LSD-Entdecker Hofmann feiert 100. Geburtstag
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LSD-Entdecker Hofmann feiert 100. Geburtstag
Burg. baz. Heute ist ein grosser Tag für einen grossen Mann: Albert Hofmann, Chemiker, Forscher und Philosoph, feiert einen Jahrhundertgeburtstag. Weltberühmt wurde er 1943 durch seine Entdeckung der psychoaktiven Substanz LSD. Der Chemiker, der bis zu seiner Pensionierung 1971 bei Sandoz arbeitete, wird in seiner Wohngemeinde Burg im Leimental und in Basel mit Festakten und Symposien geehrt.
Zu den ersten Gratulanten gehört Bundespräsident Moritz Leuenberger, der Hofmann als «grossen Erforscher des menschlichen Bewusstseins» würdigt. Hofmann habe in seinen Schriften die Fragen nach Wahrnehmung und Realität thematisiert. Zu Recht habe er dafür plädiert, das subjektive Erleben in die Wissenschaft miteinzubeziehen, denn es gebe nicht nur eine einzige Realität und eine einzige Sicht der Dinge.
Interview. Das baz.kulturmagazin beleuchtet die Einflüsse von LSDauf Popmusik, Gesellschaft und Literatur. Hofmann spricht in einem grossen Interview über die Anwendungsmöglichkeiten von LSD, über den Rummel um seine Person und seine Freude an Mozart und den Beatles. Hofmann erzählt auch von seinem letzten Trip - vor rund drei Jahren -, bei dem er herausfinden wollte, ob LSD in kleinsten Dosen auch als Anti-Depressivum funktioniert.
Zu den ersten Gratulanten gehört Bundespräsident Moritz Leuenberger, der Hofmann als «grossen Erforscher des menschlichen Bewusstseins» würdigt. Hofmann habe in seinen Schriften die Fragen nach Wahrnehmung und Realität thematisiert. Zu Recht habe er dafür plädiert, das subjektive Erleben in die Wissenschaft miteinzubeziehen, denn es gebe nicht nur eine einzige Realität und eine einzige Sicht der Dinge.
Interview. Das baz.kulturmagazin beleuchtet die Einflüsse von LSDauf Popmusik, Gesellschaft und Literatur. Hofmann spricht in einem grossen Interview über die Anwendungsmöglichkeiten von LSD, über den Rummel um seine Person und seine Freude an Mozart und den Beatles. Hofmann erzählt auch von seinem letzten Trip - vor rund drei Jahren -, bei dem er herausfinden wollte, ob LSD in kleinsten Dosen auch als Anti-Depressivum funktioniert.
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Danke für alles!
Was würde mir ohni Hofmann, Alexander Shulgin und Co. mache...
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¡Hasta la victoria siempre!
It's a Motherfucker
Being here without you
thinking 'bout the good times
thinkin 'bout the bad
And I won't ever be the same
It's a Motherfucker
Getting through a Sunday
Talking to the walls just me again
It's a Motherfucker
Being here without you
thinking 'bout the good times
thinkin 'bout the bad
And I won't ever be the same
It's a Motherfucker
Getting through a Sunday
Talking to the walls just me again
Lesenswertes Interview aus der Baz, Teil 1

Interview: Marc Krebs, Roland Schmid (Fotos)
Albert Hofmann spricht über seine Skepsis gegenüber dem technologischen Fortschritt, seinen letzten LSD-Trip und über die mögliche Anwendung seiner Substanz in der Sterbehilfe.
baz: Doktor Hofmann, vielen Dank, dass Sie sich kurz vor Ihrem Geburtstag Zeit für uns nehmen. Haben Sie viele Interviewanfragen bekommen?
Albert Hofmann: Ja, aber nur wenige zugesagt. Ich bin sehr wählerisch geworden. Morgen kommen noch zwei Amerikaner von der «New York Times» hierher.
Wie beginnen Sie Ihren Tag?
Ich stehe um sieben Uhr auf, setze mich auf ein Mäuerchen, versenke mich in die Landschaft und schaue, wie der Tag kommt. Schaue in den Wald, in die Wiese, versuche nichts zu denken. Das ist meine Art der Meditation, eine Viertelstunde lang. Ich versuche von mir wegzukommen, indem ich mich in die Natur in meinem kleinen Königreich hineindenke.
Wenn Sie von einem Königreich sprechen - wie viele ungeladene Gäste tauchen auf Ihrem Hof auf?
Wenige. Kürzlich rief einer nachts um zehn an und sagte, er sei von Berlin mit dem Velo angereist. Ein Student, der nicht angemeldet war. Ich habe ihn nicht empfangen, im Gegensatz zu den drei jungen Italienern, die ebenfalls eines Tages vor der Haustür standen, dahinter ein Mann aus Burg. Ich wohne so abgelegen, da fragen Besucher im Dorf immer nach dem Weg. Wenn diese merkwürdig erscheinen, dann geht stets einer aus der Gemeinde mit, quasi als meine Leibgarde.
Und was wollten die jungen Italiener?
Die waren aus Turin gekommen, fragten mich, ob ich Alberto sei und zückten begeistert ihre Fotoapparate. Sie wollten einfach mit Alberto auf einem Bild sein.
Sie sind der einzige 99-jährige Popstar, den ich kenne.
(Lacht) Ja, das mag sein.
Kommen die Leute oft zu Ihnen auf der Suche nach Antworten?
Ja, die meisten denken, dass ich etwas Gescheites sagen könnte. Studentinnen, Studenten, Leute mit Problemen, aber auch ältere Menschen besuchen mich hier. Ernst Beyeler, der Kunstsammler, tauchte kürzlich auf und fragte mich detailliert über meine Lebensweise aus:«Stimmt es, dass Sie jeden Tag ein rohes Ei essen?» Worauf ich antwortete: Nein. Zwei! (lacht)
Wollte Herr Beyeler herausfinden, was uns alle interessiert? Wie man 100 Jahre alt wird und so wach und erfüllt ist wie Sie?
Das sicher auch, ja. Er kam beim zweiten Mal mit einer Architektin vorbei und wollte dieser mein Haus und die Wohnlage zeigen. So nah bei der Stadt und doch so abgelegen. Hinter uns der Wald, vor uns die Vogesen und so ruhig, dass man die Stille hört. Herr Beyeler wird an meinem Geburtstag auch eine Laudatio halten.
Am Wochenende findet dann der Kongress mit über 1000 Teilnehmern zum Thema LSD statt. Ehrt Sie das?
Natürlich. Ich habe ja nichts organisiert, dieser ganze Kongress wurde von Freunden auf die Beine gestellt. Ich weiss nur nicht, woher ich die Zeit nehmen soll, um mit allen Leuten zu sprechen.
Sie managen sich selber?
Ja. In den letzten Tagen habe ich zum ersten Mal seit meiner Pensionierung gedacht, dass es angenehm wäre, eine Sekretärin zu haben. Weil so viele etwas von mir wollen. Bis jetzt konnte ich alle Briefe und Anrufe gut bewältigen.
Sind Sie der Beweis dafür, dass LSD nicht nur das Bewusstsein, sondern auch die Lebenserwartung erweitert?
Um das zu beantworten, müsste ich zwei Leben führen:eines mit und eines ohne LSD. Aber ich bin mir selbst ein Rätsel. In der Verwandtschaft wurde niemand alt, ich kannte keinen Grossvater, keine Grossmutter. Ich bin eine Ausnahme.
Denken Sie, dass Ihnen LSD diesbezüglich etwas geschenkt hat?
Grundsätzlich geprägt hat mich ein Erlebnis in meiner Kindheit, als ich an einem Mai-Tag in meiner Heimatstadt Baden durch den Wald schlenderte. Und die Natur, die ganze Umgebung auf einmal anders wahrnahm, mich eins mit ihr fühlte und das Wunder der Schöpfung für mich entdeckte: Die liegt in der Natur, nicht in den Maschinen.LSD passte gut zu dieser Weltanschauung, zu dieser Geborgenheit in der Natur.
Hatten Sie nie das Gefühl, dass Sie von drogenfreundlichen Kreisen instrumentalisiert wurden? Seht her, selbst Albert Hofmann, der gewissenhafte Wissenschaftler, ist für die Liberalisierung!
Nein, ich war nie für die Liberalisierung, aber für die Legalisierung Mir war von Anfang an klar, dass LSDnicht für den Massenkonsum gedacht ist. Ich habe es auch nie jemandem aufgeschwatzt. Die Möglichkeiten in der Psychiatrie und in der Medizin sind hochinteressant.
Sie gehören zu den wenigen Chemikern, deren Name branchenfremden Menschen rund um den Globus bekannt ist. Haben Sie viel Neid dafür erfahren?
Ich weiss es nicht. Schon möglich, dass manche Chemiker neidisch waren, das sind ja auch Menschen.
Stört es Sie, dass ihr lebenslanger Arbeitgeber Sandoz, heute Novartis, sich nicht am Symposium beteiligt?
Nein, Herr Vasella macht sogar eine eigene Feier für mich. Am 8. Februar.
Hat sich Sandoz von LSD distanziert?
Am Anfang schon. Herr Professor Stoll sagte zu mir: «Herr Doktor, es wäre mir lieb, Sie hätten das LSDnie erfunden.»
Warum?
Weil LSD von einem Wunderkind zu einer Satansdroge verkam, worauf Sandoz seine Produktion einstellen musste. Die Einstellung von Sandoz zu LSD hat sich aber inzwischen positiv geändert.
Wie reagierte Ihre Frau, Mutter von vier Kindern, auf Ihre Selbstversuche?
Sie machte sich sicher Sorgen, aber sie musste akzeptieren, dass das Forschen mein Beruf war. Meine Kinder fanden, dass der Vater etwas Verrücktes mache. Sie haben sich relativ wenig dafür interessiert. Ich konnte ihnen über meinen Alltag als Chemiker auch nicht viel erzählen. Meine Frau begleitete mich einmal auf einer Expedition nach Mexiko, wo ich Zauberpilze erforschen wollte. Dort hat sie zwei Versuche mitgemacht: mit Pilzen und mit Ololiuqui, einem Samen von Windengewächsen, den die Azteken für magische Heilpraktiken verwendet haben.
Hat Sie Ihre Frau danach besser verstanden?
Ja, schon. Aber keines meiner Kinder hat mich je gefragt, ob es auch einmal an einem Experiment teilnehmen könnte. Mein Sohn sprach lange Zeit abschätzig über LSD. Jetzt hat er erstmals Interesse gezeigt, nach 67Jahren…
Hat Sie das Desinteresse Ihrer Kinder gestört?
Nein, das ist doch oft so, dass der Beruf des Vaters in der Familie auf wenig Interesse stösst. Schriftsteller hatten am wenigsten Verständnis zu Hause. Spitteler sagte mal, man täusche sich, wenn man glaube, dass die Denker zu Hause besonders glücklich seien. Denn dort würden sie als ganz gewöhnliche Menschen wahrgenommen.
Aber war das Forschen für Sie nicht mehr als nur Beruf. Ein Lebenswerk?
Das hat sich so ergeben. Man hängt mich ja immer an diesem LSDauf. Ich habe auch andere Präparate entdeckt, die heute noch von Bedeutung sind: Methergin, das in der Gynäkologie eingesetzt wird, um Nachgeburtsblutungen zu verhindern, das Geriatricum Hydergin oder das Kreislaufpräparat Dehydergot.
Nun gehören Sie zu den wenigen Menschen, die 100 Jahre Weltgeschichte mit eigenen Augen verfolgt haben. Von welchem Ereignis wünschten Sie sich, dass es nur eine Wahnvorstellung, ein Horrortrip, gewesen wäre?
Ganz allgemein: Der technische Fortschritt verwandelt sich in meinen Augen in einen Horrortrip. Ich erinnere mich, wie mir bei einem Spaziergang in den 1970er Jahren ein Bekannter begegnete und sagte, dass man Kino nun auch zu Hause haben könne. Da dachte ich: Herrgott, auch das noch. Wir vereinsamen und entfernen uns immer stärker von der Natur.
Ich dachte, Sie würden auf meine Frage mit dem 2. Weltkrieg antworten.
Der technische Fortschritt steht doch auch in engem Zusammenhang mit Kriegen. Denken wir nur daran, wie Einsteins Wissen missbraucht und die Atombombe entwickelt wurde. Dass so viele Länder heute diese Bombe haben, macht mir Angst. Das einzig Positive, das ich der Globalisierung abgewinnen kann, ist die Möglichkeit, dass ein funktionierender Völkerbund entstehen könnte, wie dies Einstein seinerzeit dringend verlangte. Es wird Zeit, dass wir Menschen merken, dass wir uns nur technologisch weiterentwickelt haben.
Helfen Sie mir, eine Hitparade zu erstellen: Was ist die wichtigste Entdeckung der letzten 100 Jahre?
LSD. Nein, warten Sie, nicht LSD. Das Telefon. Das ist etwas vom wichtigsten, was uns die Technisierung gebracht hat. Alles andere brauche ich nicht, Computer, Internet, das bringt die Menschen nicht so zusammen wie das Telefon.
Teil 2
Das prächtigste Stück Musik der letzten 100 Jahre?
Leider fällt da Mozart raus. Für mich ein Engel, überirdisch, was dieser Mann in seinem kurzen Leben geschaffen hat. Ich bin ja so stolz, dass sein Jubiläumsjahr mit meinem zusammenfällt!Als ich erstmals die Haffner-Sinfonie hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Schubert habe ich auch so gerne. Aber moderne Musik? Schwierig. Offenbar hören das junge Menschen anders. Gut, die Beatles. Das war auch noch Musik.
Die Beatles gefallen Ihnen?
Ja. Die haben mir damals auch ihre Platte geschickt, die mit «Lucy In The Sky With Diamonds»…
«Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band».
Jawohl. Diese Musik hatte noch Struktur, Rhythmik und tolle Melodien. Sehr schön.
Das beste Buch des 20. Jahrhunderts?
Das beste? Hmm. Das Originellste könnte ich Ihnen sagen.
Ich bitte Sie darum.
Das ist von, warten Sie… Arno Holz: «Des Schäfers Dafnis Fress-, Sauf- und Venuslieder». Der Titel täuscht. Das Buch ist so naturverbunden wie nur möglich, darin kann ich mich immer wieder erholen. Ich habe es auf meinem Nachttischchen liegen. Wunderbar.
Beschäftigen Sie sich mit dem Tod?
Nein, mit dem Leben. Der Tod gehört zum Leben.
Was kommt nach dem Tod? Ein Übergang in ein neues Leben?
Ich glaube ja. Ich bin überzeugt, dass es weitergeht. Es gibt in der Natur keinen Anfang und kein Ende, es gibt nur Wandlung. Ich hoffe, es geht in einem ähnlichen Paradies weiter, wie ich es hier auf der Rittimatte vorfinde.
Laura Huxley soll Aldous Huxley am Sterbebett LSD eingeflösst haben.
Richtig. Sie hat mir selbst gesagt, dass das sein letzter Wille war.
Können Sie sich das auch vorstellen?
Sollte ich einmal sehr starke Schmerzen haben und darunter leiden, ist das eine Möglichkeit.
LSD als Medikament der Sterbehilfe?
Ja, es sind in jüngerer Zeit interessante Studien erschienen. Menschen, die im Sterben lagen und bei denen Opiate nicht mehr wirkten, gab man LSD. Sie kamen zu Bewusstsein und konnten Abschied nehmen. In der Sterbehilfe sehe ich eine sinnvolle Anwendungsmöglichkeit, die viel zu wenig erforscht ist. LSDkann das Leben, aber auch das Sterben erweitern.
Sie haben sich auch immer für die Bedeutung von LSD in der Psychiatrie stark gemacht.
Ja, weil sich Patienten, die blockiert waren, unter LSD-Einflussgeöffnet haben und man eine Analyse machen konnte.
Kann man im Vornherein feststellen, ob jemand stabil genug ist und die Wirkung dieser Droge verträgt? Man hört immer wieder tragische Geschichten von Menschen, die auf einem Trip hängen geblieben sind.
Sie meinen, ob man das verhindern könnte?
Ja genau.
Nein. Ein Risiko ist immer dabei. Das hängt von der Qualität der Droge und von der persönlichen Verfassung ab. Ein Arzt darf LSD nur einem Menschen mit einer stabilen Persönlichkeit geben. Huxley sagt: Wir können nur leben, weil wir alles kanalisieren, weil wir Ventile haben, damit nicht zu viele Informationen hereinkommen. LSD öffnet, macht auf, doch muss man vorsichtig damit umgehen.
Haben Sie nie Reaktionen von erbosten Menschen erhalten, die Ihnen die Schuld daran gaben, dass jemand auf einem Trip hängen blieb?
Nein. Die Leute, die sich bei mir direkt gemeldet haben, taten dies immer nur im positiven Sinne.
Wenn man Sie so reden hört… sehen Sie sich heute eher als Philosoph denn als Chemiker?
Aber das gehört doch zusammen! Die Erkenntnis der Chemie ist auch geistiger Art.
Haben Sie das Gefühl, dass das junge Berufskollegen auch so sehen?
Eben nicht! Die betrachten das wie Mechaniker. Ich habe Chemie studiert wegen des Mysteriums. Das Periodensystem ist fantastisch, es repräsentiert die Wahrheit der Materie. Alle wunderten sich, dass ich Chemiker werden wollte. Ich hatte nie ein Reagenzglas in der Hand. Aber ich wusste, das ist die Wissenschaft, die mich interessiert, um zu sehen, wie der Herrgott diese schöne Welt aufgebaut hat.
Angenommen, bei Ihnen taucht ein 18-Jähriger auf, der unbedingt LSD probieren möchte. Würden Sie ihn einem Eignungstest unterziehen?
Ich habe noch nie jemandem gesagt, er solle LSDnehmen. Wenn das einer machen möchte, sollte er sich sehr gut vorbereiten und sich zum Beispiel an einen Arzt wenden, der sich damit auskennt. Und natürlich sollte man lesen, was ich geschrieben habe.
Aber Sie wollen nicht als LSD-Handelsvertreter auftreten, wie Timothy Leary einer war?
Nein. Leary und ich waren uns da nicht einig. Als er in der Schweiz lebte, haben wir uns getroffen. Ich sagte ihm:«Dass du jungen Leuten einfach LSDgibst, finde ich verantwortungslos. Das sollten nur stabile Persönlichkeiten nehmen.» Darauf sagte er mir: «Die Teenager in Amerika sind so erwachsen wie in Europa die 30-Jährigen.»
Clever.
Ja. Der Massenkonsum von LSD war leichtsinnig, die Mode damals oberflächlich. Gut war einzig, dass LSD weltweit bekannt wurde. Die Zeit für LSDist aber noch nicht da. Es bedarf einer richtigen Anwendung. LSD gehört, was die Struktur und Wirkung anbelangt, zu den sakralen Drogen. So wie es vor Jahrtausenden schon im antiken Eleusis und heute noch bei den mexikanischen Indianern verwendet wird.
Was LSD in den 60ern, war Ecstasy, genauer MDMA, in den 90er Jahren. Kennen Sie das?
Ja, als ich in Amerika war, hat man mir gesagt:«Albert, du musst das auch nehmen.» Was ich getan habe. Was will man sagen? Es ist ein Stimulanz wie Amphetamin.
Sie haben 2002 sogar eine Goa-Party in einem Wald nahe Ihres Hauses besucht. Hat diese Erfahrung Ihr Bewusstsein erweitert?
Nein, also mit der Musik konnte ich nichts anfangen. Das war so monoton, mit diesen Bässen, bumm, bumm, bumm. Mir gefiel aber die Naturverbundenheit der Leute. Sie waren mir sympathisch - und haben den Wald so zurückgelassen, wie sie ihn vorfanden.
Wann haben Sie zuletzt LSD genommen?
Etwa vor drei Jahren.
Warum?
Ich wollte herausfinden, ob es in kleinsten Dosen auch als Anti-Depressivum funktioniert.
Und, hat es geklappt?
Ja, ich hatte das Gefühl - aber das müsste noch weiter untersucht werden.
Sie sind also noch immer überzeugt von der Substanz?
Ja. LSD zeigt dem Menschen Dimensionen der Wirklichkeit, die das normale Auge nicht sieht. Es zeigt mir das Wunder der Schöpfung.
Leider fällt da Mozart raus. Für mich ein Engel, überirdisch, was dieser Mann in seinem kurzen Leben geschaffen hat. Ich bin ja so stolz, dass sein Jubiläumsjahr mit meinem zusammenfällt!Als ich erstmals die Haffner-Sinfonie hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Schubert habe ich auch so gerne. Aber moderne Musik? Schwierig. Offenbar hören das junge Menschen anders. Gut, die Beatles. Das war auch noch Musik.
Die Beatles gefallen Ihnen?
Ja. Die haben mir damals auch ihre Platte geschickt, die mit «Lucy In The Sky With Diamonds»…
«Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band».
Jawohl. Diese Musik hatte noch Struktur, Rhythmik und tolle Melodien. Sehr schön.
Das beste Buch des 20. Jahrhunderts?
Das beste? Hmm. Das Originellste könnte ich Ihnen sagen.
Ich bitte Sie darum.
Das ist von, warten Sie… Arno Holz: «Des Schäfers Dafnis Fress-, Sauf- und Venuslieder». Der Titel täuscht. Das Buch ist so naturverbunden wie nur möglich, darin kann ich mich immer wieder erholen. Ich habe es auf meinem Nachttischchen liegen. Wunderbar.
Beschäftigen Sie sich mit dem Tod?
Nein, mit dem Leben. Der Tod gehört zum Leben.
Was kommt nach dem Tod? Ein Übergang in ein neues Leben?
Ich glaube ja. Ich bin überzeugt, dass es weitergeht. Es gibt in der Natur keinen Anfang und kein Ende, es gibt nur Wandlung. Ich hoffe, es geht in einem ähnlichen Paradies weiter, wie ich es hier auf der Rittimatte vorfinde.
Laura Huxley soll Aldous Huxley am Sterbebett LSD eingeflösst haben.
Richtig. Sie hat mir selbst gesagt, dass das sein letzter Wille war.
Können Sie sich das auch vorstellen?
Sollte ich einmal sehr starke Schmerzen haben und darunter leiden, ist das eine Möglichkeit.
LSD als Medikament der Sterbehilfe?
Ja, es sind in jüngerer Zeit interessante Studien erschienen. Menschen, die im Sterben lagen und bei denen Opiate nicht mehr wirkten, gab man LSD. Sie kamen zu Bewusstsein und konnten Abschied nehmen. In der Sterbehilfe sehe ich eine sinnvolle Anwendungsmöglichkeit, die viel zu wenig erforscht ist. LSDkann das Leben, aber auch das Sterben erweitern.
Sie haben sich auch immer für die Bedeutung von LSD in der Psychiatrie stark gemacht.
Ja, weil sich Patienten, die blockiert waren, unter LSD-Einflussgeöffnet haben und man eine Analyse machen konnte.
Kann man im Vornherein feststellen, ob jemand stabil genug ist und die Wirkung dieser Droge verträgt? Man hört immer wieder tragische Geschichten von Menschen, die auf einem Trip hängen geblieben sind.
Sie meinen, ob man das verhindern könnte?
Ja genau.
Nein. Ein Risiko ist immer dabei. Das hängt von der Qualität der Droge und von der persönlichen Verfassung ab. Ein Arzt darf LSD nur einem Menschen mit einer stabilen Persönlichkeit geben. Huxley sagt: Wir können nur leben, weil wir alles kanalisieren, weil wir Ventile haben, damit nicht zu viele Informationen hereinkommen. LSD öffnet, macht auf, doch muss man vorsichtig damit umgehen.
Haben Sie nie Reaktionen von erbosten Menschen erhalten, die Ihnen die Schuld daran gaben, dass jemand auf einem Trip hängen blieb?
Nein. Die Leute, die sich bei mir direkt gemeldet haben, taten dies immer nur im positiven Sinne.
Wenn man Sie so reden hört… sehen Sie sich heute eher als Philosoph denn als Chemiker?
Aber das gehört doch zusammen! Die Erkenntnis der Chemie ist auch geistiger Art.
Haben Sie das Gefühl, dass das junge Berufskollegen auch so sehen?
Eben nicht! Die betrachten das wie Mechaniker. Ich habe Chemie studiert wegen des Mysteriums. Das Periodensystem ist fantastisch, es repräsentiert die Wahrheit der Materie. Alle wunderten sich, dass ich Chemiker werden wollte. Ich hatte nie ein Reagenzglas in der Hand. Aber ich wusste, das ist die Wissenschaft, die mich interessiert, um zu sehen, wie der Herrgott diese schöne Welt aufgebaut hat.
Angenommen, bei Ihnen taucht ein 18-Jähriger auf, der unbedingt LSD probieren möchte. Würden Sie ihn einem Eignungstest unterziehen?
Ich habe noch nie jemandem gesagt, er solle LSDnehmen. Wenn das einer machen möchte, sollte er sich sehr gut vorbereiten und sich zum Beispiel an einen Arzt wenden, der sich damit auskennt. Und natürlich sollte man lesen, was ich geschrieben habe.
Aber Sie wollen nicht als LSD-Handelsvertreter auftreten, wie Timothy Leary einer war?
Nein. Leary und ich waren uns da nicht einig. Als er in der Schweiz lebte, haben wir uns getroffen. Ich sagte ihm:«Dass du jungen Leuten einfach LSDgibst, finde ich verantwortungslos. Das sollten nur stabile Persönlichkeiten nehmen.» Darauf sagte er mir: «Die Teenager in Amerika sind so erwachsen wie in Europa die 30-Jährigen.»
Clever.
Ja. Der Massenkonsum von LSD war leichtsinnig, die Mode damals oberflächlich. Gut war einzig, dass LSD weltweit bekannt wurde. Die Zeit für LSDist aber noch nicht da. Es bedarf einer richtigen Anwendung. LSD gehört, was die Struktur und Wirkung anbelangt, zu den sakralen Drogen. So wie es vor Jahrtausenden schon im antiken Eleusis und heute noch bei den mexikanischen Indianern verwendet wird.
Was LSD in den 60ern, war Ecstasy, genauer MDMA, in den 90er Jahren. Kennen Sie das?
Ja, als ich in Amerika war, hat man mir gesagt:«Albert, du musst das auch nehmen.» Was ich getan habe. Was will man sagen? Es ist ein Stimulanz wie Amphetamin.
Sie haben 2002 sogar eine Goa-Party in einem Wald nahe Ihres Hauses besucht. Hat diese Erfahrung Ihr Bewusstsein erweitert?
Nein, also mit der Musik konnte ich nichts anfangen. Das war so monoton, mit diesen Bässen, bumm, bumm, bumm. Mir gefiel aber die Naturverbundenheit der Leute. Sie waren mir sympathisch - und haben den Wald so zurückgelassen, wie sie ihn vorfanden.
Wann haben Sie zuletzt LSD genommen?
Etwa vor drei Jahren.
Warum?
Ich wollte herausfinden, ob es in kleinsten Dosen auch als Anti-Depressivum funktioniert.
Und, hat es geklappt?
Ja, ich hatte das Gefühl - aber das müsste noch weiter untersucht werden.
Sie sind also noch immer überzeugt von der Substanz?
Ja. LSD zeigt dem Menschen Dimensionen der Wirklichkeit, die das normale Auge nicht sieht. Es zeigt mir das Wunder der Schöpfung.
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Ein Physiker hätte auch kaum das LSD entdecken können.1980 hat geschrieben:Ein aussergewöhnlicher Mensch, Physiker und Denker, leider eine aussterbende Rasse.
Happy Birthday Manitu!
Wirklich ein aussergewöhnlicher Mensch! Ich hab mal vor etwa zwei Jahren einen Vortrag von Hoffmann gesehen. So fit und schlagfertig mit 98, Hut ab!
Uebrigens sehr zu empfehlen sein Buch "LSD mein Sorgenkind"
wie war das als er zum erstenmal lsd zu sich nahm setzte er sich auf sein velo und fuhr nach hause mit umwegen mann bedenke die dosis wo er dazumals nahm sind ca.um 20 fache höher war als heute
dä muess en jääse flash ka ha
dä muess en jääse flash ka ha
Viele Leute geben Geld aus das ihnen nicht gehört um Leute zu beindrucken die sie nicht mögen.....
symposium isch im kongräss zentrum und dr itrit einiges dürer wie ne 80erRusse hat geschrieben:am 13.1.06
grosses LSD symposium zu ehre vom 100schte geburtstag vom albert hofmann......isch glaub im UBS ussbildigszentrum und koscht e 80er!
http://www.lsd.info/symposium
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ha d iiladig ebbe mol uff em tisch ka - ha gmeint isch nid so tüür...ebbe öbbe e 80er, aber anschinend doch tüürermedal hat geschrieben:symposium isch im kongräss zentrum und dr itrit einiges dürer wie ne 80er
http://www.lsd.info/symposium
i never walk the streets whitout a west and a chrome - cuz all my jewels be rocky like sylvester stallone