Ich denke, ich steheh nicht alleine da, wenn ich sage, dass ich im Moment nicht FCB Trainer sein möchte.
Nun ja, das kürzlich leider traurige, aber durch aus verständliche Ereigniss - der Abgang Klebers - hat nun wieder neue Probleme aufgeworfen. Klar kann ich die Reaktion nachvollziehen. Doch überascht hat es mich schlussendlich doch. Man wusste aber schon lange, dass es Klebers Frau nicht gut geht. Doch mehr wusste man nicht, nur soweit, dass sie nicht in die Schweiz kommen konnte. Dass die Konsequenz so traurig und schmerzhaft für den FCB ausfallen wird, war mir in dieser aktuellen Lage nicht bewusst.
Nun habe ich mir einige Stichworte notiert, die ich auch gerne von Monsieur Gross beantwortet erhalten möchte.
- Doppelbesetzung jeder Position
Es hatte nun mal vor einiger Zeit aus dem Management geheissen, dass man sich auf jeder Position dopplet besetzen will und so den gesunden Konkurrenzkampf antreiben möchte. Dies war eingermassen am Anfang auch gelungen, doch die vielen Abgänge konnten schlussendlich nicht mehr mit Zugängen kompensiert werden, geschweige denn mit namhaften Verstärkungen.
- FC Basel Kader
Das Kader des FC Basels wird immer wie dünner und kleiner. Momentan beklagen wir 5 Verletzte (Carigol, Berner, Murat Yakin, Petric, Baykal). Einige davon sind Stützen, auf denen man die komplette FCB Mannschaft aufziehen wollten. Nun hat dieses Gerüst einige Löcher erhalten. Nicht zuletzt auch durch die Abgänge, die ich nur zum Teil nachvollzeihen kann. Es fehlt an Machtworten und klaren Führungslinien in der Chefetage meines Erachtens. Berner oder zum Beispiel Müller, welche beide schon den Zenit überschritten haben und aus allen Registern bei anderen Vereinen gefallen sind, erhalten beim FCB eine neue Chance. Dies obwohl das Formtief bekannt ist. Unverständlich. Edouardo wurde für den Langzeitverletzten Carignano geholt. Der Abgang Gimenez wurde nicht mit einem Kauf kompensiert. Baykal, der vor dem Transfer nach Basel, schon als fester Wert in der Defensive galt, sitzt nun auf der Bank, da man nachträglich noch Papa Malik Ba gekauft hatte. Dies ist aber der einzige nicht Fehlgriff der Transferverantwortlichen gewesen. Mit Zanni, zur Zeit ein Totalausfall und einem teifen Formloch, dachte man würde die linke Ausenbahn mit dem Weggang Degens gut ersetzt. Doch die wahrscheinlich zulange Aufstellung im Mittelfeld hat ihn glänzlich verwirrt. Die Verteidigung steht im Moment auf sehr wackeligen Beinen. Mit dem Star Yakin rechne ich gar nicht mehr. Seine vielen Verletzungen und Operationen machen eine Rückkehr auf sein bekanntes internationales Format unmöglich. Somit stehen uns in der Innenverteidigung nur noch Boris Smiljanic, Alexandre Quennoz, Patrick Müller und Damir Dzombic zur Verfügung. Bis weiter nun kein Problem, doch denke ich nun, dass Gross nicht Chipperfield geschweige den Mesbah nach hinten links beordet. Sondern ab sofort Boris die Kleberische Position übernehmen wird. Sobald aber Berner wieder gesund ist, wird er wahrscheinlich auf dieser Position spielen. In der Innenverteidigung wird nun neben Quennoz, der endlich auf mehrere Einsatzminuten kommt, Müller zurück in die Stammelf kommen. Zanni, ohni jegliche Alternative hält die rechte Aussenbahn weiterhin inne. So und nun haben wir als einzige Verteidigungsmöglichkeit auf der Ersatzbank noch Damir Dzombic, ja vielleicht stellt Gross nun auch Baykal, in die Innenverteidigung, doch dieser ist ja zur Zeit verletzt. Bei nur einem Ausfall in der Abwehr, müsste man nach neuen Abwehrspielern in den eigenen Reihen umschauen. Das Transferfenster hat ja seit gestern geschlossen.
Hingegen das Mittelfeld sieht besser aus. Rechts Degen, welcher wirklich mein Mann der Hinrunde ist, links Chipperfield und als Alternative und Ersatz für ihn Mesbah. Defensive im Mittelfeld fals Gross weiterhin im Rombus spielt Ba und vorne Delgado, der das Zepter langsam in die Hand genommen hat. Vorne im Sturm Edouardo, Rossi und Sterjovski. Ergic wird wahrscheinlich noch weiterhin mit kurzen Einsätzen vorlieb nehmen müssen. Bei Ausfällen im Sturm oder im Mittelfeld müssten dann die neuen Jungen (Rakitic, Kuzmanovic) einspringen. Man sieht, dass die Abgänge nur zum Teil und mit nicht gleichstarken Spielern verstärkt wurde. So präsentiert sich das Kader des FCB's heute als knapp und dünn.
Man darf aber hoffen, dass die Verletzten bald wieder zurück ins Kader kommen.
- Systeumstellung
Muss Gross nun nach den zahlreichen Verletzten und Abgängen das System umstellen? Dies bezweifle ich, denn der Rombus mit Ba und Delgado hat sich langsam gefunden und die Achse funktioniert langsam reibungslos.
- Brasil Connection
Schade dass nun die kleine aber sympathische Brasil-Connection wieder unterbrochen wird. Im Gegensatz zu den Argentiniern gefallen mir die Brasilianer besser. Feststellen muss ich immer noch, dass Delgado bei seinen Passabgaben seine Argentinischen Kollegen sucht...
- Communiqué
Erschrocken war ich über das Eingeständniss in Zukunft mit kleiner Kelle die Suppe zu rühren. Eine Durchgangs-Station usw. traurig, dass man so Sachen in der Öffentlichkeit bekennen muss. Was denken nun die Spieler, Sponsoren etc. Ist eine Investion in den FCB zukünftig ein Risiko, muss ich damit rechnen, dass der FCB nicht mehr international und national aufspielen kann...Der FC Basel wird damit leben müssen, für qualitativ überdurchschnittliche Spieler auch eine Durchgangs-Station in eine grössere europäische Liga zu sein. Um Spieler dieser Kategorie mittel- oder langfristig halten zu können, müsste der FCB ausschliesslich den Weg über viel höhere Saläre wählen, müsste folglich mithalten mit den Salären, die in den grossen Ligen Europas bezahlt werden. Dafür müsste der FCB sein Budget vervielfachen. Das kann und will der FCB nicht, dazu ist er ein zu kleiner Verein in einem zu kleinen Land in einer zu kleinen Liga.
Nicht nur das gestern herausgegeben Communiqué sondern auch das Oeri Interview in der BaZ, lassen mich stark daranzweifeln, dass man eigentlich Ziele und Budgetausrichtungen im Managment gemacht hat. Klar die kommunizierten hoch gesteckten Ziele waren eine gute Motivation und hat viel Ergeiz mit sich gebracht, doch muss man ehrlich eingestehen, dass man jetzt schon zumindest ein Ziel verpasst hat. Eine Niederlage, welche man nur noch halbwegs gut machen kann. Und da spielt das Geld halt wieder eine wichtige Rollen. Der FCB kann über längere Zeit nicht national mit so einem hohen Budget spielen ohne International aufzutreten und daraus Einnahmen zu generieren. Darum ist man auf die Championsleague oder nun halt auf den Uefa Cup angewiesen. Klar ist aber, dass man nur in der Königsklasse nur richtig Geld verdienen kann. Dies hat man verpasst und mit dem Uefa Cup gilt es jetzt eine Schadensbegrenzung zu machen. Ich bin dankbar, dass Oeris Geld den Weg in die Rotblauen Kassen gefunden hat, sonst hätten wir uns einige Spieler nicht leisten können. Doch wurde wahrscheinlich auch dort ein wenig geschlamt. Das Geld falsch eingesetzt und falsch investiert. Meiner Meinung nach, hätte man eine grosse Investition in einen Top Stürmer im Format Klose mit Hinblick auf die CL-Quali machen müssen. Das einzige richtige war, diese Quali zu schaffen, ob man dann in der Championsleague verliert ist letzlich nur noch zweitrangig, hauptsache man ist international dabei und kassiert Millionen. Dies ist es was der FCB braucht zum Überleben und weiternhin seine Lohnkosten decken zu können. Man hätte alles auf die einte Karte Quali setzen müssen und auf dieses Ereigniss auch investieren sollen. Nun egal wie spielen im kleineren Uefa Cup und probieren soweit wie möglich zu kommen.
- Vorstand
Schaut man sich das Aufgabengebiet des Vorstandes an.
Werner Edelmann ist der Präsident, Gigi Oeri für den Nachwuchs und den Medizinischer Bereich zuständig, Mathieu S. Jaus betreut die Finanzen, Werner Schmid arbeitet im Marketing und als Juristischer Berater ist neu Bernhard Heusler zum FCB gestossen. Cheftrainer und eigentlicher Angestellter und Unterstellter des Vorstandes ist Christian Gross. Ich will nicht Gross' Trainerqualtitäten in Frage stellen. Meiner Meinung nach ist er immer noch der beste in der Schweiz, doch auf der anderen Seite denke ich hat er unteranderen ein zu hoher Stellenwert. Auf sportlicher Ebene findet man im Vorstand keinen Vertreter. Gross macht seine Arbeit als Trainer sehr gut und kann die Mannschaft auf Ernstkämpfe immer noch perfekt einstellen, doch teilweise habe ich die Befürchtung er beschäftigte sich zuviel mit dem Sportlichen Administrativen zu tun. Für das wäre ein Sportchef zuständig. Der Gross in Sachen Transfers und Spielerproblemen etc. den Rücken frei hält. Was dies in der Machtverschiebung für Konsequenzen haben könnte, lässt sich nur erahnen...
Nun bezüglich Tranfertheater ist jetzt zum Glück schluss, Gross hat sein Kader zusammen und muss nun dies perfekt nutzen. Die Spieler welche er zur Verfügung haben können alle Fussball spielen, nur muss man sie auch auf ihren besten Positionen aufstellen. Die Mannschaft an sich soll eine weitere und wichtige Rolle spielen. Fussball ist eine Mannschaftssportart in der alle 11 Einzelspieler zu einer homogenen kompakten Mannschaft zusammen wachsen müssen, zu gut unterstreicht dies zur Zeit (leider) der FC Thun. Doch der FCB war auch mal in dieser Situation in dem einfach alles klappte, nur ist der Weg da zurück schwer und hart. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Saison eine Wende darstellen wird. Eine neue Ära beginnt.
Lassen wir unser weiterhin rot-blaues Herz überaschen!