Dr liebi Papst

Der Rest...
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Jules Winnfield
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Beitrag von Jules Winnfield »

Platini hat geschrieben:Danke !
Wennd sunscht no e Wunsch hesch (z.B. irgend e Typ wo der ufe Sack goht oder so).

Vince und ich sind für di do!
Vincent du faule Sau, komm zurück und lass mich diesen Sauhaufen verlassen!
(Wobei Schweine dreckige Tiere sind!)

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Platini
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Beitrag von Platini »

Jules Winnfield hat geschrieben:Wennd sunscht no e Wunsch hesch (z.B. irgend e Typ wo der ufe Sack goht oder so).

Vince und ich sind für di do!
Yeah...cool. Aso ich find der Zemdil jo e bitz blöd.. :D

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das Orakel
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Beitrag von das Orakel »

1000 islamische Geistliche fordern Amtsenthebung des Papstes

Die Rede von Benedikt XVI. beschäftigt jetzt auch den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen. Der UN-Beauftragte für den Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus bezeichnete die Äußerungen des Papstes über den Islam als "zutiefst beunruhigend".

Genf - Die umstrittene Regensburger Rede von Papst Benedikt XVI. beschäftigt nun auch den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen. Der UN-Beauftragte für den Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, Doudou Diene, bezeichnete die Äußerungen des Papstes über den Islam als "zutiefst beunruhigend". In einem Bericht an den Menschenrechtsrat schrieb Diene, die Rede von Benedikt rechtfertige zwar keine generelle Islamfeindlichkeit. Sie fördere aber Strömungen, die Islam und Terrorismus in eins setzen wollten.

Benedikt hätte in der von ihm angeführten Debatte aus dem 14. Jahrhundert beide Seiten darstellen sollen, erklärte der senegalesische UN-Experte. Eine ausgewogene Herangehensweise hätte deutlich gemacht, dass "die Debatte über Gewalt und Religion eine lange kontroverse Geschichte" habe. Der Menschenrechtsrat, der noch bis zum 6. Oktober in Genf tagt, beschäftigte sich auf Antrag von Delegationen islamischer Länder mit den Äußerungen des Papstes. Den Bericht an das Gremium verfassten Diene und der Sonderberichterstatter zur Religionsfreiheit, Asma Jahangir.

In der pakistanischen Stadt Lahore forderte eine Versammlung von rund 1.000 islamischen Geistlichen und Religionsgelehrten die Amtsenthebung von Benedikt XVI. Der Papst habe Feindschaft zwischen den Religionen gesät und beleidigende Bemerkungen gemacht, hieß es in der Erklärung der Versammlung, zu der die radikale Organisation Jamaat al Dawat eingeladen hatte. "Wenn der Westen nicht seine Haltung gegenüber dem Islam ändert, wird er ernste Konsequenzen zu tragen haben."

Der Papst hatte am 12, September während einer Vorlesung an der Universität Regensburg den byzantinischen Kaiser Manuel II. Palaiologos mit einer Äußerung zum Verhältnis von Religion und Gewalt zitiert, wonach man im Islam "nur Schlechtes und Inhumanes finden" könne. Dazu gehöre auch die Vorschrift, "den Glauben durch das Schwert zu verbreiten". Nach heftiger Kritik in der islamischen Welt hat Benedikt bedauert, dass seine Rede zu Missverständnissen Anlass gegeben habe. Er habe sich die zitierte Auffassung nicht zu eigen machen wollen.

WELT.de
Artikel erschienen am 22.09.2006

http://www.welt.de/data/2006/09/22/1046352.html
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repplyfire
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Kaptuliert Deutschland vor dem Faschoislam?

Beitrag von repplyfire »

Mozart Absetzung wegen Islamangst

Intendantin rechtfertigt sich mit Angst vor Islamisten

Die Deutsche Oper in Berlin hat Mozarts "Idomeneo" aus Angst vor Islamisten abgesetzt - und breite Proteste ausgelöst. Intendantin Harms verteidigt sich: Sie verweist auf eine Warnung des Innensenators. Dabei sah nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen der Staatsschutz kein größeres Risiko.

Berlin - Kirsten Harms mühte sich um einen ruhigen Tonfall, als sie gegen 15 Uhr vor die Presse trat. Stunden zuvor hatte ihre Entscheidung, an der Deutschen Oper Berlin Mozarts "Idomeneo" vom Spielplan zu nehmen, einen Proteststurm ausgelöst - quer durch alle Parteien, quer durch alle Lager.

Sie schilderte ihre Sicht: Im August habe Innensenator Ehrhart Körting (SPD) sie im Urlaub per Telefon informiert, dass es Sicherheitsbedenken gegen die Aufführung gebe. Am 5. November sollte die Oper erstmals seit 2004 wieder gezeigt werden - Körting überließ ihr die Entscheidung. Sie wollte das Risiko nicht auf sich nehmen und beschloss: Die umstrittene Inszenierung von Regisseur Hans Neuenfels wird nicht gezeigt. Zunächst für vier Aufführungen im November, präzisierte Harms heute Nachmittag. "Das hat nichts mit vorauseilendem Gehorsam zu tun." Sie habe nur auf die Experten gehört.

Angefangen hatte alles am Montag, als Harms ihren Beschluss bekannt gab, wegen "durchaus ernst zu nehmender Hinweise" die Inszenierung zu stoppen - was binnen Stunden zu breiter Kritik führte. Als erster äußerte sich Innenminister Wolfgang Schäuble zu der Meldung: Der CDU-Politiker, morgen Gastgeber der ersten Islam-Konferenz in Deutschland, wurde bei seiner USA-Reise mit Berichten über das Aus der Oper konfrontiert. "Das ist verrückt", sagte der CDU-Politiker mitreisenden Journalisten. Der Beschluss der Oper sei "inakzeptabel". Was sei Meinungsfreiheit schon wert, wenn man sie aus Angst einschränken müsse.

Kurz darauf kritisierte die Bundesregierung die Entscheidung der Oper: Wenn Sorge vor Protesten "zur Selbstzensur führt", gerate die freie Rede in Gefahr, sagte Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU). Kunst und Medien müssten Gegensätze in einer Gesellschaft benennen. Dafür brauche es Toleranz "auch gegenüber unbequemen Meinungen". CDU-Kulturexperte Wolfgang Börnsen: "Das schadet der Freiheit der Kunst." Kunst brauche die Freiheit zu kritisieren und zu provozieren. Jetzt drohe "ein Kniefall vor radikalen Muslimen". Peter Ramsauer, CSU-Landesgruppenchef im Bundestag, sprach von "purer Feigheit". Wenn die Kultur so zurückweiche, mache sie sich erpressbar. Das sei ein einmaliger, "ungeheuerlicher Vorgang".

Fraktions-Vizechef Wolfgang Bosbach (CDU) kritisierte, allmählich gebe es in der Republik "Selbstzensur" und "eine Schere im Kopf". Das sei "die falsche Reaktion auf die Debatten, die wir in diesem Jahr geführt haben", sagte er anspielend auf die Mohammed-Karikaturen und den Streit um das Papst-Zitat. Es gehe nur um die Furcht davor, "dass der Inhalt missverstanden werden könnte - und ich füge hinzu, viele könnten ihn möglicherweise bewusst missverstehen".

Muslime reagieren gespalten auf die Absetzung

Vertreter von Muslimen in Deutschland reagierten auf Harms Entscheidung gespalten. Der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde, Kenan Kolat, beklagte, die Oper habe eine Chance zur Auseinandersetzung vertan: "Das ist eine Schande." Er empfehle "allen Muslimen, bestimmte Sachen zu akzeptieren". Kunst sei frei und Selbstzensur nicht angebracht: "Wir würden sonst zurück zu Verhältnissen wie im Mittelalter kommen."

Der Islamrats-Vorsitzende Ali Kizilkaya dagegen begrüßte die Absetzung und schlug dramaturgische Änderungen vor, um die Inszenierung zu zeigen. Die Darstellung des Propheten Mohammed "sogar mit abgeschlagenem Kopf" verletze Muslime und sei "unsensibel": Es müsse "etwas mehr Rücksicht genommen werden". Er finde es allerdings "natürlich schrecklich, dass man Angst haben muss".

ganzer Artikel auf http://www.spiegel.de

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das Orakel
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Beitrag von das Orakel »

Ich find's geil! Sonst immer die grösste Fresse haben von wegen böser staatlicher Zensur, "Unterdrückung" der armen Künstler und sonstigen Schwachsinn...und dann zensieren sich die Schläulinge selber. Weiter so! :D :D :D

Ist auch schön zu sehen, dass wir hier bei uns in Europa inzwischen in vielen Lebensbereichen Situationen haben, in welchen uns Mohammed selig und seine Nach(g)eiferer die Spielregeln diktieren. Wer heute deutlich und öffentlich Stellung gegen den Islam oder traditionelle Praktiken aus islamischen Ländern bezieht (Zwangsheiraten, Beschneidungen), zieht sinnvollerweise auf den amerikanischen Kontinent, wenn er nicht eines Tages mit gebrochenen Knochen oder 5 Liter fehlenden Eigenblutes konfrontiert werden möchte. :D
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Bogenlampe
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Beitrag von Bogenlampe »

repplyfire hat geschrieben:Mozart Absetzung wegen Islamangst

Intendantin rechtfertigt sich mit Angst vor Islamisten
[/url]
Sowiet simmer scho im Zentrum vo Europa, dass mir d Wiener Klassik zensiere oder verbote mien, nur will e paar zuegwanderti sich dodurch gstört fühle könnte. Scheiss Islamischte, so lang vo dene kei Statement kunnt, wo de gnazi scheiss momentan stoppt, ka ich die nit toleriere!

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Bogenlampe
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Beitrag von Bogenlampe »

das Orakel hat geschrieben:Wer heute deutlich und öffentlich Stellung gegen den Islam oder traditionelle Praktiken aus islamischen Ländern bezieht (Zwangsheiraten, Beschneidungen), zieht sinnvollerweise auf den amerikanischen Kontinent, wenn er nicht eines Tages mit gebrochenen Knochen oder 5 Liter fehlenden Eigenblutes konfrontiert werden möchte. :D
Da war ein Artikel im Spiegel über Anwälte, wo Frauen helfen, die vor der Zwangsheirat flüchten. Die wurden angeschossen, bedroht etc. werde den Artikel mal auftreiben...

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repplyfire
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Beitrag von repplyfire »

Unglaublich wie weit man in Europa schon ist. Man hat sich schon derart einschüchtern lassen, dass man im Dekmantel der Tolleranz die Verbrechen und antiwestlichen Bestrebungen der radikalen Islamisten, welche schon viel zu zahlreich in Europa sind, ignoriert.

Mal schauen wie lange das noch gut geht. In Frankreich und Russland haben Moscheen angefangen zu brennen. Könnte mir gut vorstellen, dass auch das an selbstvertrauen wiedergestärkte deutsche Volk irgendwann auf die Barikaden geht. Hoffentlich nicht auf die Art und Weise wie vor 60ig Jahren.

Hier in der Schweiz habe ich jedoch wenig Hoffnung dass sich etwas gegen diese Selbstunterdrückung gegenüber dem radikalen Islam ändert. Zu viele Leute lassen sich hier in den Ars... fi... um dann hinterher noch lächelnd dankeschön zu sagen.

We will see....... :(

El Capullo
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Beitrag von El Capullo »

repplyfire hat geschrieben:Hier in der Schweiz habe ich jedoch wenig Hoffnung dass sich etwas gegen diese Selbstunterdrückung gegenüber dem radikalen Islam ändert.
tja, mol alli Sturmgwehr duurelaade...
[CENTER]Doublewinner 2012[/CENTER]

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das Orakel
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Beitrag von das Orakel »

El Capullo hat geschrieben:tja, mol alli Sturmgwehr duurelaade...
Habe ich grad versucht. Irgendwie hat sich aber die Taschenmunpatrone im Verschlussgehäuse verklemmt... Glücklicherweise habe ich noch eine Pistole. :D
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abe
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Beitrag von abe »

unglaublich wie weit wir es in europa schon gebracht haben... da wird einem von einigen wahnsinnigen diktiert, was man zu tun und zu lassen hat.
es wird endlich zeit, dass wir westlichen länder uns zusammenschliessen
und gemeinsam für unsere werte und errungenschaften kämpfen!
die islamischen extremisten sehen sich doch bestätigt, dass wir im westen nichts wert sind. ein paar bomben, ein paar drohungen und wir passen uns an...
kann es das wirklich sein? ich finde nicht!

El Capullo
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Beitrag von El Capullo »

das Orakel hat geschrieben:Habe ich grad versucht. Irgendwie hat sich aber die Taschenmunpatrone im Verschlussgehäuse verklemmt... Glücklicherweise habe ich noch eine Pistole. :D
hoppla, grad im Fred "dumm gloffe" poste! :p
[CENTER]Doublewinner 2012[/CENTER]

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Orgetorix
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Beitrag von Orgetorix »

unglaublich wie verlödet gewisse "gutmenschen" in europa sind und sich von terroristen in die knie zwingen lassen - wor führt das nur hin........ :rolleyes:
Angst ist die Voraussetzung des Überlebens. (Scholl-Latour Peter)

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LeyMoBai
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Die Lage ist ernst.

Beitrag von LeyMoBai »

Auf Grund der aktuellen Morddrohung musste der Papst seine Garderobe ändern und vorerst untertauchen ....

[ATTACH]7591[/ATTACH]



:eek:
Die Wissenschafter bestätigen also die Besänftigungsthese, weisen aber nach, dass die Zufriedenstellung der Anhänger kein blosses Ablenkungsmanöver darstellt, sondern reale Wirkungen hat. «Bessere» Fans sind der sprichwörtliche zwölfte Mann auf dem Platz. Durchschnittlich gewinnen Mannschaften durch diesen Heimeffekt in den sieben Spielen nach einem vorzeitigen Trainerwechsel 2,42 Punkte mehr, als sie ohne Trainerwechsel gewonnen hätten.

醜死鬼

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das Orakel
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Beitrag von das Orakel »

LeyMoBai hat geschrieben:Auf Grund der aktuellen Morddrohung musste der Papst seine Garderobe ändern und vorerst untertauchen ....

[ATTACH]7591[/ATTACH]



:eek:
:D
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das Orakel
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Beitrag von das Orakel »

Ein Philosophielehrer auf der Flucht

Von Michaela Wiegel, Paris

Französische Polizisten bewachen Redekers Haus
06. Oktober 2006

Mehrere Male in der Woche muß der französische Philosoph Robert Redeker sein Versteck wechseln. Der 52 Jahre alte Philosophielehrer lebt unter dem Bann von Morddrohungen islamistischer Extremisten, seit er in der konservativen Tageszeitung u201ELe Figarou201C einen Beitrag zur Debatte über die Papst-Äußerungen geschrieben hat.

u201EWie soll die freie Welt auf islamistische Einschüchterungen reagieren?u201C war sein Text überschrieben, in dem er sich in bewußt provozierendem Tonfall für den Schutz der freien Meinungsäußerung gegen politische Korrektheitsgebote aussprach. Das war am 19. September. Tunesien und Ägypten verboten an diesem Tag die Auslieferung des u201EFigarou201C. Redeker, Sohn deutscher Einwanderer, unterrichtete wie gewöhnlich seine Oberschulklasse am Gymnasium von Saint-Orens-de-Gameville, einem beschaulichen Vorort von Toulouse.

Wegbeschreibung zum Wohnhaus

Am 20. September empörte sich der Moderator der Sendung u201EDas Leben und die Schariau201C, die vom Satellitensender Al Dschazira ausgestrahlt wird, über Redeker. Moderator Scheich Youssef Al Qaradawi steht auch dem in London beheimateten u201EEuropäischen Fatwa-Ratu201C vor. Obwohl er formal keine Fatwa gegen Redeker aussprach, zeigten Al Qaradawis Worte sofort Wirkung.

Noch am selben Tag erreichten den Lehrer mehr als 200 Morddrohungen per E-Mail. Der französische Geheimdienst DST fand in englischsprachigen Internetforen islamistischer Gruppen Fotos von Redeker, eine genaue Wegbeschreibung zu seinem Wohnhaus und seinem Arbeitsplatz sowie Angaben über seine Frau und drei Kinder. Der französische Innenminister Sarkozy stellte Redeker und dessen Familie unter Polizeischutz.

Schleichende u201EIslamisierung des Denkensu201C

Was hatte Redeker geschrieben, um den Zorn fanatischer Islamisten auf sich zu ziehen? Der Philosoph hatte in den Reaktionen auf die Regensburger Papst-Rede den Versuch gesehen, u201Eim Westen das zu ersticken, was es in keinem muslimischen Land gibt: die Denk- und Meinungsäußerungsfreiheitu201C. Redeker schrieb: u201EDer Islam versucht, Europa seine Regeln aufzuzwingen: In den öffentlichen Badeanstalten Schwimmzeiten nur für Frauen, das Verbot, diese Religion zu karikieren, der Anspruch auf einen Sonderspeiseplan für muslimische Kinder in den Schulkantinen, der Kampf für das islamische Kopftuch an den Schulen und der Vorwurf der Islamophobie gegen alle freien Denker.u201C

Als schleichende u201EIslamisierung des Denkensu201C stellte Redeker die Nachgiebigkeit der staatlichen Verantwortungsträger gegenüber den Forderungen französischer Muslime dar. Dabei rechnete Redeker, der als Student und junger Lehrer in Toulouse linksextremen Gruppen angehörte, besonders mit der französischen Linken ab. Es seien dieselben Leute, die bei der Einweihung eines nach dem verstorbenen Papst Johannes Paul II. benannten Platzes in Paris protestierten, sich aber für den Bau von Moscheen einsetzten.

Redeker: u201EMohammed ist ein Meister des Hassesu201C

Der Westen stehe wie einst in der Auseinandersetzung mit dem Kommunismus unter u201Eideologischer Überwachungu201C durch den Islam. Wie früher der Kommunismus sehe der Islam in der Großzügigkeit, der Offenheit, der Toleranz, der Freiheit der Frauen und der Sitten, kurz in den demokratischen Werten u201EZeichen der Dekadenzu201C.

Und Redeker schrieb: u201EKeiner der Fehler der Kirche hat seine Wurzeln im Evangelium. Jesus ist nicht gewalttätig. Die Rückbesinnung auf Jesus ist eine Abkehr von den Auswüchsen der kirchlichen Institution. Die Rückbesinnung auf Mohammed verstärkt im Gegensatz den Haß und die Gewalt. Jesus ist ein Meister der Liebe, Mohammed ist ein Meister des Hasses.u201C Im Koran trete Mohammed als u201Eunbarmherziger Kriegsherr, als Plündereru201C auf, der u201EJuden massakriereu201C und die u201EVielweibereiu201C predige, so Redeker.

u201EIch weiß nicht, wo ich morgen sein werdeu201C

Gegen die u201Eekelerregenden Ideenu201C Redekers entrüstete sich die linksgerichtete u201ELiga für Menschenrechteu201C. Die u201EBewegung gegen Rassismus und Völkerverständigungu201C (Mrap) bedauerte in einer Stellungnahme, u201Edaß jede Form verbaler Gewalt im Gegenzug noch extremere Gewalt heraufbeschwörtu201C. Auch der französische Bildungsminister Gilles de Robien von der bürgerlich-liberalen UDF mochte den Lehrer nicht in Schutz nehmen. u201EEin Beamter muß sich unter allen Umständen vorsichtig und gemäßigt zeigenu201C, sagte Robien.

u201EEine starke politische Geste, wie sie die britischen Behörden gegenüber Salman Rushdie wagtenu201C, forderten unterdessen französische Philosophen und Intellektuelle von der Staatsführung. Zu den Unterzeichnern des in u201ELe Mondeu201C veröffentlichten Aufrufs zählen Bernard-Henri Lévy, André Glucksmann und Alain Finkielkraut. Angeregt hatte den Aufruf Claude Lanzmann, der Autor des Films u201EShoahu201C und Herausgeber der u201ELes Temps modernesu201C, dessen Redaktionsbeirat Redeker angehört.

Denn Redeker steht zwar unter Polizeibewachung, ist aber selbst in der Pflicht, bei Freunden um Unterkunft zu bitten. Als u201Ekatastrophalu201C bezeichnete Redeker seine persönliche Situation im u201EFigarou201C. u201EIch weiß nicht, wo ich morgen sein werde.u201C Noch hat die Regierung nicht auf den Aufruf reagiert. Auch der islamische Repräsentativrat, der nach der Regensburger Rede des Papstes sofort Aufklärung verlangte, hüllt sich in Schweigen. Bislang hat kein führender Sprecher des französischen Islams die Morddrohungen gegen Redeker öffentlich verurteilt.

http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html

Salaaaaaaaaam.
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das Orakel
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Beitrag von das Orakel »

Ayaan Hirsi Ali im Interview

Die schleichende Scharia


04. Oktober 2006 Es wäre erwachsener, sich gegenseitig die Wahrheit zu sagen: Die Islamkritikerin Ayaan Hirsi Ali im Interview über eine Reform der Religion, den Fluch des Öls, despotische Regimes und die Verbannung von Sparschweinen.

Wir möchten mit ihnen darüber reden, wie wir über den Islam reden. Wenn Sie sich den westlichen Diskurs über den Islam anschauen - was läuft da richtig, was läuft schief?
"Die Untergrabung der freiheitlichen Gesellschaft ist ein Prozeß in mehreren Stufen"

Richtig finde ich, daß es überhaupt eine derart breite Diskussion gibt, wie wir Sie jetzt haben. Das war nicht immer so. Schief läuft meiner Meinung nach, daß diese Diskussion noch immer eine taktische ist. Im Westen wird die Auseinandersetzung mit dem Islam weitgehend strategisch geführt. Bevor man fragt, was Sache ist, wird gefragt, was das für Auswirkungen haben könnte, wenn man zur Sache kommt. So gehen die Inhalte im Taktischen unter. Man wird das Gespräch differenzierter führen müssen.

Ich unterscheide grundsätzlich zwischen der Philosophie des Islam und den Muslimen. Ich rede nicht über die Muslime, sondern über die Religion. Und da steht für mich fest, daß der Islam mit der liberalen Gesellschaft, wie sie sich im Gefolge der Aufklärung herausgebildet hat, nicht vereinbar ist. Wenn man diese Feststellung für plausibel hält, dann ist es nur richtig, die Muslime auch damit zu konfrontieren. Stattdessen verirren sich die Debatten im Taktischen, alles Problematische wird in Nebel gehüllt und am Ende läßt man sich darauf ein, zu sagen: Der Islam ist Frieden, Mitgefühl, Barmherzigkeit. Weil man Mitleid mit Minderheiten hat, die im Alltag nicht selten massiven Diskriminierungen ausgesetzt sind, glaubt man, es sei besser, die Dinge nicht beim Namen zu nennen. Das ist falsch. Es wäre erwachsener, sich gegenseitig die Wahrheit zu sagen.
Am Sonntag erhielt Hirsi Ali in Kassel den Bürgerpreis "Glas der Vernunft"

Tausende von Migranten sind nach Europa gekommen. Aber Europa ist nicht bloß ein Wirtschaftsraum, sondern teilt auch gewisse Werte. Also ist es nur folgerichtig, den hier lebenden Muslimen zu sagen: Wenn ihr hier lebt, müßt ihr euch an gewisse Spielregeln halten, das Gesetz achten und Toleranz üben und zwar ganz egal, ob euch euer Prophet oder euer heiliges Buch etwas anderes vorschreiben.

Der Islam, nicht die Muslime sind das Problem, sagen Sie. Hängt die Vereinbarkeit also davon ab, daß sich die Muslime nicht an den Islam halten?
Bei der Vorstellung ihrer Autobiographie

In gewisser Weise ja. Nehmen Sie ein paar Beispiele: Im Islam beginnt das Leben erst im Jenseits. Sie müssen sterben, um zum Leben zu gelangen. In unseren Rechtsstaaten schützt der Staat das Leben. Dazu verpflichten ihn die Gesetze, und die Gesetze werden vom Volk gemacht. Das ist ein vernünftiger Aufbau, ein säkulare Verfassung. Im Islam gibt es so etwas nicht. Der Islam anerkennt individuelle Rechte nicht als Wert an sich. Man unterwirft seinen Willen dem Willen des Propheten und erhält erst dadurch Rechte und Pflichten.

Im Islam ist eine Unterscheidung zwischen religiösem und öffentlichem Bereich undenkbar. Alles ist im Koran und im Hadith festgeschreiben, und jede Form des Wissens, die nicht diesen beiden Büchern entpringt, ist haram - unrein. Das erklärt auch, warum die arabischen Staaten so wenig Forschung und Wissenschaft betreiben, so wenige Bücher übersetzen. In liberalen Gesellschaften sind Bildung und Wissenschaft keine Ableitungen der Religion. Wenn Sie in liberalen Gesellschaften einem Wissenschaftler widersprechen möchten, brauchen sie eine bessere Theorie, stichhaltigere Belege. Und wenn die nicht gut genug sind, gehen sie eben nach Hause und lecken ihre Wunden, aber sie gehen nicht los und töten den anderen, wie es die Philosophie des Islam vorschreibt, auch wenn sich zum Glück nicht alle Muslime daran halten. Wenn sie aber dem Propheten Mohammed widersprechen, dann gibt es keinen Spielraum mehr, dann ist jeder gegen Sie, und sie werden mit Drohungen überschüttet. Ich könnte immer weiter aufzählen: Das Thema Homoexualität zum Beispiel oder der Umgang mit den sogenannten Nichtgläubigen. Ungläubige müssen der dahwa ausgesetzt werden, erst freilich der Predigt, wenn sie die aber ablehnen, tritt die sechste verpflichtung, der Jihad in Kraft. Das ist eine wesentlicher Bestandteil des Islam, der natürlich völlig inakzeptabel ist.
Im Gespräch mit den F.A.Z.-Redakteuren Nils Minkmar (Mitte) und Christian Geyer

Der Islam hat viele gute Seiten. Aber das ist ein anderes Thema. Es muß möglich sein, in einer getrennten Diskussion nur über solche Aspekte zu reden, die mit einer liberalen Verfassung unvereinbar sind.

Man hört oft die Formel, der Islam werde von Terroristen mißbraucht. Dem würden sie also widersprechen?

Ja. Das ist kein Mißbrauch. So wurde uns der Islam überliefert. Jeder Schüler lernt, daß Islam die Unterwerfung unter den Willen Gottes bedeutet. Dann wird er fragen: Wo finde ich denn den Willen Gottes? Dann stößt er auf Koran und Hadith. Und was man dort dann wortwörtlich liest und auswendig lernt, hat eben mehr mit Bin Ladin zu tun als mit den schönen Worten europäischer Islamreformer. Darum hat Bin Ladin so viele Anhänger, jeder Muslim kann das nachvollziehen.

Aber nur eine Minderheit der Muslime bekennt sich doch zu Bin Ladins Taten - glücklicherweise.

Das stimmt. Darum verfolge ich eine umgekehrte Argumentation: Ich glaube, Bin Laden beruft sich zu Recht auf die Religion. Darum müssen wir - wenn wir diese Gewalt verurteilen und verabscheuen - die Religion ändern. Leider fehlt es dazu an notwenigen Führungspersönlichkeiten, wir haben im Islam eine Krise der theologischen Autoritäten und zwar nicht zuletzt deswegen, weil der Prophet keine Nachfolger hatte beziehungsweise alle ermordet wurden.

In einer Fernsehdiskussion am Sonntag erklärte der Generalsekretär des Zentralkommitees der Muslime in Deutschland, Dschihad heiße im Grunde nichts anderes, als u201Eden inneren Schweinehund zu überwindenu201D.

Der Betreffende hat nur einen Teil der Wahrheit dargestellt. Die erste Stufe von Dschihad meint tatsächlich den inneren Kampf, die eigene Unterwerfung zu bewerkstelligen, also fünfmal am Tag beten, den Koran lesen, am Ramadan fasten und nach Mekka pilgern. Dann gibt es die Stufe der Mission, friedlich zuerst. Aber die problematische Dimension des Dschihad ist dann erst die nächste Stufe. Sie folgt dem Koran, der sagt, Friede sei erst dann möglich, wenn alle dem Glauben unterworfen sind. Wenn der von Ihnen zitierte Islam-Vertreter ehrlich wäre, müßte er sagen: Letzteres schreibt uns unsere Religion vor, aber wir werden es nicht tun. So wird die Frage nach der Friedlichkeit des Islam zu einer Frage des Vertrauens. Hier im Westen nehmen die Leute erst einmal an, die Aussage eines Gesprächspartners sei auch so gemeint. Die Generalunterstellung ist erst einmal die, daß man sich die Wahrheit sagt. Im arabisch-islamischen Raum ist das nicht unbedingt so, denn es gibt keine Notwendigkeit, einem Ungläubigen gegenüber wahrhaftig zu sein. Es führt nicht weiter, an diesen fundamentalen Punkt nicht rühren zu wollen.

Wie erfolgreich ist Ihrer Meinung nach der Dschihad in Europa?

Ich spreche von der schleichenden Scharia. Die Untergrabung der freiheitlichen Gesellschaft ist ein Prozeß in mehreren Stufen. Wenn es in holländischen Gremien um das Für und Wider eines bestimmten öffentlichen Aktdarstellung geht, sprechen sich die mulimischen Vertreter immer dafür aus, die Darstellung verschwinden zu lassen. Vor zehn Jahren wären solche Debatten in Holland noch unvorstellbar gewesen. Oder nehmen Sie die Situation in manchen Gegenden Frankreichs. Dort gibt es manchmal nur noch einen Supermarkt, einen islamischen, in dem kein Schweinefleisch und kein Alkohol zu haben ist. Dort muß man nun also mit dem Bus fahren, wenn man eine Flasche Wein kaufen will. Und in Großbritannien geht es nun soweit daß die Sparkassen keine Sparschweine mehr aufstellen, um die Gefühle der Muslime nicht zu verletzen, für die Schweine ja unrein sind. Das ist eben die schleichende Scharia. Sie zeigt ihr vollständiges Gesicht erst in den Gesellschaften, in denen die Muslime in die Mehrheit gekommen sind.

Der Genfer Islamwissenschaftler Tariq Ramadan verspricht einen friedlichen Euro-Islam, will die Freiheitsrechte für Frauen garantieren. Was halten sie von ihm?

Ramadan sagt, was wir alle hören wollen. Ich habe seinen letzten Text über den Papst gelesen. Im ersten Absatz verurteilt er die gewalttätigen Proteste, schreibt, Muslime dürften sich darüber nicht in dieser Form aufregen. Da dachte ich: Wow! Musik in meinen Ohren. Aber wenn man dann weiterliest, fällt auf, was er nicht sagt. Ramadan weicht konsequent der Auseinandersetzung um die aufgeworfene Gewaltfrage aus. Das finde ich nicht in Ordnung. Er gehört für mich zu den Vertretern des Islam, die die Diskussion einäugig führen möchten. Die einfach weglassen, was nicht in die friedliche Wunschvorstellung paßt. Ich kann mir nicht vorstellen, wie er bei einer derart einseitigen Argumentation irgendjemanden überzeugen will, daß Islam und westliche Lebensweise zu versöhnen wären. Es muß doch nur eine junge muslimische Frau ankommen und sagen: Ich möchte mit einem nicht beschnittenen Nicht-Muslim zusammenleben. Da würde die Vision des Euro-Islam schon erste Kratzer kriegen. Ramadan redet über den Islam, wie er sein sollte, nicht über den Islam, wie er ist. Man kann aber kein ehrliches Gespräch auf der Basis von Verdrängungsleistungen führen.
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Beitrag von das Orakel »

...

Wie stellen Sie sich denn eine Reformation des Islam vor?

Der Ausgangspunkt muß der Prophet sein. Er hat sich selbst als u201EBote Gottesu201D bezeichnet. Er ist nicht gottgleich, sondern fehlbar, eben ein Mensch, der Gottes Wort verkündet. Wir sollten also alle mit den Menschenrechten vereinbaren Bestandteile seiner Lehre behalten, aber den Rest eben in seinem historischen Kontext, der arabischen Halbinsel des siebten Jahrhunderts belassen. Der zweite Schritt wäre festzustellen, daß auch der Koran nicht von Gott stammt, sondern 150 Jahre nach dem Tod Mohammeds von Menschen verfaßt wurde. Darin stehen viele Dinge, die wir heute überwinden sollten. Die Menschheit hat sich schließlich seitdem enorm entwickelt. Und der dritte Punkt ist die Sexualdoktrin. Ich spreche vom Dogma der Jungfräulichkeit vor der Ehe. Wenn wir das überwinden, werden die Frauen frei sein.

Wie steht es mit der Apostasie im Islam? Kann man austreten?

Wenn man es leise tut, schon . . .

Also nicht öffentlich, so wie Sie.

Nicht so wie ich, genau. Aber die neuste Mode ist ja, etwa in Ägypten, daß mißliebige Intellektuelle gegen ihren Willen aus der Umma ausgeschlossen werden. Dann werden sie zwangsgeschieden und zum Abschuß freigegeben.

Sie stehen nun schon seit einigen Jahren im Zentrum der Kontroverse, haben jede Menge Feinde - aber auch Anhänger. Sind Sie ein Vorbild für andere aus der islamischen Gemeinschaft?

Nein, ich rüttele bloß am Baum. Man kann mich nicht Vorbild nennen. Vorbilder wird es erst in der nächsten Generation geben Wir sind da noch ganz am Anfang. Es gibt aber in den Niederlanden eine leidenschaftliche Diskussion und schon wichtige junge islamische Autoren und Intellektuelle. Ich stehe zwar am Ausgangspunkt der Debatten - mit der Frage: Bist Du auf ihrer Seite oder nicht? -, dann aber kommt die Debatte auch auf die eigentlichen, inhaltlichen Fragen. Diese Debatte innerhalb der muslimischen Gemeinschaft müssen wir unterstützen und fördern, statt auf alte Männer mit Bärten und Kopfbedeckung zu hören, die uns doch nur mit Friedensillusionen einlullen, staatliche Unterstützung erbitten und versichern, sie hätten die Jugend im Griff, während dieselbe Jugend zum selben Zeitpunkt Straßenschlachten veranstaltet.

Leider ist die saudi-arabische Regierung, die einen rückständigen Islam verbreiten läßt, ein sehr enger Verbündeter des Westens und insbesondere auch der Vereinigten Staaten, wo Sie heute leben.

Das ist ein großes Problem. Wenn die Globalisierung so weiter voran schreitet, wird sich der Westen von solchen Verbündeten trennen müssen. Bin Ladin trifft natürlich einen richtigen Punkt, wenn er den Westen für die Unterstützung von Tyrannenstaaten verurteilt. Wir unterstützen Ägypten, die Saudis, Jordanien, Pakistan, die Golfstaaten - das sind alles keine Rechtsstaaten und keine Demokratien. Diese ganze sogenannte realistische Außenpolitik in der Tradition von Henry Kissinger war ein Desaster. Jetzt haben wir dort despotische Regimes mit einer ungebildeten, jungen arbeitslosen Bevölkerung, die der Religion hilflos ausgesetzt ist. Sie können dort nicht von einem Tag auf den anderen das Mehrheitswahlrecht einführen. Dazu gehört erst einmal das freie Individuum, das sich informiert, das weiß, worüber es abstimmt. Das wird in diesen Ländern nicht so schnell gehen.

Oder wenn, dann kommt es zu einem Wahlerfolg der Hamas.

Auch so ein Punkt. Statt die Hamas mal regieren zu lassen, eine Verwaltung betreiben zu lassen, wo sie recht schnell in Konflikte mit ihrer Scharia geraten würde, hilft die Europäische Union, die Widersprüche aufzulösen, in dem sie zahlt, so daß die Hamas das Geld nur zu verteilen braucht. Wir nennen die Hamas völlig zurecht eine kriminelle Vereinigung, aber werfen ihr auch noch das Geld hinterher! So halten wir die Palästinenser und die anderen arabischen Bevölkerungen in erbärmlichen und rückständigen Verhältnissen.

In den Vereinigten Staaten kursiert das Argument, die Amerikaner zahlten doppet, sowohl für teures Benzin, das die islamischen Despoten stützt, als auch für den Militärhaushalt.

Das trifft zu. Öl war ein Fluch für die ganze Region. Nehmen sie nur Nigeria, früher kein islamisches Land, dort wurde nun, auf der Woge der Öleinnahmen, ebenfalls die Scharia eingeführt. Wir müssen vom Öl loskommen.

Sie wirken, seit Sie die Niederlande verlassen haben, am American Enterprise Institute, das den Republikanern nahesteht. Wie bewerten Sie den Irak-Krieg?

Diese Idee, in ein Land hineinzugehen und in zwei Jahren Demokratie herzustellen, war eine naive Utopie. Nun aber wird Amerika den Irak nie verlassen. Das wird noch Generationen dauern. Und langfristig - mal sehen. Indien, das sich nun zu einer prosperierenden Demokratie entwickelt, war auch die Kolonie, um die sich die Briten am längsten kümmerten.

Alles, was Sie sagen, läuft auf die Notwendigkeit einer theologischen Reform des Islam hinaus. Nun spricht aber nicht nur Navid Kermani von einer akuten Krise der islamischen Theologie - einer Krise, die der Reform im Wege steht.

Ja. Da Mohammed in einer Stammesgesellschaft gewirkt hat und Krieg und Schlachten da große Themen waren, ist der Islam eine Religion der Sieger. Das ist natürlich mit den heutigen Fakten nur schwer zu versöhnen. Und eine Religion von Siegern braucht auch keine Theologie. Ich halte diese ganze Frage der fehlenden theologischen Autorität allerdings für die große Sollbruchstelle des Islam.

Das Gespräch führten Christian Geyer und Nils Minkmar

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das Orakel
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"Friede, Freude, Eierkuchen"

Von Cordula Meyer und Caroline Schmidt

Der Göttinger Politikwissenschaftler Bassam Tibi über die Islamkonferenz, den religiösen Dogmatismus der Muslime und die deutsche Neigung zur Selbstaufgabe


SPIEGEL: Die Intendantin der Deutschen Oper in Berlin hat die Mozart-Oper "Idomeneo" aus Furcht vor islamistischen Reaktionen vom Spielplan genommen. Ist das ein erstes Zeichen, dass sich Deutschland dem Islam unterwirft?

Islam-Wissenschaftler Bassam Tibi: "Friede, Freude, Eierkuchen"
Tibi: Nicht ein erstes Zeichen, ein wiederholtes Zeichen. Denn solche Unterwerfung hat es in der letzten Zeit immer wieder gegeben, zuletzt bei der Entschuldigung des Papstes. Beim Thema Islam gibt es in Deutschland keine Pressefreiheit, keine Denkfreiheit. Organisierte Truppen in der Islamgemeinde wollen bestimmen, was hier gesagt werden darf, was hier gemacht werden darf. Ich selbst bin mehrmals von Veranstaltungen ausgeladen worden, weil es Drohungen gab.

SPIEGEL: Sie wollen behaupten, dass in Deutschland Islamkritiker systematisch mundtot gemacht werden?

Tibi: Ja. Selbst die verhältnismäßig moderate türkische Organisation Ditib sagt, es gebe keinen Islamismus, es gebe nur Islam und Muslime - alles andere sei Rassismus. Dann können sie Religionskritik nicht mehr leisten. Der Rassismusvorwurf ist eine in Deutschland sehr wirksame Waffe. Das wissen die Islamisten: Wenn sie den Vorwurf erheben, jemand schüre das "Feindbild Islam", macht die europäische Seite einen Rückzieher. Mich hat man auch mit diesem Dreck beworfen, dabei kann meine Familie ihre Genealogie zurückverfolgen bis Mohammed, und ich selbst kann den Koran auswendig.

SPIEGEL: Sie haben mehrfach davon gesprochen, der Konflikt zwischen der westlichen Welt und islamischen Gruppierungen hier sei ein "weltanschaulicher Krieg".

Tibi: Nach dem Ende des bipolaren Konflikts berufen sich die Menschen auf ihre Kultur und machen damit Politik. In Deutschland versuchen Vertreter der Islamgemeinde, hier geborene Kinder und die gesamte islamische Gemeinschaft zu hijacken, um zu verhindern, dass sie unter Einfluss der Aufnahmegesellschaft geraten. Hier geborene Kinder sind wie weiße Blätter, sie können sie europäisch beschriften oder islamisch. Und muslimische Vertreter versuchen, dass die Kinder so werden, als ob sie gar nicht in Europa lebten.

SPIEGEL: Viele in Deutschland haben die Vorstellung eines friedlichen Zusammenlebens, ohne Parallelgesellschaften. Ist es deshalb richtig, sich kompromissbereit zu zeigen, den Zorn der Muslime nicht unnötig herauszufordern?

Tibi: Im Gegenteil. Die Islamfunktionäre hier sind sehr intelligent, sie werten das als Schwäche. Die Muslime stehen absolut zu ihrer Religion, das ist religiöser Absolutismus. Und die Europäer stehen nicht mehr zu den Werten ihrer Zivilisation. Sie verwechseln Toleranz mit Relativismus.

SPIEGEL: Wenn euch etwas beleidigt, dann lassen wir das lieber - dieser Standpunkt entschärft den Konflikt nicht?

Tibi: Nein, das ist Selbstaufgabe. Und je schwächer die Muslime den Partner einschätzen, desto größer ist der Ärger, der von ihnen ausgeht. Und der ist obendrein oft geplant. Beim Karikaturenstreit war alles orchestriert, da war nichts spontan. Viele Leute dort wissen nicht, ob Dänemark ein Land ist oder ein Käse. Woher haben sie Dänemark-Fahnen? Solche Proteste, das sind die Waffen in diesem Krieg der Ideen. Oder nehmen Sie einen anderen Fall: Der Präsident des iranischen Parlaments war zu Besuch in Belgien, er hatte einen Termin mit seiner belgischen Kollegin. Er hat sich geweigert, ihr die Hand zu geben. Deshalb hat sie ihn nicht empfangen. Er ist abgereist und hat ihr Rassismus vorgeworfen. Der Vorwurf der mangelnden Sensibilität gegenüber den Kulturen ist eine Waffe. Und die muss man neutralisieren.

SPIEGEL: Kann die von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble initiierte Islamkonferenz in diesem grundsätzlichen Konflikt helfen?

Tibi: Nein, weil das oberste Tabu ist, dass es einen solchen Konflikt überhaupt gibt. Der wird verleugnet. Stattdessen redet man von Missverständnissen und, dass man die beheben wird. Aber ein Wertekonflikt ist kein Missverständnis. Islamische Orthodoxie und Grundgesetz, das geht nicht. Und deshalb ist die Islamkonferenz schon jetzt gescheitert.

SPIEGEL: Also was dann?

Tibi: Die Muslime müssen sich von drei Dingen trennen, wenn sie Europäer werden wollen, und zwei Dinge neu definieren. Sie müssen Abschied nehmen von der Pflicht, andere zu missionieren, und vom Dschihad. Denn das bedeutet nicht nur Pflicht zur Selbstanstrengung - Dschihad heißt auch Einsatz von Gewalt zur Verbreitung des Islam. Und die dritte Sache ist die Scharia, das islamische Rechtssystem, das unvereinbar ist mit dem Grundgesetz.

SPIEGEL: Und was müsste umdefiniert werden?

Tibi: Pluralismus und Toleranz sind Bestandteil der Moderne. Damit muss man sich arrangieren. Aber Pluralismus heißt nicht nur Vielfalt, sondern dass wir dieselben Regeln und Werte teilen, aber dennoch anders sind - auf dieser Basis. Im Islam gibt es das nicht. Genauso wenig wie Toleranz. Im Islam bedeutet Toleranz, dass Christen und Juden unter der Herrschaft der Muslime als Schutzbefohlene leben dürfen, aber niemals als gleichberechtigte Bürger. Was die Muslime Toleranz nennen, ist nichts anderes als Diskriminierung.

SPIEGEL: Wie viele der gut drei Millionen Muslime in Deutschland würden diese Forderungen denn unterschreiben?

Tibi: Ein paar tausend vielleicht.

SPIEGEL: Und die Verbände auf der Islamkonferenz? Immerhin haben die doch alle deutlich gesagt, dass die Diskussion auf Basis des Grundgesetzes stattfindet. Sie haben auch erklärt, dass es erlaubt sei, die Religion zu wechseln oder gar keine zu haben, obwohl nach der Scharia der Abfall vom Glauben mit dem Tode bestraft wird. Ein glaubwürdiges Bekenntnis?

Tibi: Ich bezweifele, dass diese Erklärungen stimmen. Bei Schäuble sind fast nur Vertreter des organisierten Islam. Schäubles Problem ist der Terrorismus, und wenn die Verbände ihm sagen: "Wir sind gegen Terrorismus", dann ist alles Friede, Freude, Eierkuchen. Aber das ist keine Politik.

SPIEGEL: Mit wem soll Schäuble denn reden? Mit Ihnen? Sie befürworten seit vielen Jahren einen aufgeklärten Euro-Islam - eine vieldiskutierte Sache -, aber der ist doch bislang fast eine One-Man-Show geblieben.

Tibi: Ich bin Islamreformer, und ich bin nicht allein. Nächsten Monat treffe ich mich in Kopenhagen mit 20 weiteren Islamreformern. Wir versuchen, die Tradition der Aufklärung im Islam neu zu beleben. Aber es ist unser Fehler, dass wir uns nicht vereinigen.

SPIEGEL: Und jenseits dieser Wissenschaftler und Denker?

Tibi: Viel wichtiger wären aufgeklärte Imame. Aber als die Alfred Herrhausen Gesellschaft vor ein paar Jahren einen Imam, der fließend Deutsch spricht und europäisch denkt, zu einer Dialogveranstaltung einladen wollte, hat sie keinen gefunden. Schließlich hat sie den Obermufti von Marseille genommen. Warum gibt es dort solche Menschen? Der französische Staat und die Gesellschaft haben daran gearbeitet.

SPIEGEL: Der deutsche Staat soll den Islam reformieren?

Tibi: Natürlich nicht. Aber der französische Staat hat Geburtshilfe für einen Rat der Muslime geleistet, der hundertprozentig im Einklang mit europäischen Werten steht. Wenn er das nicht getan hätte, wäre der Rat wahrscheinlich in den Händen der Muslimbrüder. Die Zivilgesellschaft ist gefordert, aber der Staat muss helfen. Denn wenn er sich so neutral verhält wie der deutsche, dann gewinnen die Islamisten.

SPIEGEL: Schäuble sucht auf der Islamkonferenz auch Partner für den Islamunterricht an Schulen und für die Ausbildung von Imamen.

Tibi: Das sind gute Ansätze. Wichtig ist: Die Lehrer müssen hier ausgebildet sein, Staat und Gesellschaft müssen das Curriculum bestimmen.

SPIEGEL: Sie haben häufig konstatiert, dass die Integration der Muslime in Deutschland gescheitert ist. Sie könne nur durch eine "Erziehung zur Zivilgesellschaft" erreicht werden. Aber wer soll das machen und wer entscheidet, wer diese Erziehung braucht?

Tibi: Ich denke da an das, was in Deutschland nach dem "Dritten Reich" gemacht wurde, die Re-Education. Die Sozialkundelehrer, die politikwissenschaftlichen Fakultäten sollten junge Menschen zu Demokraten machen. Das hat damals funktioniert, warum sollte das nicht auch ein Modell für Muslime sein? In den Jugendclubs, in der Schule, über den Islamunterricht. Das dauert natürlich lange, 50 Jahre, aber man muss anfangen.

"Deutschland kann den Fremden keine Identität anbieten, weil die Deutschen selbst keine haben."

SPIEGEL: Aber wie wollen sie die dritte Generation dem Einfluss der Moscheegemeinden entziehen?

Tibi: Ich habe auch kein klares Konzept, wie man das machen soll. Die Lage sieht ja so aus: Die jungen Muslime wollen durchaus "members of the club" sein, Teil der deutschen Gesellschaft, aber sie werden abgestoßen. Und die Parallelgesellschaften bieten Wärme. Es ist ein Teufelskreis.
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das Orakel
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SPIEGEL: Erstaunlich ist aber doch, dass Sie sich selbst auch als ein Beispiel gescheiterter Integration sehen. Sie lehren seit über 30 Jahren an einer deutschen Universität, Sie haben 26 Bücher auf Deutsch geschrieben, und das Bundesverdienstkreuz haben Sie auch. Warum um alles in der Welt sind Sie nicht integriert?

Tibi: Es geht um ein Gefühl der Zugehörigkeit. In Deutschland ist es kein Widerspruch zu sagen, Herr Tibi ist Syrer und hat einen deutschen Pass. In Frankreich ist es das aber, und in Amerika ist es ein Grund für eine Klage, weil man jemanden von der amerikanischen Gemeinschaft ausschließt. Deutscher, das bin ich auch nach 40 Jahren hier noch nicht. Ich glaube auch, dass ich kein C4-Professor geworden bin, weil ich Ausländer bin. Nach meiner Pensionierung werde ich Deutschland verlassen und an die Cornell University in den USA gehen.

SPIEGEL: Das klingt larmoyant. Was soll Deutschland denn noch tun?

Tibi: Wir brauchen auch bei den Deutschen einen Kulturwandel. Es kann nicht sein, dass nur der, der hier geboren ist und ethnisch deutsche Eltern hat, als Deutscher gesehen wird. Dabei haben schon fast 20 Prozent der Menschen, die in Deutschland leben, einen Migrationshintergrund. Das Problem ist: Deutschland kann den Fremden keine Identität anbieten, weil die Deutschen selbst kaum eine haben. Das ist wohl eine Folge von Auschwitz. Die Stärke Amerikas ist, dass es in eine Gemeinschaft aufnehmen kann.

Tibi, 62, in Damaskus geboren, kam mit 18 Jahren zum Studium nach Frankfurt am Main, 1976 erhielt er die deutsche Staatsbürgerschaft.
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