Heavy2 hat geschrieben: ↑27.09.2022, 11:22
Vlt ist das ganze System problematisch, wenn man nicht die Rohstoffe bezahlt sondern lediglich die Spekulationen auf die Rohstoffe.
This!
Als ich zum ersten Mal gelesen habe wie die Einkaufspreise für Energie verhandelt werden, konnte ich nur den Kopf schütteln.
Wie kann man so ein System überhaupt einführen?! Soll das die angepriesene Liberalisierung sein? Ich glaube die Bürgerlichen haben sich für das System eingesetzt oder?
BaslerBasilisk hat geschrieben: ↑27.09.2022, 12:46
Vielleicht kann mir das jemand erklären, wieso produziert er den Strom nicht dennoch? Ich versteh diesen Aspekt nicht ganz.
Dann müsste er ihn speichern können. Er ist ans Stromnetz angeschlossen und darf ihn nicht produzieren und einspeisen.
BaslerBasilisk hat geschrieben: ↑27.09.2022, 13:31
Okay, aber wieso darf er nicht? Was hindert ihn?
Weil es ein reguliertes Stromnetz gibt. Wenn zuviel Strom produziert wird und das ganze Netz über 50Hz hat, muss z.B. geregelt werden. Oder eben, wenn es einen Scheiss-Strommarkt gibt, wo man lieber fossile hochfährt, wird auch geregelt.
BaslerBasilisk hat geschrieben: ↑27.09.2022, 13:31
Okay, aber wieso darf er nicht? Was hindert ihn?
Weil es ein reguliertes Stromnetz gibt. Wenn zuviel Strom produziert wird und das ganze Netz über 50Hz hat, muss z.B. geregelt werden. Oder eben, wenn es einen Scheiss-Strommarkt gibt, wo man lieber fossile hochfährt, wird auch geregelt.
Ah, danke.
Was würde passieren, wenn er trotzdem einspeisen würde? Müssten dann andere nicht gedrosselt werden?
#Erfolg isch nit alles im Läbe
#bi Sunneshiin und Räge
BaslerBasilisk hat geschrieben: ↑27.09.2022, 13:40
Ah, danke.
Was würde passieren, wenn er trotzdem einspeisen würde? Müssten dann andere nicht gedrosselt werden?
Ich glaube, das ist alles etwas komplizierter. Aber vielleicht hat es jemand hier, der die technische Seite besser kennt. Ist Wechselstrom, der ins Netz gespeist wird. Da muss die Frequenz stimmen.
BaslerBasilisk hat geschrieben: ↑27.09.2022, 13:31
Okay, aber wieso darf er nicht? Was hindert ihn?
Weil es ein reguliertes Stromnetz gibt. Wenn zuviel Strom produziert wird und das ganze Netz über 50Hz hat, muss z.B. geregelt werden. Oder eben, wenn es einen Scheiss-Strommarkt gibt, wo man lieber fossile hochfährt, wird auch geregelt.
Ah, danke.
Was würde passieren, wenn er trotzdem einspeisen würde? Müssten dann andere nicht gedrosselt werden?
Vor Jahren durfte ich ein spannendes Referat hören von einem SwissGrid MA.
Wenn es zu viel Strom im Netz hat muss er vernichtet werden, sonst stimmen die 50 Hz nicht mehr.
Und das muss innerhalb kürzester Zeit passieren und wir reden da nicht von einer Minute.
Zum schnell viel Strom vernichten sind zum Beispiel unsere Stauseen sehr geeignet in dem man Wasser wieder in den Stausee hoch pumpt. Ebenfalls werden Stauseen auch genutzt wenn schnell Strom zur Verfügung gestellt werden muss.
Nach diesem Referat war ich eigentlich überrascht das wir nicht mehr Stromausfälle haben. Das ganze ist scheinbar eine sehr fragile Angelegenheit.
Würde der Windkraftbetreiber also Strom ins Netz liefern, würde er vielleicht unsere Stauseen füllen.
Neben Stauseen gäbe es mit EnergieVault noch eine weitere (leider sehr hässliche) Form des Schwerkraftspeichers (potentielle Energie).
Man könnte sie aber auch in andere Formen «zwischenlagern» und bei Bedarf wieder abrufen. Ein weitere physikalische Möglichkeit wären zB Schwungradspeicher (kinetische Energie). So liesse sich rasch Energie zwischenspeichern und wieder abrufen, mit dem Nachteil, dass sie nicht so lange erhalten werden kann, wie als potentielle oder chemische Energie.
Man könnte mit der überschüssigen Energie auch Wasserstoff herstellen, Zwischenlagern und bei Bedarf mittels Brennstoffzellen wieder in Strom gewandelt werden. Wäre jedenfalls die realistischere Option zur Speicherung in Form chemische Energie, als wenn man gigantische Akkus laden würde (weil die hierfür benötigten Ressourcen zu knapp sind).
Keine Ahnung, wie effizient die Zwischenlagerung als thermische Energie wäre. Gibt es da auch vernünftige Ansätze?
Lösungen und Ideen für dieses Problem gibt es schon zu Hauf. Ein vernetztes System dafür, liesse sich auch einrichten, wenn die Gesellschaft es will. Sie sind halt nicht immer rentabel und es ist perverserweise «günstiger» (wie im von SubComandante genannten Beispiel) die Einspeisung von überschüssiger Energie abzulehnen, als diese zu «lagern». Aus meiner Sicht ein Marktversagen. Wenn man die Energiewende ernsthaft anstrebt, müsste sich die Marktlage eigentlich so präsentieren, dass die nachhaltigen (und ihrem Naturell bedingt inkonstanteren) Energieproduktionen und die dafür benötigten Formen der Zwischenlagerung attraktiver werde, als die bequemen (weil konstanten) herkömmlichen Formen. So lange die herkömmliche Arten aber rentabler sind und die nachhaltigen nur moralische, aber kaum finanzielle Anreize geniesst, sträuben sich die verhärteten Strukturen verständlicherweise gegen einen Wandel. Dabei würde genau so ein Wandel wieder ein Motor für die Wirtschaft sein können, weil sich wieder attraktive Investitionsmöglichkeiten auftäten.
SubComandante hat geschrieben: ↑27.09.2022, 13:35
Weil es ein reguliertes Stromnetz gibt. Wenn zuviel Strom produziert wird und das ganze Netz über 50Hz hat, muss z.B. geregelt werden. Oder eben, wenn es einen Scheiss-Strommarkt gibt, wo man lieber fossile hochfährt, wird auch geregelt.
Ah, danke.
Was würde passieren, wenn er trotzdem einspeisen würde? Müssten dann andere nicht gedrosselt werden?
Vor Jahren durfte ich ein spannendes Referat hören von einem SwissGrid MA.
Wenn es zu viel Strom im Netz hat muss er vernichtet werden, sonst stimmen die 50 Hz nicht mehr.
Und das muss innerhalb kürzester Zeit passieren und wir reden da nicht von einer Minute.
Zum schnell viel Strom vernichten sind zum Beispiel unsere Stauseen sehr geeignet in dem man Wasser wieder in den Stausee hoch pumpt. Ebenfalls werden Stauseen auch genutzt wenn schnell Strom zur Verfügung gestellt werden muss.
Nach diesem Referat war ich eigentlich überrascht das wir nicht mehr Stromausfälle haben. Das ganze ist scheinbar eine sehr fragile Angelegenheit.
Würde der Windkraftbetreiber also Strom ins Netz liefern, würde er vielleicht unsere Stauseen füllen.
Ich würde den Strom einfach einspeisen und zusehen was dann passiert.
Gibt es Bussen für Überlastung des Grids?
#Erfolg isch nit alles im Läbe
#bi Sunneshiin und Räge
Die Situation mit der Strombörse ist ja bekannt, aber wenn ich so was lese bekomme ich trotzdem leichte Anfälle von Wut.
Für alle die das Konstrukt nicht kennen, hier eine recht simple Erklärung, wie der Strompreis zu Stande kommt und warum z.B. die Axpo ein Liquiditätsproblem hat und vom Bund unterstützt werden muss: Blick erklärt: Warum ist der Strom eigentlich so teuer - Blick
Die Situation mit der Strombörse ist ja bekannt, aber wenn ich so was lese bekomme ich trotzdem leichte Anfälle von Wut.
Für alle die das Konstrukt nicht kennen, hier eine recht simple Erklärung, wie der Strompreis zu Stande kommt und warum z.B. die Axpo ein Liquiditätsproblem hat und vom Bund unterstützt werden muss: Blick erklärt: Warum ist der Strom eigentlich so teuer - Blick
Da gibt es hast du ein Oligopol der Stromproduzenten das sich kräftig die Taschen füllen kann, wenn sie "wegen Mangel" ein teuer produzierendes Kraftwerk einschalten "müssen". Und dann erwarten wir wirklich dass es da keine Absprachen gibt?
Wer das glaubt, glaubt auch das im Wallis die Baulose für die Autobahn fair, transparent und im Sinne des Steuerzahlers vergeben werden.
Die Strompreise für Energiequellen die gar nicht von höheren Betriebskosten betroffen sind, werden begrenzt.
Mal schauen ob die Schweiz auch etwas ähnliches tut. Ich vermute aber eher es passiert nichts, weil man sich die Verantwortung gegenseitig zuschiebt und schulterzuckend den "freien Markt" hinnimmt.
Die Strompreise für Energiequellen die gar nicht von höheren Betriebskosten betroffen sind, werden begrenzt.
Mal schauen ob die Schweiz auch etwas ähnliches tut. Ich vermute aber eher es passiert nichts, weil man sich die Verantwortung gegenseitig zuschiebt und schulterzuckend den "freien Markt" hinnimmt.
Ja, die böse EU reagiert immer schneller als die Schweiz. Seien es Pestizide, Kabelsalat, Garantierecht, usw.. Die EU hat die Arbeit und die Rosinenpicker úbernehmen dann die gleichen Normen - ganz ohne Aufwand (auf der anderen Seite wäre Mitspracherecht auch von Vorteil).
Der BR zieht nun ein langes Gesicht, da Deutschland zurecht btrf. «Energiesolidarität» mjt der Schweiz nichts mehr wissen möchte. EU Länder sollen zurecht ggü Schweiz bevorzugt behandelt werden.
Die Strompreise für Energiequellen die gar nicht von höheren Betriebskosten betroffen sind, werden begrenzt.
Mal schauen ob die Schweiz auch etwas ähnliches tut. Ich vermute aber eher es passiert nichts, weil man sich die Verantwortung gegenseitig zuschiebt und schulterzuckend den "freien Markt" hinnimmt.
Macht nichts. Brauchen wir nicht. Unsere Löhne sind ja auch viel höher. Inflation in der Schweiz ist tief im Vergleich zu anderen europ. Ländern. So in etwa dúrfte die Bürgerliche Antwort lauten.
...Oder dass Eigenverantwortung und Freiwilligkeit wie üblich nicht funktionieren
...Oder dass die Kommunikation eines Bundesamtes mal wieder schrecklich war und deshalb keine Wirkung zeigte
Man muss halt alles, was unnötig ist, per Gesetz abschalten lassen. Schaufenster, Werbeleuchten nach Feierabend... das ergibt sowieso keinen Sinn. Schwierig wird's halt bei der Industrie. Ein Datacenter verbraucht halt 24x7 massiv Strom. Man kann halt wie in Schweden die Abwärme dazu nutzen, um Haushalte zu beheizen. Man könnte auch Strassenbeleuchtungen etwas runterdimmen. Ich meine, selbst in einem Tram könnte man sowas tun.
Ich denke, wenn man alles, was nicht unbedingt nötig ist, runterfährt, kann man schon viel rausholen. Wieviel WLAN-Router gibt es, die 24x7 laufen und 15W ziehen? Eine Million? Wenn die nur laufen, wenn man sie braucht... Oder halt Stromleiste beim TV und der TV-Box. Ist wohl weniger. Aber auch da. Das Problem ist nicht die Waschmaschine, die halt mal durchläuft, sondern der Shit, der 24x7 läuft.
Ich dachte immer das Hauptproblem im Energiesektor sei die Speicherung in verbrauchsarmen Zeiten? Ist die Abendbeleuchtung und das Waschen in der Nacht wenn der Grossteil der Verbraucher stillsteht wirklich ein Problem? Des weiteren hat man mich (mag sein vor einigen Jahren) dahingehend informiert, dass das das Hochfahren ein PC‘s einiges mehr an Energie verlangt als sein Belassen im stand-by Modus? Glaube schon, dass man mit seriösen Informationen smart überbracht beim Nutzer noch einiges erreichen könnte ((zu zweit duschen und kochen mit Deckel alleine kanns ja nicht sein). Vor allem wären Gewisse Vergleichswerte interessant ohne das ganze zu Übertreiben ( so a la zwei Waschmaschinengänge entsprechen 24 Std Glühlampe oder was weiss ich)
Gempenstollen hat geschrieben: ↑22.11.2022, 00:36
Ich dachte immer das Hauptproblem im Energiesektor sei die Speicherung in verbrauchsarmen Zeiten? Ist die Abendbeleuchtung und das Waschen in der Nacht wenn der Grossteil der Verbraucher stillsteht wirklich ein Problem? Des weiteren hat man mich (mag sein vor einigen Jahren) dahingehend informiert, dass das das Hochfahren ein PC‘s einiges mehr an Energie verlangt als sein Belassen im stand-by Modus? Glaube schon, dass man mit seriösen Informationen smart überbracht beim Nutzer noch einiges erreichen könnte ((zu zweit duschen und kochen mit Deckel alleine kanns ja nicht sein). Vor allem wären Gewisse Vergleichswerte interessant ohne das ganze zu Übertreiben ( so a la zwei Waschmaschinengänge entsprechen 24 Std Glühlampe oder was weiss ich)
Es würde schon reichen wenn man erklärt, dass "heiss machen" und "kühlen" mehr Energie benötigt als alles was die Temperatur kaum verändert.
Faniella Diwani hat geschrieben: ↑22.11.2022, 09:20
Es würde schon reichen wenn man erklärt, dass "heiss machen" und "kühlen" mehr Energie benötigt als alles was die Temperatur kaum verändert.
Und dass eine Glühlampe nicht anderes ist wie eine Heizung, die noch etwas Licht emittiert.
Das CERN will eine etwas längere Winterpause einlegen. Das macht so in etwa ein AKW aus lol.
Faniella Diwani hat geschrieben: ↑22.11.2022, 09:20
Es würde schon reichen wenn man erklärt, dass "heiss machen" und "kühlen" mehr Energie benötigt als alles was die Temperatur kaum verändert.
Und dass eine Glühlampe nicht anderes ist wie eine Heizung, die noch etwas Licht emittiert.
Das CERN will eine etwas längere Winterpause einlegen. Das macht so in etwa ein AKW aus lol.
Isso.... diese Röhre nahe 0 Kelvin zu bringen braucht enorm Energie.
Gempenstollen hat geschrieben:Ich dachte immer das Hauptproblem im Energiesektor sei die Speicherung in verbrauchsarmen Zeiten? Ist die Abendbeleuchtung und das Waschen in der Nacht wenn der Grossteil der Verbraucher stillsteht wirklich ein Problem? Des weiteren hat man mich (mag sein vor einigen Jahren) dahingehend informiert, dass das das Hochfahren ein PC‘s einiges mehr an Energie verlangt als sein Belassen im stand-by Modus? Glaube schon, dass man mit seriösen Informationen smart überbracht beim Nutzer noch einiges erreichen könnte ((zu zweit duschen und kochen mit Deckel alleine kanns ja nicht sein). Vor allem wären Gewisse Vergleichswerte interessant ohne das ganze zu Übertreiben ( so a la zwei Waschmaschinengänge entsprechen 24 Std Glühlampe oder was weiss ich)
Waschen braucht sehr viel Strom. Wieso mússen Kleider nach einmal tragen schon wieder gewaschen werden? Wieso muss eine Geschirrspülmaschine halbvoll
laufen. Wieso nicht häufiger die Búrste verwenden,...?
Gempenstollen hat geschrieben:Ich dachte immer das Hauptproblem im Energiesektor sei die Speicherung in verbrauchsarmen Zeiten? Ist die Abendbeleuchtung und das Waschen in der Nacht wenn der Grossteil der Verbraucher stillsteht wirklich ein Problem? Des weiteren hat man mich (mag sein vor einigen Jahren) dahingehend informiert, dass das das Hochfahren ein PC‘s einiges mehr an Energie verlangt als sein Belassen im stand-by Modus? Glaube schon, dass man mit seriösen Informationen smart überbracht beim Nutzer noch einiges erreichen könnte ((zu zweit duschen und kochen mit Deckel alleine kanns ja nicht sein). Vor allem wären Gewisse Vergleichswerte interessant ohne das ganze zu Übertreiben ( so a la zwei Waschmaschinengänge entsprechen 24 Std Glühlampe oder was weiss ich)
Waschen braucht sehr viel Strom. Wieso mússen Kleider nach einmal tragen schon wieder gewaschen werden? Wieso muss eine Geschirrspülmaschine halbvoll
laufen. Wieso nicht häufiger die Búrste verwenden,...?
Was beim Waschen viel Strom braucht ist nicht mal der mechanische Teil sondern "heisses Wasser" und "trocknen".
SubComandante hat geschrieben: ↑22.11.2022, 15:23
Nicht massiv viel, aber immerhin 1.5 Mia Investition. Aber scheinbar lohnt sich Sonnenstrom auch für Stromkonzerne.
Vor allem ist Sonnenstrom nicht nur die alleinige Lösung. Es braucht Lösungen die auch im Winter/Nacht Strom produzieren - vor allem wenn das Ziel mit den Elektrofahrzeugen erreicht werden soll die dann in der Nacht geladen werden. Da gibt es heute keine grüne Lösung wo wir mehr oder weniger Autarg sind ohne Atomstrom der Franzosen z.B. zu importieren