Baron Zwingstein hat geschrieben:Ich sehe da jetzt ehrlich gesagt nicht, was hier mit Toleranz gleichzusetzen ist...? Eine Dienstleistung gibt es bei entsprechender Gegenleistung, oder ein Vertrag kommt bei gegenseitiger übereinstimmender Willensäusserung zustande, doch das ist Recht und Gesetz. Ich bekunde damit jetzt ehrlich gesagt etwas Mühe...
Wieso Mühe? Beim Bäcker ist's ein Geben und ein Nehmen. Wieso soll Toleranz nicht auch ein Geben und ein Nehmen sein? Für Geben und Nehmen braucht es ja im Prinzip weder Recht noch Gesetze, im Idealfall klappt das auch so. Recht und Gesetz braucht es ja vor allem zur Sanktion bei Problemen. Bei meinem Bäcker-Beispiel braucht es aber das aber nicht, bzw. es wird auch ohne diese Dinge eine Lösung gefunden und so scheint es mir, ist es auch mit der Toleranz (wobei ich vermute, dass es da auch Regeln gibt, einfach nicht so formale).
Man darf vielleicht die eigentliche Frage nicht aus den Augen verlieren und die war ja, ob man als toleranter Mensch gegenüber Intoleranten tolerant sein muss und wenn man die Toleranz als eine Tauschbeziehung betrachtet, kann man die Frage wohl so beantworten, dass man zu Intoleranten nicht tolerant sein muss.
Und ich denke es gibt gute Argumente, wieso man Toleranz als Tauschbeziehung sehen kann, womit die Toleranz schon fast die Form eines Vertrags annimmt. So denke ich, dass man hier in Richtung Gesellschaftsvertrag oder Spieltheorie argumentieren könnte.
Baron Zwingstein hat geschrieben:Grobe Leitplanken...? Könntet Ihr dies näher beschreiben?
Leitplanken ist vielleicht das falsche Wort. Was ich damit sagen wollte: Es gibt Dinge in einer Gesellschaft, die werden toleriert, und es gibt Dinge in der Gesellschaft, die werden nicht mehr toleriert. "Dazwischen" gibt es Dinge, die werden vielleicht von "XYZ" toleriert, aber von "ABC" nicht...
Baron Zwingstein hat geschrieben:Einverstanden, aber wo bitteschön wird während einem Fussballspiel 'rassistischer Rassismus' gefördert? Es brüllen alle so ziemlich das Gleiche, egal ob es jetzt ein gemässigter Mitte Links, Linksaussen oder Harcore-Rechter ist...
Also zuerst einmal ist es wohl unbestritten, dass es durch aus auch rassistische Rufe gibt. Und da liegt es halt sehr nahe, dass diese von rassistischen Leuten initiiert werden.
Unter Föderung des Rassismus verstehe ich, wenn man versucht unter Fussballfans rassistische Ideologien zu verbreiten, zbs in dem man versucht die Fans für die eigene Sache zu gewinnen.
So wie ich das verstanden habe, wurde das immer wieder gemacht. Aber ob das auch in Schalke der Fall war und wenn ja, ob dafür NPDler verantwortlich waren, weiss ich nicht. Scheinbar geht man auf Schalke aber davon aus, denn sonst würde das Verbot keinen Sinn machen...