US-Präsidentschaftswahlkampf 07/08

Der Rest...
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SeBaselOnMyRhein
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US-Präsidentschaftswahlkampf 07/08

Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

Sonst noch jemand hier, der sich für den US-Wahlkampf interessiert?

Ron Paul for President!

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Barty
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Beitrag von Barty »

nö... usa intressiert niemanden...

ist der paul bei der svp? du bist doch fan von denen, oder?
[CENTER](c) Barty, 2009 - alle Rechte vorbehalten[/CENTER]

[CENTER]4,8,15,16,23,42[/CENTER]

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SeBaselOnMyRhein
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Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

ist der paul bei der svp? du bist doch fan von denen, oder?
Ich bin nicht Fan von der SVP, aber ich bin gegen einen EU-Beitritt und ich finde den Anti-Blocher Reflex der Linken bzw. der Medien ein bisschen lächerlich.

Ron Paul wird von vielen Leuten unterstützt, von Links bis Rechts. (Die SVP gibt es übrigens nocht nicht in den USA. :D ;) )

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Barty
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Beitrag von Barty »

SeBaselOnMyRhein hat geschrieben: (Die SVP gibt es übrigens nocht nicht in den USA. :D ;) )
ach ehrlich? :eek:
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SeBaselOnMyRhein
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Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

Barty hat geschrieben:ach ehrlich? :eek:
JA! :eek: :eek: :eek:

fausto klaus
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Beitrag von fausto klaus »

BLACK POWER

kiffer 4 president

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Vincent Vega
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Beitrag von Vincent Vega »

Ron Paul ist ein libertärer Träumer.
Aussenpolitisch sind seine Ansichten teilweise gar nicht so absurd (Irak), innenpolitisch dafür umso mehr (Abschaffung des Sozialstaates).

*Wobei auch nur teilweise, seine Austrittsabsichten von der UNO und der WTO sind grotesk.
Muri - das Corleone der Schweiz
bs_eagle hat geschrieben:Zensor ist seit Jahren der absolute Oberidiot!

Ein Typ dem man stundenlang in die Fresse hauen könnte!

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Nur So...
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Beitrag von Nur So... »

Scheiss Amis!
Grüsse gehen an alle die es verdienen...

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Nikopol
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Beitrag von Nikopol »

Nur So... hat geschrieben:Scheiss Amis!
Genau. Egal wer "gewählt" wird, es ist
ein korruptes Arschloch.

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Barty
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Beitrag von Barty »

Nur So... hat geschrieben:Scheiss Amis!
ja, wollen denn die auch in die eu? :confused:
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Nikopol
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Beitrag von Nikopol »

[quote="SeBaselOnMyRhein"](Die SVP gibt es übrigens nocht nicht in den USA. ]

Wär aber grundsätzlich gar keine schlechte Idee.
Wär ja nicht die erste verrückte Sekte, die ins
Amiland zieht, weil sie hier verfolgt werden.

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Nur So...
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Beitrag von Nur So... »

Barty hat geschrieben:ja, wollen denn die auch in die eu? :confused:
Was het das mit däm ztue...?
Grüsse gehen an alle die es verdienen...

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Vincent Vega
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Beitrag von Vincent Vega »

Das wär ein Präsident: http://www.joinarnold.com

(Ja, das ist mein Ernst.)

EDIT: Und nein, ich bin nicht für die Todesstrafe, hier hat Arnie wie die meisten Amis einen Flick weg.
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SeBaselOnMyRhein
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Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

Vincent Vega hat geschrieben:Ron Paul ist ein libertärer Träumer.
Aussenpolitisch sind seine Ansichten teilweise gar nicht so absurd (Irak), innenpolitisch dafür umso mehr (Abschaffung des Sozialstaates).
Wenn jemand eine libertäre politische Philosophie vertritt, heisst das noch lange nicht, dass er sich einbildet all die libertären Ideale seien einfach so leicht umsetzbar in der realen Welt. Ron Paul betont z.B. immer wieder, dass er die von Sozialprogrammen abhängigen Personen nicht einfach auf die Strasse stellen kann. Ron Paul würde wenigstens dafür sorgen, dass die USA für solche Sozialprogramme genügend Geld hat, indem er den Öl-Imperialismus beenden würde.
Vincent Vega hat geschrieben:*Wobei auch nur teilweise, seine Austrittsabsichten von der UNO und der WTO sind grotesk.
Wirkt auf den ersten Blick grotesk, aber man muss bedenken, dass z.B. in der WTO vor allem Spezialinteressen vertreten werden. Auch die UNO ist eigentlich ein sehr seltsames Gebilde, indem einige Mitglieder mehr Macht besitzen (Vetomächte) als andere.

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Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

Nikopol hat geschrieben:Genau. Egal wer "gewählt" wird, es ist
ein korruptes Arschloch.
Ron Paul ist eben gerade NICHT korrupt, deshalb wird er von den Mainstream-Medien auch ignoriert.

Gespräch mit Ron Paul Kampagnen-Manager (Video)

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Vincent Vega
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Beitrag von Vincent Vega »

SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Wenn jemand eine libertäre politische Philosophie vertritt, heisst das noch lange nicht, dass er sich einbildet all die libertären Ideale seien einfach so leicht umsetzbar in der realen Welt. Ron Paul betont z.B. immer wieder, dass er die von Sozialprogrammen abhängigen Personen nicht einfach auf die Strasse stellen kann. Ron Paul würde wenigstens dafür sorgen, dass die USA für solche Sozialprogramme genügend Geld hat, indem er den Öl-Imperialismus beenden würde.
Kann ich zu wenig beurteilen. Mir kommt Paul einfach so vor, als hätte er von Mises und von Hayek gelesen und jetzt wendet er deren Thesen (welche als Denkanstoss durchaus interessant sind) einfach 1:1 auf die US-Politik an. Das funktioniert nicht.
SeBaselOnMyRhein hat geschrieben: Wirkt auf den ersten Blick grotesk, aber man muss bedenken, dass z.B. in der WTO vor allem Spezialinteressen vertreten werden. Auch die UNO ist eigentlich ein sehr seltsames Gebilde, indem einige Mitglieder mehr Macht besitzen (Vetomächte) als andere.
Einverstanden, nur gehen diese Ungleichheiten in den Organisationen meist auf die Rolle der USA zurück. Das Ziel müsste also nicht ein Austritt sondern ein Umbau der Organisationen sein.

Frage: Ich meine mal gehört zu haben, dass Paul gegen Abtreibung ist? Wenn ja wäre das ein ziemlicher Widerspruch zu seiner ideologischen Heimat.
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Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

Vincent Vega hat geschrieben:Kann ich zu wenig beurteilen. Mir kommt Paul einfach so vor, als hätte er von Mises und von Hayek gelesen und jetzt wendet er deren Thesen (welche als Denkanstoss durchaus interessant sind) einfach 1:1 auf die US-Politik an. Das funktioniert nicht.
Paul ist ganz klar in Anhänger der Austrian School of Economics. Ich würde nicht sagen, dass das nicht funktionieren würde. Bei der grossen Frage unserer Zeit (Staat oder Markt? Keynes oder Friedrich v. Hayek ? Sozialismus oder freie Marktwirtschaft?) sprechen die Erfahrungen der letzten 100 Jahre eher für die Ansichten der wirtschaftsliberalen. (Ok, diese Aussage wird jetzt die linke FCB-Fangemeinde auf den Plan rufen. :D ;) )
Vincent Vega hat geschrieben:Frage: Ich meine mal gehört zu haben, dass Paul gegen Abtreibung ist? Wenn ja wäre das ein ziemlicher Widerspruch zu seiner ideologischen Heimat.
Ja leider, damit habe ich auch ein bisschen Mühe. Ron Paul will jedoch, dass die Bundesstaaten selber entscheiden können, er wird seine Überzeugung niemandem aufdrängen.

Seine Argumentation gegen Abtreibung ist die: Erste Priorität für einen Libertären muss der Schutz des Individuums sein, auch wenn das Individuum noch nicht geboren ist. Er betrachtet eben auch schon einen Embryo als lebendiges Individuum mit einem Anrecht auf Schutz.

Aus philosophischer (oder auch biologischer Sicht) ist es ja tatsächlich nicht einfach zu beurteilen, ab wann ein Embryo ein "vollwertiges" menschliches Individuum ist.

Ich teile Ron Pauls Ansicht zu diesem Thema zwar nicht (ehrlich gesagt habe ich mir zu diesem Thema auch noch kaum Gedanken gemacht, für mich gilt das Recht auf Abtreibung in bestimmten Fällen einfach als "normal"), ich kann aber seine Argumentation irgendwie verstehen.

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Die Ron Paul Revolution

Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

Bei der Ron Paul r3VOLution geht es in erster Linie um einen Aufstand gegen ein korruptes Establishment, welches in den letzten Jahren die Bürgerrechte mit Füssen getreten hat (Patriot Act, Guantanamo, abu Ghraib, etc. etc. ). Das Problem ist im Moment, dass es auch keinen grossen Unterschied machen würde, wenn ein Demokrat Präsident werden würde, denn diese gehören zum gleichen Establishment und haben bei der Anti-Terror-Kriegspropaganda immer schön brav mitgemacht.

Zwei Videos, welche die Ron Paul r3VOLUtion ziemlich gut erklären:
Ron Paul Revolution

Ron Paul: Strange Days Indeed

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Er hat vorgestern den Rekord fuer fundraising pro Tag gebrochen - und das vollstaendig online. Ganze $6m, sehr respektabel.

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Vincent Vega
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Beitrag von Vincent Vega »

SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Paul ist ganz klar in Anhänger der Austrian School of Economics. Ich würde nicht sagen, dass das nicht funktionieren würde. Bei der grossen Frage unserer Zeit (Staat oder Markt? Keynes oder Friedrich v. Hayek ? Sozialismus oder freie Marktwirtschaft?) sprechen die Erfahrungen der letzten 100 Jahre eher für die Ansichten der wirtschaftsliberalen. (Ok, diese Aussage wird jetzt die linke FCB-Fangemeinde auf den Plan rufen. :D ;) )
Ich bin alles andere als ein Sozialist, aber es gibt auch noch etwas zwischen Keynes und von Hayek! Mich persönlich überzeugen die Theorien von John Stuart Mill (Utilitarismus), allerdings nur wenn sie richtig ausgelegt werden (nicht als reine "Gleichmacherei" wie es einige Sozis machen...)
SeBaselOnMyRhein hat geschrieben: Ja leider, damit habe ich auch ein bisschen Mühe. Ron Paul will jedoch, dass die Bundesstaaten selber entscheiden können, er wird seine Überzeugung niemandem aufdrängen.

Seine Argumentation gegen Abtreibung ist die: Erste Priorität für einen Libertären muss der Schutz des Individuums sein, auch wenn das Individuum noch nicht geboren ist. Er betrachtet eben auch schon einen Embryo als lebendiges Individuum mit einem Anrecht auf Schutz.

Aus philosophischer (oder auch biologischer Sicht) ist es ja tatsächlich nicht einfach zu beurteilen, ab wann ein Embryo ein "vollwertiges" menschliches Individuum ist.

Ich teile Ron Pauls Ansicht zu diesem Thema zwar nicht (ehrlich gesagt habe ich mir zu diesem Thema auch noch kaum Gedanken gemacht, für mich gilt das Recht auf Abtreibung in bestimmten Fällen einfach als "normal"), ich kann aber seine Argumentation irgendwie verstehen.
Ich glaube einfach Paul weiss genau, dass ein Republikaner welcher für die Abtreibung einsteht niemals eine Chance hätte. Er ist eben doch auch ein Opportunist wie alle anderen (wahrscheinlich geht er bald auch noch medienwirksam in die Kirche beten...).
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Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

Vincent Vega hat geschrieben:Ich glaube einfach Paul weiss genau, dass ein Republikaner welcher für die Abtreibung einsteht niemals eine Chance hätte. Er ist eben doch auch ein Opportunist wie alle anderen (wahrscheinlich geht er bald auch noch medienwirksam in die Kirche beten...).
Nein, das stimmt nicht. Ron Paul ist leider (aus meiner Sicht als Atheist) wirklich gläubig. Aber er ist nicht aus dieser Holier-than-thou-hardcore-Jesus-Freak Fraktion wie z.B. Huckabee oder G.W. Bush.

Heute hat er z.B. in einem TV-Interview folgendes gesagt:
"'When fascism comes to this country it will be wrapped in a flag and carrying a cross"...

Den Faux News Neocon-Goebbels-Propaganda Journalisten hat es fast die Sprache verschlagen. :D

Video zum Interview

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Er ist nebenbei der einzige Kandidat, der keinen Oekonom im Team hat. Laut ihm sind die alle von den Universitaeten und vom System korrupiert ;) (Er selber hat nie Oekonomie studiert)

Trotzdem scheint er einen grossen Teil der Supporters seiner Ansicht ueber die Verschwoerung gewisser maechtiger Familien im Bankenwesen zu verdanken.

Zieht halt, wie Se das gesagt hat, die anti-establishment Leute an.

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Vincent Vega
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Beitrag von Vincent Vega »

Soriak hat geschrieben:Er ist nebenbei der einzige Kandidat, der keinen Oekonom im Team hat. Laut ihm sind die alle von den Universitaeten und vom System korrupiert ;) (Er selber hat nie Oekonomie studiert)

Trotzdem scheint er einen grossen Teil der Supporters seiner Ansicht ueber die Verschwoerung gewisser maechtiger Familien im Bankenwesen zu verdanken.

Zieht halt, wie Se das gesagt hat, die anti-Leute an.
Hat was. Was aus einer vergleichenden Sichtweise spannend ist: Von Nation zu Nation werden Politiker völlig anders beurteilt (weil eben das von Dir angesprochene Establishment andere Werte vertritt).

So gelten z.B. Sarkozy und Westerwelle in Ihren Ländern gemeinhin als Hardcore-Kapitalisten, obwohl sie in angelsächsischen Ländern (USA, UK) aber auch in der Schweiz überhaupt nicht als Hardliner angesehen würden (vielmehr würden sie dem liberalen Mainstream angehören).

Man stelle sich einmal vor Ron Paul wäre Franzose, der würde wohl auf der Champs-Élysées an den Pranger gestellt.

Oder die CDU, welche in Deutschland gemeinhin als bürgerlich-liberal gilt, wäre in den USA direkt eine Linkspartei (Bsp. die aktuelle Mindestlohndebatte).
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SeBaselOnMyRhein
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Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

Soriak hat geschrieben:Er ist nebenbei der einzige Kandidat, der keinen Oekonom im Team hat. Laut ihm sind die alle von den Universitaeten und vom System korrupiert ;) (Er selber hat nie Oekonomie studiert)

1. Ron Paul hat sowas nie gesagt (Wenn Du ihm schon solche Dinge in den Mund legst, dann bitte mit Quellenangabe) ;)

2. Ron Paul hat zwar Medizin studiert, aber seine ökonomische Kompetenz stellt diejenige seiner Konkurrenten weit in den Schatten. Er hat jahrelang privat Ökonomie studiert, Bücher geschrieben und ist "Distinguished counselor" des Ludwig von Mises Institutes.

Ron Paul ist kompetent genug, um Notenbankchef Bernanke seine Meinung zu sagen und er wird auch in der Finanzbranche für seine Kompetenz respektiert.
Soriak hat geschrieben:Trotzdem scheint er einen grossen Teil der Supporters seiner Ansicht ueber die Verschwoerung gewisser mächtiger Familien im Bankenwesen zu verdanken.

Seine Kritik zielt nicht auf "gewisse mächtige Familien" im Bankwesen, sondern auf eine bestimmte Institution - die amerikanische Notenbank (FED).

Ron Paul ist nicht der einzige, der diese Institution ziemlich heftig kritisiert. Für die Börsianer unter uns: Crazy Jim Cramer :D interviewt Ron Paul
Soriak hat geschrieben:Zieht halt, wie Se das gesagt hat, die anti-establishment Leute an.
Ich bin kein Extremist (bin eher ziemlich "bünzlig" mitte-rechts :D ) und war eigentlich noch nie "anti-establishment" eingestellt (so wie Du das glaube ich verstehst), aber wenn man nicht merkt, dass die USA momentan vom Kopf her stinkt, dann muss man die letzten Jahre ziemlich geschlafen haben.

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Suffbrueder
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Beitrag von Suffbrueder »

Viktor Orban for USA!
Where's your father, where's your father,
where's your father, referee?
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Beitrag von Soriak »

SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:1. Ron Paul hat sowas nie gesagt (Wenn Du ihm schon solche Dinge in den Mund legst, dann bitte mit Quellenangabe) ;)
http://www.house.gov/paul/congrec/congr ... 012903.htm
The federal government will not improve on its policies until the people coming to Washington are educated by a different breed of economists than those who dominate our government-run universities. Economic advisors and most officeholders merely reflect the economics taught to them. A major failure of our entire system will most likely occur before serious thought is given once again to the guidelines laid out in the Constitution.
2. Ron Paul hat zwar Medizin studiert, aber seine ökonomische Kompetenz stellt diejenige seiner Konkurrenten weit in den Schatten. Er hat jahrelang privat Ökonomie studiert, Bücher geschrieben und ist "Distinguished counselor" des Ludwig von Mises Institutes.

Ron Paul ist kompetent genug, um Notenbankchef Bernanke seine Meinung zu sagen und er wird auch in der Finanzbranche für seine Kompetenz respektiert.
Die anderen Kandidaten wissen nicht mehr, aber sie haben teils sehr prominente Oekonomen an Board. Seine Kritik an Bernanke hat einzelne Fehler - z.B. beeinflusst der Wechselkurs nicht in gleichem Masse die Inlandspreise und daher auch nicht die Inflation.

Der Respekt aus der Finanzbranche vom CIO von Micro Trend? (Ein Anti-Virus Hersteller)


Ron Paul ist nicht der einzige, der diese Institution ziemlich heftig kritisiert. Für die Börsianer unter uns: Crazy Jim Cramer :D interviewt Ron Paul
http://www.youtube.com/watch?v=rOVXh4xM-Ww

Jim Cramer ist ein Spinner ;)

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Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

Soriak hat geschrieben:Die anderen Kandidaten wissen nicht mehr,
... aber dafür sehr viel weniger.
The federal government will not improve on its policies until the people coming to Washington are educated by a different breed of economists than those who dominate our government-run universities. Economic advisors and most officeholders merely reflect the economics taught to them.
Ja und? Er sagt ja bloss, dass seine ökonomische Richtung (in der Tradition von Hayek und Mises, die sich gegen ein "Fiat money"-System (Geld per Dekret) ausgesprochen haben), im derzeitigen Politbetrieb untervertreten ist.

Wo sagt er, dass "... alle von den Universitaeten und vom System korrupiert" sind? :p ;)

Soriak hat geschrieben:aber sie haben teils sehr prominente Oekonomen an Board.
Kann sich Ron Paul ja auch noch zulegen. Aber die Zeit dafür ist noch ein bisschen früh, die Kandidaten haben ja noch nicht mal ihre "running mates" (Vizepräsidenten) bestimmt.
Soriak hat geschrieben:Seine Kritik an Bernanke hat einzelne Fehler - z.B. beeinflusst der Wechselkurs nicht in gleichem Masse die Inlandspreise und daher auch nicht die Inflation.
In gleichem Masse wie was? Tatsache ist, dass ein sinkender Dollar früher oder später zu einer importierten Inflation führt.
Soriak hat geschrieben:Der Respekt aus der Finanzbranche vom CIO von Micro Trend? (Ein Anti-Virus Hersteller)
Im Video steht aber nichts von Micro Trend sondern Trend Macro Chief Investment Officer. Ausserdem ist Don Luskin auch Autor von verschiedenen Büchern "Index Options and Futures: The Complete Guide" "Portfolio Insurance: A Guide to Dynamic Hedging".

Auch der "Star-Investor" Jim Rogers (früher Partner von Soros) unterstützt Ron Paul und sagt, er sei der einzige Präsidentschaftskandidat, der eine Ahnung habe, was momentan in der Welt abläuft. Video: Bemerkung über Ron Paul bei ca. 4:30
Soriak hat geschrieben:Jim Cramer ist ein Spinner ;)
http://www.youtube.com/watch?v=rOVXh4xM-Ww

Einverstanden! :D

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Vincent Vega
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Beitrag von Vincent Vega »

SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:(...)
2. Ron Paul hat zwar Medizin studiert, aber seine ökonomische Kompetenz stellt diejenige seiner Konkurrenten weit in den Schatten. Er hat jahrelang privat Ökonomie studiert, Bücher geschrieben und ist "Distinguished counselor" des Ludwig von Mises Institutes.
(...)
Dazu muss man aber sagen, dass die "Österreichische Schule" - welcher von Mises angehörte - heute eine ziemliche Aussenseiterrolle einnimmt. (Ok, ich habe einen Prof der von Hayek Anhänger ist, aber selbst dieser (Hayek) hat sich später von von Mises distanziert).

Die "Österreichische Schule" vertritt die Meinung, dass es keine Marktversagen gibt, was gerade in der heutigen Zeit absurd erscheint (man nehme nur die Umweltverschmutzung). Sie lehnen daher auch jegliche Staatseingriffe bei Marktversagen (welche für sie ja nicht existieren) ab.

Das ist mE weder sozial noch effizient!
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Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

Vincent Vega hat geschrieben:Dazu muss man aber sagen, dass die "Österreichische Schule" - welcher von Mises angehörte - heute eine ziemliche Aussenseiterrolle einnimmt.
Schon möglich, aber nur weil eine Denkschule momentan nicht dem Mainstream entspricht, ist sie deshalb noch lange nicht falsch.

Ehrlich gesagt habe ich vor 3-4 Wochen auch noch so ähnlich gedacht wie Du und jetzt kann ich sogar dem Goldstandard positive Aspekte abgewinnen. :D

Wie auch immer, die Ron Paul Kampagne wirft sehr spannende ökonomische Fragen auf, über die ich sonst nie nachgedacht habe:

- Wieso wird in einem marktwirtschaftlichen System der Zinssatz zentralistisch bestimmt (durch die FED) (würde bei einem Goldstandard durch den Markt bestimmt)
- Wieso steht die mächtigste und einflussreichste Institution der Welt (die FED) kaum unter Aufsicht des amerikanischen Kongresses?
- Wieso ist die FED, genau betrachtet, etwa zur Hälfte in den Händen von Privatbanken?
- Auch das Konzept der "Inflationssteuer" kannte ich bisher noch nicht. Ron Paul versteht darunter die Tatsache, dass die Bevölkerung das Budgetdefizit des Staates dadurch bezahlt, indem es die Kosten der Inflation trägt (Staat macht Schulden -> FED druckt Geld und kauft Staatsobligationen -> Mehr Geld führt zu Inflation -> Ersparnisse der Bürger verliert an Kaufkraft = Inflationssteuer)

Zwei ziemlich interessante Filme zu diesem Thema:
Creature From Jekyll Island A Second Look at the Federal Reserve
Money, Banking and the Federal Reserve
(Weiss nicht genau, was ich davon halten soll, hört sich jedenfalls alles sehr interessant an.)
Vincent Vega hat geschrieben:Die "Österreichische Schule" vertritt die Meinung, dass es keine Marktversagen gibt, was gerade in der heutigen Zeit absurd erscheint (man nehme nur die Umweltverschmutzung). Sie lehnen daher auch jegliche Staatseingriffe bei Marktversagen (welche für sie ja nicht existieren) ab.
Eine kurze Recherche bei Wikipedia bestätigt deine Aussage. Bin jetzt auch ein bisschen irritiert und erstaunt darüber. (Habe VWL im Nebenfach studiert und selbstverständlich all die Beispiele für Marktversagen in meinen Kopf gehämmert. :D ;) ) Aber ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass Mises/Hayek einiges intelligenter waren als ich und erlaube mir jetzt kein abschliessendes Urteil über ihre Theorie. :) Müsste jetzt erst mal ein Buch lesen um zu verstehen, wie das alles genau gemeint ist.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Hoppla: die AV Firma heist Trend Micro - so schlecht sind meine Augen noch nicht :p Aber Trend Macro macht mehr Sinn.
SeBaselOnMyRhein hat geschrieben:Wie auch immer, die Ron Paul Kampagne wirft sehr spannende ökonomische Fragen auf, über die ich sonst nie nachgedacht habe:

- Wieso wird in einem marktwirtschaftlichen System der Zinssatz zentralistisch bestimmt (durch die FED) (würde bei einem Goldstandard durch den Markt bestimmt)
Die Fed bestimmt den Repo Kreditsatz, also den Kreditzins zu dem Banken von der Fed Kredite aufnehmen koennen. Banken handeln aber auch untereinander und diesen Zinssatz bestimmen sie selber - wobei er natuerlich fast immer tiefer ist als der Zinssatz der Fed. (sonst koennen sie ja von der Fed leihen... gibt aber auch Gruende zu einem leicht hoeheren Satz von einer Bank zu leihen; dann naemlich, wenn ein Kredit von der Fed Zweifel an der Liquiditaet der Bank aufwerfen wuerde.)
- Wieso steht die mächtigste und einflussreichste Institution der Welt (die FED) kaum unter Aufsicht des amerikanischen Kongresses?
Nah, nah - die Europaeische Zentralbank hinkt nicht unbedingt hinterher. Die haben im August auch fast $200 Milliarden ausgeschuettet, das ist deutlich mehr als die Fed.

Eine unabhaengige Zentralbank ist weit sicherer (und daher besser) als eine, die von der Regierung kontrolliert wird. Sie koennte sonst z.B. vor den Wahlen zu politischen Zwecken missbraucht werden.
- Wieso ist die FED, genau betrachtet, in den Händen von Privatbanken?
Sie ist in den Haenden der verschiedenen Branchen der Zentralbank. Wichtig ist, wie gesagt, die Unabhaengigkeit von der Politik.

Nebenbei: die Schweizer Nationalbank ist eine Aktiengesellschaft. Die mehrheit der Aktien gehoert den Kantonalbanken. (aehnlich, wenn auch nicht gleich)
- Auch das Konzept der "Inflationssteuer" kannte ich bisher noch nicht. Ron Paul versteht darunter die Tatsache, dass die Bevölkerung das Budgetdefizit des Staates dadurch bezahlt, indem es die Kosten der Inflation trägt (Staat macht Schulden -> FED druckt Geld und kauft Staatsobligationen -> Mehr Geld führt zu Inflation -> Ersparnisse der Bürger verliert an Kaufkraft = Inflationssteuer)
Dafuer geht die Schuldlast des Einzelnen zurueck. Das ist vor allem fuer Leute mit geringerem Einkommen eine Hilfe. Dazu foerdert es auch die Investition des Geldes. Wenn jeder sein Geld unter der Matratze verstecken wuerde, haetten wir ein Problem ;)

Lohnerhoehungen gibt es ja auch noch, die ueber lange Zeit um die Inflation korrigiert werden - niemand hat heute den gleichen Lohn wie vor 20 Jahren.

Nebenbei wird die Inflation nicht nur von der Geldmenge beeinflusst, sondern auch von der Zirkulationsgeschwindigkeit.
Eine kurze Recherche bei Wikipedia bestätigt deine Aussage. Bin jetzt auch ein bisschen irritiert und erstaunt darüber. (Habe VWL im Nebenfach studiert und selbstverständlich all die Beispiele für Marktversagen in meinen Kopf gehämmert.) Aber ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass Mises/Hayek einiges intelligenter waren als ich und erlaube mir jetzt kein abschliessendes Urteil über ihre Theorie. Müsste jetzt erst mal ein Buch lesen um zu verstehen, wie das genau gemeint ist.
Oekonomie wird heute halt vermehrt ausserhalb des Finanzwesens eingesetzt. Der Naturschutz ist z.B. fuer das Finanzwesen an sich irrelevant und kann daher auch als kein Marktversagen angesehen werden. Wenn es dem Tourismus schadet, sollten die, denen das wichtig ist, sich halt zusammenschliessen und die Kosten fuer den Naturschutz decken.

Durch Privatisierung kann man externe Effekte korrigieren - z.B. schafft man die Polizei ab und ersetzt sie durch private Securitas, die nur die schuetzen, die Beitraege bezahlen. Krankenwagen koennen von privaten Spitaelern finanziert werden, mit dem Auftrag die Patienten nur in ihre Spitaeler zu liefern. (das ist bereits in gewissen US Staedten der Fall) Das ist fuer den Patienten zwar nicht optimal, aber er ist ja nicht der Kunde der Krankenwagenfirma.

Wie das bei Strassenlampen funktionieren sollte, weiss ich aber auch nicht. Eventuell muessten halt diejenigen zahlen, die dazu bereit sind - und die anderen duerfen profitieren. Wenn jemandem das Licht $100 wert ist, dann wird er bei einem hoeheren Preis nicht bezahlen und ohne Licht auskommen. Wenn aber die Kosten auf einen $100 Beitrag gesenkt werden koennen, dann ist es egal was andere zahlen - der Beitrag lohnt sich fuer ihn.


Grundsaetzlich kann man es einfach als das "Finger weg" Prinzip anschauen - die Leute sollen es selber loesen.

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