
Der 28-jährige Ex-FCB-Spieler wurde zuletzt in den deutschen Medien sehr heftig kritisiert.
baz: Benjamin Huggel, erst geht das Dach im Frankfurter Stadion kaputt und der Regen verwandelt das Spielfeld in eine Seenplatte, dann verlieren Sie mit der Eintracht gegen Schalke und rutschen auf den letzten Platz der Bundesliga ab. Was wiegt schwerer?
Letzter zu sein ist viel schlimmer.
Schon nach dem vergangenen Wochenende wurden Sie in den Zeitungen böse kritisiert. Wie haben Sie das aufgenommen?
Eigentlich lese ich das ganze Zeug ja gar nicht, aber ich bekomme es natürlich trotzdem irgendwie mit. Nach dem Spiel in Wolfsburg ging die Kritik jedenfalls eindeutig zu weit. Auch mein Trainer Friedhelm Funkel sagte, dass ich kein gutes Spiel gemacht hatte. Doch auch er fand, das die Zeitungen zu weit gehen. Aber das ist nicht ausschlaggebend: Der Trainer macht mir Mut.
Können Sie denn die Vorwürfe, Sie würden ausschliesslich Alibipässe spielen und zum Spiel nichts Produktives beitragen, nachvollziehen?
Ich habe gegen Wolfsburg ein schlechtes Spiel gemacht, das weiss ich selber. Aber dass danach so explizit auf mich persönlich eingeschossen wurde, kann ich nicht verstehen, nein.
Geht Ihnen die mediale Schelte nahe, oder prallt sie an Ihnen ab?
Grossartig gelobt wurde ich früher auch nicht. Aber mich beschäftigt die Art und Weise der Kritik und vor allem die Heftigkeit. Die schrecken hier wirklich vor gar nichts zurück.
Nach dem 0:1 gegen Schalke setzte es wieder schlechte Bewertungen für Sie ab, obwohl man Ihre Leistung als solide bezeichnen darf und Sie ein paar vernünftige Pässe gespielt haben.
Ich habe mich auch gewundert. Das Problem ist, dass wir zu wenig Punkte haben, ganz einfach. Wir haben jetzt dreimal 0:1 verloren und schiessen keine Tore.
Und wie geht es für Sie jetzt weiter?
Es ändert sich nichts, es geht weiter wie bisher. Frankfurt ist eine gute Erfahrung für mich. Ich werde weiterhin versuchen, meine Leistungen zu bringen. Fussball ist Arbeit, man muss immer dran bleiben - und dann kommt auch das Glück zurück.