Feanor hat geschrieben: ↑26.11.2023, 15:12Tsunami hat geschrieben: ↑26.11.2023, 13:21 Also ich würde die Hand weder für Jans noch für Pult ins Feuer legen. Die Wahl ist völlig offen, zumal wir nicht wissen, für wen sich die anderen Parteien entscheiden werden. Wenn jetzt jemand glaubt zu wissen, wer von beiden gewählt wird, sollte mal von seinem hohen Ross runterkommen.
Von diesem Zweierticket wünschte ich mir eher Jans. Ich habe das Gefühl, dass der BR mit ihm eher Lösungen findet als mit Pult. Zudem stört mich irgendetwas an Pult.
Jositsch wäre halt schon noch einmal ein anderes Kaliber gewesen. Aber seine BR-Kandidatur letztes Jahr schien den SP-lern viel grösser auf dem Magen gelegen zu haben als dass sie die beste Person aus ihren Reihen im BR haben möchte. Schade für die verpasste Chance.
Grundsätzlich einverstanden. Meine Frage (auch an die anderen, die solche Sachen behaupten/sagen): Woher weisst du, dass DJ "die beste Person" gewesen wäre? Wie macht man das "Kaliber" aus? Weil er "seinen Mann gestanden" hat gegen das reine Frauenticket? Oder warum eigentlich? Welche politischen Erfolge verbindet man mit ihm, wo/wie/warum hat er sich profiliert? (Gilt natürlich auch für alle anderen Kandidaten/Kandidatinnen - aber gerade bei Jostitsch wurde das immer betont).
Ausserdem dürfte es ja für die meisten von uns eine Blackbox sein, wie der Alltag eines BRs aussieht, wer da alles in der Entourage wichtig ist, wie wichtig die Persönlichkeit an sich wirklich ist etc. Das ist ja jeweils ein riesiger Apparat. Also für mich ist das zumindest schwierig einzuschätzen. Klar, in der Frage der Kommunikation nach aussen spielt die Persönlichkeit eine grosse Rolle.
Ich hätte grundsätzlich nichts gegen DJ gehabt, auch wenn ich seinen Move bei der letzten BR-Wahl daneben fand. Er ist mir aber grundsätzlich zu rechts innerhalb der SP. Vielmehr hätte mich gestört, dass wieder ein Zürcher bevorzugt worden wäre. Verstehe nicht, wieso man einen Jositsch so in den Himmel loben kann.
Bei Herzog verstand ich das ja eher, als Basler wusste man, dass sie es drauf hat. Dass sie auch Positionen ausserhalb der SP beziehen und dafür kämpfen kann, dass sie dossierfest ist. Dass das bürgerliche Parlament die am rechten Flügel der SP politisierende Herzog nicht gewählt hat, ist für mich jetzt noch unerklärlich.
Jositsch hat als Zürcher schon seit Beginn seiner Politkarriere einen kurzen Draht zu den wichtigsten Redaktionen des Landes und entsprechend viele Gelegenheiten sich im medialen Schaufenster zu präsentieren. Dass er als Strafrechtsprof etwas auf dem Buckel hat, stellt glaubs niemand in Frage, aber ob er wirklich der Heilsbringer ist, als denn ihn viele Mitte/Rechts Wählende gerne sehen, ist wie oben gut geschrieben eine andere Frage.
Interessant finde ich an der medialen Debatte und den Reaktionen der Öffentlichkeit, dass offenbar nur wenige seinen selbstdarstellerischen Move bei der Sommaruga-Ersatzwahl vom letzten Jahr, der einem "Staatsmann" mehr als nur unwürdig war, ankreiden. Beruhigend, dass immerhin die SP-Fraktion auch solche zwischenmenschliche Eigenschaften bei ihrer Wahl berücksichtigt hat. Und selbst wenn man Pult und Jans als Parteisoldaten beschimpft, was sie möglicherweise auch sind, wieso sollte die SP nicht auch das Recht haben Bundesräte zu haben, die stramm auf Parteilinie agieren. Die FDP hat KKS, die SVP hatte Maurer und jetzt Rösti, aber die SP soll bitte den möglichst weit im rechten Lager politisierenden Jositsch nominieren?
Item, wer auch immer gewählt wird und demnächst im EDI sitzt, wird die sich weiter zu spitzende Krise im Gesundheitswesen übrigens auch nicht verhindern können, dafür ist der hiesige Lobbyismus leider schon viel zu gut ausgebaut. Und es käme ja einem achten Weltwunder gleich, wenn sich ausgerechnet ein Stadtbasler mit der Pharma anlegen würde...
und @Tsunami, falls Badran antreten würde, hätte wohl selbst Jositsch Mühe seinen SR-Sitz zu verteidigen.