 20 Jahre her, als westliche Geheimdienste die ganze Welt belogen, um einen illegalen Angriffskrieg zu starten. 
Das ist schlichtweg falsch.

Nicht die Geheimdienste haben gelogen, die Politiker der Bush Administration haben gelogen. Ein sehr sehr grosser Unterschied.

Ich bin auch nicht naiv und glaube alles was der Westen publiziert.

Aber 1. ist zwischen übertreiben und lügen ein grosser Unterschied.

Und 2. wenn mehrere unabhängige Quellen das Gleiche berichten oder es in seriöser Recherche geprüft wird, ist die Chance gross dass es die Wahrheit ist.

Deshalb glaube ich dem Westen aktuell 1000 Mal mehr als Putin's Staat. Auch wenn ich dem Westen nicht 100% glaube.

Befass dich nochmals ein wenig mit diesen Ereignissen. Ja, die Lüge wurde von Politikern ausgesprochen. Die Berichte wurde von Geheimdiensten gefälscht. 

Du findest sicherlich mehrere seriöse westliche Quellen, die dir das bestätigen. 
Quellen wären nett bei solchen Behauptungen.

Denn der "head of the Joint Staff’s intelligence directorate" (so wie ich verstehe eine Abteilung deren Aufgabe es ist, die nachrichtendienstlichen Tätigkeiten zusammenzufassen und zu koordinieren) und fasste den Kenntnisstand des Geheimdienstes ein wenig anders zusammen, als du sagst.
https://www.politico.com/magazine/story ... rt-213530/
Da steht dann auch noch:
Rather than heed the JCS’s early warning — as well as similar doubts expressed by some CIA, State Department and Defense Intelligence Agency officers — and seek more reliable intelligence, Rumsfeld and Cheney turned to a parallel intelligence apparatus they created that relied largely on information from Iraqi defectors and a network of exiles led by the late Ahmed Chalabi and his Iraqi National Congress.

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Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

boroboro hat geschrieben: 24.03.2022, 00:57 Ich kann deinen "Optimismus" nicht teilen. Ich befürchte, dass die Russen noch weit weg von einer militärischen Niederlage sind.
Es geht nicht darum, ob die Ukrainer die Russen militärisch besiegen können. Lusti hat das mal gut auf den Punkt gebracht: «Russland muss gewinnen, die Ukraine darf einfach nicht verlieren.» Die Frage ist, wie nahe die Russen dem Sieg sind und ob die Ukrainer ihnen diesen weiterhin verwehren können.


boroboro hat geschrieben: 24.03.2022, 00:57 Russland hat den blutigen Krieg noch gar nicht begonnen. Von den modernen Raketen wurden erst wenige eingesetzt. Ich denke die Russen werden momentan in den Medien stark unterschätzt. Putin kann früher oder später die Option zwei wählen und ein paar Bomben starten um den Druck auf die Ukraine zu erhöhen.
Russland hat zweifelsohne die Option, den Gegner militärisch zu vernichten. Ist ja eine Atommacht.

Nur weil die Eskalation und Ausdehnung der Bestrafungsstrategie auf die Zivilbevölkerung bis hin zur totalen Vernichtung möglich ist, heisst es nicht, dass Putin überhaupt soweit gehen kann / will oder ob er dadurch einen Sieg erreichen könnte.

Jede Stufe der Eskalation ist nicht nur ein Verlust aufgewendeter und erbeutbarer Ressourcen, sondern gleichzeitig auch ein Verlust von Glaubwürdigkeit, Rückhalt und Zukunftsperspektiven.

Er erhöht somit auch den Druck auf Russland selbst.

Ich wäre nicht überrascht, wenn das Ende der Krise im politischen Tod Putins seinen Anfang finden wird.

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Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

Baslerbueb hat geschrieben: 24.03.2022, 10:36 Kann mir mal irgendjemand erklären was die rechtlichen Grundlagen sind um die Oligarche zu sanktionieren?
Nicht das ich dagegen bin. 
Aber was ist die Legitimation eine Luxusjacht nicht auslaufen zu lassen oder zu beschlagnahmen?
 
Gute Frage. Keine Ahnung, wie es mit der rechtlichen Grundlage hierfür aussieht.

Aber man kann sich auch fragen, ob es legitim ist, der Politik einer Regierung durch die Sanktionierung von privaten Unternehmen zu begegnen. Direkt hat beides ja nichts miteinander zu tun, das Unternehmen könnte ideologisch sogar der Opposition angehören. Indirekt sind diese Dinge aber schon verbandelt, indem die Regierung Zugriff auf die erwirtschafteten Mittel (zB in Form von Steuern oder Enteignung) des Unternehmens hat und diese für einen widerrechtlichen Zweck (zB Krieg) verwenden kann. Hier sind die rechtlichen Grundlagen anscheinend gegeben.

Ähnlich könnte es bei der Sanktionierung der Oligarchen sein. Eine Beschlagnahmung ihrer Mittel entzieht diese somit auch dem Zugriff durch die Regierung.

Falls die rechtliche Grundlage hierfür noch nicht existierte, wäre ich dafür, dass man sie schafft.

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Re: Russland

Beitrag von Konter »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 24.03.2022, 17:39 Quellen wären nett bei solchen Behauptungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Chilcot-B ... r%C3%BCnde
Der Bericht zieht Blairs persönliche Überzeugung von einem Kriegsgrund nicht in Zweifel, sondern nur die Weise, wie er die Beweise dafür vorlegte.[44] Der Bericht spricht die Regierungsverwaltung von dem Vorwurf frei, das Irak-Dossier manipuliert zu haben (das "Dodgy Dossier"), das die Behauptung enthielt, der Irak besitze die Fähigkeit, Massenvernichtungswaffen innerhalb von 45 Minuten einzusetzen. Die Verantwortung für die schwache Beweislage sah der Ausschuss stattdessen beim Joint Intelligence Committee.[45]
Besonders der Leiter des Secret Intelligence Service (besser bekannt unter der Bezeichnung MI6), Sir Richard Dearlovewurde als verantwortlich dargestellt. Er hatte Blair die sogenannten „heißen“ Geheimdiensterkenntnisse zu den angeblichen Massenvernichtungswaffen direkt vorgelegt, die angeblich von einem Iraker mit „phänomenalem Zugang“ zu hohen Regierungskreisen der irakischen Regierung stammten
. Dieser Iraker sollte später bekannt werden unter dem Codenamen "Curveball" in der mit International Emmy Awards 2016 preisgekrönten Dokumentation "Krieg der Lügen – Curveball und der Irakkrieg". Der Wahrheitsgehalt der Unterlagen war zunächst nicht geheimdienstlich bestätigt worden.[46] Die Mitglieder des Ausschusses kamen zu dem Schluss, dass die Hinweise auf diese geheimdienstlichen Mitteilungen in Regierungsberichten mit einer unangemessen hohen Gewissheit dargestellt wurden, Ungewissheiten und Feinheiten seien nicht angemessen betont worden. Der Informant der irakischen Regierungskreise erwies sich später als Lügner. Der Bericht stellt dar, dass das „persönliche Eingreifen“ Dearloves und seine Darstellung der Dringlichkeit dem noch unbestätigten Sicherheitsbericht zusätzliches Gewicht gegeben habe. Auf diese Weise habe der Sicherheitsbericht die Wahrnehmung der Sachlage durch Minister und leitender Regierungsbeamter beeinflusst.[47] Am 7. Juli 2016 gestand Tony Blair zu, dass er die Geheimdienstmeldungen hätte infrage stellen sollen, bevor er sich auf deren Darstellungen zur Rechtfertigung eines militärischen Eingreifens verließ.[46][48]
Eine unglaubwürdige Quelle wurde vom Geheimdienst zu einer Glaubwürdigen hoch stilisiert. 
Zuletzt geändert von Konter am 24.03.2022, 18:52, insgesamt 2-mal geändert.

Lusti
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Re: Russland

Beitrag von Lusti »

händsche hat geschrieben: 24.03.2022, 16:17 Isch lang här, woni mi mit däm befasst ha... Aber dr Lenin het mines wissens ebbe grad dr Sozialismus als Vorstuefe zum Kommunismus beschriebe. Im Sozialismus wirds verstaatlicht (Diktatur des Proletariats) und im Kommunismus het me e klasseloosi Gsellschaft.
So korrekt, da habe ich nicht aufgepasst. Danke für die Korrektur.

händsche hat geschrieben: 24.03.2022, 16:17 Also bi dinere Mässig vom Leid, rächnisch dämfall dr 2. Wältkrieg und sini Folge nid im Rächtsextremismus ah?

Oder gohsch nochem berühemte Historiker Joseph Köppel (eehh Roger, ich mein Roger!). Wo dr Meinig isch, dass Nationalsozialischte jo linggi sige, will im Name jo Sozialist vorkunnt?
Köppel wirkt auf mich immer verwirrter. Ich nehme an, der glaubt wirklich was er sagt, und was er sagt ist nicht gerade klug. Also nein.

Opfer des Nationalsozialismus: 25 Millionen
Opfer des Kommunismus/Sozialismus: 100 Millionen, Tendenz steigend.
Wir haben immer noch Rechtsextreme. Das ist ein Problem und das gilt es weiterhin zu bekämpfen. Wir haben aber auch Linksextreme und eine grosse Anzahl an Sympatisanten. Ich möchte in einem System leben, in welchem ich alleine für MEINE Taten die Verantwortung zu tragen habe. In welchen aber auch ich alleine für MEINE Verdienste belohnt werde.
Ja ich habe eine weisse Hautfarbe, ja ich bin ein Mann, ja ich bin heterosexuell. Das sind Attibute meiner selbst, die mich beschreiben aber nicht definieren. Ich mag nicht der deklarierten Gruppe "Mann" zugeorndet werden, damit man mich bei einer Stellensuche alleine wegen diesem Merkmal nicht berücksichtigen muss. Ich mag nicht der deklarierten Gruppe "weiss" zugeordnet werden, damit man mich für die Verbrechen der gesamten Menschheit (sofern von weissen begangen, und da gibt es einige) verantwortlich machen kann. Ich mag Gerechtigkeit, verurteile aber soziale Gerechtigkeit, weil sie exakt das Gegenteil ist. Man kann nicht mit Sexismus, Sexismus bekämpfen. Das tut aber die Linke, und leider nicht nur die Linksextreme. Wenn man den Bunderrat wählt, aber von vornherein einfach nur Frauen berücksichtigen will, so zieht man 50% der fähigen Personalien gar nicht in Betracht und das nur, weil sie einen Penis und Hoden haben. Mir scheissegal ob 100% des Bundesrates weiblich sind, sofern dass das beste "Material" ist, dass aktuell zur Verfügung steht.

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Re: Russland

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Konter hat geschrieben: 24.03.2022, 18:42
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 24.03.2022, 17:39 Quellen wären nett bei solchen Behauptungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Chilcot-B ... r%C3%BCnde
Der Bericht zieht Blairs persönliche Überzeugung von einem Kriegsgrund nicht in Zweifel, sondern nur die Weise, wie er die Beweise dafür vorlegte.[44] Der Bericht spricht die Regierungsverwaltung von dem Vorwurf frei, das Irak-Dossier manipuliert zu haben (das "Dodgy Dossier"), das die Behauptung enthielt, der Irak besitze die Fähigkeit, Massenvernichtungswaffen innerhalb von 45 Minuten einzusetzen. Die Verantwortung für die schwache Beweislage sah der Ausschuss stattdessen beim Joint Intelligence Committee.[45]
Besonders der Leiter des Secret Intelligence Service (besser bekannt unter der Bezeichnung MI6), Sir Richard Dearlovewurde als verantwortlich dargestellt. Er hatte Blair die sogenannten „heißen“ Geheimdiensterkenntnisse zu den angeblichen Massenvernichtungswaffen direkt vorgelegt, die angeblich von einem Iraker mit „phänomenalem Zugang“ zu hohen Regierungskreisen der irakischen Regierung stammten
. Dieser Iraker sollte später bekannt werden unter dem Codenamen "Curveball" in der mit International Emmy Awards 2016 preisgekrönten Dokumentation "Krieg der Lügen – Curveball und der Irakkrieg". Der Wahrheitsgehalt der Unterlagen war zunächst nicht geheimdienstlich bestätigt worden.[46] Die Mitglieder des Ausschusses kamen zu dem Schluss, dass die Hinweise auf diese geheimdienstlichen Mitteilungen in Regierungsberichten mit einer unangemessen hohen Gewissheit dargestellt wurden, Ungewissheiten und Feinheiten seien nicht angemessen betont worden. Der Informant der irakischen Regierungskreise erwies sich später als Lügner. Der Bericht stellt dar, dass das „persönliche Eingreifen“ Dearloves und seine Darstellung der Dringlichkeit dem noch unbestätigten Sicherheitsbericht zusätzliches Gewicht gegeben habe. Auf diese Weise habe der Sicherheitsbericht die Wahrnehmung der Sachlage durch Minister und leitender Regierungsbeamter beeinflusst.[47] Am 7. Juli 2016 gestand Tony Blair zu, dass er die Geheimdienstmeldungen hätte infrage stellen sollen, bevor er sich auf deren Darstellungen zur Rechtfertigung eines militärischen Eingreifens verließ.[46][48]
Eine unglaubwürdige Quelle wurde vom Geheimdienst zu einer Glaubwürdigen hoch stilisiert. 

Vielen Dank.

Da steht aber auch:
Der Bericht stellt dar, dass das „persönliche Eingreifen“ Dearloves und seine Darstellung der Dringlichkeit dem noch unbestätigten Sicherheitsbericht zusätzliches Gewicht gegeben habe.
Ein Teil des Personals des MI6 hatte selbst Besorgnisse hinsichtlich der Qualität der Quelle geäußert – insbesondere hatte man festgestellt, dass ein unzutreffendes Detail zur Lagerung chemischer Waffen in Glasbehältern[49] aus Michael Bays Film The Rock – Fels der Entscheidung übernommen zu sein schien. Man hatte die Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Quelle auch übermittelt. Unbeeindruckt bat jedoch Außenminister Jack Straw den MI6 darum, diese Quelle zu verwenden, um so ein in seiner Wirkung durchschlagendes Nachrichtenmaterial (“silver bullet intelligence”) zur Verfügung zu stellen.

Der Aussenminister, ein Politiker, gab die Anweisung an den Geheimdienst. Plus haben sich die Politiker auf einen unbestätigten Bericht verlassen.

In meinem Link weiter oben, haben die Politiker sogar einen Bericht ignoriert, der bestätigt hätte dass die Geheimdienste nichts wissen.

Anyway, wir verlieren uns in Details. Ich bin der Meinung, gerade bei den Amerikanern war die Entscheidung für Krieg von den Politikern eh schon gefällt worden und man suchte sich einfach ein paar Gründe zusammen. Der Geheimdienst hatte wenig Einfluss bzw. wurde ge- und übersteuert.

Ich bleibe dabei, ich vertraue westlichen Geheimdiensten und seriösen Recherchen durch Journalisten (siehe meine Links weiter oben, Twitter bzw. NYT) deutlich mehr, als dem russischen Einheitsbrei. Gerade wenn viele westliche Quellen unabhängig voneinander das Gleiche berichten.

Die Todeszahlen russischer Soldaten wurden schon von vielen unabhängigen Quellen geschätzt: Ukrainischer Regierung, lokalen Bürgermeistern, Nato, verschiedene Geheimdienste, Story in einer kremelnahen Zeitung, etc. Irgendwo bei diesen Zahlen wird wohl die Wahrheit liegen. Zumindest eher als bei den 498 Toten die Russland anerkennt.

Auch die Kriegsverbrechen scheinen dokumentiert und nachvollziehbar. Allesamt von russischer Seite. Die Ukraine hat auch in einem Punkt gegen die Genfer Konventionen verstossen, ganz klar nicht gut. Aber auch kein Kriegsverbrechen.

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Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

Lusti hat geschrieben: 24.03.2022, 18:42Ich mag Gerechtigkeit, verurteile aber soziale Gerechtigkeit, weil sie exakt das Gegenteil ist.
Verurteilst du soziale Gerechtigkeit per se. Also als Zustand oder die Mittel und Wege, mit welchen einige diesen Zustand zu erreichen glauben?

Ich finde soziale Gerechtigkeit durchaus erstrebenswert, kann aber mit den meisten propagierten Wegen dorthin relativ wenig anfangen.

So bin ich zum Beispiel der Ansicht, dass Quoten komplett ungeeignet, gar kontraproduktiv sind, wenn man eine Heterogenität unter den «Geeignetsten für ein Amt» erstreben will. Aber ich finde es gut, wenn die «Geeignetsten für ein Amt» sich ohne Quote heterogen zusammensetzen, denn dies wäre für mich der erbrachte Beweis einer existierenden sozialen Gerechtigkeit. Die Quote hingegen zeigt nur die noch vorhandene soziale Ungerechtigkeit auf und einen ziemlich unbeholfenen Ansatz, diesem Problem zu begegnen.

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Re: Russland

Beitrag von Konter »

Lusti hat geschrieben: 24.03.2022, 18:42
händsche hat geschrieben: 24.03.2022, 16:17 Isch lang här, woni mi mit däm befasst ha... Aber dr Lenin het mines wissens ebbe grad dr Sozialismus als Vorstuefe zum Kommunismus beschriebe. Im Sozialismus wirds verstaatlicht (Diktatur des Proletariats) und im Kommunismus het me e klasseloosi Gsellschaft.
So korrekt, da habe ich nicht aufgepasst. Danke für die Korrektur.
händsche hat geschrieben: 24.03.2022, 16:17 Also bi dinere Mässig vom Leid, rächnisch dämfall dr 2. Wältkrieg und sini Folge nid im Rächtsextremismus ah?

Oder gohsch nochem berühemte Historiker Joseph Köppel (eehh Roger, ich mein Roger!). Wo dr Meinig isch, dass Nationalsozialischte jo linggi sige, will im Name jo Sozialist vorkunnt?

Ja ich habe eine weisse Hautfarbe, ja ich bin ein Mann, ja ich bin heterosexuell.

Streitest du aber ab, dass diese Kategorie in der Genese des modernen westlichen Kapitalismus gegenüber anderen Attributen durch politische Gesetzgebung massiv privilegiert waren/sind?  Was ist das, wenn nicht Identitätspolitik und diese wurde weder von Linksextremen, noch Rechtsextremen betrieben, sondern von Liberalen.

Oder wie, wenn nicht durch Identitätspolitik, kannst du den Umstand erklären, dass im "liberalsten" Land der Welt noch nie eine Frau regierte? Wenn es nicht wegen Identitätspolitik ist, kann es ja nur daran liegen, dass Frauen dazu nicht fähig sind.

Dass IP nur rot oder braun sein kann ist völliger Schwachsinn, jegliche politische Couleur betreibt Identitätspolitik und das schon bevor die alten Griechen das Wort Politik geprägt haben. 

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Re: Russland

Beitrag von Konter »

@Sportchef

Ja wir betreiben hier definitiv Wortklauberei. 

Ich persönlich traue so gut wie keinen Geheimdiensten zu 100%. Und das die Prozentzahl beim russischen Geheimdienst sicherlich tiefer ist, als bei den meisten westlichen ist auch unbestritten.

Aber während eines Krieges müssen alle  Seiten gleich kritisch begutachtet werden, denn da lügen alle Seiten, das gehört zur Kriegstaktik.

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Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

Konter hat geschrieben: 24.03.2022, 19:35Streitest du aber ab, dass diese Kategorie in der Genese des modernen westlichen Kapitalismus gegenüber anderen Attributen durch politische Gesetzgebung massiv privilegiert waren/sind?  Was ist das, wenn nicht Identitätspolitik und diese wurde weder von Linksextremen, noch Rechtsextremen betrieben, sondern von Liberalen.

Oder wie, wenn nicht durch Identitätspolitik, kannst du den Umstand erklären, dass im "liberalsten" Land der Welt noch nie eine Frau regierte? Wenn es nicht wegen Identitätspolitik ist, kann es ja nur daran liegen, dass Frauen dazu nicht fähig sind.

Dass IP nur rot oder braun sein kann ist völliger Schwachsinn, jegliche politische Couleur betreibt Identitätspolitik und das schon bevor die alten Griechen das Wort Politik geprägt haben. 
Ich würde dies jetzt nicht zwingend den Liberalen in die Schuhe schieben. Wenn man sich die Kulturgeschichte so anschaut, liegen die Wurzeln dieser Privilegierung viiiel weiter zurück. Daher würde ich am ehesten dazu tendieren, den Ausbau dieser Privilegien jenen zuzuschreiben, welche die klassische Rollenverteilung bewahren und schützen wollten. Also eher entlang der Achse Konservativismus/Progressivismus, als entlang den Achsen Links/Rechts oder Liberalismus/Etatismus.

Aber es stimmt schon was du sagst. Identitätspolitik kann von fast allen Ideologien betrieben werden. Daher finde ich, dass man diese auch erkennen und gezielt ansprechen soll, statt sie einem anderen Lager in die Schuhe zu schieben.

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Re: Russland

Beitrag von Konter »

Lällekönig hat geschrieben: 24.03.2022, 20:47
Konter hat geschrieben: 24.03.2022, 19:35 Streitest du aber ab, dass diese Kategorie in der Genese des modernen westlichen Kapitalismus gegenüber anderen Attributen durch politische Gesetzgebung massiv privilegiert waren/sind?  Was ist das, wenn nicht Identitätspolitik und diese wurde weder von Linksextremen, noch Rechtsextremen betrieben, sondern von Liberalen.

Oder wie, wenn nicht durch Identitätspolitik, kannst du den Umstand erklären, dass im "liberalsten" Land der Welt noch nie eine Frau regierte? Wenn es nicht wegen Identitätspolitik ist, kann es ja nur daran liegen, dass Frauen dazu nicht fähig sind.

Dass IP nur rot oder braun sein kann ist völliger Schwachsinn, jegliche politische Couleur betreibt Identitätspolitik und das schon bevor die alten Griechen das Wort Politik geprägt haben. 
Ich würde dies jetzt nicht zwingend den Liberalen in die Schuhe schieben. Wenn man sich die Kulturgeschichte so anschaut, liegen die Wurzeln dieser Privilegierung viiiel weiter zurück. Daher würde ich am ehesten dazu tendieren, den Ausbau dieser Privilegien jenen zuzuschreiben, welche die klassische Rollenverteilung bewahren und schützen wollten. Also eher entlang der Achse Konservativismus/Progressivismus, als entlang den Achsen Links/Rechts oder Liberalismus/Etatismus.

Aber es stimmt schon was du sagst. Identitätspolitik kann von fast allen Ideologien betrieben werden. Daher finde ich, dass man diese auch erkennen und gezielt ansprechen soll, statt sie einem anderen Lager in die Schuhe zu schieben.

Schau dir mal die Abstimmungsempfehlungen der FDP bei der Frauenstimmrechtswahl 1959 (!) an. Nachdem sie zunächst die Nein-Parole gefasst haben, konnten sie sich immerhin zu einer Stimmrechtsfreigabe durchringen. Nur die schrecklichen Identitätspolitik betreibenden linken Parteien haben die Ja-Parole gefasst. 1971 waren sie dann auf der richtigen Seite, das war dann aber keine Kunst mehr, sogar die SVP-Vorgänger-Partei hatte es zu diesem Zeitpunkt geschnallt. 

Ohne die Sozialisten, welche die schändliche soziale Gerechtigkeit fordern wäre dieses Thema gar nicht erst so früh aufgekommen. 

Die Blüte der Aufklärung und liberaler Ideen in Europa, war ebenfalls die Blüte des Sklavenexports aus Afrika und der Kolonialisierung von allem, was nicht Christlich und Weiss ist. 

Ich gebe deinen Differenzierungen auch gar nicht gänzlich unrecht, nur hat der Liberalismus die Identitätspolitik sehr wohl von Anfang an immer betrieben und wurde sicherlich nicht erst durch den Sozialismus oder dem Nationalsozialismus aufs Tapet gebracht.

Edit: Der teils ironische Unterton ist nicht als Angriff auf dich zu werten Lälle, sondern auf den Komiker Lusti. 

boroboro
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Re: Russland

Beitrag von boroboro »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 24.03.2022, 12:24
Seit Tagen gibt es kaum Vorankommen und erfolgreiche Eroberungen von Städten.

Natürlich sind es die westlichen Quellen die berichten. Wer sonst? Die russischen? Die sprechen ja noch immer von 500 Toten und Nazis...

Und die westlichen Quellen sind ja nicht einfach Anfänger und Hobbyexperten. Die Quellen sind Geheimdienstberichte von den besten Geheimdiensten der Welt. Und ukrainische Quellen die vor Ort sind.
Geheimdienste die übrigens ziemlich genau, einige Tage zu früh, die Invasion vorausgesagt haben.

Und bezüglich deinem letzten Absatz, ich habe ja nichts andere gesagt:
"Putin wird bald nur noch zwei Optionen haben: Rückzug oder Kriegsverbrechen intensiveren, indem alles in Schutt und Asche gebombt wird."
Geheimdienste sind viel.. aber mal sicher nicht "glaubwürdig". Es ist immer besser, wenn der Gegner nicht weiss, was man selber weiss. Wenn ein Geheimdienst öffentlich kommuniziert tut er dies aus einem bestimmten Grund. Ein Geheimdienst wäre komplett unfähig, wenn er einfach so Infos ohne eine bestimmte Absicht teilt. Es ist nicht die Aufgabe des Geheimdienstes, die Bevölkerung zu informieren.

Bezüglich Kommunikation: Wenn du in der Armee warst, weisst du sicher, dass in der Schweiz mehr das Natel, als das Funkgerät verwendet wird. Da die letzteren häufig komplett veraltet sind. Das ist wohl in vielen Armeen weltweit der Fall. Du kannst davon ausgehen, dass wenn die Russen offene Frequenzen verwenden, die Ukrainer wohl kaum besseres Equipment haben. Auch ob der Panzer jetzt einen Tag länger auf den Treibstoff warten muss, ist das den Russen ziemlich egal. Die Zeit spielt gegen die Ukrainer und nicht gegen die Russen. Da es deren Bevölkerung ist, welche leidet.

Mit Option habe ich eigentlich auf den Satz in deinen Post Bezug genommen. :)

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Re: Russland

Beitrag von Lusti »

Konter hat geschrieben: 24.03.2022, 19:35Streitest du aber ab, dass diese Kategorie in der Genese des modernen westlichen Kapitalismus gegenüber anderen Attributen durch politische Gesetzgebung massiv privilegiert waren/sind?  Was ist das, wenn nicht Identitätspolitik und diese wurde weder von Linksextremen, noch Rechtsextremen betrieben, sondern von Liberalen.
Nein das tue ich nicht. Ich weiss jetzt nicht genau was du mit "politische Gesetzgebung" meinst, aber wenn wir über Gesetze eines Staates diskutieren, so müssen diese so ausgestattet sein, dass sie Chancengleichheit gewähren. Und das die liberalen der Vergangenheit heute wohl eher im Bereich der Konservativen einzuordnen wären, sagt auch etwas über Fortschritt aus. Das Thema war das Blocksystem Links/Rechts und ich habe dahingehend ausgeführt, dass diese Blöcke IP betreiben. Das schliesst aber nicht aus, dass andere dies nicht auch tun, nur war das nicht Teil der Debatte.

Konter hat geschrieben: 24.03.2022, 19:35Oder wie, wenn nicht durch Identitätspolitik, kannst du den Umstand erklären, dass im "liberalsten" Land der Welt noch nie eine Frau regierte? Wenn es nicht wegen Identitätspolitik ist, kann es ja nur daran liegen, dass Frauen dazu nicht fähig sind.
Das musst du die Wähler der USA fragen. Chancengleichheit ist nicht Resultatgleichheit. Es ist per Gesetz nicht untersagt dass eine Frau kandidieren darf. Das ist alles was für mich zählt, der Rest ist der Wille des Wählers.

Konter hat geschrieben: 24.03.2022, 19:35Dass IP nur rot oder braun sein kann ist völliger Schwachsinn, jegliche politische Couleur betreibt Identitätspolitik und das schon bevor die alten Griechen das Wort Politik geprägt haben. 
Nochmal: Das Thema war rot/braun. Meine Beiträge sind schon lange genug, ohne dass ich jeweils jegliche Variante eines Themas beleuchte. Nur weil ich etwas nicht erwähne impliziert dies nicht, dass ich die Tatsache dieser Existenz ausschliessen.

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Re: Russland

Beitrag von Lusti »

Lällekönig hat geschrieben: 24.03.2022, 19:08Verurteilst du soziale Gerechtigkeit per se. Also als Zustand oder die Mittel und Wege, mit welchen einige diesen Zustand zu erreichen glauben?
Das ist doch exakt das Problem der sozialen Gerechtigkeit: Die Mittel diese erreichen zu wollen.
Gerechtigkeit schliesst doch bereits alles mit ein, auch die Gerechtigkeit im sozialen Bereich. Will man Gerechtigkeit schaffen indem man nur eine Teilsumme des Problems angeht und als isoliert betrachtet, so kann Gerechtigkeit im Grossen und Ganzen ja gar nicht entstehen.

Lällekönig hat geschrieben: 24.03.2022, 19:08Ich finde soziale Gerechtigkeit durchaus erstrebenswert, kann aber mit den meisten propagierten Wegen dorthin relativ wenig anfangen.
Ich finde Gerechtigkeit erstrebenswert. Ich finde z.B. die soziale Marktwirtschaft der Schweiz ein hervorragendes Mittel. Die Umverteilung von Mitteln im Rahmen eines gesellschaftlichen Vertrags zwischen allen Einwohnern dieses Landes.

Lällekönig hat geschrieben: 24.03.2022, 19:08So bin ich zum Beispiel der Ansicht, dass Quoten komplett ungeeignet, gar kontraproduktiv sind, wenn man eine Heterogenität unter den «Geeignetsten für ein Amt» erstreben will. Aber ich finde es gut, wenn die «Geeignetsten für ein Amt» sich ohne Quote heterogen zusammensetzen, denn dies wäre für mich der erbrachte Beweis einer existierenden sozialen Gerechtigkeit. Die Quote hingegen zeigt nur die noch vorhandene soziale Ungerechtigkeit auf und einen ziemlich unbeholfenen Ansatz, diesem Problem zu begegnen.
Quoten sind doch per Definition das Gegenteil von Chancengleichheit. Sie sind nicht unbeholfen, sie sind ungerecht.

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Re: Russland

Beitrag von Lusti »

Konter hat geschrieben: 24.03.2022, 23:28 Edit: Der teils ironische Unterton ist nicht als Angriff auf dich zu werten Lälle, sondern auf den Komiker Lusti. 
Zu den vorgebrachten Fakten in deinem Beitrag habe ich nichts hinzuzufügen. Diese sind alle so korrekt. Nur zu deinem letzten Seitenhieb folgendes:

Du hast den Fehler gemacht, den Raum den ich Argumentativ nicht gefüllt habe mit deiner Meinung über mich zu füllen. Ich hatte bereits vorher erwähnt dass das Thema rot/braun war und ich nicht jede Perspektive von IP in jedem Kontext erwähnt habe, weil diese eben nicht Teil des Themas waren. Dein Seitenhieb sagt demzufolge mehr über dich selbst und deine unbegründeten Vorurteile und Meinungen als über mich. Das nur so als Denkansatz.

händsche
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Re: Russland

Beitrag von händsche »

Lusti hat geschrieben: 25.03.2022, 10:41 Das ist doch exakt das Problem der sozialen Gerechtigkeit: Die Mittel diese erreichen zu wollen.
Gerechtigkeit schliesst doch bereits alles mit ein, auch die Gerechtigkeit im sozialen Bereich. Will man Gerechtigkeit schaffen indem man nur eine Teilsumme des Problems angeht und als isoliert betrachtet, so kann Gerechtigkeit im Grossen und Ganzen ja gar nicht entstehen.

Lusti hat geschrieben: 25.03.2022, 10:19 Das musst du die Wähler der USA fragen. Chancengleichheit ist nicht Resultatgleichheit. Es ist per Gesetz nicht untersagt dass eine Frau kandidieren darf. Das ist alles was für mich zählt, der Rest ist der Wille des Wählers.

interessant, dass du genau das am Beispiel von Präsidentinnen machst. Du betrachtest lediglich die rechltichen Aspekte ohne beispielsweise die gesellschaftlichen Strukturen.

Lusti hat geschrieben: 25.03.2022, 10:41 Quoten sind doch per Definition das Gegenteil von Chancengleichheit. Sie sind nicht unbeholfen, sie sind ungerecht.

en contraire. Es ist eben der Beweis, dass wir keine Chancengleichheit haben.

Hätten wir Chancengleichheit, d.h. alle Menschen in der Schweiz hätten den selben Zugang zu Chancen unabhängig von Sozialer Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe, etc... dann könntest du eine Quote einführen und niemand würde es merken. Weil es - mit einer gewissen statistischen Abweichung - ein Abbild der Gesellschaft wäre.

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