BSL>ZRH hat geschrieben: ↑08.03.2024, 13:20
Das Problem ist nicht nur der Boden, sondern auch die hohen administrativen Kosten (Baugesuch, Umweltprüfung usw), sowie der hohe vorgeschriebene Standrad. Wenn man wie 1980 baut, dann wäre es halt einiges günstiger. Aber mit Solarpannels, Wärmepumpen usw. sind halt auch die Upfront Kosten höher und somit auch die Mieten. In der Theorie sind dann die Verbrauchskosten niedriger, dies wurde jedoch mit den gestiegenen Energiepreise zunichte gemacht (auch Öl und Gas sind jedoch davon betroffen).
Und das starke schiessen gegen die Investoren verstehe ich hier nicht. In der Schweiz wird immer weniger gebaut. Also Investoren ziehen sich zurück. Es schient sich aktuell auch für Investoren nicht zu lohnen in Immobilien zu investieren. Zu hoch die Kosten, zu niedrig die Margen und zu gross die Gefahr vor linker Überregulierung. Und Wutbürger/Verhinderer klagen ja gegen jedes Bauprojekt aus diversen Gründen (Zu viel Verkehr, Bäume müsse gefällt werden, zu viele/wenige Parkplätze, zu hoch, keine sozialen Preise usw.). Niemand scheint auf dem Immobilienmarkt zu gewinnen, weder Investoren noch Mieter.
Die Schweiz muss lernen, dass nur bauen, bauen und nochmals bauen uns helfen kann. Dem Staat fehlen die Mittel. Im Jahr 2025 und 2026 wird es schon schwer genug die Schuldenbremse einzuhalten. Mann muss dringend das bauen vereinfachen, sowohl administrativ wie auch von das errichten selbst. Nur dann gelingt ein entkommen aus der Krise. Sonst wird man zum Europäischen San Francisco.
Nochmal. Baukosten hin oder her. Mieten sind 36% über dem gesetzlichen Limit. Wir bezahlen alle (im Durchschnitt natürlich) 36% zu hohe Mieten, über dem gesetzlich erlaubten. Dies einfach nur aus dem Grund, weil sich niemand wehren kann. Die Bürgerlichen wollen dies noch verschärfen und den Mietern noch mehr Rechte wegnehmen.
Und wenn jetzt jemand mit der Verfügbarkeit kommen möchte: Die Leerwohnungsziffer ist relativ stabil. Irgendwo zwischen 1-1,8% seit rund 30 Jahren. Die Leerwohnungsziffer und die Mietpreisentwicklung scheinen ausserdem keine direkte Abhängigkeit zu haben. Auf jeden Fall machte es keinen Unterschied, ob die Leerwohnungsziffer 1% oder 1,8% betrug, die Mietpreisentwicklung war konstant.
Wenn schon immer die Umverteilung von Reich zu Arm als Sozialismus, Kommunismus oder was auch immer verschrien wird:
Hier handelt es sich um die wohl grösste Umverteilung in der Gesellschaft. Von Arm zu Reich!
2021 wurden jeden Monat im Schnitt 370 Franken zu viel Miete bezahlt. Umverteilt von unten nach oben.
Deine Argumente sind für mich aber auch inhaltlich nicht stichhaltig.
Regulierungskosten betragen laut Seco im Hochbau 6% der gesamten Kosten. Selbst in der utopischen Annahme, dass diese Kosten früher bei 0% waren und erst wegen der von dir erwähnten angeblichen "linken Überregulierung" auf 6% gestiegen sind. Eine Steigerung von 6% ist kaum für die Mietpreisentwicklung von +20% verantwortlich.
Bei der Wärmepumpe redest du so, als hätte man früher keine Heizungen verbaut und dies somit massive Mehrkosten sind. Sorry, das sind ein paar tausend Fränkli Unterschied bei Baukosten von Millionen von Franken.
Tut mir leid, wenn du die Schuld in diesem Thema wirklich den Linken in die Schuhe schieben willst, musst du das besser machen.
Für mich sind einmal mehr die Bürgerlichen hauptschuldig. Ihre Wirtschaftsmigration fördert die Nachfrage nach Wohnungen massiv. Mit ihren Gesetzen schwächen sie die Rechte der Mieter und stärken den Missbrauch durch Vermieter.