


Morgen tritt David Beckham im Freundschaftsspiel gegen Chelsea erstmals in den Farben der L.A. Galaxy an. Aber wer ist der kalifornische Profiklub überhaupt? Eine «Thekentruppe», wie die englischen Medien spotten?
Die Los Angeles Galaxy wurden 1995 gegründet, spielen im 27'000 Zuschauer fassenden Home Depot Center und haben bisher fünfmal die Major League Soccer (MLS) gewonnen. Die Galaxy gehört der internationalen Investor-Gruppe «Amschutz Entertainment Group», die auch verschiedene Sportstadien und andere Vereine besitzt, beispielsweise die beiden DEL-Vereine Eisbären Berlin und Hanburg Freezers. Die ungewohnten Klubfarben der LA Galaxy, die ihren Namen aufgrund der zahlreichen Hollywood-Stars in Los Angeles trägt, sind golden und grün, Haupt- und Trikotsponsor ist das US-Unternehmen Herbalife. Berühmtester Spieler vor Beckham ist aus europäischer Sicht der ehemalige Leverkusener Landon Donovan, bekannter ist bei der Galaxy nur noch der Klub-Manager und ehemalige amerikanische Nationalspieler Alexi Lalas.
Zwölf Vereine spielen zurzeit in der Major League Soccer, die den Ligabetrieb stark kontrolliert, indem sie beispielsweise sämtliche Spielerverträge abschliesst. Seit diesem Jahr besteht eine Regel, die es jedem Klub erlaubt, einen Spieler zu verpflichten, der über dem knappen Gehaltsbudget eines Teams liegt - aus diesem Grund kam der spektakuläre Deal mit David Beckham überhaupt zustande. Der Brite soll in Los Angeles in den nächsten Jahren 250 Millionen Dollars verdienen, wovon sein Beruf als Fussballer allerdings «nur» 30 Millionen davon beisteuert.
Über das Niveau der Major League Soccer streiten sich die Experten. Da jedes Team nur vier Ausländer im Kader haben darf, ist der Level international noch nicht sehr hoch - viele Spieler kommen direkt aus dem amerikanischen College, einige haben bereits in Mexiko gespielt. Nachdem die Galaxy am Dienstagabend ein Freundschaftsspiel gegen ein mittelmässiges mexikanisches Team mit 0:3 verlor, zogen die englischen Medien auf jeden Fall sämtliche Register: «Was für eine Sonntagmorgen-Thekentruppe!» titelte die Sun-Zeitung, und der Mirror spottete: «Beckhams grösste Herausforderung - er muss Galaxy zu etwas formen, das annähernd wie eine Mannschaft aussieht.» Es ist anzunehmen, dass das Niveau der MLS zurzeit insgesamt noch etwas tiefer ist als jenes der Schweizer Super League.
Offenbar ist in Los Angeles' Fussball derzeit eh der Wurm drin. Nicht nur die Kalifornier hinken in der MLS zurzeit der Spitze hinter, auch Beckhams Knöchelverletzung scheint schlimmer zu sein als ursprünglich befürchtet. Ein Einsatz morgen gegen Chelsea wird immer unwahrscheinlicher, aus Marketing-Sicht ein Albtraum für den amerikanischen Fussball. «Die Galaxy-Chefs haben das Spiel seit Monaten als den Tag promotet, an dem Amerika den ganzen Glanz von Beckham sehen wird», schreibt die Sun-Zeitung, «deshalb hat Chelsea die Parole 'Schongang' für das Spiel ausgegeben. Chelsea muss sich einverstanden erklären, Beckham - wenn er denn in der zweiten Halbzeit eingewechelt würde - den nötigen Freiraum zu gewähren.» Für Galaxy-Manager Alexi Lalas selbst ist die Premiere seines neuen Superstars nicht so wichtig. «Beckham ist fünf Jahre hier», sagt der charismatische Manager, der an der Heim-WM 1994 durchs sein rotes Ziegenbärtchen weltweit auffiel, «nicht die Sponsoren bestimmen, ob er spielt, sondern die Ärzte. Aber es ist klar, dass wir in den letzten Stunden natürlich alles versuchen werden, damit er zu einem Einsatz kommen kann.»
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Schon mehr als eine Woche vor seinem Debüt für die Los Angeles Galaxy sorgt David Beckham in seiner neuen Wahlheimat für Aufsehen. Bevor das neue Trikot überhaupt enthüllt wurde, sind beim US-Klub bereits 250 000 Vorbestellungen für das Trikot des englischen Internationalen eingegangen. Das inzwischen präsentierte Galaxy-Trikot war zuvor 12 Jahre lang nicht erneuert worden. Beckham spielt am 21. Juli im Test gegen Chelsea erstmals für die Galaxy.