subseven hat geschrieben:Die Frage war, ob man Feldstürmer für den angerichteten Schaden belangen soll. Es gibt dazu rechtliche (wie, und ob man das überhaupt kann) und moralische Ansichten (ob man das überhaupt tun sollte).
Mann kann auch fragen: Warum gabs Randale und wer ist dafür verantwortlich?
Meine Antwort dazu ist: Hätte der Vorstand vom FCB auf Polizei, Fans und andere Berater gehört, und alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen, wie sie eben auch in anderen Stadien in Europa angewendet werden, ja dann gäbe es jetzt auch keine Geisterspiele und keinen solchen Schaden.
Diese Argumentation ist schlicht nicht haltbar. Der Umstand, dass ich nicht physisch daran gehindert werde, etwas verbotenes zu tun befreit mich nicht von der Schuld, es dennoch getan zu haben wenn ich mich über das Verbot hinwegsetze.
Ich stimme zu, dass der FCB und noch viel mehr die von ihm eingestellten Sicherheitskräfte ein geeigneteres Dispositiv hätten entwickeln sollen, dann wäre möglicherweise weniger passiert. Damit kann aber nicht automatisch die Schuld auf den FCB geschoben werden, so dass die anderen als arme Opfer dastehen.
Der einzige Ort, an dem so eine Argumentation noch nachvollziehbar wäre, ist bei kleinen Kindern: Passen die Eltern nicht genug auf und stellen die Kleinen dabei einen "Mist" an, kann man sagen, sie wissen es nicht besser und die Eltern hätten schauen sollen. Aber die Personen, um die es hier geht nehmen ja gerade für sich in Anspruch, ausgesprochen gut Bescheid zu wissen, und dass sie keine kleinen Kinder mehr sind (was nicht heisst, dass sie sich nicht so benehmen, aber das ist ne andere Sache), und sie wussten und wissen auch sehr genau, über welche Verbote und Regeln sie sich hinweggesetzt haben.
subseven hat geschrieben:
Der FCB hat dies eben nicht getan, er hat auch nicht gegen die extrem hohe Strafe rekuriert, was wie vieles sehr unverständlich ist.
Ist durchaus nicht ganz nachvollziehbar, reicht aber auch nicht, um den FCB zum Hauptschuldigen zu küren.
subseven hat geschrieben:
Feldstürmer erhalten Stadionverbot, Anzeige und Busse. Hat einer dort was zerstört oder jemanden verletzt, muss er gemäss Gesetzt dafür belangt werden, basta.
Die Forderung nach Schadenersatz für den finanziellen Ausfall und die Busse ist jedoch absurd, da der FCB dies durch sein unprofessionelles handeln und das schlechte Sicherheitskonzept verschuldet hat.
Hat sich jemand anlässlich diese Randale etwas strafrechtlich relevantes zuschulden kommen lassen, so wird er dafür grundsätzlich ohnehin zur Rechenschaft gezogen, FCB hin oder her.
Über die Absurdität einer allfälligen (zivilrechtlichen) Schadenersatzforderung seitens des FCB mag man geteilter Meinung sein - wie gesagt, meines Erachtens wäre eine solche Forderung absolut berechtigt, ein mangelhaftes Sicherheitsdispositiv ist keine Aufforderung, straffrei Krawalle zu veranstalten. Und sollte es zu so einer Forderung kommen, wird es ohnehin Sache der Gerichte sein darüber zu befinden - es gibt keine Regel, wann jemand auf Schadenersatz eingeklagt werden kann und wann nicht. Ich kann hingehen und meinen Nachbarn einklagen weil ich heute arbeiten muss und nicht in der Badi liegen kann. Fraglich ist nur, wieviel Erfolg ich damit haben werde.
subseven hat geschrieben:Was soll nun an meiner Meinung dazu so schlimm für dich sein ? Und noch was: Nein ich war nicht auf dem Feld, ich musste meinen 3-jährigen Sohn festhalten.
An deiner Meinung ist nichts "schlimm für mich". Ich finde es nur etwas bedenklich, weil so viele Leute offenbar nicht in der Lage sind, von ihrem Feindbild "FCB-Vereinsführung" abzuweichen und sich grausamstens verbiegen müssen um irgend ein noch so hahnebüchenes Argumentarium zusammenzukriegen (bitte, damit meine ich jetzt nicht dich) und trotzdem dabei scheitern. Spannenderweise sind es oftmals dieselben Leute, die sofort lautstark auf ihre (vermeintlichen) Rechte pochen, wenn sie sich irgendwo - zB durch den FCB - auf den Schlips getreten fühlen. Nun ja - Rechte und Pflichten existieren halt leider für alle dieselben, nicht immer nur grad so wie's einem am bequemsten wäre.
Und wo du am 13. Mai warst und was du dort gemacht hast kümmert mich offen gestanden wenig - aber schön, wenn du nicht zu jenen gehört hast, die uns den ganzen Müll eingebrockt haben.