Salò oder eine Aufführung in der Kirche

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machine
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Salò oder eine Aufführung in der Kirche

Beitrag von machine »

Zürcher Kirche zeigt Sado-Maso-Film

In der Kirche St. Jakob wird am Sonntag ein umstrittener Film gezeigt.

In «Salò oder Die 120 Tage von Sodom» werden Menschen in perversen Orgien zu Tode gequält, aufgehängt und gleichzeitig vergewaltigt, nackt an Hundeleinen geführt und dazu gezwungen, Kot zu essen. Der Skandalfilm des bekennenden Atheisten Pier Paolo Pasolini wurde in vielen Ländern verboten u2013 aber ausgerechnet in der Zürcher Kirche St.Jakob beim Stauffacher, in der das Kino Xenix seit sieben Wochen ein Gastspiel hat, wird das umstrittene Werk am kommenden Sonntag um 17.15 Uhr gezeigt.

Eine Altersbeschränkung gibt es nicht: «Das haben wir beim Kino Xenix nie», sagt Programmleiter René Moser. «Dies wäre sowieso ein Witz, da im Zeitalter der DVDs jeder den Film im Laden holen kann.» Ganz so einfach ist das nicht u2013 der Schocker ist in den Videotheken erst ab 18 Jahren erhältlich: «Wir verlangen immer einen Ausweis. Da kommen Szenen vor, die wirklich nicht für Jugendliche geeignet sind», sagt Antje Kahn vom Filmverleih Les Videos. Pfarrer Anselm Burr hat da keine Skrupel. «Wir haben mehrere Filme von Pasolini gezeigt, da gehört dieser eben auch dazu.» Und schliesslich finde nach der Vorführung noch eine Diskussion statt.

(20minuten)

was würde wohl pasolini dazu sagen?

die kirche setzt ein zeichen gegen art. 135, der filmfan schmunzelt :D

edit: die kommentare sind auch äusserst interessant! :rolleyes:

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Ich frage mich nur, wie viel man dem zahlen musste, der Kot frisst... ist doch wiederlich, hat mit Kultur/Kunst nichts zu tun.

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Alge
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Beitrag von Alge »

Soriak hat geschrieben:Ich frage mich nur, wie viel man dem zahlen musste, der Kot frisst... ist doch wiederlich, hat mit Kultur/Kunst nichts zu tun.
Soll Menschen geben, die darauf geil werden, ernsthaft. :eek:

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Jimmygoal
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Beitrag von Jimmygoal »

Warte darauf bis dann irgendwann ein Jugendlicher der den "Film" gesehen hat sich Seebach ins Gedächtnis ruft und das Ganze noch brutaler veranstaltet und seine "Methoden" dem Film klaut...Soll mir dann keiner kommen das liege nur an den Ausländern :mad: :rolleyes:
Jetzt im Forum als Parede bekannt

green_day
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Beitrag von green_day »

Jimmygoal hat geschrieben:Warte darauf bis dann irgendwann ein Jugendlicher der den "Film" gesehen hat sich Seebach ins Gedächtnis ruft und das Ganze noch brutaler veranstaltet und seine "Methoden" dem Film klaut...Soll mir dann keiner kommen das liege nur an den Ausländern
Wahrscheinlich ist's dann aber ein Ausländer dem das in den Sinn kommt. :p ;) :rolleyes:


Hehe, hab die Story auch heute in den 20 Minuten gelesen. Nujo, wenigstens mal eine Kirche die nicht alles verteufelt was mit Sex etc. zu tun hat, sondern die Sache mal von der anderen Seite angeht. Die Frage, ob das der richtige Anfang dazu ist, bleibt aber offen... :D
*

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Baudelaire
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Beitrag von Baudelaire »

Vollidiote, voll unverantwortlich dä Film ohni Itritsbeschränkige go zeige.

Pasolini geile Siech, isch sicher e inteligänte und "wichtige" Film, aber das heisst nid dasen jede Mensch seh sött.

Do hilf nochär au kei Gspröch drüber
Coupé-Décalé!

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Corpsegrinder
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Beitrag von Corpsegrinder »

Dä Film isch stinklangwilig und zum Teil richtig hässlig! Die letschte fünf Minute sin denn no zimlig happig, aber jo... i finds dr bis jetzt schlächtischti Film vo dr Kino Kontrovers-Reihe.

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Latteknaller
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Beitrag von Latteknaller »

Soriak hat geschrieben:Ich frage mich nur, wie viel man dem zahlen musste, der Kot frisst... ist doch wiederlich, hat mit Kultur/Kunst nichts zu tun.
wahrscheinlich gleich viel, wie dem, der sich in hostel hat foltern lassen ;)
"Glauben Sie nicht jenen, die nie in ein Stadion gehen, dass ein Fussballspiel ein Hochrisiko-Anlass sei." Bernhard Heusler im Spiegel

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Modern Times
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Beitrag von Modern Times »

Pasolini-Film: Aufführung verboten

«Zu brutal», urteilt die Stadtpolizei und verbietet die geplante Ausstrahlung eines Skandalfilms in der Kirche St. Jakob. Der Streifen darf in Videotheken nicht mehr ausgeliehen werden.

Die grosse Pier-Paolo-Pasolini-Retrospektive des Kinos Xenix in der Kirche St. Jakob sollte am Sonntag in der Vorführung des Skandalfilms «Salò oder Die 120 Tage von Sodom» gipfeln. Daraus wird nichts: Die Veranstalter hatten nicht nur vergessen, auf eine Altersbeschränkung hinzuweisen (20 Minuten berichtete) u2013 der umstrittene Film darf gar nicht gezeigt werden, denn laut Stadtpolizeisprecher Marco Cortesi ist er «zu brutal»: «Der Film verstösst gegen den Artikel 197.3 im Strafgesetzbuch.» Das Darstellen menschlicher Ausscheidungen und brutaler Gewalt sei verboten.

Tatsächlich werden in «Salò» Menschen gezeigt, die in perversen Sexorgien zu Tode gequält und an der Leine geführt zum Essen von Kot gezwungen werden. «Das geht zu weit», sagt Cortesi. Selbst Betreiber von Videotheken würden sich strafbar machen, wenn sie den Film anböten.

Der Xenix-Programmleiter Beat Schneider wollte gestern keine Stellung zum Thema nehmen. St.-Jakob-Pfarrer Anselm Burr sagte: «In eine Diskussion eingebettet kann ich ich hinter dem Film stehen.»

Alexandra Roder, 20min.ch
Quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

Ludwig van
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Beitrag von Ludwig van »

Modern Times hat geschrieben: Tatsächlich werden in «Salò» Menschen gezeigt, die in perversen Sexorgien zu Tode gequält und an der Leine geführt zum Essen von Kot gezwungen werden. «Das geht zu weit», sagt Cortesi. Selbst Betreiber von Videotheken würden sich strafbar machen, wenn sie den Film anböten.
Alexandra Roder, 20min.ch
und widr e film mehr, wo me yberall ka kaufe und durch d willkür, wo das gsetz zueloht, dr bsitzer kriminalisiert..

jetzt foht die diskussion wege brutalo-film scho widr ah... ich finds zem kotze..

John_Clark
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Beitrag von John_Clark »

Corpsegrinder hat geschrieben:Dä Film isch stinklangwilig und zum Teil richtig hässlig! Die letschte fünf Minute sin denn no zimlig happig, aber jo... i finds dr bis jetzt schlächtischti Film vo dr Kino Kontrovers-Reihe.
Jup, i find en Trash pur.

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shabba
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Beitrag von shabba »

...liebs forum...

wo chani dä film kaufe?

so viel g'hört nie gseh...

ha emol chli gogglet..aber nüt gschieds g'funde...aber do ine wirds sicher eine gä wo da wesentlich besser cha als ich...

s'buech vom de sade hani gläse...aber jetzt wodi doch no chli bild material ha...

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Corpsegrinder
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Beitrag von Corpsegrinder »

http://www.exlibris.ch
http://www.1a-dvdshop.ch
http://www.cede.ch??

kleine Tipp: Kauf en nid, sondern lehn en zerscht us! Är isch nid billig z kriege und mi würd dä Stutz brutal reue, wenni en kauft hätt.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Nur zum sagen: auch der Erwerb des Filmes ist strafbar.

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moulegou
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Beitrag von moulegou »

Jimmygoal hat geschrieben:Warte darauf bis dann irgendwann ein Jugendlicher der den "Film" gesehen hat sich Seebach ins Gedächtnis ruft und das Ganze noch brutaler veranstaltet und seine "Methoden" dem Film klaut...Soll mir dann keiner kommen das liege nur an den Ausländern :mad: :rolleyes:
Dass der Jugendliche gleich auch ein Ausländer sein muss, hast du gesagt.
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Corpsegrinder
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Beitrag von Corpsegrinder »

Soriak hat geschrieben:Nur zum sagen: auch der Erwerb des Filmes ist strafbar.
Meines Wissens ist er nicht indiziert (darum eine falsche Meldung von 20min). Scheint jedenfalls eine Grauzone zu sein, denn Media Markt darf ihn nicht verkaufen, exlibris hingegen schon. :confused:

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moulegou
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Beitrag von moulegou »

Hätte mir Jemand vor kurzem noch erzählt, dass ein sechster Teil von Rocky folgen wird, hätte ich ihn ganz bestimmt für den gelungenen Witz über Filme, die die Welt nicht braucht, beklatscht. Die rundum positiven Kritiken machen jedoch neugierig. Habe auch die Vorschau im ZFDRS (Sendegefäss Kino aktuell oder so) gesehen. Selbst dort erhielt er fünf Punkte. Allerdings erschienen mir bereits die gezeigten Aussschnitte nicht sehr plausibel. In der "kick off Ansprache" zur Vorbereitungsphase erzählte sein Coach etwas davon, dass Rocky wegen seiner Gebrechen kein Sparring absolvieren könnne. Wie man sich so auf einen schwierigen Ernstkampf einstellen kann, bleibt mir trotz des Gelabers über die zu wählenden Trainingsmethoden ein Rätsel. Sowas ist ja, wie wenn ein Fussballspieler ohne Übungen im Zweikampfverhalten und ohne jegliche Trainingsmätchli in der CL bestehen möchte.
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shabba
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Beitrag von shabba »

also ich hanen jetzt b'stellt bi exlibris.ch...

mol luege..worschinlich bringt mr dä e bull heime u. nimt mi grad mit...:-)

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seth
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Beitrag von seth »

Soriak hat geschrieben:Nur zum sagen: auch der Erwerb des Filmes ist strafbar.
denn isches jo egal öb dä als torrent ziesch oder kaufsch :cool:
baslerstab hat geschrieben:fraue hän eifach s'fuessballgen nit. drzue kunnt, dass ihne ihri oberflächlichkeit in allne läbenslage im wäg stoht. d'optik und s'boortmoonee mien stimme, denn isch alles andere sekundär. de kasch se vrarsche, demietige und prügle - sy sinn z'friede und vrteidige di immer und überall!
salegh hat geschrieben:sit die modefiiiz und die metrosexuelle flachzangene in usgang bzw. ins stadion derfe goht die welt dr bach ab!

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macau
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Pasolinis «Salò» in Genfer Kinos

Beitrag von macau »

13. Februar 2006 Tages-Anzeiger Online

Pasolinis «Salò» in Genfer Kinos

Wer den in Zürich verbotenen Film «Salò oder Die 120 Tage von Sodom» in einem Kino sehen will, kann dies am kommenden Wochenende in Genf tun. In zwei Genfer Kinos wird der Film aus Protest gegen die Zensur der Zürcher Polizei ausgestrahlt.

Die ehemalige Genfer Grossrätin Salika Wenger hat die Kino-Aktion ins Leben gerufen. Gleichzeitig hat sie zusammen mit anderen Personen aus dem Künstlermilieu ein Komitee gegen die Zensur gegründet. Zurzeit sammelt das Komitee Unterschriften für eine Petition. Darin fordern sie die Zürcher Behörden auf, die Zensurmassnahme gegen den Film des italienischen Regisseurs Pier Paolo Pasolini aufzuheben. Die Stadtpolizei Zürich hatte die Filmvorführung letzte Woche verboten.
Der Film «Salò» gilt seit seinem Erscheinen im Jahr 1975 als eines der umstrittensten Werke der Filmgeschichte. Wegen seiner Darstellung von Vergewaltigung, Folter und Mord wurde der Film in vielen Ländern verboten. (sbm/sda)

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SwissFox
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Beitrag von SwissFox »

Oh, diese Schweizer Strafbehörden...

Der Film ist kein Meilenstein Pasolinis, schon gar nicht des Kinos und schon vor 32 Jahren veröffentlicht worden und war seit mehreren Jahrzehnten sogar auf Video erhältlich.

Alles, was mir zu diesem bigotten Einsatz einfällt, ist Kopfschütteln.

Dass man einen solchen Film nicht gerade in einer Kirche zeigen sollte, verstehe ich ja noch.

Der generelle Aufschrei aus christlichen Kreisen und die Reaktion der Stapo ZH gibt mir mehr zu denken... Pfft. Heuchler.

Heute gab es einen guten Leserbrief im Tages-Anzeiger, der auch darauf hingewiesen hat, was heutzutage aktuell an Blut- und Gewaltstreifen im Kinoprogramm läuft... :rolleyes:
Once a fox, always a fox - Leicester City forever!

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macau
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Pasolini-Film darf gezeigt werden

Beitrag von macau »

Tages-Anzeiger Online vom 14. Februar 2006

Pasolini-Film darf gezeigt werden

Die Stadtpolizei Zürich krebst zurück: Der Film «Salò oder die 120 Tage von Sodom» ist nun doch erlaubt. Man habe den künstlerischen Wert zu wenig gewürdigt.

Vergangene Woche hatte die Polizei den Film von Pier Paolo Pasolini noch als gewaltverherrlichend und pornografisch eingestuft und dem Kino Xenix die Ausstrahlung verboten. Nun kam sie zum Schluss, «den künstlerischen Wert offenbar zu wenig gewürdigt» zu haben.

Dies hätten Gespräche und Reaktionen, aber auch Gerichtsurteile aus anderen Ländern gezeigt, heisst es in einer Mitteilung. Sofern die gängigen Altersvorschriften betreffend Jugendschutz eingehalten würden, spreche nichts gegen die Vorführung des Films.

«Moderne und fortschrittliche Polizei»

«Lieber eine späte Einsicht als keine Einsicht», sagte Stadtpolizeisprecher Marco Cortesi zum Meinungsumschwung. «Ein Grossteil der Bevölkerung stuft den Film offenbar als Kunst ein.» Dem will die Polizei nicht im Wege stehen. «Schliesslich wollen wir eine moderne und fortschrittliche Polizei sein», so Cortesi.

Lob für die Polizei

Positiv überrascht von diesem Entscheid wurde das Kino Xenix, das «Salò oder die 120 Tage von Sodom» in seiner Retrospektive über Pasolinis Werk am vergangenen Sonntag in der Offenen Kirche St. Jakob zeigen wollte und auf Grund des Verbots stattdessen eine Podiumsdiskussion durchführte. «Dass die Polizei die Grösse hat, zu sagen 'Wir haben uns geirrt', ist super», sagte Mirko Vaiz, Mitglied der Kino-Geschäftsleitung. Auch wenn der verpatzte Abschluss der Filmreihe natürlich ärgerlich sei.


Das Kino will den Film nun baldmöglichst zeigen. Wegen des momentanen Umbaus wird dies laut Vaiz aber frühestens im April sein oder gar erst im Mai, im Rahmen einer ohnehin geplanten Reihe zum Thema «Film und Gewalt». Nicht ausgeschlossen ist, dass ein anderes Zürcher Kino in die Bresche springt.

Vergewaltigung und Folter

Pasolinis Film aus dem Jahre 1975 ist wegen seiner Darstellung von Vergewaltigungen, Folter und Szenen mit menschlichen Ausscheidungen umstritten. Wegen der expliziten Darstellung von Gewalt wurde er in vielen Ländern verboten. Für den Kommunisten Pasolini war der Film extremster Ausdruck seiner antifaschistischen Haltung. Als Kritik am Antifaschismus wurde er auch von der Filmkritik gewürdigt. (grü/sda/ap)

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