Zahlen zum Einkaufstourismus

Der Rest...
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BloodMagic
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Beitrag von BloodMagic »

Diese Argumente sind schön und gut - aber Coop und vor allem Denner haben in den letzten Jahren aufgezeigt, dass es eben schon möglich wäre Preise die vielleicht 10-20% teurer sind als in Deutschland anzubieten wenn sie die Produkte aus einem anderen Land Parallell importieren. Das Problem, und das hat z.B. Coop CEO schon diverse Mal gesagt, sind nicht die Marge von ihnen, sondern dass ihnen zum Beispiel die Nivea Creme bereits im Einstand schon doppelt so teuer angeboten wird als in Deutschland. Dann kostet sie in der Schweiz halt im Laden auch das doppelte. Wie du z.B. bei Elektronik siehst, ist der Detailhandel kaum ein Preistreiber - Elekronik Produkte sind (z.B. wegen der tieferen MwSt.) in der CH günstiger als im Umland. Das MUSS auch bei anderen importierten Produkten möglich sein!

Die wenigsten kommen auf die Idee ihren TV in Deutschland zu kaufen - weil es sich einfach nicht lohnt. Aber wenn ich für einen Grossfamilie in einem halbjährigen Einkauf in De ohne Probleme ein paar Hundert Franken spare dann verstehe ich das!

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kogokg
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Beitrag von kogokg »

Wenn ich in DE ein Jobinserat sehe "Aushilfe gesucht, 3 Euro/Stunde" wird mir irgendwie klar, warum diverse Sachen dort günstiger sind, resp. die Leute angepisster und unmotivierter arbeiten.

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Käppelijoch
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Beitrag von Käppelijoch »

Also die Beschriftung macht das Produkt kaum 3x teurer. Bayer produziert das selbe Medikament auch für andere Länder, mit anderen Sprachen, da machst Du Copy&paste. das Selbe bei Nivea. Die müssen ja für Italien und Frabkreich auch produzieren, das ist Copy&Past.

BloodMagic sagt es: Was wir im Einkauf bezahlen ist eine Unverschämtheit. Da wird abgeschöpft! Und da müssen wir endlich etwas tun. Und DER SPIEGEL muss kaum auf Italiensich und Französisch übersetzt werden....
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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

BloodMagic hat geschrieben:Diese Argumente sind schön und gut - aber Coop und vor allem Denner haben in den letzten Jahren aufgezeigt, dass es eben schon möglich wäre Preise die vielleicht 10-20% teurer sind als in Deutschland anzubieten wenn sie die Produkte aus einem anderen Land Parallell importieren.
Du meinst so wie Denner das gemacht hat mit dem Import von Cola aus Tschechien anstatt das Schweizer Cola zu verkaufen? Schweizer Cola mit Schweizer Zucker und Schweizer Wasser? Hergestellt durch Schweizer Arbeitskräfte? Wenn solch "blutige" Preissenkungen unterstützt werden entspricht das wohl ganz genau meinem Bild vom absägenden Ast.
Aber der Wutbrüger steht dann ganz ganz vorne bereit, wenn es darum geht gegen die Abzocker von Cola zu motzen, weil sie ein Werk im Kt. Bern schliessen.
Das Problem, und das hat z.B. Coop CEO schon diverse Mal gesagt, sind nicht die Marge von ihnen, sondern dass ihnen zum Beispiel die Nivea Creme bereits im Einstand schon doppelt so teuer angeboten wird als in Deutschland.
Die Frage ist, was nennst du als "das Problem"? Durch das Kämpfen mit Generalimporteuren konnten die Preise dann jeweils um 10-20% gesenkt und nicht einfach halbiert werden!

Du musst auch den richtigen Vergleich ziehen. Bei einem Produkt, welches in DE hergestellt ist, gibt es beim Verkauf in DE keinen Importeur. Sprich kein Anteil des Verkaufspreises geht für einen Importeur drauf.

Bei einem Import in die Schweiz des gleichen Produktes gibt es einen Importeur! Es gibt also Kosten, die sind dann nicht nur 10% höher als in DE, nicht doppelt so hoch wie in DE! Weil es Importkosten in DE eben gar nicht gibt! Verstehst du was ich meine?
Dann kostet sie in der Schweiz halt im Laden auch das doppelte. Wie du z.B. bei Elektronik siehst, ist der Detailhandel kaum ein Preistreiber - Elekronik Produkte sind (z.B. wegen der tieferen MwSt.) in der CH günstiger als im Umland. Das MUSS auch bei anderen importierten Produkten möglich sein!
Wo wird Elektronik meist hergestellt? Richtig, weit weit weg. Sprich auch für den Verkauf in DE muss transportiert und importiert werden, auch dafür fallen somit Kosten an (nicht wie vorhin erwähnt Importkosten 0.-) Somit ist auch logisch, dass die Preise näher beieinander sind und dann die MwSt. vorallem bei hohen Beträgen (=Elektronik) noch mehr ins Gewicht fällt.
Die wenigsten kommen auf die Idee ihren TV in Deutschland zu kaufen - weil es sich einfach nicht lohnt. Aber wenn ich für einen Grossfamilie in einem halbjährigen Einkauf in De ohne Probleme ein paar Hundert Franken spare dann verstehe ich das!
Verstehen, ja das kann ich vielleicht auch. Allerdings ist es extrem kurzsichtig, der Familienvater möchte vielleicht auch gerne seinen CH Lohn behalten können oder?
Und ich sage schon lange, das Problem ist nicht dass sich die Schweizer den Einkauf in der CH nicht leisten können / könnten, das Problem ist, dass man sein Geld heutzutage lieber andersweitig ausgibt (Reisen, alle 2 Jahre ein neues iPhone, teure Autos)
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!

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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Käppelijoch hat geschrieben:Also die Beschriftung macht das Produkt kaum 3x teurer. Bayer produziert das selbe Medikament auch für andere Länder, mit anderen Sprachen, da machst Du Copy&paste. das Selbe bei Nivea. Die müssen ja für Italien und Frabkreich auch produzieren, das ist Copy&Past.

BloodMagic sagt es: Was wir im Einkauf bezahlen ist eine Unverschämtheit. Da wird abgeschöpft! Und da müssen wir endlich etwas tun. Und DER SPIEGEL muss kaum auf Italiensich und Französisch übersetzt werden....
Seriously?
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:kostet mehr (jaja, das rechtfertigt nicht den doppelten Preis)
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BloodMagic
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Beitrag von BloodMagic »

Ich vergleiche nur Produkte mit anderen Produkten - wenn ich z.B. die in der CH hergestellten Novartis Medikamente 1/3 günstiger in De beziehen kann (ja es steht Made in Switzerland drauf), dann stimmt was nicht. Das gleiche ist es mit Produkten ausserhalb des EU Raumes (Kleider usw.) - die Nike Schuhe kosten beim CH Onlinehändler gerne mal das doppelte als in einem in Deutschland. Ich habe kein Problem wenn das CH Fleisch teurer ist als das in Deutschland, aber wenn ich Jeans aus Pakistan kaufe und die kosten beim Deutschen Händler die Hälfte dann ist es für mich klar... und nochmal: Der Detailhandel ist nicht der Preistreiber. Es ist ja nicht alles teurer in der Schweiz, sondern einfach gewisse Produkte (mit starken Lobbys) die künstlich teuer gehalten werden

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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

BloodMagic hat geschrieben:Ich vergleiche nur Produkte mit anderen Produkten - wenn ich z.B. die in der CH hergestellten Novartis Medikamente 1/3 günstiger in De beziehen kann (ja es steht Made in Switzerland drauf), dann stimmt was nicht.
Bei der Pharma scheinen wohl sowieso noch viele weitere Faktoren eine Rolle zu spielen:
http://deutsch.medscape.com/artikel/4901044
Hierzulande zahlen die Krankenkassen für Glivec® pro Patient und Jahr rund 41.000 Euro (54.000 US-Dollar), den zweithöchsten Preis weltweit nach den USA.
AFINITOR scheint in etwa gleich teuer zu sein in DE und CH.

Wobei das halt auch teure Produkte sind, da fand ich aber gerade auf Anhieb was dazu.
Das gleiche ist es mit Produkten ausserhalb des EU Raumes (Kleider usw.) - die Nike Schuhe kosten beim CH Onlinehändler gerne mal das doppelte als in einem in Deutschland.
Also meine Nike Free habe ich in der CH bestellt und ich war zufrieden mit dem Preis im Vergleich zu DE.
Ich habe kein Problem wenn das CH Fleisch teurer ist als das in Deutschland
Das ist lobenswert, nur sind oft Fleisch, Milchprodukte, etc. die Produkte, die die Einkaufsterroristen äääähhhh Touristen in DE besorgen.
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PadrePio
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Beitrag von PadrePio »

Habe mir 6 neue Esszimmerstühle gekauft.

Zuerst habe ich in der schweizer Möbelfiliale geschaut und mit für ein Exemplar entschieden. Preis pro Stuhl 149.--, Total CHF 894.--. Liefertermin wäre irgendwie 6-8 Wochen gewesen. Hatte keine Lust so lange zu warten, also ging ich in die Filiale in Deutschland. Siehe da, der gleiche Stuhl war dort ausgestellt und kostete nur 49 EUR. – 19% Mwst. Ok gleich bestellt und nach einer Woche konnte ich die Stühle bereits abholen. Dazu noch die Kissen welche in der Schweiz pro Stück 14.90 kosteten und in Deutschland 7.95.

Übrigens kommen die Stühle aus Asien.

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Nii
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Beitrag von Nii »

Es liegt doch hauptsächlich an den hohen Löhnen in der Schweiz.
Beispiel: Ein/e DE-Verkäufer/in verdient ~23'000 CHF jährlich, ein/e CH-Verkäuferin verdient ~51'500 CHF.
Dazu kommen viele weitere Berufe, die in der Schweiz irgendwie an der Wertschöpfungs-/Lieferkette des Artikels beteiligt sind.

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BloodMagic
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Beitrag von BloodMagic »

Nii hat geschrieben:Es liegt doch hauptsächlich an den hohen Löhnen in der Schweiz.
Beispiel: Ein/e DE-Verkäufer/in verdient ~23'000 CHF jährlich, ein/e CH-Verkäuferin verdient ~51'500 CHF.
Dazu kommen viele weitere Berufe, die in der Schweiz irgendwie an der Wertschöpfungs-/Lieferkette des Artikels beteiligt sind.
Der Mediamarkt verkäufer verdient in der CH auch das Doppelte und dennoch kostet mich der TV/Smartphone usw. nicht mehr (eher weniger) - zählt also nicht

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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

PadrePio hat geschrieben:Übrigens kommen die Stühle aus Asien.
Was genau hat das mit deinem Lohnniveau und dem Lohnniveau der Angestellten im Laden/der Lieferkette zu tun?
Liefertermin wäre irgendwie 6-8 Wochen gewesen.
Das hingegen kotzt an. Wenn natürlich die Leistung / Qualität besser ist, soll man natürlich auch kaufen dürfen, wo man möchte.

Wenn die Glace in Lörrach viel besser ist als in Basel, warum soll man nicht nach Lörrach dürfen? Dagegen habe ich nichts!
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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

BloodMagic hat geschrieben:Der Mediamarkt verkäufer verdient in der CH auch das Doppelte und dennoch kostet mich der TV/Smartphone usw. nicht mehr (eher weniger) - zählt also nicht
Rechnest du dabei die 11% höhere MwSt. ein?
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!

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Asmodeus
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Beitrag von Asmodeus »

Am wenigsten, eigentlich gar kein, Verständnis habe ich bei der Preistreiberei für digitale Waren.

Namentlich Computerspiele.

Ich kenne einige MMORPGs die in den USA 9.9$ pro Monat kosten. In der EU 9 € und in der Schweiz 20 CHF.
Ohne Begründung. Ohne eigentlichen Grund. Einfach weils die Schweizer ja bezahlen können.

Dasselbe bei Steam etc.

Warum soll man mehr für eine Leistung bezahlen nur weil man in einem kaufkräftigeren Land lebt? Der Aufwand ist derselbe geblieben.


Dass wir für Waren hier auch mit den höheren Lohnkosten kalkulieren müssen ist an sich schon klar. Aber die Einkäufe gehen auch deswegen zurück, weil die Leute mehr auf ihre Kohle achten müssen.
Man kann Krankenkasse, ÖV etc. nur bis zu einem gewissen Grad verteuern. Danach müssen die Leute schauen wo sie sparen können.
Asmodeus hat geschrieben:Ich bin ehrlich. Ich hatte ein schlechtes Gefühl mit der neuen Führung. Ich habe befürchtet, dass der Ruf von Streller, Frei und Wicky noch schlimmer ruiniert würde als es damals bei Yakin geschehen ist.

Beliebte Spieler ohne Ahnung in den Vorstand hiefen und gleichzeitig das komplette Prinzip des Vereins umkrempeln? Da kann ja nur der goldene Lack abblättern und Rost zum Vorschein kommen.
Q.E.D

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BloodMagic
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Beitrag von BloodMagic »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Rechnest du dabei die 11% höhere MwSt. ein?
Ich rechne mit dem Angeschriebenen Preis - oft steht in Deutschland z.B. 699 Eur und bei uns kostet das gleiche 699 CHF (beide incl. MwST.)

Fulehung
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Beitrag von Fulehung »

Heute in der Mittagspause meine Armbanduhr zur Reparatur gebracht. Weil beim Uhrenband ein Teil abgebrochen war, konnte ich es nicht mehr schliessen. Also rein ins Fachgeschäft in der Zürcher Innenstadt - und zu meiner Überraschung die Reparatur kostenlos erhalten. Der Uhrenmacher meinte nur, als Gegenleistung müsse ich ganz einfach einen Werbeprospekt mitnehmen. Solch kleine Gesten sind es, welche die potenziellen Kunden vom Sprung über die Grenze abhalten.

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hansy
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Beitrag von hansy »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Was genau hat das mit deinem Lohnniveau und dem Lohnniveau der Angestellten im Laden/der Lieferkette zu tun?
das lese ich immer wieder, aber ist leider gänzlich falsch siehe hier:
Der Freiburger Wirtschaftsprofessor Reiner Eichenberger nimmt kein Blatt vor den Mund. Die Schweizer Detailhändler greift er inzwischen frontal an: «Wenn schon, dann müssten die Preise in der Schweiz tiefer sein als in unseren Nachbarländern. Sicher aber nicht höher!» Seine Argumentation ist einfach: «Unsere höheren Lohnkosten werden mehr als wettgemacht durch unsere noch viel höhere Arbeitsproduktivität.»

Wir verdienen zwar viel mehr, arbeiten im Schnitt aber länger und intensiver, gönnen uns weniger Pausen und sind seltener krank. Dazu kommen die rekordtiefen Schweizer Lohnnebenkosten und ein Mehrwertsteuersatz, der nicht einmal halb so hoch ist wie bei unseren Nachbarn. Gerade im Detailhandel sind die Unterschiede in Bezug auf die Produktivität enorm: In der Schweiz liegt diese bei 49 Franken pro geleistete Arbeitsstunde, in Deutschland, Frankreich, Österreich und Italien dagegen bei 39 Franken.

Der Einfluss der Personalkosten auf die Ladenpreise wird ohnehin überschätzt. Löhne machen nur einen Siebtel des Verkaufspreises aus. Das bedeutet: Zahlen etwa Migros oder Coop 50 Prozent höhere Löhne als die deutsche Rewe, rechtfertigt dies nur einen Preisaufschlag von 7 Prozent. «Würde das Lohnargument stimmen, so müsste in Griechenland der Export boomen, und wir würden auf unseren Waren sitzenbleiben», sagt Eichenberger. Das Gegenteil sei der Fall, Exportweltmeisterin ist die Schweiz.

ganzer text: http://www.beobachter.ch/wirtschaft/art ... h-so-viel/
fakt ist doch, gewisse firmen missbrauchen die schweizer mit ihren wucherpreisen. es gibt produkte, ich spreche hier nicht von schweizer fleisch / käse / möbeln etc., die werden gänzlich in einem land hergestellt. egal ob schuhe in asien, oder eine creme sonst wo in europa, die produktionskosten ändern sich nicht, nur weil sie in der schweiz dann vertrieben werden.

bestes beispiel laufschuhe. ich hab mich vor ein paar jahren umgeschaut. im laden gabs gewisse asics für 170 - 200 chf. da kommen personalkosten, ladenkosten natürlich dazu, keine frage, aber eben, das ganze wurde oben von mir schon thematisiert beim link. im internet fand ich in der schweiz keine grossartig günstigeren optionen, nur so deutschland seiten bei dem mann noch vll zoll draufkriegt.
bei deutschlandseiten für deutsche, gleiche schuhe ca. 100 euro seinerzeit. preis unterschied sind extrem bei gewissen produkten. auch heute finde ich wohl noch krasse unterschiede, bei denen man als schweizer 40 - 80% mehr bei gewissen marken draufkriegt.
ich gebe nicht mal den detailhändler die schuld, wenn die selber beim einkauf einen höheren preis kriegen, weil sie schweizer sind, ist das nunmal so, da können die nichts ändern. ausser wie denner damals, grauimporte.
schweizer fleisch hingegen, da zahle ich gerne mehr, tierwohl etc.
“The scientists of today think deeply instead of clearly. One must be sane to think clearly, but one can think deeply and be quite insane.”
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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!

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Patzer
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Beitrag von Patzer »

der haus-wirtschaftsprofessor der svp

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hansy
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Beitrag von hansy »

gut, wenn euch der nicht gefällt, obwohl, dann könnte man die argumente angreifen (sofern man gegenargumente HÄTTE) und nicht auf die person schiessen (aber man kennts ja hier drin mittlerweile...), wie wärs damit:
Montag, 25. Januar 2016
Bundesrat: Hohe Löhne sind nicht Ursache der Hochpreisinsel Schweiz
...
... Die höheren Preise dürften damit weniger Ausdruck eines hohen Lohnniveaus, sondern insbesondere auch das Resultat einer hohen Kaufkraft der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten sein, welche die Produzenten und Händler abzuschöpfen wissen.“

Diese Schlussfolgerung steht im Übrigen im Einklang mit einer Studie, die im Auftrag von Migros, Coop, Denner, Valora, Manor und Charles Vögele erstellt wurde. Diese kommt zum Schluss, dass die Angestellten im Schweizer Detailhandel mehr verdienen als in Deutschland, Frankreich, Österreich oder Italien, aber: Die sogenannten Lohnnebenkosten (zum Beispiel AHV- oder Unfallversicherungsbeiträge) sind in der Schweiz vergleichsweise niedrig. Zudem sind die Schweizer Angestellten produktiver: Sie leisten mehr pro Stunde und sie sind weniger oft krankheitshalber abwesend. Werden all diese Faktoren berücksichtigt, kommt der Verfasser der Studie zum Schluss (Seite 40): „Sofern bei den Arbeitskosten neben den nominalen Kosten auch die erbrachte Leistung berücksichtigt wird, also ein Vergleich der Lohnstückkosten vorgenommen wird, hat der Schweizer Detailhandel einen Kostenvorteil von 5 Prozent.“ Auf gut Deutsch heisst das: Das Auffüllen eines Supermarktregals kostet Migros, Coop oder Denner im Durchschnitt sogar weniger als den Grossverteilern in den umliegenden vier Ländern.
...

ganzer text:
https://www.konsumentenschutz.ch/themen ... l-schweiz/
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Soriak
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Beitrag von Soriak »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Produkte in der Schweiz müssen in 3 Sprachen beschriftet sein, kostet mehr (jaja, das rechtfertigt nicht den doppelten Preis)
Warum soll das mehr kosten? Man fuehrt einfach andere vorgedruckte Labels ein. Vielleicht einmalige Ausgaben von ein paar hundert Franken.
Alle Arbeitnehmer die irgendwie am Fluss des Produktes beteiligt sind (ab der Grenze) verdienen in der Schweiz einfach massiv mehr. Eine Kassiererin verdient in der Schweiz rund das Doppelte! Die MA des Importeurs verdienen massiv mehr, der Coop SAP Spezialist verdient massiv mehr, ALLE verdienen massiv mehr. Das kostet und macht das Produkt teurer!
Das Produkt kostet bereits viel mehr, wenn es die Coop/Migros vom Importeur bezieht. Der Hersteller verlangt mehr, wenn er in die Schweiz liefert, obwohl er keine Schweizer Loehne zahlt.
Bei Medikamenten ist bestimmt auch noch eine Schweizer Zulassung notwendig (ok, das ist jetzt eine Mutmassung von mir)
Europaweit standardisiert. Aber selbst dann sind Zulassungskosten vielleicht ein paar hunderttausend Franken... hat nichts mit dem Mehrpreis in Milliardenhoehe zu tun.
Und zu guter Letzt entscheidet auch Angebot und Nachfrage den Preis, können sich mehr Leute ein Produkt leisten (=hohe Nachfrage) und der Marktpreis verschiebt sich nach oben.
Das ist das Einzige was den Preis bestimmt. Die Herstellungskosten haben nichts mit dem Preis eines Produktes zu tun. Wenn ein Unternehmen ein Produkt fuer 10.- verkaufen kann, dann verlangt es diesen Preis, ob die Ausgaben nun 9.- oder 5.- sind. Wenn die Kosten sinken, dann steigt der Profit -- was keinen Einfluss auf den Preis hat.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Asmodeus hat geschrieben: Ich kenne einige MMORPGs die in den USA 9.9$ pro Monat kosten. In der EU 9 € und in der Schweiz 20 CHF.
Ohne Begründung. Ohne eigentlichen Grund. Einfach weils die Schweizer ja bezahlen können.
Alle Preise werden ueber Angebot & Nachfrage festgelegt.

Miete, Lohn, etc. sind alles fixe Kosten: die zahle ich, ob ich nun 10 Spiele oder 100 Spiele verkaufe. Was zaehlt sind nur die marginalen Kosten: also die Kosten pro verkauftem Spiel (z.B. die Box oder die Lieferung).

Angenommen, diese marginalen Kosten sind 10.- pro Spiel. Dann koennte ich bei einem Preis von 70.- z.B. 100 Spiele verkaufen oder bei einem Preis von 50.- 140 Spiele.

100*70 - 100*10 = 6,000
140*50 - 140*10 = 5,600

Logischerweise lege ich dann den Preis bei 70.- fest. Wie viel Lohn der Verkaeufer verdient hat ueberhaupt nichts mit dem Preis zu tun. Wohlgemerkt ist der hoehere Preis natuerlich schlechter fuer Konsumenten: nun haben 40 Leute weniger den Genuss des Spieles und 100 Leute haben 20.- weniger in der Tasche.

Daran aendert sich nichts, wenn wir ueber andere Produkte reden.

Die Preise sind in Deutschland tiefer, weil Konsumenten staerker auf Preisdifferenzen reagieren. Wenn ich z.B. bei 45.- praktisch gleich viele Produkte verkaufe wie bei 50.-, dann verlange ich den hoeheren Preis. Wenn mir aber wegen dem leicht hoeheren Preis ein Grossteil der Kundschaft an die Konkurrenz abgeht, dann verlange ich den tieferen Preis.

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hansy
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Beitrag von hansy »

Asmodeus hat geschrieben:Am wenigsten, eigentlich gar kein, Verständnis habe ich bei der Preistreiberei für digitale Waren.

Namentlich Computerspiele.

Ich kenne einige MMORPGs die in den USA 9.9$ pro Monat kosten. In der EU 9 € und in der Schweiz 20 CHF.
Ohne Begründung. Ohne eigentlichen Grund. Einfach weils die Schweizer ja bezahlen können.
darf ich mal fragen, welches bzw welche mmorpg das sind? solche extremen schweizer wucherpreise kenne ich in sachen mmorpg nicht. bin zugegebenermassen nicht mehr auf dem laufenden.

Soriak hat geschrieben:Alle Preise werden ueber Angebot & Nachfrage festgelegt.

Miete, Lohn, etc. sind alles fixe Kosten: die zahle ich, ob ich nun 10 Spiele oder 100 Spiele verkaufe. Was zaehlt sind nur die marginalen Kosten: also die Kosten pro verkauftem Spiel (z.B. die Box oder die Lieferung).
ich weiss nicht, ob du sein post, den du zitiertest, richtig gelesen hast. er spricht von mmorpg welche monatlich kosten. da gibts keine lieferung und keine "boxen" bei monatlichen ABO's. da gibt es keinen unterschied ob deutschland oder schweiz, alles ist identisch, zumindest von den mmorpg die ich kenne / gespielt habe. zudem waren bei mir die preise auch stetig identisch in sachen europa. einzig unterschiede gabs zwischen kontinenten bzw verschiedenen "hosts".
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Beitrag von Asmodeus »

hansy hat geschrieben:darf ich mal fragen, welches bzw welche mmorpg das sind? solche extremen schweizer wucherpreise kenne ich in sachen mmorpg nicht. bin zugegebenermassen nicht mehr auf dem laufenden.
Das war damals SWTOR (Star Wars - The old Republic)


Das hatte extreme Preisunterschiede. Ich habe dann einfach bei Amazon.de Abokarten gekauft. Da wurden sogar noch 10% Mehrwertsteuer abgezogen. Unterm Strich konnte ich dann sogar günstiger spielen als die Deutschen (so bescheuert)
Asmodeus hat geschrieben:Ich bin ehrlich. Ich hatte ein schlechtes Gefühl mit der neuen Führung. Ich habe befürchtet, dass der Ruf von Streller, Frei und Wicky noch schlimmer ruiniert würde als es damals bei Yakin geschehen ist.

Beliebte Spieler ohne Ahnung in den Vorstand hiefen und gleichzeitig das komplette Prinzip des Vereins umkrempeln? Da kann ja nur der goldene Lack abblättern und Rost zum Vorschein kommen.
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Beitrag von Soriak »

hansy hat geschrieben:ich weiss nicht, ob du sein post, den du zitiertest, richtig gelesen hast. er spricht von mmorpg welche monatlich kosten. da gibts keine lieferung und keine "boxen" bei monatlichen ABO's. da gibt es keinen unterschied ob deutschland oder schweiz, alles ist identisch, zumindest von den mmorpg die ich kenne / gespielt habe. zudem waren bei mir die preise auch stetig identisch in sachen europa. einzig unterschiede gabs zwischen kontinenten bzw verschiedenen "hosts".
War als allgemeines Beispiel gedacht. Einfach um zu zeigen, dass Fixkosten (und dazu gehoeren Loehne der Angestellten) keinen Einfluss auf den Preis eines Produktes haben.

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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Soriak, dass einzig Angebot und Nachfrage bestimmen, stimmt nicht ganz. Es kann auch Angebot ODER Anchfrage sein.

Der Produzent muss auch kostendeckend produzieren können, sonst bietet er gar nichts an.
Gilt eigentlich für alle Firmen, die an der ganzen Kette beteiligt sind (Importeur, Detailhändler). Sie alle müssen entsprechende Wertschöpfung haben, um die Kosten zu decken.
Sprich, bei gewissen Kosten (die in der Schweiz höher sind) brauchen sie eine entsprechende Wertschöpfung, um überhaupt produzieren (= auch transportieren, lagern, detailhandeln) zu können und zu wollen.

Und das hat ausschliesslich eine Auswirkung auf die Angebotskurve im Diagramm.
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!

badcop
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Beitrag von badcop »

irgendein studierter kann mir als normaler büetzer sicher erklären wieso mein haargel im coop chf 11.95 kostet und im drogerienarkt in weil eur 2.95 ?? genau gleicher artikel, gleiche menge etc !! ist das nicht betrug bzw. wucher ??

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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

badcop hat geschrieben:irgendein studierter kann mir als normaler büetzer sicher erklären wieso mein haargel im coop chf 11.95 kostet und im drogerienarkt in weil eur 2.95 ?? genau gleicher artikel, gleiche menge etc !! ist das nicht betrug bzw. wucher ??
Darüber müssen wir nicht diskutieren, ein 4-facher Preis ist gerenell nicht gerechtfertigt finde ich. Nicht erklärbar durch Löhne etc.
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Soriak, dass einzig Angebot und Nachfrage bestimmen, stimmt nicht ganz. Es kann auch Angebot ODER Anchfrage sein.

Der Produzent muss auch kostendeckend produzieren können, sonst bietet er gar nichts an.
Wenn die Fixkosten unter dem Umsatz liegen, dann verschwindet das Produkt tatsaechlich aus dem Markt. Aber ich sehe keine Anzeichen, dass z.B. die meisten Migrosfillialen dicht machen wuerden, oder man ploetzlich keine Nivea mehr im Laden findet. Und schaut man sich die Preise im Ausland an, dann sind die Herstellungskosten weit unter dem Marktpreis.
Sprich, bei gewissen Kosten (die in der Schweiz höher sind) brauchen sie eine entsprechende Wertschöpfung, um überhaupt produzieren (= auch transportieren, lagern, detailhandeln) zu können und zu wollen.
Das mag in einem Bergtal zutreffen. Aber die Kosten, um z.B. ein Produkt von Weil am Rhein nach Basel weiter zu transportieren sind praktisch Null. Der Lastwagenfahrer verdient nicht einmal einen Schweizer Lohn. Waeren Parallelimporte nicht eingeschraenkt -- also koennte die Migros z.B. einfach beim Marktkauf einkaufen -- haetten wir Mehrkosten in der Groessenordnung von 10-20%. Nicht von 100-???%, die heute ueblich sind.
badcop hat geschrieben:irgendein studierter kann mir als normaler büetzer sicher erklären wieso mein haargel im coop chf 11.95 kostet und im drogerienarkt in weil eur 2.95 ?? genau gleicher artikel, gleiche menge etc !! ist das nicht betrug bzw. wucher ??
Es steht jedem Unternehmen frei, den Preis festzulegen -- also Betrug ist es nicht. Einfach gesagt ist der Preis so hoch, weil Kunden im Coop ihn zu zahlen bereit sind. Wuerde es sich nicht verkaufen, wuerde Coop es aus dem Sortiment nehmen (wenn sie keine Preissenkunen von ihren Lieferanten erzwingen koennten).

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hansy
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Beitrag von hansy »

badcop hat geschrieben:irgendein studierter kann mir als normaler büetzer sicher erklären wieso mein haargel im coop chf 11.95 kostet und im drogerienarkt in weil eur 2.95 ?? genau gleicher artikel, gleiche menge etc !! ist das nicht betrug bzw. wucher ??
wucherpreis vom lieferanten / vertrieb an coop. da kann coop nur versuchen, neuen preis auszuhandeln oder zu drohen bzw den artikel rausnehmen.
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PadrePio
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Beitrag von PadrePio »

Solang es Deppen gibt die 11.95 für ein Haargel ausgeben wirds auch solche Preise geben.

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