Edberg hat geschrieben:Hakan hatte seine Chancen, sowohl in Paris als auch in Stuttgart. Nur im internationalen Geschäft weht ein anderer Wind und neben Talent braucht es auch noch Durchsetzungsvermögen. Dass er diese Eigenschaften unter Gross oder in der Nati nicht benötigte, ist ein allgemeines Schweizerproblem, da die Konkurrenz einfach fehlt. Deshalb habe ich auch meine Zweifel, ob er sich in der Türkei durchsetzten kann. Der Apfel fällt bekanntlich nicht weit vom Stamm (s. Murat).
Hakan Yakin ist beileibe nicht der erste Spieler der Fussballgeschichte, der sich auf dem Platz einfach eine Liga über den andern bewegen kann - daneben aber ein eigenes Umfeld, gewisse Nestwärme und etliche Freiheiten braucht sowie vorsichtig gesagt nicht gerade durch überlegte Handlungen von sich reden macht. Dieser Umstand war bereits vor Yakinu2019s erster Auslandsodyssee hinlänglich bekannt und sollte auch den Weg an die Seine oder später dann den Neckar gefunden haben. Wenn man dies aber als Transferverantwortliche von Möchtegern-Grossklubs ganz einfach ignorieren oder nicht sehen will, sollte man sich vielleicht mal andern Sportarten wie Kirschkernwettspucken, Zwergenwerfen oder (dem von Gevatter Rhein gerne zitierten) Hallenhalma zuwenden.
Dass die grossartigen Trainerfähigkeiten des Bosniers Halilodzic nicht mal ansatzweise dazu gereicht haben um das Potential des mittlerweile zweitbesten Torschützen in der französichen Liga zu erkennen wissen unterdessen nicht nur wir Schweizer. Und dass Hakan Yakin seinen Weg unter Felix Magath nicht doch gemacht hätte kann leider nicht bewiesen werden. Im Gegensatz dazu wissen wir aber seit dieser Woche immerhin, dass der ehemalige Ostdeutsche Sammer bereits kurz nach seiner Amtsübernahme in Stuttgart versucht hat einen anderen Spieler auf der Position Yakinu2019s zu engagieren. Mit allen Mitteln konnte dieser Transfer nun ein halbes Jahr später endlich getätigt werden.
In Anbetracht dieser Tatsachen und unter diesen Umständen von einer echten Chance für Hakan zu sprechen halte ich für etwas vermessen. Über die beiden andern aufgeführten Einwände (Schweizerproblem mit zuwenig Härte sich durchzubeissen, siehe auch Eishockey bzw. die ebenfalls missglückten Asslandsengagements des Bruders unseres Protagonisten) möchte ich keine Worte verlieren. Vielleicht weil sie wirklich kaum aus der Welt zu schaffen sind.
Nichtsdestotrotz wünsche ich Hakan alles Gute am Bosporus, hoffe er kann sein Können endlich wieder mal unter Beweis stellen und bringt den Klub Galatasaray zumindest in der Türkei wieder dahin wo er hingehört u2013 an die Spitze!