Das Ende Der Schickeria München?

Alles über Fussball, ausser FCB.
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Frankfodder
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Beitrag von Frankfodder »

Kein Problem, ich weiß schon wie du es meinst. Ich finde es ähnlich schade, auf was alles bei der Spieltagsplanung aus präventiven Gesichtspunkten Rücksicht genommen werden muss. Leider gibt es in jedem Verein Idioten, die auf Gewalt und Randale aus sind.

Habe letztens einen Bericht gesehen über die Spieltagsplanungen der DFL. Es ist echt Wahnsinn auf was da alles Rücksicht genommen werden muss, Anfahrtsrouten, Bahnverbindungen etc.
So wird zB der FSV Mainz 05 nie zeitgleich ein Heimspiel mit einem der Eintracht haben können oder Duelle in Schalke und Dortmund am gleichen Tag zur gleichen Zeit sind auch sehr problematisch und sind zu vermeiden.

Deswegen überrascht es mich, dass bei so großer Sorgfalt der DFL die sich größtenteils deckenden Anfahrtswege der Bayern und Nürnberger nicht beachten wurden.

Schade ist es allemal, dass man so etwas berücksichtigen muss, da stimme ich dir zu!

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1980
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Beitrag von 1980 »

PeppermintPatty hat geschrieben:Irgendwie leben wir in einer kranken Gesellschaft. Reicht es nicht, wenn sich Protestanten und Katholiken in Irland die Birne einschlagen oder Israelis und Palästinenser sich gegenseitig in die Luft jagen?
Tue nicht so scheinheilig. Du würdest doch auch am liebsten Zubi's Bea die Birne einschlagen.

Tip: Heute Abend hast Du Gelegenheit dazu!

ScoUtd
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Beitrag von ScoUtd »

Frankfodder hat geschrieben:Kein Problem, ich weiß schon wie du es meinst. Ich finde es ähnlich schade, auf was alles bei der Spieltagsplanung aus präventiven Gesichtspunkten Rücksicht genommen werden muss. Leider gibt es in jedem Verein Idioten, die auf Gewalt und Randale aus sind.

Habe letztens einen Bericht gesehen über die Spieltagsplanungen der DFL. Es ist echt Wahnsinn auf was da alles Rücksicht genommen werden muss, Anfahrtsrouten, Bahnverbindungen etc.
So wird zB der FSV Mainz 05 nie zeitgleich ein Heimspiel mit einem der Eintracht haben können oder Duelle in Schalke und Dortmund am gleichen Tag zur gleichen Zeit sind auch sehr problematisch und sind zu vermeiden.

Deswegen überrascht es mich, dass bei so großer Sorgfalt der DFL die sich größtenteils deckenden Anfahrtswege der Bayern und Nürnberger nicht beachten wurden.

Schade ist es allemal, dass man so etwas berücksichtigen muss, da stimme ich dir zu!
dass MZ/F, N/M, DO/GE oder auch LEV/K keine zeitgleichen heimspiele austragen ist klar, aber bei den auswärtssppielen auch noch schauen zu müssen geht wohl zu weit
CR7 Fanboy

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Frankfodder
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Beitrag von Frankfodder »

ScoUtd hat geschrieben:dass MZ/F, N/M, DO/GE oder auch LEV/K keine zeitgleichen heimspiele austragen ist klar, aber bei den auswärtssppielen auch noch schauen zu müssen geht wohl zu weit
Darauf wird aber normalerweise auch geachtet, stell dir Mal vor wir (Eintracht) würden gleichzeitig zu einem Mainzer Spiel in Schalke in Bochum spielen. Da will ich nicht wissen, was an so mancher Autobahnraststätte abgeht.

ScoUtd
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Beitrag von ScoUtd »

Frankfodder hat geschrieben:Darauf wird aber normalerweise auch geachtet, stell dir Mal vor wir (Eintracht) würden gleichzeitig zu einem Mainzer Spiel in Schalke in Bochum spielen. Da will ich nicht wissen, was an so mancher Autobahnraststätte abgeht.
Mainz? was wollt ihr mit Mainz?

ihr habt doch den OFC..... :-)
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STEVIE GERRARD
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Beitrag von STEVIE GERRARD »

ScoUtd hat geschrieben:hab ich bei meinen zig besuchen noch nie gesehn
vor 20 jahren gab es dies vielleicht noch aber heute bilden sie sogar gemeinsam die regierung.

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Frankfodder
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Beitrag von Frankfodder »

ScoUtd hat geschrieben:Mainz? was wollt ihr mit Mainz?

ihr habt doch den OFC..... :-)
Da gebe ich dir eigentlich vollkommen Recht!

Das ist auch das, was viele an den Mainzern so stört, dass von ihrer Seite versucht wird, eine Rivalität aufzuabauen, die eigentlich ohne jedwede historische Grundlage ist (jetzt mal vom 6:3-Krimi abgesehen)!

Nun, über die Mainzer Fankultur könnte ich mich seitenweise auslassen, aber das gehört hier nicht hin! ;)

Viel Glück heut in Schaffhausen!

ScoUtd
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Beitrag von ScoUtd »

[quote="Frankfodder"]Nun, über die Mainzer Fankultur könnte ich mich seitenweise auslassen, aber das gehört hier nicht hin! ]


ne, das ist nicht nötig, die interesierten wissen bescheid... :cool:
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Brandstifter
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Beitrag von Brandstifter »

10.05.2007

Mit einem gemeinsamen Krankenhausbesuch haben der FC Bayern und der 1. FC Nürnberg am Donnerstag ihr tiefes Bedauern nach den Vorfällen auf einer Würzburger Autobahn-Raststätte am vergangenen Wochenende zum Ausdruck gebracht. Bayerns Fan-Beauftragter Raimond Aumann überbrachte der schwer verletzten u201EClubu201C-Anhängerin Hannelore S. zusammen mit Siegfried Schneider, dem FCN-Vizepräsidenten, sowie Nürnbergs Fan-Beauftragten Jürgen Bergmann die besten Genesungswünsche beider Vereine.

u201EFür den FC Bayern ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir Frau S. helfen und sie am Krankenbett besuchenu201C, sagte Aumann, der der 45-Jährigen ein FCB-Trikot mit allen Unterschriften der Mannschaft überreichte und sie zusammen mit ihrem Ehemann in der neuen Saison zum Heimspiel des Rekordmeisters gegen den 1. FC Nürnberg für ein komplettes Wochenende nach München einlud. Gleichzeitig versicherte Aumann Frau S. u201Ejegliche nötige medizinische Hilfeu201C durch den FC Bayern.

Kein Platz für Gewalttäter

u201EMit diesem gemeinsamen Besuch haben wir der Verletzten unsere Anteilnahme ausdrücken und ihr gute Besserung wünschen wollenu201C, erklärte Nürnbergs Vizepräsident Schneider und verdeutlichte: u201EWir wollen gemeinsam zeigen, dass wir Gewalttätern keinen Platz geben wollen, die meinen, sich unter dem Deckmäntelchen des Sports zeigen zu müssen.u201C Frau S. erhielt auch vom u201EClubu201C ein von der Mannschaft signiertes Trikot und wurde zum DFB-Pokalfinale in Berlin am 26. Mai gegen den VfB Stuttgart eingeladen.

Am vergangenen Samstag war die 45 Jahre alte Frau aus Mittelfranken von Anhängern des FC Bayern unvermittelt angegriffen worden und hatte dabei durch einen Flaschenwurf so schwere Schädel- und Augenverletzungen erlitten, dass sie auf einem Auge blind bleiben wird. Der FC Bayern hatte daraufhin gegen die 73 Fans, die in den Vorfall verwickelt waren, unter anderem ein bundesweites Stadionverbot sowie Hausverbot erteilt. Acht mutmaßliche Täter sitzen in Haft, ihnen drohen Verfahren unter anderem wegen schwerer Körperverletzung und Landfriedensbruch.
Würden Wahlen etwas verändern, dann wären sie verboten

panda
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Beitrag von panda »

Bayern-Fans protestieren


Der Fußball-Rekordmeister entzieht 530 Anhängern die Dauerkarten, weil sie mit der Ultra-Gruppe Schickeria in Verbindung stehen. Die Fans hingegen sprechen von "nachweislich unbeteiligten Personen".


Nachdem der FC Bayern 530 Anhängern die Dauerkarten gekündigt hat, fordern 30 Fanklubs in einer gemeinsamen Erklärung, "die offensichtlichen Missverständnisse‘‘ auszuräumen. Es handele sich um "eine in der deutschen Fußballgeschichte einmalige Bestrafung nachweislich unbeteiligter Personen‘‘.

Die Betroffenen hatten sich auf einer Dauerkartenliste eingetragen, die von der umstrittenen Gruppe Schickeria geführt wurde, hatten ansonsten in der Mehrzahl nichts mit den Ultras zu tun. "Von Seiten der Fanbetreuung wurde damals kommuniziert, dass es keine Rolle spiele, in welche Liste man sich eintrage, da sie am Ende zusammengeführt würden. Viele schrieben sich in eine der identischen Listen ein, ohne zu wissen, von wem diese geführt wurde‘‘, so die Anhänger.

Gregor Weinreich von der Fanklub-Organisation ClubNr.12 sagt: "Wir hoffen, dass der FCB einsieht, dass die Liste nichts aussagt.‘‘ Den Bayern reicht laut Pressesprecher Markus Hörwick, dass sie von den Ultras organisiert wurde: "Was Schickeria ist, wird nicht mehr toleriert.‘‘

In der Erklärung der Fans kommen auch die Opfer des schlimmen Überfalls auf Nürnberger Fans zu Wort, der Auslöser der Maßnahmen war. Alexander S., der leicht verletzt wurde, wird zitiert: "Man kann nicht versuchen, ein Unrecht mit anderem Unrecht zu lösen. Mit einem Rundumschlag ist keinem geholfen.‘‘ Gegen Mainz findet eine Spendenaktion der Bayernfanklubs für die Opfer statt.

http://www.sueddeutsche.de/sport/bundes ... 12/114598/

Magoo
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Beitrag von Magoo »

panda hat geschrieben:Bayern-Fans protestieren


Der Fußball-Rekordmeister entzieht 530 Anhängern die Dauerkarten, weil sie mit der Ultra-Gruppe Schickeria in Verbindung stehen. Die Fans hingegen sprechen von "nachweislich unbeteiligten Personen".


Nachdem der FC Bayern 530 Anhängern die Dauerkarten gekündigt hat, fordern 30 Fanklubs in einer gemeinsamen Erklärung, "die offensichtlichen Missverständnisseu2018u2018 auszuräumen. Es handele sich um "eine in der deutschen Fußballgeschichte einmalige Bestrafung nachweislich unbeteiligter Personenu2018u2018.

Die Betroffenen hatten sich auf einer Dauerkartenliste eingetragen, die von der umstrittenen Gruppe Schickeria geführt wurde, hatten ansonsten in der Mehrzahl nichts mit den Ultras zu tun. "Von Seiten der Fanbetreuung wurde damals kommuniziert, dass es keine Rolle spiele, in welche Liste man sich eintrage, da sie am Ende zusammengeführt würden. Viele schrieben sich in eine der identischen Listen ein, ohne zu wissen, von wem diese geführt wurdeu2018u2018, so die Anhänger.

Gregor Weinreich von der Fanklub-Organisation ClubNr.12 sagt: "Wir hoffen, dass der FCB einsieht, dass die Liste nichts aussagt.u2018u2018 Den Bayern reicht laut Pressesprecher Markus Hörwick, dass sie von den Ultras organisiert wurde: "Was Schickeria ist, wird nicht mehr toleriert.u2018u2018

In der Erklärung der Fans kommen auch die Opfer des schlimmen Überfalls auf Nürnberger Fans zu Wort, der Auslöser der Maßnahmen war. Alexander S., der leicht verletzt wurde, wird zitiert: "Man kann nicht versuchen, ein Unrecht mit anderem Unrecht zu lösen. Mit einem Rundumschlag ist keinem geholfen.u2018u2018 Gegen Mainz findet eine Spendenaktion der Bayernfanklubs für die Opfer statt.

http://www.sueddeutsche.de/sport/bundes ... 12/114598/
Frechheit.... :mad: Bayern würde ein Heusler auch gut tun...

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örjan berg
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Beitrag von örjan berg »

Und das ist noch ein Artikel vom 15. Mai zum Thema.

Hoeneß will neue Kurve

Der FC Bayern plant offenbar, die seit Jahren unliebsame Fan-Gruppierung "Schickeria" mit rund 700 Mitgliedern endgültig loszuwerden.
Von Markus Schäflein

Zehn Tage nach dem gewalttätigen Angriff von Randalierern aus dem Umfeld des FC Bayern auf Nürnberger Anhänger schweigen die acht Personen in Untersuchungshaft offenbar weiterhin. "So muss man sich das vorstellen", umschrieb der Würzburger Polizeisprecher Willmut Hornung am Montag die Situation. Zahlreiche andere Personen hätten hingegen bereits ausgesagt. "Ihre Aussagen und die Ergebnisse der Spurensicherung werden derzeit abgeglichen", sagte Hornung.

25 Beamte der Kriminalpolizei ermitteln in der Sonderkommission "Soko-Fan". Überführt werden soll neben den anderen Angreifern der Täter, der auf einer Autobahnraststätte bei Würzburg eine Frau mit einer gefüllten Colaflasche schwer verletzte. Die Frau ist auf dem linken Auge erblindet. Die Randalierer sowie die anderen Mitreisenden der Busse gehören der Fan-Gruppierung Schickeria und ihrem Umfeld an.

Ende der Schickeria?

Der FC Bayern plant offenbar, die seit Jahren unliebsame Gruppierung Schickeria mit rund 700 Mitgliedern endgültig loszuwerden. Manager Uli Hoeneß kündigte an, es werde in der kommenden Saison "eine ganz neue Südkurve" geben. Der Fall um die bekannte Gruppe sorgt in der Fanszene bundesweit für Aufsehen, in Internetforen diskutieren Anhänger aller Vereine unter Überschriften wie "Das Ende der Schickeria".

Thomas Emmes, Leiter des Fanprojekts der Stadt München, glaubt aber nicht daran, dass sich die Ultra-Gruppierung jetzt auflöst. "Der Verein sagt vielleicht: Für uns ist diese Gruppe nicht mehr existent. Aber so einfach ist das nicht. Sie ist nach wie vor noch da und wird sich nicht in alle Richtungen verstreuen", sagt Emmes. "Ob sie sich umbenennen, spalten oder weitermachen, wissen sie wohl selbst noch nicht."

Er sehe seine Aufgabe weiterhin darin, zwischen Verein und Ultras zu vermitteln. "Wir werden die Gruppe auf keinen Fall fallen lassen. Von ihren rund 700 Mitgliedern würde ich nicht einmal 35 als gewaltbereit einschätzen", meint der Sozialarbeiter, der im Auftrag der Stadt die Münchner Fanszene begleitet. Er weiß aber auch, dass es die Führung der Schickeria versäumt hat, ihre gewalttätigen Mitglieder auszuschließen. Und dass offenbar einige Zeugen aus den Reihen der Gruppe sogar versuchen, die Täter zu schützen. "Es wird jetzt sehr heikel, Schnittstelle zwischen Ultras und Verein zu sein", sagt Emmes, "wir hatten uns etwas aufgebaut, aber dieser schlimme Vorfall bringt das Kartenhäuschen zum Einsturz."

http://www.sueddeutsche.de/sport/bundes ... 27/114213/
[CENTER](c) by örjan berg 2007 - alle Rechte vorbehalten[/CENTER]

Lüüter singe, immer lüüter singe, bis dr FCB s goal gschosse het!!:)

[CENTER] :mad: FUSSBALLMAFIA SFV!!:mad:[/CENTER]

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Nur So...
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Beitrag von Nur So... »

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PROTESTE ZUM SAISONAUFTAKT

Bayern-Fans verhöhnen Hoeneß und Rummenigge
Von Mike Glindmeier

Machtkampf beim FC Bayern: Der Club will eine gewaltbereite Fangruppe aus dem Stadion drängen - "Sippenhaft" nennen Fanvertreter das Vorgehen und kündigen Proteste an. Zum Bundesliga-Start droht Ärger in der Südkurve.

Eigentlich müssten die Bayern-Fans zufrieden sein: Für mehr als 70 Millionen Euro haben Manager Uli Hoeneß und der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge ein Starensemble für die kommende Saison eingekauft. Trotzdem werden sie zum Bundesligaauftakt mit Pfiffen begrüßt werden - beim ersten Heimspiel am kommenden Samstag gegen den FC Hansa Rostock (15.30 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) sind Proteste programmiert.

Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE wollen verschiedene Fan-Gruppen massiv gegen den Bayern-Vorstand demonstrieren - weil der Verein etliche Stadionverbote ausgesprochen und mehr als 500 Dauerkarten gekündigt hat. "Dabei handelte es sich um einen Akt der Willkür und Sippenhaft", schimpft Münchens Fanprojektleiter Günter Krause im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE.

"Das Vertrauensverhältnis zwischen Clubführung und vielen engagierten Fans ist kaputt", ergänzt Lutz Nagel, Vorstandsmitglied des Club Nr.12. Mit Flugblättern, Pins, Aufklebern und zwei Internetseiten wollen die Anhänger auf riesigen Plakaten ihrem Frust Ausdruck verleihen. "Ulis Gäste" steht, verziert von Hippieblumen in bunten Buchstaben auf dem einen Transparent. Ein anderes sieht aus wie der Barcode auf einer Lebensmittelverpackung. Aufdruck: "Kalles Kunden". Denn "über den Anschreiben zu den Jahreskarten steht inzwischen in großen Buchstaben 'KUNDENINFORMATION'. Da bekomme ich den Eindruck, dass ich nur noch eine austauschbare Nummer im Buchungssystem der FCBM AG bin", sagte Stefan Krammer vom Fanclub "Schlachtenbummler". "Unser Vizepräsident Fritz Scherer bezeichnet uns in einem Interview als 'Sozialticketempfänger'. Das sagt schon vieles über das Bild aus, das die AG vom Stehplatzpublikum des FC Bayern hat", ergänzt Tobias Ziegler, der wie sein Fanclubkollege in der Südkurve für Stimmung sorgt.

Im Mittelpunkt der Kritik steht Hoeneß, der bereits im Mai ein rigoroses Vorgehen gegen Störenfriede ankündigte: "Man muss sich auch das Recht rausnehmen, sich seine Gäste aussuchen zu können." Auslöser war ein Angriff von Bayern-Fans auf Anhänger des 1. FC Nürnberg. Beide Gruppen waren zufällig auf einer Raststätte in Würzburg aufeinandergetroffen. Dabei wurde die Frau des Nürnberger Busfahrers von einer vollen Cola-Flasche am Kopf getroffen und verlor ihr linkes Augenlicht. Gegen die 73 Bayern-Fans, von denen etwa 20 Personen aus dem Umfeld der Fangruppe "Schickeria" in die Angriffe involviert waren, verhängte der FC Bayern Stadionverbote.

"Das ist Sippenhaft"

Obwohl nur drei Personen heute noch in Untersuchungshaft sitzen, behalten die Aussperrungen bis zum Abschluss des Verfahrens ihre Gültigkeit. "So schlimm der Vorfall auch war, aber das ist Sippenhaft. Einige der Betroffenen waren nicht mal aus ihrem Bus gestiegen", sagt Fanprojektler Krause. "Zu unserem Bedauern ist der Vorfall in Würzburg bis heute nicht geklärt. Daher wird das Stadionverbot für alle 73 Bus-Insassen aufrechterhalten", sagt Bayerns Fanbeauftragter Raimond Aumann auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE.

Kurze Zeit nach diesem Vorfall entzog der Verein 530 Fans die Dauerkarte, weil er eine alte Fanclubliste heranzog, auf der er "Schickeria"-Mitglieder vermutete. Nach stürmischen Protesten ruderten die Verantwortlichen wieder zurück. Jeder, der sich in einer schriftlichen Erklärung von der "Schickeria" und von Gewalt distanziert hatte, bekam plötzlich doch eine Dauerkarte.

Der Verein hält die Maßnahme für gerechtfertigt: "Jene 530 Dauerkarten-Inhaber standen auf einer Mitgliederliste der Gruppierung 'Schickeria', die dem FC Bayern vorlag. Der FC Bayern hat nach dem Vorfall in Würzburg sämtliche Dauerkarten gekündigt und gleichzeitig über das Fanprojekt München eine aktualisierte Mitgliederliste der 'Schickeria' angefordert. So sollten diejenigen Fans, die unwissentlich auf die Liste gesetzt wurden, die Möglichkeit haben, ihre Dauerkarten so schnell wie möglich zurückzuerhalten", erklärt Aumann. Weder das Fanprojekt noch die Gruppierung seien dieser Bitte je nachgekommen, so Aumann. "Deshalb hat der FC Bayern alle 530 gekündigten Dauerkarten-Inhaber noch mal angeschrieben, um sich schriftlich von Gewalt im und außerhalb des Stadions sowie von der Gruppierung 'Schickeria' zu distanzieren. Dies war Grundvoraussetzung, um die Dauerkarte wiederzuerhalten."

12.000 Euro für Gewaltopfer gesammelt

Panikmache oder Prävention? Fanprojektler Krause hält die Maßnahme für überzogen. Nach seinen Schätzungen gelten 20 von 700 Mitgliedern des umstrittenen Fanclubs als gewaltbereit. "Eine Verurteilung im Kollektiv führt nur zu noch mehr Solidarität", sagt Krause. Der Verein sei dabei, die Fanszene zu spalten. "Der Entzug der Dauerkarte hat einen großen Vertrauensschaden bewirkt. Es wäre sicher besser gewesen, die Herren Hoeneß und Aumann hätten vor dieser Maßnahme mal mit uns Fanprojektlern gesprochen", so der Sozialpädagoge. "Wenn jemand die Fanszene gespalten hat, dann die Schickeria selbst mit dem Vorfall in Würzburg. Der FC Bayern hat lediglich auf den Vorfall reagiert. Man kann sich nicht von einer Gruppierung distanzieren und ihren Mitgliedern gleichzeitig 530 Dauerkarten gewähren", hält Aumann dagegen.

Dabei hat es bereits vor vier Jahren einen ähnlichen Vorfall gegeben. "Damals hat sich der Verein nach seinem Salto rückwärts immerhin bei den Fans entschuldigt. Dieses Mal bekamen die Betroffenen am Ende nur kommentarlos ihre Jahreskarte zugeschickt", so Nagel. Die Fanorganisation hat in Zusammenarbeit mit anderen Fanclubs in den vergangenen Wochen 12.000 Euro Spenden gesammelt. Die eine Hälfte wird an die Frau des Nürnberger Busfahrers überwiesen, die andere an den Weißen Ring e.V.

"Wir sind alles andere als Gewalttäter, aber der Verein rückt uns immer mehr in dieses Licht. Aus Angst, bei irgendeinem zukünftigen Vorfall auf einer Mitgliederliste zu stehen und dann die Jahreskarte entzogen zu bekommen, sind sogar schon Mitglieder aus unserem Fanclub ausgetreten", so Nagel.

Auch zwischen den Fangruppen ist die Situation angespannt. Beim letzten Heimspiel der vergangenen Saison gab es erste Anfeindungen untereinander in der Südkurve. Am Samstag könnten die Proteste zu weiterem Ärger unter den Fans beitragen. Sofern die Protestler ihre Plakate überhaupt ins Stadion bringen dürfen. "Transparente und Flugblätter, die in der Allianz Arena angebracht oder verteilt werden, müssen zuvor genehmigt werden", warnt Aumann. Ganz egal, wie sich das Starensemble schlägt: Einige Anhänger werden das Stadion sicherlich nicht zufrieden verlassen.

http://www.spiegel.de
Grüsse gehen an alle die es verdienen...

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