Mindl hat geschrieben:lesen wenn basel fribourg und zug punktgliech isch, basel jedoch hüfiger gäge zug verlore als gäge fribourg gwunne und zug hüfiger gäge fribourg verlore als basel gwunne, den isch basel hinter fribourg...
verständlich??? bi 3 oder 4 mannschafte chas sie das basel im gsamte negativer isch als fribourg, obwohl im direkte vergliech fribourg schlächter isch als basel...
verständlich???
extra für mindl habe ich mal nachgeforscht ]nicht [/B]in den playoffs ist der ehc, wenn er ausschliesslich mit einer oder mehreren der folgenden mannschaften punktgleich am strich ist:
ambri + zug + kloten
ist auch noch der zsc oder fribourg punktgleich, ist der ehc in den playoffs (also z.b. ehc+ambri+zsc je 42 punkte).
holt der ehc noch einen punkt ist jede rechnerei überflüssig.
heute abend wissen wir schon mehr
obiger text ist frei erfunden. jegliche ähnlichkeit mit lebenden personen haben die sich selbst zuzuschreiben.
Der EHC Basel ist nur noch einen kleinen Schritt von der Playoff-Qualifikation entfernt
OLIVER GUT
Wird die Lugano-Partie zum Festspiel? Die EHC-Spieler wie Stefan Voegele (Nummer 19) oder Stefan Schnyder glauben daran. Foto Keystone
Ein Remis im heutigen Heimspiel gegen den HC Lugano (19.45 Uhr, St.-Jakob-Arena) reicht dem EHC Basel bereits zur Playoff-Qualifikation.
Doch selbst wenn der Aufsteiger gegen den Titelanwärter nicht punkten sollte, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass die erstmalige Teilnahme an den NLA-Playoffs heute Tatsache wird: Sollten die ZSC Lions beim SC Bern oder die Kloten Flyers beim HC Ambri-Piotta einen Punkt lassen, können die Basler nicht mehr unter den Tabellenstrich fallen, obwohl am Sonntag noch die letzte Qualifikationsrunde ansteht. Es fehlt ein letzter kleiner Schritt u2013 und die im Herbst als Traum formulierte Playoff-Teilnahme wird Realität. Diverse EHC-Exponenten äussern sich in Erwartung des grossen Ereignisses zu unterschiedlichen Fragen.
baz: Was würde es für Sie bedeuten, wenn der EHC am kommenden Dienstag tatsächlich in den Playoffs spielt?
STEFAN VOEGELE, STÜRMER: Es wäre der Wahnsinn. Niemand hätte uns das zugetraut, aber wir haben stets an unseren Traum geglaubt. Die Playoffs wären eine wunderschöne Ernte für unsere Arbeit. Und für mich als Baselbieter wäre es auch deshalb eine grosse Sache, weil ich davon ausgehe, dass der Club, das Eishockey in Basel, enorm profitieren würden.
ALEX CHATELAIN, CAPTAIN: Wenn man bedenkt, dass diese Mannschaft vor zwei Jahren, nach dem A-Abstieg, fast aus dem Nichts aufgebaut wurde, dann sind die Playoffs das, was der Eishockey-Standort Basel aufgrund der geleisteten Arbeit verdient hat.
Was ist, wenn es trotz der hervorragenden Ausgangslage nicht klappt?
STEFAN VOEGELE: Dann müssen wir uns an der eigenen Nase nehmen u2013 und uns auf unser Hauptziel konzentrieren, das «Klassenerhalt» heisst. Aber ich tippe für die Partie gegen Lugano auf ein 4:2 nach Verlängerung (lacht) u2013 so wie ich es in der vergangenen Saison in der Ligaqualifikation gegen Lausanne stets tat. Damals ging die Rechnung auf.
Wer wäre Ihr Playoff-Wunschgegner?
GAËTAN VOISARD, VERTEIDIGER: Solange nicht alles klar ist, rede ich nicht gerne darüber. Aber es ist klar, dass Bern und Lugano keine idealen Gegner sind. Deshalb müssen wir in den letzten zwei Qualifikationsspielen alles geben, damit wir vom fünften Platz aus in die Playoffs starten können.
Hätten Sie vor der Saison auf den EHC als Playoff-Teilnehmer gewettet?
HANNELORE HOFER, BETREUERIN: Nein. Ich dachte, dass die Saison zu schwierig ist, um dieses Wunschziel zu erreichen. Klappt es, ist es für mich das Grösste, das ich in all den Jahren beim EHC Basel erlebt habe.
SANDRO TSCHUOR, STÜRMER: Kommt drauf an, wie viel ich hätte setzen müssen. Seit Weihnachten heisst es vor jedem Spiel: Das ist die wichtigste Partie der Saison. Ich hoffe, dass dies gegen Lugano zum letzten Mal der Fall ist.
Warum ist der EHC Basel so stark?
NIKLAS ANGER, STÜRMER: Sicher ist unser Goalie Daniel Manzato sehr gut. Aber wir haben weder den besten aller Torhüter noch die besten Ausländer, sondern sind als Einheit stark. Hinzu kommt ein gutes System, das wir mit Fortdauer der Saison immer besser beherrschten. Und es gab zuletzt auch wenig verletzungsbedingte Wechsel.
Wie viele Zuschauer erwarten Sie heute in der St.-Jakob-Arena?
KENT RUHNKE, TRAINER: Ich hoffe auf ein grosses Publikum. Wir stehen vor der Playoff-Qualifikation und haben die Unterstützung des Volkes verdient.
DIETER MORF, GESCHÄFTSFÜHRER: Aufgrund der bisherigen Vorverkaufszahlen rechne ich mit 4500 Besuchern.
Was machen Sie, wenn Sie gegen Lugano den nötigen Punkt gewinnen?
RALF BUNDI, VERTEIDIGER: Heimgehen. Am Sonntag ist ein Spiel, am Dienstag beginnen die Playoffs (lacht). Nein, im Ernst: Zuvor werde ich schon noch ein oder zwei Bier trinken u2013 so wie jeder andere es auch tun wird. Aber lassen Sie uns den Bären erst erlegen, bevor wir das Fell verteilen.
UELI SCHWARZ, CEO: Erst der Mannschaft gratulieren, dann dem Trainerstab gratulieren. Und schliesslich auf den grossen Erfolg anstossen, der für das Projekt EHC Basel ein Meilenstein bedeuten und allen einen guten Leistungsausweis ausstellen würde.
Gewinner-Team plus Chatelain
EIN WECHSEL. «Never change a winning team» u2013 ganz nach diesem Motto mag Kent Ruhnke sein Team vor der heutigen Heimpartie gegen Lugano (19.45 Uhr, St.-Jakob-Arena) nicht aufstellen. Zwar vertraut er wie beim 4:2-Sieg in Zug auf die Ausländer Landry, Anger, Thornton, Zamuner und Bekar. Doch auf den übrigen Positionen wird es zu einem Wechsel kommen: Weil Alex Chatelain sein Fieber auskuriert hat, wird der Captain in die Equipe zurückkehren und entweder Julian Walker oder Franco Collenberg aus der Formation verdrängen. Ansonsten kommt es vor dem wichtigen Spiel zu keinen Änderungen, will heissen: Daniel Manzato hütet das Tor und der Lette Leonid Tambijew sieht als überzähliger Ausländer auf der Tribüne zu, ob seine Teamkollegen den letzten Schritt in die Playoffs machen.
Der EV Zug gewann in Langnau mit 2:0, Basel spielte zuhause gegen Lugano 1:1-Remis. Ambri verlor zwar gegen Kloten mit 0:4, ist aber gleichwohl qualifiziert, weil die ZSC Lions dem SC Bern unterlagen (1:3). Fribourg verlor nach desolater Leistung gegen Servette mit 1:6, kämpft aber immer noch mit Kloten und den ZSC um den letzten Platz über dem Strich.
EHC Basel erreicht die Playoffs
Basel. baz. Der EHC Basel hat es geschafft: Beim 1:1 (0:0, 1:1, 0:0, 0:0) in der St. JakobArena gegen den HC Lugano sicherte er sich den nötigen einen Punkt.
Kloten konterte sich zum Erfolg
Ein Doublette von Sven Lindemann im Mitteldrittel wies Kloten in Ambri den Weg zum ersten Erfolg (4:0) seit sieben Spielen. Kimmo Rintanen zeichente sich ebenfalls als Doppeltorschütze aus, Tobias Stephan feierte seinen fünften Shutout der Saison.
Nach drei Auswärtsniederlagen in Folge stiegen die Zürcher engagiert in die Partie und überraschten die Gstgeber mit ihrem körperbetonten Spiel. Zwar trug ihre Spielweise den Klotenern vor allem zu Beginn zahlreiche Strafen ein, die Ambri jedoch nicht auszunutzen vermochte. So hielt Stephan sein Team vor allem in den ersten zwölf Minuten im Spiel und krönte seine Leistung mit dem 16. Shutout.
Rintanen nützte gleich zu Beginn des Mittelabschnitts einen der seltenen Fehler von Hnat Domenichelli zur Führung der Gäste. Der Finne luchste dem Kanadier, der trotz Oberschenkelverletzung spielte, in der Mittelzone die Scheibe ab und traf nach 14 Sekunden des zweiten Drittels zum 1:0. Nur drei Minuten später schloss Lindemann einen über Rintanen vorgestragenen Konter zum 2:0 ab -- es war das 100. NLA-Tor des Arosers. Und Lindemann doppelte drei Minuten vor der zweiten Pause nach und sorgte für die Vorentscheidung. Rintanens zweiter Treffer des Abends war letztlich nur noch Kosmetik, die jedoch bedeutend werden könnte, falls Kloten am Ende der Qualifikation punktgleich mit den ZSC Lions wäre und das Torverhältnis über die Klassierung entscheidet.
Legere Davoser
Rapperswil entschied auch das zweite Heimspiel gegen Davos zu seinen Gunsten. Brandon Reid erzielte knapp acht Minuten vor dem Ende den 3:2-Siegtreffer für die St. Galler.
Nach sieben Spielen ohne Niederlage traten die Titelhalter im Lido erstaunlich emotionslos auf. Dennoch hielten sich die Bündner beim zweitbesten Heimteam der Liga dank zwei Treffern ihres besten Torschützen Landon Wilson bis in den Schlussabschnitt im Spiel. Christian Berglund und Marc Weber hatten die Ostschweizer im ersten Abschnitt in Führung gebracht. Das Schussverhältnis von 37:20 dokumentiert die Überlegenheit der Lakers.
Wieder ein Freiburger Debakel
Nur ein Wunder bringt den HC Fribourg-Gottéron noch in die Playoffs. Die Freiburger bezogen drei Tage nach dem 2:8 in Davos auch im kapitalen Heimspiel gegen Servette eine Kanterniederlage (1:6).
20 Minuten lang durften die 5300 Fans in der St-Léonard-Halle immerhin hoffen und bangen. Gottéron kämpfte, agierte indessen glücklos. Die beste Möglichkeit, der Partie einen anderen Verlauf zu geben, vergab in der 19. Minute der slowakische Verteidiger Richard Lintner. Er scheiterte beim Stand von 0:1 mit einem Penalty an Reto Pavoni. Nach dem 0:2 durch Robin Breitbach (der unmittelbar vorher von der Strafbank zurückkehrte) in der 29. Minute fiel das Fribourger Kollektiv vollends in sich zusammen.
Dass ausgerechnet einer der acht einheimischen Verteidiger Servettes die Partie entschied (Breitbach), verhöhnte Gottérons Spielerpolitik der letzten Tage. Die Freiburger traten mit drei ausländischen Backs an (Lintner, Cory Murphy, Pozivil) und bekamen dennoch die Servettiens nie in den Griff.
Eishockey-NLA, 43. Runde
Basel - Lugano 1:1 (0:0, 1:1, 0:0, 0:0) n.V.
St. Jakob. - 4027 Zuschauer. - SR Schmutz, Simmen/Sommer. - Tore: 23. Ville Peltonen (Metropolit, Gardner/Ausschluss Landry) 0:1. 31. Anger (Zamuner, Astley/Ausschluss Reuille) 1:1. - Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Basel, 9mal 2 Minuten gegen Lugano.
Basel: Manzato; Voisard, Plavsic; Olivier Keller, Astley; Bundi, Wüthrich; Oliver Schäublin, Walker; Bekar, Landry, Friedli; Steve Thornton, Jarno Peltonen, Anger; Nüssli, Chatelain, Zamuner; Stefan Schnyder, Tschuor, Voegele.
Lugano: Rüeger; Hirschi, Nummelin; Julien Vauclair, York; Hänni, Guyaz; Cantoni; Ville Peltonen, Metropolit, Gardner; Fuchs, Wirz, Reuille; Jeannin, Conne, Hentunen; Bianchi, Sannitz, Näser; Murovic.
Bemerkungen: Basel ohne Tambijew (überzählig), Lugano ohne Romy und Lukas Gerber (beide verletzt).
Bern - ZSC Lions 3:1 (0:1, 2:0, 1:0)
BernArena. - 15'692 Zuschauer. - SR Kunz, Arm/Küng. - Tore: 17. McTavish (Steiner, Alston/Ausschluss Söderholm) 0:1. 26. Söderholm (Perrin, Bordeleau) 1:1. 37. (36:33) Schrepfer (Monnet) 2:1. 60. (59:47) Dubé (Trépanier, Rüthemann/Ausschluss Seger) 3:1. - Strafen: 8mal 2 plus 10 Minuten (Raffainer) gegen Bern, 7mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
Bern: Bührer; Gerber, Steinegger; Trépanier, Söderholm; Jobin, Rolf Ziegler; Saarela, Dubé, Rüthemann; Raffainer, Bordeleau, Perrin; Reichert, Rötheli, Schrepfer; Bastl, Monnet, Daniel Meier.
ZSC Lions: Sulander; Seger, Roach; Stoffel, Blindenbacher; Andreas Furrer, Kout; McTavish, Bergeron, Alston; Paterlini, Karlberg, Helfenstein; Claudio Moggi, Zeiter, Steiner; Kim Lindemann, Camenzind, Grauwiler.
Bemerkungen: Bern ohne Philippe Furrer, Dominic Meier, Thomas Ziegler (alle verletzt) und Kuhta (überzählig), ZSC Lions ohne Forster (gesperrt), Stirnimann, Richard (beide verletzt), Adrian Wichser (krank) und Petrovicky (überzählig). 600. NLA-Spiel von Rüthemann. - Karlberg scheitert mit Penalty an Bührer (36:22). - Timeout ZSC Lions (36:33).
Im Handumdrehen vom Fussballfreak zum Eishockey-Experten
EIN RATGEBER FÜR DIE FUSSBALLSTADT BASEL
SPORTVERWIRRUNG. Basel liebt und lebt Fussball. Von Eishockey aber haben
die Menschen in der Region keine Ahnung. Sie kennen Degen, Rossi, Zuberbühler
- bei Keller, Schöpf und Anger verstehen sie nur Bahnhof. Darunter leidet
der EHC Basel, der sich in der Nationalliga A als Neuling mehr recht als
schlecht schlägt. Beim letzten Heimspiel hatte er nur knapp 3000 Zuschauer
- fünf Mal mehr kommen zum SC Bern, fast drei Mal mehr zu den ZSC Lions.
Dabei ist Eishockey gar nicht so kompliziert!
Tipp 1: Kommen Sie in ungezwungenem Tenue an den Match. Leibchen und Schal
in den EHC-Farben (schwarz-weiss-rot, nicht blau-rot!) sind ideal. Im Cüplibereich
um die Loge sind auch Anzug und Krawatte gern gesehen. Versuchen Sie ja nicht,
Ihre Unsicherheit mit einer besonders professionellen Ausrüstung (Helm, Schoner,
Stock) zu überspielen. Auf der Tribüne würden Sie damit nur unnötig auffallen.
Tipp 2: Den Weg ins Stadion finden Sie leicht. Fahren Sie bis zur Haltestelle
St.Jakob. Linkerhand spielt normalerweise Ihr FCB. Sie lassen das Stadion
aber links liegen, drehen sich nach rechts, an der Mehrzweckhalle vorbei
- et voilà.
Tipp 3: Sind Sie einmal im Stadion drin, so nehmen Sie Platz und entspannen
Sie sich. Bleiben Sie natürlich. Denn wie beim Fussball fallen Sie auch beim
Eishockey mit unqualifiziertem Geschrei keinesfalls negativ auf - eher positiv.
Doch aufgepasst: Mit ein paar Äusserungen, die Sie beim Fussball als absoluten
Fachmann ausweisen («Ihr müsst Gras fressen, Jungs» oder: «Nach vorneeee,
schiesst den Ball doch endlich mal nach vorne!»), disqualifizieren Sie sich.
Bleiben Sie beim allgemeinen Jargon. Dinge wie «Ihr könnt nach Hause fahrn
?» oder «Züri isch nervös... Züri isch nervös ?» kommen immer gut.
Tipp 4: Das Eishockeyspiel läuft etwa gleich wie ein Fussballmatch, nur etwas
anders. Beim Fussball sind es pro Mannschaft elf, beim Eishockey sechs Spieler.
Dafür fallen im Eishockey etwas mehr Tore, was den Basler Fan beruhigen mag.
Ein allfälliger Goalie-Missgriff fällt so weniger ins Gewicht.
Tipp 5: Ja, wir wissen es. Sie kennen die Offside-Regel. «Ist der Spieler
bei der Ballabgabe ...» etcetera, etcetera. Begnügen Sie sich mit diesem
Fussballwisssen. Die Offside-Regel beim Eishockey ist viel zu kompliziert.
Da geht es um Zonen und Linien und um weiss Gott nicht was alles. Und vor
allem: Es steht kein Linienrichter an der Seite, der mit seiner Fahne Ihren
Unmut hervorrufen könnte. Also vergessen Sies: Schreien Sie einfach ab und
an «Hey, Offside!». Sie werden selten falsch liegen.
Tipp 6: Beim Eishockey geht es mehr zur Sache. Fallen Sie nicht gleich in
Ohnmacht, wenn einer Ihrer Lieblinge vom Gegner einen Kinnhaken verpasst
bekommt. Die Eishockeyprofis sind keine Mimosen wie die Fussballer. Sie können
sich mit adäquaten Mitteln wehren. Rudelbildung gehört zum expliziten Zuschauervergnügen.
Tipp 7: Besonders wichtig: Gehen Sie nach der zweiten Halbzeit noch nicht
nach Hause. Es geht noch weiter! Ein Eishockeyspiel dauert dreimal zwanzig
Minuten; effektive Spielzeit. Jedesmal, wenn die Spieler unmotiviert herumkurven,
wird die Zeit gestoppt. Stellen Sie sich auf einen langen Abend ein. Und
vergessen Sie die Fussballweisheiten. Der Ball ist nicht rund, sondern ein
Puck, und nicht jedes Spiel «dauert 90 Minuten».
Tipp 8: Eishockey ist ein schnelles Spiel. Sehr schnell sogar. Ob der Puck
drin ist im Tor oder nicht, ist fast nicht zu sehen. Unser Tipp: Orientieren
Sie sich an der roten Lampe oberhalb des Tores. Wenn die leuchtet, dürfen
Sie ungehemmt jubeln. (Natürlich nur, wenn sie bei den Zürchern leuchtet.
Aber blöd sind Sie ja nicht.)
Wenn Sie all diese Punkte diszipliniert befolgen, wird der EHC zweifellos
gewinnen - dank Ihnen, als siebtem Mann auf dem Eis. Und falls Sie jetzt
an jeden EHC-Match gehen, können Sie bald den schönsten aller Schlachtrufe
Richtung Eis brüllen: «EHC Basel, Schwizermaischter?»
Ein 1:1-Remis gegen den HC Lugano reicht den Baslern zum Einzug in die Playoffs
OLIVER GUT
Prost. Minuten nach Spielschluss in der EHC-Kabine: Der Champagner fliesst schon in Strömen. Foto Keystone
Die letzte Qualifikationspartie morgen Sonntag zuhause gegen den SC Bern (15.45 Uhr, St.-Jakob-Arena) dient nur noch zur Ermittlung des Playoff-Gegners. Die Mannschaft von Kent Ruhnke hat Grosses vollbracht.
Kent Ruhnke blickt auf die Uhr. Dann sucht der Cheftrainer des EHC Basel seinen Assistenten Olivier Horak und drückt ihn an seine mächtige Brust, während die Sirene das Ende der Verlängerung markiert. Ein 1:1 leuchtet auf der Anzeigetafel, die Basler Eishockeyaner haben gegen den HC Lugano die grosse Überraschung vollbracht und stehen erstmals in der Clubgeschichte in den Playoffs der Nationalliga A.
«Das ist so schön wie ein Meistertitel », sagte Ruhnke Minuten später in der Umkleidekabine, während er jedem, der sich nicht retten konnte, ein Glas Champagner in die Hand drückte. Daneben standen Verwaltungsratspräsident Michael Geiger und sein Chefarchitekt: Anders als der Headcoach musste CEO Ueli Schwarz nicht um Worte ringen: «Das ist eine Riesen-Genugtuung und Belohnung für jeden in unserem Club, denn jeder hat harte, ehrliche Arbeit geleistet. Es wächst etwas Wunderschönes in Basel u2013 ich hoffe, das merken jetzt auch alle.»
STARKE EINHEIT. Kein Experte hätte vor der Saison mit diesem Erfolg des Aufsteigers gerechnet. Zu schwach schien das Kader auf dem Papier, zu farblos klang der Grossteil der Spielernamen. Doch die scheinbar schwachen Elemente griffen in einem klaren, funktionierenden Defensivsystem perfekt ineinander, bildeten eine starke Einheit. Was beweist, mit wie viel Sachverstand CEO Ueli Schwarz und Cheftrainer Kent Ruhnke die Mannschaft zusammenstellten und führten.
Sicher: Bei den Ausländern hatten die Verantwortlichen nicht immer ein gutes Händchen. Dass auf jenen Positionen jedoch so viele Wechsel stattfanden, hat auch noch einen anderen Grund, der den Handelnden wiederum ein gutes Zeugnis ausstellt. Viele Verpflichtungen während der Saison kamen aufgrund von Verletzungen zu Stande und zeigen zweierlei: Wie gut Schwarz auf derartige Vorkommnisse vorbereitet war, indem er den Transfermarkt stets im Fokus behielt. Und wie sehr es Ruhnke verstand, die neuen Spieler einzubinden, so dass die nötigen Resultate erzielt wurden. Oder wie es der Cheftrainer formulierte: «Dass wir das mit 14 verschiedenen Ausländern geschafft haben, ist unglaublich.»
NUR EINE BAISSE. Nur einmal fielen die Basler in ein Tief, im November, was direkt mit einem der zwei wichtigsten Spieler des Teams zu tun hatte: Als Nationalverteidiger Olivier Keller mit einem Jochbeinbruch ausfiel, wurde der EHC defensiv verwundbar. Ohne den Romand holte der Aufsteiger in dieser Qualifikation durchschnittlich halb so viele Punkte wie mit ihm. Das allein sagt alles über den Wert des oft unterschätzten Keller aus. Umso schwerer würde wiegen, wenn der Abwehrchef trotz gültigen Vertrags den EHC aus privaten Gründen verlassen würde. Ueli Schwarz dementierte zwar einen Bericht aus den Genfer Medien, wonach er sich mit seinem Teamleader bereits über eine vorzeitige Auflösung des Vertrags unterhalten und Keller sich schon vorher mit seinem Stammclub Genf-Servette geeinigt habe. Der CEO bestätigt aber auch, dass entsprechende Diskussionen noch geführt werden müssen.
Der andere Schlüsselspieler steht im Tor: Daniel Manzato spielte sich ins erweiterte Kader von Nationaltrainer Ralph Krueger. Der junge Goalie bezahlte das Vertrauen, das die Verantwortlichen ihm entgegenbrachten, mit konstant starken Leistungen zurück. Dank seinen Paraden hatte das Team fast in jeder Partie bis zum Schluss eine reelle Siegchance.
Nun kann der EHC Basel ab Dienstag ohne Druck in seine Playoff-Premiere starten. Er wird dies als klarer Aussenseiter tun u2013 doch das ist sich der Aufsteiger ja schon seit Saisonbeginn gewohnt.
Der EHC Basel erarbeitet sich gegen Titelkandidat Lugano ein 1:1 und erntet viel Applaus der Zuschauer
REMO MEISTER
Niklas Anger erzielte in der 31. Minute den Ausgleich für den EHC Basel u2013 das reichte dem Aufsteiger, sich aus eigener Kraft für die Playoffs zu qualifizieren.
In der letzten Minute der regulären Spielzeit erhob sich das Publikum beim Stand von 1:1 in der St.-Jakob-Arena von den Sitzen. Wohlwissend um die bevorstehende Verlängerung, spendeten die 4027 Zuschauer dem EHC bereits zu diesem Zeitpunkt den verdienten Applaus für eine mehr als ordentliche Leistung gegen den Titelkandidaten aus dem Tessin. Über die gesamte Spielzeit bot der Aufsteiger dem nominell weitaus stärker besetzten Gegner Paroli und sicherte sich dank des Punktgewinns erst mal in seiner Clubgeschichte die Playoff-Teilnahme. Nicht anders hätte es indes im Fall einer Niederlage ausgesehen, da die ZSC Lions in Bern 1:3 unterlagen.
KEIN ZUFALL. Dass es durchaus kein Zufall ist, dass der EHC ab der kommenden Woche um die Schweizer Meisterschaft anstatt gegen den Abstieg spielt, machten die Basler gestern ein weiteres Mal in dieser Saison deutlich. Der Gastgeber erarbeitete sich mit temporeichem und kombinationsfreudigem Spiel von Beginn weg zahlreiche Chancen. Namentlich zwischen der 12. und 17. Minute stürmten die Basler Thornton, Nüssli, Peltonen und Voegele ein ums andere Mal auf das Tor der Tessiner, scheiterten indes allesamt an Goalie Ronnie Rüeger. Rüeger schien nach dem 2:7 am Dienstag gegen den SC Bern zum Leidwesen des EHC-Anhangs wieder auf der Höhe seiner Aufgabe zu sein. Gleiches galt für Luganos Peltonen, der im Powerplay für sein Team zum 1:0 traf (23.).
Doch wie schon oft in dieser Saison u2013 zuletzt beim 4:2-Sieg in Zug u2013 zeigte sich der EHC vom Rückstand unbeeindruckt und trug die Scheibe weiterhin mit schöner Regelmässigkeit in die Verteidigungszone Luganos. Vom Erfolg gekrönt war dies dann in der 31. Minute, als der EHC-Schwede Niklas Anger im Überzahlspiel von Rob Zamuners guter Übersicht profitierte und dessen geschickten Pass zum 1:1 verwertete.
Es war dies der Ausgleich, der dem Aufsteiger am Ende nach der ohne Tore abgelaufenen Verlängerung jenen goldenen Zähler einbrachte.
Wortmeldung
«Lugano ist mit seinen guten Spielern ein sehr starker Gegner, das war ein schwieriges Spiel für uns. Doch wir haben unser Spiel gemacht und jetzt können wir die Playoffs planen. Mein Tor hat mich natürlich besonders gefreut, es sassen schwedische Freunde von mir im Publikum.» EHC-Torschütze Niklas Anger
Der EHC Basel steht erstmals in seiner Geschichte in den NLA-Playoffs. Er hat sich damit den Klassenerhalt vorzeitig gesichert und spielt ab Dienstag um den Meistertitel. Das ist ein Erfolg, der schlicht grossartig ist. Seit Einführung der Playoffs hat dies nur Genf-Servette in seiner ersten Nationalliga-A-Saison geschafft.
Dass der im Herbst formulierte Traum nun Realität wurde, ist Verdienst des ganzen Teams von Trainer Kent Ruhnke und CEO Ueli Schwarz. Am Ursprung stehen aber Leistungen, die im Umfeld erbracht wurden: Vor sieben Jahren war der EHC noch ein Erstliga-Verein, der auf der Kunschti St. Margarethen gegen Wiki-Münsingen unterging. Heute spielt der Club in einer modernen Halle und ist eine ernst zu nehmende Adresse in der Bel Etage des Schweizer Eishockeys.
Die Führung um den langjährigen Präsidenten Michael Geiger ging ein Jahrzehnt lang konsequent ihren Weg, um die Vision eines etablierten NLA-Clubs Wirklichkeit werden zu lassen. Sie fand die Unterstützung zum Bau der St.-Jakob-Arena, so wie sie danach den finanziellen Support durch den Mäzen Rudolf Maag oder mit Schwarz das sportliche Know-how fand.
Auf die Playoffs freuen darf sich jeder u2013 sich auf den Lorbeeren ausruhen sollte sich aber niemand. Die Vorwärtsstrategie ist nicht abgeschlossen. Es gilt, die anstehenden Partien für weitere Erfahrungen zu nutzen und über den Tellerrand des grossen Erfolgs hinauszublicken, um in der höchsten Liga mittelfristig zur festen Grösse zu werden.
Es darf nicht vergessen werden, dass die Equipe in dieser Saison ihr Potenzial nahezu ausgeschöpft hat. Dass dem starken Goalie Daniel Manzato in der nächsten Saison die Bestätigung gelingt, ist ebenso wenig garantiert wie das derzeit hohe Level der alternden Verteidigung u2013 zumal mit Olivier Keller ausgerechnet der Abwehrchef verloren zu gehen droht. Die mässige Offensive muss verstärkt werden, damit eine allfällige defensive Leistungseinbusse aufgefangen werden kann.
Denn eines entspricht in Basel noch nicht dem NLA-Standard: Mit rund 3500 Besuchern pro Partie liegt der EHC in dieser Sparte abgeschlagen am Tabellenende. Die Erfahrung zeigt, dass Eishockey in der Fussballstadt Basel nur durch anhaltende Erfolge zum überlebensfähigen Dauerbrenner werden kann. Deshalb ist eine neuerliche Playoff-Qualifikation in der kommenden Saison ein «Muss» u2013 und der nächste Schritt in die richtige Richtung.