Präzedenzfall für den Wurf von Gegenstäden aufs Feld, bei dem Spieler getroffen werden ist ja wohl das Spiel Basel-GC vom 1.12.2002.
Hier der Spielbericht:
Und das (revidierte) Strafmass:01.12.2002 | Eugen Weber
FCB verliert das Derby gegen GC
Noch nie war ein Matchbericht wohl so schwierig zu schreiben. Basel verliert gegen GC mit 1:2 (0:1) im letzten Heimspiel des Jahres 2002. Einem verschossenen Elfmeter von Murat Yakin (25.) stand ein geschenkter für GC gegenüber, den Nunez sicher zum 0:2 verwandelte. Zuvor traf Rozental zum 0:1. Der Anschlusstreffer von Tum in der 71. Minute gelang mitten in der Aufholjagd, doch zum Ausgleich reichte es nicht mehr. Überschattet wurde das Spiel durch Gegenstände die aus den Zuschauerreihen geworfen wurden und Akteure auf dem Feld trafen. Die Presse nannte es schon lange vorher "das Spiel der Emotionen". Und diese Emotionen wogten auch heute wieder hoch. Spielerisch war es kein sehr hochstehendes Spiel. Hart umkämpft im Mittelfeld kamen beide Teams zu wenig Torchancen. Basel musste zudem auf mehrere wichtige Protagnisten verzichten. Zubi war krank, wurde jedoch von Eric Rapo mehr als würdig vertreten. Zudem fehlten mit Ergic und Hakan Yakin zwei Impulsgeber im Mittelfeld. Basel, mit 14 Spielen mehr in den Beinen als die Hoppers, wirkte zudem müder als auch schon. Und trotzdem begannen sie stärker. Die erste Chance in der 1. Minute war diesmal jedoch nicht drin Danach jedoch verlagerte sich das Spiel in das Mittelfeld. Und kam der Ball doch einmal in Richtung Tor, war die Verteidigung zur Stelle. In der 15. Minute dann eine Riesenchance für die Zürcher. Haas (der heute sehr unglücklich spielte) spielte einen katastrophalen Fehlpass, doch Barijho konnte dieses Geschenk nicht nutzen. In der 25. Minute wurde Rossi dann im Strafraum der Zürcher gefoult. Folgerichtig zeigte Meier auf den Elfmeter Punkt. Doch Murat Yakin schoss neben das Tor. Das sollte sich noch rächen. Das Spiel wurde auch immer ruppiger und es war zu befürchten, dass sich die Spieler bald mehr auf das Fallenlassen konzentrieren würden, als Fussball zu spielen. Kurz vor der Pause dann noch hässliche Szenen. Nunez kam zu einem Eckball und wurde mit Gegenständen beworfen, dabei wurde der Linienrichter getroffen. Darauf drohte der Schiedsrichter sogar mit Abbruch der Partie. Zum Glück konnten sich die Gemüter anschliessend in der Pause etwas beruhigen. Nach dem Unterbruch versuchte Basel, das Spiel zu forcieren. Doch leider gelang dies nur zum Teil. Die GC-Spieler entwickelten eine erstaunliche Leidenschaft zur Oper und zeigten mehrmals den "sterbenden Schwan". Unterstützt von Schiri Meier wurde der kleinste Rempler abgepfiffen. So konnte sich natürlich kein richtiges Spiel entwickeln. Doch es wurde noch schlimmer. In der 60. Minute kam es zu einem "Gewurschtel" im Strafraum der Basler. Murat Yakin kam konnte dabei den Ball vor einem GC-Spieler klären. Zum Entsetzen der Zuschauer zeigte Schiedsrichter Meier auf den Penaltypunkt, weil er irrtümlich ein Foul gesehen hatte. Muri wurde zudem noch verwarnt. Nunez verwandelte sicher zum 0:2. Damit war das Spiel vorentschieden und GC tat alles, auf Zeit zu spielen. Teilweise war es sogar so peinlich, dass sogar Smiljanic seine Mitspieler aufforderte, aufzustehen und nicht den Toten zu spielen. Und leider flogen weiter Gegenstände auf das Spielfeld. In der nächsten Szene wurde ein klares Hands der Zürcher im eigenen Strafraum übersehen und es gab nur Eckball. In der 65. Minute weitere hektische Szenen. Torhüter Borer von GC kam zu einem Abstoss. Er bewegte sich dabei so langsam, dass er schon fast rückwärts ging. Wiederum kamen Gegenstände zu fliegen, was sicher auch mehr als "biirewaich" war. Borer wurde dabei von einem leeren Tetrapack getroffen, und sank zusammen. Schiri Meier liess das Spiel nach einem kurzen Unterbruch und Rücksprache mit den Assistenten weiterspielen. Die mehr als unsportliche Aktion der Gegenstandswerfer dürfte noch ein Nachspiel haben, denn trotz mehrfache Aufforderungen, auch durch FCB-Spieler, hörten die Wurfattacken nicht auf. In der 69. Minute kam dann Tum für Rossi und nur zwei Minuten später stach der Joker. Den Eckball von Cantaluppi traf Tum per Kopf ins Tor zum Anschlusstreffer. Für mehr reichte die Kraft dann nicht mehr. Der FCB tat alles und spielte mit viel Power nach vorne. Leider fehlte wie schon zuletzt die nötige Effizienz und auch das letzte Quentchen Glück. Es blieb bei dieser unglücklichen 1:2-Niederlage der Bebbi. Es zeigte sich zudem, dass das Fehlen von Hakan Yakin und auch Ivan Ergic für den FCB nur sehr schwer zu kompensieren ist. Trotz allem darf der FC Basel stolz sein. Wer in der Champions League solch super Leistungen zeigt, und mit mehr als 10 zusätzlichen Partien GC alles abverlangt, muss den Kopf nicht hängen lassen. GC ist durch den Sieg sicherer Wintermeister, Basel muss sich mit dem 2. Platz begnügen. Es bleibt der bittere Nachgeschmack, dass einige Chaoten mal wieder für Negativschlagzeilen zuungunsten des FCB sorgen, denn schlussendlich hat gemäss Schiedsrichter Meier sehr wenig gefehlt und die Partie wäre abgebrochen worden. Telegramm: FC Basel - Grasshopper 1:2 (0:1) Zuschauer: 33´433 Schiedsrichter: Meier, Buragina, Käppeli Tore: 42. Rozental 0:1. 60. Nunez 0:2. 71. Tum 1:2. Corner: 4:2 Verwarnung: 25. Tararache (Unsportl. Verhalten), 48. Atouba (Foul), 60. M. Yakin (Hands), 76. Smiljanic (Foul), 85. Varela (Foul), 87. Gerber (Foul), FC Basel: Rapo, Zwyssig, M. Yakin, Haas, Atouba, Huggel (56. Varela), Esposito, Cantaluppi (83. Barberis), Chipperfield, Gimenez, Rossi (69. Tum) Grasshopper: Borer, Smiljanic, Rozental, Gerber, Schwegler, Cabanas, Spycher, Barijho (72. Petric), Lichtsteiner (83. Castillo), Nuñez Bemerkungen: Basel ohne Zubi (krank), Koumantarakis, H. Yakin, Savic, Ergic und Hasler (verletzt), sowie ohne Milicevic (kein Aufgebot); GC ohne Zanni, Hodel, Baturina und Jaggy (verletzt) sowie ohne Eduardo (gesperrt); 25. M. Yakin verschiesst Foulpenalty; Diskussionswürdige Schiedsrichterentscheide;
10.02.2003 | FC Basel
Doch kein Geisterspiel - MK geschlossen
Das Rekursgericht der National-Liga hat den Rekurs des FC Basel teilweise gutgeheissen und die Stadionsperre auf eine Teilsperre reduziert. Konkret bedeutet dies, dass beim ersten Meisterschafts-Heimspiel vom Samstag, 8. März 2003, gegen den Servette FC die Balkon- und Parkett-Bereiche der "Muttenzerkurve" (Sektor D) gesperrt bleiben müssen. Neben dieser Teilschliessung wurde die Busse von CHF 15´000.00 bestätigt. Das Urteil des Rekursgerichts ist mit ordentlichen Rechtsmitteln nicht mehr anfechtbar, weshalb die Vereinsleitung den Entscheid des Rekursgerichts akzeptieren muss. Die Clubleitung zieht aber in Erwägung, gegen die Verursacher zivilrechtliche Schritte einzuleiten.