Der Spiel-Beobachter / Inside, Offside
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Der Spiel-Beobachter - NZZ vom 07.08.2006
Inside, Offside
Jeder Verein, der etwas auf sich hält (oder es sich leisten kann), beschäftigt einen Spiel-Beobachter. Dieser besucht in der Saisonvorbereitung Testpartien zuhauf, nimmt künftige Gegner unter die Lupe und befasst sich ab und zu auch mit der Beurteilung von neu in der Schweiz tätigen Fussballern. Für den FC Basel erledigt diesen Job Christian Boss, ein langjähriger, erfahrener Fussball- Instruktor. Er wurde 1996 vom damaligen FCB- Trainer Karl Engel angeworben und blieb dem Klub bisher treu. Einzig unter Jörg Berger, der einen Beobachter für überflüssig hielt, sowie unter Guy Matthey, der welsche Copains für diese Aufgabe bevorzugte, stand er kurzfristig «Gewehr bei Fuss». Boss ist heute derart mit dem FCB verbunden, dass er nach einer Niederlage eine schlaflose Nacht verbringt.
Besonders angetan ist er von der Zusammenarbeit mit Christian Gross, dem er jeweils persönlich zu rapportieren hat. Die Arbeit von Boss umfasst einen Beschrieb von sieben Seiten über den nächsten Gegner, drei davon sind Zeichnungen zu Standardsituationen oder Laufwegen einzelner Spieler. Hier lassen sich mit der Zeit bestimmte Regelmässigkeiten festhalten, die Gross diverse Anhaltspunkte geben. So wechselten beispielsweise in der letzten Saison im FC St. Gallen die Aussenbahn-Läufer Callà und Marazzi nach einer Viertelstunde stets ihre Plätze und hatten auf der «falschen» Seite die Tendenz, viel früher als auf der angestammten Position in die Mitte zu drängen. Akribisch notiert werden auch die Gewohnheiten von Penaltyschützen, die Fortschritte sowie der Formstand der Fussballer.
Viel Wert legt Gross auf jene Sequenzen, die vom Fernsehen nicht gezeigt werden. Wie verhalten oder positionieren sich jene Spieler, die sich bei einem Corner, Freistoss, einer Offensiv- oder Defensiv-Aktion nicht im Fokus der Kamera befinden? All diese mit hohem Aufwand zusammengetragenen Details fügen sich zu einem abgerundeten Ganzen und vermitteln dem Coach sowie der Mannschaft das (beruhigende) Gefühl, den Gegner aus dem Effeff zu kennen. Doch Boss, hauptamtlich von der reformierten Landeskirche Aargau als Finanzverwalter angestellt, ist sich bewusst, dass ein, zwei krasse individuelle Fehler des eigenen Teams das gesammelte Wissen ad absurdum führen können. Deshalb bewertet er seine Arbeit sehr zurückhaltend: «Ich bin nur ein ganz kleines Rädchen in diesem Betrieb.»
Rolf Wesbonk
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Jeder Verein, der etwas auf sich hält (oder es sich leisten kann), beschäftigt einen Spiel-Beobachter. Dieser besucht in der Saisonvorbereitung Testpartien zuhauf, nimmt künftige Gegner unter die Lupe und befasst sich ab und zu auch mit der Beurteilung von neu in der Schweiz tätigen Fussballern. Für den FC Basel erledigt diesen Job Christian Boss, ein langjähriger, erfahrener Fussball- Instruktor. Er wurde 1996 vom damaligen FCB- Trainer Karl Engel angeworben und blieb dem Klub bisher treu. Einzig unter Jörg Berger, der einen Beobachter für überflüssig hielt, sowie unter Guy Matthey, der welsche Copains für diese Aufgabe bevorzugte, stand er kurzfristig «Gewehr bei Fuss». Boss ist heute derart mit dem FCB verbunden, dass er nach einer Niederlage eine schlaflose Nacht verbringt.
Besonders angetan ist er von der Zusammenarbeit mit Christian Gross, dem er jeweils persönlich zu rapportieren hat. Die Arbeit von Boss umfasst einen Beschrieb von sieben Seiten über den nächsten Gegner, drei davon sind Zeichnungen zu Standardsituationen oder Laufwegen einzelner Spieler. Hier lassen sich mit der Zeit bestimmte Regelmässigkeiten festhalten, die Gross diverse Anhaltspunkte geben. So wechselten beispielsweise in der letzten Saison im FC St. Gallen die Aussenbahn-Läufer Callà und Marazzi nach einer Viertelstunde stets ihre Plätze und hatten auf der «falschen» Seite die Tendenz, viel früher als auf der angestammten Position in die Mitte zu drängen. Akribisch notiert werden auch die Gewohnheiten von Penaltyschützen, die Fortschritte sowie der Formstand der Fussballer.
Viel Wert legt Gross auf jene Sequenzen, die vom Fernsehen nicht gezeigt werden. Wie verhalten oder positionieren sich jene Spieler, die sich bei einem Corner, Freistoss, einer Offensiv- oder Defensiv-Aktion nicht im Fokus der Kamera befinden? All diese mit hohem Aufwand zusammengetragenen Details fügen sich zu einem abgerundeten Ganzen und vermitteln dem Coach sowie der Mannschaft das (beruhigende) Gefühl, den Gegner aus dem Effeff zu kennen. Doch Boss, hauptamtlich von der reformierten Landeskirche Aargau als Finanzverwalter angestellt, ist sich bewusst, dass ein, zwei krasse individuelle Fehler des eigenen Teams das gesammelte Wissen ad absurdum führen können. Deshalb bewertet er seine Arbeit sehr zurückhaltend: «Ich bin nur ein ganz kleines Rädchen in diesem Betrieb.»
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..und die hänns alli nid zum Profi brocht !Fenta hat geschrieben:![]()
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Manchmal, nein fast immer, sind zuviel Information nicht gut. Hinzu kommt, dass es weltweit vielleicht 4 Fussballspieler gibt, die mehr als 2 Sätze aufnehmen und verarbeiten können...

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Eben, da's eh nichts bringt kann ja auch Pippo diesen Job übernehmen. Vielleicht hat er dann weniger Zeit um die Forümler zu belehren...Bender hat geschrieben:Was bringt ein Spielbeobachter, wenn der eigene Trainer immer nach dem gleichen Schema, mit immer den gleichen Spielern spielen lässt und unfähig ist, auf das Spielgeschehen Einfluss zu nehmen?
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Zum Glück für Christian Boss muss er keine Spiele seines Arbeitgebers beobachten. Ich stell mir gerade die 7 Seiten vor:
Zwischen der 65. und 70. Minute wechselt er meist völlig überraschend zum ersten mal.
Zwischen der 65. und 70. Minute wechselt er meist völlig überraschend zum ersten mal.
Zwischen der 65. und 70. Minute wechselt er meist völlig überraschend zum ersten mal.
Zwischen der 65. und 70. Minute wechselt er meist völlig überraschend zum ersten mal.
usw. bis ca. zur Seite 3, dann
10 Minuten vor Schluss wird der zweite Mann eingewechselt.
10 Minuten vor Schluss wird der zweite Mann eingewechselt.
10 Minuten vor Schluss wird der zweite Mann eingewechselt.
usw. bis ca. zur Seite 5, dann
3 Minuten vor Schluss wird der dritte Mann eingewechselt.
3 Minuten vor Schluss wird der dritte Mann eingewechselt.
3 Minuten vor Schluss wird der dritte Mann eingewechselt.
3 Minuten vor Schluss wird der dritte Mann eingewechselt.
usw. bis zu den Key-points auf Seite 7:
Die erwähnten Auswechslungen werden bei jeder Witterung und bei praktisch jedem Spielstand durchgeführt.
Topanwärter für die erste Einwechslung: Stereo, besondere Merkmale bzw. Fähigkeiten: keine
Topanwärter für die zweite Einwechslung: irgend eine Junger, besondere Merkmale: talentiert, aber in so kurzer Zeit können die nichts mehr bewirken.
Bank für die letzte Einwechslung: Kawa, besondere Merkmale: alt.
Zwischen der 65. und 70. Minute wechselt er meist völlig überraschend zum ersten mal.
Zwischen der 65. und 70. Minute wechselt er meist völlig überraschend zum ersten mal.
Zwischen der 65. und 70. Minute wechselt er meist völlig überraschend zum ersten mal.
Zwischen der 65. und 70. Minute wechselt er meist völlig überraschend zum ersten mal.
usw. bis ca. zur Seite 3, dann
10 Minuten vor Schluss wird der zweite Mann eingewechselt.
10 Minuten vor Schluss wird der zweite Mann eingewechselt.
10 Minuten vor Schluss wird der zweite Mann eingewechselt.
usw. bis ca. zur Seite 5, dann
3 Minuten vor Schluss wird der dritte Mann eingewechselt.
3 Minuten vor Schluss wird der dritte Mann eingewechselt.
3 Minuten vor Schluss wird der dritte Mann eingewechselt.
3 Minuten vor Schluss wird der dritte Mann eingewechselt.
usw. bis zu den Key-points auf Seite 7:
Die erwähnten Auswechslungen werden bei jeder Witterung und bei praktisch jedem Spielstand durchgeführt.
Topanwärter für die erste Einwechslung: Stereo, besondere Merkmale bzw. Fähigkeiten: keine
Topanwärter für die zweite Einwechslung: irgend eine Junger, besondere Merkmale: talentiert, aber in so kurzer Zeit können die nichts mehr bewirken.
Bank für die letzte Einwechslung: Kawa, besondere Merkmale: alt.
genau, man sollte den trainern in weiterbildungskursen beibringen, mehr auf den zahlenden fan zu hören. wer zahlt befiehlt und anregungen bekommt die glatze während den jeweils 95-96 spielminuten bestimmt zur genüge *gBender hat geschrieben:Was bringt ein Spielbeobachter, wenn der eigene Trainer immer nach dem gleichen Schema, mit immer den gleichen Spielern spielen lässt und unfähig ist, auf das Spielgeschehen Einfluss zu nehmen?
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Dr Seba isch au nid dumm mi liebeLäggerlifreak hat geschrieben:hmmmm das het im beste Fall im Zwyssig ebbis brocht , dä het wenigstens no ebbis im Kopf gha...
Mika Buka http://blogs.zentralplus.ch/de/blogs/ts ... log/16906/Denn wer Spiele gegen Basel für wirklich gefährlich hält, glaubt auch noch an den Osterhasen
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