Dominik Schmid

Diskussionen rund um den FCB.
ReffeD
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1650
Registriert: 13.01.2024, 21:08

Re: Dominik Schmid

Beitrag von ReffeD »

Dominik Schmid & Fabio Celestini im Heimspiel auf blue sport


Usswärtsfahrer
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2179
Registriert: 26.04.2024, 11:27

Re: Dominik Schmid

Beitrag von Usswärtsfahrer »

Konnte es noch nicht sehen - hat Schmid was zu einem möglichen Einsatz am Sonntag gesagt?

Pecheur91
Benutzer
Beiträge: 43
Registriert: 22.05.2023, 11:42

Re: Dominik Schmid

Beitrag von Pecheur91 »

Usswärtsfahrer hat geschrieben: 28.05.2025, 08:13 Konnte es noch nicht sehen - hat Schmid was zu einem möglichen Einsatz am Sonntag gesagt?
Ja. Er hat nun seine Maske erhalten und kann nun auch mit dem Mannschaftstraining starten. Er hoffe es reicht bis Sonntag. 

Usswärtsfahrer
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2179
Registriert: 26.04.2024, 11:27

Re: Dominik Schmid

Beitrag von Usswärtsfahrer »

Pecheur91 hat geschrieben: 28.05.2025, 08:16
Usswärtsfahrer hat geschrieben: 28.05.2025, 08:13 Konnte es noch nicht sehen - hat Schmid was zu einem möglichen Einsatz am Sonntag gesagt?
Ja. Er hat nun seine Maske erhalten und kann nun auch mit dem Mannschaftstraining starten. Er hoffe es reicht bis Sonntag. 

Danke!

Nichts gegen Cissé aber Dome gehört bei einem Cupfinal einfach auf den Platz

tiimnoah
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1865
Registriert: 13.07.2016, 19:44

Re: Dominik Schmid

Beitrag von tiimnoah »

Das offene Gespräch mit Dominik Schmid: «Ich wünschte mir, nie weg gewesen zu sein»

https://www.baseljetzt.ch/das-offene-ge ... ein/404969

Benutzeravatar
Schambbediss
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 11867
Registriert: 19.10.2015, 12:09

Re: Dominik Schmid

Beitrag von Schambbediss »


Benutzeravatar
maradoo
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 3255
Registriert: 10.12.2004, 12:05

Re: Dominik Schmid

Beitrag von maradoo »

In dr BZ isch e Interview mitem Schmid, hinter Paywall...

RotBlausBluet
Neuer Benutzer
Beiträge: 21
Registriert: 28.05.2025, 22:08
Wohnort: Muttenz

Re: Dominik Schmid

Beitrag von RotBlausBluet »

maradoo hat geschrieben: 02.10.2025, 08:39 In dr BZ isch e Interview mitem Schmid, hinter Paywall...
 «Mich bringt hier nichts weg» - FCB Spieler Dominik Schmid über Heimat, lukrative Angebote und die Vorzüge der Europa LeagueVor den Heimspielen in der Europa League trifft die bz jeweils einen Spieler des FCB an einem Ort, den er sich selbst aussucht. Beim Spaziergang durch Kaiseraugst erklärt Dominik Schmid, was für ihn der Knackpunkt der Saison wird, wie hart Ludovic Magnin als Verhandlungspartner ist und wie er seine Zukunft sieht.
02.10.2025, 05.00 Uhr

 Der Treffpunkt könnte nicht besser sein. Zwischen dem St. Jakob-Park und der deutschen Grenze. Mitten in Kaiseraugst. Diesen Ort wählt Dominik Schmid für ein Gespräch an einem Ort, der ihm viel bedeutet. Oder wie er es sagt: «Alles, was mir wichtig ist, ist hier.»
Der FC Basel befindet sich in einer Phase, in der er zwischen den europäischen Partien in Freiburg von vergangener Woche, dem Super-League-Spiel gegen Luzern und der nun anstehenden Affiche gegen den VfB Stuttgart wandelt. Zwischen Europa und Super League. Zwischen Bundesliga-Gegnern und Liga-Alltag.
 
Dominik Schmid, am Donnerstag steht das erste Heimspiel für den FC Basel in der Europa League an. Wie gross ist das Kribbeln?
Dominik Schmid: Wir sehen es ja an den Ticketverkäufen: Die Nachfrage, gerade für diese Partie gegen Stuttgart, ist enorm. Und auch ich freue mich extrem auf diese Spiele unter der Woche. Ich liebe englische Wochen und dass wir uns wieder mit solchen Mannschaften messen können. Die grosse Frage ist einfach: Wie gehen wir damit um, wenn wir unter der Woche gegen Stuttgart spielen und dann drei Tage später auswärts auf der Schützenwiese in Winterthur?
 
Sie meinen, wie die Mannschaft diesen Switch meistern kann?
Genau, das wird wichtig sein, dass wir das in den Griff kriegen. Das ist eine Mentalitätssache, eine Einstellungsfrage. Denn das Wichtigste ist und bleibt die Meisterschaft. Das ist unser tägliches Brot.
 
Wurde das im Team schon besprochen?
Auf jeden Fall. Der Trainer hat dies von Anfang an thematisiert. Und ich will persönlich auch sehen, wer bereit ist, bei Minusgraden auf der Schützenwiese über sich hinauszuwachsen.
 Freiburg und Stuttgart zum Auftakt, dann folgen mit Lyon und Aston Villa weitere Teams aus Top-5-Ligen, komplettiert wird die Gegner-Sammlung durch Pilsen, Bukarest, Genk und Salzburg. Wie war Ihre Reaktion nach der Auslosung?
Was die Reisen angeht, haben wir es optimal getroffen. Wir müssen nie weit weg, haben aber trotzdem sehr attraktive Gegner, mit denen man sich gut messen kann. Ich bin sehr zufrieden. Es sind aus meiner Sicht sehr anspruchsvolle Gegner. Aber wir müssen uns nicht verstecken. Wir versuchen, das Maximum rauszuholen.
 Nach dem 1:2-Auftakt in Freiburg folgt nun das Spiel gegen den VfB Stuttgart. Gleich zwei Gegner aus Deutschland, das ist speziell. Sind Sie ein Kind der Bundesliga?
Ja! Ich habe früher immer auf DSF, als es das noch gab, Bundesliga geschaut. Heute schaue ich mir die Konferenzen an, wenn wir nicht selbst spielen. Wir haben auch eine Kickbase-Gruppe, wo man sich ein Team zusammenstellen muss. Daher schaue ich viel Bundesliga. Ich habe auch mittlerweile viele Kollegen in dieser Liga, seit neustem Leon Avdullahu und Anton Kade.
 Auf die vergangene Saison hin wurde der Modus in den europäischen Wettbewerben modifiziert. Wie gefällt er Ihnen?
Es sind einfach zwei Spiele mehr, plus zwei weitere, wenn man die Zwischenrunde erreicht. Es gibt viele Spieler, die sich beschweren, weil es zu viele Matches sind. Und es gibt solche, die haben das gern. Ich gehöre eher zu Letzteren. Je mehr Spiele, desto besser.  Daher finde ich es eigentlich keine schlechte Idee.
 Sie sind also kein Fussballromantiker?
Eigentlich schon. Und klar: Champions- und Europa-League-Gruppenphasen bedeuten auch ein bisschen Nostalgie. Aber der Fussball hat sich verändert. Das Konstrukt des Fussballs hat sich verändert. Man will mehr spielen, mehr Geld generieren. Das gehört nun einmal dazu.

 
Ein paar Meter weg von unserem Treffpunkt befindet sich Dominik Schmids erster Fussballplatz. Ein kleines Feld, der Rasen nicht gemäht, an einer Ecke voller Sand, weil in Kaiseraugst gerade ein Open-Air stattfand. «Hier habe ich gespielt. Jeden Tag. Vor der Schule, nach der Schule», erzählt der heute 27-Jährige mit strahlenden Augen. Die Schule befindet sich gleich angrenzend, genauso wie alte, römische Mauern, die Kaiseraugst an seine Historie erinnern.
 Haben Sie Erinnerungen an die magischen Nächte im Joggeli von früher?
Ich war beim Champions-League-Gruppenspiel gegen Chelsea 2013 als Balljunge im Einsatz. Kurz vor Schluss spielte Fabian Schär einen Diagonalball auf Mohamed Salah, der ihn mit der Spitzguge verwandelte. Ich war direkt hinter dem Tor positioniert, das war cool. Beim Geisterspiel gegen Valencia 2014 war ich ebenfalls Balljunge. Ich erinnere mich an die zwei Tore von Matías Delgado und dass viel geredet wurde. Das hörte man da ja speziell gut – und sowohl Philipp als auch David Degen waren auf dem Feld (lacht). Eine Episode ist mir aber noch mehr geblieben.
 Erzählen Sie.
Bevor man Balljunge wurde, musste man Programmhefte verkaufen. Beim Spiel gegen Lech Posen wurde ich eingeteilt, um das beim Gästesektor zu tun. Man hatte diesen Einkaufswagen, wie diese bei Coop, und die waren gefüllt mit diesen Programmen. Die Fans dort haben den Wagen aber einfach nach unten auf den Rasen geworfen vor Spielbeginn! Dann wurde ich plötzlich von hinten hochgehoben. Es war ein Securitas, der mich aus dem Gästesektor gebracht hat, und mir sagte, ich solle weg gehen. Das Portemonnaie mit allen Fünflibern war auch weg. Aber immerhin musste ich danach nie mehr Heftli verkaufen (lacht)!
 Für Sie wird es neu sein, solche europäischen Nächte auf dem Rasen als Spieler zu erleben. Spüren Sie eine gewisse Nervosität?
Am Morgen des Kopenhagen-Heimspiels hatte ich das erste Mal seit Langem wieder ein Kribbeln im Bauch. Das ist eher eine gesunde Nervosität, die dazugehört, und verschwindet, sobald der Ball rollt. Aber klar: diese internationalen Nächte im Joggeli, die lösen – speziell auch in mir – etwas aus.
 Was genau? Sie haben immerhin bei diesem wahnsinnigen 5:0 über Benfica Lissabon auf der Bank gesessen. Auch im Old Trafford kurz davor waren Sie Teil des Kaders.
Es war eine coole Zeit damals. Danach, ab dem dritten Spiel in Moskau, spielte ich mit dem Nachwuchs in der Youth League. Aber da absolviert man dennoch fast den ganzen Matchtag mit der 1. Mannschaft. Man fühlt sich wie ein ganz kleiner Teil davon. Das miterleben zu dürfen, war sehr speziell. Das waren auch wichtige Erfahrungen in diesem jungen Alter. Daher ist es jetzt auf eine Art nichts Neues mehr für mich. Und ich durfte damals bei der Arbeit fehlen, war noch mitten in der Lehre als 19-Jähriger. Da im Anzug zu einem Champions-League-Spiel reisen zu dürfen, macht schon etwas mit einem. Aber es ging leider auch schnell vergessen, weil ein wenig später alles anders war.
 Es folgte kurz danach eine Leihe zu Lausanne, dann zu Wil. Eineinhalb Jahre später hiess die Realität von Dominik Schmid nicht mehr Ersatzbank in einem der grössten und faszinierendsten Stadien des Weltfussballs in Manchester, sondern jene im Bergholz in Wil. «Immerhin die Position hat sich nicht verändert», sagte er und lacht. Dabei hatte er damals nicht viel zu lachen. Der Wechsel zu Wil war fast schon eine Art Flucht. Der Versuch, die ins Stocken geratene Karriere wieder ins Rollen zu bringen. Doch auch dort harzt es. Schmid sitzt mehrheitlich auf der Bank. «Auch finanziell bin ich da wieder ganz an den Anfang zurückgefallen», sagt er und gibt zu: «Das hat auch etwas mit mir gemacht. Ich dachte mir: Würde ich jetzt zurück auf den Bau gehen, würde ich mehr verdienen.»
 Im Gebäude neben unserem Treffpunkt wohnt Schmids früherer Lehrmeister. Er ist befreundet mit den Eltern Schmids, so kam der Kontakt damals zustande. Kaiseraugst ist klein, man kennt und schätzt sich. Aber statt zurückzukehren, beisst Schmid sich durch. Nach Wil zieht es ihn zu GC, ebenfalls in die Challenge League. Mit den Hoppers steigt er 2021 auf, empfiehlt sich dort auch für eine Rückkehr nach Hause, zu seinem FCB. Die Phase, in welcher er bei GC spielt, ist die bisher einzige in seinem Leben, in welcher er nicht in Kaiseraugst wohnt. Es verschlägt ihn ein paar Kilometer weiter, nach Rheinfelden. Mittlerweile ist er zurück an dem Ort, an dem im Umkreis von zirka 300 Metern seine Eltern, Grosseltern, Onkel, Schwester und beste Freunde wohnen.
 Was bedeutet Heimat für Sie?
Das Wichtigste ist Familie. Sie sind alle hier. Mich bringt hier nichts weg. Ich habe alles hier, was ich brauche. Den Rhein, das Dorf, jeder kennt jeden. Es gibt zwei Restaurants – sonst nichts. Nicht einmal einen Bancomaten. Aber mehr braucht es auch nicht.
 Wenn Sie sagen, Sie bringt hier nichts weg - dann heisst das: Sie unterschreiben bald einen lebenslangen Vertrag beim FCB?
Stand jetzt habe ich den nicht. Und im Fussball darf man nie Versprechen machen. Ich habe aber durchaus den Gedanken, ein Leben lang beim FCB zu bleiben. Aber ich werde es auf mich zukommen lassen. Was ich sagen kann: Ich fühle mich in diesem Verein sehr, sehr wohl.
 Xherdan Shaqiri, der ebenfalls in Kaiseraugst wohnt, verkündete vor Kurzem, dass ihn kein Geld der Welt vom FCB wegbringe.
Er ist in einem anderen Stadium der Karriere. Und ich glaube auch, dass sein Kontostand ein bisschen anders aussieht als meiner (lacht). Das muss man schon auch beachten. Aber seine Aussage finde ich sehr gut, wir behalten ihn gerne bei uns! Ich für meinen Teil bin einfach dankbar, wie es bei mir rausgekommen ist. Es hätte ja auch sein können, dass ich zurückkomme, die Erwartungen nicht erfülle und meine Rückholaktion als gescheitert gelten würde und der FCB mich wieder verkaufen will. Von daher erfüllt es mich mit Stolz, dass alles so gekommen ist, wie ich mir das vorgestellt habe. Das war alles auch harte Arbeit.
 Sie hatten letztes Jahr ein konkretes Angebot von AEK Athen, mit dem Sie sich eingängig beschäftigt hatten. Wie sah es diesen Sommer aus?
Da hatte ich auch Angebote. Und wenn ich ehrlich bin, waren die sehr lukrativ und von guten Adressen. Aber ich habe mir diese weder angehört noch habe ich darüber geredet, weil es beim FCB so gut ist im Moment. Ich wollte gar nichts von anderen Klubs wissen.
 Hätte es nichts gegeben, was Sie sich dann doch angehört hätten?
Die Angebote, die ich hatte, waren im Endeffekt zu wenig. Nicht unbedingt nur finanziell, sondern viel mehr was den Reiz angeht. Das war auch im Winter schon so, als ich ebenfalls Angebote hatte. Das reichte alles nicht, um mich vom FCB wegzukriegen.
 Zermartern Sie sich bei solchen Entscheiden den Kopf, oder hören Sie auf Ihr Bauchgefühl?
Ich mache mir schon viele Gedanken und stelle mir Fragen. Wie viele gute Verträge könnte ich noch kriegen? Wie sieht es bis zum Karriereende aus? Aber im Winter und jetzt im Sommer habe ich alles direkt abgeblockt.
 Vielleicht auch, weil Sie sich Ihre Chance beim FCB hart erarbeiten, viel Geduld beweisen mussten, bis Sie zurückkehren durften?
Ich hätte schon gesagt, dass ich viel Geduld gebraucht habe. Und ich würde auch von mir behaupten, dass ich, was Fussball angeht, viel Geduld habe. Das musste ich lernen. Gerade als junger Spieler. Da sagt man: Du musst auf deine Chance warten. Das kann mal Wochen gehen, mal Monate, aber auch mal Jahre. Das weiss man nie. Bis meine Chance beim FCB wieder kam, brauchte es fünf Jahre.
 Waren Sie in all diesen Jahren eigentlich Mal im Joggeli, um sich ein Spiel anzuschauen?
Das Spiel in der Champions League gegen Manchester City 2018 habe ich mir mit Benjamin Kololli angeschaut, nachdem wir in diesem Restaurant hier essen waren. Aber sonst war ich nie FCB-Matches schauen. Ich glaube, ich konnte das nicht.
 Wie meinen Sie das?
Es hat mir unterbewusst vielleicht ein bisschen weh getan, zuzuschauen. Weil ich lieber selbst gespielt hätte.
 Jetzt tut er das, ist unumstrittene Stammkraft, seit er 2023 zurück zum FCB kam. Und schrammte mit diesem nur ganz knapp daran vorbei, den Kreis zu schliessen und Champions League zu spielen. Das Rückspiel in Kopenhagen bedeutete das Ende der Basler Träume von der Königsklasse und ist gleichbedeutend mit dem Wissen, dass der FCB Europa League spielen wird.
 Auf der Rückreise von Kopenhagen nach Basel war eine Ruhe bei den Spielern zu vernehmen, die so bei einer vergleichbaren Rückreise nach einem europäischen Out noch nie zu spüren war. Kein Wort, gesenkte Blicke. Wie hat das Team es verkraftet, dass es die Champions League verpasst hat?
Diese Ruhe ist für mich ein gutes Zeichen. So darf und soll es auch sein. Die Enttäuschung war riesig. Die Stimmung wäre sicher auch eine andere gewesen, wenn wir sang- und klanglos ausgeschieden wären. Aber wir waren so nahe dran, waren über beide Spiele ebenbürtig, ja vielleicht sogar besser. Dann ist es umso bitterer. Wir hatten danach aber gleich ein Spiel, am Tag der Rückreise war direkt die Auslosung, so hatten wir keine Zeit, um weiter daran zu denken.
 Aber Hand aufs Herz: Das Team hatte die Champions League gedanklich schon einkalkuliert.
Von dem Tag an, an dem wir Meister wurden, hatten wir jeden Tag diese Champions League im Kopf, ja. Wenn dich Leute auf der Strasse angesprochen haben oder in Interviews ging es nur darum: Champions League, Champions League, Champions League. Wie siehst du eure Chancen? Wen willst du als Gegner? Natürlich bist du da nur auf das fokussiert gedanklich und nicht auf die Option Europa League. Wenn es dann nicht klappt, ist die Enttäuschung entsprechend extrem.
 Im Nachgang waren sich alle einig: Der Knackpunkt war die mangelnde europäische Erfahrung. Einverstanden?
Absolut. Denn die Chancen, um die Spiele zu entscheiden, hatten wir. Aber, und das sage ich mit einem gewissen Abstand: Vielleicht ist es gut, wie es gekommen ist. Weil es uns eine Lehre sein kann.
 Das ist ein spannender Ansatz. Führen Sie den bitte aus.
Nun, wenn ich entscheiden kann zwischen einer Champions-League-Saison – und ich möchte nicht despektierlich klingen – aber wie sie YB letztes Jahr erlebt hat, mit null Punkten und hohen Niederlagen, oder einer Kampagne in der Europa League, in welcher wir vielleicht sogar noch in die Zwischenrunde kommen und uns für den Achtelfinal der Europa League qualifizieren, dann nehme ich lieber das. Das bringt uns als Team und als Verein mehr, als chancenlos in der Champions League unterzugehen.
 Die Frage nach Champions oder Europa League schwebte lange über dem Transfergeschehen beim FCB. Sie haben in Thun verkündet, dass Sie schon auch den einen oder anderen Kollegen versucht haben, zum Bleiben zu bewegen. Wie dürfen wir uns Agent Dominik Schmid vorstellen?
(lacht) Es war natürlich ein spezielles Transferfenster für den Klub. Wir wussten auch nicht richtig, ob und wo wir überhaupt eine Verstärkung brauchen. Dann war die Frage, ob wir es in die Champions League schaffen oder nicht, obwohl das ja nicht wirklich einen Einfluss hatte.  Klar gab es Personalien, über die viel geredet wurde und die einen grossen Wechsel absolut verdient gehabt hätten. Aber ich finde es toll, dass die Mannschaft so zusammengeblieben ist. Auch jetzt spüre ich im Team, dass alle glücklich sind. Es gibt auch ein Beispiel für mich, das sinnbildlich ist.
 Welches?
Der Wechsel von Metinho. Er ist wieder zu uns zurückgekommen, weil er das wollte. Er hätte auch woanders hingehen können. Aber er sagte, er wolle unbedingt zurück zum FCB, weil er sich hier wohlfühlt. Und das, obschon er nach seinem Leih-Wechsel hierhin zu Beginn des Jahres nicht so viele Spiele gemacht hat. Solche Sachen zeigen mir einfach, dass wir Spieler haben, mit denen wir jedes Wochenende in den Krieg gehen.
 Dennoch, wie haben Sie Ihre Kollegen überzeugt, zu bleiben?
Wenn ich mir wünschte, dass jemand bleibt, habe ich ihnen das direkt gesagt. Ich habe Spieler gefragt, was sie wollen und wie es ihnen geht, wie ihre persönliche Situation ist. Und ihnen angeboten, immer mit mir reden zu können, wenn sie möchten. Ich habe als Vize-Captain auch eine gewisse Verantwortung. Wenn ich merke, dass es jemandem nicht gut geht – und das merkt man im Fussball schnell – dann fühle ich mich in der Pflicht, herauszuspüren, was los ist und was man tun kann. Dann versteht man plötzlich auch, wieso gewisse Spieler sich vielleicht nicht immer konzentrieren können. Wenn bei mir das passieren würde, was bei ihnen passiert, hätte ich zumindest Mühe damit. Dann hilft es Spielern vielleicht, zu spüren, dass man sie hier halten will, wo sie Ruhe haben und wir ihnen helfen können. Dann können sie im Kopf frei sein. Darum ja, ich würde schon sagen, dass ich meinen Job diesbezüglich gemacht habe (lacht).
 Ein funktionierendes Kollektiv ist das eine, aber die fehlende Erfahrung kann diese nicht wett machen. Oder?
Erfahrung kann man nicht mit guter Stimmung ersetzen, nein. Aber es gibt einem viel, wenn ein Team harmoniert. Wir haben keinen einzigen Spieler, der irgendwie aus der Reihe tanzt. Auch die Neuen haben sich super eingefügt. Das schweisst sicher zusammen und ist bestimmt auch ein Vorteil auf dem Platz.
 Wir sitzen in Dominik Schmids Lieblingsrestaurant, dem Raurica in Kaiseraugst. Beim Betreten treffen wir per Zufall einen in FCB-Kreisen alten Bekannten: Bernhard Burgener. Der frühere Präsident der Basler war es, der 2017 und bei seiner Übernahme sein Konzept «Für immer Rotblau» präsentierte. Der FCB sollte auf eigene Junge setzen. Auf Identifikation. Auf rotblaue DNA. Eines der Gesichter dieses Slogans: Dominik Schmid. Dass er nur sechs Monate später ausgeliehen sein würde, wusste damals niemand.
 Wie haben Sie sich seit damals – 2017 und den Spielen in der Champions League – auf und neben dem Feld verändert?
Fussballerisch ist es kaum zu vergleichen, weil ich damals noch auf einer anderen Position spielte. Ich konnte in diesen sieben Jahren aber viel Erfahrung sammeln, bin reifer geworden. Auch neben dem Feld. Aber der wichtigste und grösste Schritt ist sicher dieses Denken für das Team. Zu schauen, dass sich jeder wohl fühlt. Ich habe selbst gelernt in diesen Jahren, dass ein Spieler nur Leistung bringen kann, wenn er sich wirklich wohl fühlt. Da geht es um Persönliches, aber auch darum, freie Tage nach einem Auswärtsspiel zu verhandeln. Ich mache das gerne, bisher habe ich es aber noch nicht geschafft.
 Ist Ludovic Magnin ein solch harter Verhandlungspartner?
Nein, nein. Es ist viel mehr seine Philosophie, dass er uns einbezieht. Vor dem Thun-Spiel beispielsweise hat er Marwin Hitz, Xherdan Shaqiri und mich gefragt, ob wir das Abschlusstraining auf Kunstrasen absolvieren möchten. Das finde ich gut. Aber die Realität ist, dass er 90 Prozent entscheidet und vorgibt, bei den restlichen zehn bezieht er uns mit ein. Das ist eine gute Mischung und ich finde generell, dass Ludo es super macht. Er ist auch einer, der gerne etwas zurückgibt, wenn er wiederum spürt, dass die Mannschaft alles tut, was sie kann. Das ist ein Geben und ein Nehmen. Was wiederum auch heisst: Wenn wir zu wenig bringen, gibt es auch nichts im Umkehrschluss.
 Sie haben kürzlich bemängelt, dass das Team immer wieder unnötige Tore bekommt. Sind das Zufälle oder das Resultat davon, dass gewisse Automatismen im neuen System noch immer gefunden werden müssen?
Wenn wir Tore bekommen, ist sicher nicht der Trainer schuld, sondern sind wir es. Gegentore sind immer das Resultat von Fehlerketten. Aber es nervt. Ich würde aber auch sagen: Besser, es passiert jetzt, wo die Saison noch jung ist, wir dennoch gewinnen und sich das noch einpendeln kann. Letztes Jahr war das mit den Standards auch so: Zu Beginn kassierten wir viele Tore auf diese Weise, gegen Ende der Meisterschaft kaum mehr.
 Wie zufrieden sind Sie mit dem Saisonstart?
Ich finde, dass wir mit Ausnahme der Champions League einen guten Saisonstart hatten. Auch wenn gewisse Dinge besser hätten laufen können. Aber der FCB ist auch schon schlechter in die Saison gestartet, wenn ich an letztes Jahr zurückdenke.

BZ Artikel

Benutzeravatar
maradoo
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 3255
Registriert: 10.12.2004, 12:05

Re: Dominik Schmid

Beitrag von maradoo »

RotBlausBluet hat geschrieben: 02.10.2025, 09:05
maradoo hat geschrieben: 02.10.2025, 08:39 In dr BZ isch e Interview mitem Schmid, hinter Paywall...
 
 Der Treffpunkt könnte nicht besser sein. Zwischen dem St. Jakob-Park und der deutschen Grenze. Mitten in Kaiseraugst. Diesen Ort wählt Dominik Schmid für ein Gespräch an einem Ort, der ihm viel bedeutet. Oder wie er es sagt: «Alles, was mir wichtig ist, ist hier.»
Der FC Basel befindet sich in einer Phase, in der er zwischen den europäischen Partien in Freiburg von vergangener Woche, dem Super-League-Spiel gegen Luzern und der nun anstehenden Affiche gegen den VfB Stuttgart wandelt. Zwischen Europa und Super League. Zwischen Bundesliga-Gegnern und Liga-Alltag.
 


Dini Wartezyt am Bierstand söll immer kurz sy! 🙏

Usswärtsfahrer
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2179
Registriert: 26.04.2024, 11:27

Re: Dominik Schmid

Beitrag von Usswärtsfahrer »

Gibt doch nur vor oder bei altersbedingten Rücktritten verdienter Spieler immer dieses verklärende Narrativ, dass dies die "letzten solcher Typen" sein sollen. Schmid ist so einer. Super Interview, einer von uns und jetzt schon halber Trainer.

Cuore Matto
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 3092
Registriert: 11.12.2004, 14:57

Re: Dominik Schmid

Beitrag von Cuore Matto »

Dome gehört ohne Wenn und Aber in die Nati. Er ist besser als Muheim und Rodriguez. Sah man gestern wieder.

Benutzeravatar
repplyfire
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1926
Registriert: 07.12.2004, 15:20
Wohnort: 44..

Re: Dominik Schmid

Beitrag von repplyfire »

Wie macht Dome das? Hat er eine zweite Lunge? Oder ist seine grösser, genetisch optomiert? Unglaubluch sein Laufpensum gestern. Z.B. in der 2. HZ der Konterlauf über die gesamte Spielfeldlänge und anschliessend der Sprint züruck um den Ball wieder zu verteidigen.

Ich bekam schon Muskelkrämpfe beim zusehen :))

JackR
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 3197
Registriert: 28.08.2017, 18:35

Re: Dominik Schmid

Beitrag von JackR »

Cuore Matto hat geschrieben: 03.10.2025, 07:21 Dome gehört ohne Wenn und Aber in die Nati. Er ist besser als Muheim und Rodriguez. Sah man gestern wieder.

Also wenn man tatsächlich einen Bajrami von Luzern aufbieten kann, kann man also definitiv auch Schmid mal eine Chance geben. :mad:

patiscat
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1707
Registriert: 22.04.2011, 16:40

Re: Dominik Schmid

Beitrag von patiscat »

Cuore Matto hat geschrieben: 03.10.2025, 07:21 Dome gehört ohne Wenn und Aber in die Nati. Er ist besser als Muheim und Rodriguez. Sah man gestern wieder.

Rodriguez macht mit seiner Erfahrung viel wett, aber ansosnten sehe ich es auch so.

Benutzeravatar
Master
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 6040
Registriert: 11.12.2004, 17:40
Wohnort: 4054

Re: Dominik Schmid

Beitrag von Master »

Ganz ehrligg, das sehni kli andersch.
Iisatz, Laufbereitschaft und Kämpferhärz: Absolut, geile Siech. Au a guete Drang nach vorne.
Abr defensiv isch dr Schmid nur solids Mittelmass und nit unbedingt grad dä wo d'Zweikämpf gwinnt odr em Gegner 0 Platz lost. Au sini offensive Flanke und Bäll ins Zentrum könnte e bitz meh Qualität ha.

Für mii e mega wärtvolle, grossartige Spiilr für dMannschaft, dFans und dRegion und i bi sehr danggbar für jedes Spiil vo ihm für uns, abr fuessballerisch gäbtis schono Luft noch uffe.

Usswärtsfahrer
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2179
Registriert: 26.04.2024, 11:27

Re: Dominik Schmid

Beitrag von Usswärtsfahrer »

Cuore Matto hat geschrieben: 03.10.2025, 07:21 Dome gehört ohne Wenn und Aber in die Nati. Er ist besser als Muheim und Rodriguez. Sah man gestern wieder.

V.a. auch absoluter Mentalitätsspieler und Teamplayer, solche Typen willst und brauchst du in der Mannschaft.

Benutzeravatar
Bierathlet
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 3440
Registriert: 25.11.2013, 17:42
Wohnort: 4058

Re: Dominik Schmid

Beitrag von Bierathlet »

Für mi het dr Schmid kei Platz in dr Nati!

(ich will nur nid, dass dä sich döt verletzt)

Benutzeravatar
dasrotehaus
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1410
Registriert: 22.02.2015, 18:10

Re: Dominik Schmid

Beitrag von dasrotehaus »

Master hat geschrieben: 03.10.2025, 08:32 Ganz ehrligg, das sehni kli andersch.
Iisatz, Laufbereitschaft und Kämpferhärz: Absolut, geile Siech. Au a guete Drang nach vorne.
Abr defensiv isch dr Schmid nur solids Mittelmass und nit unbedingt grad dä wo d'Zweikämpf gwinnt odr em Gegner 0 Platz lost. Au sini offensive Flanke und Bäll ins Zentrum könnte e bitz meh Qualität ha.

Für mii e mega wärtvolle, grossartige Spiilr für dMannschaft, dFans und dRegion und i bi sehr danggbar für jedes Spiil vo ihm für uns, abr fuessballerisch gäbtis schono Luft noch uffe.

Sehe ich gleich. Bei all seinen grossen Verdiensten für das Team sollten die fussballerischen Qualitäten objektiv beurteilt werden. Master macht das. 

RotBlausBluet
Neuer Benutzer
Beiträge: 21
Registriert: 28.05.2025, 22:08
Wohnort: Muttenz

Dominik Schmid

Beitrag von RotBlausBluet »

maradoo hat geschrieben:
RotBlausBluet hat geschrieben: 02.10.2025, 09:05
maradoo hat geschrieben: 02.10.2025, 08:39 In dr BZ isch e Interview mitem Schmid, hinter Paywall...
 
 Der Treffpunkt könnte nicht besser sein. Zwischen dem St. Jakob-Park und der deutschen Grenze. Mitten in Kaiseraugst. Diesen Ort wählt Dominik Schmid für ein Gespräch an einem Ort, der ihm viel bedeutet. Oder wie er es sagt: «Alles, was mir wichtig ist, ist hier.»
Der FC Basel befindet sich in einer Phase, in der er zwischen den europäischen Partien in Freiburg von vergangener Woche, dem Super-League-Spiel gegen Luzern und der nun anstehenden Affiche gegen den VfB Stuttgart wandelt. Zwischen Europa und Super League. Zwischen Bundesliga-Gegnern und Liga-Alltag.
 


Dini Wartezyt am Bierstand söll immer kurz sy! Bild
Hett gestert shomol klappt Bild

Lecram88
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 119
Registriert: 25.07.2017, 10:56

Re: Dominik Schmid

Beitrag von Lecram88 »

repplyfire hat geschrieben: 03.10.2025, 08:09 Wie macht Dome das? Hat er eine zweite Lunge? Oder ist seine grösser, genetisch optomiert? Unglaubluch sein Laufpensum gestern. Z.B. in der 2. HZ der Konterlauf über die gesamte Spielfeldlänge und anschliessend der Sprint züruck um den Ball wieder zu verteidigen.

Ich bekam schon Muskelkrämpfe beim zusehen :))
ER isch Chaiseraugschter 😜

Antworten