Asselerade hat geschrieben:mmh, mein eindruck ist, dass der fcb als "langweilig" oder "kommerziell" (die ausdrücke kommen nicht von mir

)angesehen wird. der fcb wurde wie auf den erfolg beschränkt (von den medien, von der gesamten schweiz) und das hat wie alle ausgebrannt. gerade von der jugend kommen immer solche sätze. ich glaube, der fcb ist hat es nach den erfolgen ab 2002 nicht geschafft, die gunst der stunde zu nützen,um die werte eines vereins seit 1893 weiterzugeben. stattdessen hat man damals den verein selber reduziert. und heute wo der glanz ein wenig verflogen ist, bleibt das graue kalte pakett übrig (zumindest kommt es mir so vor)...
p.s.: betreffend verankerung...
ich habe mich mit dem thema noch nie befasst, aber wenn man von den 22'000 durchschnittlichen zuschauer, mal nur personen aus der stadt nimmt (von mir aus, noch mit den gemeinden rund um die stadt) und dann mit der einwohnerzahl vergleicht, dann weiss ich nicht, ob wir dann immer noch so top da stehen...wäre mal interessant zu wissen
zuerst zu letzterem. rechnest du die einwohnerzahlen der beiden halbkantone bs und bl zusammen, so kommst du auf etwa 458'000 leute insgesamt. davon sind als mit 22'000 verkauften saisonkarten rund 5% regelmässig im stadion. natürlich sind da auch leute aus angrenzenden kantonen, aus weiteren gegenden und auch aus dem nahen frankreich und deutschland dabei...aber im trend stimmt die rechnung. noch höre ich meistens baseldeutsch im stadion.
5% regelmässig verkaufte karten ist wohl nicht nur schweizweit der mit abstand beste wert, sondern einer der sich wahrscheinlich auch in europa sehen lässt. vor allem vor dem hintergrund, dass der fussball bei uns keine traditionsgemässe verankerung hat wie z.B. in italien, england, deutschland etc.
du schiebst das aufkommen im stadion auf den fcb. dabei vergisst du meiner meinung nach einige faktoren:
- fussball ist nicht die traditionsgemäss verbreitetste sportart in diesem land. 2008 sahen fast 1.1 mio. leute das lauberhorn am tv, diese zahlen sind deutlich. die hockeystadien der schweiz haben insgesamt auch einen verdammt hohen zuschauer anteil, wohl höher als alle fussballstadien.
- 'kommerziell' ist nicht zuschauerfeindlich. kommerziell ist das gesamte fussballgeschäft und nur ein kommerzieller verein kann solche cl träume erfüllen, wie basel das vor ein paar jahren gemacht hat. das widerum erhöht auch den zuschauerschnitt. klar, es geht um modefans. aber hey, die welt funktioniert nun mal so. die schweizer tennisschulen könnten keinen rasanten zugang an jungen vermelden, wenn es da nicht einen basler gäbe, der die welt dominiert in seiner sportart. ich bin davon überzeugt, dass es keine stadt wie basel in der schweiz gibt, in welcher die verbindung zu ihrem fussballverein so hoch ist. zürich zum beispiel ist alles andere als eine fussballstadt und gc hat schon vor 6000 nasen cl spiele ausgetragen. ich denke alles in allem hat basel die waage zwischen kommerzialiät und preislicher attraktivität im griff. recht machen kann man es eh nie allen.
und dann ist da noch etwas, was man gerne verdrängt. so sehr sich der fcb bemüht, irgendwelche 'werte' zu vermitteln. ereignisse wie am 13.5.2006 machen das kaputt. ich kenne einige leute, die danach ihre saisonkarte nicht mehr verlängert haben, weil sie sich sagen, dass das nichts mehr mit sport zu tun hat und dass ihnen das zu primitiv wird. der fussball hat in den letzten jahren viel getan, um 'salonfähig' zu werden. er hat sich bessere infrastrukturen zugelegt und die sicherheit erhöht. aber solche ereignisse sind der tod für solche bemühungen!! solange es wenige gibt, die die bemühungen der vereine kaputt machen, wird es immer wieder welche geben, die zwar gerne ins stadion gingen, aber schlicht und einfach angst davor haben. gerade auch solche, die gerne mit ihren kindern gehen würden.