JohnFranklin hat geschrieben:hier übrigens die meinung der seriösesten sportzeitung der schweiz (der nzz) zum thema (aus der ausgabe vom 12.04.). sie scheint keine krisensituation auszumachen:
"Die Eigenmittel der Basler sind beträchtlich. Neben dem Aktienkapital von 2 Mio. Fr. enthält die Bilanz Rückstellungen von 4,5 Mio. Fr. Zudem sind die Transferrechte (6,9 Mio.), die über drei Jahre abgeschrieben werden, auf der Basis der Kaufpreise eher konservativ (lies: tief) aktiviert.
(...)
Die nächsten Perspektiven sind günstig, denn per Ende 2007 figuriert der Erlös aus dem Transfer des Südamerikaners Felipe Caicedo zu Manchester City (rund 8 Mio.) noch nicht in der Buchhaltung. Das internationale Trading blähte den Finanzhaushalt der Basler auf. Ein Basis-Etat der AG liegt pro Jahr bei etwa 30 Mio."
alles was die nzz schreibt ist korrekt, sie geht aber nicht auf das strukturelle defizit ein, sondern betont die 'ausserordentlichen' einnahmen im 2008 für den verkauf von caicedo (8 mio mag dabei sogar noch etwas hoch sein, es haben ja noch andere parteien am verkaufserlös partizipiert, soweit ich mich erinnere). woher dann allerdings die nächsten 8 millionen verkaufserlöse für dieses jahr kommen sollen, um wieder rund 16 millionen insgesamt zu erwirtschaften ist mir momentan gerade ein rätsel. es sei denn, zanni wechselt zu chelsea
die zahlen in den diversen zeitungen und die hier geposteten auszüge aus dem jahresbericht haben aber alles andere als widerlegt, dass der fcb diese risikopolitik im ausgabenbereich wirklich nur beibehalten kann, solange s'tante gigi garantien übernimmt. ein sofortiger weggang (was sie ja versprochenermassen ausgeschlossen hat) würde den fcb aber von einer minute in die andere in finanzielle schwierigkeiten bringen.
der geschäftsbericht gibt ja auch keine auskunft über die liquiditätssituation. man weiss aber, dass ein grossteil der ausgaben aus den regelmässig zu bezahlenden gehältern besteht und man muss kein hellseher sein, um zu sehen dass einige der einnahmequellen aperiodisch und schwer planbar eingenommen werden. das deutet auch darauf hin, dass das cash management des fcb mit einem kontokorrentkredit (und einer entsprechenden limite) arbeiten muss, welcher sicherlich auch aufgrund dieser quasi bürgschaft in der höhe und in den zinskosten beeinflusst wird.
das mag nicht das entscheindende bei der diskussion sein, aber es ist ein kleines detail welches zeigt, wie omnipräsent die kausalität zwischen dem konto 'gigi' und dem konto 'fcb' sein muss.