Aus der Sicht des Blick:
Keine Disziplin
Am Sonntag rastete erneut ein Spieler aus: Goalie Johnny Leoni schlug in Luzern (1:2) bereits nach zwei Minuten zu und sah Rot. Es war der dritte Platzverweis im dritten Super-League-Match in Folge für einen Zürcher. Mit sieben Mal Rot (Staubli, Hassli, Chikhaoui, Tico, Rochat, Abdi und Leoni) ist der FCZ vor YB (6) die Nummer 1 der Liga. Zum Vergleich: In der letzten Saison gab es unter Lucien Favre nur vier Platzverweise.
Doch kann es erstaunen, dass die Mannschaft auf dem Platz den Kopf verliert, wenn man den Trainer an der Seitenlinie toben sieht? Bernard Challandes gelobte, nachdem er in St. Gallen schon zum zweiten Mal in dieser Saison auf die Tribüne geschickt worden war, zwar Besserung. Doch bereits in Luzern wütete der Romand wieder.
Challandes hat es in den letzten Wochen verpasst, für Disziplin zu sorgen. So vergeht kaum ein Match, in dem Mittelfeld-Abräumer Tico seine Gegner nicht mit brutalen Tritten traktiert.
Keine Leidenschaft
Trotz sieben Roten Karten ist der FCZ kein Team, das mit Feuer spielt. Challandes ist es bisher überhaupt nicht gelungen, seine grösste Stärke auszuspielen. Der ehemalige U21-Nati-Trainer gilt eigentlich als starker Motivator. Doch beim FCZ verpufft die Leidenschaft des Romands an der Seitenlinie und beim vierten Offiziellen.
Keine Spielkultur
In den beiden Meister*saisons verzückte der FCZ seine Fans mit herrlichem Kombinations- und Offensiv-Fussball. Das ist längst passé! Seit in dieser Saison das Kader mit den gross*gewachsenen Angreifern Eric Hassli (1,93 m), Yassine Chikhaoui (1,89 m) und Emra Tahirovic (1,89 m) aufgestockt wurde, greifen die Zürcher zur Brechstange, wenn es nicht läuft.
Lange und hohe Bälle werden fantasielos nach vorne gedroschen. Challandes gefällt das zwar auch nicht. Doch die Mannschaft verfällt trotzdem immer wieder ins gleiche Muster.
Keine Fortschritte
Unter Meistermacher Favre verbesserten sich die Spieler fast täglich. Mit seiner akribischen Art forderte und förderte er die Jungen u2013 auf dem Platz und vor dem Videogerät. Aus *Talenten wurden Nationalspieler (Gygax, Margairaz, Dzemaili, Inler und Von Bergen).
Und bei Challandes?
Individuelle Fortschritte sind nicht erkennbar. Der nigerianische Nationalspieler Tico leistet sich zum
Beispiel immer noch die gleichen taktischen Fehler, Schlampereien, Disziplin*losigkeiten und groben Fouls wie anfangs Saison. Yassine Chikhaoui, der dem FCZ im Herbst mit seiner Klasse manchen Punkt sicherte, erreicht seine Leistung nicht mehr. Und ein Supertalent wie Marco Schönbächler (18) versauert auf der Bank.
Keine Leistungskultur
Es ist beeindruckend, wie es dem Führungsduo Ancillo Canepa/René Strittmatter, Sportchef Fredy Bickel und Bernard Challandes immer wieder gelingt, nach Niederlagen positive Punkte zu finden. In Luzern sprach der Trainer von einem «schwierigen Spiel» und davon, dass seine Equipe es «nicht so schlecht gemacht» habe. Offenbar reicht es beim Meister schon, wenn sich die Mannschaft in den letzten zwanzig Minuten gegen die Niederlage stemmt.
Auf die Frage, wie lange Challandes noch Nieder*lagen anhäufen darf, winkte Strittmatter gestern erneut ab: «Wir bleiben bei unserer Analyse. Wir haben bereits die Mannschaft für die nächste Saison zusammengestellt. Und dass es mit den vielen neuen
Spielern und dem neuen Trainer Zeit brauchen
würde, war zu erwarten. Wenn wir auch gehofft
hatten, dass es ein wenig schneller gehen würde.»
Keine Hierarchie
In der Krise wäre Challandes auf die Hilfe von Teamleadern angewiesen. Doch die sind beim FCZ fast so rar wie ein «Basler Dybli» in einer Briefmarken*sammlung. Und Captain Hannu Tihinen ist ein ruhiger und humorvoller Typ, aber keiner, der gerne auf den Tisch haut und poltert.
In diesem Bereich wurde Challandes von der Klubführung im Stich gelassen. Auch jetzt im Winter, als Präsident Canepa sein Veto gegen die Rückkehr von Nati-Puncher Blerim Dzemaili eingelegt hatte. Bei den Einkäufen wurde die menschliche Komponente stark vernachlässigt.
Aus der Sicht der Basler-Fans:
7. Sünde «Eintrittspreis»
Wer zahlt für ein 3. klassiges fussballstadion mit rundbahn 38.-- < ???
einfach nur überheblich....
8. Sünde «Nicht mehr im Geschäft mit der Fussballmafia SFV»
Nachdem sich Challand mit einem vierten Offiziellen angelegt hat,
sieht sich die Fussballmafia gezwungen dem FCZ nicht mehr um
jeden Preis dem FCB den Titel wegzupfeiffen ...
Tja, ich denke sie wollen jetz YB helfen ....
