Käppelijoch hat geschrieben: ↑19.10.2023, 13:19
Aficionado hat geschrieben: ↑19.10.2023, 09:18
Falls Stimm/Wahl Alter 16 durchkommt, muss an Schulen selbstverständlich dbzgl. unterrichtet werden. Bei Mindestalter 18 reicht der ABU Unterricht bei einer Lehre. Ich zumindest wurde betr. Wahlen und Abstimmungen unterrichtet. Auch grob das Ausfüllen der Steuererklärung. War aber bei Ciba-Geigy und in diesem Unternehmen war die Ausbildung vorzüglich. Wir mussten als Lernende keinen Profit erzielen sondern konnten uns zu 100% auf die Ausbildung konzenrieren.
Am Gymi oder FMS wird es ja wohl ebenfalls unterrichtet?
Nicht wirklich.
Staatskundeunterricht an der Schule ist weitgehend auf einem Entwicklungsniveau wie das Glasfasernetz in Deutschland.
Absolut, allerdings muss man auch sagen, dass wir, die hier im Forum schreiben, wohl alle mindestens Ende Zwanzig, eher irgendwo in den 30ern und aufwärts sind und entsprechend in einer Zeit aufwuchsen, die im grossen und ganzen sehr, sehr entpolitisiert war. Der Politikwissenschaftler Colin Crouch hat dies in seinem gleichnamigen Bestseller
Postdemokratie schon 2004 sehr gut beschrieben. Vieles gilt insbesondere in der CH auch heute noch. Wenn ich im Vergleich dazu sehe, wie jüngere Bekannte von mir, die sagen wir Mitte/Ende 2010er-Jahren noch in der Schule waren schon in jungem Alter politisert sind/waren, macht das zumindest etwas Mut für die Zukunft. Aber klar, Faktoren wie Social Media, Ereignisse wie die Wahl Trumps, der Brexit, die Klimastreiks usw. haben natürlich ganz entscheidend mit dazu beigetragen.
Wie man die Bevölkerung wieder neugierig auf Politik machen könnte, ist natürlich eine grosse und komplexe Frage, für die es keine einfachen Antworten geben kann. Ich persönlich mag ja die Idee einer Art
Losdemokratie, wie es seit ein paar Jahren u.a. auch in Frankreich angewendet wird und auch schon dafür gesorgt hat, dass einige Massnahmen im Kampf gegen die Klimaerwärmung getroffen wurden, für die es hierzulande wohl viele lange Jahre Abstimmungskampf brauchen würde.