Millionenentschädigung für US-Prügelpolizisten

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woodpecker
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Millionenentschädigung für US-Prügelpolizisten

Beitrag von woodpecker »

Ein Amateur-Video zeigt, wie der Polizist Jeremy Morse einen schwarzen Jugendlichen in einem Vorort von Los Angeles bei der Festnahme schlägt. Weil der Polizist entlassen, aber nicht verurteilt wurde, erhält er nun eine Entschädigung von 1,6 Millionen Dollar.

Eine Jury in Los Angeles hat einem Polizisten eine Millionenentschädigung zugesprochen. Dieser stand im Mittelpunkt eines Skandals um die Misshandlung eines schwarzen Jugendlichen.
Der Polizist Jeremy Morse wird dem Juryspruch zufolge wegen der ungerechtfertigten Entlassung aus dem Polizeidienst mit 1,6 Mio. Dollar entschädigt, wie Justizmitarbeiter am Donnerstag mitteilten. Seinem Kollegen Bijan Darvish seien 811 000 Dollar bewilligt worden. Darvish war vorübergehend von der Arbeit ausgeschlossen worden.
Der Bürgermeister von Inglewood, wo Morse zuvor beschäftigt war, nannte die Entscheidung «skandalös». Morse war im Juli 2002 wegen der Misshandlung eines 16-Jährigen angeklagt worden, wurde aber nicht verurteilt. Trotz belastender Videoaufnahmen konnten die Geschworenen sich nicht auf ein Urteil einigen.
Der weisse Polizist soll den schwarzen Jugendlichen Donovan Jackson bei seiner Festnahme mit dem Kopf gegen einen Wagen gestossen und ins Gesicht geschlagen haben. Ein Amateurfilmer hatte den Vorfall auf Video aufgenommen.
Die Bilder wurden von vielen US-Sendern ausgestrahlt. Morse verlor seine Arbeit bei der Polizei von Inglewood, einem Vorort von Los Angeles.
Der Vorfall in Inglewood und auch das Urteil hatten bei vielen Bewohnern von Los Angeles Erinnerungen an den Fall Rodney King geweckt, der 1992 die schwersten Rassenunruhen in den USA seit den 60er Jahren ausgelöst hatte.
Der schwarze Autofahrer King war im März 1991 auf einer Autobahn bei Los Angeles von weissen Polizisten brutal zusammengeschlagen worden. Der Freispruch der Beamten vor Gericht hatte im April 1992 in mehreren Städten zu tagelangen Ausschreitungen geführt.
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Die spinnen doch die Amis....

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rotoloso
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Beitrag von rotoloso »

Shame on U(SA)!
[CENTER]***************************IN MEMORIAM*************************
*NEVER FORGET 02.06.2004. DIE WAHRE SCHANDE VON BASEL!*
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Rinoceronte
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Beitrag von Rinoceronte »

Sorry aber das isch halt eso döt. Uf em Rodney King Video geseht me au nid as är d cops zerscht agrifft. Dasch genau glich wie bi uns. Wenn mir Coppers agriffe haue die au zrugg....... :D
Und usserdäm, wär sich mit California State Troopers ahlegt isch eh beschränkt...
.... und das die kleine Kartonbächerli vome Wasserdispänser vo Hand kläbt sin, dasch e Standard wo ich vo jedere Wohlstandsgsellschaft erwart!

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woodpecker
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Beitrag von woodpecker »

Rinoceronte hat geschrieben:Sorry aber das isch halt eso döt. Uf em Rodney King Video geseht me au nid as är d cops zerscht agrifft. Dasch genau glich wie bi uns. Wenn mir Coppers agriffe haue die au zrugg....... :D
Und usserdäm, wär sich mit California State Troopers ahlegt isch eh beschränkt...
nur will das normal isch heissts jo nid dass es guet isch oder?
schliesslich hätti d'polizei ihn jo eifach nur chönne feschtneh, oder findsch es isch richtig dass sie de no halb tod schlönd?
und isch es richtig dass er als "schadensersatz" $1,6 mio bechunt, und das vom stürzahler?

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Rinoceronte
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Beitrag von Rinoceronte »

Amerikanisch Rächtssyschtem halt. Verschisse und Unfair.
Bananerepublik bisches :cool:
.... und das die kleine Kartonbächerli vome Wasserdispänser vo Hand kläbt sin, dasch e Standard wo ich vo jedere Wohlstandsgsellschaft erwart!

Hugentobler
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Beitrag von Hugentobler »

Was het dr Jugendlichi gmacht? Het meh das au gseh?

[align=center][/color]THE ONLY THING TO FEAR, IS RUNNING OUT OF BEER
[/align]

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IP-Lotto
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Beitrag von IP-Lotto »

Hugentobler hat geschrieben:Was het dr Jugendlichi gmacht? Het meh das au gseh?
Ja genau nämlich. So ganz ohne Grund schlägt die Polizei sicher nicht drauflos. Und die aus Californien schon grad gar nicht.
"Ich muss heute wieder einen Glückstag haben. Polizisten sind das Beste, was ich kenne - gleich nach Rhabarbergrütze."
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chickens**t
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Beitrag von chickens**t »

Bevor dr jetzt alli uf de amerikanische bulle umerite muess ich no sage dass ich no sälte so hilfsbereiti polizischte troffe ha wie in amerika. scho gar nit in dr schwiz...

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Goofy
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Beitrag von Goofy »

chickens**t hat geschrieben:Bevor dr jetzt alli uf de amerikanische bulle umerite muess ich no sage dass ich no sälte so hilfsbereiti polizischte troffe ha wie in amerika. scho gar nit in dr schwiz...
Bisches jo au nid dunkelhütig, oder?
Denn wer Spiele gegen Basel für wirklich gefährlich hält, glaubt auch noch an den Osterhasen
Mika Buka http://blogs.zentralplus.ch/de/blogs/ts ... log/16906/

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LiveForever
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Beitrag von LiveForever »

juhu, ich dörfen widr mol bringe, achtung:







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And you wanna break our walls down
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chickens**t
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Beitrag von chickens**t »

Goofy hat geschrieben:Bisches jo au nid dunkelhütig, oder?
ich bi öppe es joor lang hauptsächlig mit dunkelhütige kollege dört umeghängt, und dbulle händ uns (fascht) immer fair behandlet... und die kollege sind au nit rein gsi (illegali strosserenne, gras, etc.) und sind au bi de polizei scho bekannt gsi...

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Lou C. Fire
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Beitrag von Lou C. Fire »

USD 1.6 Mio? Das ist in etwa soviel wie ein Cop in den USA während einer gesammten Dienstzeit (45 Jahre) verdienen kann. :eek:
lass Dich niemals auf das Niveau eines Idioten herunter, denn dort schlägt er Dich aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung!

green_day
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Beitrag von green_day »

Natürlich ist es nicht recht, und wurde saumässig sauer als ich das gelesen habe, aber ich verstehe auch die, welche sagen das der Polizist z.T. im recht war. Sicherlich darf oder muss sich ein POlizist auch verteidigen, er kennt jedoch andere mittel als wie er sie eingesetzt hat... nicht?

Ich hätte es so gelöst, dass der Schwarze der mir wie ich zugebe, leid getan hat beim lesen, eine bewährungs strafe (weiss nicht was er für vorstrafen hatte) gegeben hätte und den Polizisten ohne entschädigung vom dienst gespickt.

America, shame on you!

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Lou C. Fire
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Beitrag von Lou C. Fire »

Ach da fällt mir doch gerade der Schweizer ein, der in den USA anlässlich einer Strassenkontrolle von einem afroamerikanischen (ja das ist die politisch korrekte Bezeichnung!) Polizisten erschossen wurde, nur weil er auf die Frage nach seinem Namen gefragt, mit:



"Heiniger"



antwortete!


So und jetzt gebts mir dolle!
lass Dich niemals auf das Niveau eines Idioten herunter, denn dort schlägt er Dich aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung!

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chickens**t
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Beitrag von chickens**t »

green_day hat geschrieben:Natürlich ist es nicht recht, und wurde saumässig sauer als ich das gelesen habe, aber ich verstehe auch die, welche sagen das der Polizist z.T. im recht war. Sicherlich darf oder muss sich ein POlizist auch verteidigen, er kennt jedoch andere mittel als wie er sie eingesetzt hat... nicht?

Ich hätte es so gelöst, dass der Schwarze der mir wie ich zugebe, leid getan hat beim lesen, eine bewährungs strafe (weiss nicht was er für vorstrafen hatte) gegeben hätte und den Polizisten ohne entschädigung vom dienst gespickt.

America, shame on you!
ich glaube eben sogar, dass dieser schwarze irgendeine geistige behinderung hatte. und dies hat ihm dann natürlich zu einer enorm hohen sympathie seitens medien verholfen. über irgendwelche vorstrafen oder aggressionen gegenüber dem polizisten weiss ich leider nichts.

eländ
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Beitrag von eländ »

Lou C. Fire hat geschrieben:Ach da fällt mir doch gerade der Schweizer ein, der in den USA anlässlich einer Strassenkontrolle von einem afroamerikanischen (ja das ist die politisch korrekte Bezeichnung!) Polizisten erschossen wurde, nur weil er auf die Frage nach seinem Namen gefragt, mit:



"Heiniger"



antwortete!


So und jetzt gebts mir dolle!
:D :D :D :D

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IP-Lotto
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Beitrag von IP-Lotto »

@chickens und green_day:

Der Cop verübte die Tat, als das Opfer (der Verhaftete) bereits Chromstahlarmbänder trug. Da gabs nix mehr gross zu verteidigen.
"Ich muss heute wieder einen Glückstag haben. Polizisten sind das Beste, was ich kenne - gleich nach Rhabarbergrütze."
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Soriak
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Beitrag von Soriak »

Es hiess die Jury kam zu keinem Urteil - also ein Misstrial. Das wuerde bedeuten, dass der Staatsanwalt die Klage erneut haette beginnen koennen.

Den Finger wuerde ich zuerst dahin richten und fragen warum das nicht gemacht wurde - vielleicht haette man mit einer anderen Jury mehr Erfolg gehabt.

Verstaendlich, dass viele Leute keinen Polizisten ins Gefaengniss schicken wollen. Man erhaelt etwas Einsicht in das taegliche Leben des Mannes, wie er unter bedrohlichen Situationen handeln muss. Der Verteidiger meint, man solle sich mal in die Schuhe des Angeklagten setzen. Nur einer von 12 Leuten muss vebissen gegen eine Verurteilung sein.

Ohne Gerichtsurteil kann man den Polizisten nicht entlassen, was im Normalfall auch in Ordnung ist. Kriminelle (bzw deren Anwaelte) klagen oftmals wegen 'uebertriebener Gewalt' - wenn jeder Polizist dafuer entlassen werden wuerde, haetten die gar keine mehr.

Wenn ein Tatverdaechtiger fluechtet, dabei umfaellt und sich das Bein bricht, sitzt der Polizist wegen uebertriebener Gewalt vor Gericht. Der Polizist hat mir mit seinem Schlagstock das Bein gebrochen - Aussage gegen Aussage.


Ohne das genaue Verbrechen des Jungen zu kennen, ist es aber schwer dies genauer zu analysieren. War er vielleicht ein Drogendealer?

Dann die Frage ob das Video Ton hatte: vielleicht hat der Junge den Polizisten alles vom Hurensohn bis zum Kinderschaender geschimpft, und der hat mal die Fassung verloren...
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Naja, ich glaube einige Basler wuenschten sich, sie bekaemen eine Entschaedigung fuer das Verhalten der Zuercher Polizei. Zumindest etwas mehr als einen Schlag auf die Finger fuer die Verantwortlichen, wenn ueberhaupt.

Natuerlich keine $1.6m (man ueberlege sich - der Polizist wird wegen dieses Vorfalles keinen Job mehr finden und hat einen grossen Teil davon an seinen Anwalt abzugeben), da keine bleibenden Schaeden entstanden sind, aber ein paar hundert Franken pro Stunde, in der man unrechtmaessig festgehalten wurde, waeren doch angemessen.

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IP-Lotto
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Beitrag von IP-Lotto »

Soriak hat geschrieben:Es hiess die Jury kam zu keinem Urteil - also ein Misstrial. Das wuerde bedeuten, dass der Staatsanwalt die Klage erneut haette beginnen koennen.

Den Finger wuerde ich zuerst dahin richten und fragen warum das nicht gemacht wurde - vielleicht haette man mit einer anderen Jury mehr Erfolg gehabt.
Das betrifft den ersten Prozess von 2002 (oder 2003?]kurze [/U]Erklärung)

Beim aktuellen Prozess ging es aber gar nicht mehr um die eventuelle Straftat sondern um "ungerechtfertigte Entlassung" und Schadenersatz dafür (resp. Genugtuung für temp. Suspendierung).

Rein juristisch mag das Urteil in Ordnung sein, da im vorangegangenen Strafprozess keine Verurteilung stattfand. Ich finde aber eine "Belohnung" von 1.6 M$ übertrieben grosszügig für einen Cop, den sein Arbeitgeber nichtmal rehabilitieren wollte/konnte.

PS: mit Vergeltungsgelüsten gegen alle Cops dieser Welt und insbesondere der Züricher Spezies hat meine Einschätzung nichts zu tun.
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Soriak
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Beitrag von Soriak »

IP-Lotto hat geschrieben:Das betrifft den ersten Prozess von 2002 (oder 2003?]kurze [/U]Erklärung)
Jedes Urteil (vor einem Zivilgericht) muss einstimmig gefaellt werden.

Das heisst es muessen alle 12 Geschworenen den Angeklagten fuer schuldig befinden.

Wenn einer sich nicht von seiner Position abbringen laesst (die Geschworenen diskutieren dies unter einander oftmals fuer Stunden oder gar Tage), dann meldet man dies dem Richter. Zuerst wird der kurz alle daran erinnern, wieviel Zeit und Geld in den Prozess investiert wurde, und sich doch nochmals zusammenzusetzen.

Wenn auch dies nichts bringt gibt es ein "misstrial" - dies bedeutet, dass der Angeklagte freigelassen wird, aber weder schuldig noch unschuldig ist. Der Staatsanwalt kann dann erneut Klage einreichen und es mit einer neuen Jury nochmals versuchen.

Darum sind top Anwaelte so begehrt und teuer in den USA - wenn sie auch nur einen Geschworenen so bewegen koennen, dass er auf keinen Fall schuldig stimmt, dann kommt ihr Mandant frei.

Man bedenke auch, dass Geschworene ganz normale Buerger sind, und keinen rechtlichen Hintergrund haben. Ihnen werden die zustaendigen Gesetze erklaert und der Richter kuemmert sich um die Formalitaeten. (Zulaessigkeit der Beweise etc)

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IP-Lotto
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Beitrag von IP-Lotto »

Soriak hat geschrieben:einstimmig
Bild

binschblödodawas?
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Beitrag von Soriak »

IP-Lotto hat geschrieben:Bild

binschblödodawas?
edit: hab ich glaub falsch verstanden =p Ist aber wirklich so. (Ein Grund warum man mutmassliche Terroristen vor ein Militaergericht bringen will - dort gilt das Mehrheitsprinzip. Aber OT)

Solche Misstrials gibt es aber weniger oft als man glauben mag. Wenn es ein eindeutiger Fall ist, sind normal alle Geschworenen auf der gleichen Seite.

Wenn nur einer dagegen ist, muss dieser schon eine extrem starke Meinung haben, um sich gegen 11 andere (die alle endlich wieder nach Hause wollen) durchzusetzen. Natuerlich werden die Geschworenen vorher von beiden Anwaelten befragt, um (wenn moeglich) solche Leute im Vorfeld schon auszuschliessen. (Zum Beispiel werden bei Mordfaellen, in denen die Todesstrafe in Frage kommt, nur die zugelassen, die nicht von Prinzip aus dagegen stimmen wuerden - und der Verteidiger schiesst die raus, die zu sehr fuer die Todesstrafe sind)

Wenn zum Beispiel 8 schuldig in einem Mordfalle befinden (z.B. "charges of murder in the second degree" - 25 Jahre bis Lebenslang) und die anderen 4 sich nicht ganz sicher sind, oder so Mitleid haben, dass sie den Angeklagten nicht fuer den Rest seines Lebens wegsperren wollen, dann wird verhandelt.

z.B. koennten sie sich auf Manslaughter einigen, das hat eine maximum Strafe von 20 Jahren. (mit moeglicher Bewaehrung)

Die rechtlichen Definitionen sind etwas kompliziert, befassen sich aber hauptsaechlich mit dem Gedanken, den der Angeklagte zum Zeitpunkt hatte. (Geplant, nicht geplant etc)
Das laesst etwas Spielraum, der auch von Staatsanwaelten ausgenutzt wird, wenn der Angeklagte bei den Ermittlungen behilflich ist.

Wenn dich 25-lebenslaenglich erwartet, bist du gerne bereit z.B. Komplizen zu nennen, wenn du dafuer nur 10 Jahre ins Gefaengniss musst. (mit moeglicher Bewaehrung nach 6)

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Beitrag von IP-Lotto »

Soriak hat geschrieben:Nein? Es ist wirklich so...
Ich glaub dir ja - Danke. Chkdsk hat nur soeben eine unzuordenbare Datei wiedergefunden :o :D
"Ich muss heute wieder einen Glückstag haben. Polizisten sind das Beste, was ich kenne - gleich nach Rhabarbergrütze."
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Beitrag von Soriak »

Nur mal um zu zeigen wie verrueckt solche Geschworenen (und auch die Faelle selbst...) sein koennen:

Ein Trailer Park ist nebenbei ein Campingplatz, wobei viele Leute dort permanente Plaetze haben. (Der Ausdruck "Trailer Trash" bezieht sich auf Leute ohne Manieren - das basiert darauf...)
MEMPHIS, Tennessee (AP) -- Defense attorney Leslie Ballin called it the "jury pool from hell."

The group of prospective jurors was summoned to listen to a case of Tennessee trailer park violence.

Right after jury selection began last week, one man got up and left, announcing, "I'm on morphine and I'm higher than a kite."

When the prosecutor asked if anyone had been convicted of a crime, a prospective juror said that he had been arrested and taken to a mental hospital after he almost shot his nephew. He said he was provoked because his nephew just would not come out from under the bed.

Another would-be juror said he had had alcohol problems and was arrested for soliciting sex from an undercover officer. "I should have known something was up," he said. "She had all her teeth."

Another prospect volunteered he probably should not be on the jury: "In my neighborhood, everyone knows that if you get Mr. Ballin (as your lawyer), you're probably guilty." He was not chosen.

The case involved a woman accused of hitting her brother's girlfriend in the face with a brick. Ballin's client was found not guilty.

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Taratonga
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Beitrag von Taratonga »


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Beitrag von SubComandante »

RIP Rodney!

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